Ernst Lehner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Ernst Lehner
Personalia
Geburtstag7. November1912
GeburtsortAugsburgDeutsches Reich
Sterbedatum10. Januar1986
SterbeortAschaffenburgDeutschland
Größe176 cm
PositionRechtsaußen
Junioren
JahreStation
1920–1929TSV Schwaben Augsburg
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1929–1940TSV Schwaben Augsburg
1940–1942Blau-Weiß 90 Berlin
1942–1945TSV Schwaben Augsburg
1945–1947TSV Schwaben Augsburg58 (19)
1947–1951Viktoria Aschaffenburg400(4)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1933–1942Deutschland65 (31)
Stationen als Trainer
JahreStation
1951Viktoria Aschaffenburg (Spielertrainer)
1952–1953Viktoria Aschaffenburg
1961–1966SV Darmstadt 98
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Ernst Lehner (*7. November1912 inAugsburg; †10. Januar1986 inAschaffenburg) war ein deutscher Fußballspieler, der in den 1930er Jahren fürSchwaben Augsburg und während desZweiten Weltkrieges fürBlau-Weiß 90 Berlin aktiv war. Der Stürmer absolvierte zwischen 1933 und 1942 65 Länderspiele für diedeutsche Nationalmannschaft, nahm an denWeltmeisterschaften 1934 und1938 teil und war zeitweise sowohl Rekordnationalspieler als auch -torjäger. Nach ihm ist das Heimatstadion von Schwaben Augsburg, dasErnst-Lehner-Stadion, benannt.

Inhaltsverzeichnis

Spielerkarriere

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Lehner spielte alsStürmer für denTSV Schwaben Augsburg, bei dem er im Alter von acht Jahren mit dem Fußballspielen begonnen hatte. 1935 stieg er das erste Mal mit Schwaben Augsburg aus derGauliga Bayern ab. Er blieb auch nach dem Abstieg beim TSV und stieg 1938 mit seinem Verein erneut in die Gauliga auf. Schwaben Augsburg wurde mit nur elf Punkten Tabellenletzter und stieg 1939 sofort wieder ab. Lehner wollte daraufhin zum erfolgreicheren LokalrivalenBC Augsburg wechseln, musste aber bei den Schwaben bleiben, da Vereinswechsel im selben Ort mittlerweile untersagt worden waren. Als er 1940 als Soldat nach Berlin abkommandiert wurde, wechselte er zuBlau-Weiß 90 Berlin. Er erreichte das Halbfinale der deutschen Fußballmeisterschaft und kehrte 1942 zu Schwaben Augsburg zurück.

Nach dem Krieg spielte er von 1945 bis 1947 wieder für die Schwaben und erzielte in 58 Spielen 19 Tore. Er wechselte dann zuViktoria Aschaffenburg, die ihm eine Arbeitsstelle im städtischen Sportamt besorgen konnte. Für Aschaffenburg bestritt er 40 Oberligaspiele, in denen er vier Tore erzielte. Dort war er noch bis Ende 1951 als Spielertrainer tätig. 1952 beendete er seine aktive Laufbahn und wurde Trainer in Aschaffenburg.

Für dieNationalmannschaft war er von 1933 bis 1942 65-mal im Einsatz. Das erste Mal wurde er am 19. November 1933 in Zürich beim 2:0-Auswärtssieg gegen die Schweiz aufgestellt. Er fiel dabei durch seine Schnelligkeit und die präzisen Flanken auf, kam aber zu keinem Torerfolg. Gleichwohl wurde er in den Kader zurFußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien berufen. Dort erzielte er im Spiel um den dritten Platz am 7. Juni 1934 in Neapel beim 3:2-Sieg gegen Österreich sein erstes Tor, das bereits nach 25 Sekunden fiel, als der österreichische TormannPeter Platzer einen Schuss vonMatthias Heidemann nicht richtig abwehren konnte. Er selbst traf in der 42. Minute noch zum zwischenzeitlichen 3:1. Er erzielte in seinen Länderspielen 31 Tore und war sowohl Rekordnationalspieler des DFB vom 17. Oktober 1936 bis 7. Dezember 1941 als auch Rekordtorschütze der Kriegszeit. Am 14. April 1940 überbot er mit seinem 25. Tor den vonRichard Hofmann gehaltenen Rekord. Erst am 16. November 1955 konnte ihnFritz Walter mit 32 Treffern überholen. Sein 31. und letztes Tor, erzielt am 20. September 1942 gegenSchweden, wird aber in einigen QuellenKarl Decker zugerechnet.[1][2] Bis zum 6. September 2006 gehörte er zu den Top-10-Torjägern der Nationalmannschaft, dann fiel er durch die Tore vonMiroslav Klose undMichael Ballack gegenSan Marino zunächst auf Platz elf zurück.

Lehner war Mitglied derBreslau-Elf, die 1937 inBreslauDänemark mit 8:0 schlug und 1937 zehn von elfLänderspielen siegreich bestritt. Sein größter sportlicher Erfolg war der dritte Platz mit der deutschen Nationalmannschaft bei derFußball-Weltmeisterschaft 1934 inItalien. Auch an derFußball-Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich nahm er teil und schied in der ersten Runde, dem Achtelfinale, nach Wiederholungsspiel gegen dieSchweiz aus.

Trainerzeit

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Als Trainer betreute er u. a. von 1951 bis 1953Viktoria Aschaffenburg, denFC Hanau 93 und denSV Darmstadt 98 von 1961 bis 1966. Danach arbeitete er als Leiter des Sportamts Aschaffenburg.

Ehrungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Nach Ernst Lehner ist das ca. 5000 Zuschauer fassendeErnst-Lehner-Stadion in Augsburg, die Heimspielstätte seines Stammvereins Schwaben Augsburg, benannt. Am 26. Mai 1971 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.[3] Am 7. November 1972 wurde ihm für hervorragende Verdienste in der Sportführung der Ehrenbrief der Stadt Aschaffenburg verliehen.

Lehners Länderspiele

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Werner Skrentny (Hg.):Als Morlock noch den Mondschein traf. Die Geschichte der Oberliga Süd 1945–1953. Klartext Verlag, Essen 1993,ISBN 3-88474-055-5.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Kicker "100 Jahre Deutsche Länderspiele", S. 129.
  2. Ernst Lehner – Goals in International Matches (engl.)
  3. Bundespräsidialamt
Personendaten
NAMELehner, Ernst
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Fußballspieler
GEBURTSDATUM7. November 1912
GEBURTSORTAugsburg,Deutsches Reich
STERBEDATUM10. Januar 1986
STERBEORTAschaffenburg,Deutschland
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ernst_Lehner&oldid=242968722
Kategorien: