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Fats Navarro

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Fats Navarro, um 1947.
Fotografie vonWilliam P. Gottlieb.

Theodore „Fats“ Navarro (*24. September1923 inKey West,Florida; †7. Juli1950[1] inNew York City) war einUS-amerikanischerJazztrompeter, der als einer der herausragendsten frühen Trompeter desBebop gilt. Er war Vorbild für Trompeter wieClifford Brown,Lee Morgan undFreddie Hubbard.

Werdegang

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Fats Navarro hattekubanische, afroamerikanische und chinesische Vorfahren und spielte schon als Kind zunächstKlavier (sein ebenfalls Klavier spielender Vater schickte ihn mit sechs Jahren zum Unterricht), begann aber im Alter von 13 JahrenTrompete undTenorsaxophon zu spielen. Seinen ersten Job in einer Band hatte er im Orchester von Walter Johnson inMiami.

1941 verließ er die Schule und wurde inOrlando Mitglied der Band von Sol Albright, mit der er auf Tournee ging, wechselte aber im selben Jahr zuSnookum Russells Orchester inIndianapolis, wo er Freundschaft mit dem PosaunistenJ. J. Johnson schloss. Russells Gruppe galt in den 1940er Jahren als eine der populärenTerritory Bands und stellte eine gute Trainingsmöglichkeit für den jungen Trompeter dar. Neben J. J. Johnson spielte dort auchRay Brown. Nach zwei Jahren bei Russell wurde er erster Solist an der Trompete. In dieser Zeit war sein Stil stark vonRoy Eldridge und seinem CousinCharlie Shavers geprägt.

Anschließend spielte er von 1943 bis 1945 inKansas City beiAndy Kirk, in dessen berühmten Swingorchester Twelve Clouds of Joy. Der erste Trompeter des Orchesters,Howard McGhee, wurde sein engster Freund und Lehrmeister, der ihn auch an den Bebop heranführte, den Navarro in denJazzclubs der 52nd Street hören konnte. Im Dezember 1943 entstanden Navarros erste Aufnahmen mit der Kirk-Band, die78erFare Thee Well Honey / Baby, Don’t You Tell Me No Lie fürDecca.

1944 trat er inNew York auf: Sein Auftritt imApollo Theater beeindruckte die Kritiker. 1945 ersetzte er sein VorbildDizzy Gillespie (auf dessen Empfehlung) in der stark Bebop beeinflusstenBig Band vonBilly Eckstine. Seine Mitgliedschaft inBilly Eckstine and His Orchestra endete bereits ein Jahr später; da die Schallplattenfirmen jedoch mehr an Eckstines Balladen interessiert waren, existieren nur wenige Aufnahmen mit Soli des Trompeters in dieser Band. Nach seinem Ausscheiden bei Eckstine blieb Navarro in New York City. In der Stadt entstanden mit dem Ende der Big Bands zahlreiche kleinere Ensembles, die das ideale Format für ihn darstellten. So entstanden Aufnahmen mitLeo Parker,Sonny Stitt,Kenny Dorham und dem McGhee-Navarro Boptet.

Fats Navarro undTadd Dameron.
Foto:William P. Gottlieb.

Er spielte dann ab 1947 als Starsolist in der Band des PianistenTadd Dameron, aber auch mitIllinois Jacquet,Tommy Reynolds,Lionel Hampton undColeman Hawkins. In dieser Zeit war er auch Solist in einer derAll-Stars-Gruppen, die im Rahmen derJazz at the Philharmonic Konzerte in derCarnegie Hall spielten. Seine Verbindung mit Tadd Dameron gilt als seine musikalisch wohl produktivste Periode. Der Einfluss des Pianisten brachte einen mehr lyrischen Akzent in sein Spiel. Navarro war einer der Hauptsolisten in einem Ensemble, in dem er damals mit Musikern wieWardell Gray,Allen Eager, J. J. Johnson,Milt Jackson,Curley Russell,Nelson Boyd undKenny Clarke spielte. Als legendär gelten die Auftritte der Band im New Yorker ClubRoyal Roost. 1948 nahm er auch ein Stück als Mitglied des Bop-orientiertenBenny Goodman Septetts auf (Stealin’ Apples).

Fats Navarro/Don Lanphere Quintett mitAl Haig,Tommy Potter undMax Roach:Stop (1949)

Navarro genoss zu diesem Zeitpunkt beim Jazz-Publikum, Kritikern und Kollegen ein hohes Ansehen; 1948 war er Gewinner in der Leserumfrage desMetronome und trat dann mit den Metronome All Stars auf. Navarro, der spanisch sprach, spielte auch gelegentlich beiJamsessions in den Clubs derLatin-Jazz-Szene in New York. Trotz des Erfolgs gründete Navarro keine eigene Band; so entstanden unter eigenem Namen nur wenige Titel. Er nahm mit dem PerkussionistenChino Pozo den Tadd-Dameron-TitelJahbero auf, der aufAll the Things You Are basiert. Anfang 1949 spielte er mitCasbah eine weitere Dameron-Komposition ein, die auf dem StandardOut of Nowhere von 1931 basierte; hier wirkten die afro-kubanischen Perkussionisten Diego Ibarra und Carlos Vidal Bolado mit. Ende 1949 entstand ein Bop-Mambo namensStop, denDon Lanphere auf der Grundlage vonPennies from Heaven geschrieben hatte.

Eine Erkrankung anTuberkulose schränkte in den letzten siebzehn Monaten seines Lebens die Aktivitäten stark ein; dennoch ging er im Februar und März 1949 auf eine JATP-Tournee. 1949 fanden daher nur zwei Studiosessions statt; eine im August mitBud Powell und eine weitere im September mit Don Lanphere. Zuletzt holte ihn nochCharlie Parker 1950 in sein Quartett; kurz vor seinem Tod entstanden noch Live-Aufnahmen aus demBirdland. Damals wog er aber nur noch 55 kg und bei seinem Tod schließlich nur noch 35 kg. Er starb mit 26 Jahren an den Folgen der Tuberkulose und seiner Abhängigkeit vonHeroin undAlkohol.

Wegen seiner Korpulenz und seiner hohen Stimme hatte Navarro auch den Spitznamen „Fat Girl“.

Stimmen

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„Kein Mensch kannte ihn, aber dieser Motherfucker konnte spielen wie kein anderer. Er war – wie ich – ziemlich jung, hatte aber schon ein bestimmtes Konzept für sein Instrument (…) Fat Girl war ein witziger Typ und bevor ihm die Drogen zusetzten klein und fett. Aber dann war er nur noch Haut und Knochen und lief mit diesem schrecklichen Husten rum, der ihm durch den ganzen Körper ging (…) Mann, er war so ein wunderbarer Mensch und ein großartiger Trompeter. Ich mochte ihn sehr.“

Miles Davis:Die Autobiographie, S. 56, 178[2]

Würdigungen

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Navarro hinterließ insgesamt circa 150 Aufnahmen. 1982 wurde er von einer internationalen Kritikerschar in dieDown Beat Hall of Fame gewählt. Er gilt als der Haupteinfluss für Clifford Brown und die nachfolgende Generation von Trompetern wieBenny Bailey,Lee Morgan,Freddie Hubbard,Sam Noto,Woody Shaw und späterRoy Hargrove.[3]

Martin Kunzler zählte ihn zu „den Frühentwickelten des Jazz, deren Karriere vor ihrem Höhepunkt abbrach“, stets erkennbar „am vollen, ungewöhnlich klaren Ton und einer technisch vollkommenenPhrasierung“.[4]

Diskografie (Auswahl)

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Literatur

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Weblinks

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Commons: Fats Navarro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Musikbeispiele

Einzelnachweise

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  1. Kernfeld (Hrsg.):New Grove Dictionary of Jazz. 1988.
  2. Miles Davis und Quincy Troupe:Miles Davis. Die Autobiografie. München 2002,ISBN 978-3-453-17177-0, S. 56, 178.
  3. Stuart Varden:Fats Navarro beiAll About Jazz vom 24. September 2021.
  4. Martin Kunzler:Jazz-Lexikon. Band 2:M–Z. (=rororo-Sachbuch. Band 16513). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004,ISBN 3-499-16513-9, S. 847.

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Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia

Personendaten
NAMENavarro, Fats
ALTERNATIVNAMENNavarro, Theodore (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Jazztrompeter
GEBURTSDATUM24. September 1923
GEBURTSORTKey West, Florida
STERBEDATUM7. Juli 1950
STERBEORTNew York City
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