Ergste
Ergste StadtSchwerte | |
---|---|
![]() | |
Koordinaten: | 51° 25′ N,7° 34′ O51.417847.56752135Koordinaten:51° 25′ 4″ N,7° 34′ 3″ O |
Höhe: | 135 m |
Fläche: | 6,19 km² |
Einwohner: | 7025 (31. Dez. 2012)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1.135 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 58239 |
Vorwahl: | 02304 |
Ergste ist ein Ortsteil der StadtSchwerte im KreisUnna inNordrhein-Westfalen,Deutschland.
Überregional bekannt ist Ergste vor allem wegen des bis heute ehrenamtlich betriebenenElsebades. Dieses Freibad wurde 1993 von der Stadt Schwerte geschlossen und 1998 erfolgreich von einem gemeinnützigen Förderverein als Bürgerbad reaktiviert. Ergste ist ferner Standort derJustizvollzugsanstalt Schwerte.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ergste liegt direkt südlich derRuhr im Randbereich desSauerlands. Das Erscheinungsbild von Ergste ist stark geprägt von Wald- und Landwirtschaftsflächen. Der Ort wird vomWannebach durchflossen.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In der Regel wird einGut „Argeste“, das 1096 in einer Schenkungsurkunde erwähnt wurde, als Ursprung von Ergste angenommen. Später war Ergste einer der sieben Herrensitze derGrafschaft Limburg/Lenne.
1815, nachFranzosenzeit, wurde dieGemeinde Ergste im Rahmen der politischen Neuordnung inWestfalen Sitz des gleichnamigen Amtes und Teil desKreises Iserlohn.
ZumAmt Ergste gehörten die Gemeinden Ergste,Hennen (1975 zur StadtIserlohn) undBerchum (1975 zur StadtHagen). An die über 136 örtlichen Opfer (115 Soldaten, 21 Bürger; weitere Vermisste) desZweiten Weltkrieges erinnert ein Kriegerdenkmal der ehemaligen Gemeinde Ergste am Waldrand nahe dem Friedhof.
DieGemeindereform mit der Eingliederung in die Stadt Schwerte wurde am 1. Januar 1975 wirksam.[2]
Im Jahr 1987 hatte Ergste insgesamt 6575 Einwohner.[3]
Historische Gebäude
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die St.-Johannis-Kirche wurde 1824–1831 neu erbaut, weil die Kirche auf dem Hilf am Abend des 28. November 1821 durch ein Großfeuer vernichtet wurde.
Die ehemalige evangelische Volks-Schule inBürenbruch hieß Reingsen zu Bürenbruch, weil die vorherige Schule in Reingsen stand.Die ehemalige einklassige evangelische Volksschule Reingsen in Bürenbruch, erbaut 1854 bis 1855, wurde 1967 geschlossen und befindet sich jetzt in Privatbesitz.
Historische Wege
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerMichaelisweg ist ein historischer Weg, über welchen in früheren Jahrhunderten derZehent am Michaelistag (29. September) in Form von landwirtschaftlichen Erzeugnissen von denLehnshöfen zumSchloss Hohenlimburg gebracht wurde.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Städtepartnerschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ergstes seit 1974 bestehende Partnerschaft mit der nordfranzösischen GemeindeAllouagne wurde nach der Eingemeindung von der Stadt Schwerte übernommen und weitergeführt.
Wappen und Flagge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
![]() | Blasonierung: „Gespalten in Grün und Silber (Weiß); vorn ein linksgerichteter rotbezungter silberner (weißer) Wolfskopf, hinten drei grüneStechpalmenblätter im Verhältnis 2:1.“[4] |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1958 vomnordrhein-westfälischen Innenminister genehmigt. Die Farben Grün und Silber stehen für Wald und Fluss (Ruhr), der Wolfskopf erinnert an den bedeutenden Ergster Sagenkreis und die Sage vom Werwolf; die Ilexblätter (Stechpalmen) entstammen dem Wappen der Herren von Ergste (Ergeste). Die Flagge ist Grün-Weiß-Rot geteilt mit dem Gemeindewappen in der Mitte, darüber der weiße Schriftzug 'Ergste' in Frakturschrift. |
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]NebenLandwirtschaft undKleingewerbe prägte insbesondere das 1918 gegründete Stahlwerk Ergste als größter Arbeitgeber die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes. Heute gehört das Stahlwerk Ergste zur Unternehmensgruppe derZapp AG.
DerHaltepunktSchwerte-Ergste liegt an derArdeybahn und wird durch die LinieRB 53 imStundentakt bedient.
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
RB 53 | Ardey-Bahn: Dortmund Hbf –Dortmund Signal-Iduna-Park –Dortmund-Hörde –Dortmund-Aplerbeck Süd –Schwerte (Ruhr) –Schwerte-Ergste –Hennen –Kalthof (Kr Iserlohn) –Iserlohnerheide –Iserlohn Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 | 30 min(werktags) 60 min(Wochenenden/Feiertage) |
Der direkteAutobahnanschluss (A 45, Abfahrt 10Schwerte-Ergste) hat zur Ansiedlung eines Gewerbeparks am Ortsrand geführt.
Landschaft und Natur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Waldungen um den Michaelisweg sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
- Der historische Michaelisweg mit dem Herbergswald, in dem früher die Jugendherberge Bürenbruch lag, im Hintergrund.
- Der Michaelisweg aus Richtung Bürenbruch gesehen.
- Blühende Streuobstwiese am Michaelisweg beim Wannebachtal.
- Vom SturmKyrill im Januar 2007 angerichteter Waldschaden in Bürenbruch oberhalb des Michaelisweges.
Wandern und Pilgern
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der 12 km lange „Segensweg“ der Ergster Johannis-Stiftung mit seinen 12 Kunstwerken lädt zum Wandern und Verweilen ein.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Einwohner in den Ortsteilen der Städte und Gemeinden des Kreises Unna am 31.12.2012 (EWO). (PDF; 515 kB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juli 2022; abgerufen am 3. April 2023.
- ↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 334 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]).
- ↑Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (Hrsg.):Bevölkerung und Privathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewählte Ergebnisse für Gemeindeteile. Regierungsbezirk Arnsberg. Düsseldorf 1990,S. 282.
- ↑Der Werwolf in Ergste