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Elisa Orlandi

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Elisa Orlandi (*1811 inMacerata (oderParma ?); †11. November1834 inReggio Emilia[1]) war eineitalienischeOpernsängerin (Sopran),[2] die besonders als erste Interpretin einiger bedeutenderDonizetti-Rollen in die Geschichte einging. Ihre sehr vielversprechend begonnene Karriere wurde durch einen frühen Tod beendet.

Leben

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Sie war eine Tochter des KomponistenFerdinando Orlandi,[3] der ihr wahrscheinlich eine erste musikalische Grundausbildung zukommen ließ. Nachdem ihre Eltern nachPadua umgezogen waren, erhielt Elisa Gesangsunterricht von Nardelli.[3]

Ihr Operndebüt hatte sie im November 1829 imTeatro Comunale inBologna in RossinisTancredi in der kleinen Rolle der Isaura, neben der berühmtenGiuditta Pasta als Amenaide[4] und in Anwesenheit des Komponisten; laut Regli nahm die Pasta die 18-jährige Orlandi in der Folge sowohl menschlich als auch künstlerisch unter ihre Fittiche.[3]

In der folgenden Karnevalssaison wechselte Elisa Orlandi an das Teatro Ducale inParma, wo sie unter anderem als Fiorilla inIl turco in Italia auftrat.[4] Während dieser Zeit wurde sie mehrfach von der dort regierenden HerzoginMarie Louise an ihren Hof eingeladen, um in privaten Konzerten zu singen.[3]

Im Frühling 1830 sang sie imCanobbiana inMailand, mittlerweile bereits im höchsten Fach alsprima donna seria, die Partie der Palmide inMeyerbeersIl crociato in Egitto[4][3] und die Zenobia in RossinisAureliano in Palmira.[5] Nach einem kurzen Zwischenspiel am Theater vonBrescia, wo man sie im August 1830 nach einer Aufführung von RossinisMosè in Egitto enthusiastisch feierte,[1] folgte ein Engagement amTeatro Carcano in Mailand. Dort trat sie in der Spielzeit 1830–31 in sieben Opern auf.Donizetti komponierte dabei für sie die Partie der Giovanna Seymour in seiner OperAnna Bolena, die sie zum ersten Mal am 26. Dezember 1830 sang, wiederum neben der Pasta in der Titelrolle.[3] In derselben Spielzeit sang sie auch die Metilde in DonizettisGianni di Calais.[4]

Im Frühling 1831 war sie am Teatro Carolino vonPalermo, wo sie bei ihrem Debüt am 30. Mai in MeyerbeersIl crociato in Egitto offensichtlich indisponiert war und schlechte Kritiken bekam. Es folgte eine monatelange krankheitsbedingte Pause, bis sie am 15. Oktober als Desdemona in RossinisOtello wieder auf die Bühne zurückkehrte, mit triumphalem Erfolg.[1][6] In den folgenden Monaten sang sie außerdem Hauptrollen inBellinisI Capuleti e i Montecchi (als Giulietta)[7] und inPacinisI fidanzati ossia il contestabile di Chester (als Evelina), beide Male nebenAlmerinda Manzocchi.[3][1][8]

1832 ging sie an das Teatro Carignano inTurin, mit Auftritten inL’elisir d’amore[3] und inLa gazza ladra (Ninetta).[9]

In der Karnevalssaison 1832–33 amTeatro Valle inRom sang sie mit großem Erfolg nebenGiorgio Ronconi in der Uraufführung von DonizettisIl Furioso die für sie komponierte weibliche Hauptrolle der Eleonora.[4]

Bei einem weiteren Engagement am Canobbiana in Mailand schriebCesare Pugni für sie die Partie der Isolina in seiner OperIl contrabbandiere.[10] Dort sang sie außerdem Hauptrollen in Aufführungen von DonizettisL’Elisir d’amore (Adina), PacinisIl falegname di Livonia (Catterina), der italienischen Fassung vonLe comte Ory von Rossini (Adele di Formoutiers)[11] und inMercadantesElisa e Claudio (Carlotta).[1][4]

Da sie nach soviel beinahe pausenlosem Auftreten dringend eine Erholungspause benötigte, gönnte sie sich Ferien auf dem Lande in der Umgebung von Parma.[3] Doch gar nicht viel später, im darauffolgenden Herbst ging sie schon an das Teatro Sociale inRovigo und hatte in DonizettisAnna Bolena großen Erfolg,[1] diesmal nicht in der für sie ursprünglich komponierten Rolle derseconda donna Giovanna, sondern in der Titelrolle als Anna.[12]

Dann ging jedoch plötzlich Alles sehr schnell: laut Regli war sie gerade dabei sich in ihrer Theatergarderobe für eine Aufführung vonNorma zurechtzumachen, als sie von starken Schmerzen überfallen wurde und auf der Stelle nach Hause gebracht werden musste. Sie starb nach acht Tagen Krankheit mit nur 23 Jahren.[3]

Literatur

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  • Francesco Regli:Orlandi Elisa., Artikel in:Dizionario biografico dei più celebri poeti ed artisti melodrammatici, tragici e comici, maestri, concertisti, coreografi, mimi, ballerini, scenografi, giornalisti, impresarii, ecc. ecc. che fiorirono in Italia dal 1800 al 1860, E. Dalmazzo, Turin, 1860, S. 365 f. Online imInternet-Archiv (italienisch; Abruf am 5. August 2021)
  • Elizabeth Forbes:Orlandi, Elisa, in:Grove Music online, 1992/2002 (englisch; Abruf nur mit Abonnement)
  • Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens:Orlandi, Elisa, in:Großes Sängerlexikon, Band 4, S. 3459 (online alsGoogle-Book; eingeschränkter Abruf am 5. August 2021)

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. abcdefOrlandi, Elisa, in:Dizionario biografico: Obertengo-Oxilia, auf der Website:Parma e la sua storia (italienisch; Abruf am 5. August 2021)
  2. In Kutsch-Riemens wird sie als „Mezzosopran“ bezeichnet, was sich aber aus den von ihr gesungenen Rollen nicht bestätigen lässt, auch nicht von der Partie der Giovanna Seymour in DonizettisAnna Bolena, die seit dem 20. Jahrhundert von Mezzosopranen gesungen wird, obwohl sie von der Lage her eigentlich eine Sopranrolle ist. Kutsch-Riemens geben als weitere Falsch-Information (basierend auf Regli) an, dass Orlandi 1831-32 in Palermo in BellinisI Puritani gesungen hätte „im Beisein des Komponisten“ - diese Oper wurde jedoch erst 1835 in Paris uraufgeführt (!). Siehe: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens:Orlandi, Elisa, in:Großes Sängerlexikon, Band 4, S. 3459 (online alsGoogle-Book; eingeschränkter Abruf am 5. August 2021)
  3. abcdefghijFrancesco Regli:Orlandi Elisa., in:Dizionario biografico dei più celebri poeti ed artisti melodrammatici, tragici e comici, maestri, concertisti, coreografi, mimi, ballerini, scenografi, giornalisti, impresarii, ecc. ecc. che fiorirono in Italia dal 1800 al 1860, E. Dalmazzo, Turin, 1860, S. 365 f. Online imInternet-Archiv (italienisch; Abruf am 5. August 2021)
  4. abcdefAufführungen von Elisa Orlandi, in: L‘Almanacco di Gherardo Casaglia (italienisch; Abruf am 5. August 2021)
  5. Aureliano in Palmira (Gioachino Rossini) im Corago-Informationssystem derUniversität Bologna
  6. Otello (Gioachino Rossini) im Corago-Informationssystem derUniversität Bologna
  7. I Capuleti e i Montecchi, ossia Giulietta e Romeo (Vincenzo Bellini) im Corago-Informationssystem derUniversität Bologna
  8. Il contestabile di Chester (Giovanni Pacini) im Corago-Informationssystem derUniversität Bologna
  9. La gazza ladra (Gioachino Rossini) im Corago-Informationssystem derUniversität Bologna
  10. Il contrabandiere (Cesare Pugni) im Corago-Informationssystem derUniversität Bologna
  11. Laut Casaglia nur in der kleinen Rolle der Alice, aber laut Corago in der Hauptrolle der Gräfin Adele – was in diesem Stadium ihrer Karriere glaubwürdiger erscheint.Il conte Ory (Gioachino Rossini) im Corago-Informationssystem derUniversität Bologna
  12. Anna Bolena (Gaetano Donizetti) im Corago-Informationssystem derUniversität Bologna
Personendaten
NAMEOrlandi, Elisa
KURZBESCHREIBUNGitalienische Opernsängerin (Sopran)
GEBURTSDATUM1811
GEBURTSORTMacerata oder unsicher:Parma
STERBEDATUM11. November 1834
STERBEORTReggio Emilia
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