Ferrari 499P

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Ferrari
Bild
Bild
Der Ferrari 499P mit der Startnummer 50 1000-Meilen-Rennen von Sebring 2023
499P
Produktionszeitraum:seit 2022
Klasse:Rennwagen
Karosserieversionen:Coupé
Motoren:Ferrari 3-Liter-V6-Twin-Turbomotor mit Hybridantrieb
Länge:
Breite:
Höhe:
Radstand:
Leergewicht:1030 kg

VorgängermodellFerrari 333SP

DerFerrari 499P ist einPrototyp, der 2022 beiFerrari für Sportwagenrennen entwickelt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklungsgeschichte und Technik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Als die Geschäftsleitung derScuderia Ferrari im Februar 2021 die werkseitige Rückkehr in denSportwagensport bekanntgab, war die Überraschung bei der Fachwelt und den interessierten Zuschauern groß.[1] Ende1973 beendete die Scuderia das Sportwagen-Engagement. Der zweite Rang vonJacky Ickx undBrian Redman imFerrari 312PB beim6-Stunden-Rennen von Watkins Glen 1973 war das letzte nennenswerte Ergebnis. Der zu Beginn der 1990er-Jahre beiMichelotto Engineering gefertigteFerrari 333SP hatte nie einen Werkseinsatz.

Die Entwicklung des 499P folgte dem seit derSaison 2021 geltenden technischen Reglement derHypercar-Klasse derFIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Beim Fahrzeugnamen setzt sich die lange Ferrari-Tradition fort, die den Hubraum pro Zylinder inKubikzentimetern angibt. 499 Kubikzentimeter pro Zylinder ergeben beimV-Sechszylindermotor einen Gesamthubraum von 2994 Kubikzentimeter. Das P steht wie gehabt für Prototyp. Der Motor ist eine Neuentwicklung. Dazu Ferraris GT-Designchef Ferdinando Cannizzo: „Es ist nicht derselbe Motor wie imFerrari 296 GT3. Er verfügt über dieselbe Architektur wie der 296, aber er ist Teil der Fahrzeugstruktur. Das bedeutet, dass seine Struktur ganz anders designt werden muss. Ein V6 ist auf jeden Fall der richtige Weg, wenn man sich ansieht, wohin der Weg bei unseren Straßenfahrzeugen führt. Das war der natürliche Weg. Wir mussten auch keine Kompromisse eingehen: Ein V6 ist klein, leicht und kompakt. Das sorgt für Vorteile beim Packaging [Anm.: Gestaltung der Karosserie], der Gewichtsverteilung und beim Schwerpunkt.“[2] Der V6-Biturbo mit einem 120-Grad-Bankwinkel ist als tragendes Element ausgelegt und kommt ohne Hilfs- und Heckrahmen aus. Damit setzt auch Ferrari, wie die Konkurrenten vonToyota undPeugeot auf einen V6-Motor mit zweiTurboladern. Die durch den Bremsvorgang rekuperierte Energie speichert eine unter dem Fahrzeug montierte Batterie.

Ferrari nutzt bei der Aerodynamik die Vorteile des Hypercars gegenüber den LMDhs, die den Abtrieb auf den Hinterrädern vor allem über den vom Reglement detailliert vorgegebenen Heckflügel erreichen. Bei den Hypercars erzeugt der Unterboden den meisten Abtrieb und die Gestaltung des Heckflügels ist weniger strikt. Ferdinando Cannizzo: „Unser Ziel bestand darin, maximale Performance und optimale Reifennutzung über denStint miteinander zu verbinden. Aus diesem Grund soll so viel Abtrieb wie möglich radnah erzeugt werden, gleichzeitig wollen wir den Luftwiderstand klein halten. Deshalb finden sich keine seitlichen Flaps vor dem Radhaus, und deshalb gibt es auch nur wenige Kühllufteinzüge und -austritte“.[3]

Renngeschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

2023

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Der siegreiche 499 unter dem Siegerbalkon beim24-Stunden-Rennen von Le Mans 2023

Die Einsätze in FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft ab2023 übernahmAF Corse, das langjährige Partnerteam von Ferrari. Die Fahrer kamen aus dem bisherigen Ferrari- und AF Corse-Werkskader. Das Fahrzeug mit der Nummer 50 steuertenAntonio Fuoco,Miguel Molina undNicklas Nielsen. Den Wagen mit der Nummer 51 fuhrenAlessandro Pier Guidi,James Calado und der ehemaligeAlfa Romeo RacingFormel-1-PilotAntonio Giovinazzi.

Vom Beginn der Saison weg war der 499P konkurrenzfähig, was sich bereits beim ersten Rennen inSebring durch diePole-Position von Antonio Fuoco zeigte. Nach dem dritten Platz beim6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps siegten Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi beim24-Stunden-Rennen von Le Mans. Es war der erste Gesamtsieg für Ferrari in Le Mans seit1965.

2024

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

2024 wiederholte sich der Gesamtsieg in Le Mans. Diesmal gewannenAntonio Fuoco,Miguel Molina undNicklas Nielsen im Wagen mit der Startnummer 50.

Statistik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
SaisonTeamStartnummerFahrer12345678
2023Ferrari AF Corse50Antonio Fuoco
Miguel Molina
Nicklas Nielsen
Vereinigte Staaten SEBPortugal PORBelgien SPAFrankreich LEMItalien MONJapan FUJBahrain BAH
32DNF5243
51James Calado
Antonio Giovinazzi
Alessandro Pier Guidi
Vereinigte Staaten SEBPortugal PORBelgien SPAFrankreich LEMItalien MONJapan FUJBahrain BAH
15631556
2024Ferrari AF Corse50Antonio Fuoco
Miguel Molina
Nicklas Nielsen
Katar KATItalien IMOBelgien SPAFrankreich LEMBrasilien SAOVereinigte Staaten AUSJapan FUJBahrain BAH
643163911
51James Calado
Antonio Giovinazzi
Alessandro Pier Guidi
Katar KATItalien IMOBelgien SPAFrankreich LEMBrasilien SAOVereinigte Staaten AUSJapan FUJBahrain BAH
127435DNFDNF14
AF Corse83Robert Kubica
Ye Yifei
Robert Schwarzman
Katar KATItalien IMOBelgien SPAFrankreich LEMBrasilien SAOVereinigte Staaten AUSJapan FUJBahrain BAH
488DNF111128
2025Ferrari AF Corse50Antonio Fuoco
Miguel Molina
Nicklas Nielsen
Katar KATItalien IMOBelgien SPAFrankreich LEMBrasilien SAOVereinigte Staaten AUSJapan FUJBahrain BAH
1
51James Calado
Antonio Giovinazzi
Alessandro Pier Guidi
Katar KATItalien IMOBelgien SPAFrankreich LEMBrasilien SAOVereinigte Staaten AUSJapan FUJBahrain BAH
3
AF Corse83Robert Kubica
Ye Yifei
Philip Hanson
Katar KATItalien IMOBelgien SPAFrankreich LEMBrasilien SAOVereinigte Staaten AUSJapan FUJBahrain BAH
2

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Ferrari 499P – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Rückkehr von Ferrari in den Sportwagensport
  2. Ferdinando Cannizzo zum V6-Motor
  3. Über die Technik des Ferrari 499P
Rennwagen vonFerrari

Frontmotor-Rennsportwagen:118LM |121LM |125C |125S |159S |166 MM |166 S |166 Spyder Corsa |195S Spider |195 Sport Touring Berlinetta Le Mans |212 MM |Testa Rossa |225S |250MM |250 Monza |250S |250TRI |250 GT SWB Breadvan |250 GT Berlinetta LWB |250 GT Berlinetta SWB |250 GTO |275 GTB/4 NART Spyder |290MM |290S |312 S |315 Sport |330 GTO |330LM GTO |330LMB |330TRI |335S |340MM |340 Mexico |365 GTB/4 Competizione |375MM |375 Plus |375 Plus Pinin Farina Cabriolet |376S |410 S |412 S |446S |500 Mondial |500 TR |500TRC |625LM Spider Touring |625TF |735S Spider |750 Monza |857S |860 Monza

Mittelmotor-Rennsportwagen:212E Montagna |250LM |250P |275P |275P2 |330P |330P2 |330P3 |330P4 |312P |312PB |333SP |499P |412 CanAm |412P |512S/M |612 CanAm |712 CanAm

GT-Rennsportwagen:512 BB |550 GTS Maranello |575 GTC |F430 GT |F430 GTC |F430 GT2 |F40 LM |458 Italia GTC |458 Italia GT2 |458 Italia GT3 |488 GTE |488 GT3 |296 GT3

Super-Sportwagen:288 GTO |FXX |FXX K

Dino:Dino 156F2 |Dino 166 F2 |Dino 166P |Dino 196S |Dino 196SP |Dino 206P |Dino 206S |Dino 246 |Dino 246F1 |Dino 246S |Dino 246SP |Dino 246 Tasman |Dino 248SP |Dino 296S |Dino 268SP

Frontmotor-Monoposti:125GP |125F1 |212F1 |275F1 |340F1 |375F1 |553 Sqaulo |555 Supersqualo |625F1 |D50 |801

Mittelmotor-Monoposti:156 |158F1 |1512F1 |312F1 |312B |312B2 |312B3 |312T |312T2 |312T3 |312T4 |312T5 |126C |126CK |126C2/C2B |126C3 |126C4 |156/85 |F1/86 |F1/87 |F1-87/88C |640 |641 |642 |643 |F92A |F93A |412T1 |412T2 |F310 |F310B |F300 |F399 |F1-2000 |F1-2001 |F1-2002 |F1-2003-GA |F2004 |F2005 |248 F1 |F2007 |F2008 |F60 |F10 |150º Italia |F2012 |F138 |F14 T |SF15-T |SF16-H |SF70H |SF71H |SF90 |SF1000 |SF21 |F1-75 |SF-23 |SF-24 |SF-25

Formel-2-Wagen:166F2 |Dino 166 F2 |212F2 |500 |553F2 Squalo |Dino 156F2

Andere Monoposti:Auto Avio Costruzioni |Lancia D50 |166FL |375 Indianapolis |326MI |412MI |637

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ferrari_499P&oldid=253943059
Kategorien: