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Einleitung enthält Verweis auf andere Sportarten, der Artikel behandelt aber nur den Fußballverein insbesondere bezieht sich Titel und Erfolge nur auf Fußball
Fradis Fanblock bei einem Heimspiel im November 2019Isael setzt einenStrafstoß an den Pfosten (November 2019)
DerFerencvárosi Torna Club (deutschTurnvereinFranzstadt), kurzFerencvárosi TC,Ferencváros,Fradi oderFTC, im deutschsprachigen Raum oftFerencváros Budapest, ist einungarischerSportverein aus der HauptstadtBudapest. Heimat und Namensgeber des Vereins ist der südöstlicheIX. Stadtbezirk Ferencváros (deutschFranzstadt), der nach dem österreichischen KaiserFranz I. benannt ist. Die Farben des 1899 gegründeten Vereines sind Grün und Weiß.
Die im Jahr 1900 gegründeteFußballabteilung des FTC blickt zurück auf eine Geschichte als erfolgreichster Club Ungarns. Sie ist mit 35 bzw. 24 Titeln Rekordmeister und -pokalsieger des Landes und vertrat Ungarn auch aufeuropäischer Ebene. Die von den Fans oftFradi genannte Mannschaft, spielte von 1901 bis zum Zwangsabstieg 2006 ununterbrochen in derersten ungarischen Fußball-Liga. Der Wiederaufstieg gelang 2009. Eine sehr große Rivalität besteht mitÚjpest Budapest und das Derby wird als das größte im Land angesehen.
Neben Fußball betreibt der FTC weitere Sektionen, die auch zahlreiche nationale und internationale Erfolge aufweisen. So ist dieEishockeyabteilung mit 28Meistertiteln die erfolgreichste Ungarns. Die Wasserballsektion der Herren ist mit 23 Meisterschaften die zweiterfolgreichste des Landes. Die Fußballfrauen wurden 2015, 2016, 2019 und zuletzt 2021 ungarischer Meister. Weitere Erfolge erzielten die Sektionen fürTurnen,Handball,Radfahren,Wasserball,Ringen,Schwimmen,Leichtathletik,Curling,Kajak undKegeln.
Der Ferencvárosi Torna Club wurde am3. Mai1899 gegründet. Im Wappen des Vereins stehen die drei E fürErkölcs, Erő, Egyetértés („Moral, Kraft, Eintracht“). Vereinsfarben waren von Beginn anGrün-Weiß, sie wurden aus der ungarischen Nationalfahne „geborgt“. Die fünf grünen und vier weißen Streifen stehen für den IX. Bezirk. Seit dem3. Dezember1900 gibt es die Fußballabteilung. Einer der ersten Lehrmeister für das Team war im Jahr1902 die Mannschaft ausOxford, es gab mit 0:16 die bis heute höchste Niederlage. 1926 spaltete sich die Fußballabteilung alsFerencvárosi Football Club ab und wurde eigenständig, kehrte jedoch 1944 wieder in den Stammverein FTC zurück. In der Meisterschaftssaison 1931/32 gewann der FTC alle 22 Spiele. Diese Leistung ist einmalig in Ungarn und auch weltweit selten. In den Jahren desStalinismus in Ungarn gab es den FTC unter diesem Namen nicht, da die Popularität des Vereins der Partei- und Staatsführung missfiel – zwischen 1950 und 1956 hieß der VereinÉDOSZ SE.
Auf internationaler Ebene schaltete Ferencváros auf dem Weg in das Finale desMessestädte-Pokal 1964/65 unter anderemAS Rom,Athletic Bilbao undManchester United aus. Im Finale, das inTurin stattfand, obsiegten die Budapester durch einen Treffer vonMáté Fenyvesi in der 74. Minute gegenJuventus Turin mit 1:0 und holten somit die bislang einzige Trophäe der modernen europäischen Pokalwettbewerbe nach Ungarn. Nachdem der Club schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutende europäische Turniere gewonnen hatte, gelang Ferencváros Budapest 1995 als erster (und bis 2009 einziger) Mannschaft aus Ungarn auch die Qualifikation zur Gruppenphase derChampions League.
Drei Tage vor dem Saisonbeginn 2006/07 wurde vom ungarischen Verband entschieden, dass Ferencváros wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten aus der Meisterschaft ausgeschlossen wird und in der Saison 2006/07 in der zweiten Spielklasse antreten muss. Seit der Vereinsgründung 1900 war es der erste Abstieg des Vereins. Der Klub hatte aufgrund von finanziellen Problemen die Lizenz nicht erhalten, weiterhin standen Gehaltszahlungen verschiedener Trainer und früherer Präsidenten aus. Der sofortige Wiederaufstieg in die erste Liga scheiterte am letzten Spieltag.
2007 benannte der Verein seine Spielstätte, das Stadion Üllői úti nach einem seiner größten Helden in Albert-Flórián-Stadion um. Im März 2013 begann der Abriss der rund 40 Jahre alten Spielstätte mit 18.100 Plätzen, um Platz für ein neues Stadion mit 22.600 Plätzen und 29V.I.P.-Logen zu schaffen. Im Juli 2014 bekam die neue Heimstätte kurz vor der Fertigstellung den SponsorennamenGroupama Aréna. Während des Umbaus war die Mannschaft von Ferencváros imPuskás Ferenc Stadion beheimatet.
Im Februar 2008 wurde die Fußballabteilung des FTC vom Besitzer vonSheffield United aufgekauft.
In der Saison 2008/09 gelang die Rückkehr in die höchste ungarische Spielklasse. Dort belegte man in derSpielzeit 2009/10 den 7. Platz und 2010/11 Rang 3, wodurch die Qualifikation für dieUEFA Europa League 2011/12 erreicht wurde.
Nach zwölf Jahren, in der Saison 2015/16, gewann Ferencváros wieder die ungarische Meisterschaft. Dieser Triumph wurde in den Jahren 2019, 2020 und2021 wiederholt.
ZurSaison 2021/22 wurdePeter Stöger als Nachfolger vonSerhij Rebrow verpflichtet, der den Klub nach drei Meisterschaften in Folge verließ.[2] Stöger wurde mit einer Liga-Bilanz von zehn Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen im Dezember 2021 entlassen, nachdem der Verein infolge einer 2:0-Niederlage beimDebreceni Vasutas SC hinter denKisvárda FC auf den zweiten Tabellenplatz abgerutscht war.
Die im deutschsprachigen Raum oft benutzte Bezeichnung „Ferencváros Budapest“ ist in Ungarn selbst ungebräuchlich. Verbreitet ist dort die KurzformFTC, noch häufiger wird als RufformFradi (liebevoll oft in der Diminutivform „Fradika“) gebraucht. Daneben gibt es die BezeichnungZöld-Fehérek („Grün-Weiße“). Die Fußballer des FTC werden auchZöld sasok („Grüne Adler“) genannt.
In der langen Geschichte des Vereins kam es immer wieder zu Namensänderungen:
1899–1926FerencvárosFerencvárosi Torna Club
1926–1944FerencvárosFerencváros Football Club (als eigenständiger Fußballverein)
1944–1949FerencvárosFerencvárosi Torna Club (nach Wiedereingliederung in den Stammverein)
1949–1950ÉDOSZÉlelmezésipari Dolgozók Szakszervezetének Sport Egyesülete
1950–1956Bp. KinizsiBudapesti Kinizsi Sport Egyesület
Die Männermannschaft gewann 1963 denungarischen Pokal. In derungarischen Meisterschaft wurde die Mannschaft 1957 und 1980 Zweiter, 1958 und 1962 Dritter. Nach zwischenzeitlichen Abstiegen in die zweitklassigeNB 1/B gelang 2009 und 2017 der Wiederaufstieg. In der Saison 2022/23 spielt sie unter TrainerIstván Pásztor erstklassig.
Emily Vogel spielt seit 2020 für die Handballmannschaft Ferencváros
Die Frauenmannschaft ist mit 13 ungarischen Meisterschaften dritterfolgreichste Mannschaft hinterGyőri ETO KC (18) undVasas Budapest (15). Trainiert wird sie seit 2008 vonGábor Elek, dessen VaterGyula dort von 1966 bis 1985 und 1990 bis 1992 Trainer war.