Eugène Dodeigne

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Skulpturen „Große Familie“ auf derSkulpturenmeile Hannover

Eugène Dodeigne (*27. Juli1923 inRouvreux,Belgien; †24. Dezember2015 beiBondues,Frankreich[1]) war ein in Belgien geborener französischerBildhauer. Er gehörte zu den bedeutenden Vertretern derModernen Kunst nach demZweiten Weltkrieg; bekannt wurde er insbesondere durch seine monumentalenSteinskulpturen. Dodeigne spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte und für die Entwicklung der Skulptur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

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Eugène Dodeigne lernte sein Handwerk ab 1936 bei seinem Vater, der einSteinmetz war. Er studierte nach seiner handwerklichen AusbildungZeichnung undSkulptur, anfangs an derÉcole des Beaux-Arts inTourcoing, später an der Schule derAcadémie des Beaux-Arts inParis in der Werkstatt vonMarcel Gimond. Seine ersten Skulpturen waren noch aus Holz, er wechselte dann zu Steinskulpturen.

Sein Frühwerk war von denabstrakten, glatten Formen, wie sie beiConstantin Brâncuși vorkommen, beeinflusst. In den 60er Jahren wurden seine Arbeiten expressiver und schroffer. Sein Werk in dieser Zeit war von der KunstAlberto Giacomettis undGermaine Richiers inspiriert.

Eugène Dodeigne hatte seine ersten Ausstellungen 1953 in derGalerie Marcel Evrard in Lille und in derGalerie VerannemaninBrüssel, 1957 imPalais des Beaux-Arts in Brüssel, danach in derGalerie Claude Bernard, derGalerie Pierre Loeb und derGalerie Jeanne Bucher inParis. Es folgten Ausstellungen inBerlin,Hannover,Rotterdam, Brüssel undPittsburgh. Ende der fünfziger und in den sechziger Jahren fand Dodeigne breite internationale Anerkennung. Im Jahr 1959 war er Teilnehmer derdocumenta II, 1964 derdocumenta III inKassel. Er stellte 1959 auf derBiennale de Paris aus und war 1967 auf derBiennale vonTokio und derExposition internationale de sculpture contemporaine inMontréal vertreten.

Mahnmal für das frühereKZ-Außenlager Hannover-Misburg
SkulpturengruppeDie große Familie amTrammplatz in Hannover

Nach 1968 widmete er sich einer Reihe von Skulpturen, die in neuer Art und Weise die glatten Oberflächen und die unregelmäßigen Volumen des explodierten Steines miteinander verbinden. Ab den 1970er Jahren wurden Dodeignes monumentale Skulpturen unter freiem Himmel in zahlreichen Städten, Museen und deren Parks errichtet. Dazu gehörenLille,Dünkirchen,Villeneuve-d’Ascq,Antwerpen,Lüttich,Hannover (Skulpturenmeile),Utrecht, späterBobigny,Argentan,Paris,Grenoble im Jahre 1998, danachCréteil.

Im Jahr 1987 erhielt er den Kunstpreis der StadtNordhorn. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, insbesondere in Nordeuropa (Deutschland,Österreich,Belgien,Norwegen,Niederlande), inFrankreich, in denVereinigten Staaten und derSchweiz enthalten.

Ein bekanntes Werk von Eugène Dodeigne ist das Mahnmal, das am 2. Juni 1989 inHannover-Misburg auf dem Gelände der Gedenkstätte des dortigenAußenlagers desKonzentrationslagers Neuengamme errichtet wurde.

1999 wurde Dodeigne als Nachfolger vonÉtienne Martin in dieAcadémie des Beaux-Arts gewählt.

Literatur

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  • Hannelore Kersting (Bearb.):Kunst der Gegenwart. 1960 bis 2007. Städtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach, 2007,ISBN 978-3-924039-55-4.

Weblinks

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Commons: Eugène Dodeigne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mort du sculpteur français Eugène Dodeigne.Le Monde, 26. Dezember 2015.
Personendaten
NAMEDodeigne, Eugène
KURZBESCHREIBUNGfranzösischer Bildhauer
GEBURTSDATUM27. Juli 1923
GEBURTSORTRouvreux,Belgien
STERBEDATUM24. Dezember 2015
STERBEORTBondues,Frankreich
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