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DasFürstentum von der Leyen war ein von 1806 bis 1813 bestehenderKleinstaat im Südwesten Deutschlands undrheinischer Bundesstaat unter demProtektorat desKaisers der Franzosen, regiert vomHause Leyen. Es fiel 1818 an dasGroßherzogtum Baden.

Das Fürstentum entstand 1806 in der Nachfolge derGrafschaft Hohengeroldseck und war ringsum vonbadischem Territorium umschlossen. Seine Existenz verdankte der Kleinstaat dem Umstand, dassPhilipp Franz Reichsgraf von der Leyen ein Neffe des Großherzogs von Frankfurt,FürstprimasKarl Theodor von Dalberg, war. Das Fürstentum war Mitglied des vonNapoleon dominiertenRheinbunds. Das souveräne Fürstentum mit seinen 4500 Einwohnern war zweieinhalbQuadratmeilen groß und in neunVogteien untergliedert, die unter einem Oberamt standen. Hauptort war der FleckenSeelbach (Schutter), die fürstlicheResidenz befand sich jedoch inSchloss Arenfels am Rhein.[1]
Nach derVölkerschlacht bei Leipzig trat Fürst Philipp, der seit Jahren in Paris lebte, der Koalition unter FührungPreußens,Russlands undÖsterreichs nicht bei. Deshalb wurde Hohengeroldseck am 12. Dezember 1813 als „herrenloses Land“ eingezogen und unter die Verwaltung der Siegermächte gestellt. Als Fürst Philipp sich später um einen Beitritt zur Koalition bemühte, wurde ihm dies nun verwehrt.
Durch denWiener Kongress gelangte Hohengeroldseck zunächst 1815 anÖsterreich. Auf demAachener Kongress 1818 gelangte es durch Gebietsaustausch an dasGroßherzogtum Baden: Baden erhielt Hohengeroldseck, dafür trat es dasAmt Steinfeld an Österreich ab, das es wiederum demKönigreich Bayern überließ. Die Übergabe Hohengeroldsecks an Baden erfolgte am 4. Oktober 1819. Das Gebiet wurde zunächst als „Provisorisches Amt Hohengeroldseck“ verwaltet, bis es am 1. März 1831 demAmt Lahr zugeschlagen wurde.