Eva Strittmatter

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Eva Strittmatter, 2009
„Strittmatter-Haus“ in Schulzenhof, 2014
Grabstätte Eva und Erwin Strittmatter
Grabstätte Matthes Strittmatter

Eva Strittmatter, geboreneBraun (*8. Februar1930 inNeuruppin; †3. Januar2011 inBerlin), war einedeutscheDichterin undSchriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Eva Strittmatter, 1930 in Neuruppin (Brandenburg) geboren, übersprang aufgrund ausgezeichneter schulischer Leistungen zwei Klassen und wechselte gegen den Willen ihres Vaters auf die Oberschule (Fontane-Schule Neuruppin). Bereits in ihrer Schulzeit begann sie Prosa-Gedichte zu schreiben. Das früheste überlieferte Gedicht ohne Titel entstand im September 1944.[1] Auch in dieser „frühen Phase der Poesie“ war die Natur Motiv und Metapher. Zeitlebens schöpfte sie aus der „Kindheitsstadt“ und der märkischen Landschaft. In ihrem autobiografischen TextMai in Piešt’any (1986) erinnert sich die Dichterin an Neuruppins „Topographie, an Geruch, Geräusch, Geschmack in Hitze und Kälte, Milde und Strenge“.[2] 1947 legte sie dasAbitur ab und begann an derHumboldt-Universität zu Berlin das Studium derGermanistik,Romanistik undPädagogik. 1950 heiratete sie und brachte 1951 einen Sohn, Ilja, zur Welt. Die Ehe wurde jedoch bald wieder geschieden. Noch vor der Scheidung lernte sieErwin Strittmatter kennen, den sie 1956 heiratete und mit dem sie drei weitere Söhne hatte, darunter der Autor und SchauspielerErwin Berner.

Seit 1951, nach dem Abschluss ihres Studiums, arbeitete Eva Strittmatter freiberuflich beimDeutschen Schriftstellerverband derDDR alsLektorin. Ab 1952 veröffentlichte sie literaturkritische Arbeiten in derLiteraturzeitschriftndl. Von 1953 bis 1954 war sie Lektorin beimKinderbuchverlag Berlin. Zudem wurde sie 1953 Mitglied des ndl-Redaktionsbeirates. Seit 1954 war siefreie Schriftstellerin. Sie veröffentlichte eher unpolitische Werke, darunter vor allemGedichte, aber auchProsa für Kinder und Erwachsene.

Zu ihren und ihres Mannes Bekannten zählten unter anderem die DDR-SchriftstellerHermann Kant undChrista Wolf, aber auch international bekannte Schriftsteller wieLew Kopelew undHalldór Laxness. Von 1960 bis 1972 unternahm sie in ihrer Eigenschaft als Mitglied der Auslandskommission des Schriftstellerverbandes der DDR zahlreiche Reisen in dieSowjetunion und nachJugoslawien. 1993/1994 starben innerhalb von nur neun Monaten ihre Mutter, ihr Mann Erwin und ihr Sohn Matti. Sie lebte imbrandenburgischenSchulzenhof, wohin sie 1957 mit ihrem Mann gezogen war.

Die TextilkünstlerChrista Hoffmann undGünter Hoffmann schufen 30 Gobelins zum Werk von Eva und Erwin Strittmatter.[3]

Eva Strittmatter wurde auf dem Friedhof Schulzenhof neben ihrem Mann beigesetzt. Die Grabstätte des Sohnes Matthesgen. Matti (1958–1994) befindet sich ebenfalls auf dem Friedhof Schulzenhof, gegenüber von Eva und Erwin Strittmatter.

In der Rezeption ihrer Lyrik herrschte lange Zeit die Meinung vor, der Ursprung für Eva Strittmatters literarische Laufbahn liege in Schulzenhof. Neueste Erkenntnisse belegen jedoch, dass sie bereits in ihrer Neuruppiner Schulzeit begann, Gedichte zu schreiben.[4]

Ihr Nachlass sowie ihre Bibliothek befinden sich heute in derAkademie der Künste Berlin.[5]

Werke

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Lyrik

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  • 1973:Ich mach ein Lied aus Stille
  • 1975:Mondschnee liegt auf den Wiesen
  • 1977:Die eine Rose überwältigt alles
  • 1980:Poesiealbum 149, (Auswahl: Edith George, Grafik: Hubertus Giebe), Verlag Neues Leben, Berlin
  • 1980:Zwiegespräch,Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar
  • 1983:Heliotrop, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar
  • 1983:Beweis des Glücks
  • 1988:Atem
  • 1989:Die heimliche Freiheit der Einsamkeit
  • 1990:Unterm wechselnden Licht
  • 1991:Einst habe ich drei Weiden besungen
  • 1997:Der Schöne(Obsession), Aufbau-Verlag, Berlin,ISBN 3-7466-1329-9.
  • 2001:Morgens, abends
  • 2002:Liebe und Haß. Die geheimen Gedichte. 1970–1990. Aufbau-Verlag, Berlin,ISBN 3-7466-1330-2.
  • 2005:Der Winter nach der schlimmen Liebe. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1996/1997, 2005,ISBN 3-351-03029-0.
  • 2005:Landschaft
  • 2006:Sämtliche Gedichte
  • 2008:Für meine Schulzenhof-Freunde. Edition Zwiefach, Berlin,ISBN 978-3-940408-04-4.
  • 2008:Seele seltsames Gewächs
  • 2009:Wildbirnenbaum. Gedichte, Aufbau-Verlag, Berlin,ISBN 978-3-351-03273-9.
  • 2010:Zwischenspiel – Lyrik, Fotografie. Zusammen mitRengha Rodewill.Plöttner Verlag, Leipzig,ISBN 978-3-86211-005-6.
  • 2011:Auf einmal war es schon das Leben. Gedichte, Briefe, Essays,ISBN 978-3-351-03355-2.
  • 2015:Sämtliche Gedichte : erweiterte Neuausgabe, Aufbau-Verlag, Berlin,ISBN 978-3-351-03625-6

Prosa

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Kinderbücher

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Autobiografisches

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Als Herausgeberin

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  • 1995: Erwin Strittmatter:Vor der Verwandlung. Aufzeichnungen
  • 2002: Erwin Strittmatter:Geschichten ohne Heimat
  • 2002: Erwin Strittmatter.Eine Biographie in Bildern

Auszeichnungen

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Am 30. Mai 2005 wurde mit der Einweihung des Neubaus das Gymnasium Gransee nach Erwin und Eva Strittmatter in Strittmatter-Gymnasium umbenannt.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Gabriele Radecke, Robert Rauh: Eva Strittmatter in Neuruppin. In: berliner-zeitung.de. 5. Februar 2025, abgerufen am 5. Februar 2025. 
  2. Eva Strittmatter:Mai in Piešt’any. Berlin: Aufbau-Verlag 1986, S. 20f.
  3. Eberhard Neubert:Der Dichter und seine Welt. 30 Gobelins zum Werk von Eva und Erwin Strittmatter von Christa und Günter Hoffmann. In:Bildende Kunst, Berlin, 1/1979, S. 13–16.
  4. Gabriele Radecke, Robert Rauh: Eva Strittmatter in Neuruppin. In: berliner-zeitung.de. 5. Februar 2025, abgerufen am 5. Februar 2025. 
  5. Dagmar Jank:Bibliotheken von Frauen: ein Lexikon. Harrassowitz, Wiesbaden 2019 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen; 64),ISBN 978-3-447-11200-0, S. 211.
Personendaten
NAMEStrittmatter, Eva
ALTERNATIVNAMENBraun, Eva (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNGdeutsche Dichterin und Schriftstellerin
GEBURTSDATUM8. Februar 1930
GEBURTSORTNeuruppin
STERBEDATUM3. Januar 2011
STERBEORTBerlin
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