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Ernst Appel

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Ernst Appel (geboren am1. April1884 inHomburg vor der Höhe; gestorben am9. Juni1973 inSt. Louis,Missouri,USA) war ein deutscherRabbiner inBingen am Rhein undDortmund. Nach seinerEmigration im Jahr 1937 in dieVereinigten Staaten war er zudem bis 1969 als Rabbiner inJackson,Tennessee, aktiv.

Leben

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Ernst Appel war der Sohn des RabbinersMeier Appel und seiner Ehefrau Anna, geborene Willstätter, Tochter des Rabbiners Benjamin Willstätter.Appel besuchte dieLemle-Moses-Klaus inMannheim. Im Jahre 1902 bestand er das Abitur amGroßherzoglichen Gymnasium Karlsruhe. 1902 studierte er amJüdisch-Theologischen Seminar in Breslau und an derUniversität Breslau, 1904 an derHochschule für die Wissenschaft des Judentums und an derFriedrich-Wilhelms-Universität in Berlin[1] und wurde 1904 inMünchen für seine ArbeitExegetisch-kritische Beiträge zu Corrippus mit besonderer Berücksichtigung des vulgären Elements der Sprache zum Dr. phil.promoviert.[2] SeineSemicha legte er 1910/11 ab und wurde anschließend als Rabbiner nach Bingen am Rhein berufen.

1918 heiratete er seine Frau Marta, geborene Insel[3], und hatte mit dieser zwei Töchter.[1]

1927 wurde er Rabbiner in Dortmund, wo er im Herbst des Jahres 1935 sein 25-jähriges Amtsjubiläums beging. Von 1929 bis 1937 gab er am dortigenBismarck-Realgymnasium jüdischen Religionsunterricht.[4] Er war Mitherausgeber desJüdischen Gemeindeblatts für Dortmund und Umgebung und betreute gemeinsam mit seiner Frau die Gemeindemitglieder.[2] Während derZeit des Nationalsozialismus befand er sich unter ständiger Bewachung derGeheimen Staatspolizei (Gestapo) und wurde zunehmend unter Druck gesetzt.[2] Im April 1937 wurde er gemeinsam mit seiner Frau bei der Auflösung desUnabhängigen Ordens Bne Briss, deren Vorsitzende sie waren, verhaftet und anschließend wieder freigelassen.[2] Im Mai des Jahres floh die Familie über Holland zu Verwandten in die Vereinigten Staaten[2], nachdem er lange gezögert hatte, „seine Gemeinde in dieser Zeit der Not und Bedrängung zurückzulassen“[5]. Ernst Appel amtierte bis 1969 als Rabbiner in Jackson (Tennessee) und starb 1973,[2] seine Frau starb 1980 in Kalifornien.[1]

Literatur

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  • Martha Appel:Jewish Life in Germany. Memoirs from Three Centuries. Hrsg.: Leo Baeck Institut. New York 1941. 
  • Michael Brocke,Julius Carlebach,Carsten Wilke:Biographisches Handbuch der Rabbiner – Band 2. K.G. Saur, München 2004, S. 16, 17 (Digitalisat).
  • Otto Renkhoff:Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage. Wiesbaden 1992,ISBN 3-922244-90-4, S. 17, Nr. 89.
  • Appel, Ernst, in:Werner Röder,Herbert A. Strauss (Hrsg.):Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: Saur 1980, S. 17

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. abcBingen am Rhein (Landkreis Mainz-Bingen) - Jüdische Geschichte/Synagoge auf der HomepageAlemannia Judaica. Abgerufen am 25. Juni 2012.
  2. abcdefErnst Appel. In: Günter Birkmann, Hartmut Stratmann, Thomas Kohlpoth:Bedenke vor wem Du stehst. 300 Synagogen und ihre Geschichte in Westfalen und Lippe. Klartext-Verlag, Essen 1998,ISBN 3-88474-661-8.
  3. Appel, Marta. In: Gudrun Wedel:Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Böhlau-Verlag, Köln 2010, S. 9.
  4. III. Die Lehrer. (= Bericht über das Schuljahr 1939/30. 50 Jahre Städtisches Bismarck-Realgymnasium zu Dortmund 1879-1929. Erstattet von Oberstudiendirektor Dr. Wenderoth). Eigenverlag, Dortmund 1930,S. 27 (zdb-services.de). 
  5. Rolf Fischer:Verfolgung und Vernichtung. Die Dortmunder Opfer der Shoah. Gedenkbuch (= Stadtarchiv Dortmund [Hrsg.]:Schriftenreihe der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund.Band 2). Klartext Verlag, Essen 2015,ISBN 978-3-8375-1228-1,S. 37. 
Personendaten
NAMEAppel, Ernst
KURZBESCHREIBUNGRabbiner in Bingen am Rhein und in Dortmund
GEBURTSDATUM1. April 1884
GEBURTSORTHomburg vor der Höhe
STERBEDATUM9. Juni 1973
STERBEORTSt. Louis,Missouri,USA
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