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Eisenach

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Stadt in Thüringen; zu anderen Bedeutungen sieheEisenach (Begriffsklärung).
WappenDeutschlandkarte
Eisenach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Eisenach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:50° 59′ N,10° 19′ O50.9832110.31586215Koordinaten:50° 59′ N,10° 19′ O
Bundesland:Thüringen
Landkreis:Wartburgkreis
Höhe:215 m ü. NHN
Fläche:104,17 km²
Einwohner:40.747 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:391 Einwohner je km²
Postleitzahl:99817
Vorwahlen:03691, 036920, 036928
Kfz-Kennzeichen:WAK, EA, SLZ
Gemeindeschlüssel:16 0 63 105
LOCODE:DE EIS
NUTS:DEG0N
Stadtgliederung:Kernstadt, 11Ortsteile[2]
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 2
99817 Eisenach
Website:www.eisenach.de
Oberbürgermeister:Christoph Ihling (CDU)
Lage der Stadt Eisenach im Wartburgkreis
Karte
Karte
Luftbild der Altstadt von Eisenach

Eisenach ist eineGroße Kreisstadt imWartburgkreis inThüringen, im Tal derHörsel am Nordrand desThüringer Waldes.

Bekannt ist Eisenach vor allem durch dieWartburg oberhalb derAltstadt. Sie war imMittelalter Residenzstadt derLandgrafen von Thüringen und später der Herzöge vonSachsen-Eisenach. Seit dem Ende derMonarchie führt die Stadt den Beinamen Wartburgstadt.[3]

Eisenach ist zudemLutherstadtMartin Luthers Mutter stammte aus Eisenach, und Luther ging hier ab 1498 zurSchule. 1685 wurdeJohann Sebastian Bach in Eisenach geboren, dessenVater hierStadtpfeifer und herzoglicherHoftrompeter war.

Im 19. Jahrhundert setzte auch in Eisenach die Industrialisierung ein. 1896 wurde dieFahrzeugfabrik Eisenach gegründet, in der in derDDR derWartburg gebaut wurde. DieAdam Opel AG führt den Automobilbau seit 1990 fort; die Automobilindustrie (Opel,Bosch) beschäftigt über 4000 Mitarbeiter in Eisenach.

Eisenach ist Hochschulstadt (staatlicheHochschule fürduale Studiengänge).[4]

DieMittelstadt war von 1998 bis zum 30. Juni 2021kreisfreie Stadt.[5][6] Mit der Einkreisung erhielt sie als erste Stadt Thüringens den Status einer Großen Kreisstadt. Eisenach ist diesiebtgrößte Gemeinde Thüringens und Zentrum für Westthüringen und angrenzende hessische Gemeinden. In derRaumordnung nimmt die Stadt die Position einesOberzentrums ein.

Geographie

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Topographische Lage von Eisenach – Quelle: OpenTopoMap (2013)

Naturraum und Kulturlandschaft

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Eisenach liegt inmitten einerMittelgebirgslandschaft. DieKernstadt befindet sich im hier beckenförmig aufgeweiteten Tal derHörsel und auf den angrenzenden Berghängen.

Nördlich der Kernstadt erstreckt sich eine ausgedehnte Hochfläche bis zum Rand desHainich mit den StadtteilenHötzelsroda,Neukirchen,Madelungen undBerteroda. Östlich von Eisenach befinden sich das Hörseltal und die nördlich angrenzendenHörselberge, die der Sage nach die Heimat vonFrau Holle sein sollen. Nördlich der Hörselberge liegt das Tal derNesse, die am EisenacherPetersberg in die Hörsel mündet.

Im Süden und Südwesten steigt der Thüringer Wald steil auf Höhen über400 m ü. NN an. Der höchste vollständig im Stadtgebiet liegende Berg ist mit 411 m der Burgberg der Wartburg. Der höchste Punkt des Stadtgebiets (460 m) befindet sich an der Stadtgrenze am Nordhang des Großen Drachensteins (470 m), an der Weinstraße. Von der Südspitze des Stadtgebiets, derHohen Sonne (434 m), verläuft die Stadtgrenze 7 km entlang desRennsteigs auf dem Kamm des Thüringer Waldes bisClausberg (415 m). Kurz vor Clausberg quert sie denPassübergang derB 84 am Vachaer Stein (368 m ü. NN). Zwischen der Hohen Sonne und der Stadt befinden sich dieDrachenschlucht und die Landgrafenschlucht. DasVerfluchte Jungfernloch, eine Felshöhle, liegt ebenso wie dasBurschenschaftsdenkmal und die Wartburg in den Bergen des südlichen Stadtgebiets.

Westlich von Eisenach, beiStedtfeld, verengt sich das Hörseltal auf wenige hundert Meter Breite. An der Thüringer Pforte beiHörschel mündet die Hörsel in dieWerra, und dort beginnt der Rennsteig als Kammweg des Thüringer Waldes. Die StadtteileGöringen,Wartha undNeuenhof liegen südlich des Rennsteigs im Werratal. Der tiefste Punkt des gesamten Stadtgebietes befindet sich unweit nördlich des Stadtteils Hörschel auf etwa196 m ü. NN im Werratal. Am ehemaligenNadeltor an der Goethestraße liegt der tiefste Punkt der Eisenacher Altstadt.

Panorama von Eisenach mit der Wartburg, vomBurschenschaftsdenkmal auf derGöpelskuppe gesehen

Eisenach gehört aufgrund seiner Lage am Grenzsaum zweier Naturräume zu den sogenanntenPfortenstädten. Die Stadt vermittelt zwischen dem Werrabergland und den Hörselbergen, zwei vomMuschelkalk geprägtenSchichtstufenlandschaften im Norden und dem von den Sandsteinen und Konglomeraten des Oberrotliegenden geprägten nordwestlichen Thüringer Wald im Süden. Im Nordwesten hat das Stadtgebiet Eisenachs Anteil an der Gerstungen-Creuzburger Werraaue. Die Randberge des Thüringer Waldes südlich des Stadtteils Neuenhof liegen im Norden des Bad LiebensteinerZechsteingürtels. Diese Lage an der Schnittstelle mehrerer Naturräumen war für die Entwicklung Eisenachs im Mittelalter von großer Bedeutung. Sie begünstigte die Entstehung eines Marktes für Rohstoffe wie Holz und Gesteine sowie daraus hergestellte Produkte. Auch landwirtschaftliche Erzeugnisse konnten hier gut gehandelt werden. Zudem förderte die Lage an einer wichtigenPassstraße über den Thüringer Wald die Stadtentwicklung.

Naturräumliche Gliederung

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Nach demHandbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands liegt Eisenach auf der Grenze dreierHaupteinheitengruppen der Gliederung, und zwar demThüringer Becken mit Randplatten (Nummern 47 und 48), demThüringisch-Fränkischen Mittelgebirge (Nummer 39) und demOsthessischen Bergland (Nummer 35). Das von Ostsüdost nach Westnordwest verlaufende Tal der Hörsel und die nördlich angrenzenden Muschelkalkberge werden zumWestthüringer Berg- und Hügelland (Haupteinheit 481) gerechnet, während die Berge südlich des Hörseltals zum Thüringer Wald (Haupteinheit 391) gehören. Die ganz im Westen Eisenachs an der Werra gelegenen Ortsteile Göringen, Wartha und Neuenhof werden zumSalzunger Werrabergland (Haupteinheit 359) und hier zum Neustädt-Hörscheler Werratal (359.13) gerechnet, während Hörschel mit der Hörselmündung zum Creuzburger Werradurchbruch (483.44) desRinggaus gerechnet wird. Die sich nordöstlich anschließenden Ortsteile Stedtfeld, Stregda, Madelungen, Neukirchen, Berteroda, Hötzelsroda und Stockhausen sowie das nördliche Gebiet der Kernstadt liegen demnach im Westthüringer Berg- und Hügelland, die Südstadt Eisenachs imNordwestlichen Thüringer Wald (391.0).

Nach der vom Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands abweichendenNaturräumlichen Gliederung Thüringens desTLUG liegen Göringen, Wartha, Neuenhof und Hörschel in der Werraaue Gerstungen–Creuzburg (6.6), Stedtfeld, Stregda, Madelungen und die nördliche Kernstadt im Werrabergland–Hörselberge (3.3), die Südstadt im Nordwestlichen Thüringer Wald (1.3.1) und Neukirchen, Berteroda, Hötzelsroda sowie Stockhausen im Innerthüringer Ackerhügelland (5.1).

Nachbargemeinden

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Blick von derMichelskuppe auf die Altstadt, dahinter Stadtpark (links) undGöpelskuppe (Mitte), ganz rechts im Hintergrund derInselsberg

Die Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn)Krauthausen,Amt Creuzburg,Lauterbach,Bischofroda,Berka vor dem Hainich,Hörselberg-Hainich,Wutha-Farnroda,Gerstungen undHerleshausen.

Ausdehnung und Gliederung des Stadtgebiets

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Übersicht Stadtteile

Das Eisenacher Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 103,85 km². Davon sind 7,44 km² bebaute Flächen, 6,10 km² Verkehrsflächen, 45,39 km² landwirtschaftliche Nutzflächen und 1,12 km² Gewerbe- und Industrieflächen. Bedingt durch die Lage am Thüringer Wald nehmen die Waldflächen mit 37,52 km² rund ein Drittel des Stadtgebietes ein.[7]

Eisenach besteht aus der Kernstadt sowie den OrtsteilenBerteroda,Hötzelsroda,Madelungen,Neuenhof,Hörschel,Neukirchen,Stedtfeld,Stockhausen,Stregda,Wartha undGöringen.[8]

Die Ortsteile besitzenOrtsteilverfassungen, Neuenhof und Hörschel sowie Wartha und Göringen haben jeweils eine gemeinsame Ortsteilverfassung.[9]

Klima

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Die Niederschlagssummen liegen zwischen 781 und 959 mm pro Jahr, der Mittelwert beträgt 831 mm (Landesdurchschnitt: 837 mm). Im größten Teil des Stadtgebiets liegen die Werte zwischen 800 und 850 mm, nur in den Flussauen von Werra und Hörsel werden 800 mm unterschritten. Mit 850 bis 900 mm pro Jahr werden die höchsten Niederschlagsmengen im Norden und Süden des Stadtgebietes erreicht.[10]

Die Jahresmitteltemperatur der Stadt beträgt 7,6 bis 9,0 °C und entspricht damit dem Thüringer Landesdurchschnitt. Das Jahresmittel der Sonnenscheindauer liegt bei 1423 bis 1444 Stunden pro Jahr. Die vorherrschende Windrichtung in freien Lagen ist Westsüdwest.[11]


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Eisenach
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)−0,80,13,87,712,115,416,916,813,58,93,80,98,3
Mittl. Tagesmax. (°C)1,93,68,213,017,821,222,322,318,913,26,53,312,7
Mittl. Tagesmin. (°C)−3,4−3,3−0,62,56,59,711,611,38,14,61,2−1,43,9
Niederschlag (mm)373637445671625944464847Σ587
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
1,9
−3,4
3,6
−3,3
8,2
−0,6
13,0
2,5
17,8
6,5
21,2
9,7
22,3
11,6
22,3
11,3
18,9
8,1
13,2
4,6
6,5
1,2
3,3
−1,4
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Quelle: Climate-data.org[12]

Naturschutz

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Das Stadtgebiet hat Anteil amLandschaftsschutzgebiet Thüringer Wald und amNaturpark Thüringer Wald. Im nordwestlichen Teil berührt es denNaturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal.Das NaturschutzgebietWälder mit Schluchten zwischen Wartburg und Hohe Sonne nimmt den Großteil des südlichen Stadtgebietes ein. Dort gibt es für den Nordwestlichen Thüringer Wald typischen Laubmischwälder sowie bedeutende Geotope.[13] Unter 15 geschützten Landschaftsbestandteilen,Flächennaturdenkmalen undNaturdenkmalen befinden sich zwei regional bzw. bundesweit bedeutsame Fledermausquartiere.[14]

SchutzobjektJahr der UnterschutzstellungKurzbeschreibung
Basaltgang im Unteren Muschelkalk am Bahnhof Hörschel1977Geologischer Aufschluss
Fledermausquartier Neuenhof1988Fledermaus-Wochenstube von bundesweiter Bedeutung
Donnerkaute bei Neuenhof1988Erdfall
Riffe des Oberen Zechsteins bei Neuenhof1988Geologischer Aufschluss
Feuchtgebiet im Mosewald1985Feuchtbiotop
Fledermausquartier im Stedtfelder Schloss1988Fledermaus-Wochenstube von regionaler Bedeutung
Zechsteinaufschluss an der Göpelskuppe1977Geologischer Aufschluss
Michelskuppe1966Geologischer Aufschluss
Rotliegend an der Wartburgschleife1977Geologischer Aufschluss
Elfengrotte1966Felsformation
Staffelbruch im Rotliegend am Ortsausgang (B 84) Eisenach1977Geologischer Aufschluss
Luisengrotte1966Geologischer Aufschluss
Ludwigsklamm1966Felsformation
Landgrafenschlucht1966Felsformation
Drachenschlucht1977Klamm

Geologie, Geomorphologie

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Die Landgrafenschlucht bei Eisenach mit einem Aufschluss von Konglomeraten des Rotliegenden

Der Anteil des Stadtgebietes am nordwestlichen Thüringer Wald wird im oberflächennahen geologischen Untergrund von der Eisenach-Folge des Oberrotliegend (Saxon) gebildet. Auf die Schichten desWartburg-Konglomerats im Osten folgen im Westen ungegliederteSiltsteine, die sogenannten Schiefertone, und die kiesige Abfolge desHauptkonglomerats. Die erodierenden Bäche zerschnitten schluchtartig die mitSilikat gebundenen und damit harten Konglomerate und Sandsteine und präparierten die zahlreichen hohen Felsbänder heraus, die ebenso wie die Schluchten landschaftsprägend sind. Größere Schluchten sind die Drachenschlucht und die Landgrafenschlucht. Bedeutende Felsen befinden sich unterhalb der Wartburg, an der Teufelskanzel und am Mädelstein.

Die Nordhänge des Hörseltales und die sich nördlich anschließenden Schichtflächen sind von den Schichtgesteinen des mittleren und oberen Muschelkalks und des unterenKeupers geprägt. Die Schichtflächen können zudem vonLößlehm bedeckt sein. Die geologischen Schichten des Werraberglands sind im Bereich von Eisenach durch mehrereherzynisch streichendeVerwerfungen in mehrere Schichtpakete zerteilt. Entlang der Bruchkanten sind die geologischen Schichten meist gegeneinander verkippt. EineSchichtrippe aus Muschelkalk bildet zum Beispiel die bis zu 20 Meter hohen Felsen derMichelskuppe innerhalb des nördlichen Stadtgebietes. An den Verwerfungslinien sind südwestlich des Stadtteils Stregda und um den Eisenacher Friedhof großflächig auch Ton- undMergelsteine des unteren Juras zu Tage getreten.

Der äußerste Westen des Stadtgebietes ist von der Leine-Folge und der Werra-bis-Staßfurt-Folge desZechsteins geprägt. Dort dominieren Kalk- undDolomitstein, aber auchAnhydrit undGips. Die Kupferschieferbank und Riffkalke sind beispielsweise am Burschenschaftsdenkmal aufgeschlossen. Ein Aufschluss mit Gesteinen aus demTertiär ist in einem sogenanntengeologischen Fenster am Bahnhof von Hörschel erhalten geblieben. Es handelt sich um einenBasaltgang imHörschelberg, der zu Zeiten desRhön-Vulkanismus entstanden ist.

Die Talauen von Hörsel und Werra sind mit Auensedimenten, meist lockeren Talsanden, aufgefüllt, die von den Flüssen in jüngerer geologischer Vergangenheit dort abgelagert wurden. Sie sind die größten Verebnungen im Eisenacher Stadtgebiet und als Industriestandorte von Bedeutung. Die Altstadt von Eisenach entstand aufperiglazialem, also während derWeichsel-Kaltzeit entstandenem Verwitterungsschutt am Nordrand des Thüringer Waldes.[15]

Flora und Vegetation

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Trespenrasen am Wartenberg

Diepotenzielle natürliche Vegetation im Eisenacher Stadtgebiet besteht überwiegend ausRotbuchenwäldern. Das Spektrum reicht von Kalk- und Orchideen-Buchenwäldern bis zu Hainsimsen-Buchenwäldern auf denRotliegend-Konglomeraten des nordwestlichen Thüringer Waldes. In den Auen haben sich von Natur aus Erlen-Eschen-Bachwälder und Weiden-Eschen-Auwälder entwickelt, während die Schluchten von Ahorn-Eschen-Schluchtwäldern geprägt sind. An Extremstandorten auf Felskuppen und Graten über Konglomerat und Sandstein können sich Eichen-Trockenwälder entwickelt haben. An steilen Südhängen, wie am Petersberg im Osten der Stadt, erschweren Steilheit und Trockenheit das Baumwachstum. Dort finden sich stellenweise artenreiche Trockengebüsche und-rasen mit häufigen Arten wieSchlehen undWeißdorn sowie selteneren Arten wieBerberitze,Liguster,Kreuzdorn undWacholder. Dieendemische EisenacherMehlbeere kommt an den Hängen amPetersberg vor, dessen Muschelkalkhalden meist von derÄstigen Graslilie dominiert werden.

Die aktuelle Vegetation weicht vielerorts von der potentiell natürlichen deutlich ab. Die Wälder sind forstlich überprägt, wobei nicht standortgerechte Baumarten wieGemeine Fichte,Waldkiefer undSchwarzkiefer eingebracht oder für die Aufforstung erodierter Hänge verwendet wurden. Weite Bereiche, insbesondere im Norden und Osten des Stadtgebietes, unterliegen intensiver landwirtschaftlicher Nutzung mit Kulturpflanzen. Dort finden sich stellenweise Pflanzenarten derAckerbegleitflora wieKlatschmohn oderGeruchlose Kamille.

Im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes amWartenberg im Norden des Stadtgebietes haben sich durch Beweidung mit Schafen ausgedehnte, artenreicheMagerrasenflächen (Trespenrasen) entwickelt. Stellenweise ist dort auch Enzian-Schillergrasrasen zu finden. Die Wälder im Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald des südlichen Stadtgebietes sind besonders naturnah und beherbergen floristische Besonderheiten wie dasZweiblütige Veilchen.Rotbuche undStieleiche sind dort bestandsbildend und erreichen stellenweise ihr natürliches Alter. In den zahlreichen Schlucht- undBlockschuttwäldern finden sich alte und besonders hohe Exemplare derGemeinen Esche und desBergahorns.

Im Westen Eisenachs, zwischen dem Thüringer Wald und dem Automobilwerk, befinden sich ausgedehnte Feuchtgebiete. Dort sindSchilfgebiete, ein See, Bachläufe, Auwälder,Rohrglanzgrasröhrichte, feuchte Hochstaudenfluren undFeuchtwiesen eng miteinander verzahnt: Alte Bäume, darunter mehrereSchwarzerlen, charakterisieren den Bereich ebenso wie der Übergang in naturnahe und mit Felsen durchsetzte Laubwälder.

Geschichte

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Residenzhaus

4. Jahrtausend v. Chr. bis 1150

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Die ältesten Siedlungsspuren reichen etwa 5500 Jahre zurück. Bei denEisenacher Ziegeleien westlich der Mühlhäuser Chaussee fanden sich Spuren derBandkeramiker.[16] Sie lebten in rechteckigen Pfostenhäusern. Weitere archäologische Funde aus dem Bereich der ehemaligen Tongruben weisen darauf hin, dass auch hier Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden.

Wahrscheinlich Ende des 1. Jahrtausends v. Chr. siedelten neben Kelten auch Germanen in der Region, archäologische Funde belegen Siedlungen beiHörschel, Stregda,Stockhausen undSättelstädt. DasThüringer Museum in Eisenach birgt die Artefakte dieser Grabungen.

Bis 531/534 gehörte das Siedlungsgebiet wohl zum Königreich derThüringer. In der älteren Forschung wurde angenommen, die seit der Spätantike in den Quellen erscheinendenThüringer („Toringi“) seien zum Teil aus Gruppen der Hermunduren hervorgegangen, doch wird dies inzwischen bestritten.[17] Im 8. Jahrhundert sollen es fränkische Siedler gewesen sein, die sich am Petersberg nahe der Hörsel niederließen. Dieser Siedlung soll die heutige Stadt Eisenach ihren Namen verdanken.

Im Jahr 1067 sollLudwig der Springer die Wartburg über der heutigen Altstadt errichtet haben. Der Bau der Burg könnte der Beginn des Ausbaus oder der Sicherung einesTerritoriums im Hörseltal gewesen sein. Im Jahr 1080 wurde die Wartburg erstmals vom sächsischen ChronistenBruno von Merseburg imBrunonis de bello Saxonico liber erwähnt. Der Name Eisenach erschien erstmals zum Jahr 1150 in einer schriftlichen Quelle, als ein Ritter Berthold de Isenacha beerdigt werden sollte.[18]

Von der Civitas zur Hauptresidenz der Landgrafen von Thüringen (bis Mitte 13. Jahrhundert)

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Nikolaikirche und Nikolaitor aus dem 12. Jahrhundert im Stil der Romanik
Nikolaikirche mit Wartburg im Hintergrund (Dezember 2022)

Eisenach wurde in den 1180er Jahren alslandgräflicheCivitas nahe einem bereits bestehenden Dorf am Petersberg erstmals urkundlich erwähnt.[18] Die Stadt Eisenach geht in ihrer Entstehung auf drei (zoll-)rechtlich getrennte Marktsiedlungen zurück: den Sonnabendmarkt (heuteKarlsplatz), den Mittwochmarkt (amFrauenplan) sowie den Montagsmarkt auf dem heutigenMarktplatz. Die Lage der Stadt an der Kreuzung von Fernhandelsstraßen ermöglichte die rasche Entwicklung von Handel und Gewerbe, die durch die seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstandeneEisenacher Stadtmauer geschützt wurden. An diese Befestigungsanlage erinnert neben erhaltenen Mauerabschnitten und Turmresten dasNikolaitor, eines der ältesten Stadttore Thüringens.

Neben dem Recht, die Stadtbefestigung anzulegen, erhielt Eisenach als Merkmale der Stadtentwicklung das (eingeschränkte) Verwaltungsrecht, das Recht, Märkte abzuhalten und Steuern einzuziehen, ein Stadtwappen und dasMünzrecht. Auf einen planmäßigen Aufbau der Stadt deuten die parallel und rechtwinklig verlaufenden Gassen, die Platzierung der Kirchen und die Anlage der Handwerkerviertel hin.

Ende des 12. Jahrhunderts wurde die WartburgHauptresidenz derLandgrafen von Thüringen. Innerhalb des ludowingischen Herrschaftsgebietes nahm Eisenach eine zentrale Lage ein, es war Bindeglied der hessischen und thüringischen Gebietsteile. Der Hof des LandgrafenHermann I. von Thüringen galt im Reich als Zentrum desMinnesangs und der Dichtkunst. 1206 soll der legendäreSängerkrieg auf der Wartburg stattgefunden haben.

Ab 1211 lebteElisabeth von Thüringen als Ehefrau des LandgrafenLudwig IV. auf der Wartburg. Sie trat in Eisenach als Wohltäterin auf und stiftete unter anderem ein Hospital, in dem sie sich der Armen, Kranken und Aussätzigen widmete. Nach dem Tode Ludwigs IV. verließ Elisabeth 1228 die Wartburg und wurde 1235 vonPapst Gregor IX. heiliggesprochen. Ludwigs NachfolgerHeinrich Raspe stiftete ihr zu Ehren dasPredigerkloster in Eisenach. 1246 bestätigte Heinrich Raspe der Stadt Eisenach ihre Rechte und Freiheiten. 1247 starb er auf der Wartburg und wurde in Eisenach beigesetzt.

Erbfolgekrieg, Wettinerherrschaft, Stadtrecht (Mitte 13. Jahrhundert bis Ende 14. Jahrhundert)

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Mit Heinrichs Tod erlosch das Geschlecht der Ludowinger, was zumthüringisch-hessischen Erbfolgekrieg zwischen dem EnkelHermanns I., dem Meißener MarkgrafenHeinrich der Erlauchte, dem Heinrich Raspe 1243 dieEventualbelehnung im Falle seines Todes zugesichert hatte, undSophie von Brabant, einer TochterLudwigs IV. führte. Nach Kriegsende (1264) fiel Eisenach an denWettiner Heinrich den Erlauchten. Als unmittelbare Folge dieses Krieges gingen die seither alsLandgrafschaft Hessen bezeichneten Gebiete und andere Herrschaftsteile verloren.[19]

Eisenach hatte bereits unter Heinrich Raspe eine städtische Satzung erhalten, die nur mittelbar in der Handfeste von 1283 überliefert ist.[20] Zugleich war die Stadt in den Rang einesOberhofs erhoben worden. Damit bildeten alle Städte der Landgrafschaft eine Stadtrechtsfamilie. Sie hatten die Eisenacher Rechtsgrundsätze zu übernehmen und sich nach ihnen zu richten.[21] 1286 verlieh Landgraf Albrecht der Stadt das Recht, zwei Bürgermeister zu wählen. 1293 wurde erstmals urkundlich eine gepflasterte Straße („der steinerne Weg“) in Eisenach erwähnt.

1306 versuchte die Stadt vergeblich, den Status einerReichsstadt zu erlangen.[22] Der Kampf gegen die wettinischen Stadtherren führte zur Zerstörung derBurg Klemme und der Wehrtürme der Marienkirche. Nach einer vergeblichen Belagerung der Wartburg ergab sich Eisenach 1308 dem LandgrafenFriedrich dem Freidigen. Als Reparation mussten die Bürger der Stadt die zerstörte Burg Klemme und die Türme der Marienkirche wieder aufbauen.

In den Jahren 1333 bis 1362 wurden dieEisenacher Stadtwillküren niedergeschrieben, eine vom Eisenacher Rat verfasste Sammlung örtlicher Gesetze. Der Priester und StadtschreiberJohannes Rothe verfasste 1387 die heute verschollenenEisenacher Rechtsbücher alsKettenbücher, die als Grundlage für das vonJohannes Purgold Anfang des 16. Jahrhunderts verfasste Rechtsbuch dienten. Johannes Rothe war es auch, der auf der Grundlage der um 1395 vonDominikanermönchen des Eisenacher Predigerklosters verfasstenChronica Thuringorum dieThüringische Landeschronik schrieb.[23]

ZurUnterhaltung wurden in der Stadt EisenachMysterienspiele oderMoralitäten mit religiösem Hintergrund aufgeführt. LandgrafFriedrich der Freidige soll sich 1321 bei der Eisenacher Aufführung vonDas Spiel von den fünf klugen und fünf thörichten Jungfrauen derart erregt haben, dass er einen körperlichen und geistigen Zusammenbruch erlitt und bis zu seinem Tode in geistiger Umnachtung lebte.[24]

Juden siedelten sich vermutlich bereits im 12. Jahrhundert in Eisenach an. Als erster Hinweis auf eine mögliche jüdische Gemeinde um 1235 gilt die Erwähnung des Jechiel ben Jakob aus Eisenach, Verfasser eines synagogalen Gedichts und zweier Klagelieder. Samuel ben Jakob korrespondierte nachweislich im 13. Jahrhundert über religiöse Fragen mitMeir von Rothenburg. Ende des Jahrhunderts sollen die Juden in der Judengasse gelebt haben, die 1342 bei einem Stadtbrand stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, später in der Loeberstraße. Aus den Jahren 1293 und 1323 sind weitere namentliche Nennungen überliefert.[25] 1283 wurden im Stadtrecht Bestimmungen mit Bezug auf jüdische Einwohner festgelegt. Während der Pestzeit ab 1348 kam es zu Übergriffen auf Juden, nach 1411 wurden sie aus der Stadt vertrieben. 1510 wurde ihnen für einige Jahre der Handel, aber nicht die Niederlassung in Eisenach gestattet.[26]

Großer Stadtbrand, Pest, politischer und wirtschaftlicher Niedergang (ab 1342)

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1342 zerstörte ein großer Stadtbrand fast sämtliche Gebäude der Stadt; mit dem Rathaus am Markt verbrannten die städtischen Urkunden. 1349 wurde die Stadt von einer erstenPestepidemie heimgesucht, eine weitere im Jahr 1393 forderte 3000 Opfer in der Stadt.

1406 verlor Eisenach durch den Tod desLandgrafen Balthasar die Hofhaltung und die landgräfliche Verwaltung und damit ihren Status einer landgräflichen Residenz. Dies führte schließlich zum wirtschaftlichen Niedergang der Stadt. Bei der Aufteilung der landgräflichen Besitztümer 1445 fiel Eisenach anWilhelm III., der um 1450 die Eisenacher Münzstätte schließen ließ.[27] Nach dem Tode von Wilhelm III. fiel Eisenach im Zuge derLeipziger Teilung 1485 an dieErnestiner.

Reformation, Aufenthalt Luthers, Bauernkrieg (16. Jahrhundert)

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Luthers Ankunft auf der Wartburg auf einem EisenacherSerienschein von 1921

1498 kamMartin Luther als Lateinschüler zum ersten Mal nach Eisenach. Am 2. Mai 1521 predigte er auf der Rückreise vomWormser Reichstag in derGeorgenkirche. Nachdem er mit derReichsacht belegt worden war, wurde er am Folgetag auf der Wartburg als „Junker Jörg“ untergebracht und so vor möglichen Verfolgern versteckt. Er blieb dort bis zum 1. März 1522, als er die Wartburg gegen den Willen des Kurfürsten wieder verließ. In dieser Zeit übersetzte er dasNeue Testament aus demgriechischen Urtext insDeutsche; es wurde im September 1522 veröffentlicht („Septembertestament“).

Mit dem für 1523 notierten Eintreffen des ausBasel stammenden PredigersJacob Strauß begann der Eisenacher Zinswucherstreit – ein trotz des persönlichen Eingreifens von Luther undMelanchton rasch an Schärfe zunehmender Konflikt – in dessen Folge Eisenacher Bürger zunächst die Zahlung von Zins bei Geldgeschäften verweigerten. In der weiteren Folge fielen Einwohner tumultartig über die vorhandenen kirchlichen Institutionen her, fast alle Kirchen und Klöster wurden schwer verwüstet oder niedergebrannt.[28]

Am 7. Mai 1525 traf derWerrahaufen, ein Heerhaufen aufständischer Bauern imDeutschen Bauernkrieg, vor der Stadt ein, um Unterstützung durch die Stadtobrigkeit und die Bevölkerung zu erwirken. Es gelang dem Stadtkommandanten, die Mehrzahl der arglosen Anführer in die Stadt zu locken, worauf sie sofort verhaftet und nach einem Schauprozess auf dem Markt hingerichtet wurden. Noch heute erinnert ein Kreuz im Pflaster vor der Kirche daran. 17 Sympathisanten aus der Eisenacher Bevölkerung teilten dieses Schicksal Wochen später, nachdem KurfürstJohann der Beständige wieder Herr der Lage geworden war.

1528 wurde Eisenach im Zuge derReformation evangelisch, ersterSuperintendent warJustus Menius.[29]In Thüringen war zu dieser Zeit dieTäuferbewegung stark verbreitet, einer der bedeutendsten Anhänger in Eisenach warFritz Erbe. Er wurde 1533 gefangen genommen und war sieben Jahre imStorchenturm inhaftiert. 1540 wurde er in das Verlies im Südturm der Wartburg verlegt, wo er 1548 starb.[30]

Erneut Residenzstadt (1596), Stadtbrände (1617, 1636), Pest (1626), Hexenprozesse

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Eisenach um 1647 (Merian-Stich)

In den 1550er Jahren errichtete Hanns Leonhardt als Stadtbaumeister und Architekt zahlreiche prächtige Bürgerhäuser im Baustil derRenaissance; der einstige Weinkeller, heute Rathaus, der St.-Georgs-Brunnen auf dem Markt und dasLutherhaus blieben erhalten. Ein derart repräsentatives Stadtzentrum erleichterte es 1596Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Eisenach, seine Residenz vonMarksuhl nach Eisenach zu verlegen. Verheerende Stadtbrände in den Jahren 1617 und 1636, die Drangsale desDreißigjährigen Krieges und die 1626 eingeschlepptePest schädigten die Stadt schwer und bremsten den wirtschaftlichen Aufschwung erneut.[31]

Eisenach und die heutigen Ortsteile Madelungen, Neukirchen und Stregda waren von 1615 bis 1681 vonHexenverfolgung betroffen. Acht Frauen und ein Mann gerieten inHexenprozesse, vier wurden hingerichtet, zwei Frauen widerstanden der Folter und legten kein Geständnis ab, sind aber wie der Mann des Landes verwiesen worden.[32]

Am 21. März 1685 wurdeJohann Sebastian Bach in Eisenach geboren und in der Georgenkirche getauft. Sein VaterJohann Ambrosius Bach war Leiter der Ratstrompeterei. In Eisenach wirkten dieBarockkomponistenJohann Pachelbel undJohann Christoph Bach als Organisten sowieGeorg Philipp Telemann als Hofkapellmeister.

Sachsen-Weimar (1741), Kulturstadt

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Eisenach wurde als Residenzstadt, bis 1757 mit fürstlicher Hofhaltung, im 18. Jahrhundert mehr und mehr eine Kulturstadt. Als architektonisches Symbol dieser neuen Blütezeit gilt das von 1742 bis 1751 am Markt erbauteStadtschloss. 1741 fiel das HerzogtumSachsen-Eisenach vertragsgemäß mit dem Tode des HerzogsWilhelm Heinrich anErnst August I. von Sachsen-Weimar. 1777 weilteJohann Wolfgang von Goethe auf Einladung des HerzogsKarl August von Sachsen-Weimar-Eisenach erstmals auf der Wartburg.

In den Zirkeln derJulie von Bechtolsheim, Goethes „Seelchen“ undWielands „Psyche“, trafen sich am Jakobsplan die angesehensten Geister der Zeit: Neben Goethe und Wieland der Eisenacher PhilosophChristian Schreiber,Friederike von Schardt, die Schwägerin derCharlotte von Stein,Madame de Staël,Benjamin Constant, HerzogAugust von Gotha, GroßherzogKarl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und dessen Gemahlin,Carl Friedrich, der damals regierende Großherzog von Weimar und dessen Gemahlin,Maria Pawlowna, HerzogBernhard von Weimar,Moritz August von Thümmel,Friedrich de la Motte Fouqué,Johann Friedrich Rochlitz,Karl von Müffling, GeneralWilhelm von Dörnberg, GrafJohann von Thielmann,Aaron Burr, der Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika,August von Kotzebue, GrafOtto von Loeben,Johann Benjamin Erhard, und GrafDorotheus Ludwig von Keller und viele andere. Dort traf ein, was Madame de Staël einst sagte: „Alle wahrhaft gebildete Menschen sind Landsleute“.[33]

Napoleon, Kriegsschäden, Typhusepidemie (1807 bis 1814)

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Im Jahr 1807 rasteteNapoleon I. in der Stadt. Während derNapoleonischen Kriege kam es am 1. September 1810[34] zu einem tragischen Unfall: Bei derSchießpulverexplosion eines französischen Munitionstransports mitten durch Eisenach gab es 70 Todesopfer und schwere Schäden in der Stadt. Daran erinnert der 1817 errichteteSchwarze Brunnen in der Georgenstraße, der zu seinem hundertsten Jahrestag sein heutiges Aussehen erhielt. Unzählige Opfer forderte der Rückzug der geschlagenen französischen Armee, als dessen Folge eineTyphus-Epidemie in der Stadt ausbrach. Während des Feldzuges weilte 1814 der russische ZarAlexander I. kurz in Eisenach.[35]

Wartburgfest, Industrialisierung, Kurstadt (19. Jahrhundert)

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Blick auf den Marktplatz mit der vonJohann Wilhelm Sältzer erbauten klassizistischen ehemaligen Bürgerschule von 1825, der alten Post und den Pfarrhäusern am Pfarrberg. Im Hintergrund die Wartburg vor der Errichtung des neuen Bergfriedes und dem Bau der „Neuen Kemenate“. Stahlstich 1856

Im Oktober 1817 trafen aus Anlass des vierten Jahrestags derVölkerschlacht bei Leipzig rund 500 Studenten und Professoren zum erstenWartburgfest zusammen, um 300 JahrenReformation zu gedenken und ein einheitliches und freies Deutschland zu fordern. Ein weiteres Wartburgfest folgte 1848. Seit 1850 feierte derWingolfsbund alle zwei Jahre sein Wartburgfest in Eisenach. 1840 wurde der Physiker und SozialreformerErnst Abbe in Eisenach geboren.

Wirtschaftlich, baulich und kulturell entwickelte sich die Stadt nach 1800 bedeutend schneller als zuvor. 1817 eröffnete in der Fleischgasse (heute Lutherstraße) eine Hebammenschule. Eine Zentralisierung derHebammenausbildung, die „Mediziner und Staatstheoretiker gleichermaßen begrüßten“.[36] Die Kaufleute Eichel, Pfennig und Streiber gründeten die ersten Industriebetriebe;[37] es entstandenSpinnmühlen,Bleiweiß- und Farbenfabriken und mit derKammgarnspinnerei ein erster Großbetrieb. Bedeutung hatte auch das Gerberhandwerk.Die von Eisenach ausgehenden Verkehrswege wurden als bequeme Fahrstraßen ausgebaut und schufen die Verbindung zumEisenacher Oberland in derRhön, einem durch denWiener Kongress zugesprochenen Gebietsteil dersäkularisiertenFürstabtei Fulda.

DieBiedermeier-Zeit begünstigte die Anlage von Landschaftsparks; so legte Kaufmann Christian Friedrich Roese auf dem noch kahlen Metilstein einenWaldpark an.[38] Zur selben Zeit entstanden die Gärten am Pflugensberg und an der Spicke, der Kartausgarten, der Clemdagarten und Pfennigs Garten. Die Gründung derGroßherzoglich-Sächsischen Forstlehranstalt durchForstratGottlob König im Jahr 1830 setzte diese Tendenz fort. Rings um die Stadt entstanden erste Restaurants und Vergnügungsplätze, in der Stadt die erstenCaffeehäuser undBallsäle. In den zeittypischenGesellschaftssalons, in Eisenach die Clemdagesellschaft für die „gebildeten Stände“, trafen sich höhere Beamte, Unternehmer, Offiziere, aber auch der Landadel zu kulturellen Gesprächen, Musik und Unterhaltung.

Kolorierter Plan von Eisenach, 1837
DieEisenacher ZiegeleiSältzer mit dem Hoffmannschen Ringofen, 1875
Bierdeckel derPetersberger Brauerei Erbslöh und Schuchard, Eisenach, um 1885
Wartburg-Motorwagen. Eine Anzeige der Fahrzeugfabrik Eisenach aus dem Jahre 1902
Eisenach um 1900

Im Jahr 1820 errichtete der ArchitektJohann Wilhelm Sältzer in Eisenach eineZiegelbrennerei, die später sein SohnEduard Sältzer ausbaute und die durch die Einführung desHoffmannschen Ringofens Maßstäbe für eine wirtschaftliche Herstellung des in derGründerzeit dringend benötigten Baumaterials in Thüringen setzte. 1847 folgte der Anschluss an dieThüringer Bahn nach Gotha, Erfurt, Weimar, Halle und Leipzig im Osten. Die Strecke wurde 1849 nachBebra in Hessen verlängert, so dass Bahnverbindungen nach Frankfurt am Main und Kassel bestanden. Als letzte Bahnstrecke wurde 1858 dieWerrabahn eröffnet, die über Meiningen und Coburg an den Main führte. Im heutigen Ortsteil Wartha begann westlich von Eisenach die 1907 eröffneteBahnstrecke Schwebda–Wartha nach Eschwege, die 1969 stillgelegt wurde. Die gute infrastrukturelle Anbindung begünstigte die Entwicklung Eisenachs zu einem bedeutenden Tagungsort, insbesondere für evangelische Organisationen.[39]

1859 wurde derDeutsche Nationalverein im GasthofPhantasie gegründet.August Bebel undWilhelm Liebknecht gründeten im GasthausGoldener Löwe 1869 dieSozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) und verfassten derenEisenacher Programm. In der weiteren Entwicklung bis 1890 ging aus ihr dieSPD hervor. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt führte um 1870 zur Gründung weiterer Fabriken, der Herdfabrik Gebrüder Demmer, der Schuhleistenfabrik Hermann Berger, der Kunsttöpferei August Saeltzer, der Farbenfabrik Arzberger, Schöpff & Co., der Fensterfabrik Wilk & Oehring, der Klosterziegelei Eisenach Stein & Co. sowie 1873 der Petersberger Brauerei Eisenach des KaufmannsAlbert Erbslöh, die später in der Aktien-Brauerei Eisenach aufging und heute als Wartburg Brauerei Eisenach GmbH besteht.

1896 wurde dieFahrzeugfabrik Eisenach gegründet, mit der die Eisenacher Automobilindustrie ihren Anfang nahm. Zur Versorgung der Stadt entstand 1862 eine(Leucht-)Gasanstalt, 1874 ein Wasserwerk, 1887 das Post- und Telegraphenamt und 1892 der städtische Schlachthof sowie das Elektrizitätswerk. Dieses ermöglichte ab 1897 den Betrieb derEisenacher Elektrischen Straßenbahn. Zahlreiche Banken und Versicherungen richteten um 1900 in der Innenstadt Filialen ein, 1905 entstand im Norden des Stadtzentrums eineFiliale der Reichsbank.

Bereits seit 1822 bestand in Eisenach eine Infanterie-Garnison, die Truppenstärke wurde 1831 mit 165 Mann beziffert. Auf Betreiben der Stadtverwaltung wurde 1869 mit dem Bau derStädtischen Kaserne in der Hospitalstraße begonnen. Dort war von 1871 bis 1914 dasII. Bataillon des 5. Thüringer Infanterieregiments Nr. 94 stationiert.

1899 wurde das Denkmal desWingolfsbundes vollendet, 1902 dasBurschenschaftsdenkmal eingeweiht, 1904 derheutige Hauptbahnhof, 1906 dasVolkshaus Stern und 1907 dasBachhaus eröffnet. 1908 wurde das ersteLichtspieltheater eröffnet und 1913 entstand ein Tiergarten amWartenberg. Eisenach wurde um 1900 Tagungs- und Kongressstadt. Am 19. Januar 1901 wurde im Hotel Kaiserhof unter Mitwirkung des Direktors der Fahrzeugfabrik Eisenach,Gustav Ehrhardt, der Verein Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller gegründet, der 1946 inVerband der Automobilindustrie umbenannt wurde.[40] DieKurbad-Eisenach-Gesellschaft wurde 1905 gegründet, es entstanden zahlreiche Hotels und Pensionen, dieWandelhalle, ein Spielcasino, Bäder, Parkanlagen und Sanatorien.[41] Die Kurbad-Gesellschaft erwarb die Nutzungsrechte für die alsGroßherzogin-Karolinen-Quelle gefassteMineralwasserquelle beiWilhelmsglücksbrunn und ließ eine Wasserleitung von dieser bis in die Wandelhalle verlegen, in der am 8. Juli 1906 der Kurbetrieb in Eisenachs Südstadt eröffnet wurde.[42] Mit dem Ersten Weltkrieg kam der Kurbetrieb in Eisenach weitgehend zum Erliegen.

Zweite jüdische Gemeinde (ab 1804)

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Mit der Erlaubnis für den thüringischenHoffaktor Michael Rothschild 1804 setzte eine bescheidene jüdische Zuwanderung ein. In den 1820er-Jahren kamen aus den Landgemeinden, den umliegenden „Judendörfern“ Lengsfeld, Gehaus, Herleshausen, Nesselröden, Geisa weitere Familien. Doch erst zu Beginn der 1860er Jahre kam es zur Gründung einer kleinen Gemeinde, die 72 Mitglieder im Jahr 1864 zählte, 1877 bereits 287. Um 1864 wurde als erster Lehrer der jüdischen Gemeinde Jacob Heidungsfeld angestellt, der zudem alsKantor bis zu seinem Tode 1897 arbeitete. 1865 wurde die Israelitische Religionsschule gegründet, 1868 eineMikwe eingerichtet (Clemensstraße 5).

Eisenach war von 1846 bis 1876 unter demRabbiner Mendel Heß und ab 1912 Sitz des LandesrabbinatesSachsen-Weimar-Eisenach, das die GemeindenApolda,Aschenhausen, Eisenach,Gehaus,Geisa,Jena,Ilmenau,Stadtlengsfeld,Vacha und Weimar umfasste. Von 1898 bis 1930 warJosef Wiesen Rabbiner, ab 1912 in Eisenach. Er starb im November 1942 imKonzentrationslagerTheresienstadt.

Die Eisenacher Juden betätigten sich zunächst imVieh-,Tuch- und Modewarenhandel, dann im Handel mitFell-,Leder- undLandwirtschaftsprodukten, mitWolle,Holz undManufakturwaren. 1877 gab es zwei jüdische Rechtsanwälte, einen Arzt, einen Redakteur, einen Versicherungsagenten, zwei Bankiers usw. Renommierte Geschäfte waren das Damenmodegeschäft Löwenstein, das Herrenmodegeschäft Dreyfuß, aber auch Industrieunternehmen wie die Trommelfabrik Weinstein. 1904 zählte die Gemeinde die höchste Mitgliederzahl mit 430, 1906 zählte sie nur noch 386 Mitglieder.[26]

Zwischen den Weltkriegen

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Anleihe der Stadt Eisenach von 1923 für die Finanzierung von Grundstücksankäufen, Wohnungsbauten, Baudarlehen sowie für die städtischen Werke

Nach demErsten Weltkrieg war die Stadtbevölkerung im Jahr 1919 auf 40.000 Einwohner angewachsen. In den neu entstandenen Wohngebieten der Vorstädte und nördlich der Eisenbahntrasse wurden deshalb bevorzugt viergeschossige Häuser gebaut. Bedeutend luxuriöser waren die Wohnverhältnisse in den im südlichen Stadtgebiet entstandenen VillenkolonienMariental,Predigerberg,Karthäuserhöhe undMarienhöhe, dort siedelten sich überwiegend Pensionäre und Beamte an.[43] Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung war auch die Neugründung der jüdischen Gemeinde in Eisenach verbunden, die sich zum Teil aus Geschäftsleuten ausStadtlengsfeld und demEisenacher Oberland zusammensetzte. Mittelpunkt derEisenacher israelitischen Gemeinde war die 1885 in der damaligenWörthstraße (heute:Karl-Marx-Straße) erbauteSynagoge, sie wurde am 9. November 1938 bei derReichspogromnacht in Brand gesteckt und zerstört. Im Ersten Weltkrieg starben 23 jüdische Soldaten aus Eisenach.[26]

Das 2. Ersatz-Bataillon 167 wurde 1917 von Eisenach nachKassel verlegt und im November das Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 83 aus Eschwege übernommen. Das aus Schlesien nach Eisenach verlegte Panzerregiment II bezog im Oktober 1935 die neu gebauten Kasernen am Ludendorffwall (heute Ernst-Thälmann-Straße).[44]EinDenkmal für die Märzgefallenen am Eingang derFrankfurter Straße erinnert an einen blutigen Militäreinsatz am 18. März 1920 beimKapp-Putsch, dabei fanden fünf Eisenacher Arbeiter den Tod. Von 1920 bis 1940 war Eisenach das Zentrum derNeulandbewegung vonGuida Diehl. Die Organisation und derNeulandverlag hatten ihren Sitz imNeulandhaus; die Stadt war jährlich Schauplatz desNeulandtages. 1920 nahm die neu gegründetethüringische Landeskirche ihren Sitz in Eisenach.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

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Am 30. Januar 1933 übernahm dieNSDAP dieMacht. Zunächst ergab sich ein starker wirtschaftlicher Impuls. Es wurden Wohnsiedlungen (Am Klosterholz, Kirschberg), zwei Schulen, das Gebäude der Thüringer Staatsbank in der Karlstraße und das Verlagsgebäude der Thüringer Tagespost, dasDiakonissenmutterhaus am Karlsplatz und eine Waldbühne errichtet. Im Rahmen der Wiederaufrüstung entstanden Rüstungsbetriebe, große Kasernenanlagen und eine Fliegerschule derLuftwaffe. Die Stadt wurde 1935 Standort des Panzerregiments 2 der1. Panzer-Division. Am Siebenborn wurde ein Lager desReichsarbeitsdienstes eingerichtet. Aufgrund Bevölkerungswachstums entstanden neue Wohnquartiere, wie dieBMW-Siedlung.

Das ausgebrannte Bachhaus (1945)
Mahnmal für die 1938 zerstörte Synagoge in der Karl-Marx-Straße

1920 und 1924 beschmierten Schüler Geschäfte von Juden mit Farbe, 1923 und 1925 wurden Fenster der Synagoge eingeworfen. Ab 1933 wurden die Eisenacher Juden wie überall im deutschen Reich systematisch zunehmend entrechtet. Ab 1938 verließen immer mehr jüdische Bürger ihre Heimat. 1939 lebten noch 215 Juden in Eisenach. Bei denNovemberpogromen wurde am 9. November 1938 dieSynagoge in der Wörthstraße in Brand gesteckt und es wurden jüdische Geschäfte sowie Privathäuser geplündert und verwüstet. 112 jüdische Männer ließ die Polizei in dasKZ Buchenwald verschleppen. Sie wurden nach Monaten wieder freigelassen. Am 6. Mai 1939 gründeten elf evangelische Landeskirchen auf der Wartburg dasInstitut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben, das seinen Sitz fortan in der Bornstraße 11 hatte. Die Arbeit des Instituts zielte darauf ab, das Christentum von allen jüdischen Einflüssen zu „befreien“ und so einen „artgemäßen“ Glauben zu schaffen.[45]

Im September 1941 wurden die 145 noch in der Stadt lebenden Juden im Haus Goethestraße 48 interniert und 1942 von dort nachBelzec undTheresienstadt deportiert, die letzten 1943 mit einem Transport in dasKZ Auschwitz. Nur wenige von ihnen überlebten, etwa 200 jüdische Einwohner Eisenachs verloren ihr Leben.[46] Gedenktafeln im Bahnhofsgebäude und in der Karl-Marx-Straße sowiemehr als 100 Stolpersteine erinnern an diese Vorgänge.[47][48]

1940 kamen erste Kriegsgefangene aus den besetzten Ländern in die Stadt zurZwangsarbeit vor allem imBMW-Stadtwerk und im BMW-Flugmotorenwerk. Die größten Gruppen bildeten 2154 Ukrainer, 1314Russen und 390Weißrussen. Auf demsowjetischen Ehrenfriedhof am Wartenberg wird an 1040 umgekommene sowjetische Kriegs- und 102 Zivilgefangene erinnert.[49]

1941 erhielt Eisenach Anschluss an dasReichsautobahn-Netz, von Osten her wurde die Strecke 80 provisorisch bis zur Abfahrt Eisenach-West fertiggestellt.[50] Hierfür fanden seit 1936 Bauarbeiten im Norden des Stadtgebietes statt, unter anderem wurde die Karolinentalbrücke und die heute denkmalgeschützte Autobahnmeisterei errichtet.

Hauptartikel:Luftangriffe auf Eisenach

ImZweiten Weltkrieg war die Stadt vom Februar 1944 bis Februar 1945 siebenmal Zielalliierter Luftangriffe, überwiegend derUnited States Army Air Forces. 170 Bomber warfen über 400 Tonnen Bombenlast ab. Besonders betroffen waren das Automobilwerk und seine Umgebung sowie das historische Stadtzentrum vor allem im Bereich vonMarktplatz, Lutherstraße undFrauenplan. Bei Kriegsende waren in Eisenach 2000 Wohnungen beschädigt oder unbewohnbar, das Automobilwerk war zu zwei Dritteln zerstört. In Trümmern lagen auch das Archivgewölbe und der Marstall derResidenz sowie die Ratswaage, die später beseitigt wurden. Schwer beschädigt waren die Alte Residenz, das Alte Schloss, dasCreutznacher Haus, das Rathaus, das Lutherhaus und das Bachhaus. Leichtere bis mittelschwere Schäden durch Bomben oder Artilleriebeschuss erlitten zahlreiche weitere Bauten, wie die Annen-, die Georgen-, die Kreuz-, die Nikolai- und die Predigerkirche, derGlockenturm, die Neue Residenz und die Wartburg. Die meisten beschädigten Gebäude wurden wiederhergestellt.[51] Bei Luftangriffen, einschließlich der Tiefflieger und des Artilleriebeschusses vor der Besetzung, starben etwa 370 Zivilisten.

Amerikanische Besatzung

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Im „Wallmeyer-Lager“ wurden bis in die 1960er Jahre Kriegsgefangene, Spätheimkehrer und Übersiedler aus den drei westlichen Besatzungszonen empfangen und erstversorgt.

Die westlichen Vororte Hörschel und Neuenhof wurden mit der Nachbarstadt Creuzburg am 1. April 1945 von amerikanischen Einheiten eingenommen. Der deutscheKampfkommandant von Eisenach verweigerte die Kapitulation und ordnete bedingungslosen Widerstand an. Die Amerikaner rückten in den folgenden Tagen nördlich der Stadt in Richtung Gotha weiter vor, die Eisenacher Innenstadt wurde am 6. April ab 2 Uhr bis zum Morgengrauen mit Artilleriefeuer belegt, was zusätzlich Gebäudeverluste durch ungelöschte Brände zur Folge hatte. Daraufhin setzte sich die Kampfkommandantur ab, die Truppen der deutschenWehrmacht ergaben sich. In den Morgenstunden zum 6. April übergab der zwei Tage zuvor in sein Amt eingeführte OberbürgermeisterRudolf Lotz die Stadt den amerikanischen Truppen.[44]

Die Bilanz der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg waren vier beschädigte Brücken, 55 öffentliche Gebäude (21 Totalverlust), 6742 Wohnungen (1870 Totalverlust) sowie 231 Nutzgebäude, Fabriken, Depots und technische Anlagen (davon mit 84 Totalverlust). Allein sieben Bombardements hatten dem BMW-Gelände am Nordrand der Innenstadt und dem Außengelände am Wartenberg gegolten. Über 17.000 Ausländer, davon 14.089 Italiener, saßen als Zwangsarbeiter oder Kriegsgefangene in Barackenlagern, Ruinen und Notunterkünften am Stadtrand fest. Die Eisenacher Sterberegister enthalten die Daten von etwa 2000 Sowjetbürgern und vielen Hundert Opfern aus anderen Staaten Europas.

Vom amerikanischen Stadtkommandanten wurde Oberbürgermeister Lotz noch bis zum 7. Mai 1945 im Amt belassen und dann abgelöst. Zum neuen Bürgermeister wurdeErnst Fresdorf ernannt, ein Rheinländer und langjähriger Bürgermeister in Köln, der zufällig in Eisenach anwesend war.[44] Noch unter den Amerikanern begann die Enttrümmerung der Stadt, der Bahnbetrieb und die Wiederinbetriebnahme von Produktionsstätten.

Sowjetische Besatzung

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Gedenktafel für 33 jugendliche Opfer desNKWD 1945/46

Mit der vertragsgemäßen Übergabe Thüringens an die Rote Armee am 1. Juli 1945 musste Fresdorf umfangreichen Personalüberprüfungen zustimmen, er selbst wurde am 25. Juli 1945 seines Amtes enthoben. Ab 27. Juli übernahm der SPD-PolitikerKarl Hermann die Amtsgeschäfte des Oberbürgermeisters.

In Eisenach wurden nach Kriegsende vier Durchgangslager (eines für jede Besatzungszone) als Quarantänelager für Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und Heimatvertriebene eingerichtet. Bis September 1946 wurden in Eisenach etwa 450.000 Personen registriert und versorgt.[52]

An einem früheren Justizgebäude amTheaterplatz befindet sich eine Tafel mit der Inschrift: „Im Gedenken an die Opfer von Gewalt und Unrecht 1945–1989. In Erinnerung an 33 Eisenacher Jugendliche im Alter von 13–21 Jahren: 1945 verhaftet, 1946 verurteilt und 9 von ihnen hingerichtet. Ihr seid unvergessen.“ Den Jugendlichen wurdenWerwolf-Aktivitäten vorgeworfen. Fünf der zu hohen Freiheitsstrafen Verurteilten verstarben in sowjetischen Speziallagern, die Überlebenden kehrten 1950/51 aus der Lagerhaft zurück.[53]

DDR

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Grenznahe Lage, Kreisstadt und Industriestandort, Bevölkerungsrückgang

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Eisenach, 17. Juni 1953
Abriss des Viertels Jakobsplan (Nord- und Ostseite ab 1973, Südseite ab 1988)
Staat und Kirche
– 1983 im Dialog auf der Wartburg

Nachdem die innerdeutsche Grenze 1952 geschlossen worden war, lagen die heutigen westlichen Ortsteile imFünf-Kilometer-Sperrgürtel, der nur mit staatlicher Erlaubnis betreten werden durfte. Insgesamt wirkte sich die grenznahe Lage nachteilig auf die Stadtentwicklung aus, so brachen die vorher engen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bindungen nach Nordosthessen ab, die Einwohnerzahl sank von 53.000 im Jahr 1939 auf 48.000 im Jahr 1988. 1950 verlor Eisenach den Status als kreisfreie Stadt und wurde Teil desLandkreises Eisenach, der 1952 geteilt wurde. Dabei kam die Stadt zum verkleinertenKreis Eisenach imBezirk Erfurt. Westlich der Stadt wurde derGrenzübergang Wartha/Herleshausen eingerichtet. Mindestens ein Mensch wurde von denGrenztruppen 1964 bei der versuchtenFlucht aus der DDR im Grenzgebiet bei den heutigen Ortsteilen Wartha und Göringen erschossen.[54]

BeimAufstand des 17. Juni streikten 6000 Arbeiter im Eisenacher Motorenwerk (EMW).[55] Sie forderten insbesondere eine Senkung der Arbeitsnormen. Sowjetische Truppen rückten ein und die Besatzungsmacht rief den Ausnahmezustand aus.[56]

1955 entstand das Wartburgstadion und ab 1965 das Sportzentrum in der Katzenaue. In der Wartburgstadt war ein DDR-Leistungszentrum des Fechtsports beheimatet. 1962 wurde derBismarckturm auf demWartenberg gesprengt.

Das 1967 begangene Dreifach-Jubiläum900 Jahre Wartburg,450 Jahre Reformation und150 Jahre Burschenschaftstreffen war Anlass für die DDR-Führung, Eisenach alssozialistische Musterstadt zu präsentieren. Ein umfangreiches Kulturprogramm und eine auf die Umgebung der Sehenswürdigkeiten begrenzte Stadtsanierung wurden bewilligt. Das Stadtbild wurde durch Neugestaltung von Grünanlagen (Bahnhofstraße, Wartburgallee) und Fassadensanierungen verschönert. Ein modernes Stadtmarketing mit Tourismusinformation wurde initiiert, die ersten EisenacherIntershops für den Verkauf von Westartikeln entstanden in zwei Hotels. DerWartburgpavillon wurde errichtet, um die Eisenacher Automobilbautradition zu präsentieren. Als Gastgeschenk erhielt die Eisenacher Kirchgemeinde in den Folgejahren zwei Neubauten in den Randbezirken Hofferbertaue und Eisenach-Nord von westdeutschen Kirchenkreisen finanziert. In der Stadt fanden 1966 und 1967 mehrere wissenschaftliche Konferenzen mit internationaler Beteiligung statt. Die geplanten Städtepartnerschaften mitDenain in Frankreich undPesaro in Italien wurden untersagt.

Der traditionelleSommergewinn, das LiederfestRund um die Wartburg, dasBrunnenfest und dasWandelhallenfest waren in der DDR-Zeit die bedeutendsten Kulturveranstaltungen im Jahresverlauf.

Automobilproduktion, Abriss altstädtischer Gebiete

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Die Wartburgstadt war ein wichtiger Industriestandort in der DDR, die größten Betriebe waren derVEBAutomobilwerk Eisenach (AWE), das KombinatFahrzeugelektrik Ruhla (FER), mit dem Stammsitz in Eisenach undRuhla, der VEB Elektroschaltgeräte Eisenach, der VEB Elektrotechnik Eisenach und der VEB Backwarenbetrieb Eisenach. Den Schwerpunkt bildete der Fahrzeugbau: 1956 rollte in Eisenach der ersteWartburg vom Band. Die jährlich gesteigerten Produktionszahlen erreichten 1971 eine Jahresmenge von 42.700 PKW und 1985 die höchste Jahresproduktion von 74.000 PKW.[57]Problematisch für die weitere Entwicklung der Stadt war seit den 1970er Jahren der Fachkräftemangel in der Industrie und die latent auftretende Wohnungsnot. Schon 1972 begann man mit der Planung der erstenPlattenbausiedlungen, nachdem zuvor bereits im Nordwesten der Stadt an derErnst-Thälmann-Straße eine stadtnahe Wohnsiedlung derArbeiterwohnungsbaugenossenschaft (AWG) entstanden war.

Kammgarnspinnerei im Westen der Innenstadt 1990

Mit dem Abriss von Altstadtquartieren wurde seit 1975 Platz für den industriellen Wohnungsbau geschaffen, im gleichen Jahr begann der Aufbau des innerstädtischen WohngebietesGoethestraße mit etwa 750 Wohnungen, von 1976 bis 1978 wurden im WohngebietPetersberg weitere 460 Wohnungen errichtet und von 1978 bis 1985 entstanden im WohngebietEisenach-Nord 3745 Wohnungseinheiten für etwa 12.000 Einwohner. Durch den Anschluss dieser Wohngebiete an die gleichzeitig entstandenen Fernwärmenetze konnte die Schadstoffbelastung der Atemluft gesenkt werden. In einer Bilanz für das Jahr 1986 wurden 5325 fernbeheizte Wohnungen ausgewiesen.[57] 1975 wurde die 1897 eröffneteStraßenbahn Eisenach eingestellt und durch Gelenkbusse ersetzt. Das hohe Verkehrsaufkommen zum Schichtwechsel und die noch überwiegende Ofenheizung in den Wohnungen führten in der Innenstadt häufig zuSmogalarm, durch Atemwegsprobleme verursachte Erkrankungen nahmen stetig zu. Diese Umweltbelastung wurde seit Mitte der 1980er Jahre auch in der Eisenacher Tagespresse erwähnt. Neben der politischen Situation waren der befürchtete Verlust weiterer großer Teile der historischen Altstadt und die zunehmenden Umweltbelastungen wesentliche Gründe für den wachsenden Unmut und den Widerstand der Eisenacher Bevölkerung.

Wendezeit

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Wahlplakat zur Volkskammerwahl am 18. März 1990

Am 11. Oktober 1989 versammelten sich erstmals tausende besorgte Eisenacher in der Georgenkirche zu einemFriedensgebet, auch am 23. und 30. Oktober diente die Kirche als Podium für die Zusammenkünfte von Vertretern der Thüringer Landeskirche und der sich formierenden Eisenacher Oppositions- und Bürgerbewegung. Für das „Eisenacher Bürgerkomitee“ wurden zwölf integere Vertreter aus allen gesellschaftlichen Schichten berufen. Ein Demonstrationszug durch die Eisenacher Altstadt beschloss die Veranstaltung. In der Nacht des 9. November begann der Ansturm auf die Grenzübergangsstellen bei Wartha-Herleshausen, Eisenach wurde für Monate zum Etappenort der nun einsetzenden Reisewelle in die Altbundesländer, zahlreiche Rundfunk- und Fernsehsender berichteten live aus dem Stadt- und Kreisgebiet.

Die erste Großdemonstration nach der Grenzöffnung fand am 19. November statt: Kulturschaffende und etwa 8000 Bürger forderten das Ende der SED-Herrschaft in der DDR. Die Vertreter des Bürgerkomitees trafen sich am 2. Dezember mit Vertretern der Stadt- und Kreisverwaltung sowie der SED zu ersten Beratungen, in der Folge traten die Vertreter der Kreisverwaltung am 7. Dezember von ihren Ämtern zurück, die SED-Kreisleitung löste sich am 18. Dezember auf. Im Verwaltungsgebäude des Rates des Kreises Eisenach wurden erste Büros der Bürgerbewegung und der neu gegründeten Parteien (SDP, Neues Forum und Demokratischer Aufbruch) bereitgestellt. Der „Runde Tisch“ wurde erstmals am 20. Dezember in den Räumen der Eisenacher Superintendentur am Pfarrberg gebildet, die Leitung der Gespräche übernahm Superintendent Hans Herbst.

Am 27. Januar 1990 fand eine von der SPD angemeldete Großkundgebung auf dem Eisenacher Marktplatz statt, bei derWilly Brandt zu den Eisenachern sprach. Die folgenden Wochen wurden von allen Parteien zur Vorbereitung derVolkskammerwahl am 18. März 1990 genutzt, hierzu erschienen auch in Eisenach zahlreiche prominente Bundes- und Landespolitiker. Anders als erwartet, gewann die von der CDU angeführte „Allianz für Deutschland“ auch in Eisenach diese Wahl mit deutlicher Mehrheit. Am 20. April trat der Rat des Kreises Eisenach zu seiner letzten Sitzung zusammen, die Vertreter des Eisenacher Bürgerkomitees stellten am 27. April ihre Arbeit ein. Mit derKommunalwahl vom 6. Mai 1990 errang die Eisenacher CDU eine deutliche Mehrheit in der Stadt und im Kreis Eisenach. Mitte Mai einigten sich die führenden Vertreter der in den Parlamenten vertretenen Parteien (CDU, SPD, FDP, Demokratischer Aufbruch und die in Eisenach bedeutsame „Bürgerinitiative Hofferbertaue“) auf die Bildung einer Großen Koalition.[58]

Am 31. Mai 1990 trat der seit 1933 erste frei gewählte Stadtrat Eisenachs zum ersten Mal zusammen, dem 59 Stadträte aus zehn politischen Parteien und Gruppierungen angehörten. Er wählteHans-Peter Brodhun zum neuen Bürgermeister und den nach DDR-Recht vorhandenen Rat der Stadt ab.[59]

Nachwendezeit, kreisfreie Stadt, Große Kreisstadt

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Nach derWiedervereinigung sank die Einwohnerzahl weiter ab, jedoch gestalteten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Eisenachs besser als die in anderen Teilen derneuen Bundesländer. Der AutoherstellerOpel nahm 1992 in einemneuen Automobilwerk in Eisenach die Produktion auf, nachdem das Automobilwerk Eisenach 1991 geschlossen worden war. 1994 fusionierten im Zuge derThüringer Kreisgebietsreform die Landkreise Eisenach undBad Salzungen zum Wartburgkreis mit Sitz inBad Salzungen und Eisenach. Der Hauptsitz des Landrates befand sich seit Juli 1994 in Bad Salzungen, wo ein neues Landratsamt gebaut und 1997 bezogen wurde. 1998 wurde Eisenach (wieder) kreisfreie Stadt. Der alleinige Sitz des Wartburgkreises ging daraufhin auf Bad Salzungen über.

Im Rahmen einer Deutschlandreise besuchte am 14. Mai 1998 der damaligePräsident der Vereinigten Staaten von Amerika,Bill Clinton, zusammen mit dem damaligen BundeskanzlerHelmut Kohl die Stadt.

Seit Oktober 2005 liefen die Arbeiten zum städtebaulichen EntwicklungskomplexTor zur Stadt, Planungen bestehen seit den frühen 1990er Jahren auf dem Gelände der früheren Lackfabrik. Schwerpunkt ist die Umgestaltung der Bahnhofsvorstadt einschließlich städtebaulicher Maßnahmen, Altlastensanierung und Aspekten der Verkehrsführung. Letztere blieb nach Neugestaltung des ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) 2017 an der Müllerstraße weitestgehend unverändert. Am Standort des ehemaligen Regionalbusbahnhofs fahren fortan auch die Stadtbuslinien. Im Jahr 2020 wurde dasTor zur Stadt als Fachmarktzentrum mit Parkhaus errichtet und trägt zur baulichen Geschlossenheit der Bahnhofstraße bei. Infolge Vernachlässigung leerstehender Häuser im Innenstadtbereich kommt es nicht selten zu deren Abbruch, so am Johannisplatz.[60] Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von derBundesregierung verliehenen TitelOrt der Vielfalt.

Am 4. November 2011 wurden die RechtsterroristenUwe Mundlos undUwe Böhnhardt nach einem erfolgreichen Banküberfall erschossen in einem Wohnmobil im Stadtteil Stregda aufgefunden. Durch diese faktische Selbstenttarnung wurde ihre TerrorzelleNationalsozialistischer Untergrund schlagartig bekannt und löste eine jahrelange Aufarbeitung ihrer Morde und Anschläge mit zwölfUntersuchungsausschüssen und einemGerichtsprozess aus. Die Umstände ihres Todes und die anschließende Arbeit der Behörden sind nicht vollständig aufgeklärt und beschäftigen denUntersuchungsausschuss des Thüringer Landtags seit 2015.

2015 wurde Eisenach der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch dieGemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[61]

Aufgrund des anhaltenden Haushaltsdefizits der Stadt liefen seit 2012 Bestrebungen zur Aufgabe der Kreisfreiheit und zur erneuten Wiedereingliederung Eisenachs in den Wartburgkreis.[62] Die Stadt stellte 2016 bei der Landesregierung den Antrag, die Kreisfreiheit aufgeben und in den Wartburgkreis zurückkehren zu können.[63] Dierot-rot-grüne Landesregierung nahm dieses Anliegen zunächst in die geplanteGebietsreform mit auf. Nachdem die vorgesehene zweite Kreisgebietsreform in Thüringen im November 2017 abgesagt worden war,[64] erarbeiteten die Stadt und der Landkreis ein gemeinsames Vertragswerk, auf dessen Grundlage die Eingliederung in den Landkreis erfolgen solle. Dieser „Zukunftsvertrag“, dem der Kreistag des Wartburgkreises im August 2018 mit großer Mehrheit zustimmte[65] bildete die Basis für den Entwurf einesGesetzes zur freiwilligen Neugliederung des Landkreises Wartburgkreis und der kreisfreien Stadt Eisenach.[66] Jedoch stimmte der Eisenacher Stadtrat mit 16 zu 16 Stimmen gegen den „Zukunftsvertrag“, wodurch derThüringer Landtag das Gesetz nicht beschließen konnte.[67][68] Der Stadtrat Eisenachs äußerte bereits Anfang November 2018 Bedenken gegen das Vorhaben, unter anderem, da Eisenach nicht als Kreisstadt vorgesehen sei und durch die Aufgabe der Kreisfreiheit nicht dauerhaft finanziell leistungsfähig werden könne.[69] Am 12. März 2019 stimmte der Stadtrat schließlich einstimmig einer Fusion zu.[70] Am 12. September 2019 bestätigte dies der Landtag per Gesetz. Hierfür erhält die Stadt Eisenach für 2022 bis 2026 in Summe 16,5 Mio. € vom Freistaat Thüringen. Die Fusion erfolgte zum 1. Juli 2021, die Aufgabenübertragung zum 1. Januar 2022.[71] Eisenach hat mit der Fusion den TitelGroße Kreisstadt erhalten, der künftig für alle kreisfreien Städte vorgesehen ist, die sich in einen Landkreis eingliedern lassen, aber nicht zum Kreissitz bestimmt werden.

Wappen

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Wappen der Stadt Eisenach
Wappen der Stadt Eisenach
Blasonierung: „InBlau diesilberneGanzfigur desheiligen Georg inKettenrüstung und Mantel; in derRechthand einengefähneltenSpeer, dessen silberner dreizipfligerWimpel einrotesHochkreuz zeigt, dieLinkhand, die einengoldenenPalmenzweig hält, gestützt auf einemSilberschild mit rotemTatzenkreuz. Die Schildfigur istrechts begleitet von einem silbernen Tatzenkreuzchen.“[72]
Wappenbegründung: Das Stadtwappen mit dem Sankt Georg geht auf das älteste Stadtsiegel vom Ende des 13. Jahrhunderts zurück. LandgrafLudwig der Springer, der Sohn des Gründers von Eisenach, verehrte denHeiligen, ließ auf dem Markt die Georgenkirche bauen und wählte ihn alsSchutzpatron für sich und seine Stadt.[73]

Amtskette

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OberbürgermeisterChristoph Ihling und VorgängerinKatja Wolf mit der Amtskette (2024)
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DieAmtskette des Eisenacher Oberbürgermeisters wurde im Lauf des Jahres 1936 von dem Bildhauer ProfessorLudwig Nick ausWeimar geschaffen und dem damaligen OberbürgermeisterFritz Janson im November 1936 übergeben, wenige Monate bevor dieser durch den NationalsozialistenHerbert Müller-Bowe ersetzt wurde.[74]

Auf der Amtskette abgebildet ist das Stadtwappen mit dem EisenacherStadtpatron St. Georg, über ihm ist eine Abbildung derWartburg zu sehen sowie die Hoheitszeichen der früheren thüringischen Landesherren. Oben rechts ist das Siegel derFamilie Bach zu sehen, als Verweis auf den in Eisenach geborenenJohann Sebastian Bach.[74]

Dem Geist derZeit des Nationalsozialismus entsprechend enthielt die Kette ursprünglich auch einige nationalsozialistische Symbole. Deswegen wurde 1947 eine Umarbeitung veranlasst, um diese zu entfernen. Die Umgestaltung erfolgte Anfang des Jahres 1948 durch den Eisenacher Juwelier Ferdinand Lange. Am 27. April 1948 wurde die umgestaltete Amtskette übergeben.[74]

Eingemeindungen

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Am 1. Oktober 1922 wurdenFischbach,Eichrodt,Wutha, Stockhausen,Trenkelhof, Stregda,Mittelshof,Dürrerhof undRamsborn eingemeindet. Stedtfeld folgte am 1. Oktober 1923. Zum 30. September 1924 wurden Eichrodt, Wutha, Stockhausen, Stregda, Mittelshof, Dürrerhof und Stedtfeld wieder selbständig.[44]

Am 1. Juli 1994 wurden die Gemeinde Hötzelsroda, die GemeindeLerchenberg bei Eisenach mit den Ortsteilen Stregda, Madelungen, Neukirchen und Berteroda, die Gemeinde Neuenhof/Hörschel, die Gemeinde Stedtfeld, die Gemeinde Stockhausen und die Gemeinde Wartha-Göringen eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Eisenach von 1791 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Bevölkerungspyramide für Eisenach (Datenquelle: Zensus 2011[75])

Eisenach zählte bereits im Mittelalter zu den größeren Städten in Thüringen. Schätzungen zufolge hatte die Stadt Mitte des 16. Jahrhunderts 4500, Mitte des 17. Jahrhunderts 5500 und Anfang des 18. Jahrhunderts circa 6500 Einwohner.[76] Laut einer Volkszählung im HerzogtumSachsen-Weimar-Eisenach aus dem Jahr 1791 lebten in Eisenach 8214 Menschen.[77]Auch in der frühen Neuzeit stieg die Bevölkerungszahl kontinuierlich an, sodass zu Beginn der Industrialisierung um 1850 bereits rund 10.000 Menschen in Eisenach lebten.

Das stärkste Bevölkerungswachstum fand jedoch später als in den meisten anderen Städten Thüringens statt, nämlich zwischen 1895 und 1914, als insbesondere der Maschinen- und Fahrzeugbau für einen hohen Industrialisierungsgrad sorgte. So verdoppelte sich die Einwohnerzahl zwischen 1850 und 1890 und erneut von 1890 bis zumErsten Weltkrieg, als die Stadt bereits 40.000 Einwohner zählte. In der Zeit zwischen den Weltkriegen kamen nochmals etwa 10.000 Einwohner hinzu, da sich die Automobilindustrie gut entwickelte.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte die Einwohnerzahl mit etwa 52.000 ihren historischen Höchststand, bedingt durch Flüchtlinge. Zu DDR-Zeiten wuchs Eisenach aufgrund seiner nachteiligen Lage direkt an der innerdeutschen Grenze nicht weiter; die Einwohnerzahl ging zwischen 1945 und 1989 sogar um etwa 4000 Personen zurück. Nach der Wiedervereinigung setzte zunächst ein rascher Rückgang der Bevölkerung ein, der jedoch bereits Mitte der 1990er Jahre durch verbesserte wirtschaftliche Verhältnisse gebremst wurde. Seitdem schrumpft die Einwohnerzahl Eisenachs nur noch langsam. In ihrer im Jahr 2009 veröffentlichten PublikationWer, wo, wie viele? – Bevölkerung in Deutschland 2030 prognostiziert dieBertelsmann-Stiftung einen Rückgang der Bevölkerung in Eisenach zwischen 2009 und 2030 um 7,5 Prozent (3220 Personen).[78]

JahrEinwohner
179108.214
183008.698
184008.521
3. Dezember 1864 ¹12.072
1. Dezember 1875 ¹16.164
1. Dezember 1880 ¹18.624
1. Dezember 1885 ¹19.743
1. Dezember 1890 ¹21.339
2. Dezember 1895 ¹24.346
1. Dezember 1905 ¹35.153
1. Dezember 1910 ¹38.362
16. Juni 1925 ¹43.385
16. Juni 1933 ¹44.695
17. Mai 1939 ¹50.464
29. Oktober 1946 ¹51.834
31. August 1950 ¹51.777
JahrEinwohner
31. Dezember 196048.109
1. Januar 1971 ¹50.918
31. Dezember 1981 ¹50.674
31. Dezember 198550.559
31. Dezember 198848.361
31. Dezember 199545.337
31. Dezember 199844.368
31. Dezember 199944.499
31. Dezember 200044.442
31. Dezember 200144.242
31. Dezember 200244.306
31. Dezember 200344.081
31. Dezember 200443.915
31. Dezember 200543.727
31. Dezember 200643.626
31. Dezember 200743.308
JahrEinwohner
31. Dezember 200843.051
31. Dezember 200942.847
31. Dezember 201042.750
31. Dezember 201141.708
31. Dezember 201241.744
31. Dezember 201341.567
31. Dezember 201441.884
31. Dezember 201542.417
31. Dezember 201642.588
31. Dezember 201742.710
31. Dezember 201842.370
31. Dezember 201942.250
31. Dezember 202041.970
31. Dezember 202141.806
31. Dezember 202240.315
31. Dezember 202340.804
JahrEinwohner
31. Dezember 202440.747

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

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Von der Heiligen Elisabeth gestifteteHospitalkircheSt. Annen

Eisenach war bereits unter den Thüringer Landgrafen ein Zentrum religiösen Lebens in Deutschland, hier lebte und wirkte die HeiligeElisabeth von Thüringen, auch ihr Gemahl, LandgrafLudwig IV. (der Heilige) förderte nach Kräften das religiöse Leben der Stadt. Bereits unter diesen Landgrafen siedelte sich in Eisenach die erste jüdische Gemeinde an.Bis zur Reformation war für Eisenach das katholischeErzbistum Mainz zuständig. Die bedeutendsten Orden waren in der Stadt mit Klöstern und Terminhöfen vertreten.

Siehe auch:Liste von Sakralbauten in Eisenach undListe ehemaliger Sakralbauten in Eisenach

Eisenach war und ist ein Zentrum der Reformation. Die Stadt war von 1921 bis Ende 2008 Sitz desLandesbischofs derEvangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. Der neue Landesbischof derEvangelischen Kirche in Mitteldeutschland hat seit der Fusion der Thüringischen Landeskirche und derEvangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen 2009 seinen Sitz in Magdeburg. Der Bischof und das Landeskirchenamt hatten ihren Sitz in derVilla Pflugensberg oberhalb des Stadtzentrums.

Auf Beschluss der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wurde der Bildung desPropstsprengels Eisenach-Erfurt zum 1. Januar 2013 zugestimmt, Dienstsitz des Regionalbischofs wird Eisenach sein. Der für die Region zuständige Propst, Reinhard Werneburg, wurde auf der Geraer Tagung der Landessynode am 18. März 2012 gewählt.[79]

Viele Bürger Eisenachs sind heutzutage konfessionslos. Ende 2019 hatte die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Eisenach 5.839 Gemeindemitglieder, die nicht jünger als 14 Jahre waren.[80] Das waren etwa 14 % der Einwohner. Die Gesamtzahl der Gemeindemitglieder sinkt tendenziell seit Jahren, da die Anzahl der Eintritte die der Sterbezahl und Austritte nicht vollständig ausgleicht, wie allgemein bei derEKD, die von 2003 bis 2024 etwa 28 % ihrer Mitglieder verloren hat.[81]

Es gibt neben den beiden großen christlichen Kirchgemeinden noch weitere Religionsgemeinschaften in Eisenach, namentlichBaptisten (Julius-Lippold-Straße),Siebenten-Tags-Adventisten (Obere Predigergasse),Methodisten (Goethestraße),Neuapostolische Kirche (Uferstraße) undZeugen Jehovas (Am Wiesengrund).

Die Räume der Landeskirchlichen Gemeinde in Eisenach befinden sich in der Barfüßerstraße.

Es gibt auch eine muslimische Gemeinde in Eisenach, die sich im VereinDeutschsprachiges-Islamisches Kulturzentrum in Eisenach e. V. organisiert hat und einen Gebetsraum betreibt.[82]

Die jüdische Gemeinde Eisenachs wurde mit der Zerstörung der Synagoge 1938 und der Deportation der Eisenacher Bürger jüdischen Glaubens bis 1942 systematisch ausgelöscht.[44] DasGedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933–1945) verzeichnet namentlich 212 jüdische Einwohner Eisenachs, die deportiert und größtenteils ermordet wurden.[83]

Politik

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Stadtrat

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Der Stadtrat setzt sich aus dem Oberbürgermeister und 36 Ratsmitgliedern zusammen. Die Sitze sind nach derKommunalwahl am 26. Mai 2024 wie folgt verteilt:[84]

Wahlbeteiligung: 57,6 % (2019: 58,0 %)
 %
30
20
10
0
27,1
19,5
13,1
9,1
7,9
7,7
7,4
3,9
2,3
1,8
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
+6,4
+7,8
+1,3
−12,6
−2,2
+0,7
−2,9
+3,9
−2,2
−0,4
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e vormals NPD
f Bürger für Eisenach
j Eisenacher Aufbruch,MLPD-nah
ParteiSitze
Sitzverteilung im
Eisenacher Stadtrat 2024
3
5
3
1
3
10
1
7
3
10 
Insgesamt 36 Sitze
LINKE3 (−5)
CDU10 (+3)
SPD5 (+1)
AfD7 (+3)
GRÜNE3 (−1)
Die Heimat 13 (−1)
BfE 23 (±0)
WG 31 (+1)
FDP1 (−1)
EA 40 (−1)
1 
vormals NPD
2 
Bürger für Eisenach
3 
Wählergemeinschaft Feuerwehr
4 
Eisenacher Aufbruch,MLPD-nah
Rathaus undRatsapotheke
Siehe auch:Ergebnisse der Kommunalwahlen in Eisenach

(Ober-)Bürgermeister

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Hauptartikel:Liste der Stadtoberhäupter von Eisenach

Im Jahr 1286 verlieh LandgrafAlbrecht II. der Stadt das Recht, zwei Bürgermeister zu wählen.[85] Im Mittelalter bekleideten überwiegend Angehörige einflussreicher Patrizierfamilien wie Hellgreve oder Cotta dieses Amt. Durch die Einführung einer neuen Stadtordnung im Jahr 1813 wurden das Amt des Bürgermeisters und seine Kompetenzen neu geregelt; erster Amtsinhaber, der nach den neuen Regeln regierte, war der Eisenacher Ratsherr Friedrich Günther Beyer.[86] Ein Oberbürgermeister wurde erstmals 1847 gewählt, das Amt bekleideteAugust Roese als „Oberbürgermeister auf Lebenszeit“. Zwischen 1950 und 1994 wurde die Stadt wiederum durch einen Bürgermeister vertreten. DieOberbürgermeisterwahl 2024 entschiedChristoph Ihling (CDU) mit 57,3 % der Stimmen in der Stichwahl für sich.[87] Er löste die seit 2012 amtierendeKatja Wolf (bis Februar 2024Die Linke; danachBSW[88]) ab.

Städtepartnerschaften

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Eisenachs Partnerstädte

Eisenach hat sechs Partnerstädte:[89]

  • Mit der hessischen UniversitätsstadtMarburg bestehen seit über 800 Jahren historische Verbindungen in Zusammenhang mitElisabeth von Thüringen. Aus diesem Grund beschloss der Marburger Stadtrat 1986 eine Wiederbelebung der Verbindung beider Städte, die am 10. Juni 1988 im Palas der Wartburg ratifiziert wurde.
  • Die Beziehungen zuSedan inFrankreich reichen bis 1972 zurück. Bereits vor derWende fand ein staatlich organisierter Jugendaustausch zwischen dem damaligenBezirk Erfurt und Sedan statt. Am 25. Mai 1991 wurde die Vereinbarung über eine Städtepartnerschaft unterzeichnet.
  • Das inWaverly (Iowa,USA) gelegeneGerman Lutheran College wurde bereits 1879 gegründet und erhielt später den NamenWartburg-College. Aus diesem Grund verbindet eine Städtepartnerschaft seit dem 28. November 1992 Eisenach mit Waverly.
  • Durch ein Unternehmen, das als Zulieferer der Automobilindustrie nach der Wende auch in Eisenach tätig wurde, kam es 1993 zum Abschluss einer Städtepartnerschaft mit demdänischenSkanderborg, die anlässlich des 15-jährigen Bestehens mit Vertrag vom 6. Oktober 2008 erneuert wurde.
  • Bereits Anfang der 1990er Jahre weilten von derKatastrophe von Tschernobyl betroffene Kinder aus derbelarussischen StadtMahiljou (russ.Mogiljow) auf Einladung desDiakonischen Werks mehrfach in Eisenach. Das war der Auslöser für die am 12. Dezember 1996 unterzeichnete Städtepartnerschaft mit Mahiljou/Mogiljow.
  • Sárospatak inUngarn gilt als Geburtsort der Heiligen Elisabeth. Dort wird alljährlich zu Pfingsten in Erinnerung an die Verabschiedung der erst vierjährigenErzsébet ein großes Fest gefeiert. Im Thüringer Elisabethjahr 2007, anlässlich des 800. Geburtstags der Heiligen Elisabeth, kam es zu ersten Kontakten zwischen beiden Städten, die am 19. November 2008 in der Elisabethkirche in Sárospatak mit einer Städtepartnerschaft vertraglich besiegelt wurden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kulturelle Einrichtungen

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Thüringer Landestheater Eisenach

Im Jahr 1879 wurde das Theater Eisenach eingeweiht, das nach einer wechselvollen Geschichte 1952 durch diedamalige Thüringer Landesregierung zumThüringer Landestheater Eisenach erhoben wurde. Wichtiger Bestandteil des Theaters ist die 1919 als Städtisches Orchester gegründeteLandeskapelle Eisenach. Sie wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1946 mit vertriebenen Mitgliedern derSchlesischen PhilharmonieBreslau und Musikern des früheren Städtischen Orchesters Eisenach neu aufgebaut und erhielt 1952 ihren heutigen Namen. Neben der Landeskapelle gehören seit 2004 dasTanztheater Eisenach und seit 2005 dasJunge Theater Eisenach zum Ensemble des Hauses.

Aus demTheaterpädagogischen Zentrum am Landestheater Eisenach entwickelte sich nach dessen Auflösung das 2008 gegründeteTheater am Markt als ehrenamtlich getragenesFreies Theater.[90]

In der historischenWandelhalle, die 1906 Eisenachs Aufstieg zurKurstadt ermöglichte – einem offenen Musikpavillon am Rande des Anfang des 20. Jahrhunderts als Parkanlage englischen Stils errichtetenKartausgartens –, finden regelmäßig Ausstellungen und Konzerte statt. Im IndustriedenkmalAlte Mälzerei befinden sich neben einem Industriemuseum eine Theaterspielstätte sowie dasLippmann+Rau-Musikarchiv, das bis 2009 vom 1959 gegründetenJazzklub Eisenach e. V. betreut wurde.

Eisenach verfügt traditionell über eine reichhaltige Chorlandschaft, zu den auch überregional bekannten Chören gehört derBachchor Eisenach. Die Mehrzahl der Chöre der Stadt sowie des umliegenden Wartburgkreises sind imWartburgsängerkreis organisiert.

Im so genanntenStorchenturm befindet sich mit dem historischen TheaterIm Kerker die kleinste Spielstätte der Stadt.

Eisenach verfügt mit dem denkmalgeschütztenFilmtheater Capitol über ein Kino, das letzte von ehemals vier Tonfilm-Kinos in Eisenach.

Seit 2007 finden im ehemaligen Ausstellungspavillon des Automobilwerks Eisenach, dem heutigenKUNSTPavillon, in derWartburgallee Ausstellungen der Kunst der Gegenwart statt. Der Pavillon wurde 1967 errichtet und diente bis 1994 als Ausstellungsraum für in Eisenach gebaute Kraftfahrzeuge. Seit 2013 steht er unter Denkmalschutz.

Veranstaltungen

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Alljährlich am Wochenende vorLaetare findet in Eisenach mit demSommergewinn eines der größten Frühlingsfeste Deutschlands statt. Höhepunkt ist der am Samstag stattfindende Festumzug, an dessen Ende sichFrau Sunna undHerr Winter das traditionelle Streitgespräch liefern.

In der Weihnachtszeit zählt der traditionelle Weihnachtsmarkt auf der Wartburg sowie der Weihnachtsmarkt auf dem Eisenacher Marktplatz mit etwa 50 Ausstellern zu den Touristenattraktionen.

In den Jahren 2005 bis 2007 fand im Hinblick auf dieLuther-Dekade 2008 bis 2017 Ende AugustLuther – Das Fest statt. Der ausrichtende Lutherverein e. V. als Hauptveranstalter ist bemüht, diese Veranstaltung als Mittelalterfest mit neuen Themen und Angeboten fortzuentwickeln. Seit 1982 finden alle zwei Jahre dieEisenacher Telemann-Tage zu Ehren des KomponistenGeorg Philipp Telemann statt. Im Frühjahr gehört die Stadt zu den Schauplätzen derThüringer Bachwochen.

Als Veranstaltungsort fürJazzmusik ist die AlteMälzerei seit den 1990er Jahren ein Begriff, Open-Air-Konzerte finden an der Wandelhalle (Reggae-Nights) statt.

Seit der Wiedervereinigung ist Eisenach der ständige Tagungsort derDeutschen Burschenschaft. DerBurschentag findet immer in der Woche nach Pfingsten statt.

DerMotorsportclub Eisenach e. V. ist Veranstalter der jährlich im Sommer stattfindendenRallye Wartburg, einem Straßenrennen rund um die Stadt Eisenach. FürOldtimer-Fans finden regelmäßig im Frühjahr und Sommer Thüringen-Rundfahrten und Veteranentreffen statt.

Burgen und Schlösser

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Wahrzeichen der Stadt: DieWartburg

Wahrzeichen der Stadt ist das WeltkulturerbeWartburg.

Daneben gab es auf den Bergen rings um die Altstadt zahlreiche Burganlagen, an die nur noch Flurnamen und spärliche Überreste alsBodendenkmale erinnern, insbesondere derMetilstein, dieEisenacher Burg, dieFrauenburg, dieBurgstelle Rudolfstein und dieMalittenburg. In den Mauern der Altstadt befanden sich adelige Stadtburgen, zu ihnen zählen das wahrscheinlich ältesteProfangebäude der Stadt, bekannt als derHellgrevenhof und derLussenhof am Frauenberg. Auf den landgräflichenSteinhof als Stadtresidenz unmittelbar südlich der Georgenkirche folgte an gleicher Stelle dasherzogliche Residenzschloss, von dem noch die Schlossbrauerei, der Brunnenkeller, das Residenzhaus und dasCreutznacher Haus vorhanden sind. Als Zwingburg und später als Garnison diente die ehemaligeWasserburg Klemme.

Zu den erhaltenen Schlössern und schlossähnlichen Bauten in der Kernstadt zählen dasEisenacher Stadtschloss, dasSchloss Fischbach, dasPalais Bechtolsheim, dasLandhaus Pflugensberg sowie das dringend sanierungsbedürftigeJagdschloss Hohe Sonne. In den Stadtteilen befinden sich dasSchloss Berteroda, dasSchloss Neuenhof, in Stedtfeld dasboyneburgkscheUntere Schloss, geringe Reste des Oberen Schlosses, der WehrturmSteinstock und eine boyneburgksche Landvilla. Die Stedtfelder Wasserburg wurde nach dem Dreißigjährigen Krieggeschleift. Die Gebäude der Wasserburg in Madelungen mit zugehörigem Gutshof sind ebenfalls verschwunden. In Hötzelsroda gab es einen alsSchanze bezeichnetenErdwall, einen adeligen HofSchlösschen in der Ortslage und im Ortsteil Dürrerhof den Ende der 1940er Jahre abgetragenenHerrensitz Dürrerhof mitLandschaftspark.

Georgenkirche (Eisenach)

Sakrale Bauten

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Hauptartikel:Liste von Sakralbauten in Eisenach undListe ehemaliger Sakralbauten in Eisenach

Evangelisch-lutherische Kirchen

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Die um 1180 erbauteGeorgenkirche gilt als Traukirche derHeiligen Elisabeth und ist die TaufkircheJohann Sebastian Bachs.

Bereits kurz nach 1160 wurde dieNikolaikirche imromanischen Stil erbaut und im 19. Jahrhundert imneoromanischen Stil restauriert. Die Kirche war bis zurReformation Pfarrkirche desBenediktinerinnenklostersSt. Nikolai.

Der Legende nach wurde dieAnnenkirche vonElisabeth von Thüringen als Bethaus erbaut, die Inschrift über dem Torbogen „Hospital zu St. Annen – gestiftet von der Heiligen Elisabeth 1226“ soll dies belegen. Tatsächlich fiel die ehemalige Kapelle 1342 einem Brand zum Opfer, der Neubau wurde 1525 imBauernkrieg zerstört. In der Zeit von 1634 bis 1639 wurde dieAnnenkirche völlig neu aufgebaut, aus jener Zeit stammt wohl auch die Inschrift. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche alsGarnisonkirche genutzt, von 1874 bis 1954 als Kirche derDiakonissenhausstiftung.

Erstmals 1295 urkundlich erwähnt wurde dieClemenskapelle. Mit der 1586 erbautenFachwerkkirche Wartha befindet sich im Stadtgebiet die älteste und kleinste Fachwerkkirche Thüringens.

Der jüngste Kirchenbau ist die 2005 fertiggestellteElia-Kapelle in der Altstadtstraße. Sie dient als Ort des Gebetes auf dem Werkstattgelände des Diakonie-Verbundes Eisenach.

Katholische Kirchen

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Die Pfarrkirche der katholischen Gemeinde St. Elisabeth Eisenach ist dieSt.-Elisabeth-Kirche. Sie wurde 1886 bis 1888 nach dem Vorbild derMarburger Elisabethkirche imneugotischen Stil errichtet. In den Jahren 2000 bis 2002 erfolgte eine umfangreiche Außen- und Innensanierung.

Unweit des Alten Friedhofes befindet sich dieprofanierteKreuzkirche, die 1692 aus den Resten desEisenacher Mariendoms errichtet wurde.

Auf dem Gebiet eines ehemaligen Dominikanerklosters befindet sich diePredigerkirche. Mit ihrem Bau wurde kurz nach der HeiligsprechungElisabeths begonnen, um 1240 wurde sie geweiht. Heute beherbergt die Kirche die ständige AusstellungMittelalterliche Kunst in Thüringen, die Teil desThüringer Museums ist.

Synagoge

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Die Synagoge in Eisenach um 1900

Bereits im Mittelalter befand sich auf dem GrundstückKarlstraße 23 eineSynagoge. In der Zeit von 1883 bis 1885 wurde in der heutigenKarl-Marx-Straße dieNeue Synagoge errichtet und am 8. Januar 1885 feierlich eingeweiht. Durch dieNovemberpogrome 1938 wurde das Gebäude infolge Brandstiftung völlig zerstört und wenig später abgebrochen. An die Ereignisse erinnert das am 21. September 1947 übergebeneSynagogendenkmal, dessen Sockel aus Steinen derNeuen Synagoge errichtet wurde.

Denkmalgeschützte Bauwerke

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Hauptartikel:Liste der Kulturdenkmale in Eisenach

Denkmalensembles

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Die zwei flächenmäßig größten Denkmalensembles der Stadt sind das FlächendenkmalAltstadt Eisenach sowie das FlächendenkmalSüdviertel.

Der Bau der 2,84 Kilometer langenStadtmauer begann bereits im Jahr 1130. Es gab insgesamt 22 Türme, davon fünfStadttore, von denen heute nur noch dasNikolaitor erhalten ist.

Einzelne Baudenkmale

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Stadtschloss

DasEisenacher Rathaus amMarkt wurde 1508 in spätgotischem Stil als Weinkeller erbaut und erhielt beim Umbau 1564 seine heutigenRenaissance-Formen. Im Jahr 1596 wurde es zum neuen Rathaus gewählt, nachdem das alte Rathaus nahe der Georgenkirche zu klein geworden war. Nach dem großen Stadtbrand 1636 wurde es wieder aufgebaut und erhielt 1638 seinen charakteristischen Treppenturm.

Seit mehr als 450 Jahren steht derGeorgsbrunnen auf dem Markt, mehrfach wurde er versetzt. Die vergoldete Brunnenstatue wurde 1549 von Hans Leonhard erschaffen. Ebenfalls am Markt befindet sich dasStadtschloss. Es wurde ab 1742 in mehreren Abschnitten unterHerzog Ernst August vonGottfried Heinrich Krohne errichtet. Von den einst vier Flügeln sind heute noch drei erhalten. Der Südflügel am Markt entstand als Wohnflügel unter Einbeziehung vorhandener Bürgerhäuser, der Nordflügel beherbergt reich verzierte Räume mit Stuckarbeiten des Kasseler Meisters J. M. Brühl und Gemälde des österreichischen Malers Josef Michael Daysinger, im Erdgeschoss des Westflügels befindet sich derMarstall.

Das GebäudeKarlstraße 1 wurde um 1560 erbaut. Während des Stadtbrandes von 1636 blieb es unversehrt. Von 1771 bis 1948 befand sich hier die 1585 gegründete Hof-Apotheke.[91] 1900 wurde das alte Holzfachwerk freigelegt und ein Giebel über dem Eingang errichtet. Weitere Umbauten erfolgten 1936. Die Hof-Apotheke wurde 1948 in Rats-Apotheke umbenannt und befindet sich noch heute im Gebäude.

Im Süden der Stadt unweit der Auffahrt zur Wartburg befindet sich die Reutervilla. Sie wurde nach Plänen des DichtersFritz Reuter in den Jahren 1866 bis 1868 vom deutschen ArchitektenLudwig Bohnstedt im neoklassizistischen Stil als Wohnhaus des Dichters errichtet. Heute beherbergt die Villa dasReuter-Wagner-Museum sowie eine Außenstelle des Standesamtes.

Im Osten der Stadt ragt auf derGöpelskuppe dasBurschenschaftsdenkmal derDeutschen Burschenschaft empor. Das 33 Meter hohe Denkmal wurde 1902 eingeweiht.

Das Eisenacher Theater wurde im Auftrag des Eisenacher Bankiers und FabrikantenJulius von Eichel-Streiber nach Entwürfen des Leipziger ArchitektenKarl Weichardt im klassizistischen Stil erbaut und am 1. Januar 1879 an die Stadt Eisenach übergeben. Das Gebäude bietet 501 Zuschauern Platz.

AmJohannisplatz im Zentrum der Stadt befindet sich daswahrscheinlich schmalste bewohnte Fachwerkhaus Deutschlands. Es ist 2,05 Meter breit und 8,50 Meter hoch und hat zwei Stockwerke. Das Alter des Hauses wird auf weit über 250 Jahre geschätzt.

Eine Werbeanzeige für das Sophienbad, 1927

Im Jahr 1539 wurde vom Eisenacher Kaufmann und Ratsherren Conrad Creutznacher am Markt ein repräsentatives Wohn- und Geschäftshaus errichtet, dasCreutznacher Haus. AlsHerzog Johann Ernst Ende des 16. Jahrhunderts seine Residenz auf der Esplanade erweiterte, bezog er das Haus in die Schlossanlage ein. Das 2003 bis 2005 sanierte Gebäude gehört zu den wenigen erhaltenenRenaissancebauten der Stadt und beherbergt heute unter anderem die Tourist-Information.[92]

DasSophienbad, eines der ältestenJugendstilbäder Deutschlands, wurde 1899 von der Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach eröffnet. Es wird heute anders genutzt, steht aber als Gesamtanlage unter Bestandschutz.

DieWandelhalle am Rande des Kartausgartens wurde 1906, unterhalb des HotelsFürstenhof, als Trink- und Wandelhalle eingeweiht und erinnert an die Zeit, als Eisenach Sommerfrische und Kurstadt war.

Denkmalgeschützte Zeugen aus dem Gesundheitswesen des frühen 20. Jahrhunderts sind dasDiakonissenhaus im Stadtzentrum und der Südflügel des heutigenSt.-Georg-Klinikums im Norden der Stadt.

Parks

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Wandelhalle im Kartausgarten

Die Geschichte des etwa 3,8 Hektar großenKartausgartens reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, alsKartäusermönche um 1390 dort einen Klostergarten anlegten. Um 1700 wurde er zum fürstlichen Lust- und Küchengarten erhoben, Ende des 18. Jahrhunderts gestaltete ihnJohann Georg Sckell in einen Landschaftsgarten um. Dieser wurde ab 1845 durch den Eisenacher HofgärtnerHermann Jäger betreut. Seit 1942 befindet sich die Anlage in städtischer Hand. Auf dem Gelände befindet sich neben dem klassizistischen Gärtnerhaus mit Teezimmer auch die Wandelhalle.

Etwa 400 Meter östlich vom Stadtzentrum befindet sich der 26,7 Hektar großeStadtpark. Das Gelände am Goldberg wurde von 1841 bis 1844 vonEduard Petzold im Auftrag der Familie Eichel in einen Landschaftsgarten umgestaltet. In den Jahren 1890 bis 1892 wurde dort die später als Landeskirchenamt genutzteVilla Pflugensberg errichtet, ein schlossähnliches Gebäude im neugotischen Stil. DasBismarck-Denkmal im Eingangsbereich des Stadtparks wurde 1963 abgebrochen.

In der Gemarkung des StadtteilsHötzelsroda befindet sich der ebenfalls von Eduard Petzold gestalteteLandschaftspark Dürrerhof mit der nach dem Zweiten Weltkrieg angelegtenKriegsgräberstätte Hötzelsroda.

Oberhalb des Eisenacher Markts am Fuße des Schlossbergs befindet sich derAlte Friedhof. Er wurde 1599 im Auftrag vonHerzog Johann Ernst angelegt. Auf dem Friedhof sind zahlreiche Mitglieder derMusikerfamilie Bach beigesetzt, die angrenzendeKreuzkirche beherbergt das Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen.

Zwischen der Wartburg und der westlichen Altstadt befindet sich der um 1800 vom Eisenacher Kaufmann Christian Friedrich Roese geschaffene LandschaftsparkRoesesches Hölzchen mit demMetilstein im Zentrum, hier trifft man auch auf das sagenhafte FelsgebildeMönch und Nonne, welchesGoethe einst zu einer Zeichnung inspirierte.

ImMariental befindet sich der künstlich angelegtePrinzenteich mit Gondelbetrieb, Schwänen und Karpfenbesatz. Er erhielt seinen Namen im 19. Jahrhundert zu Ehren der zwei Söhne derHerzogin von Orleans, die in der Zeit von 1848 bis 1858 zeitweise mit ihren Kindern in Eisenach weilte.

Im Norden der Stadt wurde im Jahr 1896 derHauptfriedhof angelegt.

In derDresdner Straße befindet sich einGeologischer Garten mit Gesteinsproben aus ganz Deutschland.

Museen

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Lutherhaus
Bachhaus und Erweiterungsbau am Frauenplan beherbergen das Bachmuseum
Haupttor desAutomobilwerks Eisenach
GedenkstätteGoldener Löwe

Eisenach ist Geburtsstadt des KomponistenJohann Sebastian Bach. Ihm und seiner Familie widmet sich dasBachhaus amFrauenplan, das als Geburtshaus des Komponisten gilt.

