Das niederdeutscheElv, der hochdeutsche NameElbe wie auch der tschechische Name desFlusses sind von gleichem Ursprung; der slawische NameLabe ist angesichts seiner Lautgestalt bereits früh aus dem Germanischen oder Lateinischen entlehnt worden. Dabei handelt es sich um den imUrslawischen umfassend einsetzenden Lautwandel, der demGesetz der offenen Silbe sowie derLiquidmetathese folgt. Kennzeichen dafür waren, dass Konsonanten und Vokale den Platz tauschten. So wurde ausElbe das tschechischeLabe.
In der Antike nannten Griechen, Kelten und Römer, so etwaPlinius undTacitus, den StromAlbis, die GermanenAlbia. Der althochdeutsche Name des Flusses lautetElba, der altenglischeÆlf,Ielf und der altnordischeSaxelfr. Wahrscheinlich ist er etymologisch identisch mitaltnordischelfr „Fluss“,[7] das in den heutigenskandinavischen Sprachen alsschwedischälv,norwegischelv undisländischelfur fortlebt.[8] Der schon im Jahre 18 beiStrabon belegte Name dürfte somit auf ein urgermanischesAppellativum*albijō- (vgl. die latinisierte FormAlbia) mit der Bedeutung „Fluss“ zurückgehen, das außerhalb des Nordischen schon früh außer Gebrauch gekommen ist. Die Elbe ist somit von den frühen Germanen schlicht als „der Fluss“ bezeichnet worden, was zur dominierenden Stellung des Flusses in der Norddeutschen Tiefebene passt, der vermutlichen Wiege der germanischen Sprachen – mit Sicherheit aber des Westgermanischen.
Die Bezeichnung könnte analog zum gallischen FlussnamenAlbis (heuteAube) als „weißes Wasser“, im Gegensatz zum NamenDubis (heuteDub) für „Schwarzwasser“, zu deuten sein.[9] Der Name geht vermutlich auf das indogermanische Adjektiv *h2elbʰ-o- „weiß“ zurück[10] und ist mit dem lateinischenalbus „weiß“ verwandt.
Mit einer Länge von 1094,26 km ist die Elbe der zwölftlängsteFluss in Europa[2] und gehört zu den 100längsten Flüssen der Erde. Würde der längste Nebenfluss, dieMoldau, als Quellfluss der Elbe betrachtet, ergäbe sich eine Gesamtlänge von 1245 km (Platz neun in Europa). Der tschechische Anteil beträgt 370,74 km, der durch Deutschland fließende Teil der Elbe bis zurKugelbake beiCuxhaven, die das Ende der Binnenelbe markiert, ist 726,95 km lang.[2]
Der tschechische und der deutsche Teil werden in unterschiedlichen Richtungen kilometriert, wobei die Kilometrierungen sich in dem 3,43 km langen Bereich, in dem die Staatsgrenze in der Flussmitte verläuft, überlappen. In Tschechien ist die Elbe, beginnend am GrenzübergangSchmilka /Hřensko auf demrechten Elbufer, seit 2009 durchgängigflussaufwärts kilometriert, wobei der dafür definierte Nullpunkt in der Elbmündung bei Cuxhaven liegt.[11] Die deutsche Kilometrierung beginnt dagegen amlinken Elbufer an der Mündung desGelobtbaches, zähltflussabwärts und umfasst zudem auch dieAußenelbe. Sie endet bei Kilometer 769,40 in der offenenNordsee. Genaueres findet sich unter →Kilometrierung Elbe.
Als großer, direkt insMeer mündender Fluss wird die Elbe alsStrom eingestuft. Sie entwässert einEinzugsgebiet von 148.268 km².[2] Mit einem mittleren Abfluss von 861 m³/s[5] an der Mündung rangiert sie in Deutschland nach demRhein, derDonau und vor demInn (vergleiche:Liste von Flüssen in Deutschland).
Zunächst durchquert der Fluss das nördlicheTschechien (Böhmen) in einem weiten Bogen, fließt dann durch Deutschland und dabei unter anderem durch die StädteDresden,Magdeburg undHamburg und mündet schließlich beiCuxhaven in die Nordsee. Während derdeutschen Teilung bis 1990 war die Mittelelbe zwischenSchnackenburg undLauenburg auf beinahe 100 km auchGrenzfluss. Sie war zeitweilig extrem starker Belastung durchSchwermetalle und andere Schadstoffe ausgesetzt. In den letzten Jahrzehnten hat sich dieGewässerqualität deutlich verbessert; die organische Belastung ist allerdings nach wie vor hoch und das Gewässer wird imSaprobienindex als „mäßig belastet“ bis „stark verschmutzt“ eingestuft. Ursachen sind hauptsächlich die intensivelandwirtschaftliche Nutzung derFlussauen und die durch den technischen Ausbau zur „Europawasserstraße“ bedingte mangelndeStrukturgüte und gehemmteSelbstreinigungskraft. Dennoch liegen insbesondere am Mittellauf etliche sehr schutzwürdigeBiotope.
Als Oberelbe wird der Lauf von der Quelle bis dorthin, wo das Tal seinenMittelgebirgs-Charakter verliert und in dasNorddeutsche Tiefland eintritt, bezeichnet.
Die Elbe entspringt imRiesengebirge (tschechischKrkonoše) in einer Höhe von fast 1400 m, etwa 7,5 km nordwestlich der tschechischen StadtŠpindlerův Mlýn (Spindlermühle), 400 m von der Grenze zuPolen entfernt.[12] Kurz hinter dem Quellengebiet befindet sich derElbfall. Die ersten großen Durchflussorte sindVrchlabí (Hohenelbe) undHostinné (Arnau). Die Elbe verlässt das Riesengebirge in südöstlicher und südlicher Richtung, also entgegen ihrer späteren Hauptfließrichtung. AbPardubice verläuft sie nach einem scharfen Knick in Richtung Westen, nimmt kurz darauf ihre Hauptrichtung Nordwesten auf, die sie mit wenigen Ausnahmen beibehält. BeiMělník mündet der mit 430 km[2] längste Nebenfluss, dieMoldau, auf linker Seite in die bis dahin noch viel kürzere und wasserärmere Elbe. Dass heute nicht die Moldau als Elbursprung gilt, ist auf die im Mittelalter gewählten Benennungen der beiden Flüsse zurückzuführen, die ihrerseits entweder auf Unkenntnis der Verhältnisse der Flüsse zueinander oder auf deren damals unterschiedlich gewichtete wirtschaftliche Bedeutung zurückgehen.[13] HinterLitoměřice (Leitmeritz) verläuft die Elbe auf etwa 50 km Länge vorwiegend in nordnordöstlicher Richtung und verlässt hinterDěčín (Tetschen) dieTschechische Republik. Der tschechische Teil ist durch eine Vielzahl vonStaustufen geprägt, die vor allem seit den 1950er Jahren errichtet wurden. In Tschechien wird der dortige Teil des Flusslaufs eingeteilt in dieHorní Labe (Obere Elbe), oberhalb vonKolín, dieStřední Labe (Mittlere Elbe) und dieDolní Labe (Untere Elbe), von der Mündung der Moldau bis zur deutschen Grenze.
Von dort verläuft sie nach einigen Kilometern zunächst in einem weitenMäander und nimmt dann wieder die vorige Fließrichtung nach Nordwesten auf. Nach der DurchquerungDresdens nimmt das Gefälle im weiteren Verlauf immer mehr ab. Der deutsche Anteil am Oberlauf ist,geologisch odergeomorphologisch bestimmt, recht klein. Spätestens abTorgau, eher schon abRiesa geht die Elbe in ihren Mittellauf über. DieInternationale Kommission zum Schutz der Elbe hat 1992 eine geografische Gliederung der Elbe festgelegt, wonach der Oberlauf beiSchloss Hirschstein zwischenMeißen und Riesa am deutschen Strom-Kilometer 96,0 endet.
Mittelelbe bezeichnet die Elbe als Tieflandfluss. Sie erreicht zwischen Riesa und Torgau dasNorddeutsche Tiefland und fließt weiter in nordwestlicher Richtung, bis sie sich beiMagdeburg für etwa 80 Kilometer nach Norden, streckenweise auch nach Nordosten wendet. Es wird vermutet, dass die Elbe imNeolithikum von Magdeburg aus direkt auf die Seen bei der StadtBrandenburg an der Havel zufloss und dann über die heutige Unterhavel nach Nordwesten abbog.[14] Hier erreicht der Fluss dasElbe-Urstromtal, das ihn bis in die Nordsee führt. Nach der Mündung derHavel, des längsten rechten Nebenflusses, wendet die Elbe sich wieder in nordwestliche Richtung, dem Urstromtal folgend. Kurz vor Hamburg endet der Mittellauf an derStaustufe Geesthacht, hinter der die Elbe den Gezeiten der Nordsee ausgesetzt ist.
Unterelbe (auch Tideelbe)[15] bezeichnet im weiteren Sinne dengezeitenabhängigen Abschnitt des Flusses, das Elbe-Ästuar,[16][17] heute ab derStaustufe Geesthacht 30 km vor Hamburg. Im engeren Sinne ist es die Untere Tideelbe, ab der Aufteilung in Norder- und Süderelbe in Hamburg.[18] Das Ästuar gilt mit einer Länge von 183 Kilometern als das größte Ästuar Deutschlands und ebenso als eines der größten Ästuare Europas[19] und hat stromab der Staustufe Geesthacht bis zumMühlenberger Loch eine Breite zwischen 300 und 500 m (Norder- und Süderelbe anfangs jeweils nur 200 m)[18] und vom Mühlenberger Loch bisBrunsbüttel zwischen 1 und 2,5 km. Es weitet sich dann zwischen Brunsbüttel undCuxhaven auf zuletzt etwa 17,5 km[18] auf. Die seewärtige Begrenzung der Elbe, also das Ende der Binnenelbe, ist nach demBundeswasserstraßengesetz festgelegt durch die Verbindungslinie zwischen derKugelbake beiDöse und der westlichen Kante desTrischendammes in der GemeindeFriedrichskoog (Dieksand).[20]
Im Tidenstau am Übergang von Mittel- und Unterelbe hat sich einBinnendelta gebildet, in dem der weitverzweigteHamburger Hafen liegt. Der obere Teil mit den ArmenDove Elbe undGose Elbe wurde schon im Mittelalter alsVierlande eingedeicht. Im 19. und 20. Jahrhundert sind die Flussarme zwischen Norder- und Süderelbe Hafenerweiterungen zum Opfer gefallen. Von den einst zahlreichenElbinseln der Unterelbe liegen einige noch heute im Strom, andere sind durch Eindeichung zu Teilen der Ufer geworden. Entlang der Unterelbe gibt es einige Sandstrände, z. B. inÖvelgönne,Wittenbergen in Hamburg undBrokdorf. Jedoch sind insbesondere in Hamburg die Strände keine Badestellen, da das Baden hier aufgrund der starken Strömungen und teilweise unter Wasser liegenden Abbruchkanten lebensgefährlich ist.[21] Derzeit ist derTidenhub inHamburg mit etwa 3,6 m höher als auf der offenen Nordsee. Obwohl das Wasser bei jederFlut flussaufwärts fließt, enthält die Unterelbe überwiegendSüßwasser.
Mündung der Elbe in die Nordsee in CuxhavenElbmündung um 1721
Die Elbmündung hat eine große Bedeutung für die Seeschifffahrt, da der Trichter die Zufahrt zum Hamburger Hafen bildet und in der Mündung auf nördlicher Seite (beiBrunsbüttel) die Einfahrt zumNord-Ostsee-Kanal liegt. Der untere Teil der Elbmündung gehört deshalb zu den am stärksten befahrenenWasserstraßen in Europa. Die Elbmündung war von offener See her früher durch fünf bis zu 45 m hoheFeuerschiffe markiert, die inzwischen durch feste Seezeichen ersetzt sind. Große Schiffe werden mit Hilfe vonLotsen durch die Wasserstraße navigiert.
Das Flussbett der Mündung besteht hauptsächlich aus Feinsanden. Wegen der hohen Fließgeschwindigkeit sind in der Fahrrinne ständige und zunehmende Unterhaltungsbaggerungen erforderlich, damit die Tiefe der Fahrrinne erhalten bleibt. In den 2010er Jahren wurde ein erneutestieferes Ausbaggern der Elbe beantragt, was aber kontrovers diskutiert wird. Obwohl der Mündungstrichter bis zu 15 Kilometer breit ist, bleibt dem Schiffsverkehr auch dort mit 400 m Breite nur eine relativ engeFahrrinne; den Rest nehmen breiteWattbänke wie derMedemsand ein. AuchUntiefen wie derVogelsand in der Außenelbe sind für die Schifffahrt gefährlich.
DieKugelbake in Cuxhaven markiert den Übergang von der Elbe zur Nordsee.
Außenelbe wird im Gegensatz zurBinnenelbe die Fortsetzung des Ästuars durch dasWattenmeer genannt. Vom Wattenmeer unterscheidet sich der Elbstrom durch seine Tiefe, die Strömungsrichtung und -geschwindigkeit sowie den niedrigeren Salzgehalt. In diesem Bereich ist die Elbe auch nicht mehrBinnenwasserstraße, sondern Bestandteil derSeewasserstraße Nordsee.
Auf der 20 km ins Meer hinausragenden Wattfläche zwischen der Außenelbe und der westlich benachbarten Außenweser liegen die zu Hamburg gehörenden InselnNeuwerk,Scharhörn undNigehörn.
Während derWeichsel-Kaltzeit, als so viel Wasser als Eis in den Polkappen gebunden war, dass der Meeresspiegel etwa 100 m tiefer lag als heute und die südliche Nordsee trocken lag, mündete die Elbe erst westlich der Jütlandbank in die Nordsee. Zu dieser Zeit war auch noch dieWeser ein Nebenfluss der Elbe.[24]
Bei mittlererWasserführung benötigt das Wasser der Elbe acht Tage von der deutsch-tschechischen Grenze bis nachGeesthacht bei Hamburg. Umgerechnet auf diese 586 km lange, staustufenfreie Strecke bedeutet das eine mittlere Fließgeschwindigkeit von rund 3 km/h oder 0,8 m/s. Dies sind Durchschnittswerte, von denen die tatsächlichen Fließgeschwindigkeiten je nach jahreszeitlicher Wasserführung deutlich abweichen können.
Für den tschechischen Oberlauf ist wegen der vielen Staustufen eine sinnvolle Bezifferung der Fließgeschwindigkeit nicht möglich.
In der Unterelbe steht die Pendelbewegung des Wassers durch die Gezeiten im Vordergrund. Dadurch ist der Wassertransport viel langsamer als die periodisch sich ändernde augenblickliche Fließgeschwindigkeit.Auf seinem Weg zur See braucht das Wasser in der Mittelelbe für die 112 km lange Strecke von Schnackenburg bis Geesthacht zwischen 1 und 2,5 Tage, für die 142 km von Geesthacht bis zur Nordsee zwischen 4 und 70 Tage.
Die Oberfläche der Elbe friert nur in sehr strengen Wintern vollständig zu. Am Pegel Dresden war der Strom letztmals vom 31. Januar bis 6. März 1963 durchgängig gefroren,[2] davor auch in den Jahren 1954, 1942, 1940, 1929, 1912, 1909, 1902 und 1901. In den Jahren 1784 und 1799 war die Elbe bei Dresden jeweils von Ende Dezember bis Februar zugefroren.[25][26] Die Eisschicht hatte 1784 eine Dicke von mehr als 110 cm. Die im Februar aufbrechende Eisschicht führte zu Hochwasser, das durch Eisschollen gefährlicher wurde, weil sie Deiche beschädigten und sogar den Fluss aufstauten, wenn sie sich an Brücken verkeilten. Auch beimElbhochwasser 1845 war die Situation vergleichbar.
Die Elbe neigt im Mittellauf – aufgrund der dort niedrigeren Fließgeschwindigkeit – eher zum Zufrieren als an ihren steileren undmaritimen Abschnitten. Im Bereich derKernkraftwerke ist die Eisbildung vermindert, da hier das Wasser durch das zurückgeführte Kühlwasser erwärmt wird.
Es kommt häufig zur Bildung von Treibeis, das sich wegen der Fließbewegung und gegenseitigen Reibung zu markanten rundlichen Schollen formt, den so genannten „Böhmischen Kuchen“. Bei starkemEisgang muss der Schiffsverkehr (z. B. von Fähren) eingestellt werden. Zwischen der Staustufe inGeesthacht und dem Hamburger Hafen wird in solchen Situationen auch der Einsatz vonEisbrechern notwendig.
Die Elbquelle befindet sich im NordenTschechiens an der Grenze zuPolen, am Hauptkamm desRiesengebirges. Sie liegt nordwestlich vonŠpindlerův Mlýn (Spindlermühle) zwischen den BergenKotel (Kesselkoppe),Szrenica (Reifträger) und Vysoké Kolo (Hohes Rad) in einer Höhe von 1386 müber dem Meer. (Koordinaten:50° 46′ 32″ N,15° 32′ 10″ O50.77555555555615.536111111111). Das Wasser wird aus einer Vielzahl kleiner Quellbäche auf der Hochfläche oberhalb derLabská Bouda (Elbbaude) symbolisch in einem mit Steinen gefassten Wasserloch gesammelt.
Direkt oberhalb des Wasserfalls steht die Elbbaude (Labská bouda), ein 1975 errichteter mehrgeschossiger Stahlbetonbau, der die abgebrannte vorherige Baude ersetzte. Direkt neben und teilweise durch den Elbfall führt ein ausgeschilderter Wanderweg, der weiter durch das Elbtal bis zur Mündung desWeißwassers nachSpindlermühle führt. Dieser Wanderweg ist zum Schutz der Natur nur in manchen Jahren begehbar.
Etwa einen Kilometer von der Quelle entfernt stürzt der junge Fluss alsElbfall 40 m tief in den felsigen Talschluss der Labská jáma (deutsch:Elbkessel). DasLabský důl (deutsch:Elbgrund) genannte, von eiszeitlichen Gletschern geformte Tal zieht sich von dort etwa 4,5 km nach Südosten. Das Tal der Elbe und das der von Osten entgegenfließendenBílé Labe (deutsch:Weißwasser; wörtlichWeiße Elbe) teilen den Hauptkamm des Gebirges vom südlichen und niedrigeren Böhmischen Kamm. In beide münden die sagenreichenSedmidolí (deutsch:Sieben Gründe). Der Böhmische Kamm (oder auch: Innerer Kamm) wird von der Elbe genauso wie weitere, niedrigere Kämme in südlicher Richtung durchbrochen. Dabei werden auf kurzer Strecke starke Höhenunterschiede überwunden.
Im weiteren Verlauf durch das Riesengebirge wird die Elbe durch dieKrausebauden-Talsperre aufgestaut.
Eine weitere Talsperre am Oberlauf ist im Durchbruchstal durch den Kocléřovský hřbet diePřehrada Les Království imLes Království(Königreichwald). InHradec Králové(Königgrätz), etwa 66 km südlich der Elbquelle, ist der Fluss dann bereits auf einer Höhe von235 m n.m. angekommen.
Ab jetzt beschreibt der Verlauf einen langen Bogen, anfangs in Richtung Westen, später in Richtung Nordwesten durch dasBöhmische Becken.
Die Elbedurchbricht zwischenLitoměřice(Leitmeritz) und Dresden geologisch und geomorphologisch unterschiedliche Mittelgebirgsbereiche. Bei derPorta Bohemica erreicht die Elbe dasBöhmische Mittelgebirge, das sie auf den folgenden 50 Kilometern in einem tief ausgekerbten und zum Teil felsigen Tal durchfließt und in einen westlichen sowie östlichen Teil trennt. Dabei erreicht das Elbebett beiMalé Žernoseky(Klein Zernosek) dasGrundgebirge mitGneisen,Phylliten,Glimmerschiefer undAmphibolitgesteinen desBöhmischen Massivs. Zwischen der Porta Bohemica undDěčín(Tetschen) stoßen auf die Elbe nur wenige größere Wasserläufe aus Quertälern, wovon diePloučnice (derPolzen) denbedeutendsten Zufluss bildet. Sein Tal markiert zugleich einen Abschnitt des wichtigsten tektonischenLineaments im Böhmischen Mittelgebirge.[27]
Nahezu übergangslos setzt sich diese Tallandschaft imElbsandsteingebirge als klassischerCañon bis nach Pirna fort. Die kreidezeitlichen Sedimentgesteine setzen sich bis nachMeißen undWeinböhla fort, sind aber nur linkselbisch großflächig vorhanden.
Der gesamte Durchbruch der Elbe durch das Elbsandsteingebirge ist etwa 40 km lang. Die Landschaftsräume des Elbsandsteingebirges sind dabei dieBöhmische Schweiz auf tschechischer und dieSächsische Schweiz auf deutscher Seite. Danach tritt der Elblauf in die nach ihr benannteElbezone ein, die auf ihrer Nordseite von derLausitzer Antiklinale und einem Teil desMeißener Massivs sowie im Süden vomElbtalschiefergebirge, derDöhlen-Senke und dem Hauptteil desMeißener Massivs flankiert wird. Zur Entwicklung einer Talform kam es infolge von seitwärts gerichteten,tektonisch verursachten Bewegungen (strike-slip-Zone) zwischen den Gesteinskomplexen der Lausitz und des Erzgebirges. In diesemScherzonenbereich verläuft das heutige Elbtal zwischen derLausitzer Überschiebung und derMittelsächsischen Störung. Die gegenwärtige Ausbildung erhielt derElbtalkessel maßgeblich durchglaziale Einflüsse und nachfolgendeErosionsvorgänge. Weiter nordwestlich geht der Elbelauf in flachere Landschaften über und durchbricht keine Gebirge mehr.[28][29]
Hinter dem Elbtalkessel verlässt die Elbe den Bereich destektonisch alten Sächsisch-Thüringischen Grundgebirges. Von nun an durchläuft sie im nordostdeutschen Tieflandpleistozäne Landschaften. Der Strom hält jetzt auch überwiegend eine nordwestliche Fließrichtung ein. Diese grobe Geradeläufigkeit ist dadurch zu erklären, dass die Elbe nun innerhalb der glazial geschaffenen Urstromtäler fließt, in den großen Schmelzwasserrinnen der verschiedenenEiszeitalter. Diese haben sich alle parallel zu den Eisrandlagen in nordwestlich-südöstlicher Ausrichtung gebildet. Während der letzten Glaziale und vor dem Eiszeitalter existierten vom gegenwärtigen Flussverlauf stark abweichende Verläufe, die nach heutigen Orten am damaligen Flussverlauf bezeichnet werden. So gab es vor derElstereiszeit denBautzener und denSenftenberger Elbelauf, zwischen der Elster- und derSaaleeiszeit denBerliner Elbelauf. Erst nach der Saaleeiszeit hat die Elbe etwa ihren heutigen Verlauf eingenommen. Bei starken Eisvorstößen wie demDrenthestadium der Saaleeiszeit oder der Elstereiszeit wurde die Elbe auch aufgestaut, da dasInlandeis teilweise bis an die Mittelgebirgsschwelle reichte.
Eine Besonderheit des Elbverlaufs sind die Geländegegebenheiten kurz hinter Magdeburg, die den Fluss zu einem Wechsel des Urstromtals zwingen. Bis dahin bewegt er sich imBreslau-Magdeburger Urstromtal, das weiter nordwestlich noch von derAller und der unterenWeser eingenommen wird. Die Elbe fließt nun aber plötzlich auf einer längeren Strecke in Richtung Norden und Nordnordosten weiter. Dabei gelangt sie bald in dasweichseleiszeitlicheGlogau-Baruther Urstromtal. Dieses ist entstehungsgeschichtlich jünger und daher geomorphologisch noch besonders gut erhalten. Das macht sich durch stellenweise abrupte Unterschiede des Höhenniveaus zwischen der Talsohle und den begrenzenden Geesträndern bemerkbar. Ab der Havelmündung erstreckt sich dasElbe-Urstromtal. Der Grund für den Wechsel der Urstromtäler liegt im vorletzten Glazial: Die Saaleeiszeit bildete Inlandgletscher, deren Eisrandlage in einer Phase des Drenthe-Stadiums etwa bis zum heutigen Magdeburg reichte. An der Stelle des späteren Richtungswechsels bildete der Gletscher eine Art Nase, die das Magdeburg-Breslauer Urstromtal anschürfte und vorhandene Endmoränen einebnete. Dazu lagerte sich Geschiebematerial ab, welches das dortige Tal schließlich blockierte und so die Elbe in ein anderes Flussbett zwang. Von der nördlich bis kurz vor Magdeburg reichenden Eisrandlage des Warthe-Stadiums der Saale-Kaltzeit ließ sich die Elbe später nicht ablenken und durchstieß diese Endmoränenstaffel. An der Verlaufskarte (oben) lassen sich die markanten Richtungsänderungen gut ablesen.
Die Elbe kann fast insgesamt als ein „Sandfluss“ bezeichnet werden – zum einen weil sieSandsteingebirge durchbricht und erodiert, vor allem aber weil der Tieflandanteil des Elbverlaufes in den Urstromtälern über pleistozänen Sandablagerungen undholozänen Sedimenten des Flusses verläuft. Relikte der Eiszeiten sind im Mittel- und Unterlauf auchFindlinge, die entweder wegen der Schifffahrt aus der Elbe geborgen wurden oder immer noch im Grund des Flusses liegen. Von besonderer Bedeutung sind eng begrenzte Felsaufragungen im Flussbett vor allem beiTorgau und derDomfelsen inMagdeburg, die bei Niedrigwasser ein gefährliches Hindernis für die Schifffahrt darstellen.
Der Mündungsbereich hat noch in erdgeschichtlich jüngster Vergangenheit erhebliche geomorphologische Änderungen erfahren. So war der gesamte südliche Teil der heutigen Nordsee gegen Ende desWeichselglazials Landfläche. Die Elbmündung befand sich wohl mehrere hundert Kilometer weiter nordwestlich an einer Stelle, die heute mitten im Meer liegt. Um 5000 v. Chr. hatte sich durch den Meeresspiegelanstieg imHolozän die Elbmündung schon eher dem heutigen Bereich angenähert, aber die Küstenlinie unterschied sich immer noch. Teilstücke des Elbe-Urstromtals lassen sich noch heute als eine langgestreckte und etwa 40 bis 50 Kilometer breite Vertiefung am Grund der Nordsee nachweisen.
Mündung der Moldau in die Elbe (links die Elbe, in der Mitte die Moldau, rechts derMoldaukanal)
Der größte Nebenfluss der Elbe ist dieMoldau (tschechischVltava) mit 430 km Länge. Sie vereint sich beiMělník(Melnik), 30 km nördlich vonPrag, mit der Elbe, 279 km flussabwärts der Elbquelle. An der Stelle des Zusammenflusses ist die normale Abflussmenge der Moldau mit 150 m³/s größer als die der Elbe. Das Einzugsgebiet der Moldau erstreckt sich bis nachBayern undÖsterreich.
Der zweitgrößte Nebenfluss ist dieSaale mit 413 km und 115 m³/s, die imFichtelgebirge in Bayern entspringt und beiBarby in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündet. Ihr Einzugsgebiet umfasst den Nordosten Oberfrankens, den WestenSachsens, den größten TeilThüringens und den Ostharz.
Der längste rechte Zufluss der Elbe ist dieHavel mit 325 km (mitSpree 542 km). Ihre Abflussmenge beträgt an der Mündung bei Havelberg durchschnittlich 108 m³/s.
Die ebenfalls im Fichtelgebirge entspringendeEger (auf tschechischem GebietOhře) hat eine Länge von 291 km. Sie folgt etwa dem Verlauf des nach ihr benanntenEgergrabens am Südfuß desErzgebirges, das sie südlich entwässert, und mündet in der Nähe der tschechischen StadtLitoměřice(Leitmeritz) in die Elbe.
DieMulde (124 km, mit Zwickauer Mulde 290 km) entsteht bei Colditz aus der Vereinigung derFreiberger Mulde (124 km) und derZwickauer Mulde (166 km). In ihr sammelt sich das meiste Wasser von der Nordseite des Erzgebirges.
DieElde (208 km) mündet beiDömitz inMecklenburg. Große Teile ihres Flusslaufes wurden staugeregelt als Schifffahrtsweg von der Elbe zumSchweriner See und zurMüritz.
DieSchwarze Elster mündet nach 188 km Länge rechtsseitig in die Elbe. Sie entspringt in derOberlausitz wenige Kilometer westlich des Spreetals. Auf ihrem Weg durch Sand- und Sumpfgebiete trägt sie wenig Sedimente mit – im Gegensatz zurWeißen Elster, die über die Saale mündet und fast auf ganzer Länge durch Lehmböden fließt.
DieOste (153 km) mündet in dasÄstuar der Elbe. Sie hat eine durch dasTeufelsmoor führende Kanalverbindung zu Weserzuflüssen, die aber für den Schiffsverkehr nicht mehr genutzt wird.
Die obersten Nebenflüsse der Elbe tragen selbst noch diesen Namen (beim Rhein gibt es Ähnliches):Bílé Labe (Weißwasser, wörtlich übersetzt:Weiße Elbe) undMalé Labe(Kleine Elbe).
Bei Bad Schandau fließt der Elbe die aus dem Lausitzer Gebirge beiKrásná Lípa(Schönlinde) und durch das Elbsandsteingebirge kommendeKirnitzsch (tschechisch:Křinice) zu.[31]
Die drei letztgenannten Naturräume innerhalb desNorddeutschen Tieflandes werden dabei wesentlich durch die Elbe selbst bestimmt und definiert.
DasSächsisch-böhmische Kreidesandsteingebiet erstreckt sich innerhalb des deutschen Gebietes von der Staatsgrenze zu Tschechien etwa bis Pirna (südöstlich von Dresden). Landschaftsräumlich ist der Bereich alsElbsandsteingebirge oder der deutsche Teil des Gebirges alsSächsische Schweiz bekannt. Das „Sächsische Hügelland und Erzgebirgsvorland“ passiert die Elbe von Pirna/Dresden bis kurz vor Riesa. Von dort erstreckt sich bis kurz unterhalb Magdeburgs, bis etwa zur Einmündung desNiegripper Verbindungskanals, der lange Verlauf des „Elbe-Mulde-Tieflandes“. Danach reicht ein weiterer sehr langgezogener Abschnitt, dieElbtalniederung, bis vor die südöstlichen Tore Hamburgs. Alle diese Abschnitte und Naturräume gehören zurkontinentalen biogeografischen Region.
Ab der Staustufe Geesthacht wird dieUnterelbe als NaturraumUntere Elbeniederung bezeichnet. Dieser wird zuratlantischen biogeografischen Region gezählt. Durch den maritimen Mündungstrichter (Ästuar) der Elbe in die Nordsee zieht sich dann noch eine naturräumliche Grenze, die zwischen der Unteren Elbeniederung am niedersächsischen Südufer und dem NaturraumD21 – Schleswig-Holsteinische Marschen auf der nordöstlichen Seite trennt.
Die genannten naturräumlichen Haupteinheitengruppen können in Haupteinheiten und Untereinheiten differenziert werden (Beispiele:Dessauer Elbtal,Untere Mittelelbeniederung) – auf diese feinere Gliederung, die je nach Bundesland nicht immer einheitlich definiert wird, soll hier nicht eingegangen werden.
Da die Elbe sehr unterschiedliche Landschaften durchläuft, sind die sie begleitendenBiotope je nach naturräumlichen Gegebenheiten und dem Grad der Veränderung durch den Menschen entsprechend verschieden. Auf tschechischer Seite und im sächsischen Mittelgebirgsbereich ist die Flussaue überwiegend auf ein schmales, teilweise schluchtartigesKerbtal beschränkt, das sich nur streckenweise weiter öffnet. Solche Areale sind oft mit Siedlungen, Verkehrswegen oder Landwirtschaft überformt. Ein höheres Maß an natürlichen oder naturnahen Biotopen weist der lange Mittellauf auf. Er ist vergleichsweise dünn besiedelt und hat durch Deichbau einen großen Teil der ursprünglichen Auenlandschaft innerhalb der Urstromtäler verloren. Der Unterlauf wiederum hat durch die Dimensionierung des Mündungstrichters, durch den Gezeiteneinfluss und durch die Nutzung alsWasserstraße einen eigenen Charakter.
Zu den natürlichen Biotoptypen eines mitteleuropäischen Tieflandflusses gehören vor allemWeichholz- undHartholzauwälder. Während die länger überflutungstoleranten Weichholzauen aus Weiden und Pappeln noch auf größeren Abschnitten zumindest linear vorhanden sind, sind Hartholzauen mitEichen,Ulmen,Eschen nur noch in Fragmenten erhalten geblieben. Oft mussten sie landwirtschaftlichen Flächen weichen oder wurden durch Deichbau vom regelmäßigen, lebensnotwendigen Überflutungsgeschehen abgeschnitten. Die größten zusammenhängenden Reste von „echtem“ Auwald – auch ganz Mitteleuropas – finden sich heute im Dessauer Elbtal, insbesondere zwischen den Mündungen von Mulde und Saale.
Die überwiegend offenen Landschaften der mittleren Elb-Auen werden von Grünlandnutzung, in überschwemmungssichereren Bereichen auch von Ackernutzung geprägt. Dazwischen sind Biotoptypen wieNiedermoore, in Form vonErlenbruchwäldern, Großseggenriede,Röhrichten und verschiedenenStillgewässerarten anzutreffen. Vor allem vor der Regulierung des Flussverlaufes durch Deiche sowie Buhnen konnten durch die Fließgewässerdynamik (Hochwässer, Verlaufsänderungen) ständig neue Randgewässer wie Flutrinnen und -mulden,Altarme undBracks entstehen. Ein Charakteristikum der Elbe ist auch nach der Ausdeichung erhalten geblieben: Bei Hochwasser steigt der Grundwasserspiegel zeitlich verzögert an und drückt – begünstigt durch den grobporigen, sandigen Boden – unter den Deichen hindurch. Auf der anderen Seite tritt dieses Wasser als so genanntes Dränge-, Druck- oderQualmwasser wieder an die Oberfläche. Auf diese Weise entstehentemporäre Gewässer, in denen viele sehr seltene Tier- und Pflanzenarten einRefugium haben – ein gewisser Ersatz für die ursprünglichen, durch die Bedeichung verloren gegangenen Überflutungsbiotope. Das sandige Ufer der Elbe selbst mit den ständigen Wechseln aus Überstauung und Trockenheit ist ebenfalls Lebensraum einer spezialisierten Flora und Fauna. Gleiches gilt fürpleistozäne Geestrücken undperiglazial entstandene Flugsanddünen, die entweder als Inseln innerhalb der Talaue liegen oder diese begrenzen (vergleiche beispielsweise:Höhbeck).
In den stärker urban geprägten Abschnitten des Elbufers finden sich oft Grünlandflächen auf den Auenstandorten, so genannte Elbwiesen. Diese werden in der Regel extensiv als Weide oder Mähwiese bewirtschaftet und dienen zudem als Erholungs- und Veranstaltungsflächen. Dabei verblieben aber auch Reste von Auenbewaldung die teilweise unter Naturschutz stehen. Häufig spielen sie auch alsRetentionsraum eine Rolle und dienen zusammen mit verlandeten Altarmen demHochwasserschutz. Nebenarme der Elbe wurden entweder künstlich trockengelegt oder verlandeten von selbst und sind heute innerhalb von bebauten Gebieten alsFeuchtwiese erhalten. Diese Altarme, die bei Hochwasser selbst schnell hohe Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten aufweisen, wurden nicht überall baufrei gehalten.
Im Unterlauf übt die Nordsee bereits einen merklichen Einfluss auf die Landschaft und die Lebewelt aus. Die weitläufigen, von Entwässerungsgräben durchzogenen Grünlandkomplexe entlang der Elbe werden hier alsMarsch bezeichnet.
Die natürliche Pflanzenwelt der Elbe, ihrer Ufer und Auen ist vor allem durch den stetigen Wechsel von trockenen und nassen Bedingungen geprägt – dies gilt sowohl räumlich als auch zeitlich betrachtet. Im Fluss selbst wachsen heute vergleichsweise wenige Pflanzen. Das hängt mit menschlichen Eingriffen in Verlauf, Fließgeschwindigkeit und Wasserqualität zusammen. Aber schon am sandigen bis schlickigen Spülsaum gibt es spezialisierte, teilsamphibisch lebende Pflanzen wie denHirschsprung, denSchlammling, verschiedeneZweizahn- undGänsefuß-Arten, Röhrichte, Seggenriede und Hochstaudenfluren. Unter den krautigen Pflanzen sind vieleStromtalpflanzen, die schwerpunktmäßig oder sogar ausschließlich entlang größerer Flussläufe vorkommen. Ihre Ansiedlung wird begünstigt durch kleinklimatisch bevorzugte, wechselfeuchte Standorte sowie durch Ausbreitung mittels Verdriftung, Schiffsverkehr und Wasservögel. Zu den mit Schwerpunkt im Elbtal auftretenden Arten gehört unter anderem dieUfer-Spitzklette. Unter den Gehölzen sind Weiden, insbesondere dieSilber-Weide,Schwarz-Pappeln und alteStieleichen besonders landschaftsprägend.
Die Seitengewässer in den Elbauen weisen eine große Vielfalt an Wasser-, Sumpf- und Uferpflanzen auf, darunter seltenere Arten wie dieKrebsschere, dieSchwanenblume und dieSeekanne. Im Spätfrühling und Frühsommer sind viele Tümpel und Flutmulden von einem weißen Teppich blühendenWasserhahnenfußes bedeckt. Feuchtwiesen sind zur gleichen Zeit rosa von Blütenaspekten derKuckucks-Lichtnelke und gelb von verschiedenenHahnenfuß-Arten. Sehr kleinräumlich können sich feuchte und trockene Biotope abwechseln, so dass sich wenige Meter entfernt Pflanzen derMagerrasen und Sand-Trockenrasen angesiedelt haben.
An der Unterelbe mischen sich Florenelemente atlantischer und salzverträglicher Standorte in die Ufervegetation. Dazu gehört beispielsweise dieGewöhnliche Strandsimse. Große Süß- und Brackwasserröhrichte in den sandig-schlickigen Ufer- und Gezeitenzonen bilden außerdem hochwüchsige Arten wieTeichbinsen,Schmalblättriger Rohrkolben undSchilfrohr. Eine Rarität, die weltweit betrachtet ausschließlich an wenigen Stellen der Unterelbeendemisch vorkommt, ist derSchierlings-Wasserfenchel (Oenanthe conioides). Dieser ist auf den extrem seltenen Lebensraum „tidebeeinflusstes Süßwasserwatt“ spezialisiert. Bekannt wurde dieses durch das teilweise Zuschütten des „Mühlenberger Loches“ bei Hamburg im Zuge der Expansion des Flugzeugbauers EADS/Airbus. Sein Lebensraum ist aufgrund zahlreicher anthropogener Eingriffe immer seltener in seiner ursprünglichen Form vorzufinden. Da seine Bestände stark rückläufig sind, steht der Schierlings-Wasserfenchel unter strengem Naturschutz.[34]
Bemerkenswerte Säugetierarten an der Elbe sind derFischotter und derBiber. Seit einigen Jahren vergrößert sich das Verbreitungsgebiet der Elbe-Biber wieder – ausgehend von ihrem Refugium im Dessauer Auwald – dank intensiver Naturschutzmaßnahmen an der Mittelelbe und den dortigen Nebenflüssen. Seit 1990 wird beispielsweise auch die niedersächsische Elbtalaue von dieser Tierart wieder besiedelt (2004 wurden allein dort rund 300 Tiere gezählt). Hier galt die Art seit 1819 als ausgestorben – Folge vor allem einer intensiven Bejagung.
An der Elbe und in ihren Auen kommt ein Großteil der mitteleuropäischen Arten als Brutvogel vor. Darunter sind Seltenheiten wie derSeeadler, derSchwarzstorch und verschiedeneLimikolen. Hinzu kommen Zugvögel, die das Elbtal als Rastgebiet und Wanderlinie nutzen, besonders die untere Mittelelbe und den Mündungsbereich. Beispiele sind nordische Schwäne und Gänse aus Westsibirien (Sing- undZwergschwan,Bläss- undWaldsaatgans und andere). Unter den Großvögeln sind dieWeißstörche besonders populär, die entlang der Mittelelbe in zahlreichen Dörfern brüten. In Ausbreitung als Brutvogel ist derKranich, der versteckt in Bruch- und Auwäldern nistet. Daneben ziehen viele nordische Kraniche über die Elbe und rasten dort.
Mindestens 12 der 21 deutschenAmphibienarten kommen entlang der Elbe in den stehenden Auengewässern vor. Besonders hervorzuheben sind dabei die großen Bestände vonMoorfrosch undLaubfrosch, die anderenorts oft nur noch selten zu finden sind. Eine herausragende Rolle spielt das Elbetal für dieRotbauchunke – sie kommt vor allem in den Qualmgewässern hinter dem Deich vor, aber auch in Flutmulden des Vordeichlandes, die nicht bei jedem Hochwasser erreicht werden. Diese in Deutschland stark gefährdete Art ist auf die jahreszeitlichen Wechsel der Wasserstände existenziell angewiesen.
Auf die Vielzahl der besonderen Insektenarten entlang der Elbe einzugehen, würde den Rahmen hier sprengen. Bemerkenswert ist, dass nicht nur in den Randgewässern, sondern in der Elbe selbst wieder viele Insektenlarven (Libellen,Eintagsfliegen etc.) vorkommen. Die größte Diversität herrscht aber sicherlich in den eingestreuten Trockenbiotopen. Auch die alten Eichenbäume entlang der Mittelelbe sind ein wichtiger Insekten-Lebensraum (unter anderem verschiedener Großkäfer).
In Qualmgewässern und anderen temporären Tümpeln finden sich sogenannte „Urzeitkrebschen“ –Kiemenfußkrebse wie derFeenkrebs (Eubranchipus grubii) und derSchuppenschwanz oder Frühjahrs-Rückenschaler (Lepidurus apus). Deren Eier können jahrelange Trockenperioden überdauern, um dann bei Überschwemmung schlagartig zu schlüpfen und eine neue Generation zu produzieren. Ein ganz anderes Phänomen ist die massenhafte Ausbreitung derChinesischen Wollhandkrabbe. Diese gelangte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit demBallastwasser von Frachtschiffen nach Norddeutschland. Dabei eroberte sich dieserNeozoon auch einen Großteil der Elbe als Lebensraum. Zwischen den 1930er und den 1950er Jahren kam es zu mehreren Zusammenbrüchen der Bestände infolge der Gewässerverschmutzung. Nach vierzig Jahren Abwesenheit wird diese Art seit den 1990er Jahren nun wieder in Massen in der Elbe beobachtet. Das Stauwehr beiGeesthacht überwinden die Krebse, indem sie zu Millionen entweder die „Fischtreppe“ benutzen oder einfach über Land krabbeln.
Die Elbe galt einst als einer der fischreichsten Flüsse Europas. Noch um 1900 lagen die Erträge der Elbfischer mit rund 100 Kilogramm pro Hektar doppelt so hoch wie in Seen. Dazu zählten Standfische ebenso wie Wanderfische, die zwischen dem Flusssystem und dem offenen Meer hin- und herwechselten. Zu den spektakulärsten Wanderfischarten gehörte derStör, von dem manchmal über drei Meter lange Exemplare gefangen wurden. Bereits im 19. Jahrhundert gingen die Bestände dann zurück – verursacht durch erste Ausbaumaßnahmen im Fluss, Uferbefestigungen und Beseitigung von Kiesbänken. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen industrielle Abwässer hinzu, die den Sauerstoffgehalt des Flusswassers reduzierten und dieses vergifteten. 1921 wurde beiWootz in Brandenburg vermutlich der letzte kapitale Elb-Stör gefangen. Spätestens mit dem Bau der Staustufe Geesthacht im Jahr 1960 endete die freie Wandermöglichkeit zwischen Fluss und Nordsee; eine vorhandeneFischtreppe war praktisch unwirksam (siehe HauptartikelStaustufe Geesthacht: Fischaufstiegsanlagen). Außerdem trug die extreme Wasserverschmutzung im 20. Jahrhundert ein Übriges zum Aussterben vieler Fischarten bei.
Seit der deutlichen Verbesserung der Wasserqualität um 1990 erholen sich einige Fischbestände, und die Artendiversität steigt wieder an. Gleichzeitig wurde die mittlerweile als grundsätzliches Problem erkannte fehlende Durchgängigkeit der Staustufen systematisch erforscht. Ein erst 1998 errichtetes Umgehungsgerinne an derStaustufe Geesthacht konnte die Durchgängigkeit dennoch nur für kräftige Fischarten beschränkter Größe verbessern. Erst seit August 2010 ist mit einer weiteren flacheren und größeren Fischaufstiegsanlage (550 m Länge bei 4 m Fallhöhe, 16 m Breite), die als Ausgleichsmaßnahme für dasKohlekraftwerk Moorburg errichtet wurde, die Staustufe wieder weitgehend durchgängig, auch für schwache Arten wie Stinte und für den sehr großen atlantischen Stör. Die Anzahl aufgestiegener Individuen nahm trotz ungünstigerer Lage gegenüber der erhaltenen älteren Anlage annähernd um den Faktor 20 zu.[35][36] Gegenwärtig setzt sich die Fischfauna des Elbestroms aus 112 Arten zusammen. Dazu zählen 47 limnische (im Süßwasser lebende), 17 euryhaline (Wanderarten zwischen Salz- und Süßwasser) sowie 48 marine Arten.[37] Neben bekannten Namen wieAal,Hecht,Karpfen undZander gibt es unter anderem auchDöbel,Hasel,Schleie,Blei,Quappe,Flussbarsch,Barben,Aland,Gründling,Ukelei,Meerforelle,Zährte,Zope und den seltenenNordseeschnäpel. Am Unterlauf ist derStint die mengenmäßig bei weitem dominierende Art. Allerdings muss beim Verzehr mancher Elbfische weiterhin mit erhöhtenSchwermetall- und anderen Schadstoffbelastungen gerechnet werden, vor allem bei älteren, fettreichen und am Grund lebenden Tieren. Besonders positiv im Vergleich zu Flüssen wie dem Oberrhein oder der Mosel ist das Fehlen von Staustufen (Ausnahme:Geesthacht) im deutschen Abschnitt.
Auch derAtlantische Lachs ist ein Wanderfisch, der ehemals in der Elbe überaus häufig war („Arme-Leute-Essen“) und dann durch die Gewässerverschmutzung und Verbauung völlig verdrängt wurde. 1925 kam die bis dahin sehr einträgliche Lachsfischerei zum Erliegen. Nach der Überwindung der deutschen Teilung begannen in Sachsen Wiedereinbürgerungsversuche von Lachsen aus Skandinavien und Irland. Erste bescheidene Erfolge sind sichtbar, aber noch nicht nachhaltig. Als ein Erfolg kann gesehen werden, dass im August 2006 an der deutsch-tschechischen Grenze ein 1,04 Meter großer Lachs gefangen worden ist.
Die stetigen Vertiefungsmaßnahmen im Unterlauf (Ausbaggern der Fahrrinne nach Hamburg) und andere Ausbaumaßnahmen führten allerdings gerade in den letzten Jahren zeitweise wieder zu kritischem Sauerstoffmangel im Wasser, so dass viele Fische erstickten. Dazu tragen auch extrem hohe sowie extrem niedrige Wasserstandssituationen bei – im ersteren Fall werden dann beispielsweise viele Nährstoffe aus überschwemmten Ackerflächen in den Fluss eingetragen, die zu Algenblüten und anschließender Sauerstoffzehrung führen.
Abwassereinleitung des Zellstoff- und Zellwollewerkes inWittenberge (1990)Entnahme einer Wasserprobe zurGewässerüberwachung (1974)
DurchBergbau, Hüttenindustrie, Zellstoff- und chemische Industrie im oberen Einzugsgebiet kam es vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer extrem hohen Belastung derWasserqualität durchSchwermetalle und andereSchadstoffe.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde insbesondere im Bereich des NebenflussesMulde eine Sanierung oder auch Einstellung der Produktion der Betriebe erreicht und der Schwermetalleintrag konnte deutlich reduziert werden. In den Elbanliegergemeinden wurde nach der Wiedervereinigung der Bau kommunalerKläranlagen forciert. Bis dahin floss häuslichesAbwasser vielfach ungeklärt in die Elbe. Dresden, zu jener Zeit eine der einwohnerstärksten Städte Deutschlands, klärte seine Abwässer bereits seit 1910 in der damals modernsten mechanischenKläranlage in Dresden-Kaditz. Vor 1990konkurrierte die Elbe mit derSaale um den Titel „dreckigster Fluss Mitteleuropas“ – sarkastisch sagten Dresdner, man könne bei Asphaltierungsarbeiten anstelle des Asphalts auch gerne Elbwasser verwenden.
