Einkommen

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AlsEinkommen wird in denWirtschaftswissenschaften und in derWirtschaft die einemWirtschaftssubjekt aufgrund des Einsatzes von mindestens einemProduktionsfaktor inGeld oderGüternzufließendeStromgröße bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

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Wirtschaftssubjekte, die Einkommen beziehen, sindPrivathaushalte,Unternehmen und derStaat. Um Einkommen zu beziehen, wird im Regelfall ein Produktionsfaktor eingesetzt (beispielsweise dieArbeitskraft beim ProduktionsfaktorArbeit).[1] Die bei der Nutzung der Produktionsfaktoren anfallendenKosten heißenFaktorkosten, ihr Pendant ist dasFaktoreinkommen. Dieses wird bei Privathaushalten alsArbeitseinkommen, bei Unternehmen alsUnternehmerlohn und beim Staat (sowie dessen untergeordnetenGebietskörperschaften undStaatsunternehmen) in Form vonAbgaben,Beiträgen undGebühren (nicht aberSteuern) alsGegenleistung für von ihm erbrachteöffentliche Aufgaben (Daseinsvorsorge) vereinnahmt.

Bei der Definition des Einkommensbegriffs kommt es auf die Sichtweisen inMikroökonomie,Haushaltstheorie oderVolkswirtschaftslehre an, die unterschiedlich sind. In der Volkswirtschaftslehre werden alle Faktoreinkommen zumVolkseinkommenaggregiert. Die gängige Definition „Einkommen ist derGegenwert einerLeistung[2] trifft nicht immer zu, daTransfereinkommen ohne Gegenleistung erbracht werden.

Volkswirtschaftslehre

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Das Volkseinkommen ist die Summe aller in einerRechnungsperiode auf die ProduktionsfaktorenArbeit,Boden undKapital einerVolkswirtschaft entfallenden Einzeleinkommen zuzüglich des Unternehmerlohns.[3] Diese Faktoreinkommen heißen konkretArbeitseinkommen,Bodenertrag (Miete,Pacht) undKapitalertrag (Dividende,Anleihezins). DerGewinn von Unternehmen gilt zunächst nicht als Einkommen, sondern erst, wenn er anderen Wirtschaftssubjekten etwa in Form von Dividenden zufließt.

Arten

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Dem Privathaushalt stehen allgemein folgende Einkommensarten zur Verfügung:[4]

Anders als die übrigen Arten wird das Transfereinkommen erzielt, ohne dass eine konkreteGegenleistung des Privathaushalts vorausgegangen ist oder erwartet werden kann.

Kennzahlen

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Wesentlichevolkswirtschaftliche Kennzahlen sind dasPro-Kopf-Einkommen, dieEinkommenselastizität sowie dieMincer-Einkommensgleichung. Das Pro-Kopf-EinkommenPEK{\displaystyle PEK} gibt das jährlicheDurchschnittseinkommenY{\displaystyle \varnothing Y} derEinwohnerzahl eines StaatesE{\displaystyle E} wieder:

PEK=YE{\displaystyle PEK={\frac {\varnothing Y}{E}}}.

Die Kennzahl zeigt insbesondere bei Ländervergleichen das Einkommensniveau einesBürgers an.

Die Einkommenselastizität gibt die relative Änderung der Nachfrage nach einemGut oder einerDienstleistung im Verhältnis zur relativen Änderung des Einkommens einesWirtschaftssubjektes wieder:

Einkommenselastizität=prozentuale Änderung der Nachfragemengeprozentuale Änderung des Einkommens{\displaystyle {\mbox{Einkommenselastizität}}={\frac {\mbox{prozentuale Änderung der Nachfragemenge}}{\mbox{prozentuale Änderung des Einkommens}}}}.

Die Einkommenselastizität ist vollkommen unelastisch (=0{\displaystyle =0}), wenn sich dieGüternachfrage trotz Einkommensveränderung nicht ändert.

Die Mincer-Einkommensgleichung erklärt dasArbeitsentgelt alsFunktion derSchulbildung undArbeitserfahrung.

Einkommensbezogenebetriebswirtschaftliche Kennzahlen befassen sich unter anderem mit demErschwinglichkeitsgrad oder demSchuldendienstdeckungsgrad. Der Erschwinglichkeitsgrad gibt an, ob sich einKaufpreis für ein teures Gut (Kraftfahrzeug,Immobilie) in Einklang mit dem Einkommen befindet:[6]

Erschwinglichkeitsgrad=KaufpreisNettoeinkommen{\displaystyle {\mbox{Erschwinglichkeitsgrad}}={\frac {\mbox{Kaufpreis}}{\mbox{Nettoeinkommen}}}}.

Je niedriger diese Kennzahl ausfällt, desto eher ist eine hochpreisige Ware für den Privathaushalt bezahlbar.

DerIWF empfiehlt seit 2004 die Ermittlung derSchuldendienstquote bei Privathaushalten im Verhältnis zum Einkommen.[7] MaßgeblicherBezugswert ist das verfügbare jährlicheNettoeinkommen:

Schuldendienstdeckungsgrad=Zinsaufwand + TilgungNettoeinkommen vor Schuldendienst{\displaystyle {\mbox{Schuldendienstdeckungsgrad}}={\frac {\mbox{Zinsaufwand + Tilgung}}{\mbox{Nettoeinkommen vor Schuldendienst}}}}.

Der Schuldendienstdeckungsgrad verschlechtert sich, wenn neueKredite aufgenommen werden oder sich dasZinsniveau (beivariablem Kreditzins) erhöht oder das Nettoeinkommen (etwa durchArbeitslosigkeit) sinkt.

Mikroökonomie

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Das Einzeleinkommen (Individualeinkommen) ist die Menge an Geld- oder Naturaleinkommen eines Wirtschaftssubjekts innerhalb einer Rechnungsperiode.[8] Der von Unternehmen erzielte Gewinn wird dann zu Einkommen, wenn er den Wirtschaftssubjekten zufließt.

Unterschieden wird zwischenBruttoeinkommen,Nettoeinkommen undverfügbarem Einkommen. Darüber hinaus spielen die Art undAggregation von Einkommen eine entscheidende Rolle für die Interpretation und Vergleichbarkeit von Indikatoren. Die personelleEinkommensverteilung wird vonEurostat auf Grundlage des verfügbarenÄquivalenzeinkommens gemessen. Grundsätzlich werden zwei Einkommensarten unterschieden – das Einkommen, welches durchunselbständige undselbstständige Arbeit erwirtschaftet wird (Markteinkommen oderPrimäreinkommen) und das Einkommen nach staatlicherUmverteilung (Sekundäreinkommen). Das Primäreinkommen setzt sich aus dem Einkommen ausErwerbstätigkeit,Geschäftstätigkeit,Vermietung und Verpachtung, sowieKapitaleinkünften vor Steuern und Abgaben zusammen. Die Berücksichtigung derSozialabgaben,direkten Steuern sowie öffentlicher (etwaArbeitslosengeld,Sozialhilfe) und privater (etwaUnterhalt) Transfers bezeichnet man als Transfereinkommen.

Finanzwissenschaft

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Im Rahmen derEinkommensteuer wird diskutiert, welche Einkommensbegriffe die steuerlicheLeistungsfähigkeit desSteuerpflichtigen am besten repräsentieren.

Das deutscheEinkommensteuergesetz (EStG) ist eine Mischung beider Theorien und berücksichtigt darüber hinaus mit demSpekulationsgewinn auch eine systemwidrigeSteuerbemessungsgrundlage.

Makroökonomie

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In derMakroökonomie berücksichtigt man das Einkommen zur kumulierten Messung der Vermögenszugänge einer Volkswirtschaft. Die unterschiedlichen volkswirtschaftlichen Einkommensbegriffe sind international durch dieVolkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) standardisiert, unter anderem alsEuropäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG). Dieses wiederum verwendet die Definitionen aus dem Statistik-System derVereinten NationenSystem of National Accounts“ (SNA). Ausgangspunkt ist dort dasPrimäreinkommen, das begrifflich mit demNationaleinkommen (bzw. früherSozialprodukt) identisch ist. In seiner Bruttoform vor Abschreibungen alsBruttonationaleinkommen hat es für dieEuropäische Union hohe Bedeutung als Indikator für die Einkommenshöhe der jeweiligenEU-Mitgliedstaaten beziehungsweise ihrer Bevölkerung und liefert deshalb (neben dem Umsatzsteueranteil) den Maßstab für die Mitgliedsbeiträge, aus denen dieEigenmittel der EU bestehen.

Der ebenfalls international verwendete BegriffNettonationaleinkommen (früherNettosozialprodukt) ist das Bruttonationaleinkommen abzüglich der Abschreibungen. Der im deutschen Sprachraum genutzte BegriffVolkseinkommen ist das Nettonationaleinkommen abzüglich vor allem der indirekten Steuern (statistischer Fachbegriff hier:Gütersteuern) zuzüglich derSubventionen. Rechnerisch beruht die Höhe des Volkseinkommens in einem bestimmten Land im Vergleich zu seinem Nationaleinkommen also vorrangig darauf, in welchem Umfang der Staat seine Einnahmen ausdirekten Steuern oder aus indirekten Steuern bezieht.

Über dieVerteilungsrechnung lässt sich das Verhältnis der verschiedenen Einkommensbestandteile zueinander berechnen. Die beiden wichtigsten makroökonomischen Größen zur Messung des Einkommens sind dort

Steuerrecht

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Einkünfte und Einkommen

Steuerbemessungsgrundlage für dieEinkommensteuer ist dasZu versteuernde Einkommen. In dieser Größe werden sämtliche siebenEinkunftsarten zu Einkünften zusammengefasst und der Besteuerung unterzogen.

Das Einkommensteuerrecht in Deutschland unterscheidet zwischenEinnahmen,Einkünften,Einkommen undzu versteuerndem Einkommen.

Begriffsverwendungen

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Der Begriff des Einkommens kommt in vielen Wortkompositionen vor, die in Betriebswirtschafts-, Volkswirtschafts- undSteuerlehre von Bedeutung sind.

BegriffEinzelwissenschaftDefinition
ArbeitseinkommenVolkswirtschaftslehreist dasFaktoreinkommen desProduktionsfaktorsArbeit
Bodenrente,GrundrenteVolkswirtschaftslehreist das Faktoreinkommen des ProduktionsfaktorsBoden
BruttoeinkommenBetriebswirtschaftslehreist das Einkommen ohneAbzug vonSteuern undSozialabgaben
DurchschnittseinkommenWirtschaftsstatistikMittelwert allerBruttoeinkommen derErwerbstätigen
FaktoreinkommenVolkswirtschaftslehreist das von allen Produktionsfaktoren erwirtschaftete Einkommen
Grundeinkommen, Arten:
bedingtes Grundeinkommen
bedingungsloses Grundeinkommen
partielles Grundeinkommen
Sozialpolitikist eineTransferleistung, die an bestimmteBedingungen geknüpft ist
ist eine Transferleistung, die an keine Bedingungen geknüpft ist
ist eine Transferleistung, die unterhalb desExistenzminimums liegt
HaushaltseinkommenHaushaltstheorieist das Einkommen derPrivathaushalte, das alleEinkunftsarten beinhalten kann
KapitaleinkommenVolkswirtschaftslehreist das Faktoreinkommen des ProduktionsfaktorsKapital
mittleres EinkommenWirtschaftsstatistikist dasEinkommensniveau, von dem aus die Anzahl der Privathaushalte mit niedrigeren Einkommen gleich groß ist wie
die der Haushalte mit höheren Einkommen. Das mittlere Einkommen ist derMedian.
NettoeinkommenBetriebswirtschaftslehreist das nachAbzug vonSteuern undSozialabgaben verbleibende Einkommen
NominaleinkommenVolkswirtschaftslehreberücksichtigt nichtInflation oderDeflation
PrimäreinkommenVolkswirtschaftslehreaufgrund desMarktergebnisses entstandenes Einkommen
Pro-Kopf-EinkommenVolkswirtschaftslehreist das jährlicheDurchschnittseinkommen derEinwohner einesStaates
RealeinkommenVolkswirtschaftslehreberücksichtigt alsreale Größe Inflation oder Deflation
SekundäreinkommenVolkswirtschaftslehreaufgrund staatlicherUmverteilung entstandenes Einkommen
TransfereinkommenVolkswirtschaftslehreaufgrund einesRechtsanspruchs oder freiwilligerZuwendungen entstandenes
Einkommen
verfügbares EinkommenWirtschaftsstatistikist der Teil des Einkommens, der den Wirtschaftssubjekten für den privatenKonsum und dieErsparnis zur Verfügung steht.
zu versteuerndes EinkommenSteuerlehreSteuerbemessungsgrundlage derEinkommensteuer

Sekundär- und Transfereinkommen sind nicht identisch, denn Transfereinkommen umfassen zusätzlich auch freiwillige Zuwendungen von Privatpersonen.

Einkommensverteilung

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Hauptartikel:Einkommensverteilung

Die Einkommensverteilung untersucht die Verteilung der Einkommen in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. In allenOECD-Ländern sind die Einkommen ungleich verteilt. Man spricht auch von „Einkommensschere“, um die Differenz zwischen den niedrigen und den hohen Einkommen in einer Gesellschaft zu versinnbildlichen.[10]

Neben der Einkommensverteilung sind auch die Entwicklung der Einkommen im Zeitablauf für bestimmte Gruppen (z. B. Berufsgruppen, Männer, Frauen; vgl.Gender-Pay-Gap) und die Einkommensdynamik von Einzelnen (oft verbunden mit sozialem Aufstieg oder Abstieg) Forschungsgegenstände. Letztere werden oft mitLängsschnittstudien ermittelt.

Deutschland
Hauptartikel:Einkommensverteilung in Deutschland

LautMikrozensus leben in Deutschland 5,5 % der Bevölkerung trotz einer Erwerbsarbeit unter derArmutsgrenze. Besonders oft betroffen sind an- und ungelernte Arbeiter sowie Selbstständige ohne Mitarbeiter. Siehe dazu auch:Working Poor.

Einpersonen-Haushalte, mit mehr als 2.700 Euro Nettoeinkommen im Monat, gehören nicht mehr zurMittelschicht, auch wenn Betroffene das häufig nicht so sehen. Sie können als „wohlhabend“ bezeichnet werden. Ab einem Nettoeinkommen von 3.600 Euro bezeichnet die Wissenschaft einen Menschen als reich.[11]

Managergehälter stiegen gegenüber dem Lohn von durchschnittlichen Angestellten in Deutschland in den letzten Jahrzehnten überproportional, zwischen 1987 und 2006 mehr als dreimal stärker:[12]

JahrLohnverhältnis Manager:Angestellter
198714:1
200542:1[13]
200644:1
201554:1[14]
201771:1[13]
2018150:1[15]

Im Jahre 2008 hat lautOECD in Deutschland dieEinkommensungleichheit stärker zugenommen als in allen anderen OECD-Staaten.[16] Das verfügbare Einkommen war dabei am größten in der Gruppe der Selbständigen mit mehr als zehn Mitarbeitern. Am niedrigsten war es bei den Gruppenungelernte Arbeiter undLandwirte. Die Landwirte hatten ein noch geringeres verfügbares Einkommen als die Ungelernten;[17] dasMittlere Einkommen (Median) lag bei 1.252 Euro monatlich,[18] das Durchschnittseinkommen war mit 2.706 Euro pro Monat mehr als doppelt so hoch.[19]

2010 lag das Durchschnittsbruttoeinkommen in Deutschland bei monatlich 2.136 Euro; Frauen verdienten im Schnitt 23 % weniger als Männer. Auch der Unterschied zwischen einzelnen Wirtschaftsbereichen war teilweise deutlich: Im Durchschnitt verdiente ein im Gastgewerbe vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im vierten Quartal 2011 1.972 Euro, ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in der Informations- und Kommunikationswirtschaft 4.430 Euro, jeweils vor Abzug von Steuern undArbeitnehmeranteil derSozialversicherungsbeiträge.[20][21]

Eine Ende 2011 vorgestellte Studie der OECD bestätigte diesen Trend: Die 10 % der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen verdienten 2008 demnach rund das Achtfache der untersten 10 %; darüber hinaus hatte sich der Abstand zwischen den obersten Einkommen und den untersten 10 % der Vollzeiterwerbstätigen etwa zwischen 1995 und 2010 um 20 % vergrößert.[22]

FrankreichFrankreich

InFrankreich lag das mittlere Nettojahreseinkommen unselbstständig Erwerbstätiger bei 20.670 Euro.[23]

OsterreichÖsterreich

InÖsterreich erzielten 2010 die unselbständig Erwerbstätigen (ohne Lehrlinge) ein mittleres Nettojahreseinkommen von 18.366 Euro.[24]

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten

DerUS-amerikanische PräsidentTheodore Roosevelt hielt im August 1910 in Osawatomie (im BundesstaatKansas) vor 30.000 Menschen eine Rede, die in die Geschichtsbücher einging.[25] Er prangerte die große Einkommensungleichheit an und sprach von der Notwendigkeit einer regulierten Wirtschaft und einer starken Regierung. „Menschliche Wohlfahrt“ sei wichtiger als der Profit des Einzelnen. „New Nationalism“ nannte er sein Programm zur Stärkung der Mittelschicht.

In den USA lag das Verhältnis von Managergehältern zu durchschnittlichen Angestellten 1980 bei 35:1, 2008 bei 319:1.[26]

Der amerikanischen Gesellschaft „fehlt die Mitte. Rasant haben sich die Reichen und die Armen im Land auseinanderentwickelt, so rasant, dass das oberste Prozent der Bürger fast ein Viertel aller Einkommen an sich zieht – doppelt so viel wie vor 25 Jahren. Amerika wuchs zuletzt fast nur noch für seine Reichen, die mittleren und unteren Schichten büßten im Schnitt sogar Kaufkraft ein. Und Jobs dazu.“[27]

PräsidentBarack Obama hielt im Dezember 2011 – ebenfalls in Osawatomie – eine programmatische Rede, in der auch er die wirtschaftliche Ungleichheit anprangerte. Die zunehmende Ungleichheit strafe das Versprechen desamerikanischen Traums Lügen, dass es jeder schaffen könne, wenn er nur wolle. Es gehe hier nicht um irgendeine politische Debatte, sondern um „die entscheidende Frage unserer Zeit“.[28][29]

Wirtschaftliche Aspekte

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Durchschnittlicher Bruttostundenverdienst in einigen Handwerksberufen in Deutschland 2003 bis 2005.

Die Strömungsgröße Einkommen wird durchSparen zurBestandsgrößeVermögen. Die VermögensartenGeld- oderKapitalvermögen erzielen wiederum dieEinkunftsartKapitaleinkünfte. Immobilienvermögen – sofern es nicht selbst genutzt wird – erzielt die EinkunftsartEinkünfte aus Vermietung und Verpachtung.

Kennzahlen

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Das Einkommen ist als ökonomische Strömungsgröße in mehreren Formeln enthalten. DerDurchschnittssteuersatzT{\displaystyle \varnothing T} ist das Verhältnis zwischenSteuerbetragTd{\displaystyle T_{d}} und demzu versteuernden EinkommenszvE{\displaystyle zvE}:[30]

T=TdzvE100%{\displaystyle \varnothing T={\frac {T_{d}}{zvE}}\cdot 100\,\%}.

Wird derKapitalwertK{\displaystyle K} einerInvestition aus dem EinkommenE{\displaystyle E} abgeleitet, so wird der Prozentsatz derKapitalisierungp{\displaystyle p} gegenübergestellt:[31]

K=Ep100%{\displaystyle K={\frac {\text{E}}{\text{p}}}\cdot 100\,\%}.

DasVolkseinkommenY{\displaystyle Y} setzt sich zusammen ausKonsumC{\displaystyle C},InvestitionenI{\displaystyle I},StaatsanteilG{\displaystyle G} sowie denExportenEx{\displaystyle Ex} undImportenIm{\displaystyle Im}:[32]

Y=C+I+G+ExIm{\displaystyle Y=C+I+G+Ex-Im}.

Dies ist die Darstellung eineroffenen Volkswirtschaft, die Version einergeschlossenen Volkswirtschaft verzichtet aufEx,Im{\displaystyle Ex,Im}. Das Volkseinkommen entspricht in derVerteilungsrechnung der Summe aller Faktoreinkommen.[33]

DasNettonationaleinkommenNNE{\displaystyle NNE} schließlich ergibt sich aus der Differenz zwischenBruttonationaleinkommenBNE{\displaystyle BNE} undAbschreibungenD{\displaystyle D}:

NNE=BNED{\displaystyle NNE=BNE-D}.

DasNationaleinkommen stellt die Summe aller Inländern zukommendenWertschöpfungen der gesellschaftlichenProduktion dar.[34][35] Es ist in derMikroökonomie wie in derMakroökonomie eine der Größen zur Beurteilung derökonomischen Wohlfahrt.[36]

Inflationsbereinigung des Einkommens

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Da Einkommenszuwächse bei Vorliegen vonInflation nicht zwingendWohlstandszuwächse bedeuten, misst man neben dem (Nominal-)Einkommen auch dasRealeinkommen.

Realeinkommen

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Hauptartikel:Reallohn undNominallohn

Darunter wird das preisbereinigte Nominaleinkommen verstanden. Es wird ermittelt, indem derIndex (Vergleichswert) des Nominaleinkommens durch einen passendenPreisindex geteilt wird. Das Realeinkommen kann nur als Vergleichsgröße in Form einer Veränderung oder eines Indexes angegeben werden. Es dient als Indikator für die tatsächlicheKaufkraft des Einkommens. Anschaulich handelt es sich um die Menge der Waren und Dienstleistungen, die man aufgrund der aktuellen Preise kaufen kann.

Beispiel Index

Bei einerInflationsrate von 4 % und einer Erhöhung des Nominaleinkommens um 3 % beträgt der Realeinkommensindex 99,04 % nach der Berechnungsformel:

1,031,04=0,990384699,04%{\displaystyle {\frac {1{,}03}{1{,}04}}=0{,}9903846\approx 99{,}04\,\%}.

Die Menge der Waren und Dienstleistungen, die man sich leisten kann, beträgt somit nur noch 99,04 % im Vergleich zum Vorjahr.

Beispiel Veränderung

Bei einer Inflationsrate von 4 % und einer Erhöhung des Nominaleinkommens um 3 % sinkt das Realeinkommen um 0,96 % nach der Berechnungsformel:

1,031,0410,0096=0,96%{\displaystyle {\frac {1{,}03}{1{,}04}}-1\approx -0{,}0096=-0{,}96\,\%}.

Die Menge der Waren und Dienstleistungen, die man sich leisten kann, hat sich also im Vergleich zum Vorjahr um rund 0,96 % verringert.

Bereinigung des Einkommens um Steuern und Abgaben

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Hauptartikel:Verfügbares Einkommen

Nicht das gesamte Einkommen kann für privatenKonsum oderInvestitionen genutzt werden, da ein erheblicher Teil des Einkommens beispielsweise durchSteuern undAbgaben verbraucht wird. Aus diesem Grund berücksichtigt das verfügbare Einkommen lediglich die für Konsum oder Sparen verbleibenden Teile des Einkommens. Einkommen- und Vermögensteuern, geleistete Sozialbeiträge und sonstige laufende geleistete Transfers werden hierzu vom Einkommen abgezogen, empfangene Sozialleistungen und empfangene laufende Transfers hinzuaddiert.

Siehe auch

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Weblinks

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Wiktionary: Einkommen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Einkommen – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Heike Schule, Heiner Brockmann, Thorsten Hadeler, Ute Arentzen:Gabler Volkswirtschafts-Lexikon. Band 1. 1996, S. 263 f.
  2. Lothar Wildmann:Wirtschaftspolitik. 2016, S. 171.
  3. Verlag Th. Gabler GmbH (Hrsg.):Bank-Lexikon: Handwörterbuch für das Bank- und Sparkassenwesen. 1978, Sp. 484.
  4. Heike Schule, Heiner Brockmann, Thorsten Hadeler, Ute Arentzen:Gabler Volkswirtschafts-Lexikon. Band 1. 1996, S. 263.
  5. Eggert Winter, Ute Arentzen:Gabler Wirtschafts-Lexikon. Band 1. 1997, S. 924.
  6. Helmut Geyer:Kennzahlen für die Bau- und Immobilienwirtschaft. 2020, S. 199.
  7. International Monetary Fund:International Monetary Fund Annual Report 2004. 2004, S. 33.
  8. Verlag Th. Gabler GmbH (Hrsg.):Bank-Lexikon: Handwörterbuch für das Bank- und Sparkassenwesen. 1978, Sp. 484.
  9. Bernhard Fuisting:Die preußischen direkten Steuern.Band 4: Grundzüge der Steuerlehre. 1902, S. 149 ff.
  10. Andre Gingrich, Eva-Maria Knoll, Fernand Kreff:Lexikon der Globalisierung. 2011, S. 170.
  11. Psychologie und Privilegien – Die unangenehme Wahrheit sozialer Ungerechtigkeit. In: Deutschlandfunk Kultur. Deutschlandradio, abgerufen am 19. Juli 2019. 
  12. Florian Rötzer,Warum sind die Managergehälter in den letzten Jahrzehnten so in die Höhe geschossen?, in:heise.de, Telepolis, 19. September 2010 (letzter Zugriff: 22. September 2010)
  13. abGustav Theile:Gehaltskluft zu Angestellten: Immer mehr Geld für den Chef. In:FAZ.NET.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 5. Dezember 2020]). 
  14. Kristin Rau: Gehaltsschere: Top-Manager verdienen das 54-fache ihrer Angestellten. Abgerufen am 5. