| Führungsstab der Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung — Fü S — | |
|---|---|
| Staatliche Ebene | Bund |
| Stellung | Abt.BMVg |
| Gründung | 1955 |
| Auflösung | 2012 |
| Hauptsitz | Bonn, Nordrhein-Westfalen |
| Behördenleitung | GeneralmajorPeter Bohrer, Chef des Stabes Führungsstab der Streitkräfte |
| Netzauftritt | www.bmvg.de/… |

DerFührungsstab der Streitkräfte (Fü S; bis 1967Führungsstab der Bundeswehr –FüB)[1] war derArbeitsstab desGeneralinspekteurs der Bundeswehr imBundesministerium der Verteidigung und einer der fünf Führungsstäbe im militärischen Leitungsbereich derBundeswehr. Er entwickelte die Gesamtplanung der militärischen Verteidigung, konzipierte die Grundlagen der Militärpolitik, steuerte die Einsatzplanung und Einsatzführung der Bundeswehr und erarbeitete die Grundsätze für Führung, Erziehung und Ausbildung der Soldaten.
Mit derNeuausrichtung der Bundeswehr ab 2010 wurden derFü S, derFührungsstab des Heeres (Fü H), derFührungsstab der Luftwaffe (Fü L), derFührungsstab der Marine (Fü M) und derFührungsstab des Sanitätsdienstes (Fü San) aufgelöst und in die neuen OrganisationsbereicheKommando Heer,Kommando Luftwaffe,Marinekommando undKommando Sanitätsdienst umgegliedert. Aus den im BMVg verbliebenen Anteilen wurden die folgenden Abteilungen gebildet:
Nach Ende desZweiten Weltkrieges 1945 waren durch dasPotsdamer Abkommen eigenständige deutsche Streitkräfte und einGeneralstab verboten. Bei der Wiederbewaffnung am 5. Mai 1955 wurde der Begriff Generalstab in der neugeschaffenenBundeswehr nicht mehr verwendet. Gleichwohl existieren die Aufgaben eines Generalstabs auch in der Bundeswehr. Die oberste Führungsbehörde wurde der Führungsstab der Streitkräfte.
In der Zeit bis 1990 hatte Deutschland die operative Führung seiner Kräfte im Kriegsfall komplett derNATO zu übertragen, wobei dieser zum Teil rein deutsche Hauptquartiere unterstanden wie dasFlottenkommando oder die deutschen Heereskorps (I.,II. undIII. Korps). Die übrigen, nicht operativen Aufgaben eines Generalstabes wurden im Fü S und in den Führungsstäben der Teilstreitkräfte wahrgenommen. Die nationalen Belange bei heutigenAuslandseinsätzen werden grundsätzlich durch dasEinsatzführungskommando der Bundeswehr geführt.
Neben den für den Generalinspekteur der Bundeswehr wahrzunehmenden Aufgaben bearbeitete der Fü S truppendienstliche und organisationsbereichspezifische Angelegenheiten der Streitkräftebasis, insoweit war der Fü S zugleich militärische Kommandobehörde.
Der Führungsstab der Streitkräfte war Stand 2006 in 7 Stabsabteilungen mit insgesamt 42 Referaten gegliedert.[2]
Dem Führungsstab stand derGeneralinspekteur der Bundeswehr vor. Der Generalinspekteur im Rang einesGenerals wurde durch den Führungsstab in seiner Arbeit unterstützt, der ihm als ministerieller Stab unmittelbar zugeordnet war und dessen Arbeiten durch einen Chef des Stabes koordiniert wurden.
Für die dem Generalinspekteur übertragene Bundeswehrplanung hatte er Weisungsrecht gegenüber den Inspekteuren der Teilstreitkräfte (Heer,Marine,Luftwaffe) und der OrganisationsbereicheStreitkräftebasis undSanitätsdienst.
Am 1. Juni 2003 wurden der Führungsstab der Streitkräfte und der Führungsstab der Streitkräftebasis (Fü SKB) zusammengefasst. Seitdem nahmen im Führungsstab der Streitkräfte zwei ständige Vertreter des Generalinspekteurs Aufgaben wahr. Der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr und Inspekteur der Streitkräftebasis führt den ihm truppendienstlich unterstellten Organisationsbereich derStreitkräftebasis. Darüber hinaus vertritt er den Generalinspekteur, wenn es um die Führung der Streitkräfte geht. Ihm unterstehen direkt das Referat Rechtsberater und das ReferatUniversitäten der Bundeswehr.
Der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr war als ständiger Vertreter des Generalinspekteurs zuständig für die ministeriellen Fachaufgaben im Führungsstab der Streitkräfte. Diese sind insbesondere die Bereiche Einsatz, Militärpolitik und Rüstungskontrolle angesiedelt. Dem Chef des Stabes waren drei Referate für zentrale Angelegenheiten, Personalangelegenheiten und Controlling direkt zugeordnet.

Das schwarz/golden gekordelte Verbandsabzeichen, das nur von denmilitärischen Mitarbeitern derTeilstreitkraftHeer des Führungsstabes der Streitkräfte am linken Ärmel des Dienstanzugs getragen wurde, zeigte dasBundeswappen mit Bundesadler als Hoheitszeichen der Bundesrepublik Deutschland auf den Farben derFlagge Deutschlands. Die gold-schwarze Kordel weist auf die Stellung als eine Kommandobehörde oberhalb der Divisionen hin. Das Verbandsabzeichen wurde auch vom militärischen Personal der anderen Führungsstäbe im BMVg sowie in den übrigen Organisationsbereichen des BMVg getragen.
Der Chef des Stabes hat den Rang einesGeneralmajors oderKonteradmirals.
| LNr. | Dienstgrad Name | Amtszeit | |
|---|---|---|---|
| Beginn | Ende | ||
| 25 | GeneralmajorPeter Bohrer | 1. Juli 2010 | 31. März 2012 |
| 24 | KonteradmiralManfred Nielson | 21. Februar 2008 | 1. Juli 2010 |
| 23 | GeneralmajorManfred Engelhardt | 20. April 2006 | 20. Februar 2008 |
| 22 | KonteradmiralWolfram Kühn | 12. Februar 2004 | 20. April 2006 |
| 21 | GeneralmajorEgon Ramms | 1. Oktober 2000 | 12. Februar 2004 |
| 20 | KonteradmiralJörg Auer | 1. Oktober 1999 | 30. September 2000 |
| 19 | GeneralmajorHartmut Moede | 1. Oktober 1997 | 30. September 1999 |
| 18 | GeneralmajorBenno Ertmann | 16. Dezember 1994 | 29. September 1997 |
| 17 | KonteradmiralHans Frank | 1. April 1992 | 15. Dezember 1994 |
| 16 | GeneralmajorPeter Haarhaus | 1. Oktober 1989 | 31. März 1992 |
| 15 | GeneralmajorJürgen Schnell | 1. Oktober 1987 | 30. September 1989 |
| 14 | GeneralmajorSiegfried Storbeck | 1. Oktober 1986 | 30. September 1987 |
| 13 | KonteradmiralKlaus Rehder | 1. April 1983 | 30. September 1986 |
| 12 | KonteradmiralRudolf Arendt | 1. April 1980 | 31. März 1983 |
| 11 | KonteradmiralHelmut Kampe | 10. Januar 1977 | 31. März 1980 |
| 10 | GeneralmajorLothar Domröse | 1. Oktober 1975 | 9. Januar 1977 |
| 9 | GeneralmajorErnst-Dieter Bernhard | 1. April 1973 | 30. September 1975 |
| 8 | GeneralmajorHarald Wust | 1. Mai 1971 | 31. März 1974 |
| 7 | GeneralmajorBernd Freytag von Loringhoven | 1. April 1971 | 30. April 1971 |
| 6 | KonteradmiralGünther Reeder | 1. Oktober 1968 | 31. März 1971 |
| 5 | KonteradmiralAlbrecht Obermaier | 1. April 1967 | 30. September 1968 |
| 4 | GeneralmajorHerbert Büchs | 1. Juli 1964 | 31. März 1967 |
| 3 | GeneralmajorGustav-Adolf Kuntzen | 1. Oktober 1962 | 30. Juni 1964 |
| 2 | GeneralmajorAlbert Schnez | 1. April 1960 | 30. September 1962 |
| 1 | GeneralmajorWerner Panitzki | 10. Januar 1958 | 31. März 1960 |
Website des Führungsstabes (Memento vom 9. Juli 2011 imInternet Archive)