| Facom | |
|---|---|
| Rechtsform | Marke vonStanley Black & Decker |
| Gründung | 8. Mai 1918 |
| Sitz | Morangis,Île-de-France,Frankreich |
| Branche | Handwerkzeuge |
| Website | www.facom.com |
Facom ist eine französische Werkzeugmarke. Die Abkürzung steht fürFranco-Américaine de Construction d’Outillage Mécanique (deutsch: Französisch-Amerikanische Gesellschaft für mechanischen Werkzeugbau). Die Marke gehört seit 2006 zum US-amerikanischen IndustriekonzernStanley Black & Decker und zählt zu den traditionsreichen europäischen Herstellern von Handwerkzeugen für Industrie, Handwerk und Luftfahrt. Die Marke ist vor allem in Frankreich und Westeuropa präsent.[1]
Am 8. Mai 1918 gründete Louis Mosès in Paris dieFranco-Américaine de Construction d’Outillage Mécanique. In einer kleinen Werkstatt nahe dem Bahnhof Gare de Lyon fertigte das junge Unternehmen seine ersten verstellbaren Schraubenschlüssel, darunter das Modell „Clé 101“ („Madame 101“). In den 1920er Jahren folgten erste Verträge mitRenault undPeugeot, die Veröffentlichung des ersten Produktkatalogs (1924) und eine schrittweise Erweiterung des Sortiments. Bereits in den 1930er Jahren belieferte Facom auch die junge Luftfahrtindustrie und pflegte enge Beziehungen zuAir France.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm André Mosès, Sohn des Gründers, die Leitung. 1952 führte Facom als erstes europäisches Unternehmen eine lebenslange Werkzeuggarantie ein.[3] In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Facom zum größten französischen Hersteller von Handwerkzeugen. Neue Werke entstanden inVilleneuve-le-Roi,Ezy-sur-Eure undNevers.
1971 ging das Unternehmen an die Pariser Börse und gründete Tochtergesellschaften in Belgien, Deutschland, Italien, der Schweiz, den Niederlanden, Spanien und den USA.1983 galt Facom als europäischer Marktführer für Handwerkzeuge mit einem Marktanteil von etwa neun Prozent. In den 1990er Jahren positionierte sich die Marke als „Multispezialist“ und erweiterte ihr Portfolio durch Übernahmen anderer Werkzeughersteller, darunter Bost, Virax, Dela, Britool, USAG und SK Hand Tools.[4]
1999 wurde Facom von der französischen HoldinggesellschaftFimalac übernommen. Aufgrund wachsender Konkurrenz durch günstigere Importe aus Asien und des starken Euro geriet das Unternehmen wirtschaftlich unter Druck. 2006 erfolgte der Verkauf an den US-KonzernStanley Works für rund 410 Millionen Euro.[5] Nach der Fusion von Stanley Works undBlack & Decker im Jahr 2010 gehört Facom zur neu entstandenenStanley-Black-&-Decker-Gruppe.
Am 5. September 2017 wurde die juristische Einheit „Facom S.A.“ aufgelöst und vollständig in Stanley Black & Decker France integriert. Im selben Jahr erzielte die Marke einen Umsatz von rund 160 Millionen Euro, davon etwa 80 Prozent in Frankreich.
Facom betreibt mehrere europäische Produktionsstätten, von denen sich der Großteil in Frankreich befindet. Nach Angaben des Unternehmens werden rund 60 Prozent aller Werkzeuge in den eigenen europäischen Werken hergestellt, die übrigen Produkte entstehen bei Industriepartnern derStanley-Black-&-Decker-Gruppe nach strengen technischen Spezifikationen.[6]
Diese Werke gelten als Kern des europäischen Produktionsverbunds von Stanley Black & Decker. Der Standort Feuquières-en-Vimeu feierte 2024 sein hundertjähriges Bestehen.
In den Werken kommen Verfahren wie Kalt- und Warmumformung, Zerspanung, Wärme- und Oberflächenbehandlung sowie Kunststoffspritzguss zum Einsatz. Das interne Produktionssystem (SFS – Stanley Fulfillment System) zielt auf kontinuierliche Verbesserung, Arbeitssicherheit und ergonomische Arbeitsbedingungen.[7]