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Erster Weltkrieg

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DerErste Weltkrieg war einbewaffneter Konflikt, der von 1914 bis 1918 inEuropa,Vorderasien,Afrika,Ostasien und auf denOzeanen geführt wurde. Etwa 17 Millionen Menschen verloren durch ihn ihr Leben, wobei die Schätzungen mit großen Unsicherheiten behaftet sind.[1]Etwa 40 Staaten[2] beteiligten sich am bis dahin umfassendstenKrieg der Geschichte, insgesamt standen annähernd 70 Millionen Menschen unter Waffen.[3] Die wichtigstenKriegsbeteiligten warenDeutschland,Österreich-Ungarn und dasOsmanische Reich einerseits (Kriegsverlierer) sowieFrankreich,Großbritannien und seinBritisches Weltreich,Italien und dieUSA andererseits (Kriegsgewinner) sowieRussland (vorzeitig ausgeschieden).

Erster Weltkrieg – beteiligte Staaten
  • Entente und Alliierte
  • Mittelmächte
  • Neutrale
  • Dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 – links in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung – folgten die Julikrise und wechselseitige Mobilmachungen, rechts die Anordnung der französischen Mobilmachung zum 2. August 1914
    Dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 – links in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung – folgten die Julikrise und wechselseitige Mobilmachungen, rechts die Anordnung der französischen Mobilmachung zum 2. August 1914
    DemAttentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 – links in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung – folgten dieJulikrise und wechselseitigeMobilmachungen, rechts die Anordnung der französischen Mobilmachung zum 2. August 1914
    Artillerie bestimmte das Kriegsgeschehen maßgeblich: hier eine britische 60-Pfund-Kanone amKap Helles, Gallipoli (1915)
    Die von allen Seiten erwartete Entscheidungsschlacht zur See blieb aus. DerU-Boot-Krieg entwickelte sich zum bedeutendsten Aspekt desSeekrieges im Ersten Weltkrieg und war ein wesentlicher Grund für denKriegseintritt der Vereinigten Staaten
    DerGrabenkrieg war v. a. für dieWestfront charakteristisch: britische Soldaten derRoyal Irish Rifles in einem Schützengraben an der Somme, Herbst 1916
    Der Chateauwald (Schlosswald) beiYpern bestand nach den intensiven Artilleriebombardements nur noch aus Baumstümpfen (1917). Große Teile Belgiens und Nordfrankreichs wurden im Krieg verwüstet
    Panzer gewannen trotz technischer Probleme ab 1917 zunehmend an Bedeutung und standen im Wesentlichen nur den Alliierten zur Verfügung: britischerMark IV während derSchlacht von Cambrai
    Der Luftkrieg wurde im Verlauf des Krieges immer bedeutender, war aber insgesamt noch kein ausschlaggebender Faktor des Kriegsgeschehens (Foto: 1917/18)
    Vor dem Hintergrund der Niederlage entwickelt sich aus demKieler Matrosenaufstand dieNovemberrevolution: Ausgabe desVorwärts vom 9. November 1918

    BeimAttentat von Sarajevo wurden am 28. Juni 1914 der österreichische ThronfolgerFranz Ferdinand und seine Gemahlin vonGavrilo Princip, einem Mitglied der revolutionären UntergrundorganisationMlada Bosna, ermordet, die in Verbindung mit offiziellen StellenSerbiens stand oder gebracht wurde. Hauptmotiv war die angestrebte „Befreiung“Bosnien-Herzegowinas von der österreich-ungarischen Herrschaft mit dem Ziel einer Einigung derSüdslawen unter Führung Serbiens.

    Für ein Vorgehen gegen Serbien suchte Österreich die Rückendeckung des Deutschen Kaiserreichs (Mission Hoyos), da mit einem Eingreifen Russlands alsSchutzmacht gerechnet werden musste. KaiserWilhelm II. undReichskanzlerTheobald von Bethmann Hollweg sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli ihre bedingungslose Unterstützung zu. Mit der Ausstellung dieses sogenanntenBlankoschecks begann dieJulikrise. Serbien erhielt eine vonpanslawistischen Motiven mitbestimmte Zusage Russlands auf militärische Hilfe im Konfliktfall. Frankreich bekräftigte dieFranzösisch-Russische Allianz für den Kriegsfall. Serbien lehnte daraufhin das österreichisch-ungarische Ultimatum teilweise ab.

    Am 28. Juli 1914 erfolgte dieKriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Die Interessenlagen der Großmächte und die deutschen militärischen Planungen (Schlieffen-Plan) ließen den Lokalkrieg innerhalb weniger Tage zum Kontinentalkrieg unter BeteiligungRusslands (deutsche Kriegserklärung am 1. August) undFrankreichs (deutsche Kriegserklärung am 3. August) eskalieren. Die politischen Konsequenzen des Schlieffen-Plans – unter Umgehung des französischenFestungsgürtels zwischenVerdun undBelfort griffen deutsche Truppen Frankreich von Nordosten an und verletzten dabei dieNeutralitätBelgiens undLuxemburgs – führten zum KriegseintrittGroßbritanniens und seinerDominions (britische Kriegserklärung am 4. August), was zur Ausweitung zu einemWeltkrieg führte.

    Der deutsche Vormarsch kam im Septemberan der Marne zum Erliegen, zwischen November 1914 und März 1918 erstarrte die Front im Westen. Da Russland im Osten bis zurOktoberrevolution 1917 und dem separatenFriedensvertrag von Brest-Litowsk weiter am Krieg teilnahm, befand sich Deutschland für lange Zeit entgegen der Planung imZweifrontenkrieg. Zu typischen Merkmalen des Kampfgeschehens wurden derStellungs- undGrabenkrieg sowieMaterialschlachten mit hohen Verlusten bei zumeist nur geringfügigen Geländegewinnen. Als besondere Eskalationsstufen gelten derGaskrieg, der uneingeschränkteU-Boot-Krieg – der 1917 den Kriegseintritt der USA auf Seiten derTriple Entente gegen dieMittelmächte zur Folge hatte – und der in Zusammenhang mit dem Krieg stehendeVölkermord an den Armeniern.

    Russlands Ausscheiden aus dem Kriegsgeschehen ermöglichte noch die letztlich erfolgloseDeutsche Frühjahrsoffensive 1918, im Juli erlangten die Alliierten in derZweiten Schlacht an der Marne endgültig die Initiative. Versorgungsmängel infolge der britischenSeeblockade, der Zusammenbruch der Verbündeten und die Entwicklung an der Westfront während der alliiertenHunderttageoffensive führten zur Einschätzung der deutschen Militärführung, dass die Westfront unhaltbar geworden sei. Am 29. September 1918 informierte dieOberste Heeresleitung entgegen allen bisherigen Verlautbarungen denDeutschen Kaiser und die Regierung über die aussichtslose militärische Lage des Heeres. Am 4./5. Oktober ersuchte ReichskanzlerMax von Baden deshalb die Alliierten um Friedensverhandlungen und einen Waffenstillstand, wobei diese Kombination als Eingeständnis der Niederlage gesehen wurde. Ende Oktober löste dieSeekriegsleitung miteinem Flottenbefehl denKieler Matrosenaufstand aus, der zurNovemberrevolution führte und damit zurAbdankung Wilhelms II. sowie zurAusrufung der Republik in Deutschland am 9. November. Am 11. November trat schließlich derWaffenstillstand von Compiègne in Kraft.

    Die Friedensbedingungen wurden in den Jahren 1919 bis 1923 in denPariser Vorortverträgen geregelt. Von den Verlierermächten konnte lediglichBulgarien die staatliche Verfasstheit der Vorkriegszeit erhalten, das Osmanische Reich und Österreich-Ungarn zerfielen, in Deutschland ging das Kaiserreich unter, ebenso das Zarentum in Russland. Damit endete auch die Blütezeit von vier Monarchien, die die Geschichte Europas über Jahrhunderte hinweg geprägt hatten:Hohenzollern,Habsburger,Romanows undOsmanen.

    Der Erste Weltkrieg war Nährboden für den Erfolg des sowjetischenLeninismus sowie für denFaschismus in Italien und denNationalsozialismus in Deutschland und wurde zum Vorläufer desZweiten Weltkriegs, den die Nationalsozialisten explizit als „unerledigte[s] Vermächtnis des Ersten“ sahen.[4] Wegen der Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg in allen Lebensbereichen auslöste, und seiner bis in die jüngste Vergangenheit nachwirkenden Folgen gilt er als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Er markiert das Ende desZeitalters des (Hoch-)Imperialismus. DieFrage der Schuld am Ausbruch dieses Krieges wird bis heute kontrovers diskutiert, die entsprechendeFischer-Kontroverse ist inzwischen ihrerseits ein Teil der deutschen Geschichte. Auf kulturellem Gebiet bedeutete der Erste Weltkrieg ebenfalls eine Zäsur. Das vieltausendfache Fronterlebnis in den Schützengräben, das Massensterben und die durch Not bedingten Umwälzungen des Lebensalltags veränderten die Maßstäbe und Perspektiven in den Gesellschaften der beteiligten Staaten.

    Vorgeschichte und Ausgangssituation

    Hochimperialismus

    Kolonialreiche im Jahre 1914

    Vor 1914 stand Europa auf dem Höhepunkt seiner globalen Dominanz. Infolge vonindustrieller Revolution undBevölkerungsexplosion war es Europa zusammen mit den ebenfalls seit Ende des 19. Jahrhunderts imperial agierenden MächtenJapan undUSA gelungen, eine globale politische Herrschaft zu etablieren (Kolonialismus). Im Wesentlichen konnte nur China seine Unabhängigkeit bewahren, eineDekolonisation gelang vor 1914 nur den USA, denspanischen Kolonien auf demamerikanischen Doppelkontinent, Brasilien, Haiti, Liberia sowie mit Einschränkungen einigen weißenDominions. Die Errichtung des französischen Protektorats über Tunesien (1881) und die britischeOkkupation Ägyptens (1882) hatten dem Imperialismus insofern eine neue Qualität gegeben, als die europäischen Staaten wieder verstärkt die formelle Herrschaft über neu erworbene Territorien suchten. Diese wurde zusehends zu einer Frage des nationalen Prestiges, da sich die Stärke der europäischen Staaten in der öffentlichen Wahrnehmung durch ihre außereuropäische Position zu definieren schien. Damit verlagerten sich zwangsläufig die in der Peripherie entstandenen Spannungen zurück auf den Kontinent, vor allem als in den 1890er Jahren die Aufteilung der Welt im Wesentlichen abgeschlossen war, ohne dass Italien und das Deutsche Reich einen ihrem Selbstverständnis entsprechenden Anteil erhalten hatten.[5]

    Krisen

    Einwohner Sarajevos lesen am 7. Oktober 1908 ein Plakat mit der Proklamation derAnnexion Bosniens durch Österreich-Ungarn, dies exakt am Schauplatz des späterenAttentates von Sarajevo

    Infolge desDeutsch-Französischen Krieges und derdeutschen Reichsgründung 1871 hatte sich das Machtgleichgewicht innerhalb der europäischenPentarchie verschoben. AusPreußen, der vormals schwächsten der fünf Mächte, ging dasDeutsche Kaiserreich hervor. Die deutsche AnnexionElsaß-Lothringens stand einer Verständigung mit Frankreich dauerhaft im Weg. Sicherheitsinteressen, nationales Prestigedenken sowie ökonomische Interessenlagen trafen in dieser Mächtekonstellation verschärft aufeinander. Abgesehen davon trugen innenpolitische Spannungen und Bedrohungsängste dazu bei, dass die herrschenden Eliten und Regierungen etwa ab 1890 einer risikoreicheren Politik zuneigten, um durch außenpolitische Erfolge von inneren Schwierigkeiten abzulenken. ImZeitalter des Imperialismus entwickelten sich so zunehmend friedensbedrohende Krisen:

    • In derKrieg-in-Sicht-Krise (1875) gaben Russland und Großbritannien zu verstehen, dass sie eine neuerliche Niederwerfung Frankreichs nicht hinnehmen würden. Ohne in Bündnissysteme eingebunden zu sein, reagierten diese Mächte wie später in der Julikrise entsprechend ihren Großmachtinteressen.
    • In derBalkankrise (1875–1878) entwickelte sich aus einem Lokalkonflikt ein Kleinkrieg (Serbisch-Osmanischer Krieg) und aus diesem derRussisch-Osmanische Krieg 1877/78. DerBerliner Kongress beendete zwar die Krise, vertiefte dabei aber die Rivalität Österreichs und Russlands auf dem Balkan und verschlechterte das deutsch-russische Verhältnis.
    • Der französischeBoulangismus verschärfte vor allem in der Amtszeit vonGeorges Boulanger als Kriegsminister (Januar 1886 bis Mai 1887) die Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich (exemplarisch in derSchnäbele-Affäre 1887) und führte zum Aufleben desRevanchismus.
    • DieBulgarische Krise – namentlich derSerbisch-Bulgarische Krieg 1885/87 – verschlechterte erheblich das österreichisch-russische Verhältnis.
    • DieFaschoda-Krise (1898) und derZweite Burenkrieg (1899–1902) „signalisierten die Auffüllung kolonialer Machtvakuen in Übersee […] durch den europäisch-nordamerikanischen Imperialismus um 1900, so daß die Spannungen an der Peripherie nach Europa zurückkehrten.“[6]
    • In derErsten Marokkokrise (1904–1906) versuchte Deutschland, das durch Russlands Schwäche (Russisch-Japanischer Krieg 1904/05,Russische Revolution 1905) isolierte Frankreich aus derEntente cordiale herauszubrechen, scheiterte jedoch auf derAlgeciras-Konferenz (1906). Der Versuch führte ganz im Gegenteil zur unübersehbaren Isolierung des Deutschen Reiches, das sich in der Folge umso stärker an Österreich-Ungarn band.
    • Mit derSeeschlacht bei Tsushima (27. Mai 1905) und dem damit für Russland faktisch verlorenenRussisch-Japanischen Krieg 1904/05 erfolgte eine Neuorientierung der russischen Politik. Nach dem Verlust der ostasiatischen Stellung und in Anbetracht der britischen Position im Mittleren Osten orientierte sich der Drang auf Erweiterung der Einflusszonen zurück auf Europa und insbesondere auf Südosteuropa, was den Konflikt mit Österreich-Ungarn mit sich brachte.
    • DieBosnische Annexionskrise 1908/09 fachte den serbischen Nationalismus an. Die weiteren politischen Auswirkungen führten auch zu einer Demütigung Russlands, die fast in einem Krieg mit demZweibund mündete. In Reaktion auf die Annexion entstand die GruppeMlada Bosna, die mit Unterstützung der GeheimorganisationSchwarze Hand dasAttentat von Sarajevo ausführen sollte.
    • Großbritannien, durch dieZweite Marokkokrise (1911) mobilisiert, warnte das zunehmend politisch isolierte Deutschland vor einem Krieg gegen Frankreich. Angesichts des diplomatischen Misserfolgs (Marokko-Kongo-Vertrag) trotz deutscher Kriegsdrohungen wuchs der Druck imperialistisch orientierter Agitationsverbände – wie etwaAlldeutscher Verband undDeutscher Flottenverein – auf den deutschen Kaiser und seine Regierung, die zurückgewichen waren.
    • DerItalienisch-Türkische Krieg (1911–1912) umLibyen offenbarte die Schwäche des Osmanischen Reichs. Gleich nach seinem Ende begann dasgegen die Osmanen gerichtete Bündnis aus Serbien,Bulgarien,Griechenland undMontenegro den 1. Balkankrieg.[7]
    • Die beidenBalkankriege (1912 u. 1913) stärkten Serbien, vertieften die Spannungen in der Donaumonarchie, verschärften den österreichisch-russischen Gegensatz und heizten den slawischen Nationalismus weiter an. Serbien beging in diesen Kriegen die erstenethnischen Säuberungen in diesem Jahrhundert.[8]
    • DieLiman-von-Sanders-Krise 1913/14 verschärfte das Misstrauen vor allem Russlands gegenüber Deutschland.[9]

    Dennoch war der Erste Weltkrieg keine zwangsläufige Folge dieser Krisen. Es gab auch immer wieder Phasen der Entspannung und es gelang vor dem Juli 1914 in den meisten Fällen, Konflikte mit diplomatischen Mitteln beizulegen.

    Bündnissystem

    Das europäische Bündnissystem um 1900 und 1910
    Das offizielle Bündnissystem im Jahr 1914:
    Dreibund
    Triple Entente
    Die tatsächliche Kriegskonstellation in den Vorkriegsgrenzen

    Das vonBismarck nach der Reichsgründung angestrebte Bündnissystem versuchte Frankreich zu isolieren. Hierzu waren gute Beziehungen zu Österreich-Ungarn und zu Russland notwendig (Dreikaiserabkommen vom 22. Oktober 1873). Die Balkankrise ließ dieses Abkommen faktisch scheitern, Deutschlands Vermittlung imBerliner Kongress (beendet mit dem Berliner Vertrag am 13. Juli 1878) empfand Russland als feindlich. Im Jahr darauf sprachZar Alexander II. eine mehr oder minder versteckte Kriegsdrohung für den Fall einer Wiederholung aus, sodass sich Bismarck nach anderen Bündnispartnern umsah. Durch die deutsche Getreidezollpolitik ab 1879 entwickelten sich weitere Spannungen mit Russland. Österreich-Ungarn und Deutschland schlossen denZweibund (7. Oktober 1879), dem sich 1882 Italien anschloss (Dreibund), 1883 trat zudemRumänien bei. Der Vertrag verpflichtete zu gegenseitiger Unterstützung im Falle eines gleichzeitigen Angriffs zweier anderer Mächte auf einen Unterzeichner oder eines französischen Angriffs auf das Deutsche Reich oder Italien. Die Vermeidung des europäischen Kriegs durch den Berliner Kongress führte so zum ersten Dauerbündnis zwischen Großmächten seit dem Krimkrieg. Hinzu trat am 18. Juni 1881 derDreikaiserbund, ein geheimes Neutralitätsabkommen (Deutsches Reich, Österreich-Ungarn und Russland), das in der Bulgarischen Krise 1885/87 jedoch zerbrach. Die Entlassung Bismarcks im März 1890 bedeutete das Endeseiner Bündnispolitik. Wilhelm II. unterließ es daraufhin auf Empfehlung von Bismarcks NachfolgerLeo von Caprivi und auf jene desAuswärtigen Amtes, den am 18. Juni 1887 geschlossenen geheimenRückversicherungsvertrag zwischen Deutschland und Russland zu verlängern, was als eine der fatalen Entscheidungen des „Neuen Kurses“ gilt. Aufgrund des deutschenLombardverbots von 1887, das den Kauf russischer Eisenbahn-Anleihen in Deutschland verhinderte, orientierte sich Russland seit 1888 finanzpolitisch zunehmend an Frankreich. 1891 schlossen Frankreich und Russland ein zunächst vages Abkommen, das 1892 durch eine Militärkonvention ergänzt und 1894 vonZar Alexander III. ratifiziert wurde (Französisch-Russische Allianz). Großbritannien arbeitete nach Aufgabe seinerSplendid isolation zunächst auf ein Bündnis mit Deutschland hin, was in den Verhandlungen vom 29. März bis 11. Mai 1898 scheiterte.

    Mit derFaschoda-Krise (1898) erfolgte zunächst eine heftige französisch-englische Konfrontation, die in der Entente Cordiale (8. April 1904) aufgelöst werden konnte, welche die generellen Interessenkonflikte um die Kolonien Afrikas („Wettlauf um Afrika“) regelte. Großbritannien näherte sich Frankreich daraufhin an, denn Deutschland lehnte einen Verzicht auf die Flottenrüstung ab, woraus dasdeutsch-britische Flottenwettrüsten resultierte. Der dem zugrundeliegendeTirpitz-Plan basierte auf derRisikotheorie. Deutschland glaubte, einePolitik der freien Hand führen zu können. Die daraus resultierende unnachgiebige deutsche Haltung zu Rüstungsbegrenzungen in denHaager Friedenskonferenzen verstärkte das allgemeine Misstrauen gegen die deutsche Politik. Großbritannien, durch die deutsche Flottenpolitik zunehmend beunruhigt, unterstützte während derAlgeciras-Konferenz (1906) Frankreich nahezu vorbehaltlos. Das sprunghafte und ungeschickte außenpolitische Vorgehen Deutschlands war ein wesentlicher Faktor für die Gründung derTriple Entente imVertrag von Sankt Petersburg (31. August 1907),[10] auch wenn es bei dieser die Kriegskoalition vorwegnehmenden Entente primär um die Regelungen kolonialer Rivalitäten ging. Großbritannien war jedoch kein fester Teil der Allianz und jede Seite war darauf bedacht, sich nicht von der anderen instrumentalisieren zu lassen. So hielt Russland in der Marokkofrage Distanz und in der Bosnischen Annexionskrise wollten weder Frankreich noch Großbritannien zugunsten Russlands intervenieren. Die zweite Marokkokrise ging mit einem heftigen Gegensatz der deutschen und französischen Öffentlichkeit einher und bewog Frankreich, das mit der Bosnischen Annexionskrise abgekühlte Verhältnis zu Russland wieder zu festigen, wobei Frankreich trotz Bedenken den von Russland unterstützten aggressivenBalkanbund akzeptierte. Deutschlands Isolierung, die spätestens mit der Algeciras-Konferenz offenkundig war, führte zur unbedingten Bündnistreue zu Österreich-Ungarn, dem letzten verbliebenen Bündnispartner.[11]

    Kräfteverhältnis

    Zur Jahrhundertwende hatte im damaligen Weltstaatensystem (Europa, USA, Japan) ein Wettrüsten zur See eingesetzt, das ab 1905 durch eine Spirale der Landrüstungen ergänzt wurde, die 1912/13 „schwindelerregende Höhen“ erreichte.[12] Am Vorabend des Krieges waren die Mittelmächte zahlenmäßig, in der Wirtschaftsleistung und den Rüstungsausgaben deutlich unterlegen: 1914 konnten sie (einschließlich Türkei) eine Einwohnerzahl von 138 Millionen und 33 Millionen wehrfähige Männer aufweisen, die Entente (inklusive Kolonien) dagegen 708 Millionen Einwohner und 179 Millionen wehrfähige Männer. Die absoluten Rüstungsausgaben der Entente waren 1913 etwa doppelt so hoch wie jene der Mittelmächte. Lediglich in Bezug auf die moderne schwere Artillerie war Deutschland quantitativ überlegen,[13] was vor allem im – allgemein nicht erwarteten –Grabenkrieg einen erheblichen Vorteil brachte. Die Infanteriebewaffnung war bezogen auf die Schussleistung ausgeglichen, die britischen Truppen verfügten jedoch über ein überdurchschnittliches Infanteriegewehr. Auf dem Meer war die Entente und vor allem Großbritannien den Gegnern weit überlegen, sodass es zurDistanzblockade Deutschlands kommen konnte. Russland konnte jedoch im Gegenzug vom Nachschub über die Ostsee und das Schwarze Meer abgeschnitten werden. Deutschland und Österreich-Ungarn hatten dengeostrategischen Vorteil derInneren Linie, wodurch die zahlenmäßige Überlegenheit der Entente zunächst nicht zum Tragen kam.[14]

    Die Truppenstärken der wichtigsten Kriegsteilnehmer zeigt die folgende Tabelle:

    StaatTruppen bei
    Kriegseintritt
    nach MobilisierungKriegsteilnehmer
    insgesamt
    Anmerkungen
    Deutschland761.0003,8 Mio.ca. 13 Mio.
    Öst.-Ungarn395.0002,3 Mio.8 Mio.inkl. Landwehren
    Osm. Reichca. 800.0002,8 – 3,5 Mio.
    Bulgarien85.000650.0001,2 Mio.Kriegseintritt 1915
    Russland1,4 Mio.4,5 Mio.12 – 15 Mio.Kriegsaustritt Winter 1917/18
    Frankreich823.0003,8 Mio.8,4 Mio.inkl. Kolonialtruppen
    Großbritannien250.000250.0008,9 Mio.Westfront 1914: 120.000 Mann; ab 1916 Wehrpflicht; Zahlen SpalteKriegsteilnehmer inges. inkl. Empire
    Belgien117.000267.000267.000keine weitere Mobilisierungsbasis wg. Besetzung
    Serbien260.000360.000700.000
    Montenegro40.00050.00050.000Kapitulation Anfang 1916
    Japan800.000band nur 1914 in Ostasien und maritim Kräfte der Mittelmächte
    Italien4,3 Mio.5,6 Mio.Kriegseintritt Mai 1915
    Portugal200.000100.000Kriegseintritt 1916; eingesetzt 100.000 Mann
    Rumänien750.000Kriegseintritt 1916; Waffenstillstand Ende 1917
    USA4,3 Mio.Kriegseintritt 1917
    Griechenland230.000offizieller Kriegseintritt 1917

    ! Mittelmächte! Entente

    Insgesamt setzte die Entente 41.851.000 Soldaten und damit 19 Prozent der wehrfähigen Männer ein (sowie ca. 300 Soldatinnen), die Mittelmächte 24.400.000 Soldaten und somit 71 Prozent der wehrfähigen Männer.[15]

    Julikrise und Kriegsbeginn

    Hauptartikel:Julikrise undChronologie der Julikrise 1914
    Propaganda gegen Serbien, 1914

    Im Zeitalter desHochimperialismus hatte sich in Europa ein erhebliches Konfliktpotenzial angehäuft. Dennoch wurde dasAttentat von Sarajevo (28. Juni 1914), das von dem großserbischen GeheimbundSchwarze Hand geplant worden war, zunächst nicht als friedensbedrohend eingeschätzt. In Wien traten nur GeneralstabschefFranz Conrad von Hötzendorf und FinanzministerLeon Biliński – unterstützt jedoch von großen Teilen der Presse – für die sofortigeMobilmachung gegen Serbien ein. Von Hötzendorf machte dabei den Krieg in einer Unterredung mit AußenministerLeopold Berchtold am 1. Juli abhängig von der Frage, ob Deutschland „uns den Rücken gegen Russland deckt oder nicht“. Das deutscheAuswärtige Amt wollte den Krieg zwischen Österreich und Serbien zunächst vermeiden, da es richtig den „Weltkrieg“ als Konsequenz voraussah. Das Auswärtige Amt vertrat noch bis 4. Juli die Meinung, dass Österreich keine demütigenden Forderungen an Serbien stellen solle.[16] Soweit bekannt, führte maßgeblich ein Statement von KaiserWilhelm II. („Mit den Serben muss aufgeräumt werdenund zwarbald.“) vom 4. Juli dazu, dass das Auswärtige Amt umgehend die gegenteilige Haltung einnahm.[17]

    Staat[18]BündnisKriegseintritt[19]
    Österreich-UngarnMittelmächte28. Juli 1914
    SerbienEntente28. Juli 1914
    Deutsches ReichMittelmächte1. Aug. 1914
    Russisches KaiserreichEntente1. Aug. 1914
    FrankreichEntente3. Aug. 1914
    BelgienEntente4. Aug. 1914
    GroßbritannienEntente4. Aug. 1914
    AustralienEntente4. Aug. 1914
    KanadaEntente4. Aug. 1914
    NepalEntente4. Aug. 1914[20]
    NeufundlandEntente4. Aug. 1914
    NeuseelandEntente4. Aug. 1914
    MontenegroEntente9. Aug. 1914
    JapanEntente23. Aug. 1914
    Südafrikanische UnionEntente8. Sep. 1914
    Osmanisches ReichMittelmächte29. Okt. 1914
    ItalienEntente25. Mai 1915
    San MarinoEntente1. Juni 1915
    BulgarienMittelmächte11. Okt. 1915
    PortugalEntente9. März 1916
    HedschasEntente5. Juni 1916
    RumänienEntente31. Aug. 1916
    GriechenlandEntente24. Nov. 1916 /
    29. Juni 1917[21]
    Vereinigte StaatenEntente6. Apr. 1917
    KubaEntente7. Apr. 1917
    GuatemalaEntente22. Apr. 1917
    SiamEntente22. Juli 1917
    LiberiaEntente4. Aug. 1917
    ChinaEntente14. Aug. 1917
    BrasilienEntente26. Okt. 1917
    PanamaEntente10. Nov. 1917
    NicaraguaEntente6. Mai 1918
    Costa RicaEntente24. Mai 1918
    HaitiEntente15. Juli 1918
    HondurasEntente19. Juli 1918

    Deshalb wurde am 5. Juli dem nach Berlin entsandten Legationsrat im k.u.k. AußenministeriumAlexander Hoyos (Mission Hoyos) die Unterstützung des Kriegskurses zugesagt und allgemein ein frühzeitiges Losschlagen empfohlen. Tags darauf übergab der Reichskanzler dem Gesandten Hoyos und BotschafterSzögyény die offizielle, gleichlautende Antwort, die später als ein in „äußerster Fahrlässigkeit“ ausgestellterBlankoscheck interpretiert wurde.[22]

    Die Motive der Reichsleitung lagen laut den TagebucheinträgenKurt Riezlers von den Besprechungen mit Reichskanzler Bethmann Hollweg (7./8. Juli 1914) in der Überlegung, dass ein Krieg aufgrund des wachsenden militärischen und verkehrstechnischen Potenzials Russlands eher 1914 als später zu gewinnen sei. Wenn Österreich nicht unterstützt werde, bestehe die Gefahr, dass es sich derEntente zuwende. Obwohl die Gefahr des Weltkrieges gesehen wurde, hoffte die deutsche Reichsleitung auf eine Lokalisierung und sah die Situation günstig:„Kommt der Krieg aus dem Osten, so dass wir also für Oesterreich-Ungarn und nicht Oest[erreich]-Ungarn für uns zu Felde zieht, so haben wir Aussicht, ihn zu gewinnen. Kommt der Krieg nicht, will der Zar nicht oder rät das bestürzte Frankreich zum Frieden, so haben wir doch noch Aussicht, die Entente über diese Aktion auseinander-zumanoeuvrieren.“[23]

    Am Tag nach der Rückkehr Hoyos (7. Juli) beschloss derösterreichisch-ungarische Ministerrat, Serbien ein unannehmbares Ultimatum zu stellen und bei dessen zu erwartender Ablehnung militärische Schritte einzuleiten.[24] Wegen logistischer Überlegungen der eigenen Mobilisierung wollte man mit dem Ultimatum bis nach dem 23. Juli warten und damit auch Implikationen auf den geplanten französischen Staatsbesuch beim Zaren vermeiden.[25]

    Vom 20. bis 23. Juli besuchten Frankreichs StaatspräsidentRaymond Poincaré und MinisterpräsidentRené Viviani die russische HauptstadtSt. Petersburg und sicherten den Gastgebern ihre volle Unterstützung zu. Es herrschte die einvernehmliche Auffassung, dass Serbien für die Morde keine Verantwortung trage, die (im Prinzip schon bekannten) Forderungen an Belgrad illegitim seien und die Entente gegen die Mittelmächte standhaft bleiben werde.[26]

    Die Eröffnung der Julikrise im engeren Sinne bildete dasUltimatum, das durch denk. u. k. Außenminister Graf Berchtold an Serbien am 23. Juli 1914 mit einer Frist von 48 Stunden ausgestellt wurde.[27]

    Durch die Gesprächsergebnisse beim französischen Regierungsbesuch bestärkt, beschloss der russischeMinisterrat am 24. Juli, Serbien zu unterstützen und gegebenenfalls die Mobilmachung einzuleiten.[28]

    Das entsprechende Telegramm traf am 25. Juli noch rechtzeitig vor der serbischen Antwort auf das Ultimatum in Belgrad ein. Inwieweit es die serbische Ablehnung der Kernpunkte des Ultimatums beeinflusst hat, ist nicht geklärt. Die Antwort an Wien war zum Teil einlenkend, teilweise ausweichend. Die Teilnahme österreichischer Beamter bei der Strafverfolgung verdächtiger Personen wurde jedoch rundweg mit der Begründung abgelehnt, dass dies gegen die serbische Verfassung verstoße. AußenministerNikola Pašić übergab persönlich die Antwort kurz vor Ablauf der Frist der österreichischen Gesandtschaft. BotschafterGiesl überflog den Text und reiste umgehend mit dem gesamten Gesandtschaftspersonal ab.[29]

    In den Staaten der Entente wurden Zweifel laut, dass Österreich-Ungarn die treibende Kraft hinter den Ereignissen sei, sie verdächtigten zunehmend das bedeutend stärkere Deutschland.[30]

    Russland begann am 26. Juli mit ersten Mobilisierungsmaßnahmen (der sog.Vorbereitungszeit vor dem Krieg), die möglicherweise lediglich als Vorsichtsmaßnahme oder Abschreckungssignal gedacht waren, dem bislang aber trotz der Drohungen diplomatisch ausgetragenem Konflikt eine militärische Note verliehen und ihn eskalierten, da die österreichische und deutsche Seite von den Maßnahmen fast sofort erfuhren.[31]

    Wilhelm II. verordnete am 31. Juli 1914 den Kriegszustand (bekanntgegeben alsZustand der drohenden Kriegsgefahr) nach Art. 68 derReichsverfassung

    Am 26. Juli 1914 unterschrieb Kaiser Franz Joseph inseiner Sommerresidenz inBad Ischl den Entwurf derKriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien (Endfassung per Telegramm übermittelt am 28. Juli) und am 28. Juli das ManifestAn Meine Völker!. Zuvor hatte die deutsche Regierung den Bündnispartner seit 25. Juli nochmals massiv zu „umgehender Aussprache“ gedrängt. Wien wollte die Kriegserklärung noch bis zu diesem Zeitpunkt erst nach dem Abschluss der Mobilmachung und damit um den 12. August aussprechen.[32] Da derAngriff bei Temes Kubin (angeblicher Feuerüberfall der Serben am 26. Juli) eine Propagandaerfindung und ein vorgeblicher Kriegsgrund (ähnlich dem Flugzeug von Nürnberg) war, begann der „Schießkrieg“ am 29. Juli kurz nach 2 Uhr mit der Beschießung von Belgrad durch dieBinnenkriegsschiffe S.M.STemes, Bodrog undSzamos.[33] Am 29. Juli erfolgte – trotz einer Warnung Bethmann Hollwegs, dass die Fortsetzung der russischen Vorbereitungen Deutschlands Mobilisierung und vermutlichen Kriegseintritt zur Folge haben würden[34] – die Teilmobilmachung derrussischen Armee.[35][36]

    Am 29. Juli eröffnete Reichskanzler Bethmann Hollweg dem britischen BotschafterEdward Goschen, dass Deutschland unter Brechung der belgischen Neutralität Frankreich angreifen werde und dass Deutschland für eine britische Neutralität die Wiederherstellung derterritorialen Integrität von Frankreich und Belgien – nicht jedoch die ihrer Kolonien – nach dem Krieg anbiete.[37] Die britische Seite – die den Reichskanzler für eine Wien mäßigende Kraft gehalten hatte und bis dahin zurückhaltend aufgetreten war – reagierte entgegen seiner Erwartung mit scharfer Ablehnung und gab zu verstehen, dass das für Großbritannien einen Kriegsgrund darstellen würde. Daraufhin versuchte er den Eskalationsprozess wieder einzufangen und – gemeinsam mit dem Kaiser – Wien zu einem „Halt-in-Belgrad“-Plan zu bewegen, d. h. sich mit der Besetzung des grenznahen Belgrads als Pfand zu begnügen. Moltke konterkarierte Bethmann Hollwegs Bemühungen, indem erConrad von Hötzendorf zu einem Aufmarsch gegen Serbien und das Russische Reich anhielt. Wien lehnte zudem den Plan einer zeitweiligen Besetzung dazu ab, weil es nur eine Teillösung seines serbischen Problems gewesen wäre. Mehr Zeit hätte an der österreichischen Positionierung möglicherweise etwas geändert, aber gerade die lief ab; die Eskalation war bereits in vollem Gange.[38]

    Zar Nikolaus II. billigte am 30. Juli die Generalmobilmachung der russischen Armee, die am nächsten Morgen (31. Juli) veröffentlicht wurde. Das Deutsche Reich forderte daraufhin in einem Ultimatum die sofortige Rücknahme der russischen Mobilmachung (bis 1. August, 12 Uhr Ortszeit St. Petersburg), obwohl angenommen wurde, dass sie deutlich langsamer verlaufen werde als die deutsche. Nachdem die Rücknahme ausgeblieben war, gab Wilhelm II. am 1. August (17 Uhr) den Mobilmachungsbefehl und erklärte am selben Tag (19 Uhr Ortszeit St. Petersburg) Russland den Krieg. Das mit Russland verbündete Frankreich erließ ebenfalls am 1. August (16 Uhr) den Mobilmachungsbefehl. Am Vormittag des 2. August besetzten deutsche Truppen der16. Division planmäßig die StadtLuxemburg, berittene Patrouillen drangen noch ohne Kriegserklärung in Frankreich ein, wobei einfranzösischer und eindeutscher Soldat fielen. Am Abend (20 Uhr) wurde Belgienultimativ aufgefordert, innerhalb von zwölf Stunden eine Erklärung des Inhalts abzugeben, dass sich die belgische Armee gegenüber einem Durchmarsch deutscher Truppen passiv verhalten werde; dies wurde am nächsten Morgen abgelehnt. Am Abend des 3. August erklärte Deutschland Frankreich wegen angeblicher Grenzverletzungen und erfundener Luftangriffe („Flugzeug von Nürnberg“) den Krieg.[39] Am gleichen Tag teilte der italienische AußenministerAntonio di San Giuliano dem deutschen BotschafterHans von Flotow mit, dass nach Ansicht der italienischen Regierung derCasus Foederis nicht gegeben sei, da Österreich und Deutschland dieAggressoren seien. Schon am Nachmittag erfolgte die italienische Neutralitätserklärung.[40]

    Ebenfalls am 3. August sandteTheobald von Bethmann Hollweg ein Rechtfertigungsschreiben an die britische Regierung. Bethmann Hollweg stellte hierin die „Neutralitätsverletzung von Belgien“ als Konsequenz einer militärischen Zwangslage aufgrund der russischen Mobilmachung dar.[41] Deutsche Patrouillen hatten am Morgen dieses Tages bereits die belgische Grenze überschritten; entsprechende Meldungen lagen in London vor.[42] Das Deutsche Reich verletzte damit Artikel I desLondoner Vertrages vom 19. April 1839, in dem die europäischen Großmächte die belgische Neutralität garantiert hatten, und gefährdete britische Sicherheitsinteressen.[43]Edward Grey bezeichnete am Nachmittag des 3. August im Unterhaus die Verletzung der belgischen Neutralität sowie die Gefahr einer Niederwerfung Frankreichs als unvereinbar mit den britischen Staatsinteressen, das Parlament folgte dieser Einschätzung.[44]

    Am 4. August um 6:00 Uhr morgens teilte der deutsche Botschafter in Brüssel der belgischen Regierung mit, das Deutsche Reich sehe sich nach Ablehnung seiner Vorschläge gezwungen, die zur „Abwehr der französischen Bedrohung“ nötigen Maßnahmen nötigenfalls mit Gewalt durchzusetzen.[45] Wenige Stunden später marschierten deutsche Truppen unter Bruch desVölkerrechts[46] in das neutrale Belgien ein. Noch am gleichen Tag (4. August) überreichte der britische Botschafter Goschen dem deutschen Reichskanzler Bethmann Hollweg ein auf Mitternacht befristetes Ultimatum, in dem die Zusage verlangt wurde, dass Deutschland die belgische Neutralität entsprechend dem Londoner Vertrag von 1839 achten werde. Bethmann Hollweg hielt dem Botschafter vor, dass Großbritannien wegen eines „Fetzen Papiers“ gegen Deutschland in den Krieg ziehe, was in London mit Empörung aufgenommen wurde. Nach Ablauf des Ultimatums erfolgte dieKriegserklärung des Vereinigten Königreichs an Deutschland, seineDominions folgten umgehend (zumeist ohne gesonderte Kriegserklärung), womit sich innerhalb weniger Tage aus dem Lokalkrieg ein Kontinentalkrieg und aus diesem der Weltkrieg entwickelt hatte.[47] Österreich-Ungarn erklärte Russland am 6. August den Krieg und beendete erst damit die „groteske Situation, daß Deutschland sich sechs Tage früher im Kriege mit Rußland befand als der Verbündete, um dessentwillen es den Kampf überhaupt aufnahm“ (Gerhard Ritter).[48]

    Verlauf

    Siehe auch:Chronologie des Ersten Weltkrieges
    Verlauf des Ersten Weltkrieges

    Kriegsjahr 1914

    Scheitern der Kriegspläne und Übergang zum Stellungskrieg an der Westfront

    Ein schienengebundenes 42-cm-Bettungsgeschütz von Krupp („Dicke Bertha“) wird am 7. August 1914 bei Lüttich feuerbereit gemacht
    Erste Soldauszahlung nach der Mobilmachung, Berlin, 1914

    Deutschland transportierte während des Sommers mit 20.000 Zügen zwei Millionen Männer, 1,189 Millionen Pferde und Ausrüstung an die Westfront. Alle zehn Minuten überquerte auf derHohenzollernbrücke ein Zug den Rhein. Noch bevor die Versammlung desdeutschen Heeres an der Westgrenze abgeschlossen war, führte der Kommandierende General des deutschenX. Armee-Korps,Otto von Emmich, einen bereits im Schlieffenplan vorgesehenen handstreichartigen Überfall auf dieZitadelle der belgischen FestungLüttich. Die Stadt fiel schnell in die Hände der Angreifer (5.–7. August), während derGürtel von zwölf Forts zunächst nicht erobert werden konnte. Erst nach dem Heranschaffen schwerster Artillerie (derDicken Bertha vonKrupp und der weniger bekannten, mobilerenSchlanken Emma vonŠkoda) war es möglich, die Festungen zu besetzen und bis zum 16. AugustLüttich vollständig zu erobern. Als Höhepunkt der Kämpfe gilt die Zerstörung vonFort Loncin am 15. August durch einen Volltreffer in der Munitionskammer. Die schnelle Ausschaltung der als uneinnehmbar geltenden Forts führte zu strategischen Änderungen in der weiteren französischen Kriegsplanung.[49][50]

    Aufruf von Kaiser Wilhelm II. (anhören/?) vom 6. August 1914[51]

    Am 4. August begingen deutsche Soldaten in den belgischen DörfernVisé,Berneau undBattice bei Lüttich erste gewaltsame Übergriffe auf die Zivilbevölkerung.[52] In den kommenden Wochen verübten deutsche Truppen zahlreiche Gräueltaten an der Zivilbevölkerung in Belgien und Frankreich, die mit Angriffen vonFrancs-tireurs begründet wurden. Die ersten Massenerschießungen von belgischen Zivilisten erfolgten am 5. August, besonders schwereKriegsverbrechen verübten deutsche Truppen inDinant,Tamines,Andenne undAarschot.[53] Den Repressalien fielen zwischen August und Oktober 1914 rund 6500 Zivilisten zum Opfer,[54] weltweit besonders beachtet und verurteilt wurden dieBrandschatzungen in Löwen.[55] Die Rezeption von tatsächlichen und erfundenen Übergriffen ging in den noch heute gängigen englischen PropagandabegriffRape of Belgium (Schändung von Belgien) ein.

    Während die deutschen Truppen im Rahmen des Schlieffen-Plans ihre Bogenbewegung über Belgien entfalteten, wurde auf französischer Seite derPlan XVII vorbereitet, der im Gegensatz zur deutschen Umfassungsstrategie auf die Strategie des Durchstoßes im Zentrum (Lothringen) setzte. Vor dem eigentlichen Großangriff im Rahmen dieser Strategie erfolgte ein Vorausangriff aufMülhausen/Mulhouse. Der französische BefehlshaberJoffre wollte damit deutsche Truppen im Süden binden und durch Vordringen in das nach der Niederlage von 1871 an Deutschland gefalleneElsass den Enthusiasmus der französischen Bevölkerung stärken, was während der kurzfristigen Einnahme der zweitgrößten Stadt und des wichtigsten Industriestandortes der Region durchaus gelang. Am 7. August konnte Mülhausen genommen werden, wobei ein Teil der dortigen Bevölkerung die französischen Soldaten jubelnd begrüßte. Bereits am 9. August ging es wieder an die deutschen Truppen. Nach einer erneuten Eroberung fielen die Stadt und alle elsässischen Gebiete mit Ausnahme desDollertales und einigerVogesenhöhen am 24. August für den restlichen Krieg wiederum an die Deutschen. Der den französischen Angriff kommandierende GeneralLouis Bonneau wurde von Joffre entlassen.[56]

    Joffre hatte zunächst nicht die Absicht, sich in seinem Aufmarsch gemäßPlan XVII von dem deutschen Angriff auf Belgien beeinflussen zu lassen, und konzentrierte 1,7 Millionen französische Soldaten in fünf Armeen für den Angriff. Er konnte die Bewegung der deutschen Truppen jedoch nicht vollständig ignorieren und verlegte die 5. Armee unterCharles Lanrezac entsprechend weiter nordwestlich. Das gerade erst in Frankreich gelandeteBritische Expeditionskorps unterGeneral John French schloss sich nördlich beiMaubeuge an. Die französische Offensive begann zunächst am 14. August: Die1. Armee unter GeneralAuguste Dubail und die 2. Armee unter GeneralNoël de Castelnau überschritten die Grenze und rückten unter anderem aufSaarburg (Lothringen) vor. Diedeutsche 6. und7. Armee – beide seinerzeit befehligt von KronprinzRupprecht von Bayern – wichen zunächst kämpfend zurück.

    Scheitern des französischen Planes XVII:
    die Grenzschlachten an der Westfront vom 3. bis 26. August 1914

    Am 18. August, nach der Niederkämpfung derFestung Lüttich (endgültigerFall von Lüttich am 16. August), begann die eigentliche Großoffensive des rechten deutschen Flügels zur Umfassung der alliierten Armeen. Dabei stieß er sehr schnell nachBrüssel undNamur vor. Der Hauptteil der belgischen Armee zog sich in dieFestung Antwerpen zurück, worauf die zweimonatigeBelagerung von Antwerpen begann. Am 20. August begann die eigentliche französische Offensive in Richtung Deutsch-Lothringen und Saar-Ruhr-Gebiet, gleichzeitig begann der deutsche Gegenangriff. Daraus und aus einer Reihe von weiteren Schlachten bei Saarburg, beiLongwy, in denArdennen, an der Maas, zwischen Sambre und Maas undbei Mons entwickelten sich für beide Seiten verlustreiche Kämpfe zwischen den Vogesen und derSchelde, die sogenanntenGrenzschlachten. Die französischen Truppen erlitten außerordentlich große Verluste; zwischen dem 20. und dem 23. August fielen 40.000 Soldaten, allein am 22. August 27.000. Die Verluste wurden vor allem durch Maschinengewehre verursacht. Die französische 1., 2., 3. und 4. Armee wurden von der deutschen 4., 5., 6. und 7. Armee frontal schwer geschlagen, ebenso wie die 5. Armee und das britische Expeditionskorps auf dem linken Flügel. Den französischen Truppen gelang jedoch ein ausreichend geordneter Rückzug einerseits hinter dieMeurthe und den Festungsring umNancy, andererseits unter Bewahrung der FestungVerdun hinter dieMaas, ohne dass den deutschen Truppen eine Umfassung und vollständige Vernichtung großer Truppenteile gelang. Unter Missachtung des Schlieffen-Plans ersuchte Kronprinz Rupprecht beiGeneralstabschef Moltke, den Erfolg ausnützen und selbst in die Offensive gehen zu dürfen, was dieser billigte. Diese deutsche Offensive zwischen 25. August und 7. September brachte jedoch keinen Durchbruch.[57]

    Die französischen und britischen Armeen auf dem linken Flügel begannen einen allgemeinen, aber geordneten Rückzug durch Nordfrankreich, der durch vereinzelte Schlachten wie dieSchlacht von Le Cateau (26. August) und dieSchlacht bei St. Quentin (29. August) unterbrochen wurde und den verfolgenden deutschen rechten Flügel immer näher an Paris heranführte.[58] Die französische Regierung verließ am 2. September die Hauptstadt und zog nachBordeaux um, die Verteidigung von Paris wurde dem reaktivierten GeneralJoseph Gallieni anvertraut. Das französische Oberkommando zog währenddessen Truppen vom rechten Flügel sowie Reserven zusammen, um bei Paris eine neue (6.) Armee unterJoseph Maunoury aufzustellen, die den deutschen Vormarsch in der Flanke bedrohte. Eine weitere (9.) Armee unterFerdinand Foch wurde im Zentrum eingeschoben. Joffre plante, dieMarne als Auffangstellung zu benutzen, um von hier aus mit einer Offensive an der gesamten Front den deutschen Vormarsch zu stoppen.[59]

    Die deutsche Angriffsplanung nach dem Schlieffen-Plan (oben) und deren Scheitern (unten): Alliierte Truppen stoßen am 8. September 1914 in die Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee
    Die deutsche Angriffsplanung nach dem Schlieffen-Plan (oben) und deren Scheitern (unten): Alliierte Truppen stoßen am 8. September 1914 in die Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee
    Die deutsche Angriffsplanung nach dem Schlieffen-Plan (oben) und deren Scheitern (unten): Alliierte Truppen stoßen am 8. September 1914 in die Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee
    Französische Bauernfamilie auf der Flucht, 1914

    Der deutsche Schwenkungsflügel – die 1., 2., 3., 4. und 5. deutsche Armee – hatte schon zuvor mit immer noch hoher Geschwindigkeit seine Drehung Richtung Südwest und Süd vorgenommen; die 1. Armee wich von ihrer planmäßigen Vorstoßrichtung schon nach der Einnahme von Brüssel (20. August) südlich ab, da BefehlshaberAlexander von Kluck die französischen Truppen und dasBritische Expeditionskorps verfolgte. Durch die zunehmende Frontausdehnung schwand der Überraschungseffekt der deutschen Offensive, und die zahlenmäßige Überlegenheit des rechten deutschen Flügels ging mit der Dehnung verloren, die Verbindungslinien der Deutschen wurden immer länger, jene der Franzosen immer kürzer. Die auseinandergezogene deutsche Front drohte Ende August zu zerreißen, der rechte Flügel musste aufgrund von Gegenangriffen die Stoßrichtung weiter ändern und nach Süden und Südosten einschwenken, die Einkreisung von Paris wurde am 30. August aufgegeben, wovon Joffre am 3. September informiert war.[60]

    Die in Luxemburg stationierteOberste Heeresleitung verlor inzwischen den Überblick über die operative Lage, vor allem fehlte jegliche Fernsprechverbindung zum bedrohten rechten Flügel. Der technisch unzureichende Funkverkehr konnte dies nicht wettmachen, die Fliegermeldungen blieben oft ungenutzt. Die1. Armee (320.000 Soldaten) versuchte mit Gewaltmärschen die britische Expeditionsarmee einzuschließen und vernachlässigte dabei den westlichen Flankenschutz. Die Abgabe von zwei Korps an die Ostfront, zurückgelassene Belagerungstruppen (Antwerpen,Maubeuge), Marsch- und Kampfverluste und Versorgungsschwierigkeiten verursachten Stockungen, die erschöpfte 1. Armee hatte unter schweren Kämpfen über 500 Kilometer zurückgelegt.[61]

    Am 6. September begann die französische Offensive gegen die offene Flanke der deutschen Armee („Schlacht an der Marne“).Die deutsche 1. Armee, die trotz gegenteiliger Weisung noch am 5. September 1914 südlich der Marne vorgestoßen war und als westlichste Punkte die um Paris gelegenen GemeindenLe Plessis-Belleville,Mortefontaine undMeaux erreicht hatte (weitestes Vordringen:Welt-Icon48.9732.905), musste sich in einem zweitägigen Gewaltmarsch zurückziehen. Sie verursachte durch ihre plötzliche Kehrtwendung eine etwa 40 Kilometer breite Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee, in die starke französische und britische Kräfte gegen Mittag des 8. Septembers 1914 hineinstießen. Der Zusammenhang der deutschen Front war zerrissen, die Gefahr eines operativen Durchbruches und einer Umfassung der deutschen Armeen wuchs Stunde um Stunde, es drohte die Abschnürung und Vernichtung einzelner deutscher Heeresteile, ein fluchtartiger Rückzug und schlimmstenfalls eine rückwärtige Umfassung des gesamten deutschen Westheeres. Die deutschen Armeen waren nach ihrem pausenlosen Vormarsch am Ende ihrer Kräfte. Der von der Obersten Heeresleitung (OHL) zum Oberkommando der 1. und 2. Armee entsandte OberstleutnantRichard Hentsch empfahl den Rückzug, der von den Oberbefehlshabern der beiden Armeen am 9. September befohlen wurde, ohne weiteren Kontakt mit den Nachbararmeen oder der OHL aufzunehmen.[62]

    Die Notwendigkeit des Rückzuges – vor allem jener der 1. Armee[63] – war später umstritten, überwiegend wird jedoch heute eine Meinung vertreten, wie sie zum BeispielHolger Afflerbach formulierte: „Operativ war der Rückzugsbefehl richtig und zwingend notwendig, seine psychologischen Auswirkungen waren indes fatal.“[64] Der Schlieffen-Plan war gescheitert, die Einschnürung des französischen Heeres an der Ostgrenze (Lothringen und Elsass) war misslungen. Am 9. September sah Generalstabschef Moltke den Umschlag, er schrieb an diesem Tage:

    „Es geht schlecht … Der so hoffnungsvoll begonnene Anfang des Krieges wird in das Gegenteil umschlagen […] wie anders war es, als wir vor wenigen Wochen den Feldzug so glanzvoll eröffneten […] ich fürchte, unser Volk in seinem Siegestaumel wird das Unglück kaum ertragen können.“[65]

    Der „Wettlauf zum Meer“ war durch erfolglose Versuche gekennzeichnet, die Flügel des Gegners zu umfassen und dessen Front aufzurollen
    Verwundete belgische Soldaten in Calais am 11. November 1914
    Britische und deutsche Soldaten verbrüdern sich zu Weihnachten 1914 im belgischenPloegsteert

    Generalstabschef Moltke erlitt einen Nervenzusammenbruch und wurde durchErich von Falkenhayn ersetzt. Die 1. und die 2. deutsche Armee mussten die Schlacht abbrechen und sich zurückziehen, die restlichen Angriffsarmeen folgten. Der darauf folgende Rückzug des deutschen Angriffsflügels hinter dieAisne mündete in dieErste Schlacht an der Aisne, die den Übergang zumStellungskrieg einleitete. Die deutschen Truppen konnten sich jedoch nach ihrem Rückzug an der Aisne eingraben und wieder eine zusammenhängende, widerstandsfähige Front aufbauen. Am 17. September kam der französische Gegenangriff zum Erliegen. In Frankreich wurde dieser deutsche Rückzug später als „Wunder an der Marne“ bezeichnet, in Deutschland fand der Befehl schärfste Kritik. Falkenhayn legte Reichskanzler Bethmann Hollweg nahe, die deutsche Öffentlichkeit über die kritische militärische Lage nach dem Scheitern des Angriffsplanes aufzuklären, was jener jedoch ablehnte.[66]

    Zunächst hielt Falkenhayn am bisherigen Konzept fest, dem zufolge die Entscheidung zuerst im Westen gesucht werden sollte. ImWettlauf zum Meer (13. September bis 19. Oktober 1914) versuchten beide Seiten, einander zu überflügeln, die Fronten wurden ausgehend von der Aisne bis nachNieuwpoort an der Nordsee verlängert. In Nordfrankreich versuchten die Gegner in den ersten Oktoberwochen 1914 wieder den Bewegungskrieg einzuleiten, wobei die deutschen Truppen unter schweren Verlusten einige Erfolge verbuchen konnten (Einnahme vonLille,Gent,Brügge undOstende), ohne jedoch den Durchbruch zu erreichen. Danach verlegte sich der Schwerpunkt der Kämpfe weiter in den Norden nach Flandern, der englische Nachschub überDünkirchen undCalais sollte unterbrochen werden.[67]

    Am 16. Oktober 1914 erschien dieErklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches.[68] Sie war von über 3000 deutschen Hochschullehrern, also fast der gesamten Dozentenschaft der 53 Universitäten und Technischen Hochschulen Deutschlands, unterzeichnet, und rechtfertigte den Ersten Weltkrieg als „Verteidigungskampf deutscher Kultur“.[69] Ausländische Gelehrteantworteten einige Tage später in derNew York Times undThe Times.

    BeiYpern entwickelten sich erbitterte Gefechte (Erste Flandernschlacht vom 20. Oktober bis 18. November 1914). In aller Eile aufgestellte deutsche Reservekorps erlitten beiLangemarck und Ypern verheerende Verluste. Ungenügend ausgebildete und von Reserveoffizieren ohne Fronterfahrung geführte junge Soldaten – vereinzelt 15-jährige – gingen hier zu Zehntausenden in den Tod, ohne irgendein nennenswertes Ziel zu erreichen. Dennoch wurde hieraus derMythos von Langemarck konstruiert – das erste bedeutende Beispiel in diesem Krieg, militärische Niederlagen oder Misserfolge in moralische Siege umzudeuten. Dabei gelang es den Alliierten, die für den britischen Nachschub wichtigen KanalhäfenBoulogne undCalais und den EisenbahnknotenAmiens dem deutschen Zugriff zu entziehen.[70]

    Mit den Kämpfen bei Ypern endete der Bewegungskrieg. An der deutschen Westfront entstand ein ausgedehntes System aus Schützengräben (Grabenkrieg). Alle Durchbruchsversuche beider Seiten schlugen 1914 fehl, eine über 700 Kilometer lange Front von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze (→ Die Schweiz im Ersten Weltkrieg) erstarrte im Stellungskrieg, an den Frontabschnitten lagen die vordersten Gräben oft kaum 50 Meter von den feindlichen Stellungen entfernt.[71]

    Am 18. November 1914 eröffnete Falkenhayn Reichskanzler Bethmann Hollweg, dass der Krieg gegen dieTriple Entente nicht mehr zu gewinnen sei. Er plädierte für eine diplomatische Liquidierung des Krieges auf dem Kontinent, für einen Verhandlungs- und Separatfrieden mit einem oder mehreren Gegnern, nicht jedoch mit Großbritannien, mit dem er einen politischen Ausgleich nicht für möglich hielt. Reichskanzler Bethmann Hollweg lehnte dies ab. Der Reichskanzler hatte hierzu vor allem innenpolitische Gründe, er wollte angesichts der großen Opfer des Angriffs auf Annexionen und einen „Siegespreis“ für das Volk nicht verzichten.[72] Hindenburg und Ludendorff gingen vom unbedingten Vernichtungswillen der Gegner aus und hielten zudem einen Siegfrieden nach wie vor für möglich. Der Reichskanzler und der Generalstab verschwiegen der Nation die Bedeutung der Niederlagen an der Marne und bei Ypern. Auf diese Weise hielten sie zwar den Kampf- und Durchhaltewillen der Nation hoch. Die Diskrepanz zwischen der politisch-militärischen Lage und den Kriegszielforderungen der wirtschaftlichen und politischen Eliten vergrößerte sich dadurch im weiteren Verlauf des Krieges zunehmend, was zur gesellschaftlichen Frontenstellung während des Krieges und darüber hinaus beitrug.[73]

    Im November 1914 erklärte die britische Kriegsmarine die gesamteNordsee zur Kriegszone und verhängte eineDistanzblockade. Schiffe, die unter der Flagge neutraler Staaten fuhren, konnten in der Nordsee ohne Vorwarnung das Ziel britischer Angriffe werden. Dieses Vorgehen der britischen Regierung verletzte geltendesVölkerrecht, darunter dieDeklaration von Paris von 1856, die Großbritannien unterzeichnet hatte.[74]

    Am 24. Dezember und den beiden folgenden Tagen kam es an einigen Abschnitten der Westfront zum sogenanntenWeihnachtsfrieden, einem unautorisierten Waffenstillstand unter den Soldaten. Beteiligt an dieserWeihnachtswaffenruhe, verbunden mit Verbrüderungsgesten, waren vermutlich über 100.000 hauptsächlich deutsche und britische Soldaten.[75]

    Kämpfe im Osten und auf dem Balkan

    Hauptartikel:Ostpreußische Operation (1914),Schlacht in Galizien undSerbienfeldzug 1914

    Da zwei russische Armeen entgegen den Annahmen desSchlieffen-Plans zwei Wochen nach Kriegsausbruch und damit unerwartet früh inOstpreußen eindrangen, war die Lage an derOstfront für das Deutsche Reich zunächst äußerst gespannt. Die Deutschen waren aufgrund des Schlieffen-Plans an ihrer Ostfront eher defensiv eingestellt. Lediglich einige russisch-polnische Grenzstädte waren besetzt worden; dabei wurdeKalisz zerstört. Nach derSchlacht bei Gumbinnen (19./20. August) musste die Ostpreußen verteidigende8. Armee weitere Teile des Landes preisgeben. Als Folge dessen wurden die Truppen verstärkt und die bisherigen Befehlshaber durchGeneralmajorErich Ludendorff undGeneraloberstPaul von Hindenburg ersetzt, die mit dem Sieg in derSchlacht bei Tannenberg vom 26. bis 31. August die Sicherung von Ostpreußen einleiteten. Dabei gelang deutschen Truppen die Einschließung und weitgehende Vernichtung derrussischen 2. Armee (Narew-Armee) unter GeneralAlexander Samsonow. Vom 6. bis 15. September folgte dieSchlacht an den Masurischen Seen, die mit der Niederlage der russischen 1. Armee (Njemen-Armee) unter GeneralPaul von Rennenkampff endete. Die russischen Truppen räumten daraufhin den größten Teil Ostpreußens.[76]

    Russische Truppen besetzten nach derSchlacht in Galizien vom 24. August bis 11. September das zu Österreich-Ungarn gehörendeGalizien. Dasösterreichisch-ungarische Heer musste sich nach einem Vorstoß auf die galizische HauptstadtLemberg wegen der erdrückenden russischen Übermacht im September zu denKarpaten zurückziehen (Schlacht von Lemberg 26. August bis 1. September). Die ersteBelagerung von Przemyśl vom 24. September bis zum 11. Oktober konnte abgewehrt werden. Eine zur Entlastung der k. u. k. Truppen von der neuformierten deutschen9. Armee begonneneOffensive in Südpolen (vom 29. September bis 31. Oktober) mit dem Ziel, dieWeichsel zu erreichen, schlug fehl. Am 1. November wurde Generaloberst von Hindenburg zumOberbefehlshaber Ost des deutschen Heeres ernannt. Am 9. November begann die zweite, am 22. März 1915 für Österreich fatal endende Belagerung von Przemyśl und am 11. November die bis 5. Dezember andauerndedeutsche Gegenoffensive im Raum Łódź, nach der dierussischen Truppen zur Defensive übergingen.[77] Vom 5. bis 17. Dezember gelang es österreichisch-ungarischen Truppen,einen russischen Vorstoß aufKrakau aufzuhalten; danach verharrten die Gegner in weiten Frontbereichen zunächst imStellungskrieg. In derWinterschlacht in den Karpaten (Dezember 1914 bis April 1915) konnten sich die Mittelmächte gegen Russland behaupten.[78]

    Flüchtlings- und Evakuierungstransport aus Serbien 1914/15 inLeibnitz

    Der Ausgangspunkt des Krieges, der Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien, geriet angesichts der großräumigen Eskalation ab August an den Rand der Aufmerksamkeit. Diedrei Offensiven der österreichisch-ungarischen Armee zwischen August und Dezember 1914 scheiterten überwiegend oder brachten lediglich Teilerfolge; im Dezember konnteBelgrad kurzzeitig eingenommen werden.[79] Die k. u. k. Armee musste also auch an diesem Kriegsschauplatz einen verheerenden Misserfolg hinnehmen.[80] Besonders die ersten k. u. k.-Offensiven waren von schweren Übergriffen gegen die serbische Zivilbevölkerung begleitet. Mehrere Tausend Zivilisten wurden getötet, Dörfer ausgeplündert und niedergebrannt. Die österreichische Armeeführung gestand die Übergriffe zum Teil ein und sprach von „unorganisierten Requisitionen“ und „sinnlosen Repressalien“. Die serbische Armee war nach der Kraftanstrengung – gegen einen an Ressourcen mehrfach überlegenen Gegner – im Dezember am Ende ihrer Kräfte. Außerdem waren in SerbienSeuchen ausgebrochen.[81] (siehe auchGeschichte Serbiens#1914)

    Kriegseintritt des Osmanischen Reiches

    Der Scheichülislam Ürgüplü Mustafa Hayri Efendi rief am 14. November 1914 den Dschihad gegen die „Feinde des Osmanischen Reiches“ aus

    DieDeutschen Militärmissionen im Osmanischen Reich und der Bau derBagdadbahn hatten schon vor dem Krieg die Beziehungen zwischen dem Deutschen und dem Osmanischen Reich intensiviert. Am 1. August kam es zur brüskierenden Beschlagnahme zweier in Großbritannien bestellter und teilweise schon bezahlter Schlachtschiffe. Die Regierung des Osmanischen Reichs versuchte zunächst, sich in einer „bewaffneten Neutralität“ aus den Kampfhandlungen herauszuhalten. Den herrschendenJungtürken war klar, dass sie sich an eine Großmacht anlehnen mussten, um militärisch standhalten zu können. Auf BetreibenEnver Paschas kam es schließlich zum Kriegsbündnis mitDeutschland undÖsterreich-Ungarn, das im Kabinett umstritten war.[82]

    Am 27. September wurden offiziell dieDardanellen für die internationale Schifffahrt gesperrt. Nachdem die beiden Schiffe der deutschenMittelmeerdivision unter KonteradmiralWilhelm Souchon,Goeben undBreslau, der britischenMittelmeerflotte entkommen und in Konstantinopel eingelaufen waren, überfiel die osmanische Flotte von Souchon befehligt am 29. Oktober russische Küstenstädte im Schwarzen Meer. Daraufhin erfolgte dieKriegserklärung Russlands an das Osmanische Reich am 2. November. Anfang November erklärten auch Frankreich und Großbritannien dem Osmanischen Reich den Krieg. Am Morgen des 14. November rief derScheichülislam des Osmanischen ReichesÜrgüplü Mustafa Hayri Efendi vor derFatih-Moschee in Konstantinopel nach einem Edikt SultanMehmeds V. denDschihad gegen die feindlichen Staaten aus. Dieser Aufruf fand im Krieg nur bei einzelnen muslimischen Truppenteilen in britischen Diensten Widerhall, so bei indischen Moslems aus demPandschab, die inSingapur am 15. Februar 1915 meuterten. Der Aufruf zeitigte eine verstärkende Wirkung auf die antibritische Stimmung inAfghanistan, die nach Kriegsende imDritten Anglo-Afghanischen Krieg aufbrach.[83]

    Bereits kurz nach der Kriegserklärung landeten bereitgehaltene britisch-indische Truppen am 6. Novemberbei Fao imPersischen Golf, um die britischen Erdölkonzessionen derAnglo-Persian Oil Company zu schützen, und eröffneten damit dieMesopotamienfront. Nach mehreren Zusammentreffen mit schwächeren osmanischen Truppen gelang ihnen bereits am 23. November die Einnahme vonBasra.[84]

    Auch an derKaukasusfront eröffneten russische Truppen Anfang November die Offensive (Bergmann-Offensive). Dort kam es im Winter beim Versuch eines Gegenangriffs der osmanischen3. Armee zu deren erster schweren Niederlage in derSchlacht von Sarıkamış. Auf russischer Seite waren armenische Freiwilligenbataillone an den Kampfhandlungen beteiligt, was die Stimmung gegen die Armenier in der jungtürkischen Führung verschärfte, obwohl sich die Volksgruppe mehrheitlich loyal zum Osmanischen Reich verhielt. Russische Truppen griffen aus dem Nordosten Persiens an, den sie schon seit längerer Zeit besetzt hielten (→ Erster Weltkrieg in Persien). An derPalästinafront kam es vorerst zu keinen größeren Kampfhandlungen.[85]

    Krieg in den Kolonien

    Bereits am 5. August 1914 hatte das LondonerCommittee of Imperial Defence beschlossen, unter einseitiger Interpretation der Verträge der Berliner Afrikakonferenz von 1884/85 („Kongokonferenz“) den Krieg auszudehnen und alle deutschen Kolonien anzugreifen oder durch französische, indische, südafrikanische, australische oder neuseeländische oder Truppen angreifen zu lassen. Dabei kam es besonders inAfrika zu teils schweren Kämpfen. Die von allen Seiten umzingelte KolonieTogo wurde sofort eingenommen.Kamerun war ebenfalls schwer zu halten: Bis zum Ende des Jahres 1914 zogen sich die deutschen Truppen in das Hinterland zurück. Dort entwickelte sich ein zermürbender Kleinkrieg, der sich bis 1916 hinzog. DieSüdafrikanische Union griffDeutsch-Südwestafrika an, das sich in derSchlacht bei Sandfontein vom 24. bis 26. September zunächst behaupten konnte. Bei den Angriffen der Südafrikanischen Union wirkte sich derantibritische Aufstand eines Teils der burischen Bevölkerung, der erst im Februar 1915 endgültig niedergeschlagen werden konnte, verzögernd aus.Deutsch-Ostafrika verteidigte sich unterPaul von Lettow-Vorbeck verbissen und zwang die britischen Truppen in derSchlacht bei Tanga (2./4. November 1914) zunächst zum Rückzug. Dank der deutschen Strategie von Rückzügen undGuerilla-Taktiken konnte sich dieSchutztruppe für Deutsch-Ostafrika bis zum Kriegsende halten.Am 23. August erfolgte dieKriegserklärung Japans an Deutschland. Diedeutschen Kolonien im Pazifik, in denen keine Schutztruppen stationiert waren, wurden nahezu kampflos an Japan, Australien und Neuseeland übergeben.[86] Die deutsche KolonieKiautschou wurde während derBelagerung von Tsingtau erbittert verteidigt, bis Material und Munition aufgebraucht waren (Kapitulation 7. November 1914).[87]

    Siehe auch:Erster Weltkrieg außerhalb Europas

    Kriegsjahr 1915

    U-Boot-Krieg

    Extra-Ausgabe derNew York Times zur Versenkung der RMSLusitania: „eine ernste Krise steht bevor“

    Am 4. Februar kündigte das Deutsche Reich offiziell den Beginn des U-Boot-Krieges gegen Handelsschiffe zum 18. Februar an. Die Gewässer um Großbritannien und Irland wurden gegen den Protest neutraler Staaten zum Kriegsgebiet erklärt, obwohl zur effektiven Blockade Großbritanniens nicht genügend U-Boote zur Verfügung standen. Mit dem Einsatz von U-Booten gegen Handelsschiffe beschritt Deutschland militärisch und völkerrechtlich neue Wege. U-Boote konnten die Regeln desPrisenrechts nur unvollkommen einhalten, zumal die zunehmende Bewaffnung der britischen Handelsschiffe die Sicherheit der Boote gefährdete. Hinzu kam, dass den U-Boot-Kommandanten keine klaren Ausführungsanweisungen gegeben wurden. Die Marineführung ging offensichtlich davon aus, dass die meisten Versenkungen warnungslos erfolgen würden und dadurch gegenüber der neutralen Schifffahrt eine Abschreckung erzielt werde. Aufgrund der Proteste neutraler Staaten nach der deutschen Ankündigung wurde der U-Boot-Krieg jedoch insofern formell eingeschränkt, als keine neutralen Schiffe angegriffen werden durften.[88]

    Am 7. Mai versenkte das deutsche U-BootU 20 das britischePassagierschiffLusitania, was eine Protestwelle vor allem in den USA auslöste. Denn über 200 US-Amerikaner waren an Bord der Lusitania, als diese am 1. Mai 1915 den Hafen vonNew York City verließ, obwohl die deutsche Botschaft in Washington in Anzeigen davor gewarnt hatte, britische Schiffe zur Überfahrt zum Vereinigten Königreich zu benutzen. Für die Amerikaner bedeutete der Untergang der Lusitania und der Tod der vielen Amerikaner einen Schock, der ihnen deutlich machte, wie schwer es war, sich aus dem Weltkrieg herauszuhalten. Als der Passagierdampfer am 7. Mai versenkt wurde, starben 1198 Passagiere und Besatzungsmitglieder, darunter fast 100 Kinder und 127 US-Amerikaner.[89] In Amerika herrschte Empörung, es folgte ein Notenwechsel zwischen der amerikanischen und deutschen Regierung. Der Kaiser stimmte am 1. und 6. Juni dem Ansinnen des Reichskanzlers zu (seinerzeit in dieser Frage noch unterstützt von der OHL), dem zufolge deutsche U-Boote keine neutralen Schiffe und generell keine großen Fahrgastdampfer versenken sollten. Großadmiral Tirpitz und AdmiralGustav Bachmann reichten deswegen umgehend Abschiedsgesuche ein, die der Kaiser in schroffer Form zurückwies. Nach der Versenkung des DampfersArabic am 19. August 1915 durchU 24, bei der erneut Amerikaner ums Leben kamen, machte BotschafterJohann Heinrich von Bernstorff die nun geltenden Einschränkungen der amerikanischen Regierung deutlich(Arabic pledge).[90] Die deutsche Presse wurde Ende August informiert und deren Chefredakteure – explizitErnst Graf zu Reventlow, aber auchGeorg Bernhard – vom Generalstab angewiesen, die von einigen Zeitungen geführten Kampagnen für den unbegrenzten U-Boot-Krieg und gegen die USA (aufgrund deren Noten) umgehend einzustellen.[91]

    Deutschland sucht die Kriegsentscheidung an der Ostfront

    An derOstfront siegte das deutsche Heer vom 2. bis 27. Februar mit Hilfe der neu eingetroffenen 10. Armee in derWinterschlacht in Masuren über die Russen. Die russischen Truppen zogen sich daraufhin endgültig aus Ostpreußen zurück.[92]

    Rückzug der russischen Truppen zwischen Mai (blaue Frontlinie) und September 1915 (blau gestrichelte Frontlinie)

    Im November 1914 hatten Paul von Hindenburg und Erich von Ludendorff als sein Chef des Stabes das Oberkommando über alle deutschen Truppen der Ostfront erhalten und sich seitdem erfolgreich für den Versuch einer Kriegsentscheidung im Osten 1915 eingesetzt. Ziel der deutschen Führung war es, die Sprengung der gegnerischen Koalition durch eine Schwächung Russlands vorzubereiten. Da die allgemeine Lage im Osten – fast ganz Galizien war russisch besetzt – einen Separatfriedensvorstoß von Seiten der Mittelmächte vorerst wenig aussichtsreich erscheinen ließ, sollte mit militärischen Mitteln der Druck auf Russland erhöht und zudem ein günstiger Eindruck auf die neutralen Staaten, insbesondere auf dem Balkan, erzielt werden.[93] Vor allem drohte mit dem zu erwartenden Kriegseintritt Italiens eine gefährliche strategische Situation für Österreich-Ungarn: Die Russen hatten sich in derWinterschlacht in den Karpaten behaupten können, beim Kriegseintritt Italiens hätte eine großräumige Zangenbewegung (zwischen demIsonzo und denKarpaten) das militärische Ende der Donaumonarchie bedeuten können. Ein Durchbruch in Westgalizien bis zumSan sollte die russischen Verbände zum Rückzug aus den Bergen zwingen, da sie sonst ihrerseits die Einschließung fürchten mussten. Hierfür wurden im Frühjahr 1915 Teile des Westheers (die11. Armee unterAugust von Mackensen) an die Ostfront verlegt. Vom 1. bis zum 10. Mai fand östlich vonKrakau dieSchlacht von Gorlice-Tarnów statt, in deren Verlauf den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen (4. Armee) ein unerwartet tiefer Einbruch in die russischen Stellungen gelang, schon Mitte Mai erreichten sie den San. Die Schlacht markierte einen Wendepunkt an der Ostfront. Der Erfolg konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Österreich-Ungarn vom Kriegsbeginn bis März 1915 Verluste von annähernd 2 Millionen Mann zu tragen hatte und zunehmend auf massive deutsche Hilfe angewiesen war.[94]

    Ende Juni setzten die Mittelmächte ihren Angriff mit derBug-Offensive fort. Nach der Rückeroberung vonPrzemyśl am 4. Juni undLemberg am 22. Juni schien die Abschnürung des Frontbogens in Russisch-Polen greifbar, mit koordinierten Angriffen von Norden und Süden sollten die russischen Verbände dort eingeschlossen werden, dieOberste Heeresleitung stellte – einen solchen Erfolg vor Augen – Angriffe an anderen Fronten zurück. Diese Planung von Ludendorff erschien Falkenhayn und Mackensen jedoch – angesichts der Erfahrungen in derMarneschlacht – als zu ambitioniert und wurde reduziert. Die Bug-Offensive (29. Juni bis 30. September) und dieNarew-Offensive (13. Juli bis 24. August) führten nicht zur Einschließung großer Truppenteile, die russische Armee konnte aber zum „Großen Rückzug“ gezwungen werden: Räumung Polens,Litauens sowie großer TeileKurlands und Verkürzung der russischen Front von 1600 auf 1000 Kilometer. Bis zum September gelang den Mittelmächten die Einnahme wichtiger Städte wieWarschau (4. August),Brest-Litowsk undVilnius. In Russisch-Polen entstanden durch die Besatzungsmächte zwei Generalgouvernements: einösterreichisches in Lublin und eindeutsches mit Sitz in Warschau. In „Ober Ost“, de facto ein Militärstaat in den Gebieten unter deutschem Oberbefehl außer Russisch-Polen, wurde im Folgenden eine Besatzungspolitik zur intensiven wirtschaftlichen Ausbeutung des Landes und seiner personellen Ressourcen betrieben. Gegen Ende September scheiterten weitere Offensiven der 10. Armee unter Ludendorff gegenMinsk und der österreichischen Truppen gegenRowno. Trotz der insgesamt höheren Verluste der russischen Armee blieb diese nach Abschluss des Großen Rückzuges (September 1915) weiterhin zahlenmäßig überlegen, die geplante Rückverlagerung großer Teile der deutschen Truppen an die Westfront konnte nicht im erhofften Ausmaße erfolgen.[95]

    Die Westfront 1915

    Die Alliierten versuchten im Jahre 1915 die Flanken des großen deutschen Frontbogens zwischen Lille und Verdun einzudrücken (obere Bildhälfte)
    Gasangriff nach dem Blasverfahren, rechts im Bild steht Infanterie zum darauffolgenden Angriff bereit
    Champagne: zerschossener Wald in denArgonnen

    An der Westfront verfolgten die Alliierten zunächst die klassische Strategie, den großen deutschen Frontbogen zwischen Lille im Norden und Verdun im Süden durch Eindrücken der beiden Flanken abzuschnüren und dabei möglichst die für den Nachschub wichtigen Eisenbahnlinien zu unterbrechen. Im Rahmen dieser Strategie kam es zunächst zur schon Ende 1914 vorbereitetenWinterschlacht in der Champagne (bis Ende März), bei der sich der Typus derMaterialschlacht herausbildete: tagelanger, zumTrommelfeuer eskalierender Artilleriebeschuss, der die massive Demoralisierung und materielle Abnutzung des Gegners beabsichtigte, woraufhin der massive Angriff der Infanterie folgte. Diese Taktik führte jedoch nicht zum Erfolg, da die Deutschen durch den Beschuss auf den Angriff gefasst waren und ihn aufgrund struktureller Vorteile des Verteidigers im Grabenkrieg aus den gut ausgebauten Unterständen mitSperrfeuer undMaschinengewehr abweisen konnten. Alliierte Angriffe auf den kleinen, strategisch bedrohlichen Frontbogen vonSaint-Mihiel (Osterschlacht oderErste Woëvre-Schlacht zwischenMaas undMosel) schlugen ebenfalls fehl.[96]

    Der Einsatz vonGiftgas am ersten Tag derZweiten Flandernschlacht, dem 22. April, gilt als „neues Kapitel in der Geschichte der Kriegsführung“ und als „Geburtsstunde von modernen Massenvernichtungswaffen“.[97] Zwar wurden imGaskrieg während des Ersten Weltkrieges schon zuvor auch von den AlliiertenReizstoffe verwendet. Da am 22. April jedoch tödlichesChlorgas zum Einsatz kam, galt der Angriff international als klarer Verstoß gegen dieHaager Landkriegsordnung[98] und wurde propagandistisch entsprechend verwertet. Der Gasangriff wurde mit dem von der Windrichtung abhängigenHaberschen Blasverfahren geführt. Schon im März bauten Pioniere in den vordersten Gräben bei Ypern verdeckte Gasflaschen ein, aus denen das Gas abgeblasen werden sollte. Da Ostwind in Westflandern relativ selten ist, musste der Angriff mehrfach verschoben werden. Am 22. April wehte beständiger Nordwind, so wurde das Gas am Nordteil des alliierten Frontbogens um Ypern abgeblasen. Die Wirkung war deutlich gravierender als erwartet: Die französische 87. sowie die 45. (algerische) Division flohen in Panik, womit sich eine sechs Kilometer breite Lücke in der alliierten Front auftat. Die Zahl der Toten dieses Gasangriffes wurde zeitgenössisch mit bis zu 5000 angegeben, heutige Schätzungen liegen bei etwa 1200 Toten und 3000 Verwundeten. Die deutsche Führung hatte eine solche Wirkung nicht erwartet und vermutlich deswegen nicht ausreichend Reserven für einen weiteren Vorstoß bereitgestellt, abgesehen davon beeinträchtigte das Gas die Angreifer. Der Frontbogen von Ypern wurde im Rahmen der Zweiten Flandernschlacht lediglich verkleinert und konnte von den britischen Truppen und der neu an der Front eingetroffenen kanadischen Division gehalten werden. Aufgrund des Gaseinsatzes lagen die Verluste bei den Verteidigern deutlich höher als bei den Angreifern (etwa 70.000 zu 35.000), was für denGrabenkrieg im Ersten Weltkrieg ungewöhnlich war.[99]

    Am 9. Mai versuchten Briten und Franzosen einen Durchbruch imArtois in derLorettoschlacht. Diese erbrachte trotz enormer Verluste (111.000 alliierte und 75.000 deutsche Soldaten) nur Teilerfolge und wurde Mitte Juni abgebrochen. Auf der deutschen Seite gelang es zunehmend, die strukturellen Vorteile des Verteidigers im Grabenkrieg durch taktische Veränderungen weiter auszubauen: Während traditionell die Verteidigung auf eine erste Linie in Vorderhangstellung konzentriert worden war (beste Übersicht und weites Schussfeld), gingen die deutschen Truppen aufgrund der materiellen Überlegenheit der Alliierten zunehmend dazu über, den Schwerpunkt der Verteidigung auf die zweite Linie in Hinterhangstellung zu verlegen. Damit blieb einerseits beim alliierten Durchbruch genug Zeit für die Heranführung von Reserven, andererseits war die überlegene alliierte Artillerie mangels direkter Sicht nicht mehr treffsicher genug, um die deutschen Stellungen auszuschalten.[100]

    Die letzten größeren Kampfhandlungen an der Westfront des Kriegsjahres 1915 waren alliierte Offensiven zwischen dem 22. September und dem 14. Oktober wiederum im Artois und in derChampagne. DieHerbstschlacht in der Champagne und dieHerbstschlacht bei La Bassée und Arras brachten bei hohen Verlusten und sukzessive steigendem Materialeinsatz kaum Ergebnisse: „Die Truppen der Entente mussten mit Verlusten von bis zu einer Viertelmillion Mann für minimale Geländegewinne bezahlen.“[101][102]

    Das Gallipoli-Unternehmen der Alliierten

    Hauptartikel:Schlacht von Gallipoli
    Britische Infanterie bei einer Übung auf der griechischen Insel Limnos für den späteren Angriff auf Gallipoli

    Am 19. Februar begann die Dardanellen-Operation der Alliierten mit dem Beschuss der türkischen Küstenforts entlang derDardanellen durch britische und französische Kriegsschiffe. Zunächst versuchten Minenräumer, die türkischen Minensperren in der Meerenge zu räumen, um das ZielKonstantinopel direkt erreichen zu können. Absicht der Alliierten war, das Osmanische Reich durch Bedrohung seiner Hauptstadt aus dem Krieg zu drängen und die Nachschubroute nach Russland durch die Dardanellen zu öffnen. Am 18. März wurde ein Durchbruchsversuch durch die Marinestreitkräfte unter AdmiralJohn de Robeck unternommen, dabei wurden drei alliierte Schlachtschiffe versenkt und weitere beschädigt. In der Folge beschlossen die alliierten Regierungen, die Öffnung der Dardanellen mit der Landung von Bodentruppen zu erzwingen. Zuvor hatten britische Militärs Truppenlandungen beiAlexandretta erwogen, um die südlichen Gebiete des Osmanischen Reichs vom anatolischen Kernland abzutrennen.

    Am 25. April begann die Landung der Alliierten auf derHalbinsel Gallipoli und an der gegenüberliegenden asiatischen Küste bei Kum Kale. Alliierte Truppen hatten zuvor unter Missachtung der griechischen Neutralität unter anderen die InselLimnos besetzt, um sie als Ausgangspunkt für Angriffe gegen das Osmanische Reich zu nutzen. 200 Handelsschiffe – gedeckt von 11 Kriegsschiffen – setzten 78.000 britische Soldaten derMediterranean Expeditionary Force und 17.000 französische Soldaten desCorps expéditionnaire d’Orient ab, darunter dasAustralian and New Zealand Army Corps (ANZAC) in seinem ersten Kriegseinsatz. Der Angriff schlug aufgrund des unerwartet heftigen türkischen Widerstandes fehl, wobei sich in der 5. Osmanischen Armee unter dem Oberbefehl vonOtto Liman von Sanders insbesondereMustafa Kemal als Kommandant der 19. Division hervortat und den Grundstein zu seinem Ruf als Volksheld legte. Die Operation, in der insgesamt über 500.000 Soldaten der Alliierten eingesetzt wurden, musste bis zum 9. Januar 1916 mit einer umfassendenamphibischen Evakuierung abgebrochen werden. In der Schlacht verloren 110.000 Soldaten beider Seiten das Leben.[103]

    Kriegseintritt Italiens

    Die italienische Front 1915 bis 1917, italienische Eroberungen in Blau

    Am 23. Mai erklärteItalien Österreich-Ungarn den Krieg. Deutschland hatte zuvor seit Januar Österreich dahingehend unter Druck gesetzt, Italien dasTrentino und weitere Gebiete abzutreten, um zumindest dessen Neutralität zu gewährleisten. Auch nach der Kündigung des Dreibundes am 4. Mai wurden Italien immer umfangreichere Angebote unterbreitet, so am 10. Mai unter anderem die Abtretung des Trentino sowie desIsonzogebietes, weitgehend freie Hand inAlbanien und anderes mehr.[104] Andererseits hatte Italien mit den Alliierten verhandelt und imLondoner Vertrag am 26. April für den Fall eines Kriegseintrittes auf Seiten der Alliiertenweiterreichende Zusagen erlangt. PremierministerAntonio Salandra und AußenministerSidney Sonnino hatten sich nach Monaten des Taktierens mit ausdrücklicher Zustimmung von KönigViktor Emanuel III. für die Kriegserklärung an Österreich entschlossen. Sie folgten dabei dem Druck der öffentlichen Meinung, wenngleich es weder in der Bevölkerung noch im Parlament zum Zeitpunkt der Kriegserklärung eine Mehrheit für den Krieg gab. Die Befürworter des Krieges gegen Österreich waren weit aktiver und konnten die wichtigsten italienischen Meinungsführer aus allen politischen Richtungen auf sich vereinen. Der politischeIrredentismus konnte zum Beispiel aufCesare Battisti zurückgreifen.Gabriele D’Annunzio – Schriftsteller und später Pionier des europäischenFaschismus – organisierte in Rom publikumswirksame Veranstaltungen und Massendemonstrationen für den Krieg,[105] der sozialistische PublizistBenito Mussolini plädierte schon seit Oktober 1914 für den Krieg, was zu seinem Parteiausschluss aus derPartito Socialista Italiano führte. Mussolini gründete daraufhin – vermutlich finanziert von Frankreich – seine eigene ZeitungIl Popolo d’Italia, mit der er weiterhin den Kriegseintritt Italiens auf Seiten der Entente forderte. Weitere publikumswirksame Unterstützung erfuhren die Kriegsbefürworter durch dieFuturisten umFilippo Tommaso Marinetti. Das Parlament unterstützte zwar noch kurz vor der Kriegserklärung den Neutralitätskurs des Mehrheitsführers und vorherigen PremierministersGiovanni Giolitti, was ihm Mordaufrufe seitens D’Annunzios einbrachte, aber das Parlament war nicht der eigentliche Ort der politischen Entscheidung. Als es am 20. Mai anlässlich der Bewilligung der Kriegskredite einberufen wurde, stimmten nur die Sozialisten gegen die Kredite, während die vormaligen Kriegsgegner wie die Giolitti-Anhänger und die Katholiken ihre patriotische Einstellung mit der Annahme der Kriegskredite zu beweisen suchten.[106]

    DieItalienfront verlief vomStilfser Joch an der Schweizer Grenze über Tirol entlang derDolomiten, derKarnischen Alpen und des Isonzo bis zur Küste derAdria. Damit befand sich Österreich-Ungarn ab sofort in einem Dreifrontenkrieg, was die Lage der Mittelmächte erschwerte. Die Österreicher konnten zudem Teile der Italienfront zu Beginn der Kampfhandlungen nur ungenügend absichern, es kamen vielfach lediglich örtliche Milizen undLandsturm zum Einsatz, darunter 30.000Standschützen. Die Kampfhandlungen begannen am Isonzo unmittelbar nach der Kriegserklärung, der eigentliche Beginn derErsten Isonzoschlacht wird auf den 23. Juni angesetzt. Trotz großer Überlegenheit und Gebietsgewinnen gelang den Italienern weder in dieser Schlacht (bis 7. Juli) noch in der unmittelbar darauf folgendenZweiten Isonzoschlacht (17. Juli bis 3. August) ein entscheidender Durchbruch. Dies gilt ebenfalls für dieDritte undVierte Isonzoschlacht, hohe Verluste an Menschen und Material gingen ohne Änderungen am strategischen Gesamtbild einher. DieErste Dolomitenoffensive (5. Juli bis 4. August) als eigentlicher Beginn desAlpenkriegs passte sich ebenfalls in dieses Bild ein, sie bildete zudem ein weiteres Novum in derMilitärgeschichte: Nie zuvor hatte es langdauernde Kampfhandlungen imHochgebirge gegeben, die bis auf eineMeereshöhe von 3900 Metern stattfanden (Ortlerstellung).[107]

    Völkermord an den Armeniern

    Hauptartikel:Völkermord an den Armeniern

    Seit derSchlacht von Sarıkamış verdächtigte die jungtürkische Führung die Armenier zunehmend der Sabotage. Als die Russen sich Mitte April demVansee näherten, wurden in dieser Region fünf armenische Lokalführer hingerichtet. Dies und weitere Vorkommnisse führten inVan zu Unruhen. Am 24. April begann in Konstantinopel eineVerhaftungswelle armenischer Intellektueller (heutenationaler Gedenktag in Armenien). Der russische AußenministerSasonow veröffentlichte am 24. Mai eine (schon am 27. April vorbereitete) internationale Protestnote, in der behauptet wurde, die Bevölkerung von mehr als 100 armenischen Dörfern sei massakriert worden, Vertreter der türkischen Regierung hätten das Morden koordiniert. Am Tag darauf (25. Mai) verkündete der osmanische InnenministerTalât Pascha, die Armenier würden aus dem Kriegsgebiet nachSyrien undMosul deportiert. Am 27. und am 30. Mai erließ die Regierung des Osmanischen Reiches ein Deportationsgesetz, womit die systematische Phase des Völkermords an den Armeniern und desVölkermords an den Assyrern begann. Der deutsche BotschafterHans von Wangenheim berichtete Kanzler Bethmann Hollweg schon im Juni von Talât Paschas Auffassung, dass „die Pforte den Weltkrieg dazu benutzen wollte, um mit ihren inneren Feinden – den einheimischen Christen – gründlich aufzuräumen, ohne dabei durch die diplomatische Intervention des Auslandes gestört zu werden“.[108]Max Erwin von Scheubner-Richter, deutscher Vizekonsul inErzurum, berichtete zudem Ende Juli, „dass das Endziel [des] Vorgehens gegen die Armenier die gaenzliche Ausrottung derselben in der Türkei“ sei.[109] Der deutsche Botschafter und Nachfolger Wangenheims,Paul Metternich, versuchte im Dezember 1915 bei der türkischen Regierung zugunsten der Armenier zu intervenieren und schlug der deutschen Reichsregierung vor, die Deportationen und Ausschreitungen öffentlich zu machen. Dies wurde von Reichskanzler Bethmann Hollweg jedoch nicht gebilligt, er vermerkte hierzu vielmehr: „Die vorgeschlagene öffentlicheKoramierung eines Bundesgenossen während laufenden Krieges wäre eine Maßregel, wie sie in der Geschichte noch nicht dagewesen ist. Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht.“[110] Auch eine Intervention Papst Benedikts XV., der sich direkt brieflich an Mohammed V., den Sultan des Osmanischen Reiches, wandte, kam zu spät. Der Genozid forderte bis Kriegsende schätzungsweise eine Million Todesopfer und wurde zeitgenössisch schon in seinen Vorläufern (Massaker und Pogrome 1895/96 und dasMassaker von Adana 1909) als „Holocaust“ bezeichnet.[111]

    Kriegseintritt Bulgariens und Serbienfeldzug der Mittelmächte

    Bulgarische Gebietsgewinne vom Osmanischen Reich 1915
    Wilhelm II.,Ferdinand I. von Bulgarien und Generalfeldmarschallvon Mackensen inNiš, Serbien (1915)
    Bulgarische Soldaten um 1916

    Verstärkung erhielten die Mittelmächte am 14. Oktober 1915 durch den KriegseintrittBulgariens. Bulgarien hatte in denBalkankriegen seine Gebietsansprüche zur Schaffung eines „ethnischen Bulgarien“ nicht durchsetzen können, praktisch alle im Ersten Balkankrieg gemachten Eroberungen mussten imFrieden von Bukarest 1913 wieder abgegeben werden, das Land war durch die Kriege zudem erheblich geschwächt. Die Regierung vonWassil Radoslawow hatte so am 1. August 1914 zunächst die strikte Neutralität Bulgariens erklärt. Die Mittelmächte und die Alliierten bemühten sich in der Folgezeit um Bulgarien, das wiederum seine Kriegsbeteiligung vom jeweiligen Angebot abhängig machen konnte. Hierbei waren die Mittelmächte in der besseren Ausgangssituation, sie konnten den territorialen Interessen auf Kosten Serbiens und gegebenenfallsRumäniens undGriechenlands (deren Kriegseintritt auf Seiten der Alliierten erwartet wurde) leichter entgegenkommen als die Alliierten, so wurde den BulgarenMakedonien, dieDobrudscha undOstthrakien versprochen. Die Mittelmächte bedrängten das Osmanische Reich, Bulgarien einen Grenzstreifen an der bulgarisch-osmanischen Grenze abzutreten, was in der Konvention von Sofia 6. September 1915 auch geschah.[112] Daraufhin und aufgrund des im Herbst 1915 relativ günstigen Kriegsverlaufs erklärte sich Bulgarien zu einer Zusammenarbeit mit den Mittelmächten bereit. Diese wollten durch einen Angriff auf Serbien eine Landverbindung zum Osmanischen Reich herstellen. Die Kriegsbeteiligung war in Bulgarien äußerst umstritten, nach dem Beschluss der Regierung zum Kriegseintritt trugen die Oppositionsparteien – mit Ausnahme von Teilen der Sozialdemokraten – den Kriegskurs mit. Am 6. Oktober begann unter dem Kommando vonMackensen dieOffensive der Mittelmächte gegen Serbien, am 14. Oktober erklärte Bulgarien Serbien den Krieg. Damit stand den Serben eine erhebliche Übermacht gegenüber, die von den Alliierten mit einer Landung von Truppen nördlich vonThessaloniki nicht ausgeglichen werden konnte. Griechenland verweigerte einen Kriegseintritt auf Seiten Serbiens mit Hinweis auf die unzureichende alliierte Unterstützung, obwohl es sich am 1. Juni 1913 in einem bilateralen Vertrag zur Unterstützung Serbiens verpflichtet hatte.[113] Nach dem Fall vonBelgrad (9. Oktober) undNiš (5. November) zogen sich die Reste der serbischen Armee (etwa 150.000 Mann; bei Kriegsbeginn: 360.000 Mann) unter der Führung vonRadomir Putnik mit etwa 20.000 Kriegsgefangenen in die albanischen und montenegrinischen Berge zurück; sie kam nach ihrer Neuformierung aufKorfu später an derSalonikifront wieder zum Einsatz. Dasbesetzte Serbien wurde zwischen Österreich-Ungarn und Bulgarien aufgeteilt.[114]

    Andere Nebenfronten im Jahre 1915

    DieSchlacht von Sarıkamış an derKaukasusfront endet am 5. Januar 1915 mit einer schweren Niederlage für das Osmanische Reich.[115] An der Palästinafront unternahmen osmanische Truppen unterFriedrich Freiherr Kreß von Kressenstein ab Ende Januar eineerfolglose Offensive gegen denSuezkanal.[116]

    Die Kapitulation der deutschenSchutztruppe im Juli 1915 beendeten dieKämpfe im Südwesten Afrikas.

    Ende November konnte der britische Vormarsch an derMesopotamienfront (heuteirakisches Gebiet) in derSchlacht von Ktesiphon (22.–25. November) von der osmanischen Armee unter dem faktischen Befehl vonColmar Freiherr von der Goltz gestoppt und dasExpeditionskorps derBritish Indian Army am 7. Dezember inKut eingeschlossen werden (→ Belagerung von Kut).[117]

    Politische und gesellschaftliche Entwicklungen

    Joseph Joffre, seit Anfang Dezember Oberbefehlshaber aller französischen Truppen, berief vom 6. bis 8. Dezember eineKonferenz der Alliierten inChantilly ein, wo seit Oktober 1914 dasGrand Quartier Général seinen Sitz hatte. Um den Mittelmächten die Vorteile der „Inneren Linie“ zu nehmen, wurden für Mitte 1916 koordinierte Angriffe an allen Fronten verabredet.[118] Die britische Regierung unterHerbert Henry Asquith musste im Mai des Jahres aufgrund der ungünstigen Kriegslage, insbesondere an den Dardanellen, unter Einbeziehung der bis dahin oppositionellen Konservativen umgebildet werden. DieKoalitionsregierung unter Asquith umfasste ein Munitionsministerium als Reaktion auf dieMunitionskrise des Frühjahrs 1915.

    Im Oktober und November kam es in Deutschland angesichts der verschärften Lebensmittelbeschränkungen vor Lebensmittelläden, Ausgabestellen undFreibänken zunächst zu Krawallen, zunehmend aber auch zu Protestversammlungen ganz überwiegend weiblicher Demonstranten. Am 30. November wurden in Berlin bei einer ProtestversammlungUnter den Linden 58 Frauen verhaftet, die Presse durfte darüber nicht berichten.[119] Schon im November 1914 waren die Preise für Getreide, Brot, Butter und Kartoffeln stark angestiegen, die städtischen Märkte wurden zu diesem Zeitpunkt von den Landwirten nur noch zögerlich oder überhaupt nicht beliefert.[120] Die Gründe der Versorgungsprobleme lagen im organisatorischen Unvermögen der Behörden – niemand hatte einen langen Krieg erwartet und vorbereitet – sowie im Wegfall des Lebensmittel- und des Salpeterimports (letzterer zur Düngerherstellung), zudem wurden der Landwirtschaft Pferde und Arbeitskräfte durch den Krieg entzogen. Der Bundesrat legte Ende 1914 Höchstpreise für Brot, Kartoffeln und Zucker fest, im Januar 1915 folgten weitere Grundnahrungsmittel, sodass die Landwirte immer mehr versuchten, ihre Waren im „Schleichhandel“ zu vermarkten. Ende 1915 notierte ein Beobachter: „Die Teuerung hat einen bedrohlichen Charakter angenommen […] Der Stimmungswandel in den letzten Wochen, seit Beginn der schärferen Lebensmittelbeschränkungen, ist sehr stark. Besonders die Frauen werden rabiat […] die Frauen rufen ‚Gebt uns zu essen!‘ und ‚wir wollen unsere Männer‘“.[121] Angesichts des florierenden Schwarzmarktes glaubte die Bevölkerung immer weniger der offiziellen Propaganda, der zufolge alleine die englische Seeblockade für die schlechte Lebensmittelversorgung verantwortlich sei. Die Folge der Unfähigkeit des Staates in der Ernährungsfrage war eine spätestens Ende 1915 beginnende schrittweise „Entfremdung der Bürger vom Staat, ja eine tatsächliche ‚Delegitimierung‘ des Staates“.[122]

    Die Reichstagsfraktion und der Parteivorstand derSPD beschlossen am 27. November, imReichstag eine „Friedensinterpellation“ mit der Frage einzubringen, wann und unter welchen Bedingungen Reichskanzler Bethmann Hollweg Friedensverhandlungen einzuleiten gedenke. Bethmann Hollweg bemühte sich erfolglos um Rücknahme der Interpellation, am 9. Dezember wurde sie im Reichstag behandelt. Der Reichskanzler beantwortete die vonPhilipp Scheidemann vorgetragene Anfrage insofern, als „Sicherungen“ (Annexionen) in Ost und West für den Frieden unabdingbar seien, im Ausland wurde dies als „Hegemonierede“ gewertet. Daraufhin lehnten 20 sozialdemokratische Abgeordnete in der Reichstagssitzung vom 21. Dezember die neuerliche Bewilligung von Kriegskrediten ab und gaben eine Erklärung ab, der zufolge Bethmann Hollweg „Annexionstreiber“ begünstige.[123]

    Kriegsjahr 1916

    Propaganda-Karikatur zur Besetzung Albaniens durch österreichische Truppen
    Schlacht um Verdun, 14. März 1916: Angriff deutscher Infanteristen auf die HöheToter Mann
    Bombenkrater umFort Douaumont Ende 1916
    Gedenkblatt für die Angehörigen unserer gefallenen Helden
    Deutscher Sturmtruppsoldat an der Westfront, Ende 1916
    Soldatenfriedhof an der Ostfront, um 1916

    Besetzung von Montenegro und Albanien

    Am 4. Januar griffen österreichische Truppen dasKönigreich Montenegro an, schon am 23. Januar kapitulierte KönigNikola und ging nach Frankreich insExil (→ Feldzug in Montenegro undÖsterreichisch-Ungarische Besetzung Montenegros 1916–1918). DasFürstentum Albanien wurde ebenfalls zu etwa zwei Drittel durch das österreichisch-ungarische Heer besetzt (→ Österreichisch-Ungarische Besetzung Albaniens 1916–1918). Die nach Montenegro und Albanien geflohenen serbischen Truppen zogen sich größtenteils nachDurrës zurück, wo im Dezember 1915 ein italienisches Expeditionskorps gelandet war. Im März 1916 evakuierten die Italiener von diesem Hafen 260.000 Menschen. Darunter waren 140.000 serbische Soldaten, die auf die von den Franzosen zuvor annektierte InselKorfu eingeschifft wurden und sich dort militärisch reorganisierten (im Juni Verlegung zur Orientarmee nachThessaloniki), die serbischeExilregierung unter Leitung vonNikola Pašić richtete auf Korfu ihren Sitz ein. Unter den aus Durrës Evakuierten befanden sich 24.000 österreichische Kriegsgefangene, die zur sardischen InselAsinara verbracht wurden, wo etwa 5.000 starben. Die Italiener konnten in Albanien die HafenstadtVlora halten und damit ihr Machtgebiet in Südalbanien ausweiten. InMontenegro warViktor Weber Edler von Webenau vom 26. Februar 1916 bis zum 10. Juli 1917 Militär-General-Gouverneur. In Albanien, das kein aktiver Kriegsteilnehmer war, wurde unter dem Vorsitz des GeneralkonsulsAugust Ritter von Kral ein ziviler Verwaltungsrat eingerichtet. Durch die Beteiligung albanischer Führer und den Ausbau von Schulen und Infrastruktur versuchte die Besatzungsmacht, die Albaner für sich einzunehmen.[124]

    Schlacht um Verdun

    Am 21. Februar begann dieSchlacht um Verdun. Im Gegensatz zu späteren, von vielen Autoren übernommenen DarstellungenErich von Falkenhayns[125] war die ursprüngliche Absicht des Angriffs nicht, ohne räumliche Ziele die französische Armee sich „ausbluten“ zu lassen. Falkenhayn versuchte mit dieser im Jahre 1920 aufgestellten Behauptung, dem misslungenen Angriff und dem negativen deutschen Mythos der „Blutmühle“ nachträglich einen vorgeblichen Sinn zu geben. Ursprünglich stammte die Idee des Angriffs bei Verdun vonKronprinz Wilhelm, Oberkommandierender der5. Armee, wobeiKonstantin Schmidt von Knobelsdorf, Generalstabschef der 5. Armee, federführend war. Die deutsche Heeresleitung entschied sich für den Angriff auf die seit 1915 teilweise entwaffnete, ursprünglich stärkste Festung Frankreichs, um ihrerseits den Krieg an der Westfront wieder in Bewegung zu bringen. Rund um Verdun bestand zudem eine Einbuchtung der Front zwischen dem Frontbogen vonSt. Mihiel im Osten undVarennes im Westen, wodurch dort die deutsche Front in ihren Flanken bedroht war.[126] Eine Einnahme der Stadt selbst war nicht das primäre Ziel der Operation, sondern die Höhen des Ostufers derMaas, um so analog zurBelagerung von Port Arthur die eigene Artillerie in eine beherrschende Situation zu bringen und damit Verdun unhaltbar zu machen. Falkenhayn meinte, Frankreich könne aus Gründen des nationalen Prestiges dazu bewogen werden, zur Verteidigung Verduns nicht vertretbare Verluste in Kauf zu nehmen. Um Verdun zu halten, wäre bei Gelingen des Planes eine Rückeroberung der von deutscher Artillerie besetzten Höhen notwendig gewesen, was vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus den Schlachten im Jahre 1915 nahezu unmöglich galt.[127]

    In der ersten Phase griffen nach achtstündigem Trommelfeuer aus 1500 Geschützrohren acht deutscheDivisionen der 5. Armee auf einer Breite von 13 Kilometer beiOrnes (heuteWüstung) im Norden von Verdun an. Entgegen den deutschen Erwartungen leisteten die Franzosen erbitterte Gegenwehr, Geländegewinne waren zunächst kaum zu verzeichnen. Am 25. Februar wurde dasFort Douaumont von deutschen Truppen erobert, was wegen der östlichen Ausrichtung dieser Festung nur geringe taktische Bedeutung hatte. Anlässlich des Verlustes des Forts entschlossen sich die Franzosen, dass dieFestung Verdun unbedingt gehalten werden solle. Mit der Verteidigung der Stadt wurde GeneralPétain beauftragt. Über die einzige Verbindungsstraße vonBar-le-Duc nach Verdun (zur „Voie Sacrée“ stilisiert) gelang es, die sogenannteNoria aufzubauen – der Nachschub über diese Straße wurde mit größtem Aufwand betrieben. Die Schlacht verlief in vier Phasen: Die erste endete am 4. März, da der französische Artilleriebeschuss von den Höhen westlich derMaas das deutsche Vordringen zum Stocken brachte.[126]

    In der zweiten Phase gab Falkenhayn dem Drängen der 5. Armee nach und ließ Angriffe auf diese Höhenzüge unternehmen. Die Höhe „Le Mort Homme“ („Toter Mann“) wurde mehrfach eingenommen, jedoch nicht sehr lange gehalten. Le Mort Homme und die Höhe 304 gelten wegen der brutal geführten Kämpfe als Symbol für die „Hölle von Verdun“, Le Mort Homme verlor durch den Beschuss sechs Meter an Höhe.[126]

    In einer dritten Phase legten die Angreifer den Schwerpunkt wieder auf die Einnahme von Verdun selbst. Am 7. Juni frühmorgens kapitulierteFort Vaux wegen Wassermangels,[128] am 23. Juni begann mit 78.000 Mann ein Angriff auf der LinieVaux-Fleury, der ebenfalls steckenblieb. Kurzfristig gelang es den deutschen Truppen in einer vierten Phase bis zum 11. Juli darüber hinaus zu stoßen, es entbrannten heftige Kämpfe um dieOuvrage de Thiaumont (unmittelbar südwestlich von Douaumont). AmFort de Souville (etwa fünf Kilometer nordöstlich Verdun) und vor derOuvrage de Froideterre blieb der deutsche Angriff endgültig stecken, Falkenhayn befahl angesichts dessen und eingedenk des am 1. Juli begonnenen alliiertenAngriffs an der Somme am Nachmittag des 12. Juli die Einstellung der Offensive.[126]

    Rücktritt von Tirpitz und Skagerrakschlacht

    Zu Beginn des Jahres 1916 wurde in der deutschen Führung erneut die Frage eines intensivierten U-Boot-Kriegs gegen Großbritannien diskutiert. Nach der Ausschaltung Serbiens hielt Falkenhayn den Moment für gekommen, flankierend zur Verdun-Offensive aktiver gegen Großbritannien vorzugehen, unter Inkaufnahme eines Bruchs mit den USA. Er wurde hierin durch Versicherungen des AdmiralstabschefsHenning von Holtzendorff bestärkt, Großbritannien könne binnen Jahresfrist in die Knie gezwungen werden. In Verhandlungen erreichte der Reichskanzler eine Aufschiebung der Entscheidung durch den Kaiser und einen vorläufigen Kompromiss: Intensivierung des U-Boot-Kriegs (u. a. Versenkung bewaffneter Handelsschiffe ohne Vorwarnung), aber keine Rückkehr zum uneingeschränkten U-Boot-Krieg.[129]

    Anfang März begann eine vomReichsmarineamt initiierte Kampagne von Teilen der Presse zugunsten eines uneingeschränktenU-Boot-Krieges („Lieber Krieg mit Amerika als verhungern“), die den Kaiser jedoch schwer verärgerte („Seine Majestät erblicken hierin ein unerhörtes, in letzter Stelle die Person des Kaisers als obersten Leiter der Reichspolitik und der Kriegführung vor dem ganzen Volke bloßstellendes Verfahren“), sodassAlfred von Tirpitz am 15. März von seinem Posten zurücktreten musste.[130] Die Verschärfung des U-Boot-Kriegs wurde schon im April nach demSussex-Zwischenfall wieder rückgängig gemacht.

    Am 31. Mai und 1. Juni kam es eher unabsichtlich zurSkagerrakschlacht (englisch:Battle of Jutland) und damit zur – gemessen an der Tonnage der beteiligten Schiffe (etwa 1,8 Mio. TonnenVerdrängung) – „größten Seeschlacht der Weltgeschichte“. Mehr als 8600 Seeleute starben, darunter der SchriftstellerGorch Fock. Die deutscheHochseeflotte entging mit Glück und taktischem Geschick der Vernichtung durch die britische Übermacht und konnte den Briten deutlich höhere Verluste beibringen als umgekehrt. An der strategischen Lage änderte dies indes nichts und bestätigte damit nur die britischeSeeherrschaft.[131]

    Brussilow-Offensive und Somme-Schlacht

    Entsprechend der Absprache in der Konferenz vonChantilly waren für Mitte 1916 drei alliierte Großoffensiven geplant: DerAngriff an der Somme, dieBrussilow-Offensive und eine weitereIsonzoschlacht. Der Angriff an der Somme am 1. Juli war ursprünglich unter französischer Führung geplant, aufgrund der Schlacht von Verdun übernahmen ihn weitgehend die Briten. An der Italienfront begann die 6. Isonzoschlacht erst am 4. August, da wegen des deutschen Angriffs auf Verdun auf Verlangen der Alliierten schon am 11. März ein Angriff (5. Isonzoschlacht) erfolgte und die Österreicher am 15. Mai dieSüdtiroloffensive (bis 18. Juni) eröffnet hatten, deretwegen die Brussilow-Offensive vorgezogen wurde und schon am 4. Juni begann.[132]

    Mit derBrussilow-Offensive begann am 4. Juni der bis dahin erfolgreichste alliierte Großangriff.Alexei Brussilow, seit März neuer Oberbefehlshaber der russischen Südarmee, hatte aus den bisherigen Misserfolgen taktische Konsequenzen gezogen: der Angriff erfolgte im Gegensatz zur bisherigen Vorgehensweise auf einer breiten Front (400 Kilometer Luftlinie), damit der Gegner nicht an einem vorhersehbaren entscheidenden Punkt Truppen konzentrieren konnte; die angreifende Infanterie wurde durch tiefe Unterstände geschützt, die bis zu 50 Meter an die feindlichen Linien vorgetrieben wurden (zuvor waren Angriffe über bis zu 1600 Meter Niemandsland üblich, was zu erheblichen Verlusten führte). Obwohl Brussilows zahlenmäßige Überlegenheit nicht groß war (für einen Angriff zu gering), konnte die 8. russische Armee bis zum 8. Juni östlichKowel die 4. k. u. k. Armee nahezu vollständig zerschlagen, die 9. russische Armee rieb im Süden zwischen demDnjestr und denKarpaten die 7. k. u. k. Armee auf und eroberte wichtige Städte wieCzernowitz undKolomea. Die Verluste für Österreich–Ungarn betrugen 624.000 Mann. Brussilow konnte vor allem nahe der rumänischen Grenze weit vorstoßen (bis zu 120 Kilometer), was in Rumänien den Ausschlag zum Kriegseintritt auf Seiten der Alliierten gab. Logistische Probleme verhinderten jedoch ein noch weiteres Vordringen, zudem schlugen unterstützende Angriffe nach altem Muster (auf engem Frontabschnitt) im Bereich derPripjetsümpfe und beiBaranawitschy fehl, ebenfalls der Versuch, den Verkehrsknotenpunkt Kowel einzunehmen. „Dennoch war die Brussilow-Offensive – nach dem Maßstab des Ersten Weltkriegs, in dem um jeden Meter Boden gekämpft wurde – der größte Sieg, den die Alliierten an irgendeiner Front errangen, seit an der Aisne derStellungskrieg begonnen hatte.“[133]

    DasBEF unter dem Kommando vonDouglas Haig übernahm die Führung desAngriffes an der Somme, da aufgrund der Schlacht von Verdun das französische Kontingent von 40 auf 11 Divisionen verringert worden war. Nach achttägiger, ununterbrochener Artillerievorbereitung durch über 1500 Geschütze, bei der etwa anderthalb Millionen Granaten verschossen wurden, begann am 1. Juli 1916 der Angriff auf die deutschen Stellungen. Dererste Tag der Somme-Schlacht wurde zum blutigsten Tag in der Geschichte derbritischen Armee. Trotz des schweren Geschützfeuers waren zahlreiche deutsche Unterstände intakt geblieben, sodass die deutschen Soldaten dem britischen Angriff mit MG-Feuer begegnen konnten. Allein am ersten Tag der Somme-Schlacht starben 19.240 britische Soldaten, davon 8.000 in der ersten halben Stunde. Trotz der enormen Verluste ließ Haig die Offensive weiterführen. Am 15. September kam es dabei zum kriegshistorischersten Einsatz von Tanks (Panzer) seitens der Briten. Die Kämpfe dauerten bis 25. November an, die Alliierten konnten im Brennpunkt der (in Luftlinie) etwa 30 Kilometer breiten Angriffsfront die deutsche Front um 8 bis 10 Kilometer eindrücken. Die britischen und französischen Verluste für diesen bescheidenen Geländegewinn betrugen 624.000 Mann, auf deutscher Seite lagen die Verluste bei 420.000 Mann. Die Zahlen der deutschen Verluste sind umstritten, britische Autoren rechnen die – vom deutschen Sanitätsbericht (dortige Verlustzahl: 335.688) angeblich nicht gleichermaßen wie in den entsprechenden alliierten Berichten erfasste – Zahl der Leichtverletzten hoch und kommen auf deutsche Verluste von bis zu 650.000 Mann.[134] Die Schlacht an der Somme war in jedem Fall die verlustreichste Einzelschlacht des Ersten Weltkriegs. Der 1. Juli als Beginn der Schlacht hat heute noch in Großbritannien eine gewisse Bedeutung als Gedenktag. Der britische HistorikerJohn Keegan resümierte noch im Jahre 1998: „Für die Briten bedeutete die Somme-Schlacht ihre größte militärischen Tragödie im 20. Jahrhundert, ja in ihrer Geschichte überhaupt […]. Die Somme bedeutete für Großbritannien das Ende einer Epoche des lebensprühenden Optimismus, zu dem es nie wieder zurückgefunden hat“.[135] Das Bekanntwerden des Ausmaßes der Verluste an der Somme im Spätjahr 1916 war mitausschlaggebend für den Wechsel in der britischen Regierungsführung im Dezember vonHerbert Henry Asquith zuDavid Lloyd George.

    Südtiroloffensive und Isonzoschlachten

    Von Mai bis Juni führte die österreichisch-ungarische Armee in Südtirol eineOffensive gegen die italienischen Stellungen, die nach geringen Anfangserfolgen aufgrund der Lage an der Ostfront (Brussilow-Offensive) abgebrochen werden musste. Die italienische Armee unternahm von März bis November mehrere Großangriffe amIsonzo (5., 6., 7. 8. und 9. Isonzoschlacht). Dabei eroberten die Italiener die StadtGörz und die Hochebene vonDoberdò, weitere Erfolge der italienischen Armee blieben aus. Am 28. August 1916 erklärte Italien auch dem Deutschen Reich den Krieg. Bereits von Mai bis November 1915 war eine verstärkte deutsche Division (Alpenkorps) zur Unterstützung des österreichisch-ungarischen Verbündeten an dieFront in Südtirol verlegt worden, da die OHL Süddeutschland gefährdet sah.[136] Während des Gebirgskriegs in denSüdalpen starben am 13. Dezember 1916 bei Dutzenden von Lawinenabgängen insgesamt mehrere 1000 italienische und österreichisch-ungarische Soldaten. DieLawinenkatastrophe vom 13. Dezember 1916 gilt als eine der schlimmsten wetterbedingten Katastrophen in Europa.

    Kriegseintritt Rumäniens

    Am 27. August 1916 erklärteRumänien Österreich-Ungarn den Krieg und hatte faktisch schon einige Tage zuvor denrumänischen Kriegsschauplatz eröffnet. Rumänien war zwar 1883 demDreibund beigetreten, zu Kriegsbeginn blieb Rumänien in wortgetreuer Auslegung des Bündnisvertrages jedoch neutral. Innenpolitisch war Rumänien zunächst gespalten, die Liberalen unter dem MinisterpräsidentIon Brătianu favorisierten die Annäherung an die Entente, während die Mehrheit der Konservativen eher für Neutralität eintrat. Zu den wenigen Politikern, die für einen Kriegseintritt auf Seiten der Mittelmächte plädierten, gehörte KönigKarl I. Russland hatte Rumänien bereits in einem Abkommen vom 1. Oktober 1914 Unterstützung bei seinen Gebietsansprüchen inSiebenbürgen zugesichert. Da Rumänien nach demZweiten Balkankrieg imFrieden von Bukarest die mehrheitlich von Bulgaren und Türken bewohnte südlicheDobrudscha erhalten hatte, war der bulgarische Kriegseintritt auf Seiten der Mittelmächte ein weiterer Faktor, der Rumänien in Richtung Entente bewegte. Die „großrumänische Einigung“ in Form des Einschlusses der zu Österreich gehörenden Gebiete Siebenbürgens, desBanat und derBukowina war zudem nur bei einem Kriegsbündnis gegen Wien zu erreichen. Die Entente machte die gewünschten territorialen Avancen (ohne diese vollständig erfüllen zu wollen), sodass sich Rumänien auch angesichts der Erfolge derBrussilow-Offensive am 17. August 1916 vertraglich der Entente anschloss (siehe auchKriegsziele).Zunächst konnte die zahlenmäßig weit überlegene, jedoch schlecht ausgerüsteterumänische Armee in Siebenbürgen einen umfangreichen Einbruch nach Ungarn erzielen. Die9. deutsche Armee unter dem Kommando des ehemaligen Chefs derOHLFalkenhayn schlug die Rumänen in derSchlacht bei Hermannstadt (26.–29. September). In einem – für den Ersten Weltkrieg eher untypischen – großflächigenHäuserkampf konnte bis zum 8. OktoberKronstadt zurückerobert werden. Die Mittelmächte bauten eine klassische Zangenbewegung auf: Am 23. November überschritten bulgarische, türkische und deutsche Truppen („Donau-Armee“) von Südwesten her die Donau. Das mehrfach durch Luftschiffe[137] undSchlachtflugzeuge bombardierte Bukarest wurdeam 6. Dezember erobert. Rumäniens Kriegseintritt brachte den Mittelmächten Vorteile, da sie im Verlaufe des Jahres 1916 die Erdölfelder vonPloiești und große landwirtschaftliche Kapazitäten übernehmen konnten, was Versorgungsmängel in Deutschland zunächst spürbar linderte. Die Rumänen konnten mit russischer Hilfe lediglich den Nordosten ihres Landes halten, KönigFerdinand wich mit der Regierung nachIași aus.[138]

    Entlassung Falkenhayns und 3. OHL

    Während der schweren Krise, in die die deutsche Kriegsführung im Sommer 1916 durch den Allfrontenkrieg der Entente geriet, wurde Kaiser Wilhelm zunehmend bestürmt, sich endlich vonGeneralstabschefErich von Falkenhayn zu trennen. Der Kriegseintritt Rumäniens am 27. August bot den Anlass. Die neue Führung (ab 29. August) mitPaul von Hindenburg und dessen StabschefErich Ludendorff, auch als 3. OHL bezeichnet, brach die Offensivaktionen gegen Verdun ab und leitete umgehend Maßnahmen zur verstärkten wirtschaftlichen Mobilisierung ein; so wurden am 31. August dem preußischen Kriegsministerium entsprechende, später alsHindenburg-Programm bezeichnete Forderungen vorgelegt. Die Ernennung der 3. OHL bedeutete aber auch eine politische Wende, die hin zur faktischenMilitärdiktatur führte: „Der Monarch rückte mit der Berufung des durch ihren Nimbus quasi unabsetzbaren Feldherrenduos Hindenburg/Ludendorff nicht nur noch weiter als bisher im Krieg in den Hintergrund, sondern geriet auch in den politischen Sog der OHL. […] Das unentbehrliche Feldherrenduo […] war […] bereit, weit über die militärischen Kompetenzen in die Politik einzugreifen, den Kaiser unter Druck zu setzen und selbst auf die Personalauswahl – dem Zentrum kaiserlicher Macht – entscheidenden Einfluß auszuüben.“[139]

    Französischer Gegenangriff bei Verdun und Ablösung Joffres

    Im Herbst ging die französische Armee bei Verdun zur Gegenoffensive über. Am 24. Oktober nahmen französische Truppen die FortsDouaumont undThiaumont ein. Weitere französische Offensiven zwangen die Deutschen dazu, am 2. DezemberFort Vaux zu räumen. Das Fort wurde nach seiner Räumung von deutschen Pionieren gesprengt. Bis zum 16. Dezember eroberten die Franzosen fast sämtliche Gebiete zurück, die die Deutschen bei ihrer Offensive im Frühjahr eingenommen hatten.[140]

    Die Schlacht vor Verdun forderte 337.000 Mann Verluste bei den Deutschen (darunter 143.000 Tote), 377.000 Mann bei den Franzosen (162.000 Tote). Auf dem etwa 30 Kilometer breiten und 10 Kilometer tiefen Schlachtfeld waren mindestens 36 Millionen Granaten niedergegangen.[141]

    Da dem französischen OberbefehlshaberJoseph Joffre die Verkennung der deutschen Angriffsabsicht bei Verdun sowie die ebenso blutigen wie nutzlosen Offensiven in derChampagne und an der Somme angelastet wurden, geriet er zunehmend in die Kritik. Am 3. Dezember wurde er durch GeneralRobert Nivelle (1856–1924) ersetzt, der die erfolgreiche Gegenoffensive bei Verdun geführt hatte und sich damit für die Führung der für das nächste Jahr geplanten alliierten Frühjahrsoffensive empfohlen hatte. Nivelle wurde damit zunächstPhilippe Pétain, dem erfolgreichen Verteidiger und „Helden von Verdun“, vorgezogen, der als zu defensiv galt.[142]

    Regentschaftskönigreich Polen und Friedensinitiativen

    Am 5. November wurde der bis 1915russische Teil Polens von den Mittelmächten zumunabhängigen Königreich proklamiert. Erwartungen im Hinblick auf eine wesentliche militärische Unterstützung durch Polen erfüllten sich jedoch nicht, nur ein kleines nationalpolnischesFreiwilligen-Kontingent – bis Juli unter Führung vonJózef Piłsudski – kämpfte auf Seiten der Mittelmächte. Dieses Kontingent wurde zurPolnischen Wehrmacht erklärt. Hunderttausende Soldaten polnischer Nationalität dienten zudem als jeweilige „Untertanen“ in den deutschen, österreichisch-ungarischen und in den russischen Streitkräften, ohne dabei gesonderte nationale Verbände zu bilden.[143]

    Nach der EinnahmeBukarests richteten die Mittelmächte am 12. Dezember einFriedensangebot an die Alliierten, das Letztere am 30. Dezember ablehnten.[144]

    Noch während die Überlegungen der Entente andauerten, die ihrer Antwort vorausgingen, richtete der amerikanische PräsidentWoodrow Wilson am 21. Dezember 1916 überraschend eine eigene Friedensnote an die Kriegsparteien. Er versuchte, dem Friedensprozess eine klarere Richtung zu geben, indem er die kriegführenden Mächte aufforderte, ihre Kriegsziele zu präzisieren und öffentlich bekanntzugeben und auf dieser Basis eine Verständigung auszuloten. Sowohl die Alliierten als auch Deutschland reagierten verhalten bis abweisend auf den Vermittlungsversuch. Während die Entente die Alleinschuld Deutschlands und seiner Verbündeten betonte, mit denen sie nicht auf eine Stufe gestellt werden wollte, und einige für die Mittelmächte kaum annehmbare Ziele aufzählte, lehnte die deutsche Regierung eine Beteiligung Amerikas an Friedensverhandlungen und die Veröffentlichung von Bedingungen ab.[145]

    Kriegsjahr 1917

    Verschärfung des U-Boot-Kriegs und Kriegseintritt der Vereinigten Staaten

    U-Boot-Krieg: Beschuss eines britischen Frachtschiffs im Mittelmeer durch das U-BootU 35 im Frühjahr 1917.U 35 versenkte mindestens 226 Schiffe und ist damit das erfolgreichste Kriegsschiff der Weltgeschichte

    Am 8. und 9. Januar 1917 erreichte die Oberste Heeresleitung nach langem Drängen (seit Januar 1916, ultimativ seit Dezember 1916) die Zustimmung des Kaisers, den uneingeschränktenU-Boot-Krieg zum 1. Februar wieder aufzunehmen. Das vorausgegangene Friedensangebot der Mittelmächte(siehe oben) und dessen erwartete Ablehnung dienten auch der innen- und außenpolitischen Vorbereitung dieses Schrittes.Aber erst die Antwortnote der Alliierten auf das unerwartete Vermittlungsangebot vonWoodrow Wilson (vom 18. Dezember 1916), die am 12. Januar bekannt wurde, bewirkte einen weitgehenden innenpolitischen Schulterschluss. Wilson hatte darin unter anderem die Offenlegung der jeweiligen Kriegsziele erbeten.[146] Der ansonsten durchaus regierungskritische Chefredakteur desBerliner Tageblatt,Theodor Wolff, notierte am 12. und 13. Januar: „Die Antwortnote der Entente an Wilson ist veröffentlicht. Sie gibt die Kriegsziele der Entente bekannt. Lostrennung der früher eroberten Provinzen u. Gebiete von Deutschland, völlige Auflösung Österreich-Ungarns nach demNationalitätenprinzip, Verjagung der Türkei aus Europa etc. enorme Wirkung. Tiefes Entzücken bei denAlldeutschen u. ähnlichen Elementen. Niemand kann noch behaupten, die Entente wolle nicht denVernichtungskrieg u. sei zu Verhandlungen bereit. […] Der Kaiser richtet infolge der Entente-Antwort einen Appell an das Volk. Alles ist jetzt in Vorbereitung für den unbeschränkten U-Boot-Krieg.“[147] Die Mittelmächte lehnten den Vermittlungsvorschlag Wilsons ab und teilten den USA am 31. Januar gleichzeitig die Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Bootkrieges mit. Am 3. Februar beantworteten die USA dies mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland.[148]

    Am 6. April 1917 erklärten die USA dem Deutschen Reich den Krieg,[149] nachdem Präsident Wilson vier Tage vorher denUS-Kongress zur Teilnahme am Kreuzzug der „friedensliebenden“ Demokratien gegen die „militärisch-aggressiven“ Autokratien der Erde aufgefordert hatte. Beide Häuser des Kongresses stimmten mit überwältigender Mehrheit zu.[150] Die tieferen Ursachen für diese Entwicklung lagen zunächst in der Auffassung, dass sich die jeweiligen Vorstellungen einer globalen Nachkriegsordnung gegenseitig ausschlossen und die deutschen kontinentaleuropäischen Hegemonialabsichten und weltpolitischen Ambitionen mit den amerikanischen Interessen nicht in Einklang zu bringen waren. Schon vor dem Krieg war man in den Vereinigten Staaten zunehmend zu der Ansicht gekommen, dass die mit demTirpitz-Plan verbundene politische Strategie langfristig den amerikanischen Interessen – unter anderem derMonroe-Doktrin – widersprach. Weiterhin war die Einstellung führender amerikanischer Gelehrter und Politiker Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt von tiefem Misstrauen gegenüber dem deutschen kulturellen Überlegenheitsanspruch und der deutschenStaatsidee. Die zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtungen mit der Entente seit Kriegsbeginn, Berichte über tatsächliche und angebliche deutsche Kriegsgräuel wie derBryce-Report und Schiffsversenkungen mit amerikanischen Opfern – namentlich jene derLusitania – verstärkten die antideutsche Stimmung. Zunächst galten die zunehmenden Rüstungsanstrengungen seit Kriegsbeginn jedoch nicht einem Kriegseintritt, sondern dem potenziellen Kriege nach diesem Krieg. Noch in der Wahlkampagne zurPräsidentschaftswahl vom 7. November 1916 setzte Wilson einen Schwerpunkt auf die Aufrechterhaltung der amerikanischen Neutralität, was nach Wilsons Wahlsieg dem Entschluss der deutschen Reichsleitung zuträglich war, die Kriegsführung weiter zu eskalieren. Entscheidend für die Entwicklung zum Kriegseintritt war die deutsche Reaktion auf Wilsons Friedensinitiative vom 18. Dezember 1916(siehe oben). Die vertrauliche und sogleich relativierte Übermittlung der deutschen Friedensbedingungen – de facto eine Ablehnung des Vermittlungsangebotes – erfolgte gleichzeitig mit der Ankündigung der Wiederaufnahme des uneingeschränktenU-Boot-Kriegs durch das Reich. Dabei erklärte Deutschland, dass auch Schiffe neutraler Staaten, also auch der USA, in einer von Deutschland definierten Kriegszone versenkt würden.[151] Wilson nahm dies zunächst ungläubig und dann mit tiefer Enttäuschung auf. Obwohl die Mehrzahl von Wilsons Beratern – vor allemRobert Lansing undEdward Mandell House – nun definitiv zum Krieg drängten, brach Wilson am 3. Februar 1917 lediglich die diplomatischen Beziehungen zum Kaiserreich ab und wollte zunächst abwarten, ob die Reichsleitung ihre Drohung wahr machte. Am 24. Februar 1917 erhielt die amerikanische Regierung Kenntnis von einem abgefangenen Telegramm des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, derZimmermann-Depesche, die am 1. März 1917 in derThe New York Times veröffentlicht wurde. Darin unterbreitete Deutschland der Regierung vonMexiko ein Bündnisangebot für den Kriegsfall und signalisierte „reichlich finanzielle Unterstützung und Einverständnis“, wenn Mexiko „in Texas, Neu-Mexiko, Arizona früher verlorenes Gebiet zurückerobert“.[152] Nach dieser Neuigkeit konnte an der Kriegsbereitschaft der amerikanischen Bevölkerung kein Zweifel mehr bestehen, im März waren zudem durch deutsche U-Boot-Angriffe erneut amerikanische Staatsbürger ums Leben gekommen. Nach der Kriegserklärung an Deutschland erfolgte im Dezember 1917 jene an Österreich-Ungarn.[153]

    Hungerwinter in Deutschland

    Hauptartikel:Steckrübenwinter

    Im Winter 1916/17 kamen mehrere Entwicklungen zusammen, die zum sogenannten Steckrübenwinter führten, unter anderem eine wetterbedingt besondersschlechte Ernte. Das verzerrte Preisgefüge(siehe oben) brachte es mit sich, dass es für Produzenten profitabler war, Kartoffeln und Brotgetreide als Futtermittel zu verwenden oder an Brennereien zu verkaufen. Im Februar sank die durchschnittliche Tagesration auf 1.000 Kilokalorien pro Tag (Durchschnittsbedarf: 2.410 Kilokalorien), die Schwierigkeiten in der Nahrungsmittelversorgung eskalierten. Der Steckrübenwinter verursachte zugleich einen tiefen Einschnitt in der kollektiven Wahrnehmung der gesellschaftlichen Solidarität (Produzenten gegenüber Konsumenten) und der Fähigkeiten des Staates bei der Ernährungsversorgung.[154][155]

    Revolution in Russland

    Massendemonstrationen in Petrograd lösten die Februarrevolution aus
    Hauptartikel:Russische Revolution

    Die Anforderungen des ersten „industriellen“ Krieges überstiegen zunehmend die Kräfte des weitgehend von der Agrarwirtschaft geprägtenRussischen Kaiserreiches und führten zu einer Zuspitzung der ohnehin gravierenden sozialen Probleme. Hinzu kam die Seeblockade der Ostsee und der Dardanellen, sie hatte wesentlichen Anteil an der Erschöpfung Russlands im Laufe des Krieges: Durch die Ostsee gingen vor dem Krieg 70 Prozent der Importe in das Zarenreich, die restlichen 30 Prozent liefen ganz überwiegend über dasSchwarze Meer. Vor dem Hintergrund der Kriegsbelastungen, zunehmender Inflation und vor allem aufgrund des starken Nahrungsmangels organisierten in erster Linie Arbeiter- und Soldatenfrauen und erstmals auch Bauernfrauen am 23. Februarjul. /8. Märzgreg. (deswegen später Datum desInternationalen Frauentages) inPetrograd Massendemonstrationen, die bereits am 26. Februarjul. /11. Märzgreg. auf die Petrograder Garnisonstruppen übergriffen und sich zurFebruarrevolution ausweiteten. Aus Arbeiterkomitees bildeten sich wie schon 1905 Räte (Sowjets), die die Forderungen der Demonstranten vertraten und politisch durchzusetzen versuchten. An der Spitze der Räte stand ein Exekutivkomitee, das zunächst mehrheitlich ausMenschewiki undSozialrevolutionären zusammengesetzt war. Am 1. Märzjul. /14. Märzgreg. erließ derPetrograder Sowjet denBefehl Nr. 1, dem zufolge nur Befehle der Regierung zu befolgen seien, die nicht jenen des Sowjets widersprachen – was der Sowjet auch durchsetzen konnte. Die in derDuma vertretenen bürgerlichen Parteien bildeten parallel eineprovisorische Regierung unter MinisterpräsidentGeorgi Lwow und konnten den Zaren zur Abdankung überreden (3. Märzjul. /16. Märzgreg.). Dadurch kam es zu einem als „Doppelherrschaft“ bezeichneten Schwebezustand zwischen der provisorischen Regierung und den Sowjets. Zur Enttäuschung großer Teile der russischen Bevölkerung entschied sich die provisorische Regierung zur Weiterführung des Krieges, die Sowjets in ihrer damaligen Zusammensetzung folgten in diesem Punkt dem Kurs der Regierung. Die Alliierten werteten die Vorgänge in Russland überwiegend positiv, denn Russland stellte als antidemokratischer Staat ein Problem für die alliierte Propaganda dar, die stets den Kampf der Demokratie gegen die Willkürherrschaft betonte. Die deutsche Führung ermöglichte es, dass am 21. Märzjul. /3. Aprilgreg.Lenin und 30 weitere führendeBolschewiki – streckenweisein einem deutschen Zug – aus dem Schweizer Exil über Finnland nach Russland zurückkehren konnten. Der „bolschewistische“ (Mehrheits-)Flügel derSozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands, dessen Führer seit derRevolution von 1905 zumeist im Exil lebten, hatte von Kriegsbeginn an gegen die Kriegspolitik der eigenen Regierung zu mobilisieren versucht und die „Umwandlung des gegenwärtigen imperialistischen Krieges in den Bürgerkrieg“[156] propagiert, jedoch zunächst ohne großen Erfolg. Die Reichsregierung, die über den MittelsmannAlexander Parvus Kontakt zu dem in der Schweiz lebenden Lenin hergestellt hatte, unterstützte in der Folge die Revolutionäre mit großen Geldmengen (vermutlich mehrere MillionenMark), um den russischen Staat zu destabilisieren.[157] Unmittelbar nach seiner Rückkehr veröffentlichte Lenin am 7. Apriljul. /20. Aprilgreg. seineAprilthesen, in denen er seine Ansichten zur weiteren Entwicklung der Revolution darlegte und die sofortige Beendigung des Krieges forderte, was in der kriegsmüden Bevölkerung auf große Zustimmung stieß. Die Veröffentlichung derMiljukow-Note (Fortführung des Krieges, kein Sonderfrieden) ausgerechnet am „Kampftag der Arbeiterbewegung“ (18. Apriljul. /1. Maigreg.) fachte die ohnehin angeheizte Stimmung der demonstrierenden Massen weiter an und löste die „April-Krise“ aus, die zu einer Regierungsumbildung unter Beteiligung der in den Sowjets vertretenen gemäßigt-linken Parteien führte.[158]

    Treffen im Niemandsland
    Treffen vor dem russischen Drahtverhau

    Alexander Kerenski – Kriegsminister in der am 6. Maijul. /19. Maigreg. gebildeten ersten Koalitionsregierung und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatensowjets – setzte seinem Konzept des „Friedens ohne Niederlage“ gemäß die Durchführung einer später nach ihm benanntenKerenski-Offensive mit den ZielenBrzezany,Lemberg undWilna durch. Der Angriff begann am 29. Juni mit Artilleriebeschuss in an der Ostfront bis dahin ungekannter Intensität, sein Schwerpunkt lag im BereichStanislau, über das hinaus die russische Armee bis nachKalusz vordrang (11. Juli), um sich daraufhin festzulaufen. Auch an den anderen Frontabschnitten misslang der Angriff. In der Folge kam es zu Massendesertationen und Auflösungserscheinungen der russischen Armee, Kerenski stellte am 25. Juli die Offensive ein. Im Gegenangriff drangen die Mittelmächte bis nachTarnopol undCzernowitz (3. August) vor, womit die Rückeroberung von Ost-Galizien und derBukowina einherging.[159] In Russland selbst kam es Anfang Juli zu einemPutschversuch der Bolschewiki, der durch das Militär niedergeschlagen wurde. Lenin floh daraufhin nachFinnland.[160] Im September eroberten deutsche Truppen die StadtRiga und im Oktober imUnternehmen Albion diebaltischen InselnÖsel,Dagö undMoon, woraufhin der militärische Widerstand der russischen Armee nahezu zusammenbrach.[161]

    Als Ende September GeneralKornilow einen Putschversuch unternahm, musste Kerenski zur Verteidigung der Revolution auf die Bolschewiki zurückgreifen, was mit der faktischen und rechtlichen Rehabilitation einherging. Anfang November eskalierte die Situation in Russland. Durch die von dem inzwischen aus Finnland zurückgekehrten Lenin geführteOktoberrevolution vom 24. Oktoberjul. /6. Novembergreg. bis 25. Oktoberjul. /7. Novembergreg. wurde dieprovisorische Regierung gestürzt und die Macht von den Bolschewiki übernommen. Bereits am 26. Oktoberjul. /8. Novembergreg. wurde von den neuen russischen Machthabern dasDekret über den Frieden erlassen, wodurch sich für die Mittelmächte eine starke militärische Entlastung an ihrer Ostfront anbahnte.[162]

    Am 5. Dezember wurde ein später mehrfach verlängerter zehntägiger Waffenstillstand zwischen den Mittelmächten und Russland vereinbart und am 22. Dezember inBrest-Litowsk die zunächst ergebnislosen Friedensverhandlungen eröffnet, die am 3. März 1918 mit demFriedensvertrag von Brest-Litowsk endeten (siehe unten).[163]

    Deutschland an der Westfront in der Defensive

    St. Quentin wurde als Teil der Siegfriedstellung weitgehend zerstört, im Bild der Eingang zur deutschenKommandantur
    Erfolgloser französischer Sturmangriff auf eine deutsche, durch Trommelfeuer nahezu vollständig eingeebnete Stellung
    Zerbombter Wald beiYpern
    Panzerangriff mit Luftunterstützung: Die Schlacht von Cambrai gilt als Markstein der Kriegsgeschichte

    Im März 1917 zogen sich die im mittleren Abschnitt der Westfront an der Somme stehenden deutschen Truppen imUnternehmen Alberich in die stark ausgebauteSiegfriedstellung zurück. Dies verkürzte die Frontlinie um 50 Kilometer. Die eigentliche Bewegung wurde innerhalb von drei Tagen, vom 16. bis 19. März, durchgeführt. DieserRückzug und die Verschärfung desSeekrieges waren Konsequenzen der Großschlachten des Jahres 1916bei Verdun und an der Somme; die deutschen Truppen waren angeschlagen. Die Initiative ging von derHeeresgruppe „Kronprinz Rupprecht“ aus, die sich gegen den Widerstand von Ludendorff durchsetzte. Der Bau der Siegfriedstellung war die wohl größte Baumaßnahme des Ersten Weltkrieges; die Arbeit wurde vorwiegend von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern geleistet. Deutsche Truppen verwüsteten weisungsgemäß vor dem taktischen Rückzug das freizugebende Gebiet systematisch („Verbrannte Erde“),verminten es teilweise (auch mitSprengfallen) und deportierten seine Bewohner. Ortschaften wie zum BeispielBapaume wurden gesprengt, insgesamt 150.000 Personen deportiert, so etwa alle 40.000 Einwohner vonSaint-Quentin. Militärisch war die Operation ein Erfolg: sie verbesserte die Lage der deutschen Truppen durch die Verkürzung der Front und den Rückzug auf die gut ausgebaute Siegfriedstellung, die Angriffsplanungen der überraschten Alliierten für das Frühjahr 1917 liefen zunächst ins Leere. Die Wirkung auf die öffentliche Meinung im Ausland war dagegen ähnlich verheerend wie die Operation, die im betroffenen Gebiet „das zivile Leben vollständig zerschlug und eine historische Landschaft zu einer Wüste werden ließ“.[164]

    In der zweiten Konferenz inChantilly (Standort desfranzösischen Hauptquartiers) hatten die Alliierten im November 1916 wiederum eine kombinierte Offensive vereinbart. Der für diese Offensive zum gemeinsamenOberbefehlshaber bestimmteRobert Nivelle wählte die nordfranzösische StadtArras als Ausgangspunkt eines am 9. April begonnenen Angriffs (Schlacht bei Arras) durch das britische Heer (darunter kanadische und neuseeländische Einheiten). Der Hauptangriff der französischen Armee folgte wenig später an derAisne (Schlacht an der Aisne) und in der Champagne. Nach dem Fehlschlag an der Somme kehrten die Alliierten zum taktischen Konzept von 1915 zurück: Der immer noch große deutsche Frontbogen zwischen Lille im Norden und Verdun im Süden sollte durch Eindrücken der beiden Flanken abgeschnürt werden. Hauptziel der Franzosen war dabei die Einnahme desChemin des Dames. Der Angriff bei Arras überraschte die deutschen Truppen unter dem in der Folge abgelösten GeneralLudwig von Falkenhausen. Das Ausmaß des bevorstehenden Angriffs war der deutschen Aufklärung, nicht zuletzt aufgrund von 24.000 in der „Tunnelstadt“ von Arras versteckten Soldaten,[165][166] verborgen geblieben. Abgesehen davon war der Materialeinsatz deutlich höher als an der Somme im Vorjahr. Den Kanadiern gelang die Einnahme eines strategisch wichtigen Höhenzuges beiVimy, der Vormarsch blieb danach aber stecken. Der französische Angriff 130 Kilometer weiter südlich war trotz Geländegewinnen ein Fehlschlag, der Chemin des Dames als Operationsziel konnte nicht genommen werden. Beide Offensiven mussten bereits im Mai nach hohen Verlusten abgebrochen werden. Das deutsche Heer war nach einer vonFritz von Loßberg entwickelten flexiblen Verteidigungsstrategie („Verteidigung in der Tiefe“) dazu übergegangen, die Abwehrkräfte tiefer und komplexer zu staffeln. Die von den Briten und von den Franzosen eingesetzten Panzer (insgesamt 170) konnten aufgrund technischer Probleme und zu geringer Zahl noch keine größere Wirkung entfachen. Giftgas wurde von beiden Seiten angewandt, wobei mit diesen beiden Schlachten zunehmend die Gasgranate das Blasverfahren ablöste.[167]

    Die gescheiterte Offensive am Chemin des Dames (Schlacht an der Aisne) war Anlass fürMeutereien in 68 Divisionen der französischen Armee, insgesamt etwa 40.000 Mann (von 2 Millionen). Fünf Divisionen waren ernsthaft betroffen; diese lagen direkt im Süden der Angriffszone der Offensive am Chemin des Dames, zwischenSoissons undReims. Beim ebenfalls dort eingesetztenrussischen Expeditionskorps kam es zu ähnlichen Problemen. Angesichts der anfänglichen britischen Erfolge bei Arras waren vor allem dort die hohen Erwartungen besonders enttäuscht worden. In der Regel begannen die Meutereien nicht bei den Truppen in vorderster Front, sondern bei jenen in der Kampfpause anlässlich des Befehls zur Rückkehr an die Front. Die konkreten Forderungen waren mehr Fronturlaub, bessere Ernährung, Besserstellung der Familien der Soldaten, Beendigung des „Gemetzels“ (Protest gegen die Methoden der Kriegsführung) sowie vereinzelt auch generell „Frieden“ und Beendigung der „Ungerechtigkeit“ (in erster Linie im Sinne vonWehrgerechtigkeit gemeint). „Ganz überwiegend hatten die meuternden Soldaten nicht den Krieg selber in Frage gestellt, sondern nur dagegen protestiert, nutzlos hingeschlachtet zu werden.“[168] Am 29. April wurde der französische Oberbefehlshaber Nivelle durchGeneral Pétain abgelöst, der die Verteidigung Verduns organisiert hatte. Durch den Übergang zu einer Defensivhaltung konnte Pétain die Unruhe in der französischen Armee eindämmen. Er führte eine neue Kampfweise ein, die der deutschen „Verteidigung in der Tiefe“ ähnelte. Abgesehen von zwei begrenzten, erfolgreichen Operationen bei Verdun im August undan der Aisne im Oktober (wo die Deutschen hinter dieAilette zurückgeworfen wurden), unternahm das französische Heer zwischen Juni 1917 und Juli 1918 keine Offensiven mehr. Zudem sorgte Pétain für Verbesserungen der Verpflegung und bei den Ruhezeiten der Truppen. Etwa 10 Prozent der Meuterer wurden vor Gericht gestellt, 3427 Soldaten verurteilt, dieKriegsgerichte fällten 554 Todesurteile, davon wurden 49 vollstreckt. Die deutschen Truppen begnügten sich während der Hochphase der Meuterei zwischen Mai und Juni damit, die Passivität des Gegners hinzunehmen, da sie deren Ursachen nicht durchschauten und an anderen Fronten gebunden waren.[169]

    In derSchlacht von Messines (21. Mai bis 7. Juni) gelang es den Briten, einen strategisch wichtigen Höhenzug im Süden vonYpern zu erobern.Mineure aus Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland hatten in eineinhalb Jahren Arbeit 21 große Minen unter den deutschen Stellungen platziert, deren Zündung dieeffektivstenichtnukleare Explosion der Kriegsgeschichte einleitete (10.000 Tote, 6.400 Betäubte). Die Eroberung des Höhenzuges sicherte die rechte Flanke und ermöglichte eine alliierte Großoffensive unter britischer Führung, dieDritte Flandernschlacht (31. Juli bis 6. November). Ziele eines erhofften Durchbruchs waren unter anderem die deutschen U-Boot StützpunkteOstende undZeebrügge. Der Angriff blieb nach einigen Erfolgen am 9. Oktober beiLangemark-Poelkapelle stecken; außerdem misslang der Hauptstoß gegen das strategisch wichtige Plateau vonGeluveld, wodurch die alliierten Truppen ständigem Flankenfeuer ausgesetzt waren. Nach der Einnahme der Ruinen vonPasschendaele durch kanadische Truppen am 6. November flauten die Kämpfe ab – die Alliierten konnten die deutsche Front selbst hier und damit am erfolgreichsten Abschnitt nur um 8 Kilometer zurückdrängen. Die Verluste auf beiden Seiten betrugen etwa 585.000 Soldaten.[170]

    In derSchlacht von Cambrai (20. November bis 6. Dezember) kam es zum ersten operativen Einsatz von geschlossenen Panzerverbänden, ein „Markstein in der Geschichte der Kriegsführung.“[171] Etwa 320 einsatzfähige Panzer desRoyal Tank Regiments – unterstützt von 400 Flugzeugen und sechs Infanterie- sowie drei Kavalleriedivisionen – durchstießen nach kurzer Artillerievorbereitung auf einer 15 Kilometer breiten Front im Bereich vonHavrincourt dieSiegfriedstellung und drangen etwa sieben Kilometer vor. Das neue Angriffsverfahren war überraschend, da bei Angriffsabsichten aufgrund der tief gegliederten Stellungen die übliche tagelange Artillerievorbereitung erwartet wurde. Der Durchbruch zum Eisenbahnknotenpunkt Cambrai gelang jedoch nicht, gut ein Drittel der angreifenden Panzer wurde vernichtet, in einer am 30. November gestarteten Gegenoffensive gelang es den deutschen Truppen, den größten Teil des verlorengegangenen Geländes zurückzuerobern. Dieser Abwehrerfolg bestärkte die deutsche Heeresleitung in ihrer Fehleinschätzung, dass der Aufbau einer eigenenPanzertruppe nicht vordringlich sei.[172]

    Die Nebenfronten

    DieBritisch-Indische Armee unter Führung vonFrederick Stanley Maude marschiert in Bagdad ein

    Die Briten erneuerten zu Jahresbeginn an derMesopotamienfront ihre Offensive RichtungBagdad, am 24. Februar erreichten sieKut al-Amara und nahmen überraschend noch vor Beginn der Regenzeit am 11. März Bagdad ein, die Türken mussten sich nachMossul zurückziehen. Der Fall Bagdads war ein schwerer Schlag für die Türkei und die Mittelmächte, da damit alle – unter anderem mit derBagdadbahn verbundenen – Pläne im Orient in Frage gestellt wurden. Deshalb wurde der frühere Generalstabschef Falkenhayn damit beauftragt, zusammen mitEnver Pascha unter dem Codenamen „Jilderim“ (Blitz) die Rückeroberung Bagdads vorzubereiten.[173]

    Eleftherios Venizelos, begleitet von AdmiralPavlos Koundouriotis (links) und GeneralMaurice Sarrail (rechts), inspiziert griechische Truppen

    Am 29. Juni 1917 trat dasKönigreich Griechenland auf Seiten der Alliierten in den Krieg ein, nachdem schon zuvor griechische Freiwilligenverbände auf deren Seite an derSalonikifront mitkämpften. Seit der Landung alliierter Truppen in Griechenland Ende 1915 war es zu einem „Nationalen Schisma“ gekommen, in dem sich die der Entente zugewandte provisorische Gegenregierung vonEleftherios Venizelos schließlich dank zunehmender britisch-französischer Interventionen gegen das regierende „germanophile Lager“ umKonstantin I. durchsetzte. Nach der Besetzung fast aller strategisch wichtigen Landesteile einschließlich Athens durch die Alliierten und einem Ultimatum des französischen OberkommissarsJonnart dankte Konstantin im Juni 1917 ab und ging ins Exil. Venizelos kehrte im Gegenzug von Saloniki nach Athen zurück, rief das1915 gewählte Parlament zusammen und bildete eine Regierung, die umgehend den Mittelmächten den Krieg erklärte. Neuer König wurdeAlexander I.[174]

    Ausgangslage der 12. Isonzoschlacht und Lageentwicklung bis zum 12. November 1917

    In der 11. Isonzoschlacht (17. August bis 12. September) entging Österreich-Ungarn nur knapp einer schweren Niederlage. Da KaiserKarl I. befürchtete, dem nächsten italienischen Angriff nicht mehr standhalten zu können, forderten er und das österreichische Oberkommando deutsche Unterstützung an, die in Form der für diesen Einsatz neu aufgestellten14. Armee (darunter dasDeutsche Alpenkorps) geleistet wurde. Dem erwarteten Angriff der Italiener wurde mit einer eigenen Offensive zuvorgekommen, in derZwölften Isonzoschlacht (auch „Schlacht vonKarfreit“, italienisch „Battaglia di Caporetto“, 24. bis 27. Oktober/11. November) gelang überraschend der Durchbruch, in elf Tagen drangen die Mittelmächte um 130 Kilometer vor, besetzten mitUdine die erste italienische Großstadt und standen 30 Kilometer vorVenedig. Die Italiener verloren mehr als 305.000 Mann (Mittelmächte: 70.000), davon 265.000 Kriegsgefangene. Der Erfolg basierte vor allem auf dem aus den Erfahrungen der ersten Kriegsjahre entwickelten, erstmals im großen Stil in derSchlacht um Riga angewandten „Stoßtruppverfahren“ (schneller Vorstoß vonSturmbataillonen auf schmalem Korridor ohne besondere Beachtung desFlankenschutzes).[175] Die Front konnte mit Mühe amPiave und amMonte Grappa stabilisiert werden. Die Alliierten entsandten fünf britische und sechs französische Divisionen zur Unterstützung. Die ansatzweise revolutionäre Situation in Italien (Streiks, Massendesertation) flaute durch das Desaster jedoch ab, denn: „Aus dem Angriffs- wurde ein Verteidigungskrieg“.[176] In Reaktion auf diese Niederlage gründete sich am 7. November auf der Konferenz vonRapallo derAlliierte Oberste Kriegsrat, zudem wurde der italienische Chef des GeneralstabesLuigi Cadorna durchArmando Diaz ersetzt.[177]

    November 1917: Deutsche Soldaten in Jerusalem

    Die letzte größere Offensive des Kriegsjahres 1917 war gleichzeitig der letzte große Kavallerieangriff der Militärgeschichte: Am 31. Oktober 1917 griffen die australische 4th Light Horse Brigade mit 12.000 Kavalleristen und die britische 5th Mounted Brigade unter dem Kommando von GeneralEdmund Allenby das von osmanischen und deutschen Truppen gehalteneBeʾer Scheva an undkonnten es erobern. Falkenhayn bezog daraufhin am 5. November sein Hauptquartier inJerusalem und wollte die Stadt um jeden Preis verteidigen. Die OHL befahl jedoch die Räumung, um nicht bei einer eventuellen Zerstörung der heiligen Stätten das Ansehen der Mittelmächte in der Weltöffentlichkeit noch weiter zu beschädigen. DieSchlacht um Jerusalem mit Unterstützungaufständischer Araber (T. E. Lawrence) endete somit am 9. Dezember vorerst mit der kampflosen Einnahme Jerusalems durch britische Truppen.[178]

    Politik und Friedensinitiativen

    In derOsterbotschaft vom 7. April stellte Wilhelm II. vage demokratische Reformen nach dem Krieg in Aussicht. Am 11. April gründete sich in Gotha dieUSPD als Abspaltung von der SPD, Hintergrund waren die eskalierte Disziplinierung von Parteilinken in der SPD zur Wahrung derBurgfriedenspolitik, die russischeFebruarrevolution und dieAprilstreiks. Eine Woche später, am 19. April, forderte die SPD (im weiteren Verlauf des Jahres zunehmend alsMSPD bezeichnet) gleiche Staatsbürgerrechte sowie Schritte hin zumparlamentarischen System („Parlamentarisierung“) und erklärte ihre Zustimmung zur Forderung der Petrograder Sowjets von Ende März: Frieden ohne Annexionen und Reparationen, freie nationale Entwicklung aller Völker. Reichskanzler Bethmann Hollweg, der sich schon zuvor mit seiner indifferenten Haltung zu den Kriegszielen und zu politischen Reformen zunehmend isoliert hatte, kam damit in Bedrängnis: Da er nun angesichts der MSPD-Erklärung aus Sicht der OHL „die Sozialdemokratie nicht mehr meistern könne“, verlangten Hindenburg und Ludendorff beim Kaiser – zunächst noch erfolglos – die Entlassung des Kanzlers. In derKriegszielkonferenz von Bad Kreuznach am 23. April leistete der Kanzler jedoch auf Druck der OHL seine Unterschrift unter ein Protokoll, das selbst nach Ansicht von AdmiralMüller ein Dokument „völliger Maßlosigkeit“ der Annexionsziele war.[179]

    Vom 2. Juni bis zum 19. Juni fand dieStockholmer Konferenz derzweiten Internationale statt, die jedoch ebenso wirkungslos blieb wie verschiedene Sondierungen zu einem Separatfrieden vor allem seitens des neuen österreichisch-ungarischen KaisersKarl I. Versuche zu einem Frieden mit Russland im Frühjahr scheiterten zunächst aufgrund der inakzeptablen deutschen Forderungen.[180]

    Am 6. Juli löste die Reichstagsrede vonMatthias Erzberger (Deutsche Zentrumspartei) eine „Sensation in allen politischen Kreisen“[181] aus: Der konservative Politiker, ursprünglich Verfechter eines „Siegfriedens“, wies den Militärs falsche Angaben über die Effektivität des U-Boot-Krieges nach und setzte sich für einen „Verständigungsfrieden“ ein: Deutschland müsse auf Annexionen verzichten. Noch am selben Tag vereinbarten führende Abgeordnete von MSPD, Zentrum und liberalerFortschrittspartei zudem denInterfraktionellen Ausschuss als Koordinationsgremium der Mehrheitsfraktionen, was als Auftakt der Parlamentarisierung Deutschlands gilt und zeitgenössisch von Konservativen als „Beginn der Revolution“[182] interpretiert wurde. Aufgrund Erzbergers Rede sprachen Hindenburg und Ludendorff am 7. Juli beim Kaiser vor und forderten die Ablösung des Kanzlers, was der Kaiser wiederum ablehnte. Der Kanzler erreichte beim Kaiser am 10. Juli die Zusage des gleichen Wahlrechts in Preußen nach dem Krieg (im Gegensatz zumDreiklassenwahlrecht), was am 12. Juli der Öffentlichkeit bekannt wurde. Am selben Abend drohten Hindenburg und Ludendorff mit ihrem Rücktritt, sollte der Kanzler nicht abberufen werden, was den Kaiser zurückweichen ließ. Am Morgen des 13. Juli reichte der hiervon informierte Bethmann Hollweg sein Rücktrittsgesuch ein, als Nachfolger wurde der weitgehend unbekannteGeorg Michaelis bestellt.[183]

    Am 19. Juli 1917 stimmte die Mehrheit des Reichstags der von Erzberger eingereichten, sehr allgemein gehaltenenFriedensresolution zu, die entsprechend folgenlos blieb. Innenpolitisch hatte die Friedensresolution des Reichstags jedoch unter anderem insofern Auswirkungen, als sich am 2. September aus diesem Anlass als Gegenreaktion die annexionistische, völkisch-nationalistischeDeutsche Vaterlandspartei gründete.[184] Die FriedensnoteDès le début von PapstBenedikt XV. am 1. August an die Staatsführungen der kriegführenden Länder blieb gleichfalls folgenlos. Der Papst schlug hier unter anderem einen Frieden ohne Annexionen und Reparationen, freie Seewege und eine Regelung der strittigen Fragen mithilfe des Völkerrechts vor. Diese Initiative, verbunden mit humanitären Aktivitäten (z. B. Anbahnung eines Verwundetenaustauschs und eines Vermisstensuchdienstes) und einer wiederholten Verurteilung des Krieges („unnützes Blutvergießen“), gilt als Auftakt der modernen Außenpolitik desHeiligen Stuhles.[185]

    Da sich Reichskanzler Michaelis offenkundig weitgehend als Erfüllungsgehilfe der OHL verstand, drängte die Reichstagsmehrheit seit Ende Oktober auf seine Entlassung und konnte dies auch durchsetzen, Nachfolger wurde am 1. NovemberGeorg von Hertling.[186]

    Am 3. Dezember begannen die Verhandlungen zwischen Russland und den Mittelmächten über einen Separatfrieden, am 6. Dezember proklamierteFinnland seineUnabhängigkeit von Russland.[187]

    Kriegsjahr 1918

    Wilsons 14 Punkte und Massenstreiks

    PräsidentWoodrow Wilson stellte am 8. Januar in einer programmatischen Rede vor beiden Häusern desUS-Kongresses sein14-Punkte-Programm vor. Wilson nahm dabei in Anspruch, freiheitliche politische Prinzipien global verwirklichen zu wollen, als wichtigstes Ziel proklamierte Wilson dasSelbstbestimmungsrecht der Völker. Unter anderem wurden in den 14 Punkten die Räumung und Wiederherstellung Belgiens, Serbiens und Montenegros sowie die Räumung und Aufgabe von Elsass-Lothringen, ein eigener polnischer Staat, die Freiheit der Meere, Rüstungsbeschränkungen und die „autonome Entwicklung“ für die Völker Österreich-Ungarns gefordert. Am 24. Januar lehnten Deutschland und Österreich-Ungarn die14 Punkte ab.[188]

    Am 14. Januar begannen dieJännerstreiks bei den Rüstungsbetrieben in und umWiener Neustadt, die Streikfront weitete sich aus und bröckelte erst angesichts massiver militärischer Gewalt ab, am 23. Januar wurde die Arbeit wieder aufgenommen. In Deutschland kam es zwischen dem 28. Januar und dem 2. Februar in Berlin und anderen industriellen Zentren zu Massenprotesten und Streikaktionen mit mehr als eine Million Arbeitern[189] (Januarstreik), die im Gegensatz zu früheren Aktionen in erster Linie politisch motiviert waren und sich für den „allgemeinen Frieden“ und gegen „Annexionen und Kontributionen“ aussprachen, was vor allem auf die annexionistische Haltung der OHL in Brest-Litowsk abzielte. Die MSPD entsandteFriedrich Ebert,Otto Braun undPhilipp Scheidemann in den Aktionsausschuss, um „die Bewegung in geordneten Bahnen zu halten“. Ähnlich wie in Österreich konnte die Bewegung jedoch nur mit militärischen Repressionen unterdrückt werden, am 31. Januar riefen die Behörden in Berlin den verschärften Belagerungszustand aus, verhafteten Mitglieder der Streikleitung und schickten in der Folge 50.000 beteiligte Arbeiter an die Front. Ab dem 3. Februar nahmen die meisten Betriebe ihre Arbeit wieder auf.[190]

    Frieden mit Russland, Frühjahrsoffensive und Kriegswende

    Russische und deutsche Soldaten feiern während des Waffenstillstands an der Ostfront Verbrüderung
    Gebietsverluste Sowjetrusslands bis März 1918

    In denFriedensverhandlungen von Brest-Litowsk forderte die deutsche Seite am 19. Januar 1918 in ultimativer Form einen Verzicht Russlands auf Polen,Litauen und das westlicheLettland, woraufhin der sowjetische VerhandlungsführerLeo Trotzki eine Verhandlungspause erwirkte. In Petrograd entschieden sich die Regierung und dasZentralkomitee für Trotzkis Vorschlag, die Verhandlungen in Erwartung auf die baldige Erhebung des westeuropäischen Proletariats hinauszuzögern. Am 25. Januar hatte sich die Ukraine auf Beschluss der nicht-bolschewistischenZentralna Rada für unabhängig erklärt, am 9. Februar schlossen die Mittelmächte einen Sonderfrieden („Brotfrieden“) mit derUkraine. Als Gegenleistung für die großzügige Grenzziehung im Westen der Ukraine verlangten die Mittelmächte von der ukrainischen Regierung umfangreiche Getreidelieferungen, gleichzeitig stellten sie Russland ein Ultimatum zur Annahme der Friedensbedingungen, worauf Trotzki – weiterhin in Hoffnung auf die baldige Revolution in Deutschland – ohne den Vertrag zu unterschreiben einseitig die Demobilisierung verkündete. Die Mittelmächte rückten deswegen ab 18. Februar imUnternehmen Faustschlag vor und besetzten in wenigen Wochen weite Teile der westlichen Grenzgebiete im Baltikum, in der westlichen Ukraine, auf derKrim, im Industriegebiet amDonez und in Weißrussland. Ohne erneut in Verhandlungen einzutreten, musste die sowjetische Delegation die erheblich verschärften deutschen Bedingungen akzeptieren, derFriedensvertrag von Brest-Litowsk wurde am 3. März unterzeichnet. Die Mittelmächte verpflichteten sich hierin zwar zur Räumung der besetzten Gebiete mit Ausnahme vonLivland, Russland musste aber auf territoriale Ansprüche in Polen, Litauen undKurland sowie auf von der Türkei beanspruchtes Gebiet imKaukasus verzichten. Im Zusammenhang mit dem Vertrag stimmte Deutschland im März einem eng an Deutschland gebundenen, eigenständigen Litauen zu (Unabhängigkeitserklärung am 16. Februar). Ein am 27. August unterzeichneter Ergänzungsvertrag legte den russischen Verzicht auf Livland und die Anerkennung der Selbständigkeit Finnlands und der Ukraine fest. Das Deutsche Reich hatte zuvor (28. Juni) die folgenreiche Entscheidung getroffen, nicht nach Petrograd vorzustoßen und trotz ideologischer Vorbehalte den Bolschewismus am Leben zu erhalten, da die anderen Gruppen imRussischen Bürgerkrieg den Friedensvertrag von Brest-Litowsk nicht akzeptierten. Russland gab mit dem Vertrag ein Drittel seiner Bevölkerung und den größten Teil seines Rohstoff- und Industriepotenzials preis.[191]

    Die schon Ende 1917 absehbare Entlastung der Ostfront führte dazu, dass am 11. November 1917 inMons seitens der deutschen Armeeführung eine Offensive an der Westfront beschlossen wurde, für die verschiedene konkurrierende Pläne ausgearbeitet wurden und die dem Krieg vor dem Eintreffen der Amerikaner eine Wendung geben sollte. Ein weiterer Aspekt war die schlechte Versorgungslage in der Heimat, die eine rasche militärische Entscheidung notwendig erscheinen ließ.

    Am 21. Januar 1918 entschieden sich Hindenburg und Ludendorff für eine Variante unter dem Decknamen „Michael“: Eine Offensive im Bereich vonSt. Quentin entlang der Somme, die nach Nordwesten schwenken, die britische Armee umfassen und zum Rückzug auf die Kanalhäfen zwingen sollte. Durch den Abzug von Truppen vor allem aus Russland konnte die Anzahl der deutschen Divisionen im Westen von 147 auf 191 erhöht werden, denen nur 178 alliierte gegenüberstanden – erstmals seit 1914 hatte die deutsche Armee wieder eine zahlenmäßige Überlegenheit erreicht, nach wie vor jedoch keine materielle. Am 10. März erließ Hindenburg den Angriffsbefehl für den 21. März.[192]

    Deutscher PanzerA7V inRoye, etwa 40 Kilometer westlich vom Ausgangspunkt der Frühjahrsoffensive
    Frühjahrsoffensive 1918: Paul von Hindenburg, Wilhelm II. und Erich Ludendorff sowie weitere Mitglieder der OHL auf dem Weg zum Großen Hauptquartier inAvesnes-sur-Helpe

    Am frühen Morgen des 21. März 1918 begann diedeutsche Frühjahrsoffensive. Nach vergleichsweise kurzer Artillerievorbereitung – über fünf Stunden – erzielten die deutschen Sturmtruppen mit ihrer Infiltrations-Taktik (geprägt vonHerman Geyer) einen tiefen Einbruch in die britische Front. Eine neuartige, deutsche Infanteriewaffe – die MaschinenpistoleMP18 – trug zum Erfolg bei. Die OHL verlagerte jedoch in den Folgetagen mehrfach Schwerpunkte und Richtung des Angriffes. Vor allem gab Ludendorff „die Strategie eines einzigen, massiven Vorstoßes auf und entschied sich für einen Angriff mit drei Spitzen, von denen keine stark genug war, einen Durchbruch zu erzielen“, was ihm erhebliche Kritik im Generalstab einbrachte und die Offensive schwächte: „Wie 1914 beim Vormarsch auf Paris reagierte das deutsche Heer auf die Ereignisse und folgte der Linie des geringsten Widerstands, statt das Gesetz des Handelns an sich zu reißen.“[193] Hinzu kamen logistische Schwierigkeiten im verwüstetenSomme-Gebiet. Angriffe wurden zudem nicht zuletzt dadurch aufgehalten, dass die schlecht versorgten deutschen Truppen die britischen Depots plünderten. Weiterhin konnte die materielle Überlegenheit der Alliierten durch die überraschende Schwerpunktsetzung nicht dauerhaft ausgeglichen werden. Als Novum in der Kriegsgeschichte kann gelten, dass erstmals an längeren Frontabschnitten die deutschen Verluste mehrheitlich auf Fliegerangriffe zurückzuführen waren. Die Alliierten einigten sich am 3. April unter dem Druck der Ereignisse aufFerdinand Foch als gemeinsamen Oberbefehlshaber. Zwar waren die deutschen Truppen auf einer 80 Kilometer breiten Front bis zu 60 Kilometer tief vorgestoßen (vonSt. Quentin bis westlichMontdidier), die Offensive hatte jedoch bei hohen, nicht mehr ausgleichbaren Verlusten einen großen neuen Frontbogen geschaffen und keinerlei strategische Ziele erreicht. Nach einem Gegenangriff australischer Truppen vorAmiens wurde das Unternehmen Michael am 5. April eingestellt.[194]

    Ludendorff, dem inzwischen im Generalstab offen Führungsfehler vorgeworfen wurden, griff auf eine Alternativplanung zur Michaelsoffensive zurück: die Operation Georg, ein Angriff in Flandern entlang des FlussesLeie auf einer Frontbreite von 30 Kilometern mit dem Ziel der Kanalküste westlich vonYpern (Vierte Flandernschlacht). Aufgrund der Operation Michael konnte die Aktion nur noch in verminderten Umfang durchgeführt werden und wurde von Georg in Georgette umbenannt. Nach einigen Anfangserfolgen wie der Eroberung des strategisch wichtigenKemmelbergs am 25. April lief sich Georgette fest. Im Rahmen der Offensive kam es zum ersten größerenPanzergefecht der Kriegsgeschichte, bekanntestes Ereignis ist jedoch der Tod vonManfred von Richthofen. Gravierender für das deutsche Heer war jedoch die zunehmende Verweigerung von Angriffsbefehlen bei den erschöpften und enttäuschten Truppen ab etwa Mitte April. Der OHL war die schwindende Moral der eigenen Truppen nicht verborgen geblieben und sie eröffnete deswegen umgehend am 27. Mai eine neue Offensive (Schlacht an der Aisne oder Operation Blücher-Yorck) mit dem bis dahin stärksten Artillerieeinsatz des Krieges, fast 6000 Geschütze verschossen innerhalb von vier Stunden zwei Millionen Granaten. Am 29. Mai standen die Deutschen wiederum an der Marne, am 3. Juni kurz vorVillers-Cotterêts, damit war Paris nur 90 Straßenkilometer und 62 Kilometer Luftlinie von der deutschen Front entfernt – Granaten desParis-Geschützes schlugen in der französischen Hauptstadt ein, das britische Kabinett diskutierte am 5. Juni die Evakuierung des britischen Expeditionsheeres. Die Marne-Linie konnte jedoch mit Hilfe der amerikanischen Truppen stabilisiert werden. Die OHL brach den Angriff wegen der Verluste, der alliierten Gegenangriffe und logistischer Probleme am 5./6. Juni ab. Im Rahmen der Kampfhandlungen kam es zurSchlacht im Wald von Belleau unter Beteiligung desUnited States Marine Corps.

    Schon am 9. Juni eröffnete Ludendorff einen weiteren Angriff amMatz (Operation Gneisenau), der am 14. Juni wegen amerikanisch-französischer Gegenangriffe ebenfalls abgebrochen werden musste. Kurz darauf endete ein letzter Angriff der österreich-ungarischen Truppen an der Italienfront ebenfalls mit einem Misserfolg (Zweite Piaveschlacht vom 15. bis 22. Juni).
    Der eigentliche Wendepunkt des Krieges an der Westfront war diezweite Schlacht an der Marne: Der am 15. Juli begonnene deutsche Angriff mit allen noch zur Verfügung stehenden Truppen kam zunächst gut voran; am 18. Juli führten Franzosen und Amerikaner jedoch einen Gegenangriff mit massivem Einsatz kleiner und wendiger Panzer (Renault FT). Die abgekämpften, schlecht versorgten und deshalb (einigen Autoren zufolge) von der ersten Welle derSpanischen Grippe stärker als die Alliierten betroffenen deutschen Truppen wurden überrascht und zogen sich wieder über die erst drei Tage zuvor überschritteneMarne zurück. Die rückwärtigen Verbindungen der7. Armee waren gefährdet; nahezu das gesamte im Mai und Juni eroberte Gebiet musste aufgegeben werden. Der 18. Juli galt in der zeitgenössischen offiziellen Kriegsgeschichtsschreibung als eigentliche „Schicksalswende des Krieges“. Die Alliierten gewannen an diesem Tag die Initiative, um sie bis Ende des Krieges nicht mehr abzugeben.[195]

    Hunderttageoffensive der Alliierten

    Finale alliierte Offensive, Frontbewegung vom 30. August (gepunktete Linie) bis zum 11. November 1918 (gestrichelte Linie)
    Deutsche Soldaten kommen im Sommer 1918 zunehmend in die Defensive: Abwehrversuch eines britischenMark IV-Tankangriffs mit demFlammenwerfer

    In der am 8. August 1918 begonnenenSchlacht bei Amiens musste die deutsche Armee eine schwere Niederlage hinnehmen („Schwarzer Tag des deutschen Heeres“), die Schlacht leitete dieHunderttageoffensive ein. Begünstigt durch starken Nebel stießen östlich vonVillers-Bretonneux 530 britische und 70 französische Tanks – gefolgt von australischer und kanadischer Infanterie – durch die überraschten und unterbesetzten Linien. Die betroffene2. Armee befand sich nach der Frühjahrsoffensive in einem desolaten Zustand („Schattenarmee“ mit „milizartigem“ Charakter). Die deutschen Verluste betrugen alleine am 8. August etwa 27.000 Mann, davon mindestens 12.000 Gefangene, am Ende der Schlacht 75.000 Mann, davon 50.000 Gefangene. Der operative Erfolg (Einbruch maximal 20 Kilometer bis vorBray-sur-Somme undChaulnes) war zwar im Vergleich mit den deutschen Angriffen im März eher durchschnittlich, der moralische Effekt dagegen enorm, vor allem da erhebliche Teile der Armee offensichtlich den Willen zum Weiterkämpfen verloren hatten.[196]

    Am 13. August kam die OHL zur Einsicht, dass die Initiative im Krieg nicht mehr wiedergewonnen werden könne. In der Konferenz vonSpa am 13. und 14. August vertrat die OHL gegenüber dem Kaiser und ReichskanzlerHertling jedoch die Meinung, dass Defensivoperationen den alliierten Kampfeswillen lähmen würden und Deutschland erst nach dem nächsten Erfolg im Westen Friedensgespräche anbieten solle. Einwände von Hertling, AußenministerPaul von Hintze und KaiserKarl kamen nicht zur Geltung, die Auffassung der OHL war nach wie vor ausschlaggebend.[197]

    Bis Mitte September konnten die Alliierten schrittweise Gelände gewinnen, am 21. August griffen die Briten beiAlbert an. Anfang September waren die Deutschen wieder auf die Ausgangsstellung ihrer Märzoffensive zurückgedrängt, die OHL befahl am 2. September widerwillig den Rückzug auf dieSiegfriedstellung. Am 12. September begannen die Amerikaner mit derSchlacht von St. Mihiel ihre erste selbständige Offensive, auf die am 26. September die groß angelegte und bis zum Kriegsende andauerndeMaas-Argonnen-Offensive folgte, am 29. September wurde die Siegfriedstellung erstmals durchbrochen. Die deutschen Truppen konnten zwar vor allem den unerfahrenen Amerikanern anfänglich noch hohe Verluste beibringen, zeigten sich aber zunehmend demoralisiert. Die Mannschaftsstärke war wegen kumulierender Verluste, Desertion, Gefangennahme und Krankheit drastisch gesunken, Reserven waren nicht mehr vorhanden. Hinzu kamen die schlechte Verpflegung – namentlich der Mangel an Grundnahrungsmitteln wie Kartoffeln – und sonstige Versorgungsprobleme. Die Alliierten spielten ihre materielle und personelle Überlegenheit zunehmend aus, zudem wirkten sich taktische Verbesserungen in ihrer Kriegsführung aus. Obwohl die Alliierten und vor allem die USA von derzweiten Welle der Spanischen Grippe stärker betroffen waren als Deutschland – die Amerikaner verloren durch sie mehr Soldaten als durch Kampfhandlungen –, wirkte sie sich aufgrund der Gesamtsituation für Deutschland schwerwiegender aus. Die deutsche Front brach bis zum Waffenstillstand am 11. November jedoch nicht vollständig zusammen, was der sogenanntenDolchstoßlegende nach dem Krieg zu Auftrieb verhalf. Im November 1918 hielten die deutschen Truppen nur noch einen kleinen Teil Nordostfrankreichs und gut die Hälfte Belgiens sowie Luxemburg besetzt, die Alliierten besetzten nach wie vor kaum deutsches Gebiet.[198]

    Zusammenbruch der deutschen Verbündeten und Oktoberreform

    In derPalästinaschlacht vom 19. bis 21. September kam es zur endgültigen Niederlage der osmanischen Armee. Wichtiger war jedoch, dass Mitte September der Widerstand der bulgarischen Armee zusammenbrach und Bulgarien am 26. September um einen bedingungslosen Waffenstillstand nachsuchte. Mitdessen Abschluss am 29. September waren Rumänien als zentraler Öllieferant sowie Ungarn und die k. u. k. Truppenteile in Albanien und Serbien bedroht. Schon zuvor, am 14. September, hatte Österreich-Ungarn eine (zunächst unbeantwortete) Note an die Alliierten gesandt, in der um Frieden gebeten wurde. Diese Entwicklung und die umfassenden Angriffe an der Westfront führten dazu, dass Ludendorff am 28. September imGroßen Hauptquartier (zu der Zeit inSpa) einen Nervenzusammenbruch erlitt. Die OHL legte am Morgen des 29. September AußenministerPaul von Hintze die militärische Lage dar, unmittelbar daraufhin Wilhelm II. Man vereinbarte eine „Revolution von oben“ in Form einer breiten nationalen Regierung unter Einbeziehung aller im Reichstag vertretenen Parteien, von einer ebenfalls diskutierten Militärdiktatur sollte abgesehen werden. Als ReichskanzlerGeorg von Hertling – der demokratische Reformen ablehnte – verspätet nach Spa kam, sah er sich vor vollendete Tatsachen gestellt und trat zurück. Nachfolger wurde am 3. OktoberMax von Baden, der ein neues Kabinett bildete, in das erstmals mitPhilipp Scheidemann undGustav Bauer Sozialdemokraten berufen wurden. Am Vortag, 2. Oktober, hatte Majorvon dem Bussche den fassungslosen Parteiführern des Reichstages die militärisch aussichtslose Lage erläutert. Ludendorff ließ Bedenken des neuen Reichskanzlers und der Regierung gegen ein sofortiges Waffenstillstandsangebot nicht gelten, so dass das neue Kabinett in der Nacht vom 4. auf 5. Oktober eine Note an PräsidentWilson sandte: Wilson wurde gebeten, auf der Grundlage seiner14 Punkte sowie der ergänzenden 5 Punkte vom 27. September 1918 die Herstellung des Friedens in die Hand zu nehmen und einen sofortigen Waffenstillstand herbeizuführen. Zur Unzeit versenkte kurz darauf ein deutsches U-Boot das britische PassagierschiffLeinster (10. Oktober), was sich unmittelbar in den amerikanischen Noten vom 14. und vom 23. Oktober niederschlug. Wilson forderte eine Garantie der fortwährenden militärischen Überlegenheit der Alliierten (also eine weitgehende Entwaffnung Deutschlands) und eine parlamentarische Kontrolle von Politik und Militär als Bedingungen für Friedensverhandlungen (aber nicht unbedingt für den Waffenstillstand). Ludendorff und Hindenburg nahmen angesichts der amerikanischen Noten vom 14. und 23. Oktober wieder eine ablehnende Haltung gegen Friedensverhandlungen ein, fuhren ohne kaiserliche Erlaubnis vom Hauptquartier nach Berlin und erklärten in einem Armeebefehl (24. Oktober), dass die letzten Wilson-Noten (Entwaffnung) unannehmbar seien. Reichskanzler Max von Baden konnte die Insubordination der OHL nachweisen und bestand auf einen personellen Wechsel. Ludendorff und Hindenburg mussten Kaiser Wilhelm am 26. Oktober um ihre Entlassung bitten, der Kaiser nahm Ludendorffs Entlassungsgesuch an, nicht jedoch jenes von Hindenburg. Mit denOktoberreformen kam es zu einem Wandel desRegierungssystems, Deutschland war formal vom 28. Oktober bis zum 9. November einmalig in seiner Geschichte eineparlamentarische Monarchie.[199]

    Zweite Piaveschlacht, Hauswand inFagarè della Battaglia mit einer in Italien bekannten Aufschrift (dt.: Jeder ist ein Held! Entweder der Piave, oder alle getötet!)

    Die Situation in Österreich-Ungarn hatte sich 1918 dramatisch zugespitzt. Die Soldaten waren unterernährt,Desertion, Selbstmorde und Seuchen nahmen rapide zu. Die Armee zerfiel zusehends, die Rüstungsindustrie war dem Zusammenbruch nahe. Böhmen, Galizien, Ungarn und Oberösterreich stellten die Nahrungsmittellieferungen an andere Landesteile ein, in denen Hunger herrschte. Zudem hatten spektakuläre Skandale und Misserfolge wie dieSixtus-Affäre (April 1918), die Versenkung derSzent István (10. Juni), dieZweite Schlacht am Piave (15. bis 22. Juni) und der ungestörtePropagandaflug über Wien vonGabriele D’Annunzio (9. August) Österreich-Ungarn erschüttert. Am 21. August erläuterte der stellvertretende Chef des GeneralstabesAlfred von Waldstätten auf der Besprechung vonBelluno den fassungslosen Generälen aller Armeen die aussichtslose Lage. Der ersten Friedensdemarche vom 14. September folgte eine weitere am 4. Oktober. Im Oktober 1918 begann sich Österreich-Ungarn aufzulösen, der Gesamtstaat wurde zunehmend zu einer „Scheinwelt“, woran dasVölkermanifest vom 16. Oktober seitens Kaiser Karl nichts mehr ändern konnte, sondern die Auflösung weiter beschleunigte. Am 6. Oktober konstituierte sich inAgram derNationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben, in Budapest bildete sich am 25. Oktober im Rahmen derAsternrevolution derUngarische Nationalrat. Schon am Tag zuvor erging eine Weisung der ungarischen Regierung an die Soldaten im k. u. k. Heer, unverzüglich nach Hause zu kehren. Gleichzeitig begann in dieser Situation derGroßangriff der Alliierten bei Vittorio, am 27. Oktober gewannen die Angreifer Brückenköpfe östlich desPiave. Die österreich-ungarischen Truppen verweigerten den Befehl zum Gegenangriff, damit war die Lage hoffnungslos geworden. Am 28. Oktober erging eine Bitte um den Waffenstillstand. Am selben Tag wurde in Prag die Republik ausgerufen und dieTschechoslowakei gegründet, am 29. Oktober derStaat der Slowenen, Kroaten und Serben. Schon am 7. Oktober war vom polnischen Regentschaftsrat ein Aufruf zur Gründung einespolnischen Staates erfolgt, zudem übernahm er am 11. Oktober die militärische Befehlsgewalt. Am 30. Oktober konstituierte sich in Reaktion auf den Abfall aller nichtdeutschen Gebiete der StaatDeutschösterreich. Am 1. November bildete sich eine unabhängige Regierung inUngarn, nachdem Ungarn am 31. Oktober dieRealunion mit Österreich aufgekündigt hatte; damit war dieÖsterreichisch-Ungarische Monarchie aufgelöst. Der Versuch, die Verantwortung für die Annahme der Waffenstillstandsbedingungen auf die Parteien des Parlaments abzuwälzen, scheiterte im Gegensatz zu Deutschland an deren Weigerung, einen vom Kaiser begonnenen Krieg zu beenden (so explizitVictor Adler imStaatsrat). Am 3. November unterzeichnete GeneralWeber denWaffenstillstand von Villa Giusti mit den Alliierten. Am 11. November verzichteteKarl I./IV. alsKaiser von Österreich auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, am 13. November in gleicher Weise als König von Ungarn, womit dieHabsburgermonarchie endete.[200]

    Novemberrevolution in Deutschland und Waffenstillstand

    Philipp Scheidemann ruft am 9. November vom Westbalkon desReichstages die Republik aus
    Wilhelm II. (vierter von links) flieht am 10. November 1918 ins niederländische Exil, hier auf dem Bahnsteig des belgisch-niederländischen GrenzübergangsEysden
    MarschallFoch (zweiter von rechts) und seine Delegation vor demWagen von Compiègne nach der Unterzeichnung desWaffenstillstands

    Schon am 30. September, einen Tag nach der Forderung nach Waffenstillstand seitens Ludendorff, hatte AdmiralReinhard Scheer, der Leiter der im August gebildetenSeekriegsleitung, die Hochseeflotte ohne Angaben von Gründen aufReede beiSchillig naheWilhelmshaven zusammengezogen. Dem Flottenkommando wurde signalisiert, dass einer Forderung auf Auslieferung der deutschen Flotte nachgekommen werden müsse. KonteradmiralAdolf von Trotha entwickelte daraufhin auf der Basis vorausgegangener, im Frühjahr 1917 und im April 1918 aufgestellter Planungen einen Angriffsplan auf die mehr als doppelt so starkeGrand Fleet. Der Operationsplan sah am 30. Oktober einen Nachtvorstoß der gesamten Flotte in dieHoofden vor. Bei Tagesanbruch sollten die flandrische Küste und die Themsemündung angegriffen werden. Da die britische Flotte mit großer Wahrscheinlichkeit den Rückzug zurDeutschen Bucht abschneiden würde, erwartete die Marineführung am Spätnachmittag des zweiten Operationstages die große Seeschlacht beiTerschelling. Die Admiräle sahen eine gewisse Siegeschance, planten also nicht von vorneherein eine „Todesfahrt“ für 80.000 Seeleute, eine solche wurde jedoch als wahrscheinlichere Variante billigend in Kauf genommen. Weder der Kaiser noch der Reichskanzler wurden informiert, sehr wohl jedoch Ludendorff. Die Motive des Flottenvorstoßes lagen in Ehren- und Existenzfragen der Admiräle: Man glaubte, ohne einen letzten Einsatz sei der kommende Wiederaufbau der Flotte gefährdet. Nach dem entsprechendenFlottenbefehl vom 24. Oktober kam es am 27. Oktober zu Befehlsverweigerungen auf einigen der größten Schiffe. AdmiralFranz von Hipper stellte am 29. Oktober den Befehl zum Auslaufen zurück und beorderte die Flottengeschwader zu ihren jeweiligen Standorten. Das besonders unruhige III. Flottengeschwader lief am 1. November in Kiel ein, wo 47 Matrosen, die als Haupträdelsführer galten, in Haft genommen wurden. Aus Protestaktionen gegen diese Maßnahme, bei denen am 3. November sieben demonstrierende Arbeiter und Soldaten erschossen wurden, entwickelte sich derKieler Matrosenaufstand. DieMSPD, deren Führung dieOktoberreformen ausreichten und die Revolution ablehnte, konnte die Weiterentwicklung nicht aufhalten. DieNovemberrevolution erfasste in rascher Folge Stadt um Stadt. Überall im Reich bildeten sichArbeiter- und Soldatenräte, die bereits am 6. November in Hamburg und am 7. November in München die Macht übernahmen. Kaiser Wilhelm, der sich seit dem 29. Oktober imGroßen Hauptquartier im belgischenSpa aufhielt, sah sich am 1. November aufgrund einer Note von US-Präsident Wilson erstmals offiziell mit der Forderung nach seiner Abdankung konfrontiert. Nach einer Befragung von 39 Kommandeuren an der Westfront erhielt er am 9. November die Antwort, dass die Truppen bei einem Einsatz gegen die Revolution den Befehl überwiegend verweigern würden.[201]

    Die MSPD forderte den Reichskanzler am 7. November ultimativ auf, den Kaiser zur Abdankung zu bewegen, ansonsten werde sie aus der Regierung austreten. Die MSPD befürchtete, dass sie andernfalls die Revolution nicht mehr aufhalten könne. Da trotz einer vagen Zusage des Kaisers die konkrete Abdankung nicht folgte, gingen am 9. November die Berliner Großbetriebe in den Generalstreik, große Menschenmassen mitroten Fahnen zogen in Berlin durch die Straßen, die auf vielen öffentlichen Gebäuden – wie demBrandenburger Tor – gehisst wurden. Die MSPD trat um 9 Uhr aus der Regierung aus, ReichskanzlerMax von Baden gab gegen 11:30 Uhr eigenmächtig dieAbdankung des Kaisers und den Thronverzicht desKronprinzen bekannt und übergab kurz darauf sein Amt anFriedrich Ebert. Um 14 Uhr riefPhilipp Scheidemann – ohne Abstimmung mit Friedrich Ebert, der darüber sehr verärgert war – diedeutsche Republik aus.Karl Liebknecht vomSpartakusbund proklamierte um 16 Uhr die freie sozialistische Republik Deutschland. Auf Druck der Basis konstituierten die bisher verfeindeten sozialdemokratischen Parteien MSPD undUSPD am 10. November einen gemeinsamenRat der Volksbeauftragten, Liebknecht stieß mit seiner Forderung auf eine Frontstellung gegen die MSPD praktisch nur auf Proteste. Wilhelm II., der das Schicksal der Zarenfamilie fürchtete, flüchtete am selben Tag von Spa aus in dieNiederlande, wo er erst am 28. November förmlich und „für alle Zukunft“ auf die Krone Preußens und die deutsche Kaiserkrone verzichtete. Wilhelm II. verließ das Land ohne Dankesworte an das Volk und die Truppen, die in seinem Namen gekämpft hatten, noch gedachte er der Gefallenen. Selbst viele Anhänger aus dem konservativen Milieu empfanden den Gang ins Exil ohne vorherige Abdankung alsFahnenflucht. ImEbert-Groener-Pakt vereinbarten Ebert und GeneralWilhelm Groener ein gemeinsames Vorgehen gegen unklar definierte „bolschewistische“ Gruppierungen, was weitreichende Auswirkungen auf dieWeimarer Republik haben sollte.[202]

    Vom 29. Oktober bis zum 4. November fand in Paris eine Konferenz der alliierten Kriegskoalition statt, in der über die Waffenstillstandsbedingungen beraten wurde. Die deutsche Kombination von Friedensangebot und Waffenstillstandsersuchen wurde als Eingeständnis der Niederlage gedeutet. Der amerikanische VertreterEdward Mandell House konnte auch deswegen die PremierministerGeorges Clemenceau undDavid Lloyd George nicht mehr vollständig auf das14-Punkte-Programm festlegen, so dass in der sogenanntenLansing-Note vom 5. November zwei gravierende Verschärfungen formuliert wurden: die Freiheit der Meere (damit auch die Aufhebung der Blockade) werde erst in späteren Verhandlungen geregelt und die „Wiederherstellung der besetzten Gebiete“ beinhalte die Forderung nach umfassenden Reparationen. In Berlin traf die Antwort am 6. November ein, wo angesichts der um sich greifenden Novemberrevolution und aufgrund des Druckes aus der OHL schon daran gedacht wurde, auch ohne Antwort eine Delegation mitweißer Fahne über die Frontlinie zu schicken, um zukapitulieren.[203] Ursprünglich war GeneralErich von Gündell als Erster Bevollmächtigter derWaffenstillstandskommission vorgesehen, in Spa kamenStaatssekretärMatthias Erzberger (Deutsche Zentrumspartei) undPaul von Hintze kurzfristig überein, dass Erzberger die Leitung übernehme, wofür Erzberger noch in Berlin vorsorglich mit einer Blankovollmacht ausgestattet worden war. Diefolgenreiche, erstmals in derKabinettssitzung vom 2. November formulierte Idee, der Waffenstillstandskommission überhaupt einen zivilen Staatssekretär (de facto: Minister) beizugeben, stammte von Erzberger selbst.[204] Die vierköpfige Delegation, bestehend aus Erzberger,General Detlof von Winterfeldt, Kapitän zur SeeErnst Vanselow und dem DiplomatenAlfred von Oberndorff, überschritt auf dem heutigen Gemeindegebiet vonLa Flamengrie am 7. November am heutigenMonument de la Pierre d’Haudroy die Frontlinie und traf am frühen Morgen des 8. Novembers auf derLichtung von Compiègne imWald von Compiègne ein, wo MarschallFerdinand Foch im „Wagen von Compiègne“ die als sehr hart empfundenenWaffenstillstandsbedingungen verlesen ließ. Hindenburg forderte die deutsche Delegation am Abend des 8. November in zwei – teilweise unverschlüsselten – Depeschen ausdrücklich auf, die Bedingungen auch dann zu akzeptieren, wenn keine Verbesserungen möglich seien. In den folgenden Verhandlungen konnten nur geringfügige Erleichterungen erreicht werden. Am Morgen des 11. November zwischen 5:12 Uhr und 5:20 Uhr französischer Zeit unterzeichneten beide Delegationen denWaffenstillstand von Compiègne. Dieser sah unter anderem die Räumung der von der deutschen Armee besetzten Gebiete binnen 14 Tage sowie des linken Rheinufers und dreier Brückenköpfe in Mainz, Koblenz und Köln innerhalb von 25 Tagen vor. DerFriedensvertrag von Brest-Litowsk und derFriede von Bukarest mussten aufgehoben sowie große Mengen von Transportmitteln, Waffen und erhebliche Teile der Flotte abgegeben werden, um dem Reich die Weiterführung des Krieges praktisch zu verwehren. Der Waffenstillstand trat um 11 Uhr französischer Zeit in Kraft (12 Uhr deutscher Zeit) und war zunächst auf 36 Tage begrenzt. Er beinhaltete die sofortige Räumung der besetzten Gebiete im Westen sowie die Übergabe von großen Mengen an Kriegsgerät und Transportmittel, um Deutschland die Wiederaufnahme von Kriegshandlungen unmöglich zu machen. Deutsche Truppen, die sich auf vor dem Kriege zu Russland gehörigen Gebieten befanden, sollten erst zu einem späteren, von den Alliierten zu bestimmenden Zeitpunkt zurückgezogen werden.[205] Damit verzichtete das Deutsche Reich auf die Möglichkeit, den Krieg fortzusetzen, selbst wenn es dies gewollt hätte. Die Nachricht vom Waffenstillstand wurde in Frankreich mit äußerster Begeisterung gefeiert. Die Freude darüber, dass das Grauen des Krieges vorbei war, verband sich mit dem Stolz über den Sieg, der die gesamte Nation umschloss.[206]

    Einzelaspekte

    Kriegsbegeisterung und Antikriegsdemonstrationen

    Hauptartikel:Augusterlebnis undIdeen von 1914
    Abmarsch desRegiments Lübeck am 31. Juli 1914
    Reservisten auf Lastwagen, Berlin, 1914

    Zu Kriegsbeginn zeigten die Menschen ein breites Spektrum an ganz unterschiedlichen Reaktionen, die von Protest und Verweigerungshaltung über Ratlosigkeit und Erschütterung bis zum patriotischen Überschwang und Hysterie reichten. Es gab weder eine allgemeine Kriegsbegeisterung, noch standen die proletarischen und bäuerlichen Schichten dem Krieg geschlossen und konsequent ablehnend gegenüber. Vor allem große Teile der bürgerlich-akademischen Schichten begrüßten das kommende Kriegsereignis. Das konservative Bürgertum reagierte auf das Ultimatum und die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien mit patriotischen Umzügen, so etwa inBerlin-Mitte am 25. Juli 1914 mit etwa 30.000 Teilnehmern. In kleineren Städten und vor allem in ländlichen Regionen herrschte dagegen eine ausgesprochen niedergeschlagene, nachdenkliche und pessimistische Stimmung. Ähnlich verhaltene und gedrückte Reaktionen zeitigte der kommende Krieg in der Arbeiterschaft der Industriezentren. In keinem der vom Kriegsausbruch betroffenen Länder hat es eine „rauschhafte“, sämtliche Bevölkerungsschichten ergreifende Kriegsbegeisterung gegeben.[207]

    Andererseits fanden in Deutschland ähnlich wie in Großbritannien und Frankreich Ende Juli Anti-Kriegs-Demonstrationen statt, so alleine in Deutschland (nach Angaben der SPD) 288 Versammlungen und Aufmärsche in rund 160 Städten, beispielsweise in Berlin-Mitte am 28. Juli 1914 mit mehr als 100.000 Menschen und dies trotz Verbot des Magistrats. Der Wendepunkt zumBurgfrieden war die Nachricht von der russischen Teilmobilmachung am 28. Juli 1914. Ähnlich wie die Arbeiterbewegung in anderen Ländern schlossen sich die Sozialdemokraten der politischen Einheitsfront an, obwohl sie sich nur wenige Tage zuvor gegen die „Kriegstreiberei“ der eigenen Regierung gewandt hatten. Am 1. August 1914 versammelten sich vor demBerliner Stadtschloss zwischen 40.000 und 50.000 Menschen zur zweitenBalkonrede vonWilhelm II., der verkündete, er kenne „keine Parteien und auch keine Konfessionen mehr“. Reichskanzler Bethmann Hollweg verstand es zudem geschickt, Russland als vermeintlichen Aggressor darzustellen. SPD-ParteivorstandHugo Haase, der zahlreiche Antikriegskundgebungen organisiert hatte und noch bis 3. August 1914 innerparteilich gegen die Annahme der Kriegskredite kämpfte,[208] erklärte für die SPD tags darauf: „Wir lassen in der Stunde der Gefahr das eigeneVaterland nicht im Stich“.[209] In allen kriegsbeteiligten Ländern kam es zu Kriegsbeginn zu einer breiten politischen Solidarität, zu einer besorgten, ernsten und entschlossenen Akzeptanz des Krieges.[207]

    Kriegszielpolitik

    Hauptartikel:Kriegsziele im Ersten Weltkrieg
    Deutsche Kriegsziele im Westen

    Das zunächst im Vordergrund stehende und nicht unwesentlich zum Kriegsausbruch beitragende militärische Kriegsziel Deutschlands war – entsprechend demKriegsrat vom 8. Dezember 1912 – den für unvermeidlich gehaltenen Krieg gegen die Entente zu einem noch günstigen Zeitpunkt zu führen, wobei schon im Kriegsrat 1912 die Jahresmitte 1914 als günstig erachtet worden war. Nach Ansicht der deutschen Militärführung entwickelte sich das europäische Kräftegleichgewicht zunehmend ungünstig für Deutschland. Ausgelöst durch die raschen Erfolge der Armee im Westfeldzug traten als politische ZieleAnnexionen in Ost und West zur Sicherung einerHegemonialstellung des Deutschen Reiches auf dem europäischen Festland hinzu, die sich unter anderem im „Septemberprogramm“ 1914 niederschlugen. Die mit der militärischen Gesamtlage im Kriegsverlauf immer weniger in Einklang zu bringenden Annexionsforderungen waren ein wesentliches Hindernis zu Friedensverhandlungen.[210]

    Österreich-Ungarn nahm für sich in Anspruch, um seine Interessen auf dem Balkan und um seine Existenz schlechthin zu kämpfen. Entgegen den nationalistischen Tendenzen der damaligen Zeit hielt Österreich-Ungarn an der universalen Idee des Kaisertums und somit am Vielvölkerstaat fest. Das offizielle Kriegsziel der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bildeten damit die Aufrechterhaltung ihres Bestandes und die Stärkung der Stellung als Großmacht. Gleichzeitig strebte Österreich-Ungarn die Eingliederung Serbiens, Montenegros und Rumäniens oder statt letzterem Russisch-Polens an.[211]

    Vorstellungen französischer Extremisten von einer Nachkriegsordnung in Europa (1915)

    Das vorrangige Kriegsziel Frankreichs war die RückgewinnungElsass-Lothringens.[212] Im Herbst 1915 zeichneten sich weitere französische Kriegsziele ab: Die Zurückdrängung Deutschlands an den Rhein durch Annexion oder Neutralisation desRheinlandes bis hin zur Auflösung der Reichseinheit oder zumindest ihrer Schwächung im föderativen Sinne sowie eine wirtschaftliche und militärische Angliederung Belgiens und Luxemburgs an Frankreich.[213] Nach dem Kriegszielprogramm der RegierungBriand vom November 1916 sollte Frankreichzumindest die Grenze von 1790 und damit Elsass-Lothringen mit dem Saarland erhalten. Einer dauerhaften Okkupation des Rheinlandes wurde die Errichtung zweier neutraler, unabhängiger Pufferstaaten unter französischem Schutz vorgezogen. Belgien sollte, im Gegensatz zu den Vorstellungen des Generalstabs, in Unabhängigkeit belassen werden.[214]

    Russland sah sich als natürliche Schutzmachtpanslawistischer Bestrebungen auf dem Balkan. Nach dem osmanischen Kriegseintritt erhoffte sich die russische Seite den GewinnKonstantinopels und der Meerengen zwischen derÄgäis und demSchwarzen Meer (→ Abkommen über Konstantinopel und die Meerengen). Die russischen Kriegsziele umfassten neben dem alten Ziel der Meerengen aber auch Galizien und das ins russische Gebiet hineinragendeOstpreußen. Der russische AußenministerSasonow sah in seinem 13-Punkte-Programm vom 14. September 1914 in erster Linie territoriale Abtretungen Deutschlands, angeblich auf der Basis des Nationalitätenprinzips, vor. Russland würde den Unterlauf desNjemen (Memelland) und den östlichen Teil Galiziens annektieren sowie den Osten derProvinz Posen, (Ober-)Schlesien und WestgalizienRussisch-Polen angliedern.[215]

    Großbritannien forderte zu Beginn des Krieges die Wiederherstellung der jeweiligen Selbständigkeit der kleineren europäischen Nationen, die durch den Angriff der Mittelmächte zerstört worden waren, vor allem jene Belgiens, dessen Invasion der offizielle Grund für den Kriegseintritt war.[216] Zum Ziel der Befreiung Belgiens trat die Formel derZerschlagung des preußischenMilitarismus.[217] Am 20. März 1917 bezeichnete Lloyd George die Beseitigung der reaktionären Militärregierungen und die Etablierung von demokratisch legitimierten Regierungen als Kriegsziele, die zur Schaffung des internationalen Friedens beitragen sollten. Zunehmend traten auch eigene Expansionswünsche in Form von Forderungen nach Selbstbestimmung für die deutschen Kolonien und die schon okkupierten arabischen Teile der Türkei unterBritish rule zutage.[218] Der Wegfall Russlands aus der Kriegskoalition und – in geringerem Maße – die Annexionswünsche Frankreichs gefährdeten das britische Konzept des Mächtegleichgewichts („Balance of Power“) auch im Falle des alliierten Sieges. Im Osten sollte nunmehr einCordon sanitaire von Frankreich und Großbritannien abhängiger Staaten geschaffen werden, um ein neues Gegengewicht zu Deutschland zu schaffen. Auf der interalliierten Wirtschaftskonferenz in Paris vom 14. bis 17. Juni 1916 wurde nicht zuletzt auf britische Initiative hin über eine ökonomische Nachkriegsordnung verhandelt, mit der die deutsche Stellung im Welthandel auf Dauer niedergehalten werden sollte. Großbritannien war zudem besonders an der Zerschlagung des Osmanischen Reichs und der Aufteilung der arabischen Territorien interessiert.[219] DasSykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916 regelte die Interessenzonen Großbritanniens und Frankreichs imNahen Osten. Großbritannien erhielt das südlicheMesopotamien, während Palästina internationalisiert werden sollte.[220] Großbritannien bestand auf die Auslieferung des Gros der deutschen Flotte.[221]

    Italiens Kriegsziele lagen vor allem in der Annexion italienisch besiedelter Gebiete unter österreichisch-ungarischer Herrschaft (→ Irredentismus). Nach Zustimmung desRussischen Reiches zum italienischen Wunsch, slawisch besiedelte Gebiete zu annektieren und damit dieAdria alsmare nostro („unser Meer“) zu etablieren, kam derGeheimvertrag von London am 26. April 1915 zustande.[222]

    Die amerikanischen Kriegsziele wurden im14-Punkte-Programm vom 8. Januar 1918 formuliert. Es enthielt die völlige Wiederherstellung der belgischen Unabhängigkeit, weiter die Rückgabe Elsass-Lothringens, die Festsetzung italienischer Grenzen entlang der Nationalitätengrenzen sowie die weitere Existenz Österreich-Ungarns, dessen Nationen einefreie Entwicklung ermöglicht werden sollte. Der Türkei wurde Selbständigkeit zugestanden, jedoch ohne Einschluss anderer Nationalitäten, die Meerengen sollten durch internationale Garantien offen gehalten werden. Gefordert wurde die Errichtung eines unabhängigen polnischen Staates. Im Oktober 1918 ergänzten und erweiterten die Amerikaner Wilsons 14 Punkte: Italien wurde aus strategischen Gründen Südtirol sowie ein Protektorat über Albanien zugebilligt, die Befreiung aller slawischen Völker unter der deutschen und österreichisch-ungarischen Herrschaft wurde gefordert und die Teilung desNahen Ostens zwischen Großbritannien und Frankreich anerkannt.[223]

    Kriegswirtschaft

    Frauen arbeiten in einem englischen Rüstungsbetrieb (1915)
    Frauen in der National Shell Filling Factory, Chilwell

    Zentrale Probleme der Kriegswirtschaft waren die Regelung des Verhältnisses von Staat und Wirtschaft, die Erhaltung des Arbeitsfriedens, die Umstrukturierung zur Rüstungsproduktion, die Sicherung des Konsums und die Kriegsfinanzierung. Die Wirtschaftspotenziale der Mittelmächte und der Entente waren schon zu Kriegsbeginn ungleich, erstere verfügten nur über 46 Prozent der Bevölkerung und 61 Prozent des Sozialproduktes der Entente.[224]

    Zu Kriegsbeginn traten jene Bestimmungen in Kraft, die für die militärische Mobilmachung und für einen kurzen Krieg vorgesehen waren, so wurden zum Beispiel die Ausfuhren kriegswichtiger Produkte untersagt, Lebensmittelimporte erleichtert und Höchstpreise für manche Waren festgesetzt. DerGoldstandard als Grundlage der meisten Vorkriegswährungen wurde in den kriegführenden Ländern ausgesetzt. Diese Maßnahmen waren oft nicht ausreichend. So leitete die Munitionskrise von 1914/15 den Übergang zur Kriegswirtschaft ein. Die Ursprünge des von Ludendorff im Jahre 1935 und später von den Nationalsozialisten propagierten „totalen Krieges“ finden sich in der Kriegswirtschaft des Ersten Weltkrieges.[224]

    Dem Übergang standen kriegsbedingte Restriktionen entgegen: Frankreich hatte durch die deutsche Besetzung im Norden einen großen Teil seines industriellen Potenzials eingebüßt, Russland war industriell unterentwickelt und durch die Seeblockade der Dardanellen und der Ostsee von Nachschublieferungen der Alliierten weitgehend abgeschnitten, der deutsche Außenhandel war seinerseits durch die englische Seeblockade stark eingeschränkt. Großbritannien konnte durch den U-Boot-Krieg in seinem Außenhandel nur in der ersten Jahreshälfte 1917 ernsthaft bedroht werden. Die USA mussten die Wirtschaft dagegen nicht im gleichen Maß mobilisieren wie die kriegführenden Staaten in Europa. Der Staat gewann seit 1916/17 erheblichen Einfluss auf die Ökonomien, dieStaatsausgabenquoten erhöhten sich erheblich, in Deutschland von 17 auf 70 Prozent, in Großbritannien von 13 auf 48 Prozent und in den USA von 1,4 auf 22 Prozent.[224]

    Abgesehen vom Rüstungssektor ging die Industrieproduktion in vielen kriegführenden Staaten zurück. So fiel die industrielle Produktion insgesamt im Deutschen Reich um fast die Hälfte. Schwächer war der Rückgang in Großbritannien, während es in den USA kaum zu Einschränkungen kam. Auch die landwirtschaftlichen Erträge sanken in den meisten kriegführenden Staaten, wiederum mit Ausnahme von Großbritannien und den USA. Ein Engpass im Zuge der Umstellung auf die Kriegswirtschaft war die Versorgung mit Rohstoffen, einerseits aufgrund der Seeblockaden (betroffen waren die Mittelmächte und Russland) sowie in Frankreich aufgrund der Abtrennung der nördlichen Departements. Ein weiterer Engpass vor allem bei den Mittelmächten und in Frankreich ergab sich aus der scharfen Konkurrenz zwischen der Armee, die immer mehr Soldaten, und der Industrie, die qualifiziertes Personal benötigte.[224]

    Zur Wahrung des Arbeitsfriedens wurden in unterschiedlichen Anteilen Kooperation und Disziplinierung angewandt: In Österreich-Ungarn waren Arbeiter in Rüstungsbetrieben an ihren Arbeitsplatz gebunden und militärischer Kontrolle sowie Gerichtsbarkeit unterworfen. In Deutschland fand keine Militarisierung der Arbeitsverhältnisse statt; mit demHilfsdienstgesetz vom 5. Dezember 1916 wurde jedoch eine Dienstpflicht eingeführt, währendkorporatistische Regelungen die Zustimmung der Gewerkschaften gewährleisteten. In Frankreich blieben zurückgestellte Arbeiter durch das Loi Dalbiez (benannt nach dem PolitikerVictor Dalbiez) vom 15. August 1915 unter Aufsicht des Militärs gestellt. In Großbritannien schränkte das Treasury Agreement mit den Gewerkschaften und derMunitions of War Act 1915 das Streikrecht und die Freizügigkeit der Rüstungsarbeiter ein. In den USA gab es keine vergleichbaren Beschränkungen, der Selective Service Act vom 18. Mai 1917 (zum Aufbau der Armee) konnte jedoch dazu genützt werden, Arbeitskräfte in die Rüstungsindustrie zu lenken.[224]

    Ausstellung arbeitender Frauen. Im Vordergrund die Berufskleidung für Straßenbahnschaffnerin und Schwerarbeiterin.[225] (1917)

    Trotz der Einberufungen ging die Zahl der Beschäftigten in der Kriegswirtschaft kaum zurück oder stieg an, durch Ausbreitung der Massen- und Fließbandfertigung konnte sie ihre Produktion stark ausweiten. In Deutschland stieg die Zahl der Beschäftigten in der Rüstungsindustrie um 44 Prozent, jene in der zivilen Produktion sank dagegen um 40 Prozent. In unterschiedlichem Umfang wurden Kriegsgefangene, Zwangsverpflichtete und ausländische Arbeitskräfte (überwiegend aus den Kolonien) eingesetzt. Zugleich rückten Frauen und Jugendliche nach, so erhöhte sich in Großbritannien die Zahl der werktätigen Frauen um 23 Prozent, in Deutschland um 17 Prozent.[224]

    Der private Konsum – wichtig für die Moral an der Heimatfront – war der Kriegswirtschaft zwar in allen Staaten untergeordnet, es gelang unterschiedlich gut, die vorhandenen Güter einigermaßen gerecht zu verteilen oder zumindest den Eindruck zu erwecken, solches zu tun. Die USA mussten kaum Einschränkungen hinnehmen, in Großbritannien gelang die Versorgung vergleichsweise gut. Aber selbst dort gingen die Ausgaben für den privaten Verbrauch zwischen 1913 und 1918 um rund 20 Prozent zurück. In Frankreich konnte die Ernährung in Kooperation mit den Alliierten verhältnismäßig gut gewährleistet bleiben. Bei den Mittelmächten dagegen traten – nicht nur wegen der Seeblockade – erhebliche Probleme auf, die sich unter anderem aus der schon 1914 einsetzenden staatlichen Zwangswirtschaft ergaben. Die Versorgungsprobleme und vor allem die Ungerechtigkeit bei der Verteilung der Lebensmittel untergruben die Autorität des Staates und führten zu Unruhen. Ähnliches galt für Russland. Die Versorgungspolitik zugunsten der städtischen Konsumenten und der Industriearbeiter verlief wegen ihrer Unstetigkeit und fehlender Zwangsmittel im Sande. Das Zarenreich zerfiel in – die Städte ausgrenzende – Versorgungsregionen, da die Bauern immer weniger vermarkteten.[224]

    Die öffentlichen Ausgaben zur Kriegsfinanzierung stiegen drastisch an. In Großbritannien lag das letzte Kriegsbudget um 562 Prozent über dem ersten, in Deutschland waren es 505, in Frankreich 448 und in Russland (bis 1916) 315 Prozent. Der Krieg kostete rund 209 Milliarden (inflationsbereinigt in Preisen von 1913: 82 Milliarden) Dollar. Dabei war es in Bezug auf die aufgewandten staatlichen Geldmengen billiger, den Krieg zu verlieren als ihn zu gewinnen: Die Alliierten brachten für die Kriegsführung 147 Milliarden, die Mittelmächte 62 Milliarden Dollar auf.[224]

    Finanziert wurde der Krieg in allen Staaten durch Steuern, Anleihen oder Geldschöpfung. Die öffentliche Hand beschaffte sich gegen kurzfristigeSchuldtitel Geld für die Staatsausgaben bei den Notenbanken. Nachdem das Geld an Wirtschaft und Haushalte geflossen war, wurde es durch Steuern oder Anleihen teilweise wieder abgeschöpft. Da Steuererhöhungen aus verschiedenen Gründen (Burgfrieden, wenig leistungsfähige Steuersysteme) nur begrenzt zur Kriegsfinanzierung verwendet wurden (Frankreich 15 Prozent, Deutschland 17 Prozent, Großbritannien 26 Prozent), vertrauten alle kriegführenden Staaten in erster Linie auf Kredite (Kriegsanleihen), die der Gegner nach dem Krieg in Form von Reparationen zahlen sollte. Weiterhin verschuldeten sich vor allem die Alliierten stark im Ausland, in erster Linie in den USA. Insgesamt liefen interalliierte Schulden von 16,4 Milliarden Dollar auf.[224]

    Deutschland stand nach dem Krieg vor einem Schuldenberg in Höhe von 156 Milliarden Mark (1914: 5,4 Milliarden), Großbritannien vor 5,8 Milliarden Pfund (1914: 0,6 Milliarden). Die Französische Staatsschuld nahm um 130 Milliarden Francs und die amerikanische um 24 Milliarden Dollar zu. Die Geldmenge war in Großbritannien um 111 Prozent gewachsen, in Deutschland um 285 Prozent, womit die Grundlage für diedeutsche Inflation bis 1923 gelegt war.[224]

    Siehe auch:Deutsche Wirtschaftsgeschichte im Ersten Weltkrieg

    Grabenkrieg

    Hauptartikel:Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg
    Ursprünglich deutscher Schützengraben, während derSchlacht an der Somme von Briten besetzt
    Luftaufnahme des Grabensystems beiWarneton (Westflandern) am 3. September 1917

    Stellungskrieg undGrabenkrieg gelten geradezu als „Sinnbild“ und bestimmende Formen des Ersten Weltkrieges: eine Kriegsführung entlang dauerhafter, befestigter Frontlinien, „Millionen von Soldaten, jahrelang im Schlamm in einen sinnlosen Kampf verstrickt, nur um unter ungeheuerlichen Verlusten winzige Geländegewinne zu erzielen, ein jahrelanger Aderlaß für die Bevölkerung und die Ressourcen der kriegführenden Nationen.“[226] Dieser Grabenkrieg kennzeichnete vor allem die Situation an der rund 700 Kilometer langenWestfront zwischen November 1914 und März 1918, zeitweise aber auch die Situation an derOstfront und derItalienfront. Alle Großmächte hatten bis 1914 in ihren Kriegsplänen einen Bewegungskrieg vorgesehen. Nach dem Scheitern desSchlieffen-Plans und der gegenseitigenÜberflügelung imWettlauf zum Meer gruben sich die Armeen ein. Die Gründe für die Erstarrung der Fronten waren der militärtechnische Entwicklungsstand, der den Verteidiger begünstigte, sowie der anfängliche Kontrollverlust in der operativen Führung der Massenheere und das relative Gleichgewicht der Kräfte.[227]

    Im Januar 1915 ordnete die deutscheOberste Heeresleitung an, dass die Frontstellungen an der Westfront so ausgebaut werden müssen, dass sie gegen zahlenmäßig überlegene Kräfte gehalten werden können. Die Kampferfahrungen führten zunächst zur Verlegung der Linie – soweit möglich – in eine Hinterhangstellung und zur Einführung einer zweiten Linie, etwa ab Ende 1916 hatten die Kriegsparteien in vielen Bereichen drei Schützengrabenlinien eingeführt, aus der einfachen Grabenlinie entwickelte sich zunehmend ein tief gestaffeltes Stellungssystem und eine elastische Zonenverteidigung. Erfolgreiche Angriffe erforderten eine örtliche Überlegenheit und eine sorgfältige Vorbereitung. Zunächst versuchte man mit mehrtägiger, jedoch verräterischer Artillerievorbereitung das gegnerische Stellungssystem zu zerstören, Angriffe wurden zunehmend zuMaterialschlachten mit zuvor ungekanntem Munitionsverbrauch. Weitere Versuche, die erstarrten Fronten aufzuweichen, waren der Einsatz von Giftgas (Gaskrieg), Sprengung von Minen (Minenkrieg), die Einführung vonTanks,Granatwerfern undMaschinenpistolen („Grabenfeger“). DieHandgranate erlebte eine Renaissance, während dasBajonett seine Bedeutung als herkömmliche Nahkampfwaffe nahezu einbüßte: in den engen Gräben wurden eher (mitunter geschärfte)Feldspaten alsBlankwaffe verwendet. Die deutsche Armee reagierte vor allem in derFrühjahrsoffensive 1918 mit taktischen Veränderungen,Stoßtruppen stießen ohne Rücksicht auf verbleibenden Widerstand durch die Linien und suchten mit dieser „Infiltrationstaktik“ die rückwärtige Infrastruktur zu zerstören.[227] Auf der anderen Seite gab es gerade in diesem Stellungskrieg das sogenannte „Leben und Leben lassen“, ein nicht verabredetes Zustandekommen von nicht-aggressivem Verhalten zwischen verfeindeten Truppenteilen, das in manchen Frontbereichen über einen längeren Zeitraum beibehalten wurde.[228]

    Der Alltag der Soldaten in den Schützengräben war durch wechselnde Phasen von langer Untätigkeit und zugespitztem Überlebenskampf gekennzeichnet. Ergebnisse waren einerseits Kunstformen wie die „Trench Art“ („Grabenarbeit“), andererseits schwereKriegsneurosen (beispielsweise bei Verschütteten) undKriegstraumata (wie etwa „Kriegszitterer“) oder auch zuvor kaum bekannteAngstreaktionen wie das sogenannte „Angstschlafen“ (plötzliches Einschlafen im Schützengraben, vor allem vor Angriffen).[227]

    Gaskrieg

    Hauptartikel:Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges
    Kanadischer Soldat mit mittelschweren Senfgasverätzungen
    Deutsche Infanterie während eines Gasangriffs beiArmentières, Frühjahr 1918

    Am 22. April 1915 fielen amYpernbogen bis zu 5.000 Menschen einem deutschen Chlorgaseinsatz zum Opfer (heutige Schätzungen: 1.200 Tote und 3.000 Verwundete). Dieses Datum wird heute als Geburtsstunde moderner Massenvernichtungswaffen und eigentlicher Beginn des Gaskrieges angesehen, mit dem das Bild des Soldaten und die Vorstellung vom Krieg als „ritterlichen Kampf“ viel radikaler verändert und in Frage gestellt wurde als mit der Neueinführung anderer Kampfmittel. Die militärische Führung war vom durchschlagenden Erfolg beim Ersteinsatz in dem vonFritz Haber entwickelten Blasverfahren völlig überrascht und konnte ihn mangels Reserven nicht ausnutzen, zudem waren die Angreifer ebenfalls vom Gas beeinträchtigt. Die Alliierten werteten den massiven Einsatz tödlich wirkender Gase als eindeutigen Verstoß gegen dieHaager Landkriegsordnung und als weiteren Beweis für die „barbarische“ deutsche Kriegsführung. Der Einsatz vonchemischen Waffen stellte zwar keine Neuheit mehr dar, zuvor waren in diesem Krieg jedoch nurReizstoffe verwendet worden, die zudem wenig wirksam waren. Das Scheitern der offensiven Kriegsführung, der zermürbendeGrabenkrieg und die Munitionskrise wegen fehlenden Salpeters sowie die überlegene, aber unausgelastete deutsche Chemieindustrie führten zur Entscheidung für dieses Kampfmittel. Im deutschenOffizierkorps erhoben sich zwar durchaus Bedenken, es nahm aber den Einsatz letztendlich als angeblich notwendiges Übel hin. Am 31. Mai 1915 kam bei einem deutschen Angriff an der Ostfront beiBolimów erstmals zur Beimischung vonPhosgen („Grünkreuz“). Auf die Wirkung und dabei vor allem die Spätfolgen dieses in immer größerer Konzentration eingesetzten Kampfstoffes gehen die meisten Gastoten des Ersten Weltkrieges zurück. Am 25. September 1915 eröffneten die Briten den ersten großangelegten Gasangriff zu Beginn derSchlacht bei Loos, der ebenfalls einen Einbruch in die deutschen Stellen ermöglichte.[229]

    Im Herbst 1915 wurden die erstenGasmasken eingeführt. Zunehmend verschossen die Kriegsparteien das Gas mit Granaten, um weniger von der Windrichtung abhängig zu sein. Am 10. Juli 1917 kam es beiNieuwpoort zum Ersteinsatz von „Maskenbrechern“ („Blaukreuz“), welche die Filter der Gasmasken durchdrangen. Gleichzeitig oder kurz danach verschoss man in der Regel einen lungenschädlichen, meist tödlichen Kampfstoff (zum Beispiel „Grünkreuz“), da der Hustenreiz die Soldaten oft dazu veranlasste, die Masken abzunehmen („Buntschießen“). Zwei Tage nach dem ersten Einsatz von „Blaukreuz“ folgte wiederum beiYpern ein gänzlich neuer Kampfstoff, dasKontaktgiftSenfgas („Gelbkreuz“), von den Briten auch „hun stuff“ genannt. Senfgas führt zu schweren Verletzungen (ähnlichVerätzungen) von Haut, Augen und Bronchien sowie bei hoherExposition zum Tod. Beim Einsatz von Senfgas wurde durchaus ins Kalkül gezogen, dass pflegeaufwändige Schwerverletzte die Gegenseite mehr belasten als Tote.[229]

    Insgesamt wurden im Ersten Weltkrieg etwa 112.000 Tonnen Giftgas eingesetzt, davon von Deutschland 52.000 Tonnen. Die genaue Anzahl der im Ersten Weltkrieg durch Kampfgas Vergifteten und Toten ist nur schwer festzustellen, zumal ein Großteil der Soldaten erst nach dem Krieg an den Spätfolgen verstarb: Schätzungen gehen für die Westfront von etwa 500.000 Verletzten und 20.000 Toten aus, wobei die Zahl der Toten wahrscheinlich noch höher angesetzt werden muss. Für dieOstfront sind keine verlässlichen Zahlen verfügbar.[229]

    Siehe auch:Liste chemischer Kampfstoffe

    Luftkrieg

    Luftkampf (Ölgemälde vonMichael Zeno Diemer aus dem Jahre 1918)
    Hauptartikel:Luftkrieg im Ersten Weltkrieg

    Der Erste Weltkrieg kann als eigentlicher Beginn derLuftkriegsführung gesehen werden, in dem sich die meisten der heute gängigen Gattungen anMilitärflugzeugen und heute noch gültigen Luftkriegskonzepte entwickelten. Er ist insofern Gegenstand derMilitärgeschichte wie auch derTechnikgeschichte.

    Die wenig robustenFlugzeuge bei Kriegsbeginn wurden hauptsächlich zurLuftaufklärung eingesetzt. Damit erfüllten sie eine wichtige, von vielen Generälen anfangs unterschätzte Aufgabe. Die zentrale Plattform für den Luftkrieg im Ersten Weltkrieg war das erst elf Jahre vor Kriegsbeginn erfundene Flugzeug.Fesselballons undMilitärluftschiffe spielten eine Nebenrolle. Wie bei kaum einem anderen Kriegsmittel standen technischer Fortschritt, industrielle Kapazitäten, militärische Forderungen und organisatorische Rahmenbedingungen in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis. Die im Vergleich zum Land- und Seekrieg völlig andersartige räumliche Dimension führte zu einem neuen statischen, operativen und taktischen Denken. Insofern war der Luftkrieg ein Teil der „Epochenschwelle“, die manche Historiker im Ersten Weltkrieg sehen.[230][231]

    Der Erfolg der Aufklärer, Artilleriebeobachter, Bomber und Schlachtflugzeuge hing davon ab, inwieweit sie in der Luft ungestört ihrer Aufgabe nachgehen konnten. Dementsprechend kam es im Krieg zu einer rasanten Entwicklung im Bereich der Jagdflugzeuge: von provisorischen Anfängen bis zu den leistungsfähigen Maschinen zu Kriegsende. Aus den 1914 als Hilfswaffe eingesetzten Flugzeugen waren vier Jahre später bei allen kriegsführenden Nationen große und spezialisierte Luftstreitkräfte mit eigenen Einsatzgrundsätzen geworden.[232]

    Seekrieg

    Hauptartikel:Seekrieg im Ersten Weltkrieg
    Untergang der deutschenBlücher imGefecht auf der Doggerbank, die Besatzung versucht sich über Schiffswände zu retten (berühmteKriegsfotografie)
    Skagerrakschlacht, „größte Seeschlacht der Weltgeschichte“, im Bild explodiert dieQueen Mary

    DemKrieg zur See wurde vor 1914 eine große, wenn nicht entscheidende Rolle beigemessen. Tatsächlich kam es zwar mit derSkagerrakschlacht zur „größten Seeschlacht der Weltgeschichte“[233] aber nicht zur allseits erwarteten Entscheidungsschlacht. Der Anteil des Seekrieges am Ausgang des Ersten Weltkrieges insgesamt war so nicht ausschlaggebend und eher in seiner indirekten Wirkung von Bedeutung.

    Auf allen Kriegsschauplätzen gab es eine eindeutige Überlegenheit einer Seite: Großbritannien gegenüber Deutschland in der Nordsee, Deutschland gegenüber Russland in der Ostsee (faktisch), Frankreich und Italien gegenüber Österreich-Ungarn im Mittelmeer (außer Adria) und Russland (seit Ende 1915) gegenüber der Türkei im Schwarzen Meer, wobei der Türkei dennoch eine fortgesetzte Blockade der Schwarzmeerengen gelang. Die Meere waren ganz überwiegend Bewegungsraum für die Kriegsflotten, Handelsschiffe und Truppentransporter der Entente, nicht jedoch für jene der Mittelmächte.[234]

    DieBlockade derNordsee durch dieRoyal Navy in Form derNorthern Patrol umSchottland und dieDover Patrol imÄrmelkanal trug erheblich, nach Auffassung angloamerikanischerMarinehistoriker entscheidend zur Erschöpfung derMittelmächte bei, die Blockaden derOstsee und derDardanellen hatten wesentlichen Anteil an der Niederlage derRussischen Armee. Aktionen der deutschenMittelmeerdivision waren Anlass zum Kriegseintritt desOsmanischen Reiches auf der Seite der Mittelmächte. DerKreuzerkrieg – das Mittel per se zahlenmäßig unterlegener Seestreitkräfte – hatte aufgrund der mangelnden Vorbereitung seitens der deutschen Admiralität und der fehlenden Stützpunkte nur unwesentlichen Anteil am Kriegsgeschehen. Unerwartet zeigte sich der U-Boot-Krieg als bedeutendster Teil des Seekrieges. Da dasU-Boot als Waffe von allen Seiten unterschätzt wurde, waren die Seestreitkräfte auf den U-Boot-Krieg allgemein wenig vorbereitet. Deutsche U-Boote brachten dennoch die Entente vor allem in der ersten Jahreshälfte 1917 in ernsthafte Schwierigkeiten. Der U-Boot-Krieg führte indirekt zum Kriegseintritt der Vereinigten Staaten und damit letztlich zur Niederlage der Mittelmächte.

    DerEinsatzbefehl zur Entscheidungsschlacht auf See wurde erst gegeben, als dieOberste Heeresleitung den Krieg verloren gegeben hatte, und führte zumKieler Matrosenaufstand, der wiederum Auslöser derNovemberrevolution war.

    Propaganda

    US-Propaganda: „Destroy This Mad Brute – Enlist“ (dt.: „Vernichte diese verrückte Bestie – Melde dich freiwillig“). Die Frau stellt das von den Deutschen besetzte neutrale Belgien dar
    Foto eines Massengrabes bei Vimy (oder evtl. bei Fromelles), wie es zunächst 1916 als Postkarte veröffentlicht wurde
    Foto eines Massengrabes beiVimy (oder evtl. beiFromelles), wie es zunächst 1916 als Postkarte veröffentlicht wurde
    Vermutlich aufgrund der zu lässigen Haltung der Offiziere angesichts der Gefallenen wurde das Bild retuschiert, sodass keine Offiziere mehr zu sehen waren
    Vermutlich aufgrund der zu lässigen Haltung der Offiziere angesichts der Gefallenen wurde das Bildretuschiert, sodass keine Offiziere mehr zu sehen waren
    Hauptartikel:Propaganda im Ersten Weltkrieg

    Propaganda warb im Wesentlichen für die Motivation zum Kriegsdienst und für die Unterstützung der Kriegsbeteiligung in der eigenen Bevölkerung oder bei erhofften Alliierten, wozu fremdenfeindliche Vorurteile und patriotische Symbole verwendet wurden. Erstmals in der Geschichte gründeten die kriegsführenden Staaten hierzu eigene Behörden.

    Mittelmächte

    Im Deutschen Reich wurde zwecks Propaganda dieZentralstelle für Auslandsdienst am 5. Oktober 1914 eingerichtet, es folgten dieMilitärische Stelle des Auswärtigen Amtes (MAA) am 1. Juli 1916 und zuletzt dasBild- und Filmamt (BUFA) am 30. Januar 1917. In Österreich-Ungarn war das schon am 28. Juli 1914 geschaffenek.u.k. Kriegspressequartier (KPQ) zuständig.

    Im deutschsprachigen Teil Österreich-Ungarns zeigte die Propaganda unter anderem kriegsverherrlichende Zeichnungen in Plakatgröße mit der illustrierten Aussage „Jeder Tritt ein Britt, jeder Stoß ein Franzos, jeder Schuss ein Russ“ und „Serbien muss sterbien“ finden. Das Motiv von „Lord Kitchener Wants You“ wurde im Kriege vielfach kopiert.

    Die Gräuelpropaganda der Mittelmächte war schon deswegen weniger ausgeprägt, da kaum deutsches Gebiet besetzt war und somit vergleichsweise wenige deutsche Zivilisten direkten Kriegseinwirkungen ausgesetzt waren. In erster Linie wurde die russische Seite (Armee und Bevölkerung) verunglimpft. Der Einsatz schwarzer Kolonialtruppen auf europäischen Schlachtfeldern durch die Alliierten wurde wechselweise als Kulturbruch oder als unmoralisch angeprangert. Die Propagandaabteilungen der Mittelmächte tendierten dazu, den Gegner herabzuwürdigen, lächerlich zu machen und die eigene Stärke herauszustellen. Hierzu wurden zahlreiche Bilder veröffentlicht und als Postkarten vertrieben, die gefallene alliierte Soldaten sowie entsprechendeMassengräber zeigten.[235]

    In Deutschland wurde nach dem Krieg die feindliche – namentlich die britische – Propaganda als wesentlich effektiver als die eigene eingeschätzt, nicht wenige führten die deutsche Kriegsniederlage auf feindliche Propaganda zurück. Wilhelm II. schrieb in seinem niederländischen Exil über den englischen VerlegerNorthcliffe, dessen Zeitungen an der Spitze der antideutschen Propaganda standen: „Hätten wir einen Northcliffe gehabt, wir hätten den Krieg gewinnen können.“ Auch Erich Ludendorff äußerte sich später anerkennend.Adolf Hitler ließ sich inMein Kampf sehr umfangreich über die Kriegspropaganda aus und resümierte folgenreich: „An dieser feindlichen Kriegspropaganda habe auch ich unendlich gelernt.“[236]

    Entente und assoziierte Mächte

    Auf Seiten der Alliierten wurde zwecks Propaganda in Frankreich dasMaison de la Presse im Februar 1916 gegründet, in Großbritannien gab es zum gleichen Zweck dasWar Propaganda Bureau, in den USA dasCommittee on Public Information.

    Die „Hunnenrede“, mit derWilhelm II. deutsche Truppen, die 1900 zur Niederschlagung desBoxeraufstands nach China entsandt wurden, zu einem rücksichtslosen Rachefeldzug aufgefordert hatte, trug den Deutschen in angloamerikanischen Ländern nachträglich die Bezeichnung „huns“ ein. AnderePropagandakampagnen waren etwa die behauptete Kreuzigung von Nonnen an Kirchentoren in Belgien oder das angebliche Abschlagen der Hände von Kindern durch die deutschen Truppen in Belgien, die sich unter anderem imBryce-Report niederschlugen.

    Prominente britische Wissenschaftler erklärten nach Berichten über den Brand derUniversitätsbibliothek Löwen Ende August 1914, das deutsche Heer habe das Feuer absichtlich gelegt. Deutsche prominente Wissenschaftler antworteten mit Gegenerklärungen, unter anderem mit demManifest der 93 und derErklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches, die den Weltkrieg als Kulturkampf und Verteidigungskrieg zu rechtfertigen suchten, was wiederum eine britischeAntwort an die deutschen Professoren zur Folge hatte.[237]

    Gut untersucht ist die Haltung der britischen Presse: Sie hatte in den letzten zwei Jahren vor dem Krieg eine zunehmend positive Haltung gegenüber Deutschland eingenommen. Die Zeitungen vertraten u. a. die Meinung, dass die deutsche Aufrüstung zur See zwar lästig sei, aber für die Royal Navy keine tatsächliche Gefahr bedeute.[238] Während derJulikrise wurde zunächst in erster Linie der russische Zar für die Eskalation verantwortlich gemacht. Dies änderte sich mit dem deutschen Ultimatum an Russland und vor allem mit dem Einmarsch in Belgien und Luxemburg. Mit dem weiteren Fortgang des Kriegs wurde Deutschland nicht nur als Gegner diskreditiert und als Träger der alleinigen Kriegsschuld gebrandmarkt, sondern zum Feindbild der gesamten Menschheit stilisiert. Dabei wurde nur zu Beginn des Krieges noch zwischen Regierung und Bevölkerung differenziert. Diese überzogene Gräuelpropaganda war ein Grund, warum kein Verständigungs- oder Verhandlungsfrieden zustande kam, und erschwerte nach dem Krieg auf allen Seiten die Aussöhnung. Die Nationalsozialisten konnten später mit Hinweis auf diese Propaganda (Völkischer Beobachter vom 4. September 1939: „Greuelmeldungen wie einst“) ihre Verbrechen leichter vertuschen.[239]

    Waffentechnische Entwicklung

    1914: Reiter der deutschen Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika
    1914: Reiter der deutschenSchutztruppe inDeutsch-Südwestafrika
    1918: Der Renault FT wurde prägend für spätere Panzertypen bis zur Gegenwart
    1918: DerRenault FT wurde prägend für spätere Panzertypen bis zur Gegenwart

    Der Erste Weltkrieg revolutionierte dieWaffentechnik in zahlreichen Aspekten.In der Infanterieausrüstung brachte der Erste Weltkrieg den endgültigen Durchbruch zurTarnkleidung und zumStahlhelm. Die Gewehre der Infanterie waren etwa gleichwertig, lediglich das britischeLee-Enfield war aufgrund der schnellen Schussfolge jenen der anderen Kriegsteilnehmer überlegen und verursachte vor allem in Flandern hohe deutsche Verluste. Der Grabenkrieg brachte eine Renaissance derHandgranate, lediglich die Mittelmächte verfügten zu Beginn des Krieges über ausreichende Mengen, die Briten hatten sie 1870 ausgemustert. DasMaschinengewehr wurde von schwer transportablen Modellen (z. B. das deutscheMG 08 mit 30 bis 40 kg Gewicht) zu leichteren Modellen weiterentwickelt (z. B. das später sprichwörtlicheMG 08/15 mit 14 kg). Die erste „echte“ MaschinenpistoleMP18 wurde bezeichnenderweise auch „Grabenfeger“ genannt und diente vor allem zur Unterstützung von neuen Infanterietaktiken (Sturmtruppen).[240]

    Maschinengewehre und später Panzer machten den traditionellen Einsatz vonKavallerie zum Anachronismus, die Ära der altbekannten „Schlachtenkavallerie“ war bereits 1914 unweigerlich an ihr Ende gekommen, die Kavallerie verlor im Ersten Weltkrieg ihren Status als Hauptwaffengattung und wurde vorwiegend zur bewaffneten Aufklärung und Geländesicherung verwendet. In den ausgedehnten Räumen der Ostfront machten beide Seiten besonders im Bewegungskrieg der Jahre 1914/15 noch umfangreichen Gebrauch von ihren Kavallerietruppen, die Engländer gegen Ende des Krieges in Palästina. In den späteren Kriegsjahren reduzierten sämtliche kriegführenden Mächte ihre Reitertruppen stark.[241]

    Aus dem ersten mäßig erfolgreichen TankMark I entwickelten die Alliierten die effektive AngriffswaffeMark IV und den „Urahnen“ heutiger Panzertypen, denRenault FT. Deutschland entwickelte bis Kriegsende nur unzureichende Abwehrmittel wie etwa die sogenannteTankbüchseM1918. Der einzige serienmäßige deutsche PanzerA7V konnte nicht in ausreichender Zahl produziert werden: Lediglich 20 A7V standen 1220 Mark IV und 2700 Renault FT sowie etwa 2000 weiteren alliierten Panzerfahrzeugen gegenüber, was beispielhaft die materielle Überlegenheit der Alliierten im letzten Kriegsjahr illustriert.

    Die Grenzen der Artillerie führten im Laufe des Ersten Weltkriegs zum Bedeutungsgewinn vonBombenflugzeugen, so zeigte z. B. die zu Beginn des Krieges gegen feste Ziele mitunter effektive „Dicke Bertha“ systembedingte Schwächen (Immobilität, hoher Schussverschleiß, mäßige Treffgenauigkeit).[242] Das technisch aufwändigeParis-Geschütz hatte wegen der sehr geringen Treffgenauigkeit keinen militärischen Wert und gilt als reine „Terrorwaffe“ gegen zivile Ziele. Die leichte und bewegliche französische „Canon 75“ revolutionierte schon vor dem Krieg die Artillerie und zeigte vor allem in der Anfangsphase des Krieges ihre Leistungsfähigkeit gegen den deutschen Angriff,[243] erwies sich aber für die Erfordernisse des Stellungs- und Grabenkrieges als zu kleinkalibrig. Das Verhältnis von leichten zu schweren Batterien verlagerte sich bei den kriegsführenden Parteien im Rahmen des Stellungskrieges von 11:2 bei Kriegsanfang zu 9:7 bei Kriegsende.[244]

    Aus Provisorien entstanden die ersten serienmäßigenJagdflugzeuge (z. B.Fokker E.I), die mit starr eingebauten Maschinengewehren und dem gesamten Flugzeug auf den Gegner zielten. Ebenfalls aus Provisorien entwickelten sich früheLangstreckenbomber wie die deutschenGroß- und Riesenflugzeuge oder der britischeHandley Page Type O, die zunehmendKriegszeppeline ablösten. Der Erste Weltkrieg kann zudem mit dem eigentlichen Beginn desFlugfunks gleichgesetzt werden, der die Möglichkeiten derLuftaufklärung auf ein völlig neues Niveau hob.

    DasU-Boot – vor dem Krieg allenfalls als Hilfswaffe eingeschätzt – wurde zur zentralen Angriffswaffe imSeekrieg. Die überlegene Funkaufklärung („Room 40“) der Briten erschwerte den Einsatz derHochseeflotte bis zum völligen Erliegen von relevanten Einsätzen in der Nordsee. Die Briten setzten ihre überlegeneGrand Fleet vor allem aufgrund der Bedrohung durch U-Boote kaum offensiv ein, sodass mit dem Ersten Weltkrieg der Bedeutungsrückgang vonGroßkampfschiffen begann.

    Abgesehen von der Mobilisierung aller Reserven im Rahmen derKriegswirtschaft zeigte sich der industrialisierte Krieg daran, dass vorwiegend Distanzwaffen das Kriegsgeschehen bestimmten: Artillerie verursachte etwa 75 Prozent aller Verletzungen im Krieg, Infanteriewaffen etwa 16, Handgranaten 1 bis 2 und Giftgas knapp 1,7 Prozent. Durch die traditionellen, „blanken“ Waffen (Säbel, Dolch, Seitengewehr) wurden im gesamten Krieg nur noch 0,1 Prozent der Wunden beigefügt. Weniger in das Bild des industrialisierten und damit „modernen“ Krieges passt jedoch, dass knapp ein Zehntel der deutschen, ein Sechstel der österreichisch-ungarischen und ein Fünftel der französischen Toten einer Erkrankung zum Opfer fielen.[245]

    Siehe auch:Militärische Ausrüstung im Ersten Weltkrieg

    Urteilsfähigkeit der Militärs

    Das ebenso unerwartete wie allseitige Weltkriegsdesaster der Kriegführung hatte seine wesentliche Ursache in der ungleichen Entwicklung von Technik und militärischer Taktik. In den letzten 30 Jahren vor dem Krieg häuften sich neue Erfindungen in der Waffentechnik:Rauchschwaches Pulver, kleinkalibrige Mehrladegewehre,Schnellfeuergeschütz, Maschinengewehr, Flugzeuge und vieles mehr verdichteten sich zu einer „kritischen Masse“, deren Verhalten und Folgen sich ohne das „große Experiment“, das im Sommer 1914 losbrach, nicht einfach beurteilen ließen.

    Sowohl die deutsche wie die französische Armeeführung versuchten die immer stärkere Gewichtung der Technik in ihrem Metier zu ignorieren und abzuwerten, dagegen den Willen und den Angriffsgedanken in den Vordergrund zu stellen. Die Betonung der Kampfmoral («Offensive à outrance») bot sich zur Relativierung der durch die Technisierung der Rüstung hervorgerufenen Probleme an. Deshalb wurden nur einseitig Lehren aus derBelagerung von Port Arthur (1904/05) gezogen, obwohl sich hier die neue militärtechnische Situation des industrialisierten Krieges schon deutlich abzeichnete.

    Das Besondere an den Militärdoktrinen in Frankreich und Deutschland war nicht die Ausrichtung auf die Offensive, sondern deren einzigartige Übersteigerung – die taktische Vernunft kam dabei praktisch abhanden. Nicht zuletzt spielte dabei dieweltanschauliche Prägung desSozialdarwinismus eine Rolle. Dem Kriegshandwerk bot der Sozialdarwinismus eine neue, pseudowissenschaftliche Legitimation: Modernisierungsbewusstsein verband sich mit der Betonung des vitalen Elements der Kriegsführung und führte so auf einen Weg, der angesichts einer beispiellosen Entwicklung der Waffentechnik auf ungeheure Blutbäder zuleitete. Nirgends waren die Militärführungen bereit anzuerkennen, dass der ungleiche Entwicklungsstand von Feuerkraft und Bewegung den offensiven Bewegungskrieg unmöglich machte. Der Sieg konnte nur noch mit Opfern erkämpft werden, die selbst nach Maßstäben der damaligen Zeit in keinem Verhältnis zum Gewinn standen.[246]

    Fronterfahrungen

    Opfer eines Gasangriffs auf dem GemäldeGassed vonJohn Singer Sargent

    Der Erste Weltkrieg mit seinen Materialschlachten führte einen Wandel in der Selbstwahrnehmung und in der Außenwahrnehmung der Soldaten herbei. So war vor dem Ersten Weltkrieg die allgemeine Vorstellung vom Krieg noch von offenen Feldschlachten geprägt, in denen der Soldat verwegen,ritterlich undheldenmütig dem Feind die Stirn bieten sollte. Nahezu alle Deutschen waren in ihrer Vorstellung vom Krieg auf dem Stand von 1871 und früher stehengeblieben. Demgemäß war der Krieg als ein „offener, ehrlicher Kampf mit ritterlichen Waffen“ gedacht, der den Teilnehmern Abenteuer, Romantik und persönliches Heldentum bringen würde.[247] So war die gewerblicheProstitution sowohl an der Front als auch in derEtappe weit verbreitet. Die für Soldaten und Offiziere getrennten Bordelle wurden von Militärärzten kontrolliert und teilweise sogarvom Militär selbst betrieben.[248][249][250] Doch der verklärte Blick auf den Krieg konnte den Realitäten des Stellungskrieges nicht standhalten. Das Erlebnis an der Front zerstörte solche Vorstellungen: „Mut, Tapferkeit und Geschick – alles überflüssig…“ Der Krieg brachte den Soldaten nicht das erhoffte Abenteuer und Heldentum, sondern die verstörende Erfahrung einer völligen Degradierung des Einzelnen zum wehrlosen Objekt der Kriegsmaschinerie, womit das Bild eines entpersonalisierten und industrialisierten Krieges entstand.[247]

    Entscheidend prägte das beinahe unausgesetzte Feuer der Artillerie diesen Eindruck, das mehr als die Hälfte der Opfer des Krieges forderte. Den Soldaten blieb als einzige Reaktion auf diese Waffe nur das hilflose Abwarten auf den Einschlag, auf das Hereinbrechen einer nicht beeinflussbaren Gewalt: „Die Kriegsmaschinerie schien allmächtig zu werden und denen, die an ihren undurchsichtigen Bewegungen teilnahmen, ihre Entscheidungen aufzuzwingen.“[251] So entstand die Ikonographie eines neuen Typus des Soldaten, die „emotionalen, spontanen und loyalen Jugendlichen“ desLangemarck-Mythos wichen dem Verdun-Kämpfer, im Idealbild eine „geschulte, kalte, aggressive, isolierte und technisch gerüstete Führerfigur.“ Der Stahlhelm wurde dabei zum Sinnbild des Soldaten, er repräsentierte die moderne, technische und funktionale Erscheinung des Krieges.[252]

    Der statischen Anordnung des Grabenkrieges wohnte paradoxerweise auch eine Tendenz zur Begrenzung der Gewalt inne, solange die Soldaten beider Seiten die Sicherung des Status quo betrieben, was außerhalb großer Offensiven in weiten Bereichen der Front der Fall war. Um diese Situation aufzubrechen, setzten die Heeresführungen Spezialisten der Gewaltanwendung ein, auf britischer Seite vor allemScharfschützen („Snipers“), auf deutscher und österreichischer SeiteStoßtruppenkämpfer mit hoher individueller Kampfmotivation, die bei der normalen Truppe wegen der von ihnen betriebenen Eskalation der Gewalt äußerst unbeliebt waren. Diese speziellen Einheiten empfanden sich als Täter in einem emphatischen Sinne. „Es ist demnach auch kein Zufall, daß sich hier, neben den deutschen Stoßtrupps auch bei den italienischen Eliteeinheiten, den ‚Arditi‘, eine direkte Kontinuitätslinie zur faschistischen Ästhetisierung der Gewalt in der Zwischenkriegszeit ziehen läßt“[253] und auch aus tiefenpsychologisch-kulturwissenschaftlicher Sicht begründet wurde.[254]

    Austausch von Kriegsgefangenen

    Zwischen 1915 und 1918 trafen sich die kriegsbeteiligte und neutrale Staaten im Westen, Süden und Osten, um den Umgang mit Kriegsgefangenen zu klären.[255] Vier Monate nach Kriegsbeginn waren bereits 278.000 österreichisch-ungarische Soldaten in zumeist russischer[256] und etwa 500.000 in deutscher und österreichisch-ungarischer Kriegsgefangenschaft.[257][258][259] Die große Zahl der Kriegsgefangenen machte den Kriegsparteien Schwierigkeiten.[259] Die Versorgung von Kriegsgefangenen war in den Haager Konventionen ungenügend definiert.[259] Epidemien griffen von Kriegsgefangenenlagern 1914–1915 auf die Hauptstädte über.[259] Um eine Lösung für die Notlage zu finden, entschied man sich für die Einbindung der nationalen Rotkreuzgesellschaften.[260] Die Rotkreuzgesellschaften hatten enge Beziehungen zu den Regierungen ihrer Länder[260] und konnten ohne langwierige, staatliche Verhandlungen agieren.[260] Das Internationale Rote Kreuz leistete schnell Hilfe für Soldaten und Zivilisten. Zwischen dem Deutschen und dem Russischen Rotem Kreuz, wuchs jedoch bald das Misstrauen gegeneinander. Daraufhin übernahmen die neutralen Länder die Hilfsmaßnahmen.[261] Im Allgemeinen waren Großbritannien und Frankreich gegenüber einer neutralen Intervention oder dem Völkerrecht aufgeschlossener als Deutschland.[262] Verhandlungsort wurde Stockholm, u. a. weil Prinz Carl von Schweden Präsident des Schwedischen Roten Kreuzes war und als „unbedingt unparteiische Leitung“ (Max von Baden:Erinnerungen und Dokumente) angesehen wurde.[263][260]

    Bereits im März 1915 wurden zunächst Kriegsinvaliden, später auch medizinisches Personal, zwischen Frankreich und Deutschland über die Schweiz ausgetauscht.[264] Im August 1915 gelang es dem schwedischen Außenministerium in Zusammenarbeit mit dem Schwedischen Roten Kreuz, die Genehmigung für einen Austausch von verwundeten Gefangenen zwischen Russland, Deutschland und Österreich-Ungarn zu erhalten.[265] Ein Austausch über den reinen Landweg erschien wegen Treibstoffmangels der schwedischen Eisenbahn nicht möglich. Der Verkehrsweg sollte über die Ostsee erfolgen.[266] Die Deutschen konnten jedoch nicht zusichern, dass U-Boote im Tumult der Gefechte keine Schiffe mit Kriegsgefangenen angreifen würden.[267] Es folgte auch der Vorschlag, die Kriegsgefangenen direkt an der Front auszutauschen.[268]

    Hauptartikel:Verwundetenaustausch über Sassnitz–Trelleborg–Haparanda

    Am 22. November 1915 fand die erste allgemeine Konferenz statt.[260] Ziel waren Richtlinien zur Unterbringung, Arbeitsbelastung,[269] Postverkehr und Unterstützungen aus dem Heimatland.[270] Gegenseitige Inspektionen waren vorgesehen,[269] was Russland jedoch ablehnte.[271] Für das Inkrafttreten der Richtlinien war die Ratifizierung durch die Regierungen in den Heimatländern erforderlich.[272] Mit diesen Genehmigungen fand im Mai 1916 das nächste Treffen in Stockholm statt,[273] bei dem das Schlussprotokoll von den teilnehmenden Vertretern der Rotkreuzgesellschaften am 13. Mai 1916 unterzeichnet wurde.[273]

    Vom 14. bis 19. Dezember 1916 fand ein drittes Treffen in Stockholm statt.[271] Geregelt wurden Anweisungen, u. a. für die Behandlung von Kranken und Verwundeten,[274] zur Verhinderung von Skorbut-Epidemien und insbesondere zur Unterbringung und Behandlung von Tuberkulosepatienten.[271] Darüber hinaus wurde ein umfassender Austausch arbeitsunfähiger Kriegsgefangener vereinbart.[271] Medizinische Experten waren an den Verhandlungen beteiligt.[271] Die Einhaltung dieser Regeln sollte von acht medizinischen Kommissionen[275] überwacht werden.[266] Das Abschlussprotokoll wurde am 19. Dezember 1916 unterzeichnet.[271]

    Am 4. August 1917 fand das letzte Treffen in Stockholm statt. Diesmal nahmen die Deutschen Rotkreuz-Gesellschaft nicht teil. Im Mittelpunkt standen Optionen für den Austausch großer Gruppen von Kriegsgefangenen. Man war sich einig, dass „die einzige wirksame Möglichkeit, das Leben und die Gesundheit einer sehr großen Zahl von Kriegsgefangenen zu retten, ein groß angelegter Austausch ist.“[276] Abschließend ist zu resümieren, dass die Konferenzen die Haager Konventionen zur Behandlung von Kriegsgefangenen wesentlich verbesserten.[259]

    Tiere im Kriegsdienst

    Hauptartikel:Tiere im Ersten Weltkrieg
    Transportpferde im Schützengraben

    Die häufigsten Tiere im Kriegsgeschehen warenPferde,Hunde undTauben, seltenerEsel,Maultiere,Kamele,Ochsen,Elefanten,Katzen,Glühwürmchen,Kanarienvögel undSchnecken. Alle beteiligten Länder setzten Tiere zu militärischen Zwecken ein. Sie waren in alle Bereiche des Krieges involviert, wurden als Transportmittel genutzt (für Waffen, Munition, Lebensmittel, Baumaterial, Verwundete), als Reittiere zum Kampfeinsatz, zum Bewachen, für Kommunikation und Spionage, als Munition und Waffe oder als Nahrung. Insgesamt sollen allein 14 bis 20 Millionen Pferde am Ersten Weltkrieg beteiligt gewesen sein, 1,5 Millionen davon auf deutscher Seite. Mindestens 8 Millionen Pferde wurden während des Krieges getötet.
    Was als Ressourcenknappheit und Belastung für die Soldaten galt, galt für die Tiere allemal. Der Mangel an Nahrung, nicht fachgerechte Versorgung und Pflege, Überbelastung, schlechte Wetterverhältnisse, Seuchen, Schuss- und Gasverletzungen kosteten unzähligen Tieren das Leben. Wie viele Tiere es insgesamt waren, ist nicht zu ermitteln.
    Der Einsatz von Tieren im Krieg war damals selbstverständlich und wurde moralisch nicht hinterfragt. Heute erinnern Denkmäler an Leistung und Leid der Kriegstiere. Einzelne Tiere erlangten als „Kriegshelden“ nationale Berühmtheit.[277]

    Kriegsverbrechen

    Hauptartikel:Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg

    In den Jahrzehnten vor Kriegsausbruch gab es Versuche, das Kriegsgeschehen durch internationale Vereinbarungen völkerrechtlich zu normieren und zu „zivilisieren“. DieGenfer Konventionen sollten den Krieg „den Gesetzen der Menschlichkeit und den Geboten des öffentlichen Gewissens“ (Henry Dunant) unterwerfen. DieHaager Landkriegsordnung enthielt Regelungen für den Konfliktfall, auf denHaager Friedenskonferenzen wurden Normen für friedliche Lösungen bei internationalen Streitfällen erarbeitet. Dies konnte jedoch nicht verhindern, dass es im Ersten Weltkrieg zu gravierenden Verstößen gegen dasVölkerstrafrecht und zahlreichenKriegsverbrechen kam. Die strafrechtliche Verfolgung deutscher Kriegsverbrechen im Rahmen derLeipziger Prozesse scheiterte (s.u).[278] Es könne nach Ansicht vonGerd Hankel zwar keine direkte Verbindung zwischen den deutschen Kriegsverbrechen vor allem in Belgien (Rape of Belgium) zum Zivilisationsbruch im Rahmen der deutschenKriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg gezogen werden, es gebe jedoch „Parallelen in der Bereitschaft zur Hinnahme rechtlich entgrenzter Kriegsgewalt.“[279]

    Kriegsfolgen und Opfer

    Todesnachricht eines deutschen Soldaten, Postkarte despreußischen Kriegsministeriums, 1915
    Stahlhelm M16 mit Eichenlaub auf einem Kriegsfriedhof

    Opferzahlen

    Über die Kriegsverluste herrscht in der Literatur wenig Übereinstimmung, da „Verluste“ unterschiedlich definiert sind. Im militärischen Sprachgebrauch sind Verluste alle Soldaten, die den kämpfenden Einheiten nicht mehr zur Verfügung stehen. In den folgenden Aufstellungen werden ausschließlich Todesopfer aufgeführt.

    Militärische Verluste

    Weltweit waren mehr als 60 Millionen Soldaten unter Waffen, davon kamen nahezu 9 Millionen und damit 14 Prozent ums Leben, pro Tag etwa 6.000. Bei den Mittelmächten betrug das entsprechende Verhältnis etwa 25 Millionen Soldaten zu 3,5 Millionen Todesfällen, bei der Entente 40 Millionen zu 5 Millionen. Die Todesquote war in den Armeen unterschiedlich und schwankte zwischen 6 und 30 Prozent, wobei besonders hohe Zahlen die südosteuropäischen Länder und das Osmanische Reich aufwiesen. Dies lag daran, dass die hochgerüsteten westlichen Truppen gegen alle gängigen Krankheiten geimpft waren und dass es – abgesehen von derSpanischen Grippe – kaum mehr zu tödlich verlaufenden Seuchen unter den Soldaten kam. Bei den absoluten Todeszahlen wirken sich dagegen die unterschiedliche Intensität der Kriegsführung aus. Der Hauptgrund für die Zunahme von tödlichen Verwundungen gegenüber früheren Kriegen waren Artilleriegeschosse. Die Sterberate der Kriegsgefangenen lag mit 5 bis 10 Prozent deutlich niedriger als bei früheren Kriegen.[280]

    Unter den Verwundeten befanden sich zahlreiche mitunter bis zur Unkenntlichkeit entstellteInvaliden, die mit vorher unbekannten (Gesichts-)Entstellungen undAmputationen in ein Zivilleben entlassen wurden, das noch keine moderneProthetik, berufliche und medizinischeRehabilitation kannte.[281] Unzählige ehemalige Weltkriegssoldaten starben nach dem Kriegsende noch an den Folgen vonKriegsverletzungen und mitgebrachten Krankheiten in relativ niedrigem Lebensalter. Zu den Verwundeten müssen zahlreicheKriegsdienstverweigerer hinzugezählt werden, die psychisch unfähig zum Militärdienst waren; sie wurden – zur „Aufrechterhaltung der Moral der Truppe“ – zu Gefängnisstrafen verurteilt und inhaftiert oder inAnstalten psychiatrisiert.[282]

    Siehe auch:Medizin im Ersten Weltkrieg

    Die militärischen Todesfälle der wichtigsten Kriegsteilnehmer zeigt die folgende Tabelle[3] (vgl.Tabelle Truppenstärke oben):

    StaatKriegsteilnehmer insges.GefalleneProzentAnmerkungen
    Deutschland13,2 Mio.2.037.00015 %
    Öst.-Ungarn9 Mio.1.460.00016 %inkl. Landwehren
    Osm. Reich1,6 Mio.325.00020 %
    Bulgarien600.00088.00015 %Kriegseintritt 1915
    Russland12–15 Mio.über 2 Mio.13–16 %Kriegsaustritt Winter 1917/18
    Frankreich8,4 Mio.1,37 Mio.16 %
    Frz. Kolonialtruppen449.00078.00017 %
    Großbritannien6,1 Mio.750.00012 %ab 1916 Wehrpflicht
    Britische Kolonien2,8 Mio.180.0006 %
    Belgien292.00038.00013 %geringe Mobilisierungsbasis wg. Besetzung
    Serbien750.000250.000?33 %
    Montenegro50.00013.00026 %Kapitulation Anfang 1916
    Japan30.0001.0003 %
    Italien4,3 Mio.460.00011 %Kriegseintritt Mai 1915
    Portugal100.0007.0007 %Kriegseintritt 1916
    Rumänien750.000250.00033 %Kriegseintritt 1916; Waffenstillstand Ende 1917
    USA2,1 Mio.117.0006 %Kriegseintritt 1917, ½ d. Verluste durchSpanische Grippe
    Griechenland230.00025.00011 %offizieller Kriegseintritt 1917

    ! Mittelmächte! Entente

    Zivile Verluste

    Die zivilen Verluste scheinen mit ca. 6 Millionen Toten deutlich unter den militärischen zu liegen, doch ist die Zahl nur ein Annäherungswert. Für eine Reihe von Ländern liegen keine gesicherten Daten vor. Die Zivilbevölkerung wurde nicht in dem Maße in die Kriegsführung einbezogen wie imZweiten Weltkrieg, so gab es Bombenangriffe gegen Städte vergleichsweise selten und hatten eher geringe Menschenopfer zur Folge. Ähnliches gilt für die noch eher seltenen Massenerschießungen von Zivilisten und ähnliche Verbrechen. In Russland lassen sich die zivilen Toten als Folge des Krieges von den Opfern von Revolution und Bürgerkrieg kaum trennen. Unmittelbar im Bürgerkrieg starben eine Million Menschen, wobei nach den noch heute zugrunde gelegten Berechnungen aus den 1930er und 1940er Jahren Russland zwischen 1914 und 1921 rund 30 Millionen Menschen verlor.[283] Die Verluste an zivilen Leben im Weltkrieg sind vor allem auf die kriegsbedingte Mangelernährung zurückzuführen, die in Deutschland durch die britische Seeblockade verschärft wurde. Zu den Verlusten werden mitunter auch die gerade in europäischen Ländern während des Krieges stark gesunkenen Geburtenraten gezählt. Der Krieg verursachte einen dramatischen Rückgang der Bevölkerungszahlen vieler beteiligter Länder. In dieDemografie Deutschlands und Frankreichs riss der Krieg eine tiefe Lücke und erzeugte eine noch nicht gekannte soziale Not beiKriegswaisen und-witwen.[284]

    In den Jahren von 1918 bis 1920 raffte dieSpanische Grippe in Europa Millionen von oft bereits zuvor durch den Krieg geschwächten Zivilisten und Soldaten hinweg, sie forderte zwischen 20 Millionen und 50 Millionen Menschenleben,[285] Schätzungen reichen bis zu 100 Millionen.[286] Damit starben an der Spanischen Grippe mehr Menschen als im Ersten Weltkrieg durch Kriegshandlungen. Die Schätzungen der Opferzahlen in Deutschland bewegen sich zwischen 209.000 und 300.000. Die schnelle und weltweite Ausbreitung derPandemie muss nach allenHypothesen zur geografischen Herkunft im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen gesehen werden, wahrscheinlich wurde sie ab März 1918 vor allem über Ansteckungen inUS-Army-Ausbildungslagern verbreitet und erreichte mit Truppentransporten im April 1918 Europa. Die Frontlinie quer durch Europa bremste die Ausbreitung von West nach Ost nicht.[287]

    Diezivilen Verluste der wichtigsten Kriegsteilnehmer zeigt die folgende Tabelle:[288]

    StaatBevölkerung in Mio.ToteProzentAnmerkungen
    Deutschland67,8700.000?1 %v. a. Hungertote[289]
    Öst.-Ungarn52,6400.000?1 %v. a. in Polen
    Osm. Reich17,02.000.00012 %v. a.Armenier
    Bulgarien4,7300.000?6 %
    Russland164,0??(keine gesicherten Daten vorhanden)
    Frankreich39,0300.0001 %Tote v. a. im Frontgebiet
    Französische Kolonien52,7
    Großbritannien46,1600.0001 %inkl. Irland
    Britische Kolonien342,2
    Belgien7,650.0001 %
    Serbien3,1300.000?10 %
    Montenegro0,2?
    Japan53,0
    Italien36,0700.0002 %
    Portugal6,1
    Rumänien7,6300.000?4 %
    USA98,8
    Griechenland4,9

    ! Mittelmächte! Entente

    Zerstörungen und Kriegskosten

    Kriegszerstörte Gebiete (Zone Rouge) in Nord- und Ost-Frankreich

    Die besonders schwer umkämpften Gebiete in Nordfrankreich(Zone rouge) und Belgien waren im Krieg größtenteils zerstört worden. Die Kosten für den Wiederaufbau wurden auf etwa 100 MilliardenFrancs geschätzt.Die Annahme der Sieger, die Kriegskosten durch Reparationen refinanzieren zu können, erwies sich als Illusion. Großbritannien wurde vom größten Gläubiger der Welt zu einem der größten Schuldner. Für Deutschland endete der Krieg in einergigantischen Inflation, die Siegermächte wurden zu Schuldnern der USA. Europa hatte seine weltbeherrschende Stellung durch den Krieg verloren.

    Die gesamten direkten Kriegsausgaben[290] betrugen 1914 bis 1918 1016 MilliardenGoldmark. 268 Milliarden davon entfielen auf das Britische Empire, 194 auf Deutschland, 134 auf Frankreich, 129 auf die USA, 106 auf Russland, 99 auf Österreich-Ungarn und 63 Milliarden auf Italien.[291] Im Wesentlichen – mit Ausnahme Großbritanniens – wurden sie durchKriegsanleihen undGeldschöpfung aufgebracht.

    Allein in Deutschland betrugen die kriegsbedingten Ausgaben bis 1916 pro Tag ungefähr 60 bis 70 Millionen Mark. Danach kam es zu enormen Steigerungen infolge verstärkter Rüstungsanstrengungen, insbesondere gemäß demHindenburg-Programm. Nur ein geringer Teil der Kriegskosten konnte durch Steuereinnahmen finanziert werden, rund 87 % blieben ungedeckt. Die Reichsschuld stieg daher um 145,5 Milliarden Mark.[292]

    Nachwirkungen

    Der Erste Weltkrieg gilt manchen Autoren als „Epochenschwelle“. Durch ihn ordneten sich die internationalen Beziehungen neu. Er zerstörte bestehende gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen und in den meisten der besiegten Staaten die nationalen politischen Systeme. Der Krieg nahm die gesamte Gesellschaft eines Staates in Anspruch, er ließ keinen Lebensbereich unberührt und änderte somit die Lebensumstände der Menschen gravierend. „Der Krieg […] wirkte als eine Art ‚Veränderungsraum‘, innerhalb dessen alte Ordnungen delegitimert werden konnten und neue möglich wurden.“[293]

    Friedensverträge

    William Orpen:The Signing of Peace in the Hall of Mirrors (Ausschnitt). Die Vertreter der Siegermächte, währendJohannes Bell für Deutschland am 28. Juni 1919 den Friedensvertrag unterzeichnet
    Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag in Europa
    Karte der territorialen Aufteilung Österreich-Ungarns nach den Pariser Vorortverträgen

    Die nach dem Krieg zu vertraglichen Regelungen anstehenden Fragen wurden im Rahmen derPariser Vorortverträge entschieden. Am 18. Januar 1919 begann diePariser Friedenskonferenz, nicht zufällig am deutschenReichsgründungstag. Die Verhandlungen fanden überwiegend geheim und bis zur Vorlage der Vertragsentwürfe in Abwesenheit von Bevollmächtigten der Besiegten sowie Russlands statt. Der darauffolgende ausschließlich schriftliche Austausch mit den Besiegten erfolgte durch den am 24. März 1919 gebildetenRat der Vier, dem nur noch die Ministerpräsidenten der europäischen Siegermächte Frankreich, Großbritannien und Italien sowie der Präsident der Vereinigten Staaten angehörten. Wiederum nicht zufällig wurde der Vertragsentwurf zumVersailler Vertrag an die deutschen Vertreter am 7. Mai 1919, dem vierten Jahrestag der Versenkung derLusitania übergeben.[294]

    DerVersailler Vertrag beantwortet in Artikel 231 dieKriegsschuldfrage insofern, als Deutschland und seine Verbündeten „Urheber aller Verluste und aller Schäden“ seien, was in Deutschland ganz überwiegend als „Kriegsschuldlüge“ aufgefasst wurde,Revisionsabsichten undGeschichtsrevisionismus zur Folge hatte und dazu beitrug, die innenpolitische Atmosphäre in der jungenWeimarer Republik zu vergiften. Tatsächlich war jedoch der moralische Begriff „Schuld“ im Vertragstext nicht enthalten, sodass ein offizielles Schuldeingeständnis nicht erforderlich war. In erster Linie aufgrund der deutschen Insistenz auf diese Frage wurde er jedoch in eine Mantelnote aufgenommen, die am 16. Juni 1919 mit dem endgültigen Vertragstext überreicht wurde, aber kein Bestandteil des Vertrages war.[295] Hierin heißt es: Die „Regierenden Deutschlands“ hätten beabsichtigt

    „[…] ihre Vorherrschaft mit Gewalt zu begründen. Sobald ihre Vorbereitungen vollendet waren, haben sie einen in Abhängigkeit gehaltenen Bundesgenossen [Österreich-Ungarn] dazu ermuntert, Serbien innerhalb von achtundvierzig Stunden den Krieg zu erklären. Von diesem Kriege […] wussten sie recht wohl, er könne nicht lokalisiert werden und würde den allgemeinen Krieg entfesseln. Um diesen allgemeinen Krieg doppelt sicher zu machen, haben sie sich jedem Versuche der Versöhnung und Beratung entzogen, bis es zu spät war […] Indessen beschränkt sich die Verantwortlichkeit nicht auf die Tatsache, den Krieg gewollt und entfesselt zu haben. Deutschland ist in gleicher Weise für die rohe und unmenschliche Art, auf die er geführt wurde, verantwortlich.“[296]

    Dabei wurden die Kriegsgräuel beim Einmarsch in Belgien, der erstmalige Einsatz von Giftgas sowie die Eröffnung des Luft- und U-Boot-Krieges genannt und am Schluss explizit der „verbrecherische[n] Charakter des von Deutschland angefangenen Krieges“ und die „barbarische[n] Methode, welche Deutschland in der Durchführung des Krieges angewandt hat“, betont.[297]

    Die Höhe derdeutschen Reparationszahlungen blieb zunächst offen. DieReparationskommission einigte sich auf 226 Milliarden Goldmark, reduzierte sie im April 1921 auf 132 Milliarden Goldmark, die entsprechend demLondoner Zahlungsplan von 1921 mit jährlich 2 Milliarden Goldmark und 26 Prozent aller deutscher Ausfuhrerlöse (etwa eine Milliarde Goldmark) bezahlt werden sollten. Die immense deutsche Reparationsschuld war unter anderem durch das historische Novum entstanden, dass entsprechend den Forderungen vonLloyd George und der Ministerpräsidenten derDominions Militärpensionen und die finanzielle Unterstützung von Kriegsbeschädigten sowie Hinterbliebenen zu den wiedergutmachungspflichtigen Kriegsschäden zählten. Revisionen des Zahlungsplans erfolgten 1924 mit demDawes-Plan und 1929 mit demYoung-Plan, 1932 wurden die Zahlungen zunächst eingestellt. Die 1930 zur Zahlung aufgenommeneYoung-Anleihe wurde nach demLondoner Schuldenabkommen von 1953 bis etwa 1988 zurückgezahlt,[298] eine letzte Rate aufgelaufener Schulden erst im Jahre 2010.[299]

    Deutschland musste Gebiete im Umfang von 70.570 km² und Einwohnerverluste von 7,3 Millionen Einwohnern hinnehmen sowie alle Kolonien abgeben, der Vertrag bekräftige die auf 15 Jahre befristeteRheinlandbesetzung und eine daran anschließende zehn Kilometer tiefe entmilitarisierte Zone. Ein Anschluss Österreichs an Deutschland wurde unter den Vorbehalt desVölkerbundrates gestellt.[300]

    Hinzu traten Rüstungsbeschränkungen wie die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht, Auflösung des Generalstabes, Schleifung der Festungen in der neutralen Zone, Verbot moderner Waffen (Panzer, U-Boote, Luftwaffe), Reduzierung des Landheers auf 100.000 und der Marine auf 15.000 Mann.[301]

    Deutsche Gegenvorschläge lehnten die Sieger ab. Vom 16. bis zum 22. Juni 1919 kam es zu dramatischen und ununterbrochenen Beratungen der relevanten politischen Gremien, dieRegierung Scheidemann trat am 19./20. Juni zurück, am 21. Juniversenkte sich die deutsche Hochseeflotte anlässlich der Friedensbedingungen. Die Nationalversammlung nahm angesichts der ultimativen Haltung der Siegermächte tags darauf, am 22. Juni 1919, mit 237 gegen 138 Stimmen bei 6 Enthaltungen den Vertrag an, sodass dieRegierung Bauer am 28. Juni 1919 den Versailler Vertrag ohne Abstriche unterzeichnen musste.[302]

    Die Vorortverträge mit Österreich (Vertrag von Saint-Germain) und Ungarn (Vertrag von Trianon) sowie mit Bulgarien (Vertrag von Neuilly-sur-Seine) und der Türkei (Vertrag von Sèvres) folgten in vielem dem Modell des Versailler Vertrages: keine mündlichen Verhandlungen mit den Besiegten und deren vorläufiger Ausschluss aus dem Völkerbund sowie Rüstungsbeschränkungen, Gebietsabtretungen und hohe Reparationen. Den relativ größten Gebietsverlust erlitt Ungarn. Da derUS-Senat am 18. November 1919 dieRatifizierung des Versailler Vertrages und die damit verbundene Mitgliedschaft im Völkerbund ablehnte, schlossen die Vereinigten Staaten unter anderem mit demBerliner Vertrag bilaterale Verträge mit dem Deutschen Reich, Österreich und Ungarn, was Hoffnungen auf eine generelle Revision nährte. Der Vertrag mit der Türkei trat nicht in Kraft, da die RevolutionsbewegungMustafa Kemals im Rahmen desTürkischen Befreiungskrieges die türkische Regierung absetzte. Die Revision des Pariser Friedensvertragswerks – unter anderem durch denVertrag von Lausanne – wurde somit mit dem zuletzt unterzeichneten Vertrag eingeleitet.[303]

    Veränderungen der politischen Landkarte

    Veränderungen der politischen Grenzen Europas durch den Ersten Weltkrieg (links: 1914, rechts: 1929)
    Veränderungen der politischen Grenzen Europas durch den Ersten Weltkrieg (links: 1914, rechts: 1929)
    Veränderungen der politischen Grenzen Europas durch den Ersten Weltkrieg (links: 1914, rechts: 1929)

    Der Erste Weltkrieg bewirkte erhebliche Veränderungen in der politischen Landkarte vor allem Europas. So entstanden ausÖsterreich-Ungarn und demRussischen Kaiserreich die StaatenFinnland,Lettland,Litauen,Estland, dieZweite Polnische Republik, dieErste Tschechoslowakische Republik,Ungarn,Österreich undSowjetrussland. Außerdem bildeten sich kurzlebige Staaten wie zum Beispiel dieUkrainische Volksrepublik, dieWeißrussische Volksrepublik, dieDemokratische Republik Aserbaidschan, dieDemokratische Republik Georgien und dieDemokratische Republik Armenien. Ende 1922 schlossen sich die Sowjetrepubliken zurUnion der Sozialistischen Sowjetrepubliken (Sowjetunion, UdSSR) zusammen. Aus dem Zusammenschluss desKönigreichs Serbien und desKönigreichs Montenegro mit Teilen Österreich-Ungarns bildete sich dasKönigreich Jugoslawien.

    Aus demOsmanischen Reich gingen dieTürkei sowie verschiedeneVölkerbundmandate hervor, so dasVölkerbundmandat für Syrien und Libanon an Frankreich, dasBritische Mandat Mesopotamien (aus dem 1932 dasKönigreich Irak entstand) und dasVölkerbundsmandat für Palästina an Großbritannien. Auch diedeutschen Kolonien gingenin Völkerbundmandate über, lediglich inNamibia, dem ehemaligenDeutsch-Südwestafrika, besteht heute noch eine nennenswerte deutsche Minderheit. DieKolonialreiche und Einflusszonen der Briten undjene der Franzosen erreichten nach dem Ersten Weltkrieg ihre maximale Ausdehnung.

    Nahostkonflikt

    Interessensphären im Nahen Osten nach dem Sykes-Picot-Abkommen
    Faisals Delegation auf der Pariser Friedenskonferenz

    DerNahostkonflikt ist zumindest „im weitesten Sinne ein Produkt des Ersten Weltkrieges“.[304] Auf der Suche nach Verbündeten verteilten die Briten die erhoffte KriegsbeutePalästina dreimal. Die Versprechungen und Vereinbarungen derHussein-McMahon-Korrespondenz, desSykes-Picot-Abkommens und derBalfour-Deklaration schlossen sich dabei faktisch aus.

    In der erst 1939 bekannt gewordenen „Hussein-McMahon-Korrespondenz“ versprach der britische Hochkommissar in Ägypten, SirHenry McMahon, dem Scherifen vonMekka,Hussein ibn Ali, ein Großarabisches Reich, was McMahon vor allem im Schreiben vom 24. Oktober 1915 formulierte: Großbritannien sei „bereit, die Unabhängigkeit der Araber anzuerkennen und zu unterstützen innerhalb der Länder, die in den vom Scherif von Mekka vorgeschlagenen Grenzen liegen“.[305] Die Briten erklärten später, der Scherif habe den Vertrag nicht erfüllt, da dieArabische Revolte nicht der versprochene allgemeine Aufstand gewesen sei.[306]

    Tatsächlich war Großbritannien nie bereit gewesen, ein Großarabisches Reich zu akzeptieren, wie es im Sykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916 deutlich wurde. In diesem Vertrag grenzten Frankreich und Großbritannien ihre Interessensphären ab, die Briten wollten dabei eine Einflusszone vom Mittelmeer bis zum heutigen Irak schaffen. Palästina sollte – abgesehen vonHaifa (britisch) – unter internationale Kontrolle kommen. Der den Arabern kurz zuvor zugesagte Staat solle in eine französische Einflusszone im Norden und eine britische im Süden aufgeteilt werden.[306]

    Die Balfour-Deklaration vom 2. November 1917, abgegeben in einem Brief des britischen AußenministersBalfour an den Präsidenten derZionistischen Weltorganisation,Walter Rothschild, sagte schließlich die Unterstützung der britischen Regierung für die Errichtung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk zu, was als unerhörter diplomatischer Erfolg für die jüdische Organisation interpretiert wurde. Am 3. Januar 1919 schloss Husseins SohnFaisal auf derPariser Friedenskonferenz mit dem späteren Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation,Chaim Weizmann, dasFaisal-Weizmann-Abkommen, in dem Faisal die grundsätzliche Zustimmung der arabischen Seite zu einem jüdischen Staat zusagte, falls die arabische Unabhängigkeit anerkannt würde. Die Zusagen der alliierten Mächte an die Araber, insbesondere jene deranglo-französischen Erklärung vom 7. November 1918, wurden jedoch in der Folge nur zum Teil umgesetzt.

    Die Interessengegensätze führten schon am 4. April 1920 zu ersten anti-jüdischen Aktionen in Jerusalem (Nabi-Musa-Unruhen). Palästina wurde Großbritannien offiziell am 24. Juli 1922 vom Völkerbund alsMandatsgebiet übergeben, wobei im Mandatstext die Balfour-Deklaration trotz Bedenken beispielsweise seitens AußenministerCurzon wörtlich übernommen wurde. Die Zusammenstöße zwischen Juden und Arabern häuften sich, 1929 erhielten die Konflikte erstmals die Qualität von Massakern (Massaker von Hebron).[306]

    Untersuchungsausschuss und Kriegsverbrecherprozesse

    Hauptartikel:Untersuchungsausschuss für die Schuldfragen des Weltkrieges undLeipziger Prozesse

    DieWeimarer Nationalversammlung konstituierte am 21. August 1919 einen Untersuchungsausschuss, der die Vorgänge, die zum Ausbruch, zur Verlängerung und zum Verlust des Krieges geführt hatten, aufarbeiten sollte. Im Zuge der Diskussion um die Auslieferungs- und Kriegsschuldfrage wurde von den Konservativen schon die Existenz des Ausschusses an sich heftig kritisiert. Die parteipolitische Struktur des Ausschusses führte dazu, dass sich der Mehrheitswille schnell auf die Seite der von Anfang an starken Kräfte verlagerte, die an einer Aufklärung der Fragestellung kein Interesse hatten. Der Ausschuss hatte im Ergebnis nur funktionalen Charakter für die offizielle deutsche Außenpolitik.[307]

    Am 3. Februar 1920 überreichten die Alliierten dem Vorsitzenden der deutschen FriedensdelegationKurt von Lersner eine alliierte Note, in der die Auslieferung von etwa 900 deutschen mutmaßlichen Kriegsverbrechern verlangt wurde. Lersner verweigerte zunächst aus Protest die Weitergabe an die Reichsregierung und drohte mit Rücktritt. ReichskanzlerGustav Bauer distanzierte sich öffentlich von der Haltung Lersners, die offizielle Übergabe des Auslieferungsverlangens erfolgte sodann am 7. Februar 1920. Überraschend rückten die Alliierten in einer Note vom 16. Februar 1920 vom Auslieferungsverlangen ab und erklärten sich damit einverstanden, dass gegen die Beschuldigten in Deutschland selbst das Verfahren durchgeführt werde, wobei sie sich Kontrollrechte vorbehielten und gegebenenfalls die Verfahren wieder an sich zu ziehen wollten. Gründe für das Nachgeben der Alliierten waren der „klassen- und parteiübergreifende“ Widerstand gegen das Auslieferungsverlangen in Deutschland und die seit November 1918 deutlich zugenommenen Differenzen zwischen den Alliierten.[308]

    Schon zuvor, am 15. Januar 1920 war eine erste alliierte Note an die niederländische Regierung ergangen,Wilhelm II. auszuliefern. Die Niederlande lehnten das Ansinnen ab, da sie keine Vertragspartei des Friedensvertrages seien, es vor dem Krieg kein Statut über Verbrechenstatbestände und deren Bestrafung gegeben habe und die Gewährung von Asyl Ausdruck fundamentaler Rechtsüberzeugung und jahrhundertelange Tradition sei.[309]

    Im Rahmen desLondoner Ultimatums vom 5. Mai 1921 monierten die Alliierten unter anderem, dass es bisher keine Aburteilung der Kriegsverbrecher gegeben habe. Die Reichsregierung konnte zu diesem Punkt darauf verweisen, dass die Prozesse vor demReichsgericht in Leipzig ab Mai 1921 erfolgen werden. Zwischen 1921 und 1931 befassten sich Reichsgericht undReichsanwaltschaft mit Verfahren gegen sogenannte „Kriegsbeschuldigte“. Die meisten Fälle wurden in nichtöffentlicher Sitzung durch Beschluss oder vom Oberreichsanwalt durch Verfügung eingestellt, es kam lediglich zu 17 Verfahren mit sieben Verurteilungen. Die öffentlichen Verfahren wurden nach zwei Noten der Alliierten schon im Jahre 1922 ausgesetzt. In den Noten kritisierten die Alliierten die Arbeit des Reichsgerichtes und kündigten an, nicht mehr mit den deutschen Gerichten zusammenzuarbeiten und Abwesenheitsverfahren durchzuführen. Auf ein Auslieferungsverlangen gemäß Art. 228 desVersailler Vertrages verzichteten die Alliierten jedoch. In Frankreich und Belgien fanden 493 Abwesenheitsverfahren statt, bei allen Verurteilungen im Ausland stellte die Reichsanwaltschaft auf Empfehlung desAuswärtigen Amtes die Verfahren in Deutschland ein.[310] Lediglich die Verurteilung zweier Offiziere vonU 86 wegen der Erschießung von Schiffbrüchigen des LazarettschiffesLlandovery Castle hatte weitere Wirkungsgeschichte auf dasVölkerrecht, da das Reichsgericht in diesem Fall ausnahmsweise ausdrücklich feststellte: wenn ein „Befehl sich offenkundig, für jedermann, auch den Untergebenen, zweifelsfrei als verbrecherisch darstellt“, dann trage der Befehlsempfänger die strafrechtliche Verantwortung und könne sich nicht aufHandeln auf Befehl berufen.[311]

    „Obwohl qua Gesetz zu ihrer Verfolgung verpflichtet, zeigten Reichsanwaltschaft und Reichsgericht nur sehr wenig Neigung, hinreichend tatverdächtige Kriegsverbrecher ernsthaft in Bedrängnis zu bringen […] Sicherlich läßt sich keine direkte Verbindung zwischen dem deutschen Verhalten in Belgien 1914 und in der Sowjetunion ab 1941 herstellen […] Dennoch gibt es Parallelen in der Bereitschaft zur Hinnahme rechtlich entgrenzter Kriegsgewalt, und sie findet sich auch dort, wo der Krieg kein erklärter Vernichtungskrieg war.“[312]

    Das Scheitern der Leipziger Prozesse sollte die Alliierten ab 1943 (Moskauer Deklaration) darin bestärken, die Strafverfolgung der NS-Verbrechen – unter anderem im Rahmen derNürnberger Prozesse – zunächst selbst in die Hand zu nehmen.[313][314]

    Einfluss auf Faschismus und Nationalsozialismus

    DerNationalsozialismus und deritalienische Faschismus bezogen wesentliche Teile ihrer besonderen Prägung und ihrer Legitimation aus dem Ersten Weltkrieg.[315]

    „Ohne den Ersten Weltkrieg und dessen Hinterlassenschaft ist dasDritte Reich nicht denkbar. Die Popularität des Nationalsozialismus hatte entscheidende psychologische Wurzeln, die ohne dieses Vermächtnis nicht erklärt werden können. Das gleiche gilt auch für seine Fähigkeit, die Erinnerung an den Weltkrieg und das durch dieses zweifelsohne hervorgerufene Trauma zu beeinflussen und für politische Zwecke zu instrumentalisieren […] Das galt vor allem für die Ansicht, dass Deutschland durch die Niederlage von 1918 in einer fortdauernde Katastrophe geworfen worden sei. In den AugenHitlers und der Führungsriege des Regimes war derZweite Weltkrieg das unerledigte Vermächtnis des Ersten.“

    Ian Kershaw[4]

    Die Mehrheit der Deutschen konnte die Niederlage weder akzeptieren noch verstehen,[316] so fiel das von Nationalsozialisten kultivierte, verfälschte Bild des Ersten Weltkriegs und der Gründe der Niederlage auf fruchtbaren Boden.[4] Die Niederlage erklärte sich in diesem Muster mit den revolutionären Aktivitäten linker Parteien und vor allem mit einer rassistischen Variante derDolchstoßlegende („Versagen der Heimat“), die das „Weltjudentum“ verantwortlich machte.[317]

    „Seit 1933 wurde [diese] Interpretation des Krieges zur Grundlage der politischen und ideologischen Formierung des neuen Deutschland: Der Krieg nicht als Lehrmeister des Friedens, sondern als Lehrmeister des nächsten Krieges und der Vorbereitung darauf, so kann man diese Deutungen zusammenfassen, die 1919 einsetzten und bis 1945 reichten – ja selbst darüber hinaus, indem noch bis weit in die Bundesrepublik hinein ‚Versailles‘ als Legitimation für den Zweiten Weltkrieg herangezogen wurde.“

    Ulrich Herbert[318]

    Noch mehr als jene der Westfront hinterließen die Ostfronterfahrung und die Ambitionen der MilitärverwaltungOber Ost ein „schicksalträchtiges Vermächtnis“ und einen „radikalisierten Mythos“, den die Nationalsozialisten „im Rahmen ihrer ideologischen und außenpolitischen Zielsetzungen in gewalttätiges Handeln“ umsetzten. Die Ziele Hitlers gingen in diesem Zusammenhang weit über die Korrektur des Ersten Weltkriegs hinaus: In einer rassistischen Utopie war der permanente Kampf im Osten unvermeidlich und erstrebenswert: „Die ‚Lehren‘ der Ostfront wurden […] von der nationalsozialistischen Bewegung aufgegriffen und mit ihren antisemitischen Dogmen zu einem schrecklichen neuen Plan für den Osten verknüpft, dessen Realisierung im bevorstehenden Zweiten Weltkrieg erfolgen sollte.“[319]

    Italien, das zu den Siegermächten gehörte, litt dagegen unter dem „Hochmut, mit dem es von den Alliierten behandelt wurde und andererseits an der Unzufriedenheit über die errungenen Kriegsgewinne […] Die Enttäuschungen schufen ein Klima der Frustration, das sich in der Parole vom ‚verstümmelten Sieg‘ verdichtete.“[320] DieItalienische Regentschaft am Quarnero (1919/20) – geprägt durchGabriele D’Annunzio – gilt als erstes präfaschistischesSystem, es nahm wesentliche Elemente des Nationalsozialismus und des italienischen Faschismus vorweg und gab den Wegweiser für einen „modernen Politikstil“, der auf die Einbeziehung der Massen und deren Manipulation setzt.Benito Mussolini und seineNationale Faschistische Partei nutzten dabei vor allem die massive Enttäuschung der vom Krieg besonders hart getroffenen ländlichen und kleinbürgerlichen Unterschichten. Die gesellschaftliche Akzeptanz der durch Illegalität und Gewaltanwendung gekennzeichneten faschistischen Machtübernahme wird nicht zuletzt auf die Kriegserfahrung zurückgeführt.[320]

    Aufarbeitung und Rezeption

    „Im zeitgenössischen Empfinden und in vielen Ländern noch heute bleibt dieser Krieg wegen seiner Dauer, seiner Intensität in wirtschaftlicher, technischer und intellektueller Hinsicht und nicht zuletzt wegen der zahllosen Opfer unter den Soldaten der ‚große Krieg‘, ‚the Great War‘, ‚la Grande Guerre‘“[321] und la Grande Guerra. Speziell in Deutschland liegen die Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg im Schatten desZweiten Weltkrieges, zum einen wegen des Zivilisationsbruchs, den dasnationalsozialistische Regime im Zuge desOstfeldzugs und desHolocaust angerichtet hat. Zum anderen kam es im Ersten Weltkrieg nur zu vergleichsweise geringen materiellen Schäden auf deutschem Staatsgebiet.

    Schon Jahre vor dem Kriegsausbruch 1914 war in der deutschen Literatur vom kommenden „Weltkrieg“ die Rede, so im Jahr 1904 erschienenen antibritischen Roman „Der Weltkrieg. Deutsche Träume“ vonAugust Niemann. Der BegriffErster Weltkrieg wurde erstmals vonErnst Haeckel schon im September 1914 verwandt,[322] er oderFirst World War tauchten zudem vereinzelt in weiteren Veröffentlichungen um 1920/21 auf und ist insofern nur eingeschränkt alsRetronym zu bezeichnen.[323]

    Historische Forschung

    Der Erste Weltkrieg zählt in derGeschichtswissenschaft zu den wichtigsten Themen derNeueren Geschichte. Die „Weltkriegsforschung“ stellt ein Gebiet dar, in dem sich allgemeine Forschungstendenzen widerspiegeln: Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich die Forschung vermehrt der Alltagsgeschichte, der Erlebnisebene des „kleinen Mannes“ zugewandt, „um die bisherige Dominanz der Elitenforschung aufzubrechen und eine Geschichte der Gesellschaft im Kriege auch von unten zu unterfüttern.“[324]„Kreisten die Fragen bis in die 1960er-Jahre um diePolitikgeschichte, wurde diese zunehmend vonsozialgeschichtlichen Schwerpunkten abgelöst. Seit Mitte der 1990er-Jahre dominieren Studien, die sich derErfahrungsgeschichte verpflichtet sehen oder den Repräsentationen des Krieges nachspüren. Mittlerweile ist dabei ein disparates und ausdifferenziertes Forschungsfeld entstanden, in dem sozial- undkulturgeschichtliche Aspekte zusammengeführt werden.“[325] Die Historiographie der Mentalitäten wird zudem seit einiger Zeit modifiziert durch die auch im internationalen Maßstab dominierende „Kriegskultur“-Forschung. In diesem Thema fließen Mentalitäten, Erfahrungswelten, Propaganda und Ideologie wieder stärker zusammen als in der reinen „Erlebnis“-Forschung. Besondere Beachtung findet dabei der „Mythos des Kriegserlebnisses“.[326] In diesem Prozess hat sich dieMilitärgeschichtsschreibung an die allgemeine Geschichtswissenschaft angenähert.[325]

    Generelle Bedeutung des Krieges

    Der Erste Weltkrieg wird als „Epochenschwelle“, „Urkatastrophe“ und politisch-kultureller „Veränderungsraum“ bezeichnet, der mit einer Delegitimation alter und der Ermöglichung neuer Ordnungen einherging. Der Krieg brachte einen Umbruch der internationalen Beziehungen, den Auftritt der neuen führenden Mächte Sowjetunion und USA sowie den Abstieg Europas als Welt- und Ordnungsmächte. Weitgehend Einigkeit besteht dabei in der Forschung darüber, dass der Erste Weltkrieg – wie es der US-amerikanische Diplomat und HistorikerGeorge F. Kennan ausdrückte – politisch die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ war. Er war ein Ereignis, das sich fatal auf die weitere Geschichte Europas auswirkte:Oktoberrevolution,Stalinismus,Faschismus,Nationalsozialismus und schließlich derZweite Weltkrieg sind ohne die Erschütterungen des Ersten Weltkrieges nicht denkbar. Einige Historiker fassen die Jahre von 1914 bis 1945 alszweiten Dreißigjährigen Krieg zusammen und beschreiben die Zeit der Weltkriege alsKatastrophenzeit der deutschen Geschichte. Der Krieg wird zudem als politischer, wirtschaftlicher und struktureller Zusammenbruch des bisherigen Europas gesehen: „Damit meinen wir das Scheitern der Funktionsfähigkeit des Systems der Großen Mächte, das Scheitern ihres außenpolitischen Zusammenspiels, auf dem ja ein wesentlicher Teil ihrer Weltgeltung beruhte. Die einen sehen dieses Scheitern bereits im Kriegsausbruch, die anderen in der Unfähigkeit, diesen Krieg rechtzeitig und ohne äußere Hilfe zu beenden.“[327] Hatte Europa 1913 noch 43 Prozent Anteil an der Weltproduktion, so waren es zehn Jahre später, 1923, nur noch 34 Prozent. Weiterhin werden gravierende innenpolitische, gesellschaftliche und (weitere) wirtschaftliche Folgen sowie „geistige“ und sozio-kulturelle Veränderungen genannt. Der Krieg zerstörte oder veränderte bestehende gesellschaftliche Normen und Regeln und politische Ordnungsvorstellungen. Keine Einigkeit besteht jedoch zur Frage, ob der Krieg nun völlig neue Entwicklungen hervorbrachte oder eher schon bestehende lediglich verstärkte.[328]

    Mit dem Ersten Weltkrieg ging nach Meinung vieler Wissenschaftler eine Epoche zu Ende – daslange 19. Jahrhundert, wie es oft genannt wird, das mit derFranzösischen Revolution (1789) begonnen hatte und gemeinhin als das „bürgerliche Zeitalter“ apostrophiert wird. Andere Forscher bezweifeln dies, der Krieg sei lediglich eine Binnenzäsur innerhalb einer Epoche gewesen, da er die im 19. Jahrhundert entstandenen Veränderungsprozesse eher vorantrieb als unterbrach. Dem Krieg wird in diesem Zusammenhang die Funktion eines Katalysators zugesprochen, der bereits eingeleitete Entwicklungen verstärkte oder ihnen zum Durchbruch verhalf; so hätten beispielsweise wichtige Ideen, Kunstströmungen und Momente der modernen Massengesellschaft schon vor 1914 ihren Anfang genommen.[328]

    Diskussion um Kriegsursachen

    Hauptartikel:Kriegsschuldfrage

    Ausgelöst hauptsächlich durch die imVersailler Vertrag behauptete alleinige Kriegsschuld des Deutschen Kaiserreichs, entstand in der Weimarer Republik in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg ein umfangreiches apologetisches Schrifttum zur Abwehr der „Kriegsschuldlüge“. Der Versuch, mithilfe eines vom deutschen Reichstag im August 1919 eingerichtetenparlamentarischen Untersuchungsausschusses Verantwortliche zum Ausbruch, zur Verlängerung und zum Verlust des Krieges zu benennen, schlug weitgehend fehl. Historiker der Siegerstaaten hielten überwiegend an der alleinigen Kriegsschuld Deutschlands und seiner Verbündeten fest. Als herausragende Werke gelten hierzu u. a. die Arbeiten vomLuigi Albertini undSidney Bradshaw Fay.[329]Hermann Kantorowicz veröffentlichte 1923 ein Gutachten, dass dem Deutschen Reich einen bedeutenden Teil der Schuld zuwies.[330]Heinrich Kanner veröffentlichte 1926 seine Studien über die Führungsschicht Österreich-Ungarns und ihren Willen zum Krieg mit Serbien.Edmund Dene Morel stritt eine Alleinschuld des Deutschen Reiches ab, da der russische und der französische Kriegsanteil bewusst verschleiert wurde.[331]Arthur Ponsonby veröffentlichte 1928 das WerkFalsehood in Wartime in dem nachgewiesen wurde, dass die britische Öffentlichkeit mit geschickter Propagandaarbeit, die auch gefälschte Berichte über angebliche Grausamkeiten deutscher Soldaten enthielt, in eine kriegsbereite Stimmung versetzt wurde.

    DieZeit des Nationalsozialismus brachte in Deutschland eine Unterbrechung ernsthafter Forschung und führte zu einer Abschottung von der westlichen Geschichtswissenschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich zunächst die Ansicht des britischen PremiersDavid Lloyd George durch, die Völker Europas seien „in den Weltkrieg hineingeschlittert“. So vertraten etwa bei den Historikertagen der 1950er Jahre deutsche und französische Historiker gemeinsam eine Version der These von Lloyd George, wonach keine der beteiligten Regierungen mit Absicht den Krieg angestrebt habe.

    In den 1960er-Jahren stellte der Hamburger HistorikerFritz Fischer dieses Geschichtsbild in Frage. Er löste einen ersten, jahrelangen Historikerstreit aus, beginnend mit einem Artikel in derHistorischen Zeitschrift im Jahre 1959 und vor allem seinem 1962 erschienenen BuchGriff nach der Weltmacht, dem zufolge „die deutsche Reichsführung einen erheblichen Teil der historischen Verantwortung für den Ausbruch des allgemeinen Krieges“ trägt.[332] In der anschließenden, emotional eingefärbtenFischer-Kontroverse, die ihrerseits als Teil der deutschen Geschichte gelten kann, verschärfte er seine Thesen bzgl. der Kriegsschuld der deutschen Reichsführung. Als Gegner Fischers sind insbesondereGerhard Ritter undErwin Hölzle zu nennen. Hölzle sah die Hauptschuld bei Russland.[333] In der DDR übernahmen die Historiker die Thesen Fischers weitestgehend. So verortete zB.Werner Röhr das Deutsche Reich noch 2015 als hauptursächlich für den Krieg und unterstellte sogar aktuellen Politikern wieFrank-Walter Steinmeier oderUrsula von der Leyen eine Kontinuität zu den damaligen deutschen Entscheidungsträgern.[334]

    Zu Zeiten deskalten Krieges beschriebGeorge F. Kennan 1984 hingegen das Bündnissystem und insbesondere dieFranzösisch-Russische Allianz als ursächlich.[335] 1993 vertrat Mark B. Hayne mit dem BuchThe French Foreign Office and the Origins of the First World War 1898–1914 die These einer wesentlichen französischen Mitschuld, vor allem von Poincaré undMaurice Paléologue. Diese hätten zur Vereitelung desSchlieffen-Plans auf eine möglichst schnelle russische Mobilmachung gedrängt.[336]

    Neuere Überblicksdarstellungen gehen davon aus, dass es sich bei der deutschen Politik in der Julikrise um eine hochriskante Krisenstrategie handelte, die „die Möglichkeit eines großen Krieges bewußt in Kauf nahm, ohne diesen allerdings unbedingt herbeiführen zu wollen.“[337] Die für notwendig befundene Verbesserung der eigenen Position sollte dabei „mit Hilfe einer ‚Politik der begrenzten Offensive‘, unter Inkaufnahme eines ‚kalkulierten Risikos‘“ durchgesetzt werden. Die Bezeichnungen „begrenzte Offensive“ und „kalkuliertes Risiko“ genügen lautJürgen Angelow jedoch nicht, „das Unverantwortliche und Abgründige“ der deutschen Position vollständig zum Ausdruck zu bringen. Dagegen beschreibe der von jüngeren Historikern verwendete BegriffBrinkmanship eine „waghalsige Politik des ‚unkalkulierten Risikos‘, des Wandelns am Rande des Abgrunds.“[338]Christopher Clark wiederum steht für eine Richtung in der Forschung zur Entstehung des Ersten Weltkriegs, die den Kriegsausbruch als „Frucht einer gemeinsamen politischen Kultur“ in Europa und damit einhergehend einer gemeinsamen „Paranoia“ sieht. Clark will die Ergebnisse von Fritz Fischer damit nicht generell in Frage stellen.[339]Ian Kershaw nennt Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland als Hauptverantwortliche für den Krieg, wobei „Deutschland die ausschlaggebende Rolle spielte“.[340] LautAnnika Mombauer begrüßten Russland und Frankreich nach anfänglichen Vermittlungsversuchen einen kommenden Krieg, nachdem er unvermeidbar erschien. „Letztlich aber waren es die Regierungen in Berlin und Wien, die es auf einen Krieg ankommen ließen, wurden doch die ausschlaggebenden Entscheidungen unmittelbar nach dem Attentat getroffen.“[341]Holger Afflerbach sieht für den Kriegsausbruch in erster Linie die Mittelmächte und Russland in der Verantwortung.[342]Günther Kronenbitter lehnt die Fixierung auf Deutschland als rein deutsche Nabelschau ab, und sieht in Österreich-Ungarn den entscheidenden Faktor.[343][344]Herfried Münkler schreibt die Entstehung des Krieges einem komplexen Zusammenwirken von sich wechselseitig verstärkenden Faktoren zu. Das Attentat von Sarajevo war nur der entscheidende Auslöser.[345]

    Richard J. Evans bezeichnete Serbien als Hauptschuldigen am Krieg. Serbien habe durch seinen überbordenden Nationalismus und seine Unterstützung der terroristischen nationalistischen Bewegung Schwarze Hand die Grundlagen für den Krieg gelegt. Österreich-Ungarns Beitrag sei im Vergleich zum serbischen Beitrag geringer zu gewichten. Zudem habe Frankreich durch seine bedingungslose Unterstützung der russischen Position zu einer Eskalation beigetragen. Die Historikerin Heather Jones wies darauf hin, dass Russland als erstes Land seine Armee mobilisiert und hierdurch eine Verhandlungslösung unmöglich gemacht habe.[346]Rainer F. Schmidt verweist hingegen auf die HochrisikopolitikRaymond Poincarés. Dieser habe vor dem Krieg Serbien und Russland massiv aufgerüstet und durch einen Blankoscheck an Russland zu einer Verschärfung gesorgt.[347]

    Einigkeit herrscht heute darüber, dass der Kriegsausbruch 1914 „eines der komplexesten Ereignisse der neueren Geschichte“ war (Clark spricht vom „komplexesten Ereignis der Moderne“) und dass folglich die Diskussion um die Ursachen des Ersten Weltkrieges weitergeht.[348] Fraglich sei dabei, „ob in Zukunft wirklich neue Erkenntnisse die Debatte bereichern werden“.[349]

    Schwerpunktthemen

    Die Forschung seit der Jahrtausendwende lässt sich in verschiedene Schwerpunktthemen einteilen, in denen die Vielfalt der Methoden und Ansätze deutlich wird, mit denen sich Historiker dem Ersten Weltkrieg nähern. So geht die Untersuchung spezifischer sozialer Gruppen häufig einher mit der Analyse der sie repräsentierenden Medien und Symbole.Bildpostkarten etwa wurden als relativ jungeQuellengattung für den Ersten Weltkrieg erschlossen, aber auch die Berichterstattung über die Kampfhandlungen in offiziellenHeeresberichten wie Massenmedien hat Forschungsinteressen geweckt. Ausdifferenzierte Untersuchungen der Kriegsauswirkungen auf verschiedene Gruppen behandelten etwa Kinder, Frauen, Korporationsstudenten, die Kriegsinvaliden und die bisher unterschätztenKriegsdienstverweigerer im Ersten Weltkrieg. Aber auchOrden und Ehrenzeichen werden in der jüngeren Forschung nicht mehr kontextfrei analysiert, sondern in ihrer materiellen und symbolischen Bedeutung im Zusammenhang mit dem Konzept der militärischenEhre beachtet.[325]

    Die Untersuchung vonSelbstzeugnissen wie Tagebüchern oder Briefen war stets ein wichtiger Bestandteil der Weltkriegsforschung. „Da Selbstzeugnisse häufig in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum Geschehen angefertigt wurden, sind sie nicht durch spätere Ereignisse und Erkenntnis überformt“[325] und werden daher meist als besonders wertvolle Quellen eingeschätzt und in den vergangenen Jahren als solche ediert. Als „zweifellos bedeutendste Neuerscheinung“ gilt dabeiErnst Jüngers 2010 erschienenesKriegstagebuch 1914–1918, aus dem Jünger die Anregungen für zahlreiche seiner literarischen Werke nahm.[325] Aber auch Briefe sozialistischer Soldaten, die zahlreiche kriegskritische Passagen enthalten, oder Tagebucheintragungen Intellektueller wurden als Quelleneditionen publiziert, so auch die Tagebücher der JuristenKarl Rosner (1873–1951) undHarry Graf Kessler (1868–1937).[350]Anders alsFeldpostbriefe von Soldaten in die Heimat sind Briefe an Soldaten nur selten erhalten geblieben. Ihre neueren Editionen „zeigen das Bemühen von Soldaten und Daheimgebliebenen, Distanzen zu überbrücken und Einblicke in den Kriegsalltag von Front und Heimat zu gewähren.“[325]

    Zu den Leitmotiven der gegenwärtigen Weltkriegsforschung zählt auch die Gewalterfahrung an und hinter der Front. Die Kriegsgewalt des Ersten Weltkriegs wird dabei als Verbindungsstück zwischen den älteren Gewaltformen, den technischen Neuentwicklungen seit der Jahrhundertwende und der Entgrenzung der Gewalt im Zweiten Weltkrieg betrachtet. Die Dynamik der Zerstörung gilt dabei als mentalitätsgeschichtlicher Bestandteil der kriegführenden Gesellschaften. Um Gewalt geht es aber auch bei Studien über dieösterreichische Besatzungspolitik in Serbien, bei der umstritten ist, ob es sich überwiegend um zufällige oder systematische Gewaltausbrüche handelt. Die Besatzungsherrschaft über Rumänien hingegen fand in enger Kooperation mit den dortigen Eliten statt, sodass Zwangsmaßnahmen nicht das prägende Element waren. Anderes gilt für die deutsche Besatzung Belgiens, in der der Weltkrieg als „globaler ökonomischer Konflikt zwischen Industrienationen“ sichtbar wird.[325] Im Herbst und Winter 1916 wurden belgische Arbeitskräfte nicht angeworben, sondern zuZwangsarbeit gezwungen; diese Praxis erwies sich jedoch nicht als erfolgreich, sodass das Besatzungsregime unter dem Eindruck internationaler Proteste davon bald wieder Abstand nahm. Auch die Kriegsgefangenenlager wurden Gegenstand mehrerer jüngerer Studien; zunehmend fiel der Forschungsfokus auf die Internierung von Zivilisten: „Auch hier zeigt sich, dass die Trennlinie zwischen Kombattanten und Zivilisten im Ersten Weltkrieg verblasste.“[325] Einen weiteren Forschungsschwerpunkt stellen die oftmals national divergierendenErinnerungskulturen in den verschiedenen Nachfolgestaaten derMittelmächte dar, wie am Beispiel derösterreichisch-ungarischen Südfront imAlttiroler Raum aufgezeigt wurde.[351]

    Die Kriegserfahrungen der Frontsoldaten mit dem Sport – dabei vor allem die Popularisierung desFußballs – und mit Tieren findet in der Forschung neue Aufmerksamkeit. Zur Erfahrungsgeschichte zählt auch „Das lange Warten“ von deutschen und britischen Marineoffizieren auf einenSeekrieg, „der schließlich doch kaum stattfand.“[325] Herkömmliche Themen klassischerOperationsgeschichte – Planungen, Taktiken, Kämpfe und Schlachtbeschreibung – wurden von der Forschung lange Zeit kaum beachtet: „Publikationen, die sich der neuen Militärgeschichtsschreibung verpflichtet fühlten, wichen solchen Fragen häufig aus und thematisierten militärisches Handeln im erweiterten Kontext. Mittlerweile ist der Kampfeinsatz der Militärangehörigen Thema einiger Untersuchungen geworden.“[325] Dabei sind Wandlungsprozesse in den Blick geraten, etwa die Abkehr vom französischenOffensivfetischismus während desGrabenkriegs und die Lernprozesse, bei denen die Kriegsparteien die Taktiken des Gegners übernahmen.[325] Auch die psychischen Belastungen von Frontsoldaten und die zum „Durchhalten“ der Kriegssituation beitragenden Faktoren wurden wissenschaftlich untersucht. Dabei entwickelte Alexander Watson[352] eine neue Erklärung für die Niederlage des Deutschen Reichs an der Westfront: Frontoffiziere hätten ihre Einheiten als Ausweg aus ihrer schlechten Lage, insbesondere der mangelnden Versorgung, in die Kriegsgefangenschaft geführt, indem sie auch vor zahlenmäßig unterlegenen feindlichen Truppen kapituliert hätten.[325]

    Jenseits der Fronterfahrung haben die Kriegswirkungen in den Heimatstädten der Soldaten inzwischen einige Beachtung erfahren;Roger Chickering bemühte sich mitFreiburg im Ersten Weltkrieg[353] um eine totalgeschichtliche Perspektive, die den prägenden Einfluss des Krieges auf alle Lebensbereiche demonstrieren soll. Auch hier spielte die abnehmende Fähigkeit zum „Durchhalten“ seit dem Winter 1916/17 eine entscheidende Rolle.[325] Aber auch Großbritannien im Krieg erfuhr nähere Betrachtung, etwa von Adrian Gregory:[354] „Er weist die mittlerweile relativierte These der verbreiteten Kriegsbegeisterung im Jahr 1914 zurück und analysiert die Berichterstattung über die deutschen Kriegsgräuel. Die Propaganda habe keineswegs die Massen verführt, vielmehr hätten ‚real events‘ bis 1915 das Bild eines dämonischen Deutschlands unterstützt“.[325] In der deutschen wie in der britischen Gesellschaft spielte die staatliche Kontrolle der öffentlichen Kommunikation eine wichtige Rolle.[325]

    Die Historiografie zurOstfront des Ersten Weltkriegs nimmt innerhalb der Literatur zu den Jahren 1914 bis 1918 wenig Raum ein. Ein Grund für das geringe Forschungsinteresse war derKalte Krieg, der den Zugang zu den östlichen Archiven für westliche Forscher erschwerte. Unter Lenin wurden Soldatenfriedhöfe des Zarenreiches zerstört und so der Versuch unternommen, die damit zusammenhängenden Ereignisse aus dem Geschichtsbewusstsein der Menschen auszulöschen. In der Sowjetunion konnten negative Darstellungen derKaiserlich Russischen Armee im Ersten Weltkrieg, aber auch positive und patriotische zu Problemen für den Autor führen, so dass das Thema eher gemieden wurde.Norman Stone verfasste 1975 die erste umfassende Darstellung der Geschehnisse an der Ostfront.[355] Stone bezweifelt die wirtschaftliche Rückständigkeit des Russischen Reiches. Die Schwäche Russlands lag für Stone in der veralteten Administration, der die Versorgungsschwierigkeiten und die ineffiziente Armeeführung anzulasten sei. Der Krieg im Osten unterschied sich markant von den Ereignissen an der Westfront, es blieb im Osten beim Bewegungskrieg, als im Westen die Fronten bereits erstarrt waren. Die Gründe hierfür lagen bei den spärlichen Kommunikationsmöglichkeiten und der schlechten Verkehrserschließung, aufgebrochene Lücken in den Verteidigungslinien konnten nicht so schnell geschlossen werden wie im Westen. Die räumliche Ausdehnung der Ostfront mit mehreren 1000 Frontkilometern kontrastierte mit lediglich 800 Kilometern Länge der Westfront. Erst in den neueren westlichen Darstellungen und Forschungen zum Ersten Weltkrieg rückt die Ostfront wieder in den Blickpunkt. DasMilitärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) in Potsdam führte im August 2004 eine Konferenz über „Die vergessene Front“ durch.[356]

    Noch heute hat die Frage Auswirkungen auf das europäische Selbstbewusstsein, warum es den europäischen Mächten nicht einvernehmlich gelang, den Krieg zu beenden.Holger Afflerbach hat die These aufgestellt, dass der Ausgang des Ersten Weltkriegs lange Zeit offen war und auf „Messers Schneide“ stand: Nicht im Sinne eines deutschen Sieges, aber eines militärischen Unentschiedens. Keine Seite war letztlich bereit, entscheidend einzulenken, hinzu kamen fatale Fehlinterpretationen. Der Krieg wurde so erbittert geführt, um eine Entscheidung militärisch herbeizuführen. Die lange Kriegszeit und die damit verbundenen Verluste waren schließlich dafür verantwortlich, dass jede Seite eine vollständige Niederlage des Gegners als einzig befriedigenden Ausgang des Krieges betrachtete. Afflerbach macht für den langen Kriegsverlauf in erster Linie die westlichen Alliierten und Italien verantwortlich, für die ein Remisfrieden nicht in Frage kam und die auf einen vollständigen Sieg um jeden Preis setzten.[357]

    Gedenken und Gedenkstätten

    Deutsche, französische und Europaflagge auf den Ruinen desFort Douaumont
    Village détruitFleury-devant-Douaumont
    Das Beinhaus von Douaumont
    Grab des unbekannten Soldaten in Westminster Abbey
    Neue Wache, Berlin

    Die bekanntesten Gedenkstätten – teilweise gleichzeitig Museen – befinden sich heute in der Umgebung vonVerdun. DasFort de Douaumont, dasFort Vaux, dasBeinhaus von Douaumont, der dazugehörige Heeresfriedhof und weitere Überreste derSchlacht um Verdun bilden heute einen weitläufigen Komplex. Am 22. September 1984 bildete die Gedenkstätte den Hintergrund für denHandschlag von Verdun zwischenHelmut Kohl undFrançois Mitterrand anlässlich einer großen Zeremonie zur Erinnerung an die Opfer der Kriege zwischen Frankreich und Deutschland.[358] DasGefallenenmahnmal Notre-Dame-de-Lorette als weitere bedeutende Gedenkstätte wurde am Rande des größten französischen Soldatenfriedhofs „Notre Dame de Lorette“ beiAblain-Saint-Nazaire am 11. November 2014 eröffnet.[359] Abgesehen von Douaumont und Notre Dame de Lorette gehören dasMémorial des batailles de la Marne inDormans und die Gedenkstätte amHartmannswillerkopf zu den vier französischen Nationaldenkmälern des Ersten Weltkriegs.[360] Die Ruinen desFort Loncin sind ein bedeutendes belgisches Kriegsdenkmal.

    DerDeutsche Soldatenfriedhof Vladslo ist vor allem wegen der Figurengruppe „Trauerndes Elternpaar“ vonKäthe Kollwitz bekannt. Die Entstehungsgeschichte desDeutschen Soldatenfriedhofes Langemarck steht im Zusammenhang mit demMythos von Langemarck. UmYpern befinden sich zahlreiche Gedenkstätten vor allem für Soldaten aus Großbritannien, amMenenpoort in Ypern selbst wird täglich um 20 Uhr zu Ehren der GefallenenThe Last Post geblasen. In derDeutschen Kriegsgräberstätte Fricourt fand am 1. Juli 2016 die vomVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisierte zentrale deutsche Gedenkveranstaltung „100 JahreSommeschlacht“ statt.[361] Briten und Franzosen begingen den Tag in Anwesenheit von StaatspräsidentFrançois Hollande, PremierministerDavid Cameron,Prinz Charles und weiteren Mitgliedern derbritischen Königsfamilie amThiepval-Denkmal.[362][363][364] Der nahegelegeneLochnagar-Krater ist der größte erhaltene Minenkrater des Krieges. Im Bereich des monumentalenCanadian National Vimy Memorial und desBeaumont-Hamel Newfoundland Memorial sind die Schlachtfelder erhalten und damit die Grabensysteme und Explosionskrater in der Topographie noch ablesbar. Die Geschichte der Gedenkstätte auf derLichtung von Compiègne verweist auf den Zusammenhang der beiden deutschen Angriffskriege des 20. Jahrhunderts.

    In Italien sind die vom faschistischenTotenkult der 1930er Jahre geprägten Monumentalbauten inRedipuglia, auf demMonte Grappa, inFagarè della Battaglia undRovereto, einschließlich der dort ebenfalls stehendenGefallenenglocke hervorzuheben.[365]

    Während der Weimarer Republik konnte in Deutschland kein Konsens über ein zentrales Reichsehrenmal für die Gefallenen des Krieges erzielt werden, 1935 dekretierte Hitler dasTannenberg-Denkmal hierzu. Die 1930 eingeweihte Ehrenhalle (Gefallenendenkmal) amLuitpoldhain in Nürnberg wurde Kristallisationspunkt für das nationalsozialistischeReichsparteitagsgelände und diente als zentrale Kulisse für die Inszenierung des NS-Totenkults.[366] DieNeue Wache in Berlin war von 1931 bis 1945 das Berliner „Ehrenmahl für die Gefallenen des Krieges“, seit 1993 ist sie die „Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“. DasEhrenmal des Deutschen Heeres befindet sich seit 1972 auf derFestung Ehrenbreitstein inKoblenz, dasMarine-Ehrenmal inLaboe sowie dasEhrenmal für alle Toten des U-Boot-Krieges inHeikendorf beiKiel.

    Vor allem in Frankreich und Großbritannien wurden nationale Gedenkstätten mit Bedacht oft einfach gestaltet, wie beispielsweise dasGrabmal des unbekannten Soldaten unter demArc de Triomphe de l’Étoile. Mit dem neuen Denkmaltyp sollte der vielen unidentifizierbaren und verschollenen Soldaten dieses Krieges gedacht werden. Diese Form des Gedenkens wurde in vielen Staaten aufgegriffen, weniger jedoch im Deutschland der Zwischenkriegszeit, wo sich konservative und rechte Gruppen widersetzten, denen solche Gedenkstätten zu pazifistisch erschienen. Werke, die das Leben und den Tod der Soldaten nicht idealisierten, wurden in Deutschland oft angefeindet und in derZeit des Nationalsozialismus entfernt, wie etwa jene vonErnst Barlach. Die Opfer des Ersten Weltkrieges waren in Deutschland der Anlass zur Einführung desVolkstrauertages im Jahre 1926. In Deutschland und Frankreich entstanden vor allem in kleineren Ortschaften zahlreicheKriegerdenkmäler, auf denen namentlich alle Opfer der Gemeinde genannt wurden, seltener dagegen in größeren Städten, so beispielsweise dasKriegerdenkmal in München und dasKriegerdenkmal in Heilbronn.[367]

    Nationale Bedeutung haben die zentralen Gedenkstätten in den ehemaligen britischenDominions, von denen vor allem Kanada, Australien und Neuseeland die Teilnahme am Ersten Weltkrieg als bedeutsamen Schritt zur Nationwerdung verstehen. So gibt es unter anderem in Australien dieAvenues of honour, denShrine of Remembrance und dasAustralian War Memorial, in Kanada dasNationale Kriegsdenkmal, in Neuseeland das World War One Memorial inWellington und dieBridge of Remembrance inChristchurch. In Großbritannien selbst – vor allem in London – finden sich ebenfalls zahlreiche kleinere und größere Gedenkstätten; symbolisch bedeutsam ist das Grab eines unbekannten Soldaten im Mittelschiff vonWestminster Abbey, „inmitten der Könige, weil er seinem Gott und Vaterland gut diente“, wie eine Inschrift verkündet. Aufsehen und großen Besucherandrang verursachte 2014 die InstallationBlood Swept Lands and Seas of Red im Burggraben desTowers of London. ImCommonwealth of Nations und in Frankreich werden noch heute am 11. November derRemembrance Day und der Armistice 1918 gefeiert, in Australien, Neuseeland und Tonga am 25. April derANZAC Day.

    100 Jahre nach demWaffenstillstand von Compiègne fanden vor allem in Frankreich zahlreiche Feierlichkeiten statt. PräsidentEmmanuel Macron besuchte zwischen dem 4. und 11. November 2018 Gedenkstätten, unter anderem am 7. November 2018 dasMonument de la Pierre d’Haudroy, das Denkmal für die Ankunft derdeutschen Unterhändler am 7. November 1918 naheLa Capelle,[368] am 9. November dasHistorial de la Grande Guerre inPéronne und am 10. November 2018 zusammen mit BundeskanzlerinAngela Merkel dieLichtung von Compiègne. Macron und Merkel enthüllten eine zweisprachige Gedenktafel, auf der die „die Bedeutung der deutsch-französischen Aussöhnung im Dienste Europas und des Friedens bekräftigt“ wird und besichtigten im dortigen Museum die baugleiche Ausführung desWagens von Compiègne, in dem am 11. November 1918 der Waffenstillstand unterzeichnet wurde.[369] BundespräsidentWalter Steinmeier nahm zusammen mit Macron am 4. November 2018 imStraßburger Münster an einem Friedenskonzert und mitPrinz Charles an den Feierlichkeiten zumRemembrance Sunday in London teil. Zu den Feierlichkeiten in Paris am 11. November 2018 reisten Dutzende Staats- und Regierungschefs aus aller Welt an, darunter Merkel,Donald Trump undWladimir Putin.[370][371][372]

    Siehe auch:Frontkämpfertreffen und100 Jahre Erster Weltkrieg

    Museen

    Alleine in Europa gibt es mehr als 750 Museen zum Ersten Weltkrieg.[373] DasHeeresgeschichtliche Museum in Wien zeigt neben zahlreichen Objekten das Automobil, in dem der österreichischeThronfolger ermordet wurde. Eine sehr umfangreiche, zum Gedenkjahr neu gestaltete Sammlung zum Ersten Weltkrieg kann dasImperial War Museum in London vorweisen.[374] Bedeutende Sammlungen und/oder Einzelstücke zeigen zudem dasMusée de l’Armée in Paris, das Nationale Armeemuseum in Bukarest (Muzeul Militar Naţional) und dasMilitärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden. DasBayerische Armeemuseum in Ingolstadt präsentiert die größte Dauerausstellung zum Ersten Weltkrieg in Deutschland.[375][376] Der einzige im Original erhaltene deutsche Panzer des Ersten Weltkrieges (A7V) steht imQueensland Museum, Australien (im Jahre 2015 befristete Verlegung in dasAustralian War Memorial[377]).

    Museen, die sich ausschließlich mit dem Ersten Weltkrieg befassen, finden sich vor allem in Nordfrankreich, hervorzuheben sind dasHistorial de la Grande Guerre inPéronne[378] und dasMusée de la Grande Guerre du Pays de Meaux. Die 26 Meter hohe MonumentalstatueLa Liberté éplorée des amerikanischen KünstlersFrederick William MacMonnies unmittelbar am Museum in Meaux markiert den Punkt des weitesten deutschen Vordringens Richtung Paris im September 1914 (Welt-Icon48.9732.905).[379] Am 10. November 2017 eröffnetenEmmanuel Macron undFrank-Walter Steinmeier das erste gemeinsame deutsch-französische Museum (Historial) zum Krieg in der GedenkstätteHartmannswillerkopf.[380][381]

    DasMémorial de Verdun und dasIn Flanders Fields Museum inYpern[382] bieten ebenfalls herausragende Präsentationen, die GemeindeHeuvelland nahe Ypern hat auf der Basis archäologischer Untersuchungen das Schützengrabensystem der deutschen StellungBayernwald restauriert und für Besucher zugänglich gemacht.[383] Erwähnenswert ist zudem dasKriegsmuseum Rovereto[384] im NetzwerkRete Trentino Grande Guerra, ein Zusammenschluss von Museen und Gedenkstätten imTrentino anlässlich des hundertjährigen Gedenkjahres,[385] sowie dasKobarid-Museum im heutigen Slowenien, das dieIsonzoschlachten (vor allem dieZwölfte Isonzoschlacht) zum Thema hat.

    Kunstwerke

    Literarische Werke

    Hauptartikel:Liste literarischer Werke zum Ersten Weltkrieg

    Der Weltkrieg hatte vor allem Auswirkungen auf denliterarischen Expressionismus. Seinen stärksten deutschsprachigen lyrischen Ausdruck fand das Weltkriegserlebnis beiAugust Stramm,[386] aus globaler Sicht kann jedochIn Flanders Fields vonJohn McCrae als einflussreichstes Gedicht gesehen werden. Von den britischenWar poets sind zudem vor allemWilfred Owen(Dulce et Decorum est) undLaurence Binyon(For the Fallen) zu nennen.

    Der von den deutschen Expressionisten vernachlässigte Roman wurde mit dem Weltkrieg wieder zur bevorzugten Gattung der Literatur, da die Folgen und Ursachen des epochalen Ereignisses die epische Großform verlangten.[387] Die Entstehung desDadaismus kann im Zusammenhang mit dem Krieg gesehen werden.[388] Als bekannte deutschsprachige Darstellungen, die sich mit dem Kriegsgeschehen im engeren Sinne beschäftigen, können vor allemErnst JüngersIn Stahlgewittern,Der Wanderer zwischen beiden Welten vonWalter Flex (eines der meistverkauften deutschsprachigen Bücher überhaupt) undErich Maria RemarquesIm Westen nichts Neues genannt werden.[389] Unter den deutschen Dramen entstanden als Reaktionen auf den Krieg unter anderenDie letzten Tage der Menschheit vonKarl Kraus sowieBertolt BrechtsTrommeln in der Nacht.[390]

    Bildende Kunst

    Albin Egger-Lienz:Den Namenlosen 1914 (1916)
    Trauerndes Elternpaar von Käthe Kollwitz (Soldatenfriedhof inVladslo)

    Künstler waren bis zum Ersten Weltkrieg zumeist unbeteiligte Zeugen des Kriegsgeschehens. Im Ersten Weltkrieg befanden sich dagegen – neben denKriegsmalern – zahlreiche freischaffende Künstler unter den Soldaten. Die meisten ihrer Werke fanden nach Kriegsende wenig Beachtung, und – mit Ausnahme vonOtto Dix – distanzierten sich viele Urheber von ihren Kriegswerken. Künstler wie zum BeispielMax Beckmann undFernand Léger unternahmen nicht einmal den Versuch, sie auszustellen, sondern wandten sich gleich nach ihrer Demobilisierung anderen Themen zu.Bekannte Werke sindSturmtruppe geht unter Gas vor (Otto Dix, 1924),Gassed (John Singer Sargent, 1918) undDen Namenlosen 1914 vonAlbin Egger-Lienz sowie dasSelbstbildnis als Soldat (Ernst Ludwig Kirchner 1915).Die Künstler der europäischen Avantgarde sagten sich in diesem Krieg endgültig von den Regeln los, welche die Schlachtenmalerei bis dahin beherrschten. Sie suchten nach neuen Mitteln, um der entsetzlichen Wirklichkeit gerecht zu werden: im Wesentlichen derKubismus, derFuturismus, derExpressionismus und dieabstrakte Kunst.„Die Zeit desheroischen Realismus und der patriotischen Allegorien war endgültig vorbei. Die Detonation von Geschossen, die Allmacht der Artillerie, der totale Krieg konnte nicht mehr nachgeahmt, sondern er musste transponiert werden. Gebrochene Linien, grelle Farben waren notwendig, nicht etwa, um Details der Schlacht darzustellen, sondern um ihre unmenschliche Gewalt zum Ausdruck zu bringen.“[391]Der Weltkrieg beendete in Deutschland abrupt dieArchitektur desHistorismus und desJugendstils, da die Verwendung vonOrnamenten und die entsprechenden Mehrkosten angesichts der Kriegsgeschehens und der Not nicht mehr angebracht schienen. Damit brachte der Krieg in der Architektur den Durchbruch derModerne und der Formel „form follows function“ sowie der vonAdolf Loos in der StreitschriftOrnament und Verbrechen (1908) vorgebrachten Auffassung, dass die Verwendung von Ornamenten und Dekor überflüssig sei.

    Vor allem im Zusammenhang mit denGedenkstätten zum Krieg entstanden zahlreiche Werke derBildhauerkunst. An deutschen Kunstwerken sind aus heutiger Sicht vor allem dasTrauernde Elternpaar vonKäthe Kollwitz sowieDer Schwebende und dasMagdeburger Ehrenmal vonErnst Barlach zu nennen. Dem Zeitgeist entsprachen die so genanntenNagelbilder; eine Propagandabewegung, die in der ersten Jahreshälfte 1915 vonWien ausging. Besonders bekannt wurden derEiserne Hindenburg inBerlin,Heinrich der Löwe in Eisen inBraunschweig,Dä kölsche Boor en Iser inKöln, dieNagelsäule inMainz und derIsern Hinnerk inOldenburg.

    Siehe auch:Liste von Gemälden und Grafiken zum Ersten Weltkrieg

    Musik

    DasArgonnerwaldlied, Bildpostkarte aus dem Ersten Weltkrieg

    Für die Musik gilt der Erste Weltkrieg nicht als Epochengrenze, da der Wendepunkt mit dem Aufkommen deratonalen Musik auf 1908/09 gesetzt wird. Abgesehen davon spielt die Musik in vielen heutigen Darstellungen über den Krieg nahezu keine Rolle. Kompositionsgeschichtlich hat der Erste Weltkrieg dennoch eine Bedeutung, dieKunstmusik bezog Stellung, mehr noch naturgemäß dieMilitärmusik und diepopuläre Musik in Form vonSoldatenliedern wie z. B. dasArgonnerwaldlied oderWildgänse rauschen durch die Nacht. Jeder deutsche Soldat hatte einFeldgesangbuch dabei, ein bekanntes Lied daraus ist z. B.Wir treten zum Beten. Kirchenlieder im Krieg wurden mitunter ambivalent verwendet, so sind vor allem die ChoräleNun danket alle Gott undEin feste Burg ist unser Gott als „Kampflieder des preußisch-protestantischen Deutschlands schlechthin zu bezeichnen“. Die Funktionalisierung von Musik für den Krieg war nichts Neues und in Deutschland wie in anderen Ländern stellten sich Komponisten, Texter und Verleger zu Kriegsbeginn in großer Eile auf die Produktion kriegsverherrlichender, nationaler und heroischer Musik um. Stücke von Komponisten verfeindeter Nationen wurden vor allem zu Kriegsbeginn teilweise aus dem Programm der Konzertsäle genommen. Die Musiktheater nahmen zu Kriegsbeginn in den Spielplänen vermehrt sogenannte patriotische deutsche Opern wie etwaRichard WagnersMeistersinger oderHeinrich ZöllnersDer Überfall auf. Es entstanden einige Kriegsoperetten, jedoch verschwanden ab etwa Februar 1915 hurrapatriotische Stücke mit aktueller Kriegsthematik weitgehend von den Spielbühnen, biedermeierliche Operetten sowie das klassische Opernrepertoire beherrschten wieder die Spielpläne. Nur eine Kriegsoperette hielt sich den ganzen Krieg auf den Bühnen, das vonWalter Kollo vertonte „Vaterländische Volksstück mit Gesang in 4 Bildern“Immer feste druff!.[392]

    Die Musik stellte an der Front kulturelle Praktiken bereit, in denen der Kriegsalltag zumindest für Momente in den Hintergrund treten konnte. So war imWeihnachtsfrieden 1914 die Musik eine Vermittlerin und Brückenbauerin zwischen den Gräben; der gemeinsame Gesang von Liedern mit gleicher Melodie wieStille Nacht/Silent Night undHeil dir im Siegerkranz/God save the King leiteten den spontanen Waffenstillstand ein.[393]

    Erwähnenswerte Kompositionen, die zeitgenössisch im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen veröffentlicht wurden, waren beispielsweiseEdward ElgarsCarillon,Claude DebussysBerceuse héroïque,Igor StravinskysSouvenir d’une marche boche undVincent d’IndysLa légende de Saint Christophe. Kunstlieder zur Tragik des Krieges entstanden vonFranz Schreker,Franz Lehár,Charles Ives,Erich Wolfgang Korngold,Richard Strauss,Lili Boulanger,Giacomo Puccini,Hanns Eisler undPaul Hindemith.[394]

    Anlässlich des 100. Gedenkjahres nach Beginn des Ersten Weltkriegs komponierteAltuğ Ünlü einRequiem, das am 1. November 2014 uraufgeführt wurde.

    Filme

    Hauptartikel:Liste von Kriegsfilmen über den Ersten Weltkrieg

    Der Erste Weltkrieg bot Stoff für zahlreiche Verfilmungen.[395] Den zu Propagandazwecken gedrehten britischen DokumentarfilmThe Battle of the Somme aus dem Jahre 1916 sahen in Großbritannien 20 Millionen Kinobesucher innerhalb sechs Wochen, ein Rekord, der erst 60 Jahre später mitStar Wars übertroffen wurde. Im Jahre 2005 wurde er als erstes britisches Zeitdokument überhaupt alsWeltdokumentenerbe anerkannt.[396] Die bekanntesten Filme sind heuteIm Westen nichts Neues (1930) nach demgleichnamigen Roman vonErich Maria Remarque,Wege zum Ruhm (1957) undLawrence von Arabien (1962).[397]

    Literatur

    Einführungen

    Gesamtdarstellungen

    Vorgeschichte, Ursachen und Julikrise

    • Luigi Albertini:The Origins of the War of 1914. Aus dem Italienischen von Isabella M. Massey. Oxford University Press, London 1952–1957 (3 Bände) (Reprint: Enigma Books, New York 2005,ISBN 1-929631-26-X) (Original:Le origini della guerra del 1914. Mailand 1942/43).
    • Jürgen Angelow:Der Weg in die Urkatastrophe. Der Zerfall des alten Europa 1900–1914. Be.bra-Verlag, Berlin 2010,ISBN 978-3-89809-402-3.
    • Christopher Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. Aus dem Englischen von Norbert Juraschitz. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013,ISBN 978-3-421-04359-7.
    • Manfred P. Emmes:Die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs außerhalb des europäischen Zentrums. Im Fokus: Kolonien, Bagdadbahn, Erdöl und türkische Meerengen. Politik und Moderne Geschichte (Hrsg. Heiner Timmerman), Band. 24, LIT-Verlag, Münster 2016,ISBN 978-3-643-13545-2.
    • Fritz Fischer:Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Düsseldorf 1970,ISBN 3-7700-0913-4 (Untermauerung und Verschärfung der Thesen vonGriff nach der Weltmacht).
    • Imanuel Geiss (Hrsg.):Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band I. Bearbeitet und eingeleitet von Imanuel Geiss. Mit einem Vorwort von Fritz Fischer. Verlag für Literatur und Zeitgeschichte, Hannover 1963,DNB451465709 (Standardwerk).
    • Imanuel Geiss (Hrsg.):Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band II. Bearbeitet und eingeleitet von Imanuel Geiss. Verlag für Literatur und Zeitgeschichte, Hannover 1964,DNB451465717 (Standardwerk).
    • Imanuel Geiss (Hrsg.):Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 3. Auflage. München 1986,ISBN 3-423-02921-8 (Veröffentlichung der wichtigsten Dokumente durch den bekannten Schüler von Fritz Fischer).
    • Imanuel Geiss:Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815–1914. 2. Auflage. Piper, München 1991,ISBN 3-492-10943-8.
    • Richard F. Hamilton, Holger H. Herwig:The Origins of World War I. Cambridge 2004,ISBN 0-521-81735-8.
    • Gerd Krumeich:Juli 1914. Eine Bilanz. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014,ISBN 978-3-506-77592-4.
    • Sean McMeekin:Russlands Weg in den Krieg. Der Erste Weltkrieg – Ursprung der Jahrhundertkatastrophe. Aus dem amerikanischen Englisch von Franz Leipold. Europa Verlag, Berlin 2014,ISBN 978-3-944305-63-9.
    • Michael S. Neiberg:Dance of the Furies. Europe and the Outbreak of World War I. Harvard University Press, Cambridge (MA) 2011.
    • Keith Nelson,Zara Steiner:Britain and the Origins of the First World War. 2. Auflage. Macmillan, 2003,ISBN 0-333-73467-X.
    • Rainer F. Schmidt:Kaiserdämmerung. Berlin, London, Paris, St. Petersburg und der Weg in den Untergang. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2021,ISBN 978-3-608-98318-0.
    • Stefan Schmidt:Frankreichs Außenpolitik in der Julikrise 1914. Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges (=Pariser Historische Studien. Band 90). Verlag Oldenbourg, München 2009,ISBN 978-3-486-59016-6 (online aufperspectivia.net).
    • Bernhard Sauer:Der Erste Weltkrieg – ein Verteidigungskrieg? Duncker & Humblot, Berlin 2023,ISBN 978-3-428-18891-8. 

    Zeitzeugnisse

    • Quellen-Onlineedition desBritischen Nationalarchivs:Operation War Diary, 2014 (Kriegstagebücher von kommandierenden Offizieren; zunächst werden 2000 TB publiziert).
    • Deutsches Historisches Museum (Hrsg.):Der Erste Weltkrieg in deutschen Bildpostkarten, CD–ROM,Directmedia Publishing, Berlin 2004,ISBN 3-89853-466-9.
    • Deutschlandfunk (Hrsg.):Feldpostbriefe / Lettres de poilus 1914–1918. (Audio-CD) Bearbeitung: Peter Lieck, Philipp Schepmann, Cedrik Piquard. Berlin 1999,ISBN 3-89813-027-4 (Gemeinsame Hörfunk-Produktion von Radio France und Deutschlandfunk, gesendet 1998).
    • Karl Dietrich Erdmann (Hrsg.):Kurt Riezler. Tagebücher-Aufsätze-Dokumente. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972,ISBN 3-525-35817-2 (Wichtiges Quellenwerk, Riezler war Mitarbeiter und Vertrauter von Reichskanzler Bethmann Hollweg).
    • Lisbeth Exner /Herbert Kapfer (Hrsg.Deutsches Tagebucharchiv):Verborgene Chronik 1914. Galiani Verlag, Berlin 2014,ISBN 978-3-86971-086-0.
    • Lisbeth Exner / Herbert Kapfer (Hrsg. Deutsches Tagebucharchiv):Verborgene Chronik 1915–1918. Galiani Verlag, Berlin 2017,ISBN 978-3-86971-090-7.
    • Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz (Hrsg.):„Keiner fühlt sich hier mehr als Mensch…“ Erlebnis und Wirkung des Ersten Weltkrieges. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1996,ISBN 3-596-13096-4 (Beitrag zur neueren Forschungsperspektive der Mentalitätsgeschichte).
    • Susanne Miller (Bearb.), in Verbindung mitErich Matthias:Das Kriegstagebuch des ReichstagsabgeordnetenEduard David 1914 bis 1918 (=Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Reihe 1: Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Republik. Band 4). Droste, Düsseldorf 1966.
    • Bernd Ulrich,Benjamin Ziemann (Hrsg.):Frontalltag im Ersten Weltkrieg. Quellen und Dokumente. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1994,ISBN 3-596-12544-8.
      • Bernd Ulrich, Benjamin Ziemann (Hrsg.):Frontalltag im Ersten Weltkrieg. Ein historisches Lesebuch. Klartext Verlag, Essen 2008,ISBN 978-3-8375-0015-8.
    • Theodor Wolff:Tagebücher 1914–1919. Der Erste Weltkrieg und die Entstehung der Weimarer Republik in Tagebüchern, Leitartikeln und Briefen des Chefredakteurs am „Berliner Tageblatt“ und Mitbegründer der „Deutschen Demokratischen Partei“. Zwei Teile, hrsg. von Bernd Sösemann. Boldt, Boppard am Rhein 1984,ISBN 3-7646-1835-3 (wichtiges Quellenwerk).

    Kriegsende und Folgen

    • Eckart Conze:Die große Illusion. Versailles 1919 und die Neuordnung der Welt. Siedler Verlag, München 2018,ISBN 978-3-8275-0055-7.
    • Jörg Duppler,Gerhard P. Groß (Hrsg.):Kriegsende 1918. Ereignis, Wirkung, Nachwirkung (=Beiträge zur Militärgeschichte. Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Band 53). R. Oldenbourg Verlag, München 1999,ISBN 3-486-56443-9.
    • Manfred P. Emmes:Die Nachgeschichte des Ersten Weltkriegs. Vom Frieden, der zunächst keiner werden sollte. Reihe Geschichte Band 169, LIT-Verlag, Berlin 2019,ISBN 978-3-643-34343-7.
    • Fritz Fellner; Heidrun Maschl, Brigitte Mazohl-Wallnig (Hrsg.):Der Zerfall der Donaumonarchie in weltgeschichtlicher Perspektive. undDer Vertrag von St. Germain. In:Vom Dreibund zum Völkerbund: Studien zur Geschichte der internationalen Beziehungen 1882–1919. Verlag R. Oldenbourg, München 1994,ISBN 3-486-56091-3.
    • Paul Fussell:The Great War and Modern Memory. Oxford University Press, New York 1975 (Zahlreiche Reprints, zuletzt 2011:ISBN 0-19-513331-5).
    • Robert Gerwarth:Die Besiegten. Das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs. Aus dem Englischen von Alexander Weber. Siedler, München 2017,ISBN 978-3-8275-0037-3.
    • Gerd Hankel:Die Leipziger Prozesse. Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg. Hamburger Edition HIS Verlagsgesellschaft, Hamburg 2003,ISBN 3-930908-85-9.
    • Gerd Krumeich (Hrsg.) mit Anke Hoffstadt und Arndt Weinrich:Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg (=Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte. NF Band 24). Klartext-Verlag, Essen 2010,ISBN 978-3-8375-0195-7.
    • Gerd Krumeich:Die unbewältigte Niederlage. Das Trauma des Ersten Weltkriegs und die Weimarer Republik. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2018,ISBN 978-3-451-39970-1.
    • Jörn Leonhard:Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918–1923. Verlag C. H. Beck, München 2018,ISBN 978-3-406-72506-7.
    • Margaret MacMillan:Die Friedensmacher: Wie der Versailler Vertrag die Welt veränderte. Übersetzt von K.-D. Schmidt. Propyläen Verlag, Berlin 2015 (3. Aufl.),ISBN 978-3-549-07459-6.

    Einzelaspekte

    • Włodzimierz Borodziej, Maciej Górny:Der vergessene Weltkrieg. Europas Osten 1912–1923. Aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann. Wbg Theiss, Darmstadt 2018,ISBN 978-3-8062-3820-4.[398]
    • Jonas Campion, Laurent López, Guillaume Payen (Hrsg.):European Police Forces and Law Enforcement in the First World War. Cham/Schweiz (palgrave macmillan) 2019,ISBN 978-3-030-26101-6,ISBN 978-3-030-26102-3.
    • Justus D. Doenecke:Nothing Less than War. A New History of America’s Entry into World War I. The University Press of Kentucky, Lexington (Kentucky) 2011,ISBN 978-0-8131-3002-6.
    • Peter Englund:Schönheit und Schrecken. Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs, erzählt in neunzehn Schicksalen. Aus dem Schwedischen von Wolfgang Butt. Rowohlt, Berlin 2011,ISBN 978-3-87134-670-5.
    • Jörg Ernesti:Benedikt XV. Papst zwischen den Fronten. Herder, Freiburg i. Br. u. a. 2016,ISBN 978-3-451-31015-7.
    • Martin Farndale:Western front, 1914–1918. London 1986,ISBN 1-870114-00-0.
    • Fritz Fischer:Griff nach der Weltmacht. Düsseldorf 1961, 2000,ISBN 3-7700-0902-9 (Insbesondere die beiden Eingangskapitel lösten dieFischer-Kontroverse aus).
    • Sabine Giesbrecht:Musik und Propaganda. Der Erste Weltkrieg im Spiegel deutscher Bildpostkarten.epOs-Music, Osnabrück 2014,ISBN 978-3-940255-51-8.
    • Christa Hämmerle (Hrsg.):Kindheit im Ersten Weltkrieg. Böhlau Verlag, Wien 1993,ISBN 3-205-05498-9.
    • Stefan Hanheide, Dietrich Helms, Claudia Glunz, Thomas F. Schneider (Hrsg.):Musik bezieht Stellung. Funktionalisierung der Musik im Ersten Weltkrieg. V&R unipress, Göttingen 2013,ISBN 978-3-8471-0206-9.
    • Sebastian Haffner:Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg. Lübbe, Bergisch Gladbach 2001,ISBN 3-7857-2077-7.
    • Paul G. Halpern:A naval history of World War I. Naval Institute Press, Annapolis, MD 1994,ISBN 0-87021-266-4.
    • John Horne,Alan Kramer:Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Aus dem Englischen von Udo Rennert. Hamburger Edition, Hamburg 2004,ISBN 3-930908-94-8 (Rezension).
    • Frank Jacob, Riccardo Altieri (Hrsg.):Krieg und Frieden im Spiegel des Sozialismus 1914–1918. Metropol, Berlin 2018.
    • Ernst Johann (Hrsg.):Innenansicht eines Krieges. Bilder, Briefe, Dokumente 1914–1918. Scheffler, Frankfurt am Main 1968 (Chronologisch angeordnete Dokumente und Berichte zur Geschichte des Ersten Weltkriegs).
    • George F. Kennan:Die schicksalhafte Allianz. Frankreich und Rußland am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1990,ISBN 3-462-02036-6.
    • Wolfgang Kruse (Hrsg.):Der Erste Weltkrieg (=Neue Wege der Forschung). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2014,ISBN 978-3-534-26429-2.
    • Hartmut Kühn:Polen im Ersten Weltkrieg. Der Kampf um einen polnischen Staat bis zu dessen Neugründung 1918/1919. Peter Lang Verlag, Berlin 2018,ISBN 978-3-631-76530-2.
    • Nicola Labanca,Oswald Überegger (Hrsg.):Krieg in den Alpen: Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg (1914–1918). Böhlau, Wien 2013,ISBN 978-3-205-79472-1.
    • Heinz von Lichem:Der Tiroler Hochgebirgskrieg 1915–1918 im Luftbild. Steiger, Innsbruck 1986,ISBN 3-85423-052-4.
    • Andreas Leipold:Die deutsche Seekriegsführung im Pazifik in den Jahren 1914 und 1915. Harrassowitz, Wiesbaden 2012,ISBN 978-3-447-06602-0.
    • Hans Linnenkohl:Vom Einzelschuss zur Feuerwalze. Der Wettlauf zwischen Technik und Taktik im Ersten Weltkrieg. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1990,ISBN 3-7637-5866-6.
    • Vejas Gabriel Liulevicius:Kriegsland im Osten. Eroberung, Kolonisierung und Militärherrschaft im Ersten Weltkrieg 1914–1918. Hamburger Edition, Hamburg 2002,ISBN 3-930908-81-6.
    • Dieter Martinetz:Der Gaskrieg 1914/18. Entwicklung, Herstellung und Einsatz chemischer Kampfstoffe. Das Zusammenwirken von militärischer Führung, Wissenschaft und Industrie. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996,ISBN 3-7637-5952-2.
    • Wolfgang J. Mommsen (Hrsg.):Kultur und Krieg. Die Rolle der Intellektuellen, Künstler und Schriftsteller im Ersten Weltkrieg (= Schriften desHistorischen Kollegs. Kolloquien 34). München 1995,ISBN 3-486-56085-9 (Digitalisat).
    • John H. Morrow:The Great War in the air. Military aviation from 1909 to 1921. Airlife, Shrewsbury 1993,ISBN 1-85310-445-0.
    • Gerhard Ritter:Der Schlieffenplan. Kritik eines Mythos. Mit erstmaliger Veröffentlichung der Texte und 6 Kartenskizzen. Verlag R. Oldenbourg, München 1956.
    • Stefan Rinke:Im Sog der Katastrophe. Lateinamerika und der Erste Weltkrieg. Campus, Frankfurt am Main / New York 2015,ISBN 978-3-593-50269-4.
    • Norman Stone:The Eastern Front 1914–1917. Penguin Books, London 1975,ISBN 0-14-026725-5.
    • Barbara Tuchman:August 1914. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2001,ISBN 3-596-15395-6.
    • Cornelia Rauh, Arnd Reitemeier, Dirk Schumann (Hrsg.):Kriegsbeginn in Norddeutschland. Zur Herausbildung einer „Kriegskultur“ 1914/15 in transnationaler Perspektive (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 284). Göttingen 2015, S. 199–221.
    • Axel Weipert u. a.:Maschine zur Brutalisierung der Welt? Der Erste Weltkrieg – Deutungen und Haltungen 1914 bis heute, Westfälisches Dampfboot, Münster 2017,ISBN 978-3-89691-108-7.
    • Niels Werber, Stefan Kaufmann, Lars Koch (Hrsg.):Erster Weltkrieg. Kulturwissenschaftliches Handbuch. Metzler, Stuttgart/Weimar 2014,ISBN 978-3-476-02445-9.
    • Bernhard Sauer:Adolf Hitler und der Erste Weltkrieg. Sozialismus.de Heft 10-2024, Hamburg 2024 (Digitalisat).
    • Bernhard Sauer:Die SPD und der Erste Weltkrieg. Geschichte Wissen 18.5.2025 (Digitalisat).

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    Anmerkungen

    1. Spencer Tucker (Hrsg.):The Encyclopedia of World War I. A Political, Social and Military History. Verlag ABC-Clio, Santa Barbara 2005,ISBN 1-85109-420-2, S. 273.
    2. Inklusive britische Dominions. Vermutlich aufgrund von Definitionsschwierigkeiten der Eigenstaatlichkeit einiger Beteiligter finden sich unterschiedliche Angaben in der Literatur, viele Autoren verzichten deswegen auf eine Zahlenangabe.
    3. abG. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 664 f.
    4. abcIan Kershaw:Vorwort. In: Gerd Krumeich (Hrsg.):Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg. Essen 2010, S. 7.
    5. G. Schöllgen, F. Kießling:Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 49–71, 160–175.
      I. Geiss:Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815–1914. 1991, S. 115–297.
      Imanuel Geiss:Geschichte im Überblick. Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1995,ISBN 3-499-16511-2, S. 453 ff.
    6. Imanuel Geiss:Geschichte im Überblick. Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1995,ISBN 3-499-16511-2, S. 462.
    7. Christopher Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 320 f.
    8. Katrin Boeckh:Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg. Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung auf dem Balkan. R. Oldenbourg, München 1996,ISBN 3-486-56173-1.
      Holm Sundhausen:Geschichte Serbiens. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2007, S. 214–221.
      George F. Kennan:The Other Balkan Wars. A 1913 Carnegie Endowment Inquriy in Retrospect with a New Introduction and Reflections on the Present Conflict. Carnegie Endowment For International Peace, Washington DC 1993,ISBN 0-87003-032-9.
    9. I. Geiss:Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815–1914. 1991, S. 115–297.
      Imanuel Geiss:Geschichte im Überblick. Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1995,ISBN 3-499-16511-2, S. 453 ff.
      Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 169–471.
      G. Schöllgen, F. Kießling:Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 49–89, 160–196.
    10. G. Schöllgen, F. Kießling:Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 184.
    11. G. Schöllgen, F. Kießling:Das Zeitalter des Imperialismus. 2009, S. 73–89, 160–196.
      I. Geiss:Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815–1914. 1991, S. 115–253.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 447, 456 ff.
    12. Jost Dülffer:Der Weg in den Krieg. In: G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 235.
    13. Hans Linnenkohl:Vom Einzelschuss zur Feuerwalze. Der Wettlauf zwischen Technik und Taktik im Ersten Weltkrieg Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1990,ISBN 3-7637-5866-6, S. 89 ff.
    14. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 344 ff., 575 ff., 664 f.
      Matthias Erzberger (MdR):Die Rüstungsausgaben des Deutschen Reichs. In:Finanzwirtschaftliche Zeitfragen. Heft 14, Stuttgart 1914, S. 15 f.
      Niall Ferguson:The pity of war, Basic Books, 1999,ISBN 0-465-05712-8, AbschnittPublic Finance and National SecurityS. 106. dort zitiert nach John M. Hobson:The Military-Extraction Gap and the Wary Titan: The Fiscal-Sociology of British Defence Policy, 1870–1913. In:Journal of European Economic History. Band 22, Nr. 3, 1993, S. 466–507.
    15. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 664 f., 870 ff. 927 ff.
    16. I. Geiss (Hrsg.):Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. 1963, S. 38, 58 ff., 71 f., 75 f.
      Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 507, 510 f.
    17. I. Geiss (Hrsg.):Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band I, 1963, S. 58 f. (kursiver Text von Wilhelm II. unterstrichen), 128.
      Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 529 ff.
    18. Teile vonAbessinien (Ende 1915 bis 27. Oktober 1916 unterIyasu IV.), dasFur-Sultanat (Darfur ab 1916), derSenussi-Staat (seit 1915) undPersien (Erster Weltkrieg in Persien seit 2. November 1914) kämpften teilweise auf Seiten der Mittelmächte. Zentralarabien und derHedschas standen in derArabischen Revolte seit Juni 1916 militärisch auf Seiten der Entente.Bolivien,Peru,Ecuador,Uruguay und dieDominikanische Republik brachen 1917 unter Einfluss der USA ihre diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab. Vgl. Spencer Tucker (Hrsg.):The Encyclopedia of World War I. A Political, Social and Military History. Verlag ABC-Clio, Santa Barbara 2005,ISBN 1-85109-420-2, S. 672.
    19. Angegeben ist der tatsächliche Beginn der Kampfhandlungen, Daten der einzelnen Kriegserklärungen sind davon teilweise abweichend. Falls nicht anders angegeben laut Erik Goldstein:Wars & Peace Treaties 1816–1991. Routledge, London 1992,ISBN 0-203-97682-7, S. 197 ff.
    20. Datum der Unterstützungserklärung an das Britische Weltreich, eine formale Kriegserklärung erfolgte nicht.
    21. Provisorische Regierung/Königliche Regierung
    22. Jürgen Angelow:Der Weg in die Urkatastrophe. Der Zerfall des alten Europa 1900–1914. be.bra, Berlin 2010,ISBN 978-3-89809-402-3, S. 121 ff. (Zitat S. 124).
      Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 531 ff.
    23. Karl Dietrich Erdmann (Hrsg.):Kurt Riezler. Tagebücher-Aufsätze-Dokumente. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972,ISBN 3-525-35817-2, S. 182 ff.
    24. Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 545 ff.
    25. Gordon Martel:The Month that Changed the World: July 1914 and WWI. Oxford University Press, 2014,ISBN 978-0-19-966538-9, S. 122 und 139.
    26. Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 570, 575 ff.
    27. Österreichisch-ungarisches Rotbuch. Diplomatische Aktenstücke zur Vorgeschichte des Krieges 1914. Volksausgabe. Manzsche k. u. k. Hof-Verlags- und Universitäts-Buchhandlung, Wien 1915, Dok. 7, S. 15–18.
    28. Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 605 ff.
      I. Geiss (Hrsg.):Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. 1963, S. 354 f.
    29. Gerd Krumeich:Juli 1914. Eine Bilanz. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014,ISBN 978-3-506-77592-4, S. 128 ff.
      Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 592 ff.
    30. I. Geiss (Hrsg.):Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 254.
    31. David Stevenson:1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 43 ff.
    32. Manfried Rauchensteiner:Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914–1918. Böhlau Verlag, Wien 2013,ISBN 978-3-205-78283-4, S. 129, 132 f.
      I. Geiss (Hrsg.):Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 139, 190, 211 f.
      Ch. Clark:Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 2013, S. 601.
    33. Manfried Rauchensteiner:Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914–1918. Böhlau Verlag, Wien 2013,ISBN 978-3-205-78283-4, S. 129 ff., 145 ff.
    34. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 44.
    35. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 725.
    36. I. Geiss (Hrsg.):Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band II. 1964, S. 266, 301 f., 303 ff.
    37. I. Geiss (Hrsg.):Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 167 f., 302 f.
    38. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 47 ff.
    39. Karl Kautsky, Max Montgelas (Hrsg.):Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch, 1914. Bände 3:Vom Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung bis zur Kriegserklärung an Frankreich. Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und Geschichte, Berlin 1927, S. 173.
      I. Geiss (Hrsg.):Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band II. 1964, S. 549, 558, 628, 659 f., 759 ff.
    40. I. Geiss (Hrsg.):Julikrise und Kriegsausbruch 1914. Eine Dokumentensammlung. Band II. 1964, S. 645, 658, 660.
      Fritz Fischer:Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Düsseldorf 1970,ISBN 3-7700-0913-4, S. 736.
    41. I. Geiss (Hrsg.):Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 364 f.
    42. I. Geiss (Hrsg.):Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 370.
    43. Laurence van Ypersele:Belgien. In: G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 44.
      Hermann Kantorowicz:Gutachten zur Kriegsschuldfrage 1914. Aus dem Nachlass herausgegeben und eingeleitet von Imanuel Geiss. Mit einem Geleitwort von Gustav W. Heinemann. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1967, S. 260.
    44. Luigi Albertini:The Origins of the War of 1914. Band 3, London/New York/Toronto 1952, S. 484 ff.
      Fritz Fischer:Der Krieg der Illusionen. 2. Auflage. Düsseldorf 1970, S. 732.
    45. Auszug des belgischen Graubuchs, Eintrag No. 27 vom 4. August 1914.
    46. Thomas Müller:Imaginierter Westen. Das Konzept des „deutschen Westraums“ im völkischen Diskurs zwischen politischer Romantik und Nationalsozialismus. transcript Verlag, Bielefeld 2009,ISBN 978-3-8376-1112-0, S. 25.
      Gottfried Niedhart (Hrsg.): Gustav Mayer:Als deutsch-jüdischer Historiker in Krieg und Revolution, 1914–1920. Tagebücher, Aufzeichnungen, Briefe (=Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts. Band 65). Oldenbourg, München 2009,ISBN 978-3-486-59155-2, S. 49.
    47. I. Geiss (Hrsg.):Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. 1986, S. 344 ff., 371.
    48. Gerhard Ritter:Staatskunst und Kriegshandwerk. Das Problem des „Militarismus“ in Deutschland. Zweiter Band:Die Hauptmächte Europas und das wilhelminische Reich (1890–1914). Verlag R. Oldenbourg, München 1960, S. 334.
    49. Wolfdieter Bihl:Der Erste Weltkrieg. 1914–1918. Böhlau, Wien 2010,ISBN 978-3-205-78379-4, S. 90.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 45, S. 686 f.
    50. Margaret MacMillan:Wie Konflikte die Menschheit prägten. Aus dem Amerikanischen von Klaus-Dieter Schmidt. Propyläen, London 2020,S. 134. 
    51. Vgl.An das deutsche Volk! beiWikisource.
    52. John Horne, Alan Kramer:Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Hamburger Edition, Hamburg 2004,ISBN 3-930908-94-8, S. 24 f.
    53. John Horne, Alan Kramer:Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Hamburger Edition, Hamburg 2004,ISBN 3-930908-94-8, S. 23 ff, S. 120 ff, S. 137 ff.
      Ulrich Keller:Schuldfragen: Belgischer Untergrundkrieg und deutsche Vergeltung im August 1914. Mit einem Vorwort von Gerd Krumeich. Schöningh, Paderborn 2017,ISBN 978-3-506-78744-6, S. 106, 131 ff., 169 ff.
    54. Spencer Tucker (Hrsg.):The Encyclopedia of World War I. A Political, Social and Military History. Verlag ABC-Clio, Santa Barbara 2005,ISBN 1-85109-420-2, S. 192.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 46 f.
    55. John Horne, Alan Kramer:Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Hamburger Edition, Hamburg 2004,ISBN 3-930908-94-8, S. 21 ff.
      Ulrich Keller:Schuldfragen: Belgischer Untergrundkrieg und deutsche Vergeltung im August 1914. Mit einem Vorwort von Gerd Krumeich. Schöningh, Paderborn 2017,ISBN 978-3-506-78744-6, S. 43 ff.
    56. J.-J. Becker, G. Krumeich:Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 202 ff.
      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 136 ff.
    57. J.-J. Becker, G. Krumeich:Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 202 ff.
      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 138 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 533 f.
    58. J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 144 ff.
    59. J.-J. Becker, G. Krumeich:Der große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 208 f.
    60. J. Piekałkiewicz:Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 59 ff.
      J. J. Becker, G. KrumeichDer große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 209.
    61. J. Piekałkiewicz:Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 61 f.
    62. J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 168 ff.
      Holger Afflerbach:Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka:Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 286.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 552.
      Holger Afflerbach:Auf Messers Schneide. Wie das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. München 2018, S. 68 ff.
    63. Reinhold Dahlmann, Alfred Stenger:Die Schlacht vor Paris. Das Marnedrama 1914. 4. Teil (= Schlachten des Weltkrieges. In Einzeldarstellungen bearbeitet und herausgegeben im Auftrage desReichsarchivs. Band 26). Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i.O./Berlin 1928, S. 324 ff.
    64. Holger Afflerbach:Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka:Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 286.
    65. Zit. nach Fritz Fischer:Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Düsseldorf 1970,ISBN 3-7700-0913-4, S. 776.
    66. Holger Afflerbach:Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka:Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 286.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 697 ff.
      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 185 ff.
    67. Holger Afflerbach:Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka:Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 287.
      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 187 ff.
    68. Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches. 16. Oktober 1914, abgerufen am 18. Juni 2019. 
    69. Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches. auf Wikisource (deutsch und französisch).
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      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 189 ff.
      J. J. Becker, G. KrumeichDer große Krieg. Deutschland und Frankreich 1914–1918. 2010, S. 216 f.
    71. J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 249 ff.
    72. Holger Afflerbach:Falkenhayn: Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich. 2. Auflage. Oldenbourg Verlag, München,ISBN 3-486-56184-7, S. 198 ff., 204 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 468.
      Karl Dietrich Erdmann (Hrsg.):Kurt Riezler. Tagebücher-Aufsätze-Dokumente. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972,ISBN 3-525-35817-2, S. 227.
      Holger Afflerbach:Auf Messers Schneide. Wie das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. München 2018, S. 95, 99.
    73. Fritz Fischer:Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Düsseldorf 1970,ISBN 3-7700-0913-4, S. 779, 783.
      Holger Afflerbach:Die militärische Planung im Deutschen Reich. In: Michalka:Der Erste Weltkrieg. Wirkung – Wahrnehmung – Analyse. 1997, S. 287 f.
    74. Jürgen Mirow:Der Seekrieg 1914–1918 in Umrissen. Musterschmidt, Göttingen 1976,ISBN 3-7881-1682-X, S. 22 f.
      David Stevenson:1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Aus dem Englischen von Harald Ehrhardt und Ursula Vones-Leibenstein. Patmos Verlag, Düsseldorf 2010,ISBN 978-3-491-96274-3, S. 298 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 1002 ff.
    75. Michael Jürgs:Der kleine Frieden im Großen Krieg. Westfront 1914: Als Deutsche, Franzosen und Briten gemeinsam Weihnachten feierten. C. Bertelsmann Verlag, München 2003,ISBN 3-570-00745-6.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 957 ff.
    76. Janusz Piekałkiewicz:Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 93 ff.
      Gerhard Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 762 ff., 919 f.
      John Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 203 ff.
    77. J. Piekałkiewicz:Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 102 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 701 ff., 762 ff., 777, 783 f.
      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 219 ff.
    78. J. Piekałkiewicz:Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 108 f.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 606.
      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 242 ff.
    79. 1914 Serbien – Kolubara, Belgrad. Website desÖsterreichischen Staatsarchivs zum Ersten Weltkrieg. Abgerufen am 21. Oktober 2016.
    80. J. Piekałkiewicz:Der Erste Weltkrieg. 1988, S. 111 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 833 f.
      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 220 ff.
    81. G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 834 f.
    82. J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 309 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 758.
      Hew Strachan:Der Erste Weltkrieg. Eine neue illustrierte Geschichte. 2006, S. 133 ff.
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      Dieter Martinetz:Der Gaskrieg 1914/18. Entwicklung, Herstellung und Einsatz chemischer Kampfstoffe. Das Zusammenwirken von militärischer Führung, Wissenschaft und Industrie. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996,ISBN 3-7637-5952-2, S. 23 ff.
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    108. Wolfgang Gust (Hrsg.):Der Völkermord an den Armeniern 1915/16. Dokumente aus dem Politischen Archiv des deutschen Auswärtigen Amtes. Zu Klampen Verlag, Springe, 2005,ISBN 3-934920-59-4, S. 170 f. (online:Bericht von Botschafter Wangenheim an Reichskanzler Bethmann Hollweg vom 17. Juni 1915).
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      (online:Bericht von Vizekonsul Scheubner-Richter an Botschafter Wangenheim vom 28. Juli 1915).
    110. Wolfgang Gust (Hrsg.):Der Völkermord an den Armeniern 1915/16. Dokumente aus dem Politischen Archiv des deutschen Auswärtigen Amtes. Zu Klampen Verlag, Springe, 2005,ISBN 3-934920-59-4, S. 395 (online:Bericht von Botschafter Metternich an Reichskanzler Bethmann Hollweg).
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      Holger Afflerbach:Falkenhayn. Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich. Oldenbourg, München 1996,ISBN 3-486-56184-7, S. 360 ff., 543 ff.
    127. Holger Afflerbach:Falkenhayn. Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich. Oldenbourg, München 1996,ISBN 3-486-56184-7, S. 363.
    128. Im Detail:Reichsarchiv (Hrsg.):Die Tragödie von Verdun 1916. 2. Teil (=Band 14): Alexander Schwencke:Das Ringen um Fort Vaux. 1928. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg/Berlin, S. 117 f. Digitalisat:(online).
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    130. Karl Dietrich Erdmann (Hrsg.):Kurt Riezler. Tagebücher-Aufsätze-Dokumente. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972,ISBN 3-525-35817-2, S. 342, S. 338 f. Fn. 11.
    131. Michael Epkenhans, Jörg Hillmann, Frank Nägler (Hrsg.):Skagerrakschlacht – Vorgeschichte – Ereignis – Verarbeitung. Oldenbourg, München 2011,ISBN 978-3-486-70270-5, S. 139 ff.
      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 50, 839 ff.
      Jürgen Mirow:Der Seekrieg 1914–1918 in Umrissen. Göttingen 1976,ISBN 3-7881-1682-X, S. 82 ff.
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      J. Keegan:Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2001, S. 379 ff.
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    134. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz (Hrsg.):Die Deutschen an der Somme 1914–1918. Krieg, Besatzung, Verbrannte Erde. Klartext Verlag, Essen 2006,ISBN 3-89861-567-7, S. 87.
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      Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich und Irina Renz (Hrsg.):Die Deutschen an der Somme 1914–1918. Krieg, Besatzung, Verbrannte Erde. Klartext Verlag, Essen 2006,ISBN 3-89861-567-7, S. 79 ff.
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      G. Hirschfeld u. a. (Hrsg.):Enzyklopädie Erster Weltkrieg. 2014, S. 468, 556 ff., 685, 755.
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      Kurt Fischer, Stephan Klink:Spurensuche bei Verdun. Ein Führer über die Schlachtfelder. Bernard & Graefe Verlag,ISBN 3-7637-6203-5, S. 38 ff.
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    269. abÖsterreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Kriegsministerium Abt. 10/Kgf. 1916: 10/35/40/14zitiert nach I.V. Kuptsova, R.A. Tsiunchuk et al.:ПЕРВАЯ МИРОВАЯ ВОЙНА, ВЕРСАЛЬСКАЯ СИСТЕМА И СОВРЕМЕННОСТЬ. Hrsg.: I.N. Novikova, A.Y. Pavlov, A.A. Malygina.Nr. 2. Fakultät für Internationale Beziehungen der Staatlichen Universität St. Petersburg, Sankt Petersburg 2014,S. 77 (russisch,prussia.online [PDF] Titel auf Deutsch „Der Erste Weltkrieg, das Versailler System und die Moderne“). 
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    398. Rezension vonStephan Lehnstaedt beiSehepunkte.
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