An den ReformatorMartin Luther erinnert das seit 1956 von der damaligen Thüringer Landeskirche (heute:Evangelische Kirche in Mitteldeutschland) als Museum betriebeneLutherhaus. In dem Haus, das zu den ältesten Fachwerkhäusern Thüringens zählt, soll Martin Luther von 1498 bis 1501 bei der wohlhabenden FamilieCotta gewohnt haben. Von 2013 bis 2015 wurde das Lutherhaus umfangreich saniert, durch einen Anbau erweitert und mit einer neuen Dauerausstellung („Luther und die Bibel“) ausgestattet.[93]

Das Stadtschloss beherbergt das 1899 gegründeteThüringer Museum. Zu diesem gehören auch die Ausstellungsbereiche in der Predigerkirche, dasTeezimmer im Kartausgarten und dieReutervilla. Die kunsthandwerkliche Sammlung zog 1931 ins Stadtschloss um. Neben der Sammlung Thüringer Porzellans befinden sich dort auch Werke der Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie Stadtgeschichtliches. Die Predigerkirche beherbergt die Sammlung mittelalterlicher Schnitzkunst, die umfangreichste ihrer Art in Thüringen. In derReutervilla, den ehemaligen Wohnräumen des niederdeutschen DichtersFritz Reuter, befindet sich dasReuter-Wagner-Museum mit der nachBayreuth umfangreichsten Sammlung über den KomponistenRichard Wagner.

1967 wurde das Automobilbaumuseum gegründet. Es befand sich zunächst in dem eigens dafür errichteten heutigen KUNST-Pavillon am Rande des Kartausgartens. Im Jahr 1998 wurde anlässlich des Jubiläums100 Jahre Automobilbau in Eisenach auf dem Gelände des ehemaligenAutomobilwerks Eisenach (AWE) der symbolische Grundstein für die neue Ausstellungautomobile welt eisenach gelegt. Seit 2005 befindet sich die Ausstellung, die unter anderem Fahrzeuge der MarkenBMW,EMW,Dixi undWartburg zeigt, im denkmalgeschützten ehemaligen AWE-Verwaltungsgebäude O2. In unmittelbarer Nähe zu diesem befindet sich das ebenfalls denkmalgeschützte ehemalige Haupttor des AWE.

DieGedenkstätte Goldener Löwe, ein ehemaliges Gasthaus am südlichen Ende der Marienstraße, erinnert an die Gründung derSDAP (später SPD) am 8. August 1869 und anAugust Bebel.

Eine nichtöffentliche Sammlung zur Eisenacher Kriminalgeschichte mit historischen Uniformen, technischen Apparaten zur Überwachung durch die Staatssicherheit, sowie Zeugnissen aus der Agententätigkeit in Eisenach zur Zeit des Kalten Krieges befindet sich in der Eisenacher Polizeiwache.[94]

Industriedenkmale

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Im Nordosten der Stadt befindet sich mit derAlten Mälzerei ein weithin einzigartiges Industriedenkmal. Sie wurde 1873 von Adam Heintz als Malz- und Malzkaffeefabrik errichtet. Bemerkenswert ist vor allem der fast vollständig erhaltene, zum Teil noch aus den Gründerjahren stammende und nach Restaurierung in den Jahren 1993/1994 wieder voll funktionsfähige Maschinenpark.

Der Grundstein für dieEisenacher Brauerei wurde im Jahr 1828 gelegt, als die 244 Brauberechtigten der Stadt einen gemeinsamen etwa 100 Meter tiefen Felsenkeller zur Bierlagerung errichteten. Im Jahr 1874 gründeten zehn Eisenacher Bürger eine Vereinsbrauerei, aus der 1886 die Aktienbrauerei Eisenach wurde. Das 1911 errichtete Sudhaus gilt noch heute als Wahrzeichen der Brauerei.

Um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts entstand derEisenacher Hauptbahnhof mit dem rechts daneben gelegenen Fürstenbahnhof.

Zu den nur noch teilweise erhaltenen Industriebauten Eisenachs zählen der Alte Schlachthof sowie dasGaswerk Eisenach. Die frühere Zigarrenfabrik an derFischweide 1 war lange als Ruine erhalten und wurde inzwischen abgerissen.[95]

Denkmäler, Gedenksteine und -tafeln

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Hauptartikel:Liste von Kunstwerken im öffentlichen Raum in Eisenach

Zahlreiche Gedenksteine und -tafeln erinnern an historisch bedeutende Ereignisse und Persönlichkeiten der Stadtgeschichte.

In unmittelbarer Nähe desBachhauses befindet sich dasBachdenkmal, das die Stadt am 28. September 1884 dem in Eisenach geborenen Komponisten widmete. Der Entwurf stammt vonAdolf von Donndorf, ausgeführt wurde es vonHermann Howaldt.

Auf demKarlsplatz im Zentrum der Stadt befindet sich das ebenfalls durch Adolf von Donndorf entworfeneLutherdenkmal. Ein drittes von Donndorf entworfenes Denkmal, das 1903 am Eingang des Stadtparks errichteteBismarckdenkmal, wurde bis 1963 abgetragen.[96]

In der Georgenstraße erinnert derSchwarze Brunnen an einen Unglücksfall mit 68 Toten bei der Explosion von drei mit Schießpulver und Munition beladenen Wagen.

Zu Ehren der Toten desDeutsch-Französischen Krieges 1870/71 weihte derWingolfsbund 1899 dasWingolfsdenkmal ein, das später auch den Gefallenen beider Weltkriege gewidmet wurde.[97] Es ist in eine imposante Treppenanlage integriert, die vom Stadtzentrum über den Pfarrberg in dasSüdviertel führt.

Gegenüber der Wartburgauffahrt wurde 1909 dasCarl-Alexander-Denkmal eingeweiht, das an die Freundschaft des Großherzogs zuEduard Mittenzwey erinnern soll. Ausgeführt wurde es von dem Eisenacher BildhauerHermann Hosaeus. Im weiteren Straßenverlauf trifft man unterhalb der Wartburg auf dasCranach-Denkmal für den Burghauptmann der Wartburg und Gründer desReuter-Wagner-MuseumsHans Lucas von Cranach.

In der Frankfurter Straße befindet sich die Gedenkstätte für die Opfer desKapp-Putsches, die an die Tötung von fünf unbewaffneten Bürgern in Eisenach erinnert.

Am Karlsplatz, vor demMutterhaus der Diakoniestiftung Eisenach, steht dasÄrztedenkmal, ein 1926 geschaffener Gedenkort für die im Ersten Weltkrieg in Erfüllung ihres Dienstes ums Leben gekommenen deutschen Ärzte.[98] Es wurde 1997 restauriert und die Widmung ausgedehnt auf „…die (ärztlichen) Opfer von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft“.

EinPanzerreiter, der den DrachentöterSt. Georg symbolisiert, steht am Jakobsplan. Er wurde 1939 vonErich Windbichler geschaffen und stand ursprünglich vor dem Offizierskasino des Kasernenkomplexes am Ludendorffwall (heute: Ernst-Thälmann-Straße) im Norden der Stadt. Das Denkmal steht für die Tradition der schweren schlesischen Reiter ausSagan, den „Vorgängern“ des Eisenacher Panzerregiments II. Im Jahr 1999 wurde das Denkmal restauriert.

Ein inzwischen denkmalgeschütztes Relikt der DDR-Zeit ist dasDenkmal zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung in derWartburgallee.

Mehrere Denkmale, Gedenksteine und -tafeln erinnern an die Opfer der beidenWeltkriege sowie an die Verbrechen des „Dritten Reichs“ und desHolocausts; dazu zählen auch etwa 100Stolpersteine[99] sowie das 2019 enthüllteMahnmal zum „Entjudungsinstitut“.[100]Der 1902 auf demWartenberg nach einem Entwurf vonWilhelm Kreis erbauteBismarckturm vom Typ „Götterdämmerung“ wurde 1963 gesprengt.

Baumdenkmäler für die deutsche Einheit stehen in Hörschel und unterhalb der Wartburg.

Siehe auch:Liste der Stolpersteine in Eisenach undListe der Gedenkbäume in Eisenach

Öffentliche Einrichtungen

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Eisenach verfügt über einAmtsgericht, das zum Bezirk desLandgerichts Meiningen gehört, sowie über dasArbeitsgericht Eisenach, das zum Bezirk desLandesarbeitsgerichts Erfurt zählt.

Zu den städtischen Einrichtungen zählen die imHellgrevenhof ansässigeStadtbibliothek Eisenach mit einem aktuellen Bestand von rund 70.000 Druckwerken und digitalen Medien sowie rund 3500 überwiegend historischen Büchern zur thüringisch-sächsischen Geschichte.

Im Hintergebäude des Stadtschlosses befindet sich dasStadtarchiv mit städtischen Akten, Akten der eingemeindeten Ortschaften und Amtsbüchern vom 16. Jahrhundert bis 1990. Zu den Sammlungen gehören auch ein bedeutender Teil der ehemaligenCarl-Alexander-Bibliothek sowie der Teilnachlass der Familie des SchriftstellersWalter Flex.

Durch Fusion desChristlichen Krankenhauses Eisenach mit demWartburg-Klinikum entstand 2002 dasSt. Georg Klinikum Eisenach.[101]

Bildung und Wissenschaft

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Die Eisenacher Hochschule

In Eisenach gibt es vier staatliche Grundschulen, dreiRegelschulen (Wartburgschule,Geschwister-Scholl-Schule,Goetheschule), zwei staatliche Gymnasien (Ernst-Abbe-Gymnasium undElisabeth-Gymnasium) sowie das Staatliche FörderzentrumPestalozzischule (Stand: Schuljahr 2023/24).[102] Mit Beginn des Schuljahres 2013/2014 wurde am Standort derOststadtschule die ersteGemeinschaftsschule der Stadt eingerichtet.[103]Neben den staatlichen Schulen gibt es in der Stadt dieEvangelische Grundschule und dasMartin-Luther-Gymnasium als Bildungseinrichtungen in Trägerschaft derEvangelischen Kirche in Mitteldeutschland, eineWaldorfschule sowie die Förderschule für geistig BehinderteJohannes Falk in Trägerschaft des Diakonie-Verbundes Eisenach.

Als überbetriebliche Bildungsstätten stehen dieDuale Hochschule Gera-Eisenach (bis 2016Berufsakademie Eisenach), das BerufsschulzentrumLudwig Erhard und dasTechnologie- und Berufsbildungszentrum Eisenach zur Verfügung.

Der musikalischen Nachwuchsförderung dienen eine städtische und mehrere private Musikschulen. Am StandortSchmelzerstraße 19 befindet sich die Hauptstelle derVolkshochschule Wartburgkreis.[104]

DieDuale Hochschule Gera-Eisenach bietet auf dem Campus Eisenach in der ehemaligen Carl-Alexander-Schule amWartenberg duale Studiengänge in den Fachrichtungen Wirtschaft und Technik an.

Sport

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Wartburg-Stadion und Werner-Aßmann-Halle
Bundesliga-Handball in der Werner-Aßmann-Halle (2025)

In Eisenach gab es im Jahr 2015 46 Sportvereine mit 6.918 Mitgliedern.[105]

DerHandballvereinThSV Eisenach spielt in derHandball-Bundesliga. Die bisherige Spielstätte in derWerner-Aßmann-Halle gehört zum Sport- und FreizeitzentrumAn der Katzenaue und bietet 3.140 Zuschauern Platz. Die 1984 eröffnete und nach 1990 modernisierte Sporthalle entspricht jedoch nicht mehr dem Reglement der Handball-Bundesliga, daher laufen Vorbereitungen für den Umbau der ehemaligen FabrikhalleO1 des früheren Automobilwerkes Eisenach in der Eisenacher Innenstadt zu einer Multifunktionshalle mit 4000 Sitzplätzen.[106]

Der bedeutendste Fußballverein in Eisenach ist derFC Eisenach, dessen VorgängervereinBSG Motor Eisenach zwischen 1954 und 1983 insgesamt 12 Jahre in derDDR-Liga, der zweithöchsten Liga desDeutschen Fußball-Verbandes, spielte. In derewigen Tabelle der DDR-Liga belegt der Verein den 54. Platz. Die Handballsparte der BSG war 1958 DDR-Meister imFeldhandball.

Eisenach ist Startort desSupermarathons, der mit 73,9 Kilometern längsten Laufstrecke desGutsMuths-Rennsteiglaufs.

DerMotorsportclub Eisenach e. V. ist Veranstalter der jährlich im Sommer stattfindendenRallye Wartburg, einem Straßenrennen im Rahmen derDeutschen Rallye Meisterschaft.

Seit 2005 ist Eisenach Ziel des alle zwei Jahre ausgetragenenFlèche Allemagne, eine imBrevetstil durchgeführten Sternfahrt von Langstreckenradfahrern.[107] Eisenach war Etappenort derDeutschland Tour 2019.

DieWartburg Open waren einTennisturnier, das von 1993 bis 2002 jährlich in Eisenach stattfand. Es gehörte zurATP Challenger Tour und wurde auf der Anlage desTC Blau-Weiß Eisenach im Eisenacher Johannistal im Freien auf Sand gespielt.

Die Stadt verfügt über fünf städtische Sporthallen, 13 Schulsporthallen, das SportzentrumAn der Katzenaue mit der Werner-Aßmann-Halle sowie etwa ein Dutzend Sportplätze im Stadtgebiet.[105] Das größte Stadion der Stadt und Spielstätte des FC Eisenach ist das 1955 eröffneteWartburg-Stadion.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Jahre 2016 erbrachte Eisenach, innerhalb der Stadtgrenzen, einBruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,7 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 40.821 € (Thüringen: 27.674 €; Deutschland: 38.180 €) und damit über dem thüringischen und dem nationalen Durchschnitt. In der Stadt gibt es 2017 etwa 29.100 erwerbstätige Personen.[108] DieArbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 6,2 % und damit über dem Durchschnitt von Thüringen mit 5,2 %.[109][110]

Industrie

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Fahrzeugindustrie

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Opelwerk Eisenach
Hauptartikel:Automobilwerk Eisenach

Seit 1898 werden in Eisenach Automobile konstruiert und gebaut. In dem von dem UnternehmerHeinrich Ehrhardt als Fahrzeugfabrik Eisenach gegründeten Werk umfasste die Produktion unter anderem ab 1904 denDixi, ehe das Werk 1928 vonBMW übernommen wurde, was deren Einstieg in den Fahrzeugbau bedeutete. Während des Zweiten Weltkrieges, für den Einsatz in der Armee, und bis Mitte der 1950er Jahre wurden Motorräder gefertigt. BMW stellte zwischen 1937 und 1945 außerdem Flugmotoren in derBMW Flugmotorenfabrik Eisenach amDürrerhof her, die nach Kriegsende vollständig demontiert wurde. Zu Zeiten derDDR war die Stadt Standort desAutomobilwerkes Eisenach (AWE), das den PKWWartburg herstellte. Seit 1992 befindet sich am westlichen Stadtrand die Fertigungsstätte derOpel Eisenach GmbH, einer Tochter derAdam Opel AG; BMW errichtete in den 1990er Jahren in unmittelbarer Nähe zu Eisenach im GewerbegebietDeubachshof (GemeindeKrauthausen, Wartburgkreis) einen neuen Betriebsstandort, der auf die Produktion von Großpresswerkzeugen spezialisiert ist.

Betriebe und Unternehmen

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Die in Eisenach ansässigen Industriebetriebe haben ihren Schwerpunkt im Automobilbau und der Zulieferindustrie, der Metallverarbeitung und der Logistik. 2003 gab es 102 Industriebetriebe mit rund 8000 Mitarbeitern. Mit 133 Industriearbeitsplätzen pro 1000 Einwohner liegt Eisenach weit über dem Bundesdurchschnitt. Der Monatsdurchschnitt der Produktivität lag 2003 bei knapp 27.000 Euro je Mitarbeiter, die Exportquote der Eisenacher Wirtschaft liegt bei 14 Prozent. 2010 waren in Eisenach 2008 Gewerbe- und Industriebetriebe registriert.[111]

Zu Beginn der 1990er Jahre gründete dieRobert Bosch GmbH das TochterunternehmenRobert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH auf dem Wartenberg und beschäftigt dort 1.650 Mitarbeiter. Die heute zur Penske International Group gehörendeTruck-Lite Europe GmbH ging aus dem traditionsreichen UnternehmenFahrzeugelektrik Ruhla (FER) hervor und ist im Gewerbegebiet im Ortsteil Stockhausen ansässig. Im Transport-, Logistik- und Dienstleistungssektor sind unter anderem die Panopa Logistik GmbH & Co KG, die Piepenbrock Dienstleistungen GmbH & Co KG und dieHörseltalbahn GmbH zu nennen.

Erneuerbare Energien

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Am Nordrand der Stadt nahe Neukirchen und Stockhausen werden seit etwa 1998 Windenergieanlagen betrieben. Als eine der ersten Thüringer Städte unterstützt die Stadt einen Bürger-Solar-Park zur Erzeugung von Elektroenergie aus regenerativen Quellen, welcher 2008 auf dem Gelände des früherenEisenacher Gaswerkes in Betrieb ging.[112]

Landwirtschaft

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Seit 1998 ist der Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Eisenach um 94,3 % zurückgegangen. Er beträgt derzeit (Stand 30. Juni 2011) 0,3 % (= 60 Beschäftigte). Die Landwirtschaftsbetriebe Eisenachs bewirtschafteten 2011 eine Fläche von 4502ha, was 0,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Thüringens entspricht.[113] Die landwirtschaftliche Erwerbstätigkeit konzentriert sich in den ländlichen Ortsteilen Neukirchen, Madelungen, Hötzelsroda, Neuenhof und Göringen.

Tourismus

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Der Tourismus besitzt einen hohen Stellenwert für die Stadt und das Umland. Neben den klassischen Reisezielen Wartburg, Bachhaus, Lutherhaus und Thüringer Museum ermöglichte die Gründung desNationalpark Hainich nördlich der Stadt eine weitere Steigerung bei den Besucherzahlen. DerBergwanderweg Eisenach–Budapest beginnt auf der Wartburg. Vom Mariental im Südviertel aus ermöglichen Wanderwege durch die Landgrafen- undDrachenschlucht den Aufstieg zumRennsteig und zurHohen Sonne.

In den Stadtrandgebieten haben Reiterhöfe und Erlebnisbauernhöfe sowie der Wander-, Kanu- und Fahrradtourismus entlang der Werra und am Beginn des Rennsteigs im Ortsteil Hörschel eine gewisse Bedeutung erlangt. Hörschel ist zugleich Endpunkt desFernwanderweg Harz – Eichsfeld – Thüringer Wald.

Durch die Ortsteile Hörschel, Neuenhof und Wartha verläuft derWerratal-Radweg, der hier Teil des europäischen RadfernwegsEV13, eines Radfernwegs vom Rhein an der deutsch-niederländischen Grenze nach Prag (FIS) und der deutschenMittellandroute D4 ist. Die Mittellandroute D4 (Aachen-Zittau) bzw. derRadfernweg Thüringer Städtekette führt durch die Altstadt Eisenachs. Weitere Radfernwege sind derRennsteig-Radwanderweg und derHerkules-Wartburg-Radweg.

Verkehr

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Hauptbahnhof Eisenach

Schiene

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Eisenach liegt seit den 1850er Jahren am Knotenpunkt derThüringer Bahn (Halle-Gerstungen-Bebra) mit derWerrabahn (Eisenach–Eisfeld). DerEisenacher Hauptbahnhof istICE- sowieIC-Halt und gehört zur dritthöchstenPreisklasse vonDB InfraGO. Weitere Bahnhaltepunkte im Stadtgebiet sindEisenach West, Eisenach-Opelwerk undHörschel sowie die Betriebsbahnhöfe Eisenach-Stedtfeld (Gemeinschaftsbahnhof mit der HTB) undWartha (Werra), wo ab 1907 dieBahnstrecke Wartha-Schwebda in RichtungTreffurt undEschwege abzweigte. Das ehemals von der Deutschen Bahn AG betriebene undaufgelasseneBahnbetriebswerk Eisenach wird von einem privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen weitergeführt.

Fernstraßen

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Die historisch bedeutendste Straße durch Eisenach ist dieVia regia, die von Frankfurt über Erfurt undLeipzig bis nachRussland führte. Heute wird diese Straße durch die B 84 in westliche und dieL 3007 in östliche Richtung nachgezeichnet.[114]

Eisenach wird seit 2010 von der weiter nördlich neu trassiertenBundesautobahn 4 nur noch tangiert. Zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs und zur Anbindung der neuen Autobahnanschlussstelle Eisenach-West, etwa einen Kilometer westlich des StadtteilsRamsborn, wird die ursprüngliche A 4-Trasse zwischen den ehemaligen Anschlussstellen Wutha-Farnroda und Eisenach-West nun als Umgehungsstraße verwendet. Dabei blieben die Anschlussstellen Eisenach Ost(-stadt), Eisenach Mitte und Eisenach West(-stadt) erhalten. Als weitere Autobahn in der Nähe Eisenachs ist dieBundesautobahn 44 in Bau, die Eisenach überKassel mit demRuhrgebiet verbinden soll. Die Einbindung auf die BAB 4 wird etwa 15 Kilometer westlich von Eisenach am DreieckWommen erfolgen.

Die seit 2010 an der BAB 4-Anschlussstelle Eisenach-West endendeBundesstraße 7 verbindet Eisenach mit Kassel. Der Abschnitt der B 7 von Eisenach-West durch die Innenstadt überWutha-Farnroda bis nachSättelstädt wurde mit Inbetriebnahme der BAB-4-Nordverlegung zur Landesstraße 3007 abgestuft. DieBundesstraße 19 beginnt an der BAB-4-Anschlussstelle Eisenach-West und führt über die nunmehr als Kraftfahrstraße genutzte ehemalige Autobahntrasse bis Eisenach Oststadt und weiter in südlicher Richtung durch das Stadtgebiet, über den Thüringer Wald nachMeiningen. Als Verbindung nachBad Langensalza im Nordosten und zur BAB-4-Anschlussstelle Eisenach Ost beiGroßenlupnitz sowie nachVacha undFulda im Südwesten durchquert dieBundesstraße 84 das Stadtgebiet. DieBundesstraße 88 beginnt an der ehemaligen BAB-4-Abfahrt Eisenach-Ost (B 19/84 Eisenach-Oststadt) und verbindet Eisenach mitIlmenau im Südosten. Wichtige Landesstraßen führen nachMühlhausen im Norden sowie nachHerleshausen undGerstungen im Westen.

Innerstädtischer und ruhender Verkehr

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Das City-Parkhaus

Auf Grund der sich überschneidenden Interessen von Berufs- undIndividualverkehr, des ruhenden Verkehrs sowie der Bedürfnisse des tourismusbedingten Verkehrsgeschehens wurde 1994 einVerkehrs- und Parkraumkonzept entwickelt[115] und 2003, 2007[116][117] sowie 2020 fortgeschrieben.[118]

Inzwischen besitzt die Stadt ein automatisiertes, mit der Wartburg verzahntesParkleitsystem für die Südstadt sowie dreiInnenstadt-Parkhäuser.

ÖPNV

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Elektrobus am ZOB

Eisenach hatte von 1897 bis 1975 einStraßenbahnnetz, das zunächst das Südviertel, später auch den Norden, Osten und Westen des Stadtgebietes mit dem Stadtzentrum verband.

Durch private Initiative eines Schlossermeisters wurde zu Ostern 1913 der Kraftomnibusbetrieb auf den Buslinien Bahnhof–Wartburg und Bahnhof–Hohe Sonne–Wilhelmsthaler See eröffnet und erfreute sich sofort großen Interesses. Die in Berlin erworbenen Busse wurden mit verbesserten Bremsen und neuer Lackierung versehen. 1918 übernahm dieDeutsche Reichspost das lukrative Omnibus-Geschäft in Eisenach und baute Verbindungen zu allen Ortschaften im Kreisgebiet auf.[119]

Heute gibt es 14 Stadtbuslinien und mehrere Dutzend Regionalbuslinien, die vomVerkehrsunternehmen Wartburgmobil und seinen Partnerunternehmen betrieben werden. Der Neubau eines zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes wurde 2017 fertiggestellt, damit wurden die bisher räumlich getrennten Zentralhaltestellen für die Stadtbuslinien und den Regionalverkehr in derGabelsberger Straße zusammengelegt.[120] Eine Haltestelle fürFernbusse befindet sich nahe dem City-Parkhaus in derUferstraße.[121]

Der zentraleTaxistand befindet sich seit den 1920er Jahren am Haupteingang vor dem Eisenacher Hauptbahnhof.

Radverkehr

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Fahrradstraße im Palmental (2024)

Im Ranking des 2022 durchgeführten bundesweiten ADFC-Fahrradklimatest liegt Eisenach in seiner Ortsgrößenklasse auf Platz 369 von 447 (Schulnote 4,3). Ziel des seit 2003 bestehenden und 2023 weiterentwickelten Radverkehrskonzepts der Stadt ist ein durchgängiges Radwegenetz, das vor allem an verkehrsreichen Straßen den Radverkehr vom Kraftfahrzeugverkehr trennen soll.[122] Im Zuge der Verbesserung des Hochwasserschutzes der Hörsel entstand in Eisenach eine durchgehende Radwegverbindung entlang des Flusses. Auf einigen Hauptstraßen wurden zudemSchutzstreifen markiert. 2020 und 2024 wurden Straßenabschnitte am Siebenborn und im Palmental alsFahrradstraßen ausgewiesen.[123][124]

Flugverkehr

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12 Kilometer nordöstlich der Stadt befindet sich auf dem Gebiet der NachbargemeindeHörselberg-Hainich derFlugplatz Eisenach-Kindel. Der ehemalige Militärflugplatz ist für Flugzeuge bis 20 Tonnen und Hubschrauber zugelassen. Die nächstenFlughäfen mit Linienbetrieb sind derFlughafen Erfurt-Weimar, etwa 50 Kilometer östlich und derFlughafen Kassel-Calden, etwa 80 Kilometer nordwestlich.

Medien

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Bereits im 18. Jahrhundert erschien in Eisenach die erste Zeitung, zunächst noch als Teil der Hofberichterstattung und Staatsanzeiger. Ende des 19. Jahrhunderts übernahmPhilipp Kühner die Chefredaktion derEisenacher Tagespost und wenig später auch deren Verlag. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Zeitung zur meistgelesenen Tageszeitung Westthüringens. Heute ist Eisenach Sitz je einer Lokalredaktion derThüringischen Landeszeitung und derThüringer Allgemeinen.

Im April 1926 wurde im Ritterbad der Wartburg eineRundfunkbesprechstelle derMitteldeutschen Rundfunk AG (MIRAG) in Betrieb genommen. Diese mehrfach technisch erneuerteBesprechungsstelle Wartburg war in der DDR-Zeit als Außenstudio desSenders Weimar bis 1987 in Betrieb und ermöglichte die Übertragung zahlreicher Konzerte und Tagungen von der Wartburg. Seit 2001 sendet der lokale RundfunksenderWartburg-Radio 96,5 aus Eisenach. Der private RundfunksenderAntenne Thüringen betreibt ein Regionalstudio in der Stadt.[125][126]

Die von 2004 bis 2020 im Auftrag desMitteldeutschen Rundfunks produzierte FernsehserieFamilie Dr. Kleist entstand und spielte in Eisenach und Umgebung, ebenso die seit 2021 vomZDF produzierte FilmreiheNächste Ausfahrt Glück.

Persönlichkeiten

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Ehrenbürger

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Hauptartikel:Liste der Ehrenbürger von Eisenach

DieEhrenbürgerwürde wurde in Eisenach erstmals 1837 an den Leitenden PostbeamtenFranz Maximilian Diez in Anerkennung seiner Verdienste um das Postwesen in der Stadt verliehen. Zu den weiteren Ehrenbürgern zählen dieHerzogin von Orléans (1851), ReichskanzlerOtto von Bismarck (1895) oder LandesbischofMoritz Mitzenheim (1961).[127]

Mit Gemeinderatsbeschluss vom 5. Dezember 1946 wurde denNationalsozialistenAdolf Hitler,Wilhelm Frick undFritz Sauckel die 1933 zentral verliehene Ehrenbürgerschaft aberkannt.

Eisenacher Persönlichkeiten

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Hauptartikel:Liste von Persönlichkeiten der Stadt Eisenach

Für eine Stadt dieser Größe kann Eisenach eine Vielzahl von Persönlichkeiten der deutschen und der Weltgeschichte aufweisen.

Im Jahr 1685 in Eisenach geboren, gehörtJohann Sebastian Bach zu den bedeutendsten deutschen Komponisten desBarock. MitJohann Wilhelm Hertel ist ein wichtiger Vertreter des „empfindsamen Stils“ der deutschenVorklassik ein Sohn der Stadt. Im Jahr 1925 gründeteRudolf Mauersberger denBachchor Eisenach.

Eisenach ist auch Stadt der Geistes- und Naturwissenschaften, der PhilosophChristian Schreiber, der PhysikerErnst Abbe und der PädagogeWilhelm Rein wurden dort geboren. Die Philosophin und FrauenrechtlerinHedwig Bender wirkte dort, ebenso wie der GeologeJohann Georg Bornemann.

Das Verhältnis zwischenJohann Wolfgang von Goethe und der 1742 in Eisenach geborenenCharlotte von Stein bietet noch heute Stoff für Spekulationen. Freundschaftliche Verbindungen zu Goethe unterhielt auch die DichterinJulie von Bechtolsheim, die den überwiegenden Teil ihres Lebens in Eisenach verbrachte.

Zu den einflussreichenPatrizierfamilien der Stadt zählte im 15. und 16. Jahrhundert die Familie Cotta. Sowohl Johann Cotta (sen.) als auch sein Sohn Johann Cotta (jun.) waren im 16. Jahrhundert Bürgermeister in Eisenach,Ursula Cotta soll den jungenMartin Luther beherbergt und gefördert haben.[128] Großen Einfluss auf die Geschicke der Stadt nahmen ab dem 17. Jahrhundert, vor allem aber im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die Mitglieder derIndustriellenfamilie Eichel-Streiber, zu nennen sind vor allem derMäzenJulius von Eichel-Streiber und der Jurist und LandespolitikerFriedrich von Eichel-Streiber.

Auch in der jüngeren Vergangenheit hat die Stadt einige bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht, so u. a. die PolitikerSabine Bergmann-Pohl undBotho Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, den HandballnationalspielerStephan Just und den Autor und TheaterintendantenMichael Schindhelm. In Eisenach lebte und wirkte der HandballspielerWerner Aßmann, nach dem die Spielstätte des ThSV Eisenach benannt ist.

Sonstiges

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Ortsname

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Zur Deutung des Namens Eisenach gibt es mehrere Theorien, welche sich meist auf Auffälligkeiten der Hauptzuflüsse stützen, aber bisher keine in sich schlüssige Begründung liefern. So soll der Ortsname alsmittelhochdeutsch îsîn, „eisern“ undaha, „Wasser“ entstanden sein.

„Der mittelhochdeutsche Name „Isenacha“, „Eisenfluss“, leitet sich ab aus der Lage an der vom hohen Eisengehalt bräunlich gefärbten Hörsel.“[129]

Dieser Deutung wird von Sprachwissenschaftlern widersprochen, denn die Hörsel führt kein eisenhaltiges Wasser, die Trübung entspricht der von beliebigen anderen Bächen in der Region.[130]

Kfz-Kennzeichen

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Das ab 1991 vergebeneKfz-Unterscheidungszeichen für den Landkreis Eisenach und die damals kreisangehörige Stadt lauteteESA. Es wurde nach Gründung des Wartburgkreises übergangsweise bis zum 31. Januar 1995 ausgegeben und ab dem 1. Februar 1995 vom neuen UnterscheidungszeichenWAK abgelöst. Mit Erlangung der Kreisfreiheit wurde der Stadt das UnterscheidungszeichenEA zugewiesen, das fortan bei Neuzulassungen und Ummeldungen verausgabt wurde.

Im Zulassungsbezirk waren 28.777 Fahrzeuge am 31. Dezember 2018 zugelassen.[131]

Eisenach behielt trotz der Wiedereingliederung in den Wartburgkreis am 1. Juli 2021 das KennzeichenEA, wobei auch die im Kreis üblichen KennzeichenWAK undSLZ im Stadtgebiet eingeführt wurden. Gleichzeitig wurdeEA im gesamten Kreisgebiet zugelassen.

Planetoiden Eisenach und Bach

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Als besondere Form der Ehrung ist die Benennung von neu entdeckten Himmelskörpern nach bedeutenden Orten und Persönlichkeiten der Geschichte seit über 100 Jahren gebräuchlich. Mit Johann Sebastian Bach sind bisher schon neunBach-Planetoiden imAsteroidengürtel der Sonne bedacht worden, hierbei wurden auch die wichtigsten Wirkungsorte berücksichtigt.Der 1931 von K. Reinmuth entdeckte Planetoid 1931 TWI – (01814) trägt den offiziellen Namen(1814) Bach. Der 1991 von F. Börngen (Sternwarte Tautenburg) entdeckte Planetoid(10774) Eisenach hat eine Umlaufzeit um die Sonne von 3,72 Jahren, die Oberfläche beträgt 65 Quadratkilometer und der Durchmesser rund 4,5 Kilometer.[132]

Literatur

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  • Martin Zeiller:Eisennach. In:Matthäus Merian (Hrsg.):Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae (= Topographia Germaniae.Band 12). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650,S. 49–66 (Volltext [Wikisource]). 
  • Gerd Bergmann:Ältere Geschichte Eisenachs. Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Hrsg.: Eisenacher Geschichtsverein. Kröner, Eisenach 1994,ISBN 3-9803976-0-2. 
  • Gerd Bergmann:Eisenacher Eisenbahngeschichte. 150 Jahre Eisenbahn in Eisenach. Eisenacher Geschichtsverein, Eisenach 1997,ISBN 3-9803976-3-7.
  • Reinhold Brunner:Geschichte der Stadt Eisenach. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004,ISBN 3-8313-1460-8.
  • Reinhold Brunner:Von der Judengasse zur Karlstraße. Jüdisches Leben in Eisenach (=Schriften des Eisenacher Geschichtsverein e. V.). Hain-Verlag, Weimar/Jena 2003,ISBN 3-89807-050-6.
  • Reinhold Brunner:Die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der jüdischen Menschen Eisenachs 1938 bis 1942 (=Schriften des Eisenacher Geschichtsverein e. V.). Eisenacher Geschichtsverein, Eisenach 1998,ISBN 3-9803976-4-5.
  • Reinhold Brunner:Das war das 20. Jahrhundert in Eisenach. Das Buch zur Serie der „Thüringer Allgemeinen“. Hrsg. von der Stadt Eisenach. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000,ISBN 3-86134-970-1.
  • Ulrike Frank:Weißt du noch? Mitten aus’m Eisenacher DDR-Alltag. Geschichten und Episoden. Samstag war Badetag und Sonntags ging’s mit der Bimmel ins Mariental. Herkules-Verlag, Kassel 2011,ISBN 978-3-941499-61-4.
  • Ulrike Frank:Mit dem Esel auf die Wartburg. Geschichten und Anekdoten aus dem alten Eisenach. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2007,ISBN 978-3-8313-1803-2.
  • Walter Höhn:Eisenach. Die Wartburgstadt zwischen Rennsteig und Hörselberge. Verlag Imhof, Petersberg 2010,ISBN 978-3-86568-561-2.
  • Herlind Reiss:Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Kulturdenkmale in Thüringen. Band 2.1.:Stadt Eisenach. Landhäuser und Villen am Fuße der Wartburg. Hrsg. vomThüringischen Landesamt für Denkmalpflege. E. Reinhold Verlag, Altenburg 2007,ISBN 978-3-937940-24-3.
  • Michael Weise:Eisenachs Sonderstellung für die evangelische Kirche im Nationalsozialismus. Eine lokal- und kirchenhistorische Untersuchung. In:Zeitschrift für Thüringische Geschichte. Band 77 (2023), S. 167–195.
  • Stefan Wolter:„Bedenket das Armuth!“ Das Armenwesen der Stadt Eisenach im ausgehenden 17. und im 18. Jahrhundert. Almosenkasse – Waisenhaus – Zuchthaus. Hainholz-Verlag, Göttingen 2003,ISBN 3-932622-22-7 (Zugl.: Göttingen, Univ., Diss., 1999).

Weblinks

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Commons: Eisenach – Album mit Bildern
Wikivoyage: Eisenach – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. „Berteroda, Hötzelsroda, Madelungen, Neuenhof, Hörschel, Neukirchen, Stedtfeld, Stockhausen, Stregda, Wartha und Göringen.“Hauptsatzung der Stadt Eisenach vom 4. März 1997 in der Fassung der 17. Änderungssatzung vom 25. November 2014/1. Januar 2015 (PDF; 99 kB). In:eisenach.de, abgerufen am 6. Oktober 2016.
  3. Der Beiname „Wartburgstadt“ auf derHomepage Eisenachs, abgerufen am 6. Oktober 2016. Vgl. den historischen Rückblick in der Präambel der Hauptsatzung: „Eisenach wurde im Jahre 1919 kreisfrei und nennt sich seit dieser Zeit ‚Wartburgstadt‘.“ Der offizielle Name ergibt sich aus § 1 Abs. 1: „Die Stadt führt den Namen ‚Eisenach‘.“Hauptsatzung der Stadt Eisenach vom 4. März 1997 in der Fassung der 17. Änderungssatzung vom 25. November 2014/1. Januar 2015. (PDF; 99 kB) In:eisenach.de, abgerufen am 6. Oktober 2016.
  4. Eisenach ist ab 1. Februar offiziell Hochschulstadt. In:eisenach.de. 26. Januar 2017, abgerufen am 29. Juli 2017.
  5. Fusion der Stadt Eisenach mit dem Wartburgkreis. In: eisenach.de. Büro der Oberbürgermeisterin – Pressestelle, abgerufen am 22. Juni 2021. 
  6. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt. Nr. 12/2019, S. 429 ff. (thueringer-landtag.de [PDF; 1,5 MB]).
  7. Eisenach – die Wartburgstadt in Fakten und Zahlen. In:eisenach.de, abgerufen am 9. Mai 2024.
  8. § 1 Abs. 3 derHauptsatzung der Stadt Eisenach vom 4. März 1997. (PDF; 99 kB) In:eisenach.de, abgerufen am 22. August 2016.
  9. § 3 Abs. 1 derHauptsatzung der Stadt Eisenach vom 4. März 1997. (PDF; 99 kB) In:eisenach.de, abgerufen am 22. August 2016.
  10. Umwelt regional – Eisenach – Wasserwirtschaft – Niederschläge. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, abgerufen am 22. August 2016. 
  11. Umwelt regional – Eisenach – Klima. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, abgerufen am 22. August 2016. 
  12. Klima: Eisenach. In:climate-data.org, abgerufen am 26. Oktober 2013.
  13. Umwelt regional – Eisenach – Naturschutz – Naturschutzgebiete. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, abgerufen am 22. August 2016. 
  14. Walter Beck:Flächennaturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile in der Wartburgregion. In: Landratsamt Wartburgkreis, Stadt Eisenach (Hrsg.):Naturschutz im Wartburgkreis. Heft 17. Medienagentur Frisch, Eisenach und Bad Salzungen 2012,DNB 1029831378,S. 16–32. 
  15. Roland Geyer, Heinz Jahne, Simone Storch:Geologische Sehenswürdigkeiten des Wartburgkreises und der kreisfreien Stadt Eisenach. In: Landratsamt Wartburgkreis, Untere Naturschutzbehörde (Hrsg.):Naturschutz im Wartburgkreis. Heft 8. Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach und Bad Salzungen 1999,ISBN 3-9806811-1-4,S. 42–71. 
  16. Felix Humberg:Chronik der Wartburgstadt Eisenach und ihrer Umgebung. Die Entwicklung der Stadt Eisenach in der Epoche des vollentfalteten Feudalismus (=Eisenacher Schriften zur Heimatkunde. H. 29). Hrsg. von der Kreiskommission zur Erforschung der Örtlichen Geschichte der Arbeiterbewegung [u. a.]. Eisenach 1984,DNB1059268582, S. 307, verortete die Funde fälschlicherweise beim 2 km entferntenStregda.
  17. Matthias Springer:Zwischen Thüringern und (H)Ermunduren besteht kein Zusammenhang. In:Helmut Castritius (Hrsg.):Die Frühzeit der Thüringer. Archäologie, Sprache, Geschichte (=Ergänzungsbände zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 63). Hrsg. von Helmut Castritius,Dieter Geuenich, Matthias Werner, unter Mitarbeit von Thorsten Fischer. de Gruyter, Berlin/New York 2009,ISBN 978-3-11-021454-3, S. 135–169 (eingeschränkte Vorschau beiWorldCat;eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) (Tagungsband zur Tagung „Die Frühzeit der Thüringer: Geschichte, Sprache, Archäologie.“ Jena Oktober 2006).
  18. abHans Patze,Peter Aufgebauer (Hrsg.):Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 9:Thüringen (=Kröners Taschenausgabe. Band 313). 2., verbesserte und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1989,ISBN 3-520-31302-2, S. 88–90.
  19. Gerd Bergmann:Ältere Geschichte Eisenachs. 1994,S. 80–95. 
  20. Friedrich von Strenge undErnst Devrient (Hrsg.):Die Stadtrechte von Eisenach, Gotha und Waltershausen (= Thüringische Geschichtsquellen. N. F.Band 6 =Band 9). G. Fischer, Jena 1909,OCLC1928220. 
  21. Reinhard Jonscher, Willy Schilling:Kleine thüringische Geschichte. Vom Thüringer Reich bis 1990. 3., überarb. und erw. Auflage. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001,ISBN 3-910141-44-7,S. 82. 
  22. Hermann Haacke:Führer auf der Wartburg. Mit Angabe der historischen Begebenheiten. Friedrich Mauke, Jena, 5. Aufl. 1894, S. 42.
  23. Gerd Bergmann:Ältere Geschichte Eisenachs. 1994,S. 96–109. 
  24. Reinhard Jonscher, Willy Schilling:Kleine thüringische Geschichte. Vom Thüringer Reich bis 1990. 3., überarb. und erw. Auflage. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001,ISBN 3-910141-44-7,S. 71. 
  25. Maike Lämmerhirt:Juden in den wettinischen Herrschaftsgebieten. Recht, Verwaltung und Wirtschaft im Spätmittelalter (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe, Band 21). Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2007,ISBN 978-3-412-13006-0, S. 13 (Zugl.: Jena, Univ., Diss., 2006).
  26. abcAlemannia Judaica. Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum:Eisenach (Thüringen). Jüdische Geschichte / Synagogen. In:Alemannia Judaica. 30. Juni 2020, abgerufen am 23. August 2016.
  27. Gerd Bergmann:Ältere Geschichte Eisenachs. 1994,S. 148–157. 
  28. Gerd Bergmann:Ältere Geschichte Eisenachs. 1994,S. 200–217. 
  29. Gerd Bergmann:Ältere Geschichte Eisenachs. 1994,S. 235–246. 
  30. Thüringer Archäologen machen bei Ausgrabungen einen unerwarteten Fund (Memento vom 29. März 2009 imInternet Archive). In:eisenach-city.de, Onlinemagazin, September 2006, abgerufen am 23. August 2016.
  31. Gerd Bergmann:Ältere Geschichte Eisenachs. 1994,S. 284–297. 
  32. Ronald Füssel:Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (=Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Band 2). DOBU, Wiss. Verl. Dokumentation und Buch, Hamburg 2003,ISBN 3-934632-03-3, S. 234 f., 240, 244 (Zugl.: Marburg, Univ., Diss., 2000).
  33. Biographie desChristian Schreiber. In:Karl Wilhelm Justi (Hrsg.):Grundlagen zu einer Hessischen Gelehrten-, Schriftsteller- und Künstler-Geschichte vom Jahre 1806 bis zum Jahre 1830. Fortsetzung zu Strieder’s Hessischer Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte und Nachträge zu diesem Werk. [19. Band]. Gathe, Marburg 1831,OCLC311463065,S. 833 ff. (inFraktur). 
  34. Wilhelm Buchner:Die Pulver-Explosion zu Eisenach am 1. September 1810. Mit einem Grundriß (= Beiträge zur Geschichte Eisenachs.Band V). H. Kahle, Eisenach 1920,urn:nbn:de:urmel-c7e0018f-8f27-48c8-acfe-df2f6c06e04a4. 
  35. Gerd Bergmann:Ältere Geschichte Eisenachs. 1994,S. 411–422. 
  36. Stefan Wolter:„…zwinget mich nicht dahin zu gehen, wo ich aller Schamhaftigkeit vergeßen sein soll“. Aus den Anfängen der Jenaer Entbindungsanstalt. In: Christine Loytved (Hrsg.):Von der Wehemutter zur Hebamme. Die Gründung von Hebammenschulen mit Blick auf ihren politischen Stellenwert und ihren praktischen Nutzen (=Frauengesundheit. Band 1). Univ.-Verl. Rasch, Osnabrück 2001,ISBN 3-935326-45-9, S. 79–96, hier: S. 81.
  37. Die Familie von Eichel-Streiber. In:familie-von-eichel-streiber.de, abgerufen am 23. August 2016.
  38. August Roese:Das Roesesche Hölzchen (=Beiträge zur Geschichte Eisenachs. Heft VIII). Kahle, Eisenach 1897,OCLC46248536 (19 S.).
  39. Michael Weise:Eisenachs Sonderstellung für die evangelische Kirche im Nationalsozialismus. Eine lokal- und kirchenhistorische Untersuchung. In:Zeitschrift für Thüringische Geschichte 77 (2023), S. 167–195, hier: S. 172f.
  40. Axel Polnik:Die Bayreuther Feuerwehren im Dritten Reich. Der Brandschutz in der Gauhauptstadt Bayreuth. Eine zeitgenössische Darstellung. Books on Demand, Norderstedt 2011,ISBN 978-3-8423-9563-3, S. 31, Fußnote 103,urn:nbn:de:101:1-20110622149.
  41. Reinhold Brunner:Geschichte der Stadt Eisenach. Hrsg.: Eisenacher Geschichtsverein. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004,ISBN 3-8313-1460-8,S. 112. 
  42. Horst Schmidt:Geschichte des Creuzburger Salzwerks (=Eisenacher Schriften zur Heimatkunde. Heft 39). Hrsg. von der Kreiskommission zur Erforschung der Geschichte der Örtlichen Arbeiterbewegung bei der Kreisleitung der SED [u. a.]. Eisenach 1988.
  43. Herlind Reiß:Stadt Eisenach. Villen und Landhäuser am Fuße der Wartburg. In: Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (Hrsg.):Denkmaltopographie BRD. Kulturdenkmale in Thüringen.Band 2.1. E. Reinhold-Verlag, Altenburg 2006,ISBN 3-937940-24-3,S. 45–48. 
  44. abcdeGeschichte Eisenachs 1900–1945. In: eisenachonline.de, Onlinemagazin. Abgerufen am 27. Februar 2009. 
  45. Oliver Arnhold:„Entjudung“ – Kirche im Abgrund (=Studien zu Kirche und Israel. Band 25). 2 Bände. Institut Kirche und Judentum, Zentrum für Christlich-Jüdische Studien an der Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin 2010,ISBN 978-3-374-03115-3; –
    Dirk Schuster:Die Lehre vom „arischen“ Christentum. Das wissenschaftliche Selbstverständnis im Eisenacher „Entjudungsinstitut“ (=Kirche – Konfession – Religion. Band 70). V & R unipress, Göttingen 2017,ISBN 978-3-8471-0716-3,urn:nbn:de:101:1-2017061119724 (Dissertation, Freie Universität Berlin, 2016).
  46. Eisenach In:Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen. Kooperationsprojekt „MENORA | Jüdisches Leben in Thüringen“ (Friedrich-Schiller-Universität Jena und Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e. V.), abgerufen am 13. November 2023.
  47. Artur Heuse:Eisenach unterm Hakenkreuz. In: Eisenacher Geschichtsverein e. V., Antiquariat & Buchhandlung St. Georg (Hrsg.):Eisenacher Land im Westen Thüringens. Beiträge zu Geschichte, Kultur, Kunst und Natur des Wartburgkreises. Heft 3/4. MFB Verlagsgesellschaft, 1997,ZDB-ID 1416762-1,S. 10 ff. 
  48. Reinhold Brunner:Stolpersteine in Eisenach. Erinnerungen an das jüdische Leben und Sterben in der Wartburgstadt. Hrsg.: Bündnis gegen Rechtsextremismus Eisenach und Eisenacher Geschichtsverein. Eisenach 2012,OCLC951257766. 
  49. Ursula Krause-Schmitt (Red.):Thüringen. In: Studienkreis zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte des Deutschen Widerstandes 1933–1945 (Hrsg.):Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945.Band 8. VAS, Verl. für Akad. Schriften, Frankfurt 2003,ISBN 3-88864-343-0,S. 48 ff. 
  50. A 4 Hörselbergtrasse. In: eautobahn.de. Abgerufen am 5. Januar 2025. 
    Henning Maruhn: Netz der Autobahnen in den neuen Bundesländern am 3. Oktober 1990. In: autobahn-online.de. Abgerufen am 24. August 2016. 
  51. Rudolf Zießler:Eisenach. In: Götz Eckardt (Hrsg.):Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg. Bezirke Halle, Leipzig, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Erfurt, Gera, Suhl.Band 2. Henschel-Verlag Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1978,DNB 790059118,S. 471–474. 
  52. Günter Wenzel:Eisenach 1945–1952. Die Herausbildung neuer örtlicher Machtorgane in der Wartburgstadt Eisenach. In:Eisenacher Schriften zur Heimatkunde. Heft 42. Eisenach 1989,DNB 945172850,S. 84. 
  53. Benno Prieß:Erschossen im Morgengrauen. Verhaftet, gefoltert, verurteilt, erschossen. „Werwolf“-Schicksale mitteldeutscher Jugendlicher. Eigenverlag, Calw 2002,ISBN 3-926802-36-7, S. 95.
  54. Birgit Schellbach:Der Badehosen-Tote von Wartha hat bis heute keinen Namen. In:Thüringer Allgemeine/Eisenacher Allgemeine. 3. Oktober 2018, abgerufen am 4. Juni 2022 (Artikelanfang frei abrufbar).
  55. Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei Erfurt:Bezirk Erfurt. Auswertung der Ereignisse seit dem 17. Juni 1953. 29. Juni 1953. In:17juni53.de, abgerufen am 24. August 2016.
  56. Hubertus Knabe:17. Juni 1953. Ein deutscher Aufstand. Ullstein-Verlag, Berlin 2004,ISBN 3-548-36664-3, S. 338.
  57. abRat der Wartburgstadt Eisenach (Hrsg.):Eisenach zwischen dem VII. und XI. Parteitag der SED. Eisenach 1986,S. 4. 
  58. BVB-Verlagsgesellschaft (Hrsg.):Luther 2017 – 500 Jahre Reformation (= Chronik der Wartburgstadt Eisenach. Ausgabe 2015/2016). Eisenach 2016,DNB 1079472363,S. 26–27. 
  59. Rainer Beichler:Vor 20 Jahren trat der erste frei gewählte Stadtrat in Eisenach zusammen. In:eisenachonline.de, abgerufen am 2. Dezember 2013.
  60. Ingrid und Manfred Pfeiffer:Die ältesten Häuser müssen jetzt weichen. Abriss in Gotha und Verfall in Eisenach – das wirft Fragen auf. In:Thüringische Landeszeitung. 2. Juli 2014, abgerufen am 25. August 2016.
  61. dpa/th:Eisenach ist „Reformationsstadt Europas“. In:welt.de, 27. März 2015, abgerufen am 25. April 2017. –Reformationsstadt Eisenach. Deutschland. Wo Luther die Bibel übersetzte. In:reformation-cities.org/cities, abgerufen am 21. April 2017.
  62. Rainer Beichler:Wartburgkreis und Eisenach verhandeln weiter zur Kreisfreiheit. In:eisenachonline.de, abgerufen am 2. Dezember 2013.
  63. Peter Rossbach:Eisenach stellt Antrag auf Rückkehr in den Landkreis. In:Thüringer Allgemeine. 16. Juni 2018, abgerufen am 5. November 2018.
  64. Martin Debes:Das Aus: Rot-Rot-Grün stoppt Kreisreform in Thüringen. Der Koalitionsausschuss entscheidet heute. Die Landkreise sollen in den Planungsregionen kooperieren. In:Thüringer Allgemeine. 30. November 2017, abgerufen am 30. November 2017.
  65. Peter Rossbach:Klare Mehrheit für Vertrag. In:Thüringer Allgemeine. 24. August 2018, abgerufen am 5. November 2018.
  66. Gesetz zur freiwilligen Neugliederung des Landkreises Wartburgkreis und der kreisfreien Stadt Eisenach. (PDF; 1,2 MB) In:parldoc.de, 19. September 2018, abgerufen am 5. November 2018.
  67. Fusion der Stadt Eisenach mit dem Wartburgkreis. In:eisenach.de, abgerufen am 20. Januar 2024 (mit Chronologie).
    TOP Ö 6: Entscheidung des Stadtrates zum Zukunftsvertrag über die freiwillige Fusion der kreisfreien Stadt Eisenach mit dem Wartburgkreis. Sitzung: 11. Dezember 2018 Stadtrat der Stadt Eisenach. In:eisenach.de, 17. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024 (mit namentlicher Abstimmungsliste; Ja: 16, Nein: 16, Enthaltungen: 2).
  68. Birgit Schellbach:Stadtrat Eisenach lehnt Fusion mit Kreis bei Stimmen-Patt ab. In:Thüringer Allgemeine. 12. Dezember 2018, abgerufen am 23. Dezember 2018.
  69. Nachverhandlungen mit Wartburgkreis. Meldung. In:eisenach.de, 2. November 2018, abgerufen am 13. März 2019.
  70. Eisenacher Stadtrat beschließt Fusion zum 1. Januar 2022. Meldung auf der Startseiteeisenach.de, abgerufen am 13. März 2019; und ausführlicher:Stadt Eisenach fusioniert zum 1. Januar 2022 mit dem Wartburgkreis: Oberbürgermeisterin informiert über die nächsten Schritte. Pressemeldung. In:eisenach.de, 13. März 2019, abgerufen am 13. März 2019.
  71. Fusion der Stadt Eisenach mit dem Wartburgkreis, Zusammenfassung der Einkreisung auf der Website der Stadt, abgerufen am 23. Juni 2021.
  72. § 2 Abs. 1Hauptsatzung der Stadt Eisenach vom 4. März 1997 in der Fassung der 17. Änderungssatzung vom 25. November 2014/1. Januar 2015 (PDF; 99 kB). In:eisenach.de, abgerufen am 6. Oktober 2016.
  73. Das Eisenacher Stadtwappen. In:eisenach.de, abgerufen am 5. Januar 2025.
  74. abcInteressierter Blick: Eisenacher Bürger begutachtet Amtskette, eisenachonline.de, aufgerufen am 19. Mai 2025
  75. Datenbank Zensus 2011, Eisenach, Alter + Geschlecht
  76. Eisenach – Erste Besiedlung. In: eisenachonline.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2014; abgerufen am 25. Januar 2012. 
  77. Georg Hassel:Specialstatistik der kurfürstlichen Staaten. B. Ältere Fürsten (= Statistischer Umriss der sämtlichen Europäischen Staaten.Band 2). Friedrich Vieweg, Braunschweig 1805,OCLC257703329,S. 72 (Scan in der Google-Buchsuche). 
  78. Absolute Bevölkerungsentwicklung 2009–2030. Bevölkerungsprognose für Eisenach der Bertelsmann-Stiftung. (Memento vom 22. Februar 2014 imInternet Archive) In:wegweiser-kommune.de, abgerufen am 25. August 2016.
  79. Propstsprengel Eisenach-Erfurt: Christian Stawenow zum Regionalbischof gewählt. (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchivarchive.today) In:wartburgkreisonline.de. 19. März 2012, abgerufen am 30. August 2016: „Der Propstsprengel Eisenach-Erfurt wird zum 1. Januar 2013 neu gebildet; hierzu werden die Kirchenkreise Bad Frankenhausen-Sondershausen, Eisenach-Gerstungen, Erfurt, Gotha, Mühlhausen, Südharz, Waltershausen-Ohrdruf mit insgesamt über 170000 Gemeindemitgliedern gehören.“
  80. Ergebnis der Wahl zum Gemeindekirchenrat. In: EisenachOnline.de. 30. Oktober 2019, abgerufen im Jahr 2025. 
  81. Anzahl der Mitglieder der evangelischen Kirche in Deutschland von 2003 bis 2023. Abgerufen im Jahr 2025. 
  82. Katja Schmidberger: Muslimische Gläubige werben in Eisenach für Toleranz. In: Thüringer Allgemeine. 13. März 2013, abgerufen am 13. März 2013. 
  83. Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis. Suchen nach: Eisenach – Wohnort. In:bundesarchiv.de, abgerufen am 4. Juni 2022.
  84. abStadtratswahl 2024 in Eisenach. In:wahlen.thueringen.de, abgerufen am 27. Mai 2024.
  85. Geschichte Eisenachs: 1151–1299. In: eisenachonline.de. Abgerufen am 21. Februar 2009. 
  86. 1786 bis 1832 – Friedrich Günther Beyer. Bürgermeister in Eisenach von 1799 bis 1832. In: eisenach.de. Stadt Eisenach, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Mai 2009; abgerufen am 5. Oktober 2018. 
  87. Bürgermeisterwahl 2024. 9. Juni 2024, abgerufen am 9. Juni 2024. 
  88. mdr Thüringen: Thüringer BSW-Landesverband gegründet: Katja Wolf in der Doppelspitze. In: mdr.de. 15. März 2024, abgerufen am 22. März 2024. 
  89. Eisenacher Partnerstädte – Historie. Webseite des Vereins Eisenacher Partnerstädte e. V., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2018; abgerufen am 18. Mai 2009. 
    Partnerstädte. In:eisenach.de, abgerufen am 30. August 2016;
    Partnerstädte. In:eisenachonline.de, abgerufen am 30. August 2016.
  90. Rita Specht:Eisenacher Theater am Markt hat sich gut entwickelt. In:Thüringische Landeszeitung. Eisenacher Presse. 18. November 2010 (tlz.de [abgerufen am 10. Januar 2018]). 
  91. Vgl. auch Wilhelm Stelljes:350 Jahre Hofapotheke am Markt zu Eisenach [1585–1935] (zur Geschichte der Rats- und Hofapotheke zu Eisenach).Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie, Berlin 1935.
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  96. Reinhold Brunner:Das war das 20. Jahrhundert in Eisenach. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000,ISBN 978-3-86134-970-9, S. 65.
  97. Wingolf-Denkmal nach Sanierung fertiggestellt. In: eisenachonline.de. 17. November 2003, abgerufen am 25. Februar 2009. 
  98. Stefan Wolter:Die Krankenpflegeanstalt am Karlsplatz 31. In: Eisenach-Information (Hrsg.):StadtZeit Spezial – Zum 100. Deutschen Ärztetag in Eisenach – Mai 1997. Druck und Verlagshaus Frisch, Eisenach 1997,OCLC258599790,S. 124. 
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  100. (dpa):Gedenkinstallation erinnert an „Entjudungsinstitut“. Süddeutsche Zeitung, 6. Mai 2019, abgerufen am 11. August 2020. 
    „Wir sind in die Irre gegangen“ – Evangelische Kirche erinnert mit Mahnmal an „Entjudungsinstitut“. In: Religion und Gesellschaft. MDR, 5. Mai 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Mai 2019; abgerufen am 29. Juni 2019. 
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  124. Baubeginn für erste innerörtliche Fahrradstraße, eisenachonline.de, abgerufen am 3. Oktober 2024
  125. Pressemitteilungen. Aus der 8. Sitzung der TLM-Versammlung am 17. Oktober 2000. UKW-Stützfrequenzen für TOP 40. In: tlm.de. 18. Oktober 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2016; abgerufen am 3. September 2016. 
  126. Andreas Feser:Vermögensmacht und Medieneinfluss. Parteieigene Unternehmen und die Chancengleichheit der Parteien. Selbstverlag, Berlin 2003,ISBN 3-8330-0347-2,S. 270 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Zugl.: Würzburg, Univ., Diss., 2002). 
  127. Ehemalige Eisenacher Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger. In: eisenach.de. Stadt Eisenach, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Mai 2009; abgerufen am 21. Mai 2009. 
  128. Stadt Eisenach, Urania Kultur- und Bildungsverein Gotha e. V. (Hrsg.):Eisenacher Persönlichkeiten. Ein biografisches Lexikon. RhinoVerlag, Weimar 2004,ISBN 3-932081-45-5,S. 25 f. 
  129. Dietmar Urmes:Handbuch der geographischen Namen. Marix Verlag, Wiesbaden 2004,ISBN 3-937715-70-3,S. 357. 
  130. Joachim Larenz:Eisenach in Thüringen, die Erschließung eines Ortsnamens. In:Ernst Eichler,Karlheinz Hengst,Dietlind Krüger (Hrsg.):Namenkundliche Informationen. Heft 73 (bzw. Sonderdruck). Leipziger Universitätsverlag, 1998,ISSN 0943-0849,S. 17,urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-210499. 
  131. Norman Meißner:Viele Eisenacher Autofahrer behalten ihr neues Nummernschild. In:Thüringer Allgemeine/Eisenacher Allgemeine. 2. Februar 2019, S. 17.
  132. F. Börngen:Johann Sebastian Bach astronomisch geehrt – Eisenach am Himmel genannt. In: MFB Verlagsgesellschaft Eisenach (Hrsg.):StadtZeit. Stadtjournal mit Informationen aus dem Wartburgkreis. Märzheft. Druck- und Verlagshaus Frisch, 2000,ZDB-ID 1195852-2,S. 21–22. 
Städte und Gemeinden imWartburgkreis
Stadtteile vonEisenach

Stadtteile:Berteroda |Eisenach |Göringen |Hörschel |Hötzelsroda |Madelungen |Neuenhof |Neukirchen |Stedtfeld |Stockhausen |Stregda |Wartha

Zur Kernstadt Eisenach gehörende Siedlungen:Fischbach |Gefilde |Hofferbertaue |Hohe Sonne |Ramsborn |Rothenhof |Südviertel |Trenkelhof

Zu Hötzelsroda gehörend:Dürrerhof |Landstreit |Mittelshof

Zu Stedtfeld gehörend:Rangenhof

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