DasEmergency Shipbuilding Program (deutsch:Notfall-Schiffbauprogramm) war ein in den Jahren 1940 bis 1945 durchgeführtes Schiffbauprogramm derVereinigten Staaten. Es war das größte jemals durchgeführte Bauprogramm dieser Art.
Vor dem Hintergrund des anfangs erfolgreichendeutschenU-Boot-Krieges desZweiten Weltkriegs kam es aufseiten derAlliierten zu einer Verknappung von Frachtraum. Nachdem diebritische Regierung in den Vereinigten Staaten undKanada anfangs ein Notbauprogramm für Standardfrachtschiffe in die Wege leitete, wurde schon im Herbst 1940 die kriegsentscheidende Bedeutung des Schiffbaus für die Verteidigung Großbritanniens deutlich. Bei ihrem Eintritt in den Krieg begann die US-amerikanische Regierung daraufhin, das schon in den Jahren vor dem Kriegsausbruch angelaufene und auf den Bau von fünfhundert Frachtschiffen ausgelegteLong Range Shipbuilding Program derUnited States Maritime Commission (MARCOM) in das weitaus größere Emergency Shipbuilding Program zu überführen. Ziel des unter dem BegriffShips for Victory bekannt gewordenen Programms war die Konstruktion und der Bau von großen Stückzahlen von Frachtschiffen. Im Laufe des Programms entstand so unter Federführung der MARCOM eine Reihe von Standardschiffsentwürfen. Die Liste der gebautenSchiffstypen umfasste außer den bekannten Frachtschiffsbaureihen derLiberty-Frachter undVictory-Schiffe auch dieC1-Schiffe,C2-Schiffe,C3-Schiffe undT2-Tanker. Insgesamt entstanden bis Kriegsende 5777 seegehende Schiffe unter der Ägide der Maritime Commission. Obgleich die einfach konstruierten Kriegsbauten zum Teil für nur sehr kurze Einsatzzeiten ausgelegt waren, blieb ein Großteil der so entstandenen Schiffe bis weit in die 1960er Jahre im Einsatz.