Fünfeck

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Regelmäßiges Fünfeck
Regelmäßiges Fünfeck

EinFünfeck, auchPentagon (vonaltgriechischπεντάγωνοςpentágōnos, deutsch‚fünfeckig‘),[1] ist einegeometrische Figur. Es gehört zur Gruppe der Vielecke (Polygone) und ist durch fünfPunkte definiert. Sind alle fünf Seiten gleich lang, spricht man von einemgleichseitigen Fünfeck. Sind darüber hinaus alle Winkel an den fünf Ecken gleich groß, dann wird das Fünfeckregulär oderregelmäßig genannt.

Inhaltsverzeichnis

Einteilung

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Fünfecke können, wie allePolygone, welche keineDreiecke sind, unterteilt werden in:

Es gibt nur einen regelmäßigen Fünfstrahlstern, dasPentagramm. Da es mit einemgeschlossenen Polygonzug gezeichnet werden kann, ist es auch ein sogenanntesSternpolygon mit dem Schläfli-Symbol{5/2},{5/3}{\displaystyle \left\{5/2\right\},\;\left\{5/3\right\}}.

Allgemeines Fünfeck

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Winkel

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DieSumme der Innenwinkel eines regelmäßigen Fünfecks beträgt 540°, also 3 mal 180°, und ergibt sich aus einer allgemeinen Formel fürPolygone, in der für die Variablen{\displaystyle n} die Anzahl derEckpunkte des Polygons eingesetzt werden muss (in diesem Falln=5{\displaystyle n=5}):

α=(n2)180=3180=540{\displaystyle \sum \alpha =(n-2)\cdot 180^{\circ }=3\cdot 180^{\circ }=540^{\circ }}

Fläche

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Ein ebenes Fünfeck besitzt einen eindeutig bestimmbarenFlächeninhalt, welcher sich stets durch Zerlegen inDreiecke berechnen lässt.

Regelmäßiges Fünfeck

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Formeln

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Mathematische Formeln zum regelmäßigen Fünfeck
Innenwinkelα=(n2)n180=35180=108{\displaystyle \alpha ={\frac {(n-2)}{n}}\cdot 180^{\circ }={\frac {3}{5}}\cdot 180^{\circ }=108^{\circ }}

α=arccos(154)=108{\displaystyle \alpha =\arccos \left({\frac {1-{\sqrt {5}}}{4}}\right)=108^{\circ }}

Zentriwinkelμ=360n=3605=72{\displaystyle \mu ={\frac {360^{\circ }}{n}}={\frac {360^{\circ }}{5}}=72^{\circ }}

μ=arccos(514)=72{\displaystyle \mu =\arccos \left({\frac {{\sqrt {5}}-1}{4}}\right)=72^{\circ }}

Höheh=ru+ri=a25+251,539a{\displaystyle h=r_{u}+r_{i}={\frac {a}{2}}\cdot {\sqrt {5+2\cdot {\sqrt {5}}}}\approx 1{,}539\cdot a}
Seitenlängea=2rusin(36){\displaystyle a=2\cdot r_{u}\cdot \sin \left(36^{\circ }\right)}

a=ru5521,176ru{\displaystyle a=r_{u}\cdot {\sqrt {\frac {5-{\sqrt {5}}}{2}}}\approx 1{,}176\cdot r_{u}}

Umkreisradiusru=a2sin(36){\displaystyle r_{u}={\frac {a}{2\cdot \sin(36^{\circ })}}}

ru=a5+5100,851a{\displaystyle r_{u}=a\cdot {\sqrt {\frac {5+{\sqrt {5}}}{10}}}\approx 0{,}851\cdot a}

Inkreisradiusri=a12cot(36){\displaystyle r_{i}=a\cdot {\frac {1}{2}}\cdot \cot \left(36^{\circ }\right)}

ri=a121+250,688a{\displaystyle r_{i}=a\cdot {\frac {1}{2}}\cdot {\sqrt {1+{\frac {2}{\sqrt {5}}}}}\approx 0{,}688\cdot a}

Länge derDiagonalend=2asin(54){\displaystyle d=2\cdot a\cdot \sin \left(54^{\circ }\right)}

d=a12(1+5)1,618a{\displaystyle d=a\cdot {\frac {1}{2}}\cdot (1+{\sqrt {5}})\approx 1{,}618\cdot a}

