Esgrus wurde 1352 erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich vermutlich vonEs-rus (Steinhaufen, wo Eschen wachsen, von altdän.æski für Eschengehölz) ab.[8]
Von 1886 bis Anfang der 1950er Jahre bestand im heutigen OrtsteilGrünholz eine Bahnstation derFlensburger Kreisbahn.[9]
Am 2. Mai 1945, also zum Ende desZweiten Weltkrieges, hielt sichHeinrich Himmler mit Gefolge in Ellgaard nahe Atzbüll auf (Lage54.7250389.792399). Himmler war über die sogenannteRattenlinie Nord in denFlensburger Raum gekommen, um sich an derletzten Reichsregierung inFlensburg-Mürwik zu beteiligen. Johannes Festesen aus Ellgaard berichtete in seinem Tagebuch über Himmlers Aufenthalt in Ellgaard: „Es pochte an unserem Schlafzimmerfenster und mit vor Ehrfurcht ersterbender Stimme hörten wir ihn sagen: „Der Reichsführer und Oberste Befehlshaber der SS, Heinrich Himmler.“ Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihn hereinzulassen. Himmler stand vor unserem Haus auf dem Rasen und begrüßte mich mit den Worten: „Sie sollen mich aufnehmen.“ Ich sagte: „Ja, das muss ich ja wohl.“ Darauf er wieder: „Ja, das müssen Sie.“ … Am anderen Morgen verschwand er wieder.“[10] Himmlers nächster Aufenthalt war Hüholz beiAusacker. An der Flensburger Regierung wurde Himmler nicht beteiligt, weshalb er dann bald darauf weiter nach Süden insNiedersächsische Gebiet flüchtete, wo er von britischen Soldaten gefangen genommen wurde und kurz darauf am 23. Mai 1945 inLüneburgSuizid beging.
Bei derKommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt elf Sitze vergeben. Diese fielen erneut alle an die Wählergemeinschaft Esgrus. Die Wahlbeteiligung betrug 55,0 %.[11]
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin nebeneinander ein abnehmender silberner Mond und ein sechsstrahliger silberner Stern, in Gold eine bewurzelte grüne Esche.“[12]
Der erste Teil des Gemeindenamens kannEsche bedeuten. Daher ist die Hauptfigur des Wappens eine Esche. Die grüne Farbe und die Bewurzelung des Baumes sind zugleich als Zeichen für ein lebendiges, seiner dörflichen Wurzeln noch bewusstes, ländliches Gemeinwesen zu verstehen.Mond undStern im Schildhaupt sind die Zeichen der demKirchspiel Esgrus übergeordnetenNieharde. Die Harden waren noch aus derWikingerzeit stammende dänische Verwaltungs- und Gerichtssprengel. Esgrus gehörte bis 1867 der Nieharde an. Die Schildfarben sind diejenigen des HerzogtumsSchleswig.
Bei Esgrus befinden sich zwei Gutshöfe, der Hof Brunsholm (auch „Herrenhof“ genannt) sowie das Gut Frauenhof. Das Gut Frauenhof steht auf dem Areal der geschleiften Burg Kappeshoi.[13] Der repräsentativ gestalteteDreiseithof in Frauenhof ist über eine Allee mit einem Fachwerk-Torhaus zu erreichen. Drei alte adlige Damen mit den merkwürdigen Namen Tan Nails, May Hues und Tekkel Jerrekoks, welche dort einst wohnten, sollen einer Sage nach die Stifter derSt.-Marien-Kirche vonNorderbrarup sein, denn sie wollten sich die Zeit für den Kirchgang nach zurSt.-Georgs-Kirche inStruxdorf sparen.[14]
Chronik des Kirchspiels Esgrus. Herausgegeben im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Kirchspielchronik Esgrus von Georg W. Saß. Band 1. Beschreibender Teil, Husum Verlag,ISBN 978-3-88042-545-3.
Chronik des Kirchspiels Esgrus. Band 2/1 und 2/2. Haus- und Familienteil, Husum Verlag,ISBN 978-3-88042-712-9.
Chronik des Kirchspiels Esgrus. Band 3. Haus- und Familienteil, Husum Verlag,ISBN 978-3-89876-855-9.