Encke war zwar nicht der Entdecker des Kometen, doch gelang ihm durch umfangreiche Studien undBahnberechnungen, verschiedene Sichtungen in den Jahren 1786, 1795, 1805 und 1818 miteinander in Verbindung zu bringen. Er veröffentlichte seine Ergebnisse 1819 in der ZeitschriftCorrespondance Astronomique und sagte die Wiederkehr für das Jahr 1822 korrekt vorher.
Seine offizielle Bezeichnung besagt, dass er nach demHalleyschen Kometen (1P/Halley) der zweite Komet ist, der als periodisch wiederkehrend erkannt wurde. Der Komet wurde erstmals am 17. Januar 1786 vonPierre Méchain entdeckt. Bei seiner Wiederkehr 1795 wurde er vonCaroline Herschel, 1805 vonJean-Louis Pons und 1818 nochmals von Pons aufgefunden, bevor Encke die vier Kometenerscheinungen einem einzigen Objekt zuordnen konnte. Während Kometen üblicherweise nach ihrem Entdeckerbenannt werden, wurde der Komet in diesem Fall nach der Person benannt, die seine Umlaufbahn berechnete, sodass der Komet heute die Bezeichnung 2P/Encke trägt. Der Enckesche Komet war eines der geplanten Missionsziele der fehlgeschlagenen KometensondeCONTOUR.
Der Enckesche Komet läuft auf einer langgestreckten elliptischenUmlaufbahn um dieSonne, deren sonnennächster Punkt (Perihel) mit 0,339 AE im Bereich der Bahn des PlanetenMerkur liegt, während der sonnenfernste Punkt (Aphel) mit 4,097 AE bis in die Gegend derJupiterbahn hinausreicht. DieBahnneigung seiner Umlaufbahn gegen dieEkliptik beträgt 11,8°. Mit einer Umlaufszeit von nur 3,3 Jahren hat der Enckesche Komet eine der kürzesten Umlaufszeiten aller bekannten periodischen Kometen.
Schon im 19. Jahrhundert wurde festgestellt, dass sich die Umlaufszeit des Enckeschen Kometen ständig geringfügig verkürzt, was als Beweis für die Existenz desÄthers angesehen wurde, dessenReibungswiderstand für die Abbremsung verantwortlich gemacht wurde. Heute weiß man, dass die Abbremsung darauf zurückgeht, dass in Sonnennähe Materie vomKometenkern in Form vonJets ausgestoßen wird und diese abbremsend wirken. Der ständige Verlust an Materie führt auch zu einer Abnahme derHelligkeit des Kometen: Dieabsolute Helligkeit des Kometen Encke geht in 50 Jahren durchschnittlich um zirka 0,5Größenklassen zurück. Sein Durchmesser wird daher auch nur auf rund 4,8 km geschätzt.[2]
Auf den Enckeschen Kometen geht derMeteorstrom derTauriden zurück. Manche Wissenschaftler machen ein Bruchstück des früher größeren Kometen für Zerstörungen während derBronzezeit imFruchtbaren Halbmond verantwortlich. Ein mutmaßlicherEinschlagkrater namensUmm al-Binni im südlichenIrak gilt als möglicher Beweis, eine detailliertegeologische Untersuchung dieser Struktur steht aber noch aus.