Seit Anfang der 1990er Jahre sank der Schadstoffgehalt des Wassers durch den Wegfall vieler Industriezweige und durch Bau von Kläranlagen erheblich, teilweise um etwa 90 Prozent. In bestimmten Abschnitten – etwa auf tschechischer Seite nahe der Moldaumündung – werden aber auch heute noch erhöhte Schadstoffbelastungen gemessen. Außerdem finden sich weiterhin „historische“ Schadstoffanreicherungen im Sediment des Flusses und insbesondere in den Böden der Überschwemmungsgebiete des Deichvorlandes.[38] Aktuell macht ferner der Eintrag von Nährstoffen undPestiziden aus der Landwirtschaft Probleme. Pro Jahr trägt die Elbe mit schätzungsweise 77 Tonnen Mikroplastik zu demPlastikmüll in den Ozeanen bei.[39] NachGewässergüteklassen wird die Elbe auf den meisten Strecken immer noch als „kritisch belastet“ bewertet.
Zu erheblichen neuen Schadstoff-Spitzenwerten kann es infolge von Hochwasserereignissen kommen, wie etwa beimSommerhochwasser 2002. Dabei wurden möglicherweise Altlasten aus Giftkippen der DDR-Zeit freigesetzt und in den Fluss geschwemmt. Ein Brennpunkt solcher Altlasten liegt in der RegionBitterfeld an der unteren Mulde. Bei der FischartBrassen stellte dasUmweltbundesamt seither eine bis zu 18-fache Überschreitung der Grenzwerte fürHCH (vergleiche:Lindan) fest. Da diese Belastung über mehrere Jahre in Folge beobachtet wurde, besteht neben der ErklärungsursacheHochwasser inzwischen der Verdacht, dass es aktuelle, permanente HCH-Quellen geben müsse. Als solche gelten die unzureichend gesicherte GiftmülldeponieAntonie und die hochverseuchte Spittelwasserniederung bei Bitterfeld. Selbst bei Hamburg werden noch Brassen gefangen, deren HCH-Werte über denen der deutschen Höchstmengenverordnung liegen.
Im Deichvorland einiger stromabwärts gelegener Regionen wurden nach der Hochwasserwelle von 2002 hohe Konzentrationen des „Supergiftes“Dioxin gemessen, die diese Flächen längerfristig kontaminieren dürften. Es handelt sich hierbei um Ablagerungen aus derMagnesiumverhüttung imZweiten Weltkrieg in der RegionBitterfeld-Wolfen, die über die Mulde durch Hochwässer in die Elbauen eingetragen wurden.[40]
Der seit 1991 wirksameInternationale Warn- und Alarmplan Elbe wird seit 2004 durch dasAlarmmodell Elbe (ALAMO) verbessert. Dieses rechnergestützte Modell soll das Eintreffen, die Dauer und dieKonzentration vonSchadstoffen für den Flussverlauf von der Tschechischen Republik bis zum WehrGeesthacht bei Hamburg vorhersagen.
Auch bei Niedrigwasser wird eine höhere Schadstoffkonzentration im Wasser erwartet, wegen einer dann geringeren Verdünnung der Schadstoffe. DieBundesanstalt für Gewässerkunde untersucht deshalb regelmäßig das Wasser der Elbe und anderer deutscher Flüsse während extremer Hoch- und Niedrigwasser und dokumentiert die Ergebnisse auf der Informationsplattform Undine.[41] Die Ergebnisse belegen, dass selbst bei diesen extrem hohen oder niedrigen Wasserständen die Belastung des Wassers der Elbe mit chemischen Inhaltsstoffen unterhalb der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung liegt und die Keimbelastung mitEscherichia coli unterhalb der Grenzwerte derEU-Badegewässerrichtlinie für ausgezeichnete Badewasserqualität liegt.[42] Die Keimbelastung ist nur bei extremen Hochwassern (wegen übergelaufener Kläranlagen) oder nach Starkregenereignissen (wegen des Überlaufs aus der Mischwasserkanalisation) kurzzeitig erhöht.
Wegen der allgemein verbesserten Wasserqualität der Elbe wird im Rahmen eines „Internationalen Elbebadetages“ (erstmals am 14. Juli 2002) wieder öffentlich zum Schwimmen in der Elbe ermuntert. Dies ist jedoch unter anderem wegen starker und unberechenbarer Strömungen, speziell im Bereich der Buhnenköpfe und in der Strommitte, nicht ungefährlich. Starkes Algenwachstum führt im Sommer außerdem zu erhöhtenpH-Werten (zwischen 7,5 und 9,5, also leichtalkalisch), was beim Baden Hautreizungen auslösen kann. Zum Vergleich: In Trinkwasser beträgt der maximal zulässige pH-Wert 9,5.
Den Status einesNationalparks haben entlang der Elbe vier Gebiete: derNationalpark Riesengebirge (370 km²) im Bereich des Quellgebietes, derNationalpark „Sächsische Schweiz“ (93 km²) im Elbsandsteingebirge, derNationalpark Hamburgisches Wattenmeer (138 km²) und derNationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ (4410 km²; davon nur ein kleiner Anteil im Bereich der Elbmündung). Die 1998 durch die niedersächsische Landesregierung verordnete Ausweisung desNationalparks „Elbtalaue“ (109 km²) wurde 1999 auf Klage eines betroffenen Landwirtes durch das OVG Niedersachsen für nichtig erklärt, da die Elbtalaue noch bis in jüngste Zeit durch menschliche Eingriffe geprägt worden sei; sie erfülle deshalb nicht die gesetzliche Voraussetzung einer vom Menschen im Wesentlichen unbeeinflussten Naturlandschaft.
Folgerichtig aus der formalen Nichteignung als Nationalpark, aber auch schon parallel dazu initiiert, wurden 1997 große Teile der mittleren Elbe alsBiosphärenreservat anerkannt. Dabei stehen nebenNaturschutz auch ein Management von Tourismus und Landwirtschaft im Mittelpunkt. Insgesamt 3.428 km² und über 400 km Flusslänge umfasst das länderübergreifendeUNESCO-BiosphärenreservatFlusslandschaft Elbe zwischen Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Daneben bestehen innerhalb der Bundesländergrenzen mehrere nach Länder-Naturschutzrecht ausgewiesene Biosphärenreservate (BSR), die teilweise deckungsgleich mit dem UNESCO-Reservat sind, beispielsweise dasBiosphärenreservat Mittelelbe umDessau-Roßlau, dasBiosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg und das BSRNiedersächsische Elbtalaue.
Im Rahmen des europäischen Schutzgebiet-VernetzungskonzeptesNatura 2000 wurden von den Bundesländern und der Bundesregierung mehrere Gebiete entlang der Elbe alsFFH-Gebiete zur EU-Kommission nach Brüssel gemeldet. Dabei handelt es sich um eine strenge Schutzgebietskategorie, die den Vorrang von Natur vor verschiedenen Nutzungsinteressen gewährleisten soll und dem Gedanken an einenBiotopverbund verpflichtet ist. Die FFH-Gebiete sind oft deckungsgleich mit ohnehin schon ausgewiesenen, anderen Schutzgebietskategorien.
An der unteren Mittelelbe und der Unterelbe sind mehrere Areale nach dieser Schutzkategorie ausgewiesen, die parallel zur FFH-Richtlinie speziell die Vogelwelt berücksichtigt. Im gleichen Abschnitt liegen auch mehrereFeuchtgebiete internationaler Bedeutung gemäß derRamsar-Konvention.
Den Status einesNaturschutzgebiets – dieser strengen Schutzkategorie nach Länderrecht – haben zahlreiche kleinere Flächen entlang der Elbe, die Bestandteil derGroßschutzgebiete sein können, aber nicht müssen. Bei Ausweisung als FFH-Gebiet oder Kernzone eines Nationalparks oder Biosphärenreservats kann die bisherige NSG-Verordnung auch aufgehoben werden.
Landschaftsschutzgebiete als schwache Schutzkategorie nach Länderrecht sind hier der Vollständigkeit halber erwähnt; sie haben faktisch wenig Relevanz für Naturschutz. Landschaftsschutzgebiete dienen mehr der Erhaltung der durch menschliche Einflüsse geformten Landschaften. In urbanen Räumen schützen sie die verbliebenen Restflächen der Auen vor Überbauung.
EinNaturpark ist eine überwiegend touristische Gebietskategorie. Im Elbeverlauf ist derNaturpark Wendland.Elbe (1160 km²) in Niedersachsen zu erwähnen. Jener Abschnitt der Elbe, der zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Wiedervereinigung Grenzgebiet war (siehe auch Abschnitt:Innerdeutsche Grenze), ist heute auch Bestandteil desGrünen Bandes – ein Projekt, das den oft in naturnahem Zustand verbliebenen, 1400 km langen innerdeutschen Grenzstreifen als möglichst eng zusammenhängendes Biotopverbundsystem erhalten und ausweiten will.
Der nördliche Elberaum wird wohl seit derAltsteinzeit vor etwa 200.000 Jahren besiedelt – deutlich später als Gebiete Westeuropas. Unterbrochen wurde die Besiedlung durch verschiedene Kaltzeiten, von deren Vergletscherung der Elberaum entweder direkt erfasst oder zumindestperiglazial beeinflusst wurde und diesen unbewohnbar machte. In warmen Perioden bot das Elbtal mit seinen fruchtbaren Auenlehmablagerungen und dem Fisch- und Wildreichtum günstigere Lebensbedingungen als die nähere Umgebung. Gesäumt wurde die Elbe von dichten Auwäldern, die später Brenn- und Baumaterial boten.
Nach derletzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren wurde der Raum zunächst von Jäger- und Sammlerkulturen (wieder)bevölkert. Wohl erst 4500 v. Chr. (Oberlauf) bis 3000 v. Chr. (Unterlauf) gingen die an der Elbe siedelnden Menschen dazu über, Landwirtschaft zu betreiben und Tiere zudomestizieren (norddanubische,bandkeramische Bauernkulturen derJungsteinzeit). Die nährstoffreichenLössböden um Magdeburg wurden dabei bevorzugt besiedelt, da sie am ertragreichsten waren. In der Zeit zwischen 2500 und 1700 v. Chr. war Mitteleuropa von frühenIndogermanen aus demKurgan- undSchnurkeramik-Kreis bewohnt. In der spätbronzezeitlichen Wanderungsperiode zwischen 1250 und 750 v. Chr. ist der obere und mittlere Elberaum vonUrnenfelderkulturen geprägt, während im unteren Teil die nordische (frühgermanische) Bronzekultur vorherrschte. Genaue Bezeichnungen von Stämmen, die in der Zeit zwischen 6000 v. Chr. und etwa 1000 v. Chr. an der Elbe lebten, sind nicht mehr erhalten.
Der griechische DichterHesiod (* vor 700 v. Chr.) erwähnt den sagenhaften BernsteinflussEridanos, in dessen Vorstellung Kenntnisse von der Elbe mit eingeflossen sein könnten. Der griechische Seefahrer und EntdeckerPytheas von Massalia gelangte um 325 v. Chr. vermutlich bis nachHelgoland und zur Elbmündung. Als sich zur Römerzeit dieGermanen aus Südskandinavien und dem südwestlichen Ostseeraum über große Teile Mittel- und Osteuropas ausbreiteten, ließen sich am Unterlauf der Elbe dieLangobarden und dieSemnonen nieder, die beide als Unterstämme derSueben angesehen werden. Die Germanenstämme an der Elbe werden grob alsElbgermanen zusammengefasst.
Zwischen 12 v. Chr. und 16 n. Chr. versuchte dasRömische Reich, die germanischen Stämme zwischen Rhein und Elbe (Fluvius Albis) unter seine Kontrolle zu bringen (Augusteische Germanenkriege). Römische Heere erreichten die Elbe oder überschritten diese. Im Jahr 9 v. Chr. führteDrusus seine Legionen erstmals an das Ufer des Stroms. Der Kriegszug gilt als der Höhepunkt derDrusus-Feldzüge (12 v. Chr. bis 8 v. Chr.). Im Jahr 3 v. Chr. konnte der KonsulDomitius Ahenobarbus auf rechtselbisches Gebiet vorstoßen. Der spätere KaiserTiberius besiegte im Jahr 5 n. Chr. – dem letzten Kriegsjahr desimmensum bellum, eines großen germanischen Aufstands – die elbgermanischen Langobarden und stand schließlich, nur getrennt durch die Elbe, den Aufgeboten der Semnonen undHermunduren gegenüber. Zur Unterstützung und Versorgung der Legionen war eine römische Flotte in die Elbe eingefahren. Das offenbar perfekt abgestimmte Manöver ist „bewundernswert und stellt ohne allen Zweifel den Höhepunkt der römischen Germanienfeldzüge dar.“[43]
Spätestens mit dem Jahr 5 n. Chr. zeichnete sich ein ernsthafter Griff der Römer nach der Elbgrenze ab.[44] Die Etablierung dieser Grenze setzte jedoch die Ausschaltung oder Gefügigmachung des mächtigen Reiches des Markomannen-KönigsMarbod in Böhmen und zu beiden Seiten der Elbe voraus.[45] Im Jahr 6 n. Chr. führte Tiberius 12 Legionen in das böhmische Kerngebiet Marbods. Der Angriff musste jedoch wegen des einsetzendenpannonischen Aufstandes abgebrochen werden.
Im Jahr 9 n. Chr. machte die vernichtende römische Niederlage desPublius Quinctilius Varus in derSchlacht im Teutoburger Wald gegen die vonArminius geführten Stämme alle Fortschritte der Römer zunichte. Dennoch rühmte sich bald darauf Augustus in seinenres gestae (Tatenbericht) aus den Jahren 13/14 n. Chr., die Grenzen des Imperiums bis an die Mündung der Elbe ausgedehnt zu haben,[46] und liefert so die früheste sicher datierbare Erwähnung der Elbe. Vergeblich versuchteGermanicus, der Sohn des Drusus, in den Jahren 14 bis 16 n. Chr. mit großem militärischem Aufwand, bei hohen Verlusten und gegen den ausdrücklichen Wunsch des mittlerweile zum Kaiser gekrönten Tiberius die Unterwerfung der Stämme zwischen Rhein und Elbe zu erzwingen (Germanicus-Feldzüge). Vor der Schlacht vonIdistaviso 16 n. Chr. (wohl östlich derWeser) motivierte der Feldherr seine Soldaten mit der Aussicht, „die Elbe sei bereits näher als der Rhein, und jenseits werde kein Krieg (mehr geführt)“.[47] Die Offensive blieb jedoch stecken. Tiberius berief Germanicus ab, gewährte ihm aber im Jahr darauf einen Triumphzug anlässlich seines Sieges „über dieCherusker,Chatten undAngrivarier sowie die anderen Stämme, die [das Land] bis zur Elbe bewohnen“.[48] Die Eroberung Germaniens war mit dem Jahr 16 n. Chr. endgültig gescheitert; allerdings beendete erst im Jahr 28 n. Chr. der Aufstand derFriesen den Einfluss der Römer an der Nordseeküste und damit an der Elbmündung.
Zu Beginn derMarkomannenkriege drangen die Langobarden 166 n. Chr. in das Römische Reich ein und besetzten das Gebiet an der mittlerenDonau. Etwa ab 200 drängten dann dieSachsen (zum Unterschied zur heutigen Bedeutung des Namens siehe unten) von Norden und Nordwesten in die Gebiete zwischen Elbe und Weser vor. Das Gebiet ihres östlichen Teilstammes, der Ostfalen, reichte östlich des Harzes bis an die Elbe. Für die Sachsen nördlich der Unterelbe wird auch die Bezeichnung Nordalbingier verwendet. DieMarkomannen drangen an die obere Elbe vor und besiegten dort die keltischenBoier, von denen sich die deutsche Bezeichnung der tschechischen Elblande herleitet. Wahrscheinlich entstand daraus ein Mischvolk. Wie groß sein Anteil an der Herausbildung derBajuwaren im heutigen Bayern Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. war, ist noch unklar.
Die nachrückenden Slawen siedelten in der Gegend des heutigen Magdeburg nur bis an die Elbe, nördlich davon bis fast an Ilmenau und Aller. Die LandschaftsbezeichnungenWendland = Slawenland undAltmark = altes Grenzland und Ortsnamen auf -in, -itz und -ow erinnern daran. Weiter südlich reichte das slawische Siedlungsgebiet etwa bis an die Saale. Ganz Böhmen wurde slawisch und sogar Teile des Maingebietes und der heutigen Oberpfalz. Die Slawen an der Mittelelbe nannten sichPolaben nach Labi, dem slawischen Namen der Elbe. Auf Deutsch wurden die Tschechen früher als Böhmen bezeichnet, alle übrigenWestslawen außer den Polen alsWenden oder Winden. Wie weit der erste bedeutende westslawische Staat, dasGroßreich derMährer in den Einzugsbereich der Elbe gereicht hat, ist strittig.
Die spätmittelalterlicheAlbrechtsburg in Meißen (Sachsen)
Um 900 gründeten diePřemysliden inBöhmen einen ersten Staat. Nach seinem Anschluss an dasHeilige Römische Reich behielt er eine nominelle Eigenständigkeit; die Przemysliden und ihre Nachfolger waren Könige von Böhmen, während die Kaiser zugleich die deutschen Könige waren. Nördlich des Erzgebirges legte dasOstfränkische Reich mit der Gründung und Ausdehnung von Grenzmarken die Grundlage derdeutschen Ostsiedlung. So entstand 929 dieBurg Meißen und bis ins 11. Jahrhundert wurde dieMarkgrafschaft Meißen bis an die Neiße ausgebaut.Mecklenburg schloss sich unter einem slawischen Herrscherhaus dem Heiligen Römischen Reich an und wurde durch Assimilation der einheimischenAbotriten an die deutschen Einwanderer mit der Zeit deutsch.
Nach dem Aussterben derAskanier in Sachsen-Wittenberg gingen Land und Kurwürde an dieMarkgrafen von Meißen über. Erst seitdem wurde die Bezeichnung „Sachsen“ für Gebiet und Bewohner des heutigen Freistaates Sachsen üblich.
ImFriedensvertrag von Versailles, Artikel 331, wurde die Elbe unterhalb der Mündung der Moldau zusammen mit der Moldau von Prag ab, wie auch dieDonau,Memel undOder, zu einerinternationalen Wasserstraße erklärt; dadurch durfte sie gem. Artikel 332 von Angehörigen bzw. Schiffen aller Staaten gleichberechtigt benutzt werden.[50] Mit der Unterzeichnung desMünchner Abkommens am 30. September 1938 musste dieTschechoslowakei das deutschsprachigeSudetenland an das Deutsche Reich abtreten. Bis zur deutschen Annexion der restlichen tschechischen Gebiete und Bildung desProtektorats Böhmen und Mähren am 15. März 1939 bildete die Elbe beiLeitmeritz stellenweise die neue Staatsgrenze.
Herbstliche Mittelelbe zwischen Niedersachsen (rechts) und Brandenburg. Unter anderem weil der Strom in diesem Abschnittinnerdeutsche Grenze war, hat sich bis in die Gegenwart ein relativ naturnahes, unverbautes Ufer erhalten.
Nach dem Fall desEisernen Vorhangs und derWiedervereinigung Deutschlands durchfließt oder berührt die Elbe nunTschechien und die deutschen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg. DasAmt Neuhaus gehörte zunächst zu Mecklenburg-Vorpommern, wurde dann in einem Staatsvertrag 1993 an Niedersachsen abgetreten.
Der Fischreichtum der Elbe war bis ins 20. Jahrhundert Grundlage gewerblichen Fischfangs überall entlang des Verlaufes. Mit Fortschreiten der Industrialisierung nahm aber die Wassergüte immer weiter ab und der Fischbestand ging stark zurück. Noch verbliebene Fische wurden ungenießbar, so dass, mit Ausnahme der Elbmündung, fast überall die gewerblicheFischerei eingestellt wurde. Die alten Fischerdörfer entlang der Elbe haben sich in einigen Beispielen bis in die Gegenwart erhalten, auch wenn keine Fischerei mehr stattfindet. In Dresden sind die alten Dorfkerne aufgekettet Bestandteil des südöstlichen Stadtgebiets.
Ebenfalls zentrale Bedeutung besaß die Elbe schon seit Jahrhunderten als Transportweg. Ähnlich wie beim Rhein erlaubte die Elbe ein weites Vordringen derHanse bis fast an die Mittelgebirge. Neben Hamburg war zum Beispiel Magdeburg eine wichtige Elbstadt der Hanse. Die Elbe war daher ab dem 12. Jahrhundert Bestandteil eines kontinentalen Handelssystems, das vonBrügge bis nachKönigsberg reichte.Bomätscher hießen die Arbeiter entlang der Elbe, die in dieser Zeit Schiffe flussaufwärts zogen (treidelten).
In der frühen Neuzeit behielt der Flusslauf seine Bedeutung als Handelsroute trotz des Niedergangs der Hanse. Insbesondere bis zur Vollendung eines durchgängigenEisenbahnnetzes in Mitteleuropa blieb die Elbe als Verkehrsweg konkurrenzlos. Durch die Erfindung derDampfmaschine und die Ende des 18. Jahrhunderts aufkommendenDampfschiffe war es wesentlich einfacher und schneller möglich, flussaufwärts zu fahren. Die Dampfkraft zum Antrieb von Schiffen wurde dabei fast 20 Jahre vor der Einführung derDampflokomotive wirtschaftlich genutzt. Jahrzehntelang erfolgte der Frachtverkehr mit derKettenschleppschiffahrt auf der Elbe, die erst mit dem Zweiten Weltkrieg endete. Dagegen blieb auf der Oberelbe dasRaddampferprinzip bis heute erhalten, das auch Schiffe mit sehr geringem Tiefgang zulässt.
Wichtige Transportgüter waren Tuch und Stoff ausSchlesien, die insbesondere alsTextilien über Hamburg nach Amerika verschifft wurden, aber auch Holz aus den Mittelgebirgen, das zum Schiffbau an denKüstenwerften benötigt wurde. AusBöhmen undSachsen wurden auch Erze und Silber exportiert; in Gegenrichtung flossenKolonialwaren.
Später ging mit fortschreitender Vernetzung der Eisenbahnsysteme (sieheGeschichte der Eisenbahn in Deutschland) die Bedeutung der Schifffahrt zurück. Für Massenstück- und -schüttgüter wie Kohle und Holz, später auch für weitere Güter vor allem der chemischen Industrie blieb die Bedeutung als Transportweg bis etwa 1990 erhalten. Seitdem geht der Gütertransport auf der Elbe kontinuierlich zurück.
Mit derErklärung von Jalta beschlossen die Alliierten bereits Anfang Februar 1945, dasDeutsche Reich in vier Besatzungszonen aufzuteilen. Am 25. April 1945 trafen sich die Fronten dersowjetischen und derUS-amerikanischen Truppen inStrehla beiRiesa an der Elbe; dieses Treffen wurde am Folgetag in Torgau symbolisch auf der Elbe nachgefilmt, was heute fälschlicherweise oft als erstes Treffen der Alliierten gewertet wird.
Zwischen der Bundesrepublik und der DDR war der genaue Grenzverlauf in diesem 93,7 km langen Abschnitt strittig; es gab keine Einigung, ob die Grenze in der Mitte der Elbe (DDR-Auffassung) oder am Ostufer beziehungsweise auf der Verbindungslinie derBuhnenköpfe des Ostufers lag. Die Binnenschifffahrt konnte die KontrollstellenCumlosen (DDR) und Schnackenburg (BRD) für den Transitverkehr nachWest-Berlin und auch für den Verkehr zwischen DDR und der Bundesrepublik nutzen. Es war keine Personenschifffahrt, sondern nur Gütertransport zugelassen. Während der deutschen Teilung arbeiteten West- und Ostbeamte aber auch gemeinsam. So warenStrommeister aus Ost und West im Einsatz,[51] und auch dieEisbrecher arbeiteten bei starkem Eisgang auf der Elbe zusammen.[52]
Anfangs blieb die Elbgrenze eine sogenannteGrüne Grenze und wurde von derRoten Armee weniger intensiv bewacht. Später übernahmenGrenztruppen der DDR zu Lande und zu Wasser die immer stärker werdende Abriegelung der Grenze. Schon 1952 wurde eine5-km-Sperrzone landeinwärts der Deichlinie eingerichtet. Damit war ein Betretungsverbot für nicht ortsansässige DDR-Bürger verbunden. Zur Einschüchterung und zum Schutz der Bewohner desSperrgebiets erfolgtenZwangsaussiedlungen. Im Jahr 1961 begann die DDR gleichzeitig mit dem Bau derBerliner Mauer auch mit der Befestigung der innerdeutschen Grenze. Der Elbdeich wurde flussseitig mit einem Metallgitterzaun gesichert; dem folgten ein Minenstreifen mit Wachtürmen und ein weiterer Metallgitterzaun mit Todesstreifen, Kolonnenweg und Sperrgraben. Einzelgehöfte und Dörfer wurden zwangsentsiedelt und spätergeschleift.
Das in einer Elbschleife auf einerBinnendüne erhöht am Ufer gelegene DorfRüterberg lag zwischen beiden Zäunen und war dadurch auch von der DDR-Seite abgeschnitten. Die Bewohner durften den einzigen Durchgang durch die Absperrung zur übrigen DDR nur zu bestimmten Zeiten passieren und keinen Besuch ohne Genehmigung empfangen. Bereits am Tag vor demMauerfall am 8. November 1989 wurde als Protest gegen diese Verhältnisse die Dorfrepublik Rüterberg ausgerufen. Nach derDeutschen Wiedervereinigung erlaubte der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern dem Dorf, den Namen „Rüterberg, Dorfrepublik 1967–1989“ zu führen.
Zwischen 1961 und 1989 starben Dutzende DDR-Bürger beim Fluchtversuch über den Elbabschnitt der innerdeutschen Grenze.[53] Auf Initiative des Pfarrers Gottfried Winter errichtete die GemeindeLanz (Prignitz) im Jahr 1999 für die beimFluchtversuch über die Elbe getöteten Menschen einDenkmal. Zu den Opfern gehören der 15-jährigeRainer Balhorn, der nach dem Überqueren der Elbe im Dezember 1970 am Westufer erfor,Hans-Georg Lemme, der 1974 von einem Patrouillenboot überfahren wurde und ertrank, undWolfgang Zill, der 1969 bewusstlos am Westufer gefunden wurde und kurz darauf starb.
Die Landschaft an der Elbe ist zwar wesentlich dünner besiedelt als die Ufer vergleichbarer Ströme in Europa. Trotzdem haben sich dort Kulturräume, -landschaften und -objekte von hohem internationalem Wert gebildet. Kulturräume lassen sich nach dichter besiedelten Räumen, aber auch nach Landschaften und landwirtschaftlichen Nutzräumen einteilen. Wichtige solcher kulturlandschaftlichen Einheiten sind Böhmen, das Obere Elbtal um Dresden, der Raum um Magdeburg, Dessau und Wittenberg und dashanseatische Gebiet von Hamburg. Nach Kriterien der landwirtschaftlichen Nutzung sind beispielsweise im Oberen Elbtal einWeinanbaugebiet, im weiteren Umfeld Magdeburgs die fruchtbareLösslandschaft derMagdeburger Börde und entlang der linken Unterelbe dasAlte Land als bedeutendes Obstanbaugebiet hervorzuheben.
In Städten an der Elbe liegen innerhalb Deutschlands insgesamt drei Stätten desUNESCO-Welterbes. Einige stehen dabei in enger Beziehung zur Elbe, vor allem, wenn es sich umKulturlandschaften handelt. Bei Einzelobjekten, die als Welterbe anerkannt werden, ist ein enger Zusammenhang zur Elbe nicht offensichtlich.
In der StadtWittenberg lösteMartin Luther am 31. Oktober 1517 dieReformation der christlichen Kirche aus. Die Wirkungsstätten von Luther in Wittenberg und Eisleben wurden 1996 in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. Neben derEntdeckung Amerikas durch die Europäer gilt die Reformation als epochales Initial derNeuzeit.
Neben diesen Einzelobjekten stehen auch Kulturlandschaften an den Ufern der Elbe unter Schutz. DasDessau-Wörlitzer Gartenreich ist ein nach englischem Vorbild angelegter Landschaftspark und bildet eine 142 km² große Fläche. Teile des Parks gehören ebenfalls zum Biosphärenreservat Mittelelbe und markieren einen Übergang von Kultur- zu Naturlandschaft. In die geformte Auenlandschaft sind zahlreiche Schlösser und Villen eingelagert. Ebenfalls 1996 wurden dieBauhaus-Stätten inDessau zum Weltkulturerbe erklärt. DerBauhaus-Stil entstand 1919 und ist für dieklassische Moderne bedeutsam. Das Bauhaus zog 1925 vonWeimar, wo die Wirkungsstätten ebenfalls als Welterbe gelten, nach Dessau und später nach Berlin. Ein enger Bezug zum Fluss Elbe kann daher nicht hergestellt werden.
Damit befinden sich die drei Welterbe-Stätten an der Elbe in dem kurzen Abschnitt zwischen Wittenberg und Dessau. Zusammen mit der historisch bedeutsamen Stadt Magdeburg, die im Mittelalter als eine der wenigenKaiserpfalzen im östlichen Teil desHeiligen Römischen Reiches genutzt wurde, bildet dieser Bereich einen kulturhistorischen Kern an der Elbe.
Im Jahr 2004 wurde dieKulturlandschaft Dresdner Elbtal in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Das 20 km lange Gebiet konzentriert sich im Gegensatz zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich sehr auf die Elbe und durchläuft fast die komplette Stadt Dresden. Gewürdigt wurde die jahrhundertelange Einbeziehung des Flusses und desElbhangs beim Aufbau des Stadtbildes. Neben Schlössern, Parks, erhaltenen Dorfkernen und denElbwiesen umfasst es die architektonisch wertvolle Innenstadt, aber auch industrie-historische Stätten und technische Denkmäler. Die Flusslandschaft der Elbe war für die Aufnahme sehr wesentlich, da allein die „historische“Innenstadt – zu großen Teilen nach totaler Kriegszerstörung nur als Rekonstruktion und nicht mehr im Original existierend – nicht ausreichend Kriterien erfüllt hätte. Wegen derLandschaftszerschneidung der Elbwiesen durch die 2007–2013 gebauteWaldschlößchenbrücke wurde der Welterbetitel im Juni 2009 wieder aberkannt[54][55] (siehe auchAbschnittElbquerungen).
Zu den weiteren wichtigen Stätten zählen dieSpeicherstadt in Hamburg und dieFestung Königstein. Die 1883 gegründete Speicherstadt in Hamburg wurde komplett auf Pfählen errichtet. Zu Zeiten desStückguttransports dienten die Speicherhäuser der Lagerung und Veredlung der Güter und zum Warenübergang an die Kunden mit Eisenbahn bzw. Straßenfahrzeugen. Die Festung Königstein, die im Elbsandsteingebirge auf demgleichnamigen Felsplateau angelegt wurde, ist die größte Bergfestung in Europa und erhebt sich 240 Meter über die Elbe.
Hochwassermarken amSchloss PillnitzWinterhochwasser Ende März 2005 in DresdenNiedrigwasser unterhalb derAugustusbrücke in Dresden (Juli 1904)Niedrigwasser in Dresden (Pegel bei 1 m, Juni 2005)Historischer Tiefpunkt in Magdeburg: 0,45 m am 19. Sept. 2018Hochwasser 2006, Stadtkern vonHitzacker vollständig überflutet
Seit 2014 sorgen anhaltende Niedrigwasserstände der Elbe zwischen der tschechisch-deutschen Grenze und Geesthacht infolge geringer Niederschlagsmengen im Sommer für längere Einschränkungen und Unterbrechungen bei der Güterschifffahrt sowie für Absagen vonFlusskreuzfahrten. Aber auch saisonaleHochwasser gehören zum natürlichen Geschehen an der Elbe. Das letzte ereignete sich 2013. Extreme Niederschlagsereignisse im oberen Einzugsgebiet der Elbe erzeugten Hochwasserwellen. Saisonal sind, begünstigt durch die Schneeschmelze im Riesengebirge, im Spätfrühling höhere Wasserstände zu erwarten. Dies ist eine Voraussetzung für das Entstehen naturkundlich wertvoller Überschwemmungsbiotope insbesondere am unterenMittellauf.
Im August 2002 entstand durch besonders lang anhaltende und extrem starke Sommer-Niederschläge im Oberlauf der Elbe, der Moldau und weiterer linker Nebenflüsse wie der Mulde eineJahrhundertflut, dasElbhochwasser 2002. Der Oberlauf und der obere Mittellauf sind im Allgemeinen für katastrophale Auswirkungen von Hochwässern anfälliger wegen der Nähe zu niederschlagsreicheren Mittelgebirgen, des gering dimensionierten Querschnitts von Kerbtälern und der höheren Fließgeschwindigkeit. Vor allem die Durchbruchstäler im Elbsandsteingebirge und im Böhmischen Mittelgebirge besitzen von Natur aus wenige Ausweichflächen; in diesen Arealen erreicht der Fluss deshalb bei Hochwasser schnell sehr hohe Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten. Im unteren Mittellauf erhält die Elbe vergleichsweise mehr unbewohnte Fläche. Allerdings macht sich auch dort das Fehlen vonRetentionsraum infolge ausgedeichterFlussauen stark bemerkbar. Obwohl es dort vielfach keine Bebauung gibt, sind die Deiche so eng gesetzt, dass der Strom insgesamt über 80 % seiner ursprünglichen Überflutungsgebiete verloren hat. Ein praktischer Grund dafür mag sein, dass z. B. eine Wiese bis zu fünf Jahre braucht, um sich von einem Hochwasser vollständig zu erholen.[56]
Der Unterlauf ist vor Hochwasser infolge von Niederschlag sehr gut geschützt; die nach Nordwesten geöffneteTrichterform macht die Elbe aber (angesichts der vorherrschenden West- und Nordwest-Winde) fürSturmfluten anfällig. Nach der großenSturmflut 1962 wurde der Schutz durchDeicherhöhungen undSperrwerke soweit verbessert, dass keine vergleichbar großen Schäden im Bereich desHamburger Hafens mehr eintraten.
Bei Winterhochwasser verkeilen sich manchmal Eisschollen (Eisgang, im obersächsisch-deutschen Verlauf historisch auch „böhmische Kuchen“ genannt) an Brückenpfeilern. Vor demHochwasser im März 1845, dem schlimmsten bis zum Elbhochwasser 2002, war die Elbe komplett durchgefroren.
Das ist bei winterlichen Kältewellen allerdings per se nicht ungewöhnlich, zum Beispiel bei derKältewelle in Europa 2012, 1986/87 oder auch 1929.[52][57]
Das Hochwasser 2002 war das erste Spätsommerhochwasser, das die stärksten Winterhochwasser der Vergangenheit übertraf. Die starkenHochwasser 1784, 1799 und 1845 traten alle nach schneller Schneeschmelze auf. Im Einzugsbereich der Elbe liegen mit dem Riesengebirge, demBayerischen Wald, demBöhmerwald, demFichtelgebirge und dem Erzgebirge fünf Gebirgszüge, deren Höhenlagen über 1000 m reichen. Daraus ergibt sich die hohe Gefährdung nach Schneeschmelzen. Im Gegensatz dazu sind die genannten Gebirge, mit Ausnahme des Erzgebirges, kaum alsStauregengebiete beiWestwetterlagen bekannt. Starker Stauregen fällt an diesen Gebirgen insbesondere bei derVb-Wetterlage, bei der die einziehenden Feuchtluftmassen aus dem Mittelmeerraum stammen und auf jene Gebirgsketten stoßen, die sich in Ost-West-Richtung erstrecken.
Das letzte mittelstarke Hochwasser wardas vom März 2006. Es entstand auf Grund von mäßiger Schneeschmelze bei leicht erhöhten Schneemengen vor allem imErzgebirge. Bei diesen normalen und fast jährlichen Hochwassern reichen die Ausweichflächen etwa in Dresden und Magdeburg aus, so dass nur wenige bewohnte Flächen betroffen sind. In Dresden müssen ab zwei Metern über Normalstand einige ufernahe Straßen gesperrt werden. Ein System aus Elbwiesen, Elbealtarmen und Flutrinnen wirkt dort insbesondere gegen die Elbe alsHochwasserschutz.
Anfang April 2006 entwickelte sich – wiederum verursacht durch rasche und übermäßige Schneeschmelze – ein außerordentlich starkes Hochwasserereignis, das im unteren Mittellauf unterhalb vonWittenberge sogar die Wasserstände vom Jahrhunderthochwasser 2002 noch deutlich übertraf. Der wesentliche Grund dafür war, dass es diesmal weiter stromaufwärts zu wesentlich weniger Deichbrüchen und Überflutungen kam, so dass die extrem großen Wassermassen ohne nennenswerte Kappung der Abflussspitze und kaum zeitlich verzögert den unteren Verlauf erreichten. Auch wurden die Polder derHavel, die diesmal im Gegensatz zum Sommer 2002 selbst Hochwasser führte, nicht kontrolliert geflutet, was im August 2002 noch für eine Entlastung weiter elbabwärts gesorgt hatte. Besonders betroffen waren die Altstädte vonHitzacker undLauenburg. Das erneute Extremhochwasser entfachte wieder Diskussionen über einen Ländergrenzen überschreitenden Hochwasserschutz statt der derzeit – dem Anschein nach – noch unkoordinierten, lokalen technischen Maßnahmen, die sich teilweise gegenseitig aufheben oder in ihrer Effizienz mindern.
Auch sommerliche Niedrigwasserstände sind charakteristisch für die Elbe. Anders als beimRhein, der im Sommer zusätzlich aus Gletscherschmelzwasser gespeist wird und mit demBodensee ein großes natürliches Ausgleichsbecken hat, führt die Elbe im Jahresverlauf viel unterschiedlichere Wassermengen. In solchen Zeiten werden auch mehrereHungersteine sichtbar. DerMagdeburger Domfelsen, früher Hungerfelsen genannt, erscheint, wenn der Wasserstand weniger als 1,3 m beträgt. Der Hungerstein inSchönebeck wird bei 1,25 m Wasserstand sichtbar. InDěčín trägt ein großer Basaltstein die Bezeichnung Hungerstein, da sein Erscheinen für die Schiffersfamilien sowie für die Bauern an der Elbe Notzeiten ankündigte. Einen weiteren Hungerstein gibt es inDresden-Cotta (gelegen etwas unterhalb des DB-Haltepunktes).
1904 trocknete nach zeitgenössischen Berichten die Elbe fast gänzlich aus. Aufgrund einer langanhaltenden Dürre wurde im August in Dresden ein Pegelstand von – damals – „231 Zentimeter unter Null“ als der tiefste Stand seit 1811 gemessen. Da die Elbe noch nicht in dem Ausmaß ausgebaggert und vertieft war und auch die Fließgeschwindigkeit erheblich geringer war als heute (2015), konnte das letzte verbliebene Rinnsal an vielen Stellen in Dresden durchwatet werden.[58]
Obwohl dieses einem heutigenPegel in Dresden von 69 cm entspricht, ist dieser Wert nicht mehr mit heute vergleichbar: Dieser Pegelstand wurde am 30. Juni 2015 erneut erreicht,[58] lag mit 50 cm am 11. August 2015 für einige Tage noch darunter und erreichte in den Sommern 1947 und 1952 sogar 21 cm. Am 9. Januar 1954 wurde mit 5 cm ein historisch tiefster Pegelstand gemessen. Einen neuen Tiefstand erreichte die Elbe am 29. September 2018 mit 50 cm.[59]
Ein zu niedriger Wasserstand des Flusses bedeutet Einschränkungen oder gar die gänzliche Einstellung der Schifffahrt, was im Raum Dresden in der Regel unterhalb von 70 cm am Pegel Dresden der Fall ist.[60]
Im heutigen deutschen Teil der Elbe wurden bereits im 12. Jahrhundert Deiche gebaut. Im Lauf der Zeit wurden die Deiche verbessert und näher an den Fluss gerückt. So fehlen der Elbe heute weite Bereiche ihrer ursprünglichen, bis zu 20 Kilometer breitenAue. DieÜberschwemmungsflächen wurden von ursprünglich schätzungsweise 6.172 km² auf heute 838 km² verringert.[61]
Der planmäßige Ausbau der Elbe begann nach demWiener Kongress 1815. In derElbschiffahrtsakte von 1821 verpflichteten sich die Uferstaaten zur Freiheit der Schifffahrt und zurFlussregulierung für dieSchifffahrt durch Strombaumaßnahmen, wie Uferdeckwerke,Buhnen,Parallelwerke, Sohlenschwellen undBegradigungen durch Abschneiden von Flusskrümmungen mittelsDurchstichen – ab 1866 im heute deutschen Bereich unter der Regie der 1866 in Magdeburg gegründeten Elbstrombauverwaltung.[62]Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Elbe dadurch ein beständigesFlussbett, was zum Aufschwung der Schifffahrt und zur gefahrloserenAbfuhr von Eis und Hochwasser beitrug.
Die notwendige Hinterlandverbindung des Seehafens Hamburg und die damals bevorstehende Heranführung desMittellandkanals führten Anfang der 1930er Jahre zu einer Gesamtplanung „Niedrigwasserregulierung“ bis kurz vor Hamburg, ergänzt durchSaaletalsperren zur Wasseranreicherung. Ziel war eine Mindestabladetiefe von 1,30 m für 700-t-Schiffe.1938 wurden dieSchleuse Sülfeld und dasSchiffshebewerk Rothensee (Eröffnung am 30. Oktober) fertiggestellt und damit die Verbindung vom Mittellandkanal zur Elbe geschaffen.Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg blieben weitere Pläne unvollendet.[63] Sie wurden vomDDR-Regimenicht fortgeführt.
Die Schwierigkeiten der Grenzziehung auf derGrenzstrecke Schnackenburg–Lauenburg, zunächst mit den Alliierten, später mit der DDR, mit letzterer besonders seit demMauerbau 1961, sowie der schlechte Unterhaltungszustand der Elbe zwischen Magdeburg undLauenburg waren Gründe für den Bau desElbe-Seitenkanals 1969–1976 ganz auf niedersächsischem Gebiet.
InTschechien ist die Elbe heute über 24Staustufen – undeine weitere geplante bei Děčín – staugeregelt. Ziel ist es, die Elbe dort, neben derStromerzeugung durch Wasserkraft, so weit wie möglichschiffbar zu halten. Zusätzlich sollen die Wehranlagen auch demHochwasserschutz dienen, indem sie in Zusammenhang mit der Talsperren-Bewirtschaftung an derMoldau und anderen Nebenflüssen in Tschechien eine gezielte Abflusssteuerung ermöglichen. Aus biologischer Sicht sind solche Bauwerke allerdings negativ zu bewerten (siehe auch Abschnitt:Fische).
Untersuchungen nach derWiedervereinigung Deutschlands 1990 ergaben, dass zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Schifffahrt, woran vor allem die Tschechische Republik interessiert ist, ein Staustufenausbau schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht vorstellbar wäre, wohl aber stromregulierende Maßnahmen. Dies bedeutet Wiederherstellung und Ergänzung der vorhandenen, teilweise verfallenen Regulierungsbauwerke mit dem Ziel einer ausreichendenFahrwassertiefe auch bei Niedrigwasser und eine Stabilisierung derFlusssohle.
Wehr Geesthacht: Durch Wartungsarbeiten ist der einstellbare Wehrverschluss gut zu erkennen.
So befinden sich heute im deutschen Flussverlauf mit Ausnahme der 1960 zum Schutz vorGezeiten-Einfluss gebautenStaustufe Geesthacht südöstlich von Hamburg, die zugleich die Wasserstände im Hamburger Hafen reguliert, und demCracauer Wasserfall, einem festen Niedrigwasserwehr in derAlten Elbe bei Magdeburg, keine weiteren derartigen Querbauwerke zur Flussregulierung. Im Bereich Magdeburg kann außerdem bei starkem Hochwasser ein Teil des Wassers über denElbe-Umflutkanal an der Stadt vorbeigeleitet werden. Im Vergleich zuOberrhein oder Mittelweser ist also die Elbe im deutschen Oberlauf und im Mittellauf nicht staugeregelt. Vielmehr wird mit über 6000Buhnen überall entlang der Ufer versucht, die Elbe zu beschleunigen. Dadurch soll der Fluss sein Bett selber auswaschen und wenigerSediment ablagern, so dass die Wassertiefen in der Fahrrinne erhalten werden können. Eine Nebenwirkung ist allerdings, dass sich die Flusssohle immer weiter in den Bodengrund eintieft und dadurch den Grundwasserstand absenkt, was zu einer allmählichen Austrocknung der Auenlandschaft führt. Die dagegen wirkenden Sohlenschwellen waren von der DDR stark vernachlässigt worden.
Im Interesse der Schifffahrt wurde die Elbe im 19. und 20. Jahrhundert auch um etliche Kilometer verkürzt, indem Flusskrümmungen abgeschnitten und so der Verlauf begradigt wurde. 1933/34 wurde derKurze Wurf bei Vockerode begradigt und um ca. 1,5 km verkürzt. Lediglich ein kurzer Abschnitt zwischen den deutschen Fluss-Kilometern 506 und 520 (Dömitz–Hitzacker) blieb davon aufgrund des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Teilung bisher gänzlich verschont. Eine weitere Maßnahme des Menschen zur „Zähmung“ des Flusses ist die Befestigung der Ufer mit Deckwerken (Steinschüttungen oder -packungen). Auch dies soll Erosionen und Flussbettverlagerungen verhindern, erhöht jedoch die Fließgeschwindigkeit. Zudem gehen wertvolle Uferlebensräume für Tiere und Pflanzen verloren oder können wegen der ausbleibenden Fließdynamik gar nicht erst neu entstehen. Die intensive Nutzung des Unterlaufes als Wasserstraße erfordert zumindest in diesem Abschnitt allerdings verstärkte ufersichernde Maßnahmen.
Für einen weiteren Ausbau der Elbe ist zu bedenken, dass der Abschnitt zwischen Magdeburg und Lauenburg für die Güterschifffahrt kaum eine Rolle spielt, weil der Verkehr über den Mittellandkanal und denElbe-Seitenkanal geführt wird. Andererseits, so argumentieren Naturschützer, gewährleiste auch ein Ausbau die Schiffbarkeit nicht, weil Niedrigwasser-Phasen infolge des prognostizierten Klimawandels und ausbleibender Zuleitungen von abgepumptem Grundwasser ausBraunkohletagebauen im Einzugsgebiet in Zukunft immer häufiger stattfinden könnten;[64] deshalb sei ein weiterer Ausbau der Mittelelbe sowohl ökonomisch als auch ökologisch sehr fragwürdig. Dennoch gibt es weiterhin Bestrebungen, insbesondere von Seiten derWasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die Elbe auszubauen und fürEuropaschiffe befahrbar zu machen. In diesem Zusammenhang ist auch der geplanteSaalekanal bei Barby von Bedeutung, der die Schiffbarkeit der Saale bis Halle verbessern soll. Umweltverbände haben die Befürchtung geäußert, der Saalekanal könne Argumente für einen weiteren Ausbau der Elbe liefern.
Im Oberlauf ist die Elbe durch Mittelgebirge eingegrenzt, weshalb sie in diesen Abschnitten nirgendwo in größerem Maßstab eingedeicht ist. Längere Deichanlagen in Deutschland beginnen im westlichen Dresdner StadtteilGohlis. Vorher wird die Elbe in gewisser Hinsicht durch denBahndamm derElbtalbahn „eingedeicht“. Im Mittel- und Unterlauf legte der Mensch bereits imMittelalter erste Deiche an, um Siedlungsraum und später auch landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen.
DieDeiche des Unterlaufes dienen weniger einem Hochwasserschutz gegen die Elbe von ihrem oberen Einzugsgebiet her als vielmehr dem Schutz vorSturmfluten und stark auflandiger Wetterlagen von der Nordsee, die sich weit elbaufwärts, früher bis oberhalb Lauenburg und seit 1960 bis zurStaustufe Geesthacht, bemerkbar machen können. Entsprechend sind diese Seedeiche stärker dimensioniert. Durch das Abschneiden und Ausdeichen von alten Elbarmen und Marschen sowie durch Sperrwerke an Nebenflüssen hat sich der natürlicheTidenhub in der Unterelbe („Tide-Elbe“) deutlich erhöht – inSt. Pauli etwa um rund 1,5 m seit 1870 auf nun etwa 3,6 m. Diese anthropogene Veränderung der Strömungsverhältnisse wird für das die moderne Großschifffahrt immer stärker behindernde Verschlicken der Fahrrinne und des Hamburger Hafens mit verantwortlich gemacht. Es gibt daher Bestrebungen, durch Rückdeichungen, Öffnung von seitlichen Sperrwerken sowie die gezielte Anlage von künstlichen Sandbänken und Unterwasserinseln denTidal-Pumping-Effekt wieder zu verringern (Elbvertiefung).
Seit 1987 besteht zwischen Dresden und Hamburg eineStädtepartnerschaft. Eine Kooperation zwischen Pirna und Děčín besteht sogar schon seit 1975.
Im Vergleich zu anderen Flüssen in Deutschland, etwa dem Rhein oder dem Main, ist die Elblandschaft streckenweise nur dünn besiedelt. Wesentlich dichter bewohnt sind dagegen die Ufer einiger Nebenflüsse und deren Einzugsgebiete, wie die Ufer der Moldau (Prag), der Saale (Halle) und ihres Nebenflusses Weiße Elster (Leipzig) sowie der Havel und ihres Nebenflusses Spree (Berlin). Das Fehlen urbaner Räume über weite Strecken des Mittellaufs der Elbe begünstigte dort den Erhalt natürlicher Flusslandschaften.
Die Bedeutung des Elbtals als Verkehrsweg schwankt regional sehr stark. Wo der Fluss Gebirge durchbricht, ist er bestimmend für die Linienführung der Verkehrswege. Insbesondere Eisenbahnstrecken folgen dem Tal, weil sie auf geringe Steigungen angewiesen sind. Ein Beispiel dafür ist die Passage durchs Elbsandsteingebirge als bedeutendeFerneisenbahnstrecke. Der Mittel- und Unterlauf, der sich durch flachere Regionen windet, spielte keine große Rolle bei der Anlage von parallelen Eisenbahnstrecken und Autobahnen. Gleistrassen wurden so angelegt, dass sie viele Städte erreichen und nicht in erster Linie dem Flusstal folgen. So gibt es zum Beispiel keine Ferneisenbahnstrecke zwischen Dresden und Magdeburg entlang der Elbe. Vielmehr verbindet die Relation Dresden–Magdeburg Städte wie Leipzig und Halle (Saale). Zwischen Děčín und der Moldaumündung gibt es in Tschechien Eisenbahnstrecken auf beiden Elbseiten ähnlich wie amMittelrhein. DieWasserfluglinie Altona–Dresden Mitte der 1920er Jahre blieb ein kurzlebiger Exot in der Verkehrsgeschichte der Elbe.
Als internationales touristisches Projekt wurde derElberadweg, der zwischenMělník undCuxhaven der Elbe folgt, eingeführt und ausgebaut. Seine Gesamtlänge an der Elbe – der Weg beginnt 50 Kilometer südlich der Elbe in Prag – beträgt etwa 930 Kilometer.
Die Elbe ist abPardubice in Tschechien bis zur Mündung beiCuxhaven schiffbar. Es gibt aber teilweise Einschränkungen wegen des Tiefgangs, der Kurvigkeit und der Schleusenmaße.
Bis 1946 war die Elbe nur bisPoděbrady schiffbar, dann bisKolín. Ab 1974 begann der Ausbau auf 2,8 m Fahrrinnentiefe bisChvaletice, um das dortigeKraftwerk mit Kohle aus demnordböhmischenLovosice zu versorgen. Die Strecke war am 19. Mai 1977 fertiggestellt, so dass zeitweise bis zu vier Millionen Tonnen Kohle pro Jahr transportiert werden konnten. 1996 wurde die kommerzielle Schifffahrt wieder eingestellt, und die Kohletransporte wurden auf die Bahn verlegt.[65] Die Schiffbarkeit bisPardubice, 102 km bergwärts der Moldaumündung und 211 km bergwärts der deutschen Grenze, wird von Umweltverbänden blockiert.[66] Die Moldau ist ihrerseits von ihrer Mündung bis 20 km bergwärts vonPrag schiffbar.
Die Schiffbarkeit im eigenen Unterlauf der Elbe will die Tschechische Republik durch den Bau der grenznah zu Deutschland gelegenenStaustufe Děčín verbessern. Das seit den 1990er Jahren favorisierte Projekt stößt jedoch auf heftigen Widerspruch nicht nur von Umweltschützern, sondern auch von der CDU/FDP-Regierung im benachbartenSachsen.
Die Elbe (El) wurde 1921 mit ihrem gesamten Anteil in DeutschlandReichswasserstraße. 1949 wurde zunächst der Anteil in der Bundesrepublik Deutschland, ab 1990 auch der Anteil in der ehemaligen DDRBundeswasserstraße.[20] Seit den 1990er Jahren geht die Bedeutung der Elbe als Wasserstraße kontinuierlich zurück. Während 1998 noch etwa 5 MillionenTonnen Güter auf der mittleren Elbe transportiert wurden, waren es 2011 nur noch 0,8 Millionen Tonnen, 2014 0,42 Millionen Tonnen, 2016 0,3 Millionen Tonnen[67][68] und 2018 0,19 Millionen Tonnen.[69]
Wegen häufig auftretenden Niedrigwassers kann die Elbe ihre Funktion als Wasserstraße immer weniger erfüllen. Als Grund werden langanhaltende niederschlagsarme Witterungen im Zuge desKlimawandels genannt. Die offiziell angestrebte Fahrrinnentiefe von 1,4 m wird mittlerweile in drei bis fünf Monaten jedes Jahres unterschritten – doppelt so oft wie noch vor 2014. An 122 Tagen des Jahres 2025 lag der Wasserstand unter dieser für die Binnenschifffahrt notwendigen Mindesttiefe; an über 60 Tagen wurde sogar die Marke von 1,0 m unterschritten. Ein verlässlich durchführbarer Gütertransport per Schiff gilt damit als kaum mehr planbar.[70]
Das Binnenland Tschechien, das über die Elbe an denWelthafen Hamburgs angeschlossen ist, drängt darauf, dass Deutschland die Elbe so ausbaut, dass sie längere Zeit im Jahr schiffbar wird (siehe auch AbschnittFlussausbau, Deichbau). Dies wird oft mit einer aus demVersailler Vertrag und derElbschiffahrtsakte aus dem Jahr 1922 stammenden Pflicht zur Gewährleistung einer Verbindung zwischen Tschechien und Hamburg begründet, wo Tschechien mit demMoldauhafen ein inzwischen nicht mehr genutztes Hafenareal gepachtet hat. Nach einem Gutachten derWissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages besitzen diese Verpflichtungen keine Gültigkeit mehr.[71]
Eine der schwierigsten Passagen für die Schifffahrt ist der Flussbogen vor der DresdnerAltstadt wegen der hohen Fließgeschwindigkeit und der dicht hintereinander liegendenBogenbrücken. Deswegen werden hier viele tschechische Güterschiffe zur Sicherheitgeschleppt. Ein weiterer schwieriger Abschnitt befindet sich zwischen der Havelmündung undHitzacker (Elbe), derBöse Ort – ein schmaler 90°-Knick beiSchnackenburg. Am MagdeburgerDomfelsen beträgt die Fahrrinnenbreite statt der sonst geforderten 50 m nur 35 m. Für die Berufsschifffahrt ist das Begegnen an dieser Stelle nicht erlaubt, die Verkehrsregelung erfolgt durch eine vomWasserstraßen-Neubauamt Magdeburg aus gesteuerteWahrschau, die sich stromaufwärts linksseitig an derSternbrücke und stromabwärts auf demMagdeburger Werder an der Einfahrt zurZollelbe befindet. Schwach motorisierte Frachtschiffe werden im Bereich des Domfelsens wegen der hohen Fließgeschwindigkeit beim Stromauffahren durch Schlepper unterstützt.
Das im Jahr 2003 für den Verkehr freigegebeneWasserstraßenkreuz Magdeburg ermöglicht über die Kanalbrücke ein Überqueren der Elbe in Ost-West-Richtung und eröffnete so eine direkte Verbindung zwischenMittelland- undElbe-Havel-Kanal unter Aussparung des Flusses – hier bestand zuvor aufgrund des niedrigen und unsicheren Wasserstandes der Elbe ein Engpass. Die damit einhergehende Prognose einer erheblichen Steigerung der Gütertransporte trat aber nicht ein. Bis auf den Verkehr im Mittellandkanal sind sie sogar stark zurückgegangen. Über diese Kreuzung ist die Elbe mit derOder, derWeser und überRhein undMain auch mit derDonau verbunden.
Pläne aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, Hamburg mitBremen und dem Mittellandkanal im RaumOsnabrück über einenHansakanal genannten Kanal zu verbinden, der bei Stade von der Elbe abzweigen sollte, wurden in den 1950er Jahren aufgegeben.
Die Elbe gehört von km 0,00 (deutsch-tschechische Grenze) bis km 454,80 (Wittenberge) zurWasserstraßenklasse Va mit Einschränkungen, von dort bis km 607,50 (Oortkaten, Beginn des Hamburger Hafengebiets) zur Klasse VIb; auf beiden Abschnitten gilt dieBinnenschifffahrtsstraßen-Ordnung. Von km 638,98 (Tinsdal, Ende des Hamburger Hafengebiets) bis km 727,73 (Nordsee) gehört sie zur Klasse Va,[23] hier gilt dieSeeschifffahrtsstraßen-Ordnung. Im Hamburger Hafengebiet gilt das Hamburgische Hafenverkehrs- und Schifffahrtsgesetz.
Rechtlich gehören zur Bundeswasserstraße Elbe, im Zuständigkeitsbereich des Wasser- und Schifffahrtsamts Hamburg, als Bundeswasserstraßen[20] noch die Mündungsstrecken der linkselbischen Seitenarme:
Bützflether Süderelbe (BSE) bis 2,5 km oberhalb der Einmündung in die Elbe bei km 659,74,
Ruthenstrom (RuS) bis 2,3 km oberhalb der Einmündung in die Elbe bei km 670,03,
Wischhafener Süderelbe (WSE) bis 3,0 km oberhalb der Einmündung in die Elbe bei km 676,12.
BSE und RuS sind nicht klassifiziert, WSE zählt zur Wasserstraßenklasse I. Auf allen drei Abschnitten gilt die Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung.
DerHamburger Hafen liegt etwa 110 km flussaufwärts von der Mündung (sichtbare Landmarke: dieKugelbake bei Cuxhaven). Er ist nachRotterdam der zweitgrößteSeehafen in Europa und bietet für 320 Seeschiffe Liegeplätze, von denen 38 für großeContainerschiffe vorgesehen sind. Hamburg anlaufende Schiffe passieren beiWedel dieSchiffsbegrüßungsanlageWillkomm-Höft, eine lokale Besonderheit und private Initiative desSchulauer Fährhauses von 1952. Auslaufende Schiffe werden ebenfalls entsprechend verabschiedet mit dem Wunsch zur glücklichen Wiederkehr.
Panoramaansicht der Elbe und des Hamburger Hafens vom Turm desMichels
Zwischen Hamburg und der Nordsee gibt es mehrere kleinere Seehäfen, ein solcher fürStückgut zum Beispiel in Brunsbüttel (rechtsseitig) und Cuxhaven (linksseitig). Die Häfen an der Elbe oberhalb – also flussaufwärts – Hamburgs dienen nicht nur derBinnenschifffahrt, sondern sind „trimodal“ angeschlossen, d. h., dass sie auch von der Eisenbahn und dem Lkw bedient werden. Der Magdeburger Hafen wurde mit einerNiedrigwasserschleuse so ausgebaut, dass seine Wassertiefe unabhängig vom Elbwasserstand stets ausreichend fürBinnenschiffe ist. Dadurch wird erreicht, dass er für vomMittellandkanal oder vomElbe-Havel-Kanal einlaufende Schiffe erreicht werden kann, wenn die Elbe Niedrigwasser führt.
Weitere Binnenhäfen sind inAken, Riesa, Dresden (Alberthafen),Děčín,Ústí nad Labem (einst der größte Binnenhafen Europas) undLovosice. Während für die deutschen Binnenhäfen im 17. Jahrhundert eigens Hafenbecken ausgehoben wurden, liegen die Häfen von Děčín, Ústí nad Labem und Lovosice auf Grund des engen Tals direkt am Ufer der Elbe. Die Bedeutung dieser Häfen ging immer weiter zurück. So wurden 2018 in der Summe aller Häfen des Sächsischen Hafenverbundes nur noch 152.000 Tonnen über das Binnenschiff umgeschlagen, das sind nur 5,7 % der Umschlagsmenge der Häfen. Der größte Teil des Güterumschlags erfolgt dort zwischen Straße und Schiene.
Vor dem DresdnerTerrassenufer – neben weiteren Anlegern für Kabinenfahrgastschiffe – liegt die zentrale Anlegestelle derSächsischen Dampfschiffahrt. Sie ist nach denSt. Pauli-Landungsbrücken in Hamburg die zweitgrößte Anlegestelle im Linienschiffsverkehr der Elbe.
Die erste weithin bekannteBrücke im deutschen Verlauf der Elbe ist dieLoschwitzer Brücke inDresden, wegen ihrer Farbgebung auch bekannt alsBlaues Wunder. Im Jahr 1893 war die Auslegerbrücke fertig, heute ist sie ein technisches Denkmal. DasBlaue Wunder ist die fünfte Elbbrücke unterhalb der tschechischen Grenze. Ihr folgt im Stadtgebiet Dresdens (nachWaldschlößchenbrücke,Albertbrücke undCarolabrücke) als neunte Elbbrücke die älteste noch vorhandene Flussbrücke über die Elbe: dieAugustusbrücke, deren mittelalterliche Reste noch heute vorhanden, aber nicht öffentlich zugänglich sind.
Im unteren Mittellauf ist dieElbbrücke Dömitz derB 191 bemerkenswert. Dabei handelt es sich um eine 970 m lange Brücke zwischen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, die erstmals im Jahr 1936 eröffnet wurde. Im Zweiten Weltkrieg unpassierbar geworden, blieb sie lange ein Symbol der deutschen Teilung. Auf westlicher Seite konnte die Brücke bis ans Flussufer begangen sowie mit Fahrrädern befahren werden und entwickelte sich so zu einem beliebten Ausflugsziel. VomBundesgrenzschutz überwacht, war hier ein unmittelbarer Blick auf das gegenüberliegende, mit Stacheldraht und Gitterzäunen versperrte Ostufer und den alten Straßenverlauf möglich; auf der östlichen Seite war dagegen das Ufer nicht zugänglich. Die heutige Brücke mit einer Spannweite von 178 m wurde zu Beginn der 1990er Jahre im Rahmen des ProjektesWiedervereinigung der Verkehrswege neu errichtet. Sie ist in dem zirka 115 km langen Abschnitt zwischenWittenberge undLauenburg die einzige Straßenbrücke – sonst verkehren dort nur Auto- und Personenfähren. Zwei Kilometer stromaufwärts findet sich die Ruine der 1870 erbauten Eisenbahnbrücke Dömitz der ehemaligenZweigbahn Wittenberge–Buchholz, von deren früherer Streckenführung noch die Gleisenden sowohl in Dömitz als auch inDannenberg liegen. Sie wurde ebenfalls gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Bei Lauenburg quert eine gemeinsame Straßen- und Eisenbahnbrücke (eingleisig) die Elbe.
Mit Errichtung derStaustufe Geesthacht 1960 wurde zugleich eine leistungsfähige Straßenverbindung über den Fluss im Verlauf derB 404 geschaffen(siehe HauptartikelStaustufe Geesthacht). Hier endet derMittellauf der Elbe und beginnt dieUnter- oderNiederelbe.
Für den Straßen- und Bahnverkehr liegen die letzten baulichen Flussquerungen vor der Mündung in Hamburg. Es sind dies dieHamburger Elbbrücken sowie deralte und derneue Elbtunnel. Der neue Elbtunnel, durch den die AutobahnA 7 geführt wird, bleibt auch nach der Erweiterung auf vier Röhren ein Nadelöhr im norddeutschen beziehungsweise nordeuropäischen Straßennetz. Im Zuge der Westverlängerung derA 20 /A 22 ist einweiterer Elbtunnel beiDrochtersen geplant.
Im Grenzbereich nach Tschechien verkehrt eine regelmäßige Fährverbindung für Fußgänger und Radfahrer vom am linken Elbufer liegenden BahnhofSchöna nachHřensko am gegenüberliegenden tschechischen Elbufer. Ein weiteres Wanderschiff befährt die Strecke vonBad Schandau überKrippen undSchmilka nach Hřensko.[72] Weitere Fähren in Tschechien verbinden etwa die OrteMalé Žernoseky undVelké Žernoseky sowieLovosice undPíšťany zum Píšťany-See.
Entlang der weiteren Oberelbe werden bis auf die Fähre zwischenOberrathen und Niederrathen alle Fährverbindungen vomVerkehrsverbund Oberelbe organisiert. In Dresden werden die Fähren durch dieDresdner Verkehrsbetriebe (DVB) betrieben, in der Sächsischen Schweiz vomRegionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE) und im Raum Meißen von derVerkehrsgesellschaft Meißen (VGM). Besonders hoch ist die Fährdichte in der Sächsischen Schweiz, wo an vielen Fährstellen dieS-Bahn-Stationen am linken Ufer mit den Gemeinden am rechten Ufer verbunden werden. In Dresden gibt esdrei Fährstellen. DieSchloßfähre am Schloss Pillnitz ist zusätzlich als Autofähre ausgelegt. Flussabwärts von Dresden gibt es an der Oberelbe längere Abschnitte ohne feste Flussquerung. So verkehren auf den 25 Kilometern Flussstrecke zwischen Meißen und Riesa nur zwei Fähren.
Der Abstand zwischen den Brückenorten, von denen freilich einige mehrere Brücken haben, ist an der Mittelelbe teilweise recht groß. Daher sind die zahlreichen Fähren wichtig sowohl für den regionalen Verkehr (insgesamt), als auch für den überregionalen Fahrradverkehr. Viele Fähren zumindest über die obere Mittelelbe sindGierseilfähren, die von einem langen Kabel gehalten und schräg in den Strom gelegt von der Kraft des Wassers von einem Ufer zum anderen bewegt werden. Das ist einerseits äußerst umweltfreundlich, führt aber andererseits bei Hochwasser zu wesentlich längeren Ausfällen als bei Motorfähren. Die Fähre bei Sandau und die bei Havelberg fahren inzwischen je nach Wasserstand und Jahreszeit entweder als Gierseilfähre oder als Motorfähre.
Die AutofähreZollenspieker–Hoopte zwischen den HamburgerVierlanden und dem niedersächsischen Ufer beiWinsen (Luhe), dem Sitz des Landkreises Harburg, hat überwiegend touristische Bedeutung und verkehrt von März bis November im 10-Minuten-Takt (bis 50 Tonnen Gewicht). Im Hamburger Stadtgebiet lassen sich die Schiffslinien derHADAG (imHamburger Verkehrsverbund HVV) als Fähre für Personen und Fahrräder nutzen, vor allem als Verbindung von denSt. Pauli-Landungsbrücken,Altona undTeufelsbrück nachFinkenwerder und zu zweiMusical-Spielstätten direkt am Südufer derNorderelbe sowie die VerbindungBlankenese–Cranz an derEste. Vom holsteinischenSchulau am westlichen Rand des Hamburger Stadtgebietes verkehrt ganzjährig die Personenfähre (LSF) zur niedersächsischenSamtgemeinde Lühe (Altes Land). Wichtig fürPendler war die zurzeit eingestellteElbe-City-Jet-Verbindung Hamburg–Lühe–Staderersand (Stade) mitKatamaran-Schnellfähren.
Die wichtigste Fähre über dieUnterelbe ist dieElbfähre Glückstadt–Wischhafen, die mit vier Fährschiffen betrieben wird. Sie kann bei einer Fahrzeit von etwa 25 Minuten ihren Takt auf 20 Minuten verdichten. Sie ist nicht zuletzt für Radfahrer attraktiv, denen die oft langen Wartezeiten für Kfz erspart bleiben.
DieFährverbindung Brunsbüttel–Cuxhaven hat eine bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Geschichte. Sie wurde aber immer nur zeitweise betrieben und ist seit dem 15. Dezember 2021 eingestellt.
In den Dresdner TrinkwasserwerkenHosterwitz undTolkewitz sowie im NutzwasserwerkSaloppe wirdUferfiltrat genutzt. In Hosterwitz wird zudem bei Bedarf das Grundwasser mit Flusswassergestreckt.[73] 2008 stammten 27 % des Dresdner Trinkwassers aus dem Uferfiltrat sowie 14 % aus angereichertem Grundwasser.[74]
Aus der Elbaue bei Torgau wird Rohwasser für die Trinkwasserversorgung einer ganzen Region gewonnen. Die dortigen Wasserwerke sind Teil derFernwasserversorgung Elbaue-Ostharz.
Die Wasserkraft der Elbe diente früher dem Antrieb vonSchiffsmühlen, zuletzt nur noch in Böhmen. Aber durch die seit Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte Flussregulierung und Errichtung von Staustufen verringerte sich die Fließgeschwindigkeit so, dass alle Schiffsmühlen abgetragen wurden, so zum Beispiel die inWegstädtl und zuletzt die inPistian oberhalb derPorta Bohemica am 27. Januar 1911.
Wasserkraftwerke gibt es nur in Tschechien, am deutschen Verlauf der Elbe wurden keine errichtet.
An der Unterelbe standen vierKernkraftwerke, die das Flusswasser für ihren Kühlkreislauf benötigten. FürKernreaktoren sind die starken Wasserstandsschwankungen und die Niedrigwasseranfälligkeit der Elbe ungünstig, da hierdurch eine stetige Versorgung mit Kühlwasser nicht gewährleistet ist. Mittlerweile wurden alle Kernkraftwerke (Kernkraftwerk Brokdorf,Brunsbüttel,Stade sowie am MittellaufKrümmel) stillgelegt.
DasKohlekraftwerk Moorburg wird auch durch Elbwasser gekühlt, wenn nicht genugFernwärme abgenommen wird. DasKraftwerk Vockerode wurde komplett mit Elbewasser gekühlt, ist aber inzwischen stillgelegt und teilweise zurückgebaut (Schornsteine gesprengt, Tiefbunker abgerissen, Stromerzeugungsanlagen ausgebaut).
Infolge des Wegfalls von Industrieanlagen und des Baus von Kläranlagen nach 1990 ist das Wasser der Elbe wieder sauber und hat bei Sichttiefen von mehr als einem Meter Badewasserqualität. Die Wasserqualität hängt dabei von den Zuflüssen ab, zudem gelangen in Städten mitMischwasserkanalisation nach starken Regenfällen coliforme Keime in das Wasser. Das Baden ist in allen Orten an der Elbe mit Ausnahme der StadtMagdeburg gestattet. In Hamburg wird vor dem Wellengang der dort fahrenden Frachtschiffe gewarnt. Bei im Sommer üblichemNiedrigwasser treten zwischen denBuhnen und an InnenkurvenSandstrände zu Tage.
Die Nutzung der Elbe als Transport-Wasserstraße geht zurück, die Zahl der Sportboote steigt. Inzwischen fahren dort mehr Sportboote und Fahrgastschiffe als Güterschiffe. Beispielsweise wurden auf der Stadtstrecke Magdeburg im Jahr 2014 1.823 Güterschiffe mit 0,421 Ladungstonnen, 1.610 Fahrgastschiffe, 3.089 Sportboote und 544 sonstige Fahrzeuge (zum Beispiel Polizei, THW) gezählt.[75] Im Jahr 2016 ging die Zahl der Güterschiffe weiter zurück; die Transportmenge sank auf 0,3 Millionen Tonnen. Dagegen nimmt die Nutzung derFahrgastschifffahrt zu. Nach Schätzungen des VereinsBlaues Band sind 2016 zwischen 350.000 und 400.000 Touristen auf der Elbe befördert worden.[68]
Der Elberadweg führt über 1220 Kilometer von der Elbquelle inŠpindlerův Mlýn (Spindlermühle) in Tschechien zur Elbemündung beiCuxhaven. Er wird sowohl von Radfahrern als auch von Fußgängern genutzt und wurde von Mitgliedern desADFC wiederholt zum beliebtestenRadfernweg Deutschlands gewählt.[76] In Sachsen-Anhalt wurde der Elberadweg im Jahr 2015 von 430.000 Touristen genutzt, die durchschnittlich an sechs Aufenthaltstagen 73,29 Euro je Tag ausgaben.[68]
Am 11. Februar 1998 wurde derAsteroid(7671) Albis nach der lateinischen Bezeichnung für den Fluss benannt.
Anders alsRhein undDonau hat die Elbe nie eine bedeutende bzw. herausgestellte Rezeption in der Kunst, Literatur oder der Volkskunst erfahren. Die vonBedřich Smetana komponierteMoldau zum Beispiel widmet sich ausdrücklich nur einem Nebenfluss der Elbe und hat in seinem ZyklusMein Vaterland auch eine andere Zielrichtung. Gleiches gilt für ihren NebenflussSaale, erst recht für dieHavel und wiederum deren NebenflussSpree (vor allem diese in derBerliner Kunst). Unklar ist zudem der konkrete Bezug des Strauß-WalzersAn der Elbe zum Fluss.
Literatur über die Elbe ist rar, hier stehen eher die Städte im Mittelpunkt, wieDresden,Magdeburg undHamburg.
Auch bildlich-künstlerische Darstellungen zur Elbe selbst (das heißt mit direktem Bezug zu ihr) sind wenige vorhanden. Selbst eine der von ihr direkt geprägten Landschaften, dasOstragehege in Dresden (vgl. das GemäldeDas Große Gehege vonCaspar David Friedrich), wird nicht mit dem sie prägenden Fluss in Verbindung gebracht. Sehr bekannt ist dasCanaletto-Blick genannte Ölgemälde desCanaletto genannten MalersBernardo Bellotto, das dieser 1748 in Dresden gemalt hat.
Die Elbe und das Leben auf der Elbe wurde in mehreren Filmen thematisiert:
Hans-Eckhard Dannenberg,Norbert Fischer,Franklin Kopitzsch (Hrsg.):Land am Fluss. Beiträge zur Regionalgeschichte der Niederelbe. Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2006,ISBN 3-931879-20-8.
Bernd Wurlitzer:Riesengebirge. Marco Polo Reiseführer. Mairs Geogr. Verlag, Ostfildern/Innsbruck 1997,ISBN 3-89525-449-5.
Geschichte, Kultur, Tourismus
Andreas Martin,Norbert Fischer (Hrsg.):Die Elbe. Über den Wandel eines Flusses vom Wiener Kongress (1815) bis zur Gegenwart (= Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde. Band 58 =Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden. Band 53). Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2018,ISBN 978-3-96023-205-6 (680 Seiten, zahlreiche, meist farbige Abbildungen).
Klaus-Peter Johne:Die Römer an der Elbe. Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewusstsein der griechisch-römischen Antike. Akademie Verlag, Berlin 2006,ISBN 3-05-003445-9.
Karl Jüngel:Die Elbe. Geschichte um einen Fluß. Tykve, Böblingen 1993,ISBN 3-925434-61-5.
Karl Jüngel:Die Elbe. Eine historische Bilderreise. Convent-Verlag, Hamburg 2001,ISBN 3-934613-24-1.
Hella Kemper:Elbschwimmer. Die Rückkehr einer Badekultur. Murmann, Hamburg 2006,ISBN 3-938017-54-6.
Geologie, Schifffahrt und Naturschutz/Landschaftsschutz
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Hrsg.):Gesamtkonzept Elbe. Strategisches Konzept für die Entwicklung der deutschen Binnenelbe und ihrer Auen. 17. Januar 2017henry.baw.de (PDF; 4,1 MB) HENRY,Hydraulic Engineering Repository.
Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. (Hrsg.):150 Jahre Elbstrombauverwaltung (= Schriften der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft. Band 26). Siegburg 2016 (pdf; 61,6 MB (PDF) auf HENRY,Hydraulic Engineering Repository).
Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE):Die Elbe und ihr Einzugsgebiet – Ein geographisch-hydrologischer und wasserwirtschaftlicher Überblick. Magdeburg 2005 (Digitalisat).
Werner Pälchen, Harald Walter (Hrsg.):Geologie von Sachsen. Teil 1:Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte. 2., korrigierte Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2011,ISBN 978-3-510-65270-9.
Eberhard Lattermann:Ausbauvarianten für die Wasserstraße Elbe. In: Technische Universität Dresden, Institut für Wasserbau und technische Hydromechanik (Hrsg.):Die Elbe – Wasserstraße und Auenlandschaft (= Dresdner Wasserbauliche Mitteilungen. Band 5). Technische Universität Dresden, Institut für Wasserbau und technische Hydromechanik, Dresden 1994, S. 13–24 (henry.baw.de (PDF; 3,22 MB) HENRY,Hydraulic Engineering Repository).
Markward Herbert Fischer, Nadine Janetschke, Martin Kaden, Jan-Michael Lange:Auf der Elbe von Bad Schandau nach Diesbar-Seußlitz (= Miniaturen zur Geologie Sachsens. Georouten. Heft 1). Dresden 2012,DNB1138363987.
Martin Eckoldt (Hrsg.):Flüsse und Kanäle. Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen. DSV-Verlag, Hamburg 1998,ISBN 3-88412-243-6.
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↑Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil III 2014. (PDF) In: dgj.de, Lage im Jahrbuch nicht mit „oberhalb der Mündung“, sondern mit „unterhalb der Grenze“ (zur CR) angegeben, daher Lage des Pegels (191,33 km o.d.M.) aus Lage der Mündung (727,73 km u.d.G.) abzgl. Lage des Pegels (536,4 km u.d.G.) errechnet. Freie und Hansestadt Hamburg, Hamburg Port Authority, S. 129, abgerufen am 7. März 2021 (ISSN0949-3654).
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↑vgl. Klaus-Peter Johne:Die Römer an der Elbe. Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewusstsein der griechisch-römischen Antike. Berlin 2006, S. 152.
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↑Diese Aussage des Augustus in denRes gestae divi Augusti 26 ist streng genommen sogar korrekt, denn unmittelbar an der Elbmündung siedelten die Chauken, die im Jahr 9 n. Chr. nicht von den Römern abgefallen waren.
↑Tacitus:Annales2,14,4, Übersetzung nach Hans-Werner Goetz, Karl-Wilhelm Welwei:Altes Germanien. Auszüge aus den antiken Quellen über die Germanen und ihre Beziehungen zum römischen Reich. Teil 2. Darmstadt 1995, S. 105.
↑Tacitus:Annales2,41,2, Übersetzung nach Hans-Werner Goetz, Karl-Wilhelm Welwei:Altes Germanien. Auszüge aus den antiken Quellen über die Germanen und ihre Beziehungen zum römischen Reich. Teil 2. Darmstadt 1995, S. 117.
↑Teil XII, Kapitel III, Artikel 331, 332 des Versailler Vertrags (zu finden in:Gesetz über den Friedensschluß zwischen Deutschland und den alliierten und assoziierten Mächten vom 16. Juli 1919 mit angehängtemVersailler Vertrag vom 28. Juni 1919. In:Reichsgesetzblatt, Nr. 140 vom 12. August 1919, S. 689 ff., hier S. 1219,Digitalisat)
↑Die neue Wanderausstellung: „28 Jahre getrennt“. (PDF; 937 kB) Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, 4. August 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2016; abgerufen am 21. Oktober 2016 (Bericht über die Ausstellungseröffnung).
↑Ulrich Hübner:Der Neubau der Augustusbrücke. In: Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.):Dresdner Elbbrücken in acht Jahrhunderten, Dresdner Hefte Nr. 94,ISBN 978-3-910055-90-2, S. 35–43, hier speziell S. 42.
↑abLars Kühl:Als die Elbe austrocknete. In:Sächsische Zeitung vom 4. Juli 2015,online. Abgerufen am 13. April 2020.
↑Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe:Geschichte
↑Die Elbüberführung gelang nicht mehr; 1942 wurden die Bauarbeiten an der Kanalbrücke über die Elbe und am Schiffshebewerk Hohenwarthe eingestellt (sieheWasserstraßenkreuz Magdeburg).
↑Vladimír Žák: Historie přepravy uhlí po Labi. 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2013; abgerufen am 1. Dezember 2013 (tschechisch).
↑Wasserwerk Dresden-Hosterwitz. (PDF; 366 kB) In: drewag.de. Januar 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 8. Juni 2017.
↑Trinkwasser. In: dresden.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2015; abgerufen am 9. Oktober 2014.