Fairey Gannet

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Fairey Gannet
Fairey Gannet A.S.4
TypTrägergestütztesU-Boot-Jagdflugzeug bzw.AEW-Luftaufklärer
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

HerstellerFairey Aviation Company
Erstflug19. September 1949
Indienststellung1955
Stückzahl348
Fairey Gannet (AEW.3) der Royal Navy mit eingefalteten Tragflächen (Aufklärungsversion mitRadom unter dem Rumpf)

DieFairey Gannet wurde 1946 im Auftrag derRoyal Navy als erstesträgergestütztes, zurU-Boot-Jagd optimiertesKampfflugzeug mitTurboprop-Antrieb von dem britischen FlugzeugherstellerFairey Aviation entwickelt. Spätere Versionen dienten zurluftgestützten Luftraumaufklärung und -überwachung (englischAirborneEarlyWarning; AEW). Gannet ist das englische Wort fürBasstölpel, einen gansgroßen Seevogel. Das Flugzeug wurde so benannt, weil es mit gefalteten Flügeln auf dem Träger stehend diesem Tier ähnelt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Der Erstflug des Prototyps fand am 19. September 1949 statt. Es folgten ausgiebige Testflüge, die erste Decklandung erfolgte 1950. Die Testflüge führten u. a. dazu, dass die ursprüngliche Besatzungsstärke von zwei auf drei Mann erhöht wurde. Die Fairey Gannet setzte sich im Vergleichsfliegen gegen dieBlackburn Y.B.1 (Blackburn B-88, LuftfahrzeugkennzeichenWB797) durch. Im Jahre 1951 wurde mit dem Serienbau der Version A.S.3 begonnen und erst 1955 wurden die ersten leistungsgesteigerten Serienmaschinen der Version A.S.4 an die britische Marine ausgeliefert und auf denFlugzeugträgernIllustrious,Ark Royal undEagle eingesetzt und lösten dort dieFairey Fireflies undGrumman Avengers ab.

Insgesamt wurden bei Fairey 255 Gannets gebaut. In den 1970er-Jahren wurden die Gannets bei der britischen Marine durch die weniger Platz beanspruchenden Helikopter vom TypWestland Wessex ersetzt. In Australien und Indonesien waren Gannets bis in die 1980er-Jahre im Einsatz.

Versionen

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VersionRolle
s. a.Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge der britischen Streitkräfte
Anzahl (gebaut)Bemerkung
AS.1U-Jagd (englischAnti-Submarine Warfare)183
T.2Trainer Version für AS.138davon 1 umgebaut aus Version AS.1
AEW.3luftgestützte Luftraumaufklärung und -überwachung (englischAirborneEarlyWarning)44davon 1 umgebaut aus Version AS.1
AS.4U-Jagd75bei der Bundesmarine als AS.Mk4
COD.4Trägerversorgung (englischCarrierOnboardDelivery)6Umbau aus AS.4
T.5Trainer Version für AS.411davon 3 umgebaut aus Version T.2
ECM.6Elektronische Kampfführung (englischElectronicCountermeasures)9Umbau aus AS.4
AEW.7luftgestützte Luftraumaufklärung und -überwachung0

Nutzer

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Fairey Gannet der deutschen Bundesmarine

Nutzerstaaten

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Australien Australien
Deutschland Deutschland
Indonesien Indonesien
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Einsatz bei der Bundesmarine

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Fairey Gannet AEW.3 mit Radom in der Flugausstellung Hermeskeil

Im Jahre 1958 übernahmen diedeutschenMarineflieger 16 Maschinen, davon 15 Einsatzflugzeuge und eine Trainerversion T.5 (erkennbar am fehlenden Radom und dem bei dieser Ausführung vorhandenen Periskop). Am 1. August 1958 wurde der Flugbetrieb als einer der ersten Marinefliegerstaffel auf demFliegerhorst Schleswig beiJagel aufgenommen.

Fairey Gannet waren beimMarinefliegergeschwader 2 und später beimMarinefliegergeschwader 3 im Einsatz. Die Flugzeuge wurden 1966 durch dieBreguet 1150 Atlantic ersetzt.

Zwischenfälle

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Vom Erstflug 1949 bis zum Einsatzende in den 1980er-Jahren kam es mit Fairey Gannet beim britischenFleet Air Arm und der Bundesmarine zu 52 Totalschäden. Bei 21 davon kamen 44 Personen ums Leben.[1] Zahlen über Verluste bei der indonesischen Marine und derRoyal Australian Navy liegen nicht vor.

Während der Verwendung bei derBundeswehr ereignete sich am 12. Mai 1966 ein Absturz mit drei Toten, als ein Flugzeug (LuftfahrzeugkennzeichenUA+115) beiOberbeuren unmittelbar nach dem Start vomFliegerhorst Kaufbeuren verunglückte.[2]

Technische Daten

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Fairey Gannet AEW.3
KenngrößeGannet AS.Mk4
Besatzung3
Länge13,57 m
Spannweite16,56 m / gefaltet 5,94 m
Höhe4,13 m / gefaltet 4,19 m
Leermasse6841 kg
Gesamtmasseca. 9000 kg
Antrieb1 ×Armstrong Siddeley Double Mamba-Turboprop-Triebwerk (bestehend aus zwei Armstrong Siddeley Mamba, die jeweils einen der beiden koaxial angeordneten Propeller gegenläufig antrieben) 2015 kW/2740 PS
Marschgeschwindigkeitca. 400 km/h
Höchstgeschwindigkeit479 km/h
Steigleistung605 m/min
Dienstgipfelhöhe7620 m
Normale Reichweite1600 km
Bewaffnung2 Torpedos oder 2 × 450-kg-Fallschirmminen, Wasserbomben, 16 Stk. 27-kg-Raketen, 10Sonobojen

Das zweite Triebwerk konnte nach dem Start des ersten Triebwerks mit dem Luftstrom des schon drehenden Propellers angeworfen werden.

Erhaltene Maschinen

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In Deutschland sind insgesamt vier Maschinen in Museen ausgestellt. Jeweils ein Exemplar befindet sich imMilitärhistorischen Museum des Bundeswehr in Berlin-Gatow, demTechnikmuseum Speyer, in derFlugausstellung Hermeskeil sowie demAeronauticum in Nordholz. Weitere Maschinen befinden sich in verschiedenen ausländischen Museen, außerdem existierte mit der Maschine XL502 Ende der 1980er-Jahre sowie derzeit (2015) eine flugfähige Gannet (XT752) in denVereinigten Staaten.

Siehe auch

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Literatur

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  • Leonard Bridgman:Jane’s All The World’s Aircraft, 1955–56. Sampson Low, Marston & Company, London 1956, S. 75.
  • Ray Sturtivant, Mick Burrow, Lee Howard:Fleet Air Arem Fixed-Wing Aircraft since 1946. Air-Britain (Historians), Tonbridge 2004,ISBN 0 85130 283-1, S. 302–336.
  • Owen Thetford:British Naval Aircraft since 1912. Putnam, London 1991,ISBN 0 85177 849 6, S. 192–197.

Weblinks

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Commons: Fairey Gannet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Liste von Unfällen mit Fairey Gannet,Aviation Safety Network WikiBase (englisch), abgerufen am 14. Februar 2021.
  2. Unfallbericht Fairey Gannet UA+115,Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 27. Juli 2018.
Normdaten (Sachbegriff):GND:7518583-0(lobid,OGND,AKS)
Flugzeuge des HerstellersFairey Aviation Company
Luftfahrzeuge der Bundeswehr
StrahlgetriebeneKampfflugzeuge
Schulflugzeuge

Beechcraft T-6 •Cessna T-37 •Fouga Magister •Grob G 120A •Lockheed T-33A •North American T-6 Texan •Northrop T-38 •Piaggio P.149 •Piper PA-18 •Pützer Elster

Verbindungsflugzeuge

Dornier Do 27 •Dornier Do 28 •Dornier Do 28 D Skyservant

Hubschrauber

Aérospatiale SE.3130 Alouette II •Airbus Helicopters H135 •Airbus Helicopters H145M •Bell 47 •Bell UH-1D •Bölkow BO 105VBH / BO 105P •Bristol 171 Sycamore •Eurocopter AS532U2 "Cougar" •Eurocopter Tiger UHT •NH Industries NH90 •Piasecki H-21C •Saunders-Roe "Skeeter" Mk. 50/51 •Sikorski S-58/H-34G •Sikorsky/Westland S-61 „Sea King“ •Sikorsky CH-54A Skycrane •Sikorsky CH-53G/GS •Sud-Ouest SO 1221 Djinn •Westland „Sea Lynx“ Mk.88

exNVA

Mil Mi-2 •Mil Mi-8 •Mil Mi-24

Transportflugzeuge

Airbus A310 •Airbus A319 •Airbus A321 •Airbus A340 •Airbus A350 •Airbus A400M •Boeing 707-320 •Bombardier Challenger 601 •Bombardier Global 5000 •Bombardier Global 6000 •Convair CV-440 Metropolitan •de Havilland DH.114 Heron •Douglas C-47B/DC-3 •Douglas DC-6B •HFB 320 Hansa Jet •Lockheed JetStar C-140 •Noratlas •Percival C.MK.54 Pembroke •Transall •VFW 614

exNVA

Antonow An-26 •Iljuschin Il-62 •Let L-410 •Tupolew Tu-134 •Tupolew Tu-154M

Marineflugzeuge

Breguet Atlantic (Breguet 1150 M Atlantic) •Bristol 171 Sycamore •Dornier Do 28 D Skyservant •Dornier 228 LM •Fairey Gannet •Grumman HU-16D Albatross •Hawker Sea Hawk •Lockheed F-104G Starfighter •Lockheed P-3 Orion •Tornado

Sonderaufgaben

English Electric Canberra •Tupolew Tu-154M „Open Skies“ •Vermessungsflugzeug HS.748 •Zielschleppflugzeug Rockwell OV-10B Bronco

Unbemannte Flugzeuge

Aladin •CL-289 •EuroHawk •Heron •Heron TP •KZO •Luna •EMT Fancopter

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