FlächeninhaltA=a2425+1051,720a2{\displaystyle A={\frac {a^{2}}{4}}\cdot {\sqrt {25+10\cdot {\sqrt {5}}}}\approx 1{,}720\cdot a^{2}}

Innenwinkel

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Skizze zur Berechnung des
Innenwinkelsα{\displaystyle \alpha } und des Zentriwinkelsμ{\displaystyle \mu }

DerWinkel, den zwei benachbarteSeiten im ebenen, regelmäßigen Fünfeck miteinander einschließen, beträgt (wiederum nach einerallgemeinen Formel für regelmäßige Polygone):

α=(n2)n180=35180=108{\displaystyle \alpha ={\frac {(n-2)}{n}}\cdot 180^{\circ }={\frac {3}{5}}\cdot 180^{\circ }=108^{\circ }}

oder auch

α=arccos(154)=108{\displaystyle \alpha =\arccos \left({\frac {1-{\sqrt {5}}}{4}}\right)=108^{\circ }}

Zentriwinkel

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Der Zentriwinkel oder Mittelpunktswinkelμ{\displaystyle \mu } wird von zwei benachbarten Umkreisradienru{\displaystyle r_{u}} eingeschlossen. In der allgemeinen Formel ist für die Variablen{\displaystyle n} die Zahl5{\displaystyle 5} einzusetzen.

μ=360n=3605=72{\displaystyle \mu ={\frac {360^{\circ }}{n}}={\frac {360^{\circ }}{5}}=72^{\circ }}

oder auch

μ=arccos(514)=72{\displaystyle \mu =\arccos \left({\frac {{\sqrt {5}}-1}{4}}\right)=72^{\circ }}

Seitenlänge und Umkreisradius

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Skizze zur Berechnung der Seitenlängea{\displaystyle a}, des Umkreisesru{\displaystyle r_{u}} sowie des Inkreisradiusri{\displaystyle r_{i}}

Das Fünfeck wird in 5 kongruente Dreiecke zerlegt. Nimmt man die Hälfte eines solchen Dreiecks, also ein rechtwinkliges DreieckAGM{\displaystyle AGM} mit den Seitena2{\displaystyle {\frac {a}{2}}}, Umkreisradiusru{\displaystyle r_{u}}, Inkreisradiusri{\displaystyle r_{i}} sowie den halben Zentriwinkel722=36{\displaystyle {\frac {72^{\circ }}{2}}=36^{\circ }}, so gilt

sin(36)=a2ru=a2ru{\displaystyle \sin(36^{\circ })={\frac {\frac {a}{2}}{r_{u}}}={\frac {a}{2\cdot r_{u}}}},

daraus folgt 

a=2rusin(36){\displaystyle a=2\cdot r_{u}\cdot \sin(36^{\circ })}.

Löst man nachru{\displaystyle r_{u}} auf, so erhält man

ru=a2sin(36){\displaystyle r_{u}={\frac {a}{2\cdot \sin(36^{\circ })}}}.

Verwendet man für dieSinus-Werte deren Quadratwurzeln, so gilt auch

a=ru5521,176ru{\displaystyle a=r_{u}\cdot {\sqrt {\frac {5-{\sqrt {5}}}{2}}}\approx 1{,}176\cdot r_{u}}.
ru=a5+5100,851a{\displaystyle r_{u}=a\cdot {\sqrt {\frac {5+{\sqrt {5}}}{10}}}\approx 0{,}851\cdot a}.

Inkreisradius

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Auch der Inkreisradiusri{\displaystyle r_{i}} lässt sich mithilfe eines halbierten Bestimmungsdreiecks, sprich mit dem rechtwinkligen DreieckAGM{\displaystyle AGM}, ermitteln. Es ergibt sich

cot(36)=ria2{\displaystyle \cot \left(36^{\circ }\right)={\frac {r_{i}}{\frac {a}{2}}}},

daraus folgt

ri=a12cot(36){\displaystyle r_{i}=a\cdot {\frac {1}{2}}\cdot \cot \left(36^{\circ }\right)}.

Wegen

cot(36)=1sin2(36)sin(36){\displaystyle \cot \left(36^{\circ }\right)={\frac {\sqrt {1-\sin ^{2}\left(36^{\circ }\right)}}{\sin \left(36^{\circ }\right)}}}

und der Quadratwurzel des Sinuswertes

sin(36)=141025{\displaystyle \sin \left(36^{\circ }\right)={\frac {1}{4}}{\sqrt {10-2{\sqrt {5}}}}},

eingesetzt in

cot(36)=1(141025)2(141025)=1+25{\displaystyle \cot \left(36^{\circ }\right)={\frac {\sqrt {1-\left({\frac {1}{4}}{\sqrt {10-2{\sqrt {5}}}}\right)^{2}}}{\left({\frac {1}{4}}{\sqrt {10-2{\sqrt {5}}}}\right)}}={\sqrt {1+{\frac {2}{\sqrt {5}}}}}},

gilt auch

ri=a121+250,688a{\displaystyle r_{i}=a\cdot {\frac {1}{2}}\cdot {\sqrt {1+{\frac {2}{\sqrt {5}}}}}\approx 0{,}688\cdot a}.

Länge der Diagonalen

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Skizze zur Berechnung der Diagonalend{\displaystyle d} und des FlächeninhaltsA{\displaystyle A}

Im nebenstehenden Bild ist eine von vier möglichen Diagonalen eingezeichnet. Die Diagonale lässt sich aus dem HilfsdreieckEFD{\displaystyle EFD} bestimmen. Es ergibt sich

sin(54)=d2a{\displaystyle \sin \left(54^{\circ }\right)={\frac {\frac {d}{2}}{a}}},

daraus folgt

d=2asin(54){\displaystyle d=2\cdot a\cdot \sin \left(54^{\circ }\right)}.

Verwendet man die Quadratwurzel des Sinus-Wertes

sin(54)=14(1+5){\displaystyle \sin \left(54^{\circ }\right)={\frac {1}{4}}\cdot (1+{\sqrt {5}})}

so gilt auch

d=2a14(1+5)=a12(1+5)1,618a{\displaystyle d=2\cdot a\cdot {\frac {1}{4}}\cdot (1+{\sqrt {5}})=a\cdot {\frac {1}{2}}\cdot (1+{\sqrt {5}})\approx 1{,}618\cdot a}.

Flächeninhalt

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Der Flächeninhalt A eines regelmäßigen Fünfecks der Seitenlängea{\displaystyle a} ist das Fünffache des Flächeninhalts eines von seinem Mittelpunkt und zwei seiner Eckpunkte aufgespannten DreiecksABM{\displaystyle ABM}.

A=512atan(54)a2=54a2tan(54)1,720a2{\displaystyle A=5\cdot {\frac {1}{2}}\cdot a\cdot \tan(54^{\circ })\cdot {\frac {a}{2}}={\frac {5}{4}}\cdot a^{2}\cdot \tan(54^{\circ })\approx 1{,}720\cdot a^{2}}

Verwendet man für den Tangens-Wert dessen Quadratwurzel (analogInkreisradius)

cot(36)=tan(54)=1+25{\displaystyle \cot(36^{\circ })=\tan(54^{\circ })={\sqrt {1+{\frac {2}{\sqrt {5}}}}}},

so gilt auch

A=54a21+25=a2425+1051,720a2{\displaystyle A={\frac {5}{4}}\cdot a^{2}\cdot {\sqrt {1+{\frac {2}{\sqrt {5}}}}}={\frac {a^{2}}{4}}\cdot {\sqrt {25+10{\sqrt {5}}}}\approx 1{,}720\cdot a^{2}}.

Allgemein mit demUmkreisradiusru

A=58ru210+25{\displaystyle A={\frac {5}{8}}\cdot r_{u}^{2}\cdot {\sqrt {10+2\cdot {\sqrt {5}}}}}

oder auch

A=52ru2sin722,378ru21,720a2{\displaystyle A={\frac {5}{2}}\cdot r_{u}^{2}\cdot \sin {72^{\circ }}\approx 2{,}378\cdot r_{u}^{2}\approx 1{,}720\cdot a^{2}}

Der Goldene Schnitt im Fünfeck

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Regelmäßiges Fünfeck und Pentagramm bilden eine Grundfigur, in der das Verhältnis desGoldenen Schnittes wiederholt auftritt. Die Seite des Fünfecks befindet sich im goldenenVerhältnis zu seinenDiagonalen. Die Diagonalen untereinander teilen sich wiederum im goldenen Verhältnis, d. h.AD verhält sich zuBD wieBD zuCD.[2]

Der Beweis nutzt dieÄhnlichkeit gewählterDreiecke.

Grundfigur Fünfeck und Pentagramm mit mehreren Teilungen der Diagonalen im Goldenen Schnitt
Jede Seite des Fünfecks befindet sich im goldenen Verhältnis zu jeder ihrer beiden benachbarten Diagonalen
Die Diagonalen teilen sich untereinander im goldenen Verhältnis
  

Konstruktion mit Zirkel und Lineal bei gegebenem Umkreis

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Konstruktion 1

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Konstruktion eines Fünfecks in einem umschließenden Kreis

Für das regelmäßige Fünfeck existiert eine mathematisch exakteKonstruktion zur Bestimmung der Seitenlänge (siehe Abbildung).

  1. Zeichne einenKreis (spätererUmkreis, blau) mitRadius r um denMittelpunkt M.
  2. Zeichne zwei zueinander senkrechteDurchmesser (rot) ein.
  3. Halbiere einen Radius (magenta, Punkt D).
  4. Zeichne einen Kreis (grün) mit dem Radius |DE| um Punkt D. Er schneidet dieGerade AM im Punkt F. Die StreckeEF ist dieLänge der Seite.
  5. Zum Abtragen auf dem Umkreis einen weiterenKreisbogen (orange) mit Radius |EF| um E zeichnen. Er schneidet den ersten Kreis (blau) in G. Vorgang entsprechend wiederholen.

Berechnung zur Konstruktion:

EM¯=r1{\displaystyle {\overline {EM}}=r\cdot 1}
DM¯=r12{\displaystyle {\overline {DM}}=r\cdot {\frac {1}{2}}}
DE¯=r1+(12)2=r52{\displaystyle {\overline {DE}}=r\cdot {\sqrt {1+\left({\frac {1}{2}}\right)^{2}}}=r\cdot {\frac {\sqrt {5}}{2}}}
MF¯=r(5212)=r512{\displaystyle {\overline {MF}}=r\cdot \left({\frac {\sqrt {5}}{2}}-{\frac {1}{2}}\right)=r\cdot {\frac {{\sqrt {5}}-1}{2}}}
EF¯=r1+(512)2{\displaystyle {\overline {EF}}=r\cdot {\sqrt {1+\left({\frac {{\sqrt {5}}-1}{2}}\right)^{2}}}}
Umformen des Faktors:
EF¯r=1+525+14=44+525+14{\displaystyle {\frac {\overline {EF}}{r}}={\sqrt {1+{\frac {5-2\cdot {\sqrt {5}}+1}{4}}}}={\sqrt {{\frac {4}{4}}+{\frac {5-2\cdot {\sqrt {5}}+1}{4}}}}}
EF¯r=4+525+14=10254{\displaystyle {\frac {\overline {EF}}{r}}={\sqrt {\frac {4+5-2\cdot {\sqrt {5}}+1}{4}}}={\sqrt {\frac {10-2\cdot {\sqrt {5}}}{4}}}}
EF¯r=552{\displaystyle {\frac {\overline {EF}}{r}}={\sqrt {\frac {5-{\sqrt {5}}}{2}}}}

Das entspricht genau dem Faktor in der obigenFormel für die Seitenlänge.

Die Seiten des nicht eingezeichnetenDreiecks MFE entsprechen exakt den Seitenlängen desregelmäßigen Sechsecks (ME), des regelmäßigen Fünfecks (EF) und desregelmäßigen Zehnecks (FM) mit dem gegebenenUmkreisradius r.

Konstruktion 2

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Regelmäßiges Fünfeck bei vorgegebenem Umkreis, nach Euklid
Die Dreiecke FGD und ACD sind Goldene Dreiecke erster Art.

Die im Folgenden beschriebene Konstruktion (Bild) vom regelmäßigen Fünfeck stammt vonEuklid (3. Jh. v. Chr.). Sie benötigt vergleichsweise etwas mehr Aufwand, denn Euklids Ansatz dazu war dasGoldene Dreieck erster Art.[3]Zur leichteren Nachvollziehbarkeit wurden in der Darstellung die gleichen Bezeichnungen der Punkte, wie die in den Bildern der Stoicheia (Euklids Elemente) verwendet.

  1. Zeichne einen Kreis (den späteren Umkreis) mit beliebigem Radius um den Mittelpunkt F.
  2. Trage den Durchmesser |AG| ein.

Nun folgt die Konstruktion des Goldenen Dreiecks, platzsparend mit der MethodeInnere Teilung nachHeron von Alexandria.

  1. Halbiere den Radius |FG| im Punkt I.
  2. Errichte eine Senkrechte zum Radius |FG| im Punkt G und bestimme darauf den Punkt J mit |GJ| = |IG|.
  3. Verbinde den Punkt F mit J.
  4. Ziehe zuerst den Bogen JGK und anschließend den Bogen FLK, somit teilt L den Radius |FG| im Verhältnis desGoldenen Schnitts.
  5. Bestimme den Punkt D mit |GD| = |FL|, das Goldene Dreieck FGD ist somit bestimmt.
  6. Bestimme den Punkt C mit |GC| = |GD|, dies ergibt die erste Seitenlänge |CD|.
  7. Trage die Seitenlänge |CD| einmal ab dem Punkt C und einmal ab dem Punkt D auf den Umkreis ab.
  8. Verbinde die Punkte D-E-A-B-C, damit ist das regelmäßige Fünfeck fertiggestellt.

Konstruktion mit Zirkel und Lineal bei gegebener Seitenlänge

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Mit Anwendung desGoldenen Schnitts,äußere Teilung

Fünfeck bei gegebener Seitenlänge
  1. Zeichne eine StreckeAB, welche dieLänge der vorgegebenen Seite des Fünfecks hat.
  2. Verlängere die Strecke ab demPunkt A um ca. drei Viertel der StreckeAB.
  3. Zeichne einenKreisbogen um den Punkt B mit dem Radius |AB|.
  4. Zeichne einen Kreisbogen um den Punkt A mit dem Radius |AB|, es ergibt sich derSchnittpunkt F.
  5. Fälle einLot von Punkt F auf die StreckeAB mit Fußpunkt G.
  6. Zeichne eineParallele zur StreckeFG ab dem Punkt A bis über den Kreisbogen um Punkt A, es ergibt sich der Schnittpunkt H.
  7. Zeichne einen Kreisbogen um den Punkt G mit dem Radius |GH| bis zur Verlängerung der StreckeAB, es ergibt sich der Schnittpunkt J.
  8. Zeichne einen Kreisbogen um den Punkt B mit dem Radius |BJ| bis über die Senkrechte, die durch den Punkt F geht, es ergeben sich die Schnittpunkte D auf der Senkrechten und E mit dem Kreisbogen um Punkt A.
  9. Zeichne einen Kreisbogen um den Punkt D mit dem Radius |BA|, bis er den Kreisbogen um Punkt B schneidet, es ergibt sich der Schnittpunkt C.
  10. Verbinde die Punkte B-C-D-E-A, somit ergibt sich das regelmäßige Fünfeck.

Fazit

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Wie in derKonstruktion bei gegebenemUmkreis, ist auch hier derGoldene Schnitt der maßgebende Baustein.

Für den Vergleich der Konstruktionsvarianten sind die Punktebezeichnungen mit Indizes ergänzt:u für die Konstruktion mit gegebenem Umkreis,s für die Konstruktion mit gegebener Seitenlänge.

  1. Seite des Fünfecks:
    |EuFu¯|=^|AsBs¯|{\displaystyle |{\overline {E_{u}F_{u}}}|\;{\widehat {=}}\;|{\overline {A_{s}B_{s}}}|}
  2. Radius für den Goldenen Schnitt:
    |DuEu¯|=^|GsHs¯|{\displaystyle |{\overline {D_{u}E_{u}}}|\;{\widehat {=}}\;|{\overline {G_{s}H_{s}}}|}
  3. Streckenverhältnisse des Goldenen Schnitts:
    Φ=AuFu¯AuMu¯=AuMu¯MuFu¯=BsJs¯AsBs¯=AsBs¯AsJs¯=1+521,618{\displaystyle \Phi ={\frac {\overline {A_{u}F_{u}}}{\overline {A_{u}M_{u}}}}={\frac {\overline {A_{u}M_{u}}}{\overline {M_{u}F_{u}}}}\;\;\;=\;\;\;{\frac {\overline {B_{s}J_{s}}}{\overline {A_{s}B_{s}}}}={\frac {\overline {A_{s}B_{s}}}{\overline {A_{s}J_{s}}}}\;\;\;=\;\;\;{\frac {1+{\sqrt {5}}}{2}}\approx 1{,}618}

Papierfaltung

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Durch Zusammenziehen eines aus einem Papierstreifen geschlungenenÜberhandknotens nimmt dieser die Form eines regulären Fünfecks an.

Verknoteter Papierstreifen

Polyeder mit regelmäßigen Fünfecken

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DasDodekaeder ist der einzige derplatonischen Körper, der regelmäßige Fünfecke alsSeitenflächen hat. Auch einigearchimedische Körper enthalten regelmäßige Fünfecke, nämlich dasIkosidodekaeder, derIkosaederstumpf, dasRhombenikosidodekaeder und dasabgeschrägte Dodekaeder.

  • Dodekaeder
    Dodekaeder
  • Ikosidodekaeder
    Ikosidodekaeder
  • Ikosaederstumpf (Fußballkörper)
    Ikosaederstumpf (Fußballkörper)
  • Rhombenikosidodekaeder
    Rhombenikosidodekaeder
  • Abgeschrägtes Dodekaeder
    Abgeschrägtes Dodekaeder

Vorkommen

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Natur

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Sowohl dieOkra als auch dieSternfrucht hat im Querschnitt die Form eines Fünfecks. Die Blüten derPrunkwinde sind ebenfalls fünfeckig ausgebildet. AuchSeesterne undSchlangensterne weisen eine fünfstrahlige Symmetrie auf. Näherungsweise trifft dies auch für die Blätter desAmerikanischen Amberbaums zu. Vielecyclische Verbindungen enthalten eine Fünfringstruktur (etwaCyclopentan,γ-Butyrolacton,Furan,Furanosen etc.).

Architektur und Festungsbau

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Der Grundriss einer neuzeitlichenbastioniertenFestung hat häufig die Form eines Fünfecks. So sind regelmäßige Fünfecke die vollständig wieder aufgebaute FestungBourtange in den Niederlanden sowieNyenschanz (heute inSt. Petersburg), dieZitadelle von Jaca, dieZitadelle von Pamplona, dieFestung Dömitz, dieZitadelle von Turin, dieZitadelle von ’s-Hertogenbosch, dieZitadelle von Straßburg, dieZitadelle von Amiens, die 1598 abgebrochene Zitadelle vonVitry-le-François vonGirolamo Marini, die verschwundeneZitadelle von Antwerpen, dieZitadelle von Doullens (Picardie, nur in Teilen auf regelmäßigem Grundriss), dieZitadelle von Lille, dasHarburger Schloss, dieZitadelle Vechta, dieZitadelle von Münster, dasFort Nieuw-Amsterdam, dasKastell von Kopenhagen,Tilbury Fort inEssex östlich vonLondon, die Festung auf der InselPoel in Mecklenburg, die HöhenfestungWülzburg beiWeißenburg in Bayern und die FestungGoryōkaku in Japan. Die StadtSathmar im heutigen Rumänien besaß eine fünfeckige Festung.

Den Typ des befestigten Palasts(Palazzo in fortezza) auf regelmäßig fünfeckigem Grundriss verkörpern dieVilla Farnese inCaprarola (Provinz Viterbo, Italien), die SchlösserKrzyżtopór undNowy Wiśnicz sowie die Befestigungen vonSchloss Łańcut in Polen.

Der Hauptsitz desVerteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten inWashington, D.C. wird wegen seines Grundrisses in Form des regelmäßigen FünfecksPentagon genannt.

Jeweils ein Fünfeck liegt Kirchengebäuden wie derCorvinuskirche in Hannover, derDietrich-Bonhoeffer-Kirche (Köln-Lindenthal), der KircheSt. Michael in Detmold (Westfalen), der KircheSt. Markus in Recklinghausen, der KircheMariä Himmelfahrt (Irlbach) oder derWallfahrtskirche Zelená Hora in der Tschechischen Republik zugrunde.

Auf fünfeckigem Querschnitt erheben sich Turmbauten wie der stählerneVerkehrsturm am Potsdamer Platz, der ehemaligeMarinesignalturm Kiel, der aus Holz gefertigteAussichtsturm auf derHohenmirsberger Platte oder dasSiegesdenkmal in Bangkok.

DerFünfeckige Stein ist ein Grenzstein in Niederösterreich.

Kunst

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Bild 2
Fünfeck umschließt gegebenes Dreieck nach Jacques Ozanam
Bild 1
Fünfeck umschließt gegebenes Dreieck, Konstruktion des Winkels 18°
Kupferstich von Jacques Ozanam, 1699

Jacques Ozanam fertigte im Jahr 1699 einenKupferstich an, in dem er u. a. die Konstruktion eines Fünfeck zeigt, das ein gegebenesgleichseitiges Dreieck umschließt.

Ozanams Ansatz zur Konstruktion des Fünfecks

Der halbeInnenwinkel eines regelmäßigen Fünfecks beträgt54{\displaystyle 54^{\circ }}. Subtrahiert man von diesem den halben Innenwinkel30{\displaystyle 30^{\circ }} des gleichseitigen Dreiecks (Bild 2), ergibt sich der WinkelOAE=24{\displaystyle {OAE}=24^{\circ }} zwischen dem Schenkel des Dreiecks und der Seite des Fünfecks.

Die Winkel54{\displaystyle 54^{\circ }},30{\displaystyle 30^{\circ }} und24{\displaystyle 24^{\circ }} haben den gemeinsamen Teiler6{\displaystyle 6}. Dies bedeutet, der halbe Innenwinkel54{\displaystyle 54^{\circ }} des Fünfecks setzt sich aus9{\displaystyle 9} gleichen Teilen zu je6{\displaystyle 6^{\circ }} zusammen. Daraus folgt: Auf den halben Innenwinkel30{\displaystyle 30^{\circ }} des Dreiecks entfallen5{\displaystyle 5} bzw. auf den Winkel24{\displaystyle 24^{\circ }} zwischen dem Schenkel des Dreiecks und der Seite des Fünfecks entfallen4{\displaystyle 4} solcher Teile.

Vorgehensweise

Ausgehend vom gleichseitigen DreieckABC{\displaystyle ABC} (Bild 2), zeichnet man zuerst dessen HöheAD¯{\displaystyle {\overline {AD}}} ein und schlägt anschließend einen Kreisbogen um den PunktA{\displaystyle A} mit einem Radius etwas kleiner, als die halbe HöheAD¯{\displaystyle {\overline {AD}}}; die Schnittpunkte sindO{\displaystyle O},D{\displaystyle D'} (Teilungspunkt5{\displaystyle 5}) undO{\displaystyle O'}.

Es folgt (Bild 1) die – von Jacques Ozanam nicht dargestellte – Konstruktion des Teilungspunktes2{\displaystyle 2} für den WinkelDA2=18{\displaystyle D'A\;2=18^{\circ }}. Nach dem Verlängern der StreckeAD¯{\displaystyle {\overline {AD}}} überA{\displaystyle A} hinaus, dem Ziehen einer Geraden durchA{\displaystyle A}, parallel zuBC¯{\displaystyle {\overline {BC}}}, wird der KreisbogenAOO{\displaystyle AO'O} zu einem Kreis umA{\displaystyle A} ergänzt; Schnittpunkte sindS{\displaystyle S} undD{\displaystyle D''}. Anschließend halbiert man den Radius|AD¯|{\displaystyle |{\overline {AD''}}|} inR{\displaystyle R} und zieht einen Kreis umR{\displaystyle R} mit Radius|RS¯|{\displaystyle |{\overline {RS}}|}; Schnittpunkt istT{\displaystyle T}. Der Kreis umS{\displaystyle S} mit Radius|ST¯|{\displaystyle |{\overline {ST}}|} liefert den Teilungspunkt2{\displaystyle 2} sowie den gesuchten WinkelDA2=18{\displaystyle D'A\;2=18^{\circ }} mithilfe desZentriwinkels2AS=72{\displaystyle 2AS=72^{\circ }} bzw. der Seitenlänge|2S¯|{\displaystyle |{\overline {2S}}|} eines regelmäßigen Fünfecks. Die Teilungspunkte1{\displaystyle 1} (mittels der Winkelhalbierendenwh{\displaystyle wh}) und3{\displaystyle 3} sind für die Lösung nicht erforderlich, sie dienen lediglich der Verdeutlichung.

Es geht weiter (Bild 2) mit dem Eintragen des Teilungspunktes4=N{\displaystyle 4=N} mithilfe eines (nicht eingezeichneten) Kreisbogens um Punkt2{\displaystyle 2} mit Radius|O2¯|{\displaystyle |{\overline {O2}}|} und dem Ziehen des Kreisbogens umO{\displaystyle O} mit Radius|ON¯|{\displaystyle |{\overline {ON}}|}, bis er den Kreisbogen umA{\displaystyle A} inE{\displaystyle E} schneidet; dabei ergibt sich der WinkelNAE=48{\displaystyle NAE=48^{\circ }}. Der PunktH{\displaystyle H} wird mithilfe der SehneOE¯{\displaystyle {\overline {OE}}} abO{\displaystyle O'} markiert. Mit dem nächsten Kreisbogen umC{\displaystyle C} mit Radius|AD¯|{\displaystyle |{\overline {AD'}}|} wird der SchnittpunktM{\displaystyle M} bestimmt. Das Übertragen des WinkelsNAE=48{\displaystyle NAE=48^{\circ }} mithilfe der Sehne|EN|{\displaystyle |EN|} auf den Kreisbogen umC{\displaystyle C} abM{\displaystyle M} schließt sich an; Schnittpunkt istK{\displaystyle K}. EineHalbgerade abA{\displaystyle A} durchE{\displaystyle E} und eine zweite abC{\displaystyle C} durchK{\displaystyle K} schneiden sich im EckpunktF{\displaystyle F} des entstehenden Fünfecks. Auf die gleiche Art und Weise – spiegelbildlich zur HöheAD¯{\displaystyle {\overline {AD}}} – ergibt sich der EckpunktI{\displaystyle I}. Mithilfe derMittelsenkrechten der StreckeAF¯{\displaystyle {\overline {AF}}} erhält man den Mittelpunkt des Umkreises für das Fünfeck. Nach dem Ziehen des Umkreises werden die StreckenFC¯{\displaystyle {\overline {FC}}} undIB¯{\displaystyle {\overline {IB}}} bis zum Umkreis verlängert; dabei werden die beiden letzten EckpunkteG{\displaystyle G} bzw.P{\displaystyle P} des Fünfecks generiert. Die abschließende Verbindung des EckpunktesG{\displaystyle G} mitP{\displaystyle P} vollendet das gesuchte Fünfeck.

Siehe auch

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Weblinks

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Commons: Regular pentagons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Fünfeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Fünfeck – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Beweisarchiv: Fünfeck – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

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  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.):Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 2. Juli 2024]). 
  2. C. Stanley Ogilvy:Unterhaltsame Geometrie. Kapitel 9:Der Goldene Schnitt – 9.1Das Pentagramm. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden 1984,ISBN 3-528-28314-9, S. 76–77,doi:10.1007/978-3-663-00104-1_10.
  3. Euklid, Übersetzer:Rudolf Haller:Stoicheia (Euklids Elemente). IV.11. In einen Kreis ein gleichseitiges und gleichwinkliges Fünfeck einbeschreiben. Markgröningen 2017 (opera-platonis.de [PDF; abgerufen am 12. Juli 2024]). 
Normdaten (Sachbegriff):GND:4155587-9(lobid,OGND,AKS)
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