En Charod
ʿEin Charod | ||
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Basisdaten | ||
hebräisch: | עֵין חֲרוֹד | |
Staat: | Israel![]() | |
Bezirk: | Nord | |
Gegründet: | 1921 | |
Koordinaten: | 32° 34′ N,35° 23′ O32.56027777777835.390833333333Koordinaten:32° 33′ 37″ N,35° 23′ 27″ O | |
Einwohner: | 556(Stand: 2018)[1] | |
Gemeindecode: | 0089 | |
Zeitzone: | UTC+2 | |
ʿEin Charod (hebräischעֵין חֲרוֹדʿEjn Charōd, deutsch‚Quelle des Charod‘,englischEin Harod) ist eine der ersten großenKibbuz-Gründungen; der Ort liegt am Fuß des BergesGilboa, nahe der QuelleMaʿejan Charod, im NordenIsraels. Hier fand am 3. September 1260 dieSchlacht bei ʿAin Dschālūt zwischen denMamluken von Ägypten unter SultanQutuz und denMongolen statt.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gründung von ʿEin Charod ist Teil deszionistischen Siedlungsprojekts in derJesreelebene auf den vomJüdischen Nationalfonds zu Beginn der 1920er Jahre erworbenen Ländereien rund um das Gelände des arabischen DorfesNuris.
ʿEin Charod wurde am 21. September 1921[2] von jungen, ausRussland stammenden Arbeiterinnen und Arbeitern derGdud haʿAvoda gegründet, zu denen unter anderem der SchriftstellerAvraham Shlonsky zählte. Der Ortsname stammt aus biblischer Zeit (zum BeispielBuch der Richter, Gideongeschichte, Ri 7,1).

DiePalestine Railways richteten 1922 an der seit 1904 in der Nähe bestehendenalten Jesreʾeltalbahn den Bahnhof ʿEin Charod ein, der bis 1948 bedient wurde. 1930 zog die Siedlung nach dem nahen KumiTel Josef um.Jitzchak Tabenkin schloss sich im Dezember 1921[2] ʿEin Charod an und machte es zum Zentrum derKibbuzbewegungHaKibbutz haMeʾuchad.Janusz Korczak besuchte ʿEin Charod auf seinen Palästinareisen 1934 und 1936.
Derchristliche Zionist und OffizierOrde Wingate fühlte sich dem biblischen RichterGideon nahe, der mit dieser Gegend verbunden war. Derfreikirchliche Pfarrer Wolfgang Scheel schreibt: „Hier im Kibbuz hielt sich der englische Offizier Orde Wingate Ende der [19]30er Jahre häufig auf. Er unterstützte als einer der wenigen Briten aus biblischem Glauben den Zionismus“.[3]

1953 kam es wegen ideologischer Differenzen zur Aufspaltung in die benachbarten Siedlungen ʿEn Charod Ichud und ʿEin Charod Meʾuchad. ʿEin Charod Ichud hatte 2018 556 Einwohner, ʿEin Charod Meʾuchad hatte 2018 733 Einwohner.[4]
Heute gibt es in ʿEin Charod, das sich 1981 wieder vereinigte, ein großes Museum zu Geschichte und Natur der Gegend, dasBeit Shturman Museum,[5] in dem auch von Wingates Rolle berichtet wird,[6] und mit dem Mischkan ein Kunstmuseum.[7]
ʿEin Charod in Roman und Film
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ein Ort namensʿEin Charod erscheint im ZukunftsromanThe Road to Ein Harod (deutsch: „Die Straße nach En Charod“) vonAmos Kenan von 1984.[8] Ein gleichnamiger Ort wird im Spielfilm Freedom – The voice of Ein-Harod (deutsch: „Freiheit – Die Stimme von En Charod“) von 1990 beschrieben.[9]
Personen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jitzchak Tabenkin (1888–1971), Politiker, Kibbuzmitgründer
- Leo Adler (1891–1962), Architekt, Lehrer an der Kibbuzschule
- Avraham Shlonsky (1900–1973), Schriftsteller, Kibbuzmitgründer
- Aharon Zisling (1901–1964), Politiker
- Rivka Sturman (1903–2001), Tanzpädagogin
- Dov Amir (1912–1980), Kibbuzmitglied, deutsch-israelischer Literat
- Rafi Eitan (1926–2019), Politiker, im Kibbuz geboren
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- E. Gaß: Harod. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.):Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, 2006 ff.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑אוכלוסייה ביישובים 2018 (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- ↑abAri Shavit:Mein gelobtes Land – Triumph und Tragödie Israels. Bertelsmann Verlag, München 2015,ISBN 978-3-570-10226-8,S. 53, 64 (Originalausgabe:My promised land. Spiegel & Grau, New York 2013, übersetzt von Michael Müller).
- ↑Wolfgang Scheel:Lexikon biblischer Ortsbenennungen im modernen Israel. 3. Auflage. Conception Seidel, Muldenhammer (Sachsen) 2003,ISBN 3-933750-32-6, S. 40 (der Verlag ist vermutlich der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Hammerbrücke zugehörig).
- ↑אוכלוסייה ביישובים 2018 (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- ↑Beit Shturman
- ↑Dazu finden sich hier weitere Informationen.
- ↑Museum of Art, Mischkan leOmanut
- ↑The Road to Ein Harod. In: The Institute for the Translation of Hebrew Literature. Archiviert vom Original am 31. Mai 2012; abgerufen am 21. Oktober 2008.
- ↑https://www.filmweb.no/film/article823017.ece?location=Oslo