Fergusonit
Fergusonit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | YNbO4 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) | Sulfate – Molybdate, Wolframate und Niobate |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Strunz (9. Aufl.) Dana | IV/D.24 7.GA.05 8.1.1.1 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse;Symbol | 4/m |
Raumgruppe | I41/a |
Gitterparameter | a = 5,15 Å;c = 10,89 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen! |
Formeleinheiten | Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen! |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5,5 bis 6,5 |
Dichte (g/cm3) | 5,6 bis 5,8 |
Spaltbarkeit | schwach |
Bruch;Tenazität | subchonchoidal |
Farbe | grau, gelb, braun |
Strichfarbe | braun |
Transparenz | opak |
Glanz | stumpf |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | n = 2,05 bis 2,19 |
Fergusonit, genauerα-Fergusonit ist ein weit verbreitetesMineral aus der Mineralklasse derSulfate etc., genauer derMolybdate,Wolframate undNiobate. Es sind insgesamt drei Minerale mit diesem Namen bekannt, dasFergusonit-Y, das allein ausYttrium und Niobat besteht, dasFergusonit-Ce, bei dem zusätzlich nochCer undLanthan enthalten sind und das von derIMA nicht anerkannteFergusonit-Nd, das zusätzlichNeodym undTitan enthält. Diese beiden sind jedoch deutlich seltener als Fergusonit-Y.
Fergusonit-Y kristallisiert imtetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung YNbO4 und bildet prismatische bis nadelförmige dipyramidale Kristalle bis zu 20 cm Größe. Auch massive Körner sind bekannt.
Etymologie und Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fergusonit-Y wurde erstmals 1826 vonWilhelm Ritter von Haidinger in derTyplokalität, der Halbinsel Qeqertaasaq in der Nähe vonAtammik aufGrönland gefunden. Es wurde nach demschottischen PhysikerRobert Ferguson benannt. Nachdem zunächst angenommen wurde, dass Fergusonit nur ein Mineral ist, wurde später erkannt, dass dies eine Mineralserie ist, in der verschiedene Minerale mit unterschiedlicher Zusammensetzung unterschieden werden können.
Klassifikation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In derSystematik nach Strunz wird Fergusonit je nach Auflage unterschiedlich klassifiziert. In der8. Auflage bilden die Fergusonit-Minerale zusammen mitFormanit-(Y) undRaspit eine Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zuSauerstoff von 1:2. In der9. Auflage zählt es zu den Molybdaten und Wolframaten ohne zusätzliche Anionen oder Wasser, einer Untergruppe der Sulfate und bildet mit Formanit-(Y),Powellit,Scheelit,Stolzit undWulfenit die Scheelit-Gruppe.
In derSystematik nach Dana bilden die Fergusonite und Formanit-(Y) eine eigene Gruppe innerhalb der Oxide mit Nb, Ta und Ti und der Verhältnisformel A BO4.[1]
Modifikationen und Varietäten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eine Varietät des Ferguson-Y istRisörit mit der Zusammensetzung (Y,Er)(Nb,Ti,Ta)(O,OH)4 und bis zu fünf Massenprozent enthaltenemTitan(IV)-oxid.[2] Dimorph zu den Fergusonit-Mineralen sind die entsprechendenFergusonit-β-Minerale.
Bildung und Fundorte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fergusonit bildet sich inLanthanoid-haltigenPegmatit-Gesteinen. Es ist vergesellschaftet mitMonazit,Gadolinit,Thalénit,Euxenit,Allanit,Zirkon,Biotit undMagnetit. Das Mineral ist weit verbreitet, kommt aber nur in geringen Konzentrationen vor.
Funde sind neben der Typlokalität unter anderem aus dennorwegischen ProvinzenØstfold undAust-Agder, derEifel inRheinland-Pfalz,Ytterby inSchweden,Madagaskar, demPiemont inItalien, demWallis (Schweiz) und den US-BundesstaatenColorado undTexas bekannt.
Kristallstruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fergusonit-Y kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I41/a mit denGitterparametern a = 5,15 Å und c = 10,89 Å sowie vierFormeleinheiten proElementarzelle.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Fergusonit-Y in: Anthony et al.:Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).