Für eine rechts-euklidische Relation gilt: vorausgesetzt, dass zu und zu in gleicher Beziehung steht (durchgehende Pfeile), so stets auch zu (gestrichelter Pfeil)
Einebinäre Relation auf einerMenge heißteuklidisch (oder auchrechts-euklidisch), wenn für beliebige Elemente in die folgende Bedingung erfüllt ist: steht zu und zu in gleicher Beziehung, so steht auch zu in dieser Beziehung.[2] Dies lässt sich auchprädikatenlogisch ausdrücken mit.
Dual dazu heißt eine Relation auflinks-euklidisch, wenn für beliebige in gilt: stehen sowohl als auch in Beziehung zu, dann steht auch in Beziehung zu, formal.
FürTransitivität gilt: vorausgesetzt, dass zu und zu in der Relation steht, so stets auch zu
Die Eigenschaft euklidisch zu sein unterscheidet sich von derTransitivität. Zum Beispiel ist die Relation≤ auf dennatürlichen Zahlen transitiv, doch nicht rechts-euklidisch,[3] während die durch definierte Relation auf den natürlichen Zahlen nicht transitiv,[4] jedoch rechts-euklidisch ist.
Für einesymmetrische Relation sind die Eigenschaften Transitivität, rechts- und links-euklidisch koinzident. Doch kann auch eine nicht-symmetrische Relation sowohl transitiv als auch rechts-euklidisch sein, z. B. definiert durch=0.
Eine Relation, die sowohl rechts-euklidisch als auchreflexiv ist, ist notwendig auch symmetrisch und damit eineÄquivalenzrelation.[2][5] Ebenso ist jede links-euklidische und reflexive Relation notwendig eine Äquivalenz.
DerBildbereich einer rechts-euklidischen Relation ist stets eine Teilmenge[6] ihresUrbildbereichs. DieEinschränkung einer rechts-euklidischen Relation auf ihren Bildbereich ist stets reflexiv[7] und somit eine Äquivalenzrelation. Ebenso ist der Urbildbereich einer links-euklidischen Relation stets eine Teilmenge ihres Bildbereichs, und die Beschränkung einer links-euklidischen Relation auf ihren Urbildbereich eine Äquivalenz.
Eine Relation ist links- und rechts-euklidisch genau dann, wenn ihr Urbild- und ihr Bildbereich übereinstimmen und auf dieser Menge eine Äquivalenzrelation ist.[8]
Eine rechts-euklidische Relation ist stetsquasitransitiv,[9] ebenso eine links-euklidische Relation.[10]
Einekonnexe rechts-euklidische Relation ist stets auch transitiv,[11] ebenso eine konnexe links-euklidische Relation.[10]
Wenn mindestens 3 Elemente hat, kann eine konnexe rechts-euklidische Relation auf nichtantisymmetrisch sein,[12] gleiches gilt für eine konnexe links-euklidische Relation auf.[10] Auf der zweielementigen Menge ist z. B. die durch definierte Relation konnex, rechts-euklidisch und antisymmetrisch; ist auf dieser Menge konnex, links-euklidisch und antisymmetrisch.
↑Das Buch I derElemente von Euklid enthält einleitend eine axiomatische Grundlegung, in der dieser Grundsatz als 1. Axiom allgemeiner Regeln der Gleichheit aufgeführt ist („Τὰ τῷ αὐτῷ ἴσα καὶ ἀλλήλοις ἐστὶν ἴσα“); siehe hierzu W.-D. Geyer:Euklid: Die Elemente – eine Übersicht. Vorlesung über antike Mathematik, SS 2001,S. 3 (PDF; 275 kB).
↑Gleichheit von Urbild- und Bildbereich ist nicht notwendig: die Relation definiert durch ist rechts-euklidisch auf den natürlichen Zahlen und ihr Bildbereich ist eine echte Teilmenge ihres Urbildbereichsℕ.
↑Wenn im Bildbereich von liegt, dann folgt aus für geeignetes, dass. Dies zeigt auch, dass im Urbildbereich von liegt.
↑Die ""-Richtung folgt aus dem vorherigen Absatz. — Für die ""-Richtung nimm an, dass und gelten, dann liegen im Urbild- und im Bildbereich von; also folgt wegen Symmetrie und Transitivität. Die links-euklidische Eigenschaft von folgt analog.
↑Wenn gilt, dann liegen sowohl als auch im Bildbereich von. Da auf dieser Menge eine Äquivalenz ist, folgt aus schon der Widerspruch.
↑abcMit einem analogen Argument, das die Lage von und im Urbildbereich von verwendet.
↑Wenn gilt, dann liegen und im Bildbereich von. Da konnex ist, gilt oder oder.
↑Da konnex ist, liegen in ihrem Bildbereich mindestens zwei verschiedene Elemente und, für die gilt. Es gilt sogar. Dies widerspricht der Antisymmetrie.