Elpidio Quirino

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Elpidio Quirino

Elpidio Rivera Quirino (*16. November1890 inVigan,Provinz Ilocos Sur,Philippinen; †29. Februar1956 inNovaliches) war einphilippinischer Politiker undPräsident der Philippinen.

Inhaltsverzeichnis

Studium und frühe politische Tätigkeiten

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Nach dem Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften an derUniversität der Philippinen 1915 arbeitete er in den folgenden vier Jahren zunächst als Rechtsanwalt sowie später auch als Lehrer in einemBarangay seiner Geburtsstadt Vigan. Anschließend folgte eine kurze Beschäftigung im Büro für Grundbesitz sowie als Bürovorsteher im Polizeipräsidium vonManila.

Bald darauf kam er erstmals mit der Politik in Kontakt, indem er Privatsekretär des damaligenSenatspräsidentenManuel Quezon wurde.

Abgeordneter, Senator und Minister

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1919 begann Quirino seine politische Laufbahn, als er zum Mitglied desRepräsentantenhauses derphilippinischen Legislative für die ProvinzIlocos Sur gewählt wurde.

Quirino wurde 1925 erstmals zumSenator gewählt sowie 1931 wiedergewählt. Als solcher begleitete er 1933 den damaligen Senator und späteren PräsidentenSergio Osmeña bei der Delegationsreise in dieUSA zu den Verhandlungen über die Unabhängigkeit der Philippinen. Das dort 1934 ausgehandelteTydings-McDuffie-Gesetz ebnete schließlich den Weg zumCommonwealth der Philippinen sowie der späteren Unabhängigkeit. Im Anschluss daran war er Teilnehmer der Kommission zur Ausarbeitung einerVerfassung.

Mit der anschließenden Gründung des philippinischen Commonwealth am 15. November 1935 wurde er von Präsident Quezon zum Finanzminister berufen. Dieses Amt übte er bis 1936 aus. Zugleich war er von 1935 bis 1938 Innenminister.

Japanische Besatzung und Philippinische Republik

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Von 1941 bis 1946 war er wieder gewählter Senator. Während der Besetzung der Philippinen durchJapan war er Führer einer Rebellenbewegung gegen die japanischeBesatzungsmacht. Als solcher wurde er jedoch vonjapanischen Truppen gefangen genommen und inhaftiert. Seine Ehefrau und ihre drei Kinder wurden von japanischen Soldaten ermordet.

Nach derRückeroberung der Philippinen durch dieUS-Armee unter GeneralDouglas MacArthur ab Februar 1945 nahm er sein Amt als Senator wieder auf. Vom 17. August 1945 bis 28. Mai 1946 war erPräsident des Senats Pro Tempore, desCommonwealth-Kongresses.

Bei der ersten Präsidentschaftswahl im Frühjahr 1946 wurde Quirino zum Vizepräsidenten gewählt. Der damals gewählte PräsidentManuel Roxas berief ihn zudem zum Außenminister. Zuvor hatte sich der liberale Flügel der „Nacionalista Party“ von der Partei abgespalten und zwei eigene Gruppen gebildet: Der liberale Flügel um Roxas und Quirino sowie der liberale Flügel um den damaligen SenatspräsidentenJosé Avelino.

Präsident der Republik der Philippinen

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Amtszeit 1948 bis 1953

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Der US-amerikanische PräsidentTruman empfängt Elpidio Quirino imOval Office.

Als Präsident Roxas am 15. April 1948 verstarb, wurde Vizepräsident Quirino am nächsten Tag aufgrund der Verfassung zum Präsidenten ernannt. Bei der Präsidentschaftswahl 1949 wurde er nach einem Sieg über den Kandidaten der „Nacionalista Party“, den früheren Präsidenten während der japanischen BesatzungszeitJosé P. Laurel, zum Präsidenten mit 51 Prozent wiedergewählt.

Während seiner Präsidentschaft bemühte er sich um den Wiederaufbau der Philippinen, eine generelle Verbesserung der wirtschaftlichen Einnahmen sowie eine Erhöhung der amerikanischen Finanzhilfen. Andererseits blieben die Probleme ländlicher Gebiete und der sozialen Sicherheit vielfach ungelöst.

Ferner gab es in den Jahren seiner Amtszeit immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen mit der aus der antijapanischenWiderstandsbewegung hervorgegangenenkommunistischen RebellenorganisationHukbalahap, die erst 1954 unter seinem Nachfolger beigelegt werden konnten.

Während seiner Regierungszeit war die Verwaltung vielfach von Bestechung und Vetternwirtschaft geprägt, obwohl er sich im Wahlkampf 1949 für mehr Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung eingesetzt hatte. Die Korruptions- und Bestechlichkeitsvorwürfe gegen Quirino und seine Regierung gipfelten schließlich im erstenImpeachmentverfahren gegen einen philippinischen Präsidenten.

Trotz dieser Kontroversen verblieben zumindest die Erfolge seiner Regierung bei Industrieprojekten, einer Ausweitung der Bewässerung, dem Ausbau des Straßensystems, die Gründung der Zentralbank und lokaler Bankgesellschaften und nicht zuletzt der mit der einstigen Besatzungsmacht Japan geschlossene Friede in positiver Erinnerung.

Präsidentschaftskandidatur 1953 und Niederlage

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Quirino kandidierte 1953 trotz Krankheit erneut als Kandidat einer nunmehr vereinigten „Liberalen Partei“ als Präsident. Bei der Wahl wurde er durch den Kandidaten der „Nacionalista Party“,Ramon Magsaysay mit einem Wahlergebnis von 68,9 Prozent für Magsaysay bei 31,0 Prozent für Quirino besiegt.

Elpidio Quirino zog sich anschließend aus der Politik zurück und verstarb am 29. Februar 1956. Seines Todes wird am 28. Februar gedacht.

Quellen

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Weblinks

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Commons: Elpidio Quirino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAMEQuirino, Elpidio
ALTERNATIVNAMENQuirino, Elpidio Rivera
KURZBESCHREIBUNGphilippinischer Präsident
GEBURTSDATUM16. November 1890
GEBURTSORTVigan,Ilocos Sur
STERBEDATUM29. Februar 1956
STERBEORTNovaliches
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