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Ernst Paul

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Ernst Paul (*27. April1897 inSteinsdorf (Nordböhmen),Österreich-Ungarn; †11. Juni1978 inGallspach)[1] war ein deutscher Politiker derSPD.

Leben und Beruf

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Nach dem Besuch der Volksschule war Paul zunächst als Landarbeiter tätig. Anschließend war er Heimarbeiter in der Textilbranche, bevor er eine Schriftsetzerlehre absolvierte. Seit 1912 war er Mitglied imVerband jugendlicher Arbeiter Österreichs. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat amErsten Weltkrieg teil. Nach dem Ersten Weltkrieg war er Redakteur der ZeitschriftSozialdemokrat inPrag. Nach der Okkupation desSudetenlandes durch Deutschland floh er 1938 nachSchweden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs engagierte er sich gegen dieVertreibung der Sudetendeutschen aus derTschechoslowakei und organisierte von Schweden aus Hilfsaktionen für dieHeimatvertriebenen.

Paul verließ 1948 sein Exil in Schweden und ließ sich inEsslingen am Neckar nieder. Von 1949 bis 1952 war er Chefredakteur derAllgemeinen Zeitung in Stuttgart. Aus seinem Nachlass wurde dieErnst-und-Gisela-Paul-Stiftung gegründet, die Forschungsarbeiten über die sudetendeutsche Arbeiterbewegung finanziell unterstützt.

Partei

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1918 trat Paul derDeutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei (DSAP) bei und war in den Jahren 1919 bis 1926 Vorsitzender des sozialdemokratischen Jugendverbandes.

Nach seiner Umsiedlung von Schweden nach Deutschland schloss Paul sich der SPD an. Zeitweilig war er Bundesvorsitzender derSeliger-Gemeinde (Gesinnungsgemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten) und Leiter desSeliger-Archivs.

Abgeordneter

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DemDeutschen Bundestag gehörte Paul seit der erstenBundestagswahl 1949 bis1969 an und wurde stets über die Landesliste seiner Partei inBaden-Württemberg (1949 nochWürttemberg-Baden) gewählt. Im Parlament war er unter anderem wehrpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Bei den Beratungen zur Aufstellung der Bundeswehr sprach sich Paul für die Schaffung des Amtes desWehrbeauftragten nach dem Vorbild des schwedischenMilitie-Ombudsmannes aus und konnte sich mit dieser Forderung schließlich auch durchsetzen. Er gehörte außerdem der Parlamentarischen Versammlung desEuroparates an, in der er 1958 bis 1966 den Ausschuss für Bevölkerung und Flüchtlinge leitete. Von 1953 bis 1973 war er Mitglied imKreistag desLandkreises Esslingen.[2]

Veröffentlichungen

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  • Aufzeichnungen und Erinnerungen. In: Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste, Abteilung Wissenschaftliche Dokumentation (Hrsg.):Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Aufzeichnungen und Erinnerungen. Band 2:Curt Becker, Franz Marx, Ernst Paul, Hans Schütz, Elisabeth Schwarzhaupt, J. Hermann Siemer, Anton Storch. Boldt, Boppard am Rhein, 1983,ISBN 3-7646-1833-7, S. 141–187.

Literatur

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  • Horst Ferdinand:Paul, Ernst. In:Neue Deutsche Biographie. (NDB).Band 20. Duncker & Humblot, Berlin 2001,ISBN 3-428-00201-6,S. 113–114 (deutsche-biographie.de). 
  • Wilfried Lagler:Zwischen Bonn, Kopenhagen und Straßburg. Inoffizielle Kontakte und Sondierungen zwischen deutschen und dänischen Politikern im Vorfeld der Bonn-Kopenhagener Minderheitenerklärungen vom 29. März 1955. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Bd. 131 (2006), S. 219–238.
  • Olga Sippl:Ein Sohn des Volkes. Ernst Paul zum 100. Geburtstag. Ein Lebensbild nach archivarischen Unterlagen. Verlag Die Brücke München, München 1997.
  • Paul, Ernst, in:Leopold Grünwald:In der Fremde für die Heimat: sudetendeutsches Exil in Ost und West. Fides, München 1982, S. 161
  • Paul, Ernst, in:Werner Röder,Herbert A. Strauss (Hrsg.):Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. Saur, München 1980, S. 551.
  • Klaus G. Saur:Paul, Ernst. In: Karin Peter, Gabriele Bartelt-Kircher, Anita Schröder (Hrsg.):Zeitungen und andere Drucksachen. Die Bestände des Dortmunder Instituts für Zeitungsforschung als Quelle und Gegenstand der Forschung. Klartext-Verlag, Essen 2014,ISBN 978-3-8375-1015-7, S. 490.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Esslinger Zeitung vom 19. Juni 1978
  2. Kreisarchiv Esslingen EN 02/1 Bü. 66
Personendaten
NAMEPaul, Ernst
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Politiker (SPD), MdB
GEBURTSDATUM27. April 1897
GEBURTSORTSteinsdorf (Nordböhmen)
STERBEDATUM11. Juni 1978
STERBEORTGallspach
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