Felix Renker

Felix Renker (*2. Dezember1867 inLeipzig; †8. März1935 inDresden) war eindeutscherBühnenautor.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Felix Renker wurde im Alter von sechs JahrenVollwaise und wuchs beiPflegeeltern und imWaisenhaus auf. Er erlernte den Beruf desBuchbinders, wobei er während der letzten Lehrjahre ein wachsendes Interesse fürLiteratur entwickelte. Nach Abschluss der Lehre ging Renker im Jahre 1886 aufWanderschaft, kehrte aber vorzeitig nach Leipzig zurück, um eine Stellung im Verlag Franz Karrer anzutreten. 1888 heiratete Renker unmittelbar vor Vollendung des 21. Lebensjahres.
Renker verfassteGedichte und andere Werke, die aber von allen Verlagen abgelehnt wurden; wegen seiner zu geringen Körpergröße fand er auch keine Möglichkeit, alsSchauspieler aufzutreten. Ein Gesellschaftsverein inLausigk gab ihm schließlich die Möglichkeit,Theateraufführungen zu leiten, wodurch Renker seine ersten praktischen Erfahrungen mit der Bühne erhielt. Beim Ankauf vonTheaterstücken kam er in Kontakt mit dem VerlagOtto Teich, der ihm sein erstes Werk abnahm.
Da er mittlerweile seine Stellung verloren hatte, war Renker fortan vorwiegend schriftstellerisch tätig, um seine inzwischen fünfköpfige Familie zu versorgen. 1894, als bereits über hundert von ihm verfasste Werke publiziert worden waren, fand er eine neue Anstellung alsWerkmeister in der Dresdner Papierwarenfabrik Paul Süß, wo er auch Texte für Grußkarten verfasste. Er rief eine Theatergruppe aus Werksangehörigen ins Leben und gründete später ein reines Männer-Theaterensemble, das unter seiner Leitung aufTournee ging. Zudem gab er die ZeitschriftDer Theaterfreund heraus, für die er zahlreiche Artikel unter demPseudonymHerbert Wolter selbst beisteuerte. Während desErsten Weltkriegs trat er in der Bühnenadaption vonWilhelm BuschsHans Huckebein inLazaretten auf.
Felix Renker starb 1935 und wurde im Beisein einer großen Zahl von Schauspielern auf demStriesener Friedhof in Dresden beigesetzt.
Werk
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Insgesamt verfasste Renker etwa 400 Werke verschiedener Art, darunter 16 dramatische Schauspiele, 11 Volksstücke, 43 Lustspiele und 3 Operetten sowie zahlreiche kleinere Stücke, Lieder,Couplets und Szenen. Besonders die vielen humoristischen Kurzwerke aller Art fanden erhebliche Verbreitung, da sie von Festartikelhändlern in großer Zahl vertrieben und bei Festen von den Teilnehmern aufgeführt oder vorgetragen wurden.
Neben seinem eigenen Namen verwendete Renker für seine Werke eine Reihe von Pseudonymen: Satyrikus, Herbert Wolter, Walter Freimut, August Schulze, Max Rudolph, Erich Frohherz, Fidelio, P. Martini, Erich Krätzer, Max Grubert, Fritz Winkler, Dr. Schulrat, Anna Herz und Dr. Paul Erbes.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Felix Renker:Wie ich stritt und litt! Selbstschilderungen aus dem Leben eines Emporstrebenden. J. Günthers Verlag, Dresden 1917
- Kurzbiographie bei der Universität Graz
- Ilse Wolfram:200 Jahre Volksheld Andreas Hofer auf der Bühne und im Film. Herbert Utz Verlag, 2010.ISBN 3-8316-0932-2
- Wilhelm Widenmann (Hg.):Katalog Über Cotillon-, Ball- & Scherzartikel des Festartikel-Versandhauses J. C. Schmidt, Erfurt, 1911 (Reprint). Georg Olms Verlag, 1999.ISBN 3-487-41563-1
- Theater-Führer. Erfolgreiche Theaterstücke, Operetten, Singspiele, Humoristika. (Katalog der lieferbaren Textbücher, z. T. mit Inhaltsangabe): Teich, Otto u. Siber, Carl u. a. (Hrsg.): M. Illustr. Leipzig, Teich, o. J. (ca. 1925). 97 S.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Verzeichnet zahlr. heitere Einakter, Herren-Einakter, Sportbühne, Feuerwehrbühne, Damen-Einakter, Märchenbühne, Weihnachtsstücke, Ernste Ein- u. Mehrakter, Couplets usw. von Hans Berger, Fritz Stein, Fritz Dix, Paul Malek, Felix Renker, Rudolf Schmidt, Herbert Wolter, Georg Mielke, Max Grubert, Gert Truska, Otto Böttinger, Paul Meder, Ludwig Blau, Luise Sauer, Paul Preil, Martin Loewe, Otto Reutter u. v. a.
Personendaten | |
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NAME | Renker, Felix |
ALTERNATIVNAMEN | Satyrikus; Herbert Wolter; Walter Freimut; August Schulze; Max Rudolph; Erich Frohherz; Fidelio; P. Martini; Erich Krätzer; Max Grubert; Fritz Winkler; Dr. Schulrat; Anna Herz; Dr. Paul Erbes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bühnenautor |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1867 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 8. März 1935 |
STERBEORT | Dresden |