Ferrari 250S

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Giovanni Bracco im Ferrari 250S bei derMille Miglia 1952

DerFerrari 250S, auchFerrari 250 Sport, war ein Rennsportwagen, der 1952 bei derScuderia Ferrari entwickelt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Begriffsklärung und Typenbezeichnung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Wie so oft in der Typologie von Ferrari steht der 250S mit unterschiedlichen Bezeichnungen in verschiedenen Publikationen über die Marke und in den Ergebnislisten der Rennen. Da das Fahrzeug ein Einzelstück war, beziehen sich die Bezeichnungen250S,250 Sport,250S Coupé Vignale und250S Berlinetta Vignale immer auf ein und dasselbe Modell.

Die Typenbezeichnung geht auf das früher bei Ferrari übliche Vorgehen zurück, die Modelle nach dem Hubraum eines einzelnen Zylinders zu benennen. Der Gesamthubraum des vonGioacchino Colombo entwickelten V-12-Motors beträgt 2953 cm³.

Unter der Bezeichnung 250 liefen viele Ferrari bei Sportwagen, vom 250S bis hin zum250P von 1963; Rennwagen, die außer der Bezeichnung wenig gemein hatten.

Entwicklungsgeschichte und Technik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der 250S war ein Einzelstück. Der Wagen war ursprünglich ein225S mit der Fahrgestellnummer 0156ET, der umgebaut wurde. Die Umbauarbeiten bezogen sich vor allem auf den Motor und waren eine der ersten Arbeiten vonAurelio Lampredi fürEnzo Ferrari. Lampredi ließ bei unverändertem Hub von 58,8 mm die Zylinderbohrung auf 73 mm erhöhen. Das Gemisch wurde von 3 Weber-Doppelvergasern vom Typ 36DCF aufbereitet. Als Radaufhängungen gab es vorn Doppelquerlenker und Querblattfedern, hinten eine Starrachse mit Längsblattfedern. Der Wagen blieb erhalten.[1]

DieBerlinetta-Karosserie fertigteVignale.

Renneinsätze und -erfolge

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der 250S wurde nur elfmal in einem Rennen gefahren, ehe er schon 1954 ein Sammlerstück wurde. Für denGiro di Sicilia 1952 war der Wagen zwar gemeldet, konnte aber nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. Erstmals eingesetzt wurde er daher erst bei derMille Miglia. Als Fahrer warLuigi Villoresi vorgesehen, der wegen einer Verletzung auf den Start verzichten musste. Seinen Platz nahmGiovanni Bracco ein und gewann das Rennen. Beim24-Stunden-Rennen von Le Mans fuhren Villoresi undAlberto Ascari den Wagen. Ascari erzielte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 173,149 km/h im Rennen die schnellste Rennrunde; nach 3 Stunden musste der Wagen nach einem Kupplungsschaden jedoch vorzeitig abgestellt werden.[2]

Nach einem dritten Rang beimSportwagenrennen in Senigallia 1952[3] durch Villoresi siegte Bracco gemeinsam mitPaolo Marzotto beim12-Stunden-Rennen von Pescara.[4] Bei derCarrera Panamericanadesselben Jahres lag Bracco mit dem 250S in Führung, ehe es zu einem Akt ritterlicher Sportlichkeit kam. Bracco ließ über den Journalisten Günther Molter einer verblüfftenMercedes-Mannschaft ausrichten, dass es keinen Sinn mehr habe schnell zu fahren, da sein Wagen unter großen technischen Problemen leide und er bald ausfallen werde. Tatsächlich ging wenige Kilometer nach Beginn der letzten Etappe die Kraftübertragung des Ferrari defekt und der Sieg ging anKarl Kling und Mercedes.

Nach einem Ausfall beimGiro di Sicilia 1953 wurde der 250S anRoberto Bonomi verkauft und beim1000-km-Rennen von Monza in diesem Jahr zum letzten Mal zu einem Rennen gemeldet.Giulio Musitelli undPrimo Pezzoli fielen aus.[5]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Pino Casamassima:Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998,ISBN 88-7911-179-5.
  • Peter Braun/Gregor Schulz:Das große Ferrari Handbuch. Heel, Königswinter 2006,ISBN 3-89880-501-8.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Ferrari 250S – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Informationen und Bilder zum Thema 250S
  2. Le-Mans-1952
  3. Sportwagenrennen Senigallia 1952
  4. 12-Stunden-Rennen von Pescara 1952
  5. 1000-km-Rennen von Monza 1953
Rennwagen vonFerrari

Frontmotor-Rennsportwagen:118LM |121LM |125C |125S |159S |166 MM |166 S |166 Spyder Corsa |195S Spider |195 Sport Touring Berlinetta Le Mans |212 MM |Testa Rossa |225S |250MM |250 Monza |250S |250TRI |250 GT SWB Breadvan |250 GT Berlinetta LWB |250 GT Berlinetta SWB |250 GTO |275 GTB/4 NART Spyder |290MM |290S |312 S |315 Sport |330 GTO |330LM GTO |330LMB |330TRI |335S |340MM |340 Mexico |365 GTB/4 Competizione |375MM |375 Plus |375 Plus Pinin Farina Cabriolet |376S |410 S |412 S |446S |500 Mondial |500 TR |500TRC |625LM Spider Touring |625TF |735S Spider |750 Monza |857S |860 Monza

Mittelmotor-Rennsportwagen:212E Montagna |250LM |250P |275P |275P2 |330P |330P2 |330P3 |330P4 |312P |312PB |333SP |499P |412 CanAm |412P |512S/M |612 CanAm |712 CanAm

GT-Rennsportwagen:512 BB |550 GTS Maranello |575 GTC |F430 GT |F430 GTC |F430 GT2 |F40 LM |458 Italia GTC |458 Italia GT2 |458 Italia GT3 |488 GTE |488 GT3 |296 GT3

Super-Sportwagen:288 GTO |FXX |FXX K

Dino:Dino 156F2 |Dino 166 F2 |Dino 166P |Dino 196S |Dino 196SP |Dino 206P |Dino 206S |Dino 246 |Dino 246F1 |Dino 246S |Dino 246SP |Dino 246 Tasman |Dino 248SP |Dino 296S |Dino 268SP

Frontmotor-Monoposti:125GP |125F1 |212F1 |275F1 |340F1 |375F1 |553 Sqaulo |555 Supersqualo |625F1 |D50 |801

Mittelmotor-Monoposti:156 |158F1 |1512F1 |312F1 |312B |312B2 |312B3 |312T |312T2 |312T3 |312T4 |312T5 |126C |126CK |126C2/C2B |126C3 |126C4 |156/85 |F1/86 |F1/87 |F1-87/88C |640 |641 |642 |643 |F92A |F93A |412T1 |412T2 |F310 |F310B |F300 |F399 |F1-2000 |F1-2001 |F1-2002 |F1-2003-GA |F2004 |F2005 |248 F1 |F2007 |F2008 |F60 |F10 |150º Italia |F2012 |F138 |F14 T |SF15-T |SF16-H |SF70H |SF71H |SF90 |SF1000 |SF21 |F1-75 |SF-23 |SF-24 |SF-25

Formel-2-Wagen:166F2 |Dino 166 F2 |212F2 |500 |553F2 Squalo |Dino 156F2

Andere Monoposti:Auto Avio Costruzioni |Lancia D50 |166FL |375 Indianapolis |326MI |412MI |637

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ferrari_250S&oldid=243785600
Kategorien: