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Ernährungssicherung

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Ernährungssicherung undErnährungssicherheit (auch Nahrungssicherung oder Nahrungssicherheit) beziehen sich auf die Verfügbarkeit von Nahrung und den Zugang zuLebensmitteln, insbesondereGrundnahrungsmitteln. Ein Haushalt gilt als „ernährungsgesichert“, wenn seine Mitglieder nichthungern oderUnterernährung befürchten müssen. Nach Angaben derErnährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (2013) leiden weltweit rund 842 Millionen Menschen unter chronischem Hunger durch extremeArmut, und für bis zu zwei Milliarden Menschen ist die Ernährung zumindest zeitweise unsicher.

Ursachen

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Klimakrise und Extremwetterphänomene

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AlsFolge des menschengemachten Klimawandels zeigen sich vermehrteErnteausfälle in zahlreichen Erdregionen durchDürren,starkregenbedingteErosion und andere Wetterereignisse. Als besonders riskant wird das 2018 auf derNordhalbkugel beobachtete und erneut prognostizierte Verharren vonRossby-Wellen erachtet, wodurch es über mehrere Wochen zu stationärenHoch- undTiefdruckgebieten ohne Wetterwechsel kommt (sogenannteWave-7-Events).[1]

Nahrungsmittel als Spekulationsobjekt

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Welthunger hat viele Ursachen. Durch extreme Preisausschläge bei Nahrungsmitteln (wie 2008 und 2011) wird die Ernährungssicherheit von Menschen inEntwicklungsländern gefährdet. In einer Studie für das HamburgerGIGA-Institut kamHans-Heinrich Bass zu der Auffassung, dass die Ursachen der steigenden Nahrungsmittelpreise sowohl in strukturellen Veränderungen bei Angebot und Nachfrage auf den Weltmärkten als auch in Veränderungen auf denFinanzmärkten zu sehen seien. Die Wachstumspotenziale derGrünen Revolution seien weitgehend ausgeschöpft. Auch die steigendeFlächenkonkurrenz zu anderen Nutzpflanzen führe zu geringeren Zuwachsraten bei der Weltgetreideproduktion. Die Verwendung von Getreide alsViehfutter und als Rohstoff fürAgrosprit sowie die bis 2014 steigenden Preise fürErdöl hätten ebenfalls zu einem tendenziellen Anstieg der Preise für Nahrungsmittel beigetragen. Auf der Basis tendenziell steigenderRohstoffpreise treten immer mehr Kapitalanleger mitindexorientiertem Investitionsverhalten an denWarenterminbörsen auf. Mit derDeregulierung der Finanzmärkte seien einschlägige Finanzmarktinstrumente bereitgestellt worden. Die Liquiditäts- und Ersparnisflut in Hocheinkommens- undSchwellenländern motiviere Anleger, sich dieser Instrumente zu bedienen. Sie verstärkten damit den Aufwärtstrend bei den Nahrungsmittelpreisen und förderten das Entstehen vonPreisblasen. Die Auswirkungen einer globalen Teuerung auf die nationale und lokale Ernährungssicherheit in Entwicklungs- und Schwellenländern würden verschärft durch einen fallenden Außenwert der heimischen Währung im Verhältnis zum US-Dollar, unzureichenden Wettbewerb auf dem nationalen Getreidemarkt, eine geringeEigenversorgung sowie durch einen hohen Anteil der Nahrungsmittelausgaben an den Konsumausgaben.[2]

Ab 2014/15 fielen jedoch im Zuge der krisenhaften Entwicklung verschiedener Schwellenländer auch die Agrarpreise deutlich. So fiel der Preis fürKaffee innerhalb eines Jahres (Januar 2015 bis Januar 2016) um 34 Prozent, der fürWeizen um 14 Prozent, fürSojabohnen um 10 Prozent, fürMais um 6 Prozent,[3] aber auch für andere Futtermittel,Terminkontrakte für Vieh usw. Dies ist zum einen bedingt durch zunehmende Exportanstrengungen der ölexportierenden Länder, die die Verluste aus dem Verfall der Ölpreise durch Agrarexporte kompensieren wollen, zum anderen durch sinkende Nachfrage der neuen Mittelschichten in vielen Schwellenländern und schließlich auch durch sinkendeFrachtraten.

Krieg

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Nach demrussischen Überfall auf die Ukraine 2022 und den darauf folgenden Entwicklungenstiegen die Agrarpreise rasant an.[4]

Siehe auch

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Weblinks

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Wiktionary: Ernährungssicherheit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Kai Kornhuber, Corey Lesk, Carl F. Schleussner, Jonas Jägermeyr, Peter Pfleiderer, Radley M. Horton:Risks of synchronized low yields are underestimated in climate and crop model projections. In:Nature Communications.Band 14,Nr. 1, 4. Juli 2023,ISSN 2041-1723,doi:10.1038/s41467-023-38906-7,PMID 37402712,PMC 10319847 (freier Volltext) – (nature.com [abgerufen am 9. Oktober 2023]). 
  2. Hans-Heinrich Bass:Welternährung in der Krise. (Memento desOriginals vom 13. August 2018 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.giga-hamburg.de In:GIGA Focus. Nr. 5, 2012 (PDF; 398 kB).
  3. Kaffeepreis. In:finanzen.net.
  4. Globale Agrarpreise gehen durch die Decke – Krieg und Kostenexplosion. In: agrarheute.com. 8. April 2022, abgerufen am 5. Juni 2022. 
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ernährungssicherung&oldid=256329114
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