DerErsttag, dererste Gültigkeitstag einerBriefmarke ist der von der Postverwaltung festgesetzte Termin, an dem die Marke alsPostwertzeichen erstmals zumFrankieren von Postsendungen verwendet werden darf. An diesem Tag beginnt ihreKursfähigkeit.[1] Wenn ein Verkauf am Schalter vor diesem Tag nicht erlaubt ist, entspricht der Ersttag dem ersten Verkaufstag (dem Erstausgabetag), also dem ersten Tag derAusgabe einer Marke.
Es kommt jedoch vor, dass der erste Verkaufstag und der erste Tag der Gültigkeit (Ersttag) nicht identisch sind; dann beginnt dieGültigkeitsdauer einer Briefmarke erst einige Tage nach dem Erstausgabetag,[1][2] etwa damit Händler und SammlerErsttagsbriefe vorbereiten können.[3] Das kommt insbesondere in derSchweiz und inÖsterreich vor.[3]
InFrankreich und denVereinigten Staaten gibt es auch eigene Erstverkaufstage für einen Ort, der zu der Briefmarke in einer besonderen Beziehung steht. Ein solcherlokaler Ausgabetag liegt in der Regel ein bis drei Tage vor dem landesweit geltenden Erstausgabetag.[1]
BeiBriefmarkenserien können die einzelnen Werte unterschiedliche Ersttage aufweisen, insbesondere beiDauermarken,[4] die meist eine längere Gültigkeitsdauer haben.[5] Oft geht die Ausgabe neuer Werte beiFreimarken mit einerPortoerhöhung einher,[6] deren Termin mit dem Ersttag der verschiedenen Wertstufen zusammenhängt.
Anlässlich des Ersttages werden von den meisten Postverwaltungen eigene amtlicheErsttagsbriefe undErsttagsblätter herausgegeben, bei denen die aufgeklebten Marken durch besonders gestalteteErsttags-Sonderstempel entwertet sind.[3][7]
Bei den meisten Briefmarken gibt es auch einenLetzten Tag der Gültigkeit. Dieser wird normalerweise ebenfalls von der Postverwaltung festgesetzt. Darauf kann aber auch verzichtet werden. DieSondermarken derDDR bis 1963 und die derDeutschen Bundespost sowie derDeutschen Bundespost Berlin bis 1968 waren in der Regel bis zum Ende des nächsten oder übernächsten Jahres gültig.[8] Ab 1964 (in der DDR)[5] und ab 1969 (im Bereich der beiden westdeutschen Postverwaltungen) gab es keine amtlich vorgegebenen Termine für das Ende der Gültigkeit deutscher Briefmarken mehr.[9] In den USA könnten theoretisch alle Marken seit Juli 1865, die nach demSezessionskrieg herausgeben worden sind, noch verwendet werden.[10]
Aber politische Ereignisse (insbesondere kriegerische),Währungsreformen oderWährungsumstellungen können die Gültigkeit von Briefmarken beenden.[10] So war etwa durch dieWiedervereinigung der 2. Oktober 1990 der letzte Gültigkeitstag der DDR-Marken von Januar 1964 bis Juni 1990 und der 31. Dezember 1991 der letzte Gültigkeitstag der DDR-Marken seit derWährungsunion mit der Aufschrift „Deutsche Post“ vom 2. Juli 1990 bis zum 2. Oktober 1990 sowie aller seit 1969 ausgegebenen Marken der Deutschen Bundespost Berlin.[11]
Im Zusammenhang mit der Euro-Umstellung endete die Gültigkeit der österreichischen und deutschen Briefmarken inSchilling- bzw. DM-Währung am 30. Juni 2002.[12]