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Elisabetta Pilotti

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Elisabetta Pilotti (* ?; †5. Mai1742 inHannover)[1] war eine italienischeOpernsängerin (Sopran), die vor allem für ihre Mitwirkung in einigen frühen Opern vonGeorg Friedrich Händel bekannt ist.

Leben

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Über Elisabetta Pilottis Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Sie war verheiratet mit demCellisten Giovanni Schiavonetti (gestorben 1730) und ist daher auch alsElisabetta Pilotti Schiavonetti bekannt. Zusammen mit ihrem Mann war sie spätestens ab 1707 amkurfürstlichen Hof in Hannover angestellt.[2]

1710 ging sie nachEngland, wo sie in den nächsten 7 Jahren nicht nur für das Königshaus sang, sondern auch alsPrimadonna in der italienischen Oper im Queen’s Theatre auftrat (unter QueenAnne, 1710 bis 1713), das ab 1714 unterGeorge I. alsKing’s Theatre bekannt war.[2] Ihr Mann war währenddessen Mitglied im Opernorchester.[2]

Ihr Londoner Debüt hatte sie inFrancesco Mancinis OperIdaspe fedele neben dem berühmten Sopran-KastratenNicolino.[1]

1711 sang Elisabetta Pilotti mit großem Erfolg in der Uraufführung von Händels erster für England komponierter OperRinaldo die Partie derZauberin Armida, wiederum neben Nicolino. Sie war die einzige Sängerin, die in allen 47 Aufführungen mitwirkte, die diese Oper bis 1717 erlebte.[1] Händel komponierte für sie noch zwei weitere Zauberinnenrollen: die besonders rachsüchtige Medea inTeseo (1713) und die Melissa inAmadigi (1715).[1] Die Pilotti war auch die erste Amaryllis inIl pastor fido (1712), und es wird vermutet, dass sie auch die Metella in HändelsSilla (1713) sang, wofür es jedoch keine Beweise gibt.[1]

Außerdem sang sie in London auch inFrancesco Gasparinis OpernAntioco undAmbleto (1712) und inGiovanni BononcinisEtearco und wirkte in denPasticciErcole,Dorinda,Ernelinda,Lucio Vero undClearte mit.[1]

1712 waren sie und ihr Mann mit dem Kurfürsten zwischenzeitlich wieder in Deutschland, wo sie nachweislich für die Kurfürstin sang.[3]Aus zwei Londoner Opernlibretti (u. a. HändelsRinaldo, 1711) geht hervor, dass Elisabetta Pilotti zunächst Kammersängerin der KurfürstinSophie von Hannover (1620–1714) war; nach deren Tod wurde sie in anderen Libretti (u. a.Amadigi, 1715) als „Servant to her Royal Highness the Princess of Wales“ bezeichnet, stand also dann in Diensten der PrinzessinCaroline.[2] Diese scheint sie sehr geschätzt zu haben, denn sie soll die Sängerin und ihren Mann noch 1725 mit einer Pension von 1000Scudi im Jahr unterstützt haben.[2]

1722 bis 1724 hatten die Pilotti, ihr Mann und ihr Sohn, der als „junger Schiavonetto“ bezeichnet wurde undOboist war, ein Engagement am Hofe desFürstbischofs vonWürzburg,Johann Philipp Franz von Schönborn.[2] 1726 sang sie am Württembergischen Hof inStuttgart in einer komischen OperPyramus und Thisbe, unter Leitung ihres Mannes Giovanni Schiavonetti,[1] der im Jahr 1730 verstarb.[2]

Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie offenbar in Hannover, wo sie 1742 starb.

Würdigung

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Elisabetta Pilotti Schiavonetti war eine von Händels bedeutendsten Primadonnen und eine große Künstlerin. Seine für sie geschriebenen Partien erweisen, dass sie über eine beachtliche Virtuosität und Ausdruckskraft verfügt haben muss.[1] Die Pilotti besaß einen großen Umfang von mindestens zweiOktaven: Händel lässt sie in der Arie „Molto voglio, molto spero“ inRinaldo ein hohes c’’’ singen, eine Note, die damals nur selten von einem Sopran verlangt wurde und die Händel selber erst wieder 1730 ein einziges Mal fürAnna Maria Strada del Pò inPartenope auskomponierte,[4] und später für den SoprankastratenGioacchino Conti (inAtalanta, 1736, und inArminio, 1737).[5] Die Stimme der Pilotti muss ein beachtliches Volumen und ein relativ brillantesTimbre besessen haben: in Melissas Rache-Arie „Desterò dall’empio Dite“ inAmadigi (Akt II) lässt Händel sie immerhin mit einerTrompete wetteifern. Andererseits verlangt dieselbe Partie eine große Spannweite anAusdruck, von Trauer und Verzweiflung („Ah ! Spietato !“ Akt I) über Liebesbeteuerungen und Wut bis hin zum Bühnentod mit letzter zerbrochener Kraft in Akt III. Die Partie der Medea inTeseo ist ausgesprochen dramatisch, und Alles in Allem kann man Elisabetta Pilotti mit einem gewissen Recht als frühes Beispiel eines dramatischenKoloratursoprans ansehen.

Literatur

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  • Winton Dean:Pilotti-Schiavonetti, Elisabetta, online aufOxford Music online (englisch; Abruf am 21. Juni 2020)
  • David Wyn Jones:4. Schiavonetti, (Zanetti) Giovanni, in:Music in Eighteenth-Century Britain, Routledge, London/New York, 2016 (urspr. bei Ashgate Publishing, 2000), S. 139, in Auszügen online alsGoogle-Book (englisch; Abruf am 21. Juni 2020)
  • Judit Zsovár:Anna Maria Strada del Pò, Handel's Prima Donna: Portrait of an uncommon voice, Dissertation an der Liszt Academy of Music, Budapest, 2016

Weblinks

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  • Elisabetta Pilotti, Kurzbio online aufQuell‘Usignolo (französisch; Abruf am 21. Juni 2020)

Einzelnachweise

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  1. abcdefghWinton Dean:Pilotti-Schiavonetti, Elisabetta, online aufOxford Music online (englisch; Abruf am 21. Juni 2020)
  2. abcdefgDavid Wyn Jones:4. Schiavonetti, (Zanetti) Giovanni, in:Music in Eighteenth-Century Britain, Routledge, London/New York, 2016 (urspr. bei Ashgate Publishing, 2000), S. 139, in Auszügen online alsGoogle-Book (englisch; Abruf am 21. Juni 2020)
  3. Elisabetta Pilotti, Kurzbio online aufQuell‘Usignolo (französisch; Abruf am 21. Juni 2020)
  4. In der Arie „L’amor ed il destin“.
  5. Judit Zsovár:Anna Maria Strada del Pò, Handel's Prima Donna: Portrait of an uncommon voice, Dissertation an der Liszt Academy of Music, Budapest, 2016, S. 161–162.
Normdaten (Person):Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 21. Juni 2020.
Personendaten
NAMEPilotti, Elisabetta
ALTERNATIVNAMENPilotti-Schiavonetti, Elisabetta
KURZBESCHREIBUNGitalienische Opernsängerin (Sopran)
GEBURTSDATUM17. Jahrhundert oder 18. Jahrhundert
STERBEDATUM5. Mai 1742
STERBEORTHannover
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