Espe

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Dieser Artikel erläutert die Baumart Espe; zu anderen Bedeutungen sieheEspe (Begriffsklärung).
Espe

Espe (Populus tremula) beiMarburg

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung:Malpighienartige (Malpighiales)
Familie:Weidengewächse (Salicaceae)
Gattung:Pappeln (Populus)
Art:Espe
Wissenschaftlicher Name
Populus tremula
L.
Illustration
Männliche Kätzchen
Das zitternde Espenlaub
Espenblattkreuz imredenden Wappen vonEspenau

DieEspe,Aspe oderZitterpappel (Populus tremula) ist eine Pflanzenart aus derGattung derPappeln (Populus). Im weiteren Sinne werden neben der Europäischen Zitterpappel auch dieGrobzähnige Zitterpappel (Populus grandidentata) und dieAmerikanische Zitterpappel (Populus tremuloides) als Espen bezeichnet.

Die Zitterpappel ist einePionierbaumart in dernatürlichen Sukzession, die eine gestörte Fläche für andere, folgende Baumarten erschließbar macht. Die Art kann sich gut an veränderte Bedingungen anpassen und ist widerstandsfähig. Dies ist durch die im Zuge des Klimawandels zu erwartenden zunehmenden Störungen der Wälder von großer Wichtigkeit. Des Weiteren sorgt sie für eine hoheVielfalt von Arten in Waldgebieten. Diese Punkte machen die Zitterpappel für die Forstwirtschaft interessant.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

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Je nach Vorkommensgebiet erreicht die Espe alsBaum eine Wuchshöhe von meist 20, selten auch bis 35 Metern. DerStammdurchmesser erreicht 1 Meter.[3] In Mitteleuropa gehört die Espe zu den am schnellsten wachsenden Baumarten. Diese Art erreicht ein Durchschnittsalter von etwa 100 Jahren, wobei ihr Wachstum bereits mit 60 Jahren abgeschlossen ist. Die Espe zeichnet sich durch einen vollholzigen, gewöhnlich geraden oder nur leicht geneigten Stamm aus. In jungen Jahren besitzt sie eine lockere und lichte Krone. Im mittleren Alter entwickelt die Krone einen eher kegelförmigen Wuchs. Die Krone älterer Exemplare ist oft mehrteilig und breit-rundlich bis unregelmäßig ausgestaltet. Die Espe legt primär einePfahlwurzel an und bildet später kräftige Hauptseitenwurzeln aus.

DieRinde der jüngeren Espe ist sehr glatt und gelbbraun und mit großen, rautenförmigen Korkwarzen versehen. Die Borke älterer Bäume nimmt eine dunkelgraue Färbung an und bildet Längsrisse aus.

Die Blattknospen sind gelb bis dunkelbraun. Die Espe hat rundlicheLaubblätter mit einem relativ langenBlattstiel, der seitlich abgeplattet ist. Deshalb bewegen sich die Blätter schon bei sehr geringem Wind charakteristisch (daher der Name Zitterpappel oder auch die Redewendung „wie Espenlaub zittern“). Die frischen Austriebe sind kupferbraun und noch bis Ende Mai rötlich getönt; die Herbstfärbung ist rein goldgelb.

Die Espe istzweihäusig, das heißt weibliche und männlicheBlüten kommen auf getrennten Bäumen vor. Männliche Bäume tragen die dicken und graubraunenKätzchen in sehr großer Anzahl; sie sind Mitte März beim Stäuben gelblich, später braun. Die männlichen Kätzchen fallen nach dem Abblühen ziemlich schnell vom Baum ab. Die weiblichen Bäume tragen grüne, 4 mal 0,5 cm große Kätzchen mit rötlichen Tragblättern und grauen Haaren. Diese weiblichen Kätzchen werden bis Mitte Mai durch das Aufspreizen der vielen zweiklappigen Kapseln weißwollig und die zart behaarten Samen fliegen bald darauf, vom Wind getragen, davon.

DieChromosomenzahl beträgt 2n = 38, aber auch 19 oder 57.[4]

Ökologie

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Als typische Lichtholzart kann sich die Espe in ihrem eigenen Schatten nicht mehr verjüngen. Daher verbreitet sie sich durchAnemochorie, also durch den Wind. DurchWurzelbrut entstehen im Nieder- und Mittelwaldbetrieb Gruppen von dicht zusammenstehenden Stämmen. Diese Fähigkeit hilft dem Baum in der Natur, sich nachWaldbränden zu regenerieren.[5] Im Gegensatz zurAmerikanischen Zitterpappel bildet die Europäische Zitterpappel aber nicht von selbst größere Kolonien durch Wurzelbrut.

Am Ansatz der Blattstiele finden sichextraflorale Nektarien.

Bedeutung als Futterpflanze (Auswahl)

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Die Zitterpappel oder Espe ist eine der wichtigsten Futterpflanzen der in Mitteleuropa heimischen Schmetterlinge. So leben etwa die Raupen von attraktiven und (stark) gefährdeten Tagfaltern, wie die desGroßen Eisvogels, desGroßen Fuchs und desKleinen Schillerfalters an diesem Baum, wobei die größte Bedeutung den noch strauchförmigen Jungbäumen entlang von Wegen und anWaldrändern zukommt. Aus Gründen derBiodiversität (biologische Vielfalt) sollte unbedingt auf die Rodung dieser Sträucher verzichtet werden. Folgende Schmetterlinge entwickeln sich an der Espe (Zitterpappel):[6]

Vorkommen

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Verbreitung der Espe
  • Natürliche Verbreitung
  • × Isolierte Populationen
    [7]

    Die Espe ist inWestasien,Nordafrika undEuropa verbreitet.[7] Lediglich aus Portugal, Südspanien und Sizilien wurden bisher keine Funde bekannt. Sie gilt als die in Europa am weitesten verbreitete, inMitteleuropa als häufigste auftretende Pappelart. Neben ihr findet man noch zwei weitere Arten: dieSchwarz-Pappel (Populus nigra) und dieSilber-Pappel (Populus alba).Aufgrund ihrer Lichtbedürftigkeit trifft man die Espe häufig auf Kahlschlagflächen an.

    Die Espe gilt als Folgeart inGinster- undSchlehengesellschaften und tritt an ihren Standorten häufig mitSalweiden,Weißbirken,Eichen undBesenginster vergesellschaftet auf.

    Sie besiedelt lichte Wälder, Weg- und Waldränder,Steinhalden undHecken. AlsPionierbaumart gehören auchBrachflächen und Kahlschläge zu ihren regelmäßigen Wuchsorten. An dieBodenqualität stellt die Espe keine hohen Ansprüche. Sie gedeiht am besten auf lockeren, humusreichen, frischen bis feuchten, nährstoff- und basenreichen Sand-,Lehm- undLößböden. Sie gedeiht auf kalkarmen und kalkreichen Standorten gleichermaßen gut. AlsLichtbaumart meidet sie zu schattige Wuchsplätze. Sie wächst oft zusammen mitBetula pendula oderSalix caprea inPflanzengesellschaften des Verbands Sambuco-Salicion, aber auch in denen des Verbands Genistion pilosae oder der Ordnung Prunetalia.[4]

    In den Allgäuer Alpen steigt sie in Vorarlberg am Heuberg beiMittelberg bis in eine Wuchshöhe von 1270 Metern auf.[8]

    Nutzung

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    Medizinisch bzw. alternativmedizinisch

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    Die Zitterpappel enthältVerbindungen vonSalicylsäure. Deshalb soll sieschmerzstillend,entzündungshemmend undfiebersenkend wirken. Hierfür verwendet man dieRinde, die Laubblätter und die Triebspitzen.

    Ökonomisch

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    Pappelholz ist ein sehr beliebterRohstoff. Verwendung findet das Holz besonders in preiswerten und leichtenSperrholzplatten,Tischtennisschlägern,Zahnstochern, Prothesen,Streichhölzern, imSaunabau und vielen anderen Produkten, an die keine hohen Anforderungen gestellt werden. Des Weiteren wird es zuPapier verarbeitet und findet alsBiomasse zur Energieproduktion Verwendung. Als sogenanntesThermoholz findet Espenholz Verwendung in der Herstellung vonDielenböden. Durch dieses Verfahren erreicht das HolzResistenzklasse 1 nach DIN 350.

    Pappelholz ist sehr leicht und weich. Es verfügt über keine große Festigkeit und nur über eine geringe Dauerhaftigkeit, schwindet nur wenig und verfügt trocken über ein gutes Stehvermögen. Es neigt nicht zum Reißen oder Werfen. Ferner lässt es sich leicht bearbeiten, verfügt über eine glatte, gleichmäßige Oberfläche und ist deshalb für Anwendungen im Innenbereich beliebt.[9]

    Die Espe wird inMittel-,Ost- undNordeuropa häufig als Forstbaum angepflanzt. Sie gilt als vortreffliches Pioniergehölz und wird alsVorwald,Füllholz undHilfsbaumart eingesetzt. Da sich die nährstoffreicheLaubspreu der Espe leicht zersetzt, wird sie auch wegen ihrer bodenverbessernden Eigenschaften geschätzt. Nach Störungen vermag die bezüglich Klima anspruchslose Pionierbaumart schnell wieder eine breite Palette an Waldleistungen zu erbringen. Deshalb wird die Espe vermehrt in waldbauliche Überlegungen in Zusammenhang mit den zu erwartenden Umweltveränderungen einbezogen.[10]

    Bilder

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    • Habitus
      Habitus
    • Die Espe im Winter
      Die Espe im Winter
    • Winterknospen
      Winterknospen
    • Männliche Kätzchen
      Männliche Kätzchen
    • Weibliche Kätzchen
      Weibliche Kätzchen
    • Laubblatt
      Laubblatt
    • Rinde
      Rinde
    • Holz
      Holz

    Weblinks

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    Commons: Espe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Commons: Espe (Populus tremula) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Literatur

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    Einzelnachweise

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    1. Antonín Kusbach, Jan Šebesta, Robert Hruban, Pavel Peška, Paul C. Rogers:Eurasian aspen (Populus tremula L.): Central Europe’s keystone species ‘hiding in plain sight’. In:PLOS ONE.Band 19,Nr. 3, 2024,S. e0301109,doi:10.1371/journal.pone.0301109. 
    2. Wie Europas vergessene Bäume die Artenvielfalt retten könnten bei Scinexx, 3. April 2024.
    3. Heinz Ellenberg,Christoph Leuschner:Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 6. Auflage, Ulmer, 2010,ISBN 978-3-8252-8104-5, S. 352.
    4. abErich Oberdorfer:Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001,ISBN 3-8001-3131-5, S. 300.
    5. Rainer Matyssek, Jörg Fromm, Heinz Rennenberg, Andreas Roloff:Biologie der Bäume. Ulmer, Stuttgart 2010,ISBN 978-3-8001-2840-2, S. 252.
    6. Zitterpappel als Schmetterlingsfutterpflanze. In: floraweb.de. Abgerufen am 19. Juni 2011. 
    7. abPopulus tremula, Eurasian aspen auf EUFORGEN
    8. Erhard Dörr,Wolfgang Lippert:Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW-Verlag, Eching bei München, 2001,ISBN 3-930167-50-6, S. 404.
    9. Zitter-Pappel (Espe) - Bestimmen, sammeln und verwenden! Abgerufen am 29. Oktober 2020. 
    10. Die Aspe – eine Pionierbaumart mit waldbaulichem Potential. In: waldwissen.net. 3. März 2023, abgerufen am 6. März 2023. 
    Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Espe&oldid=252613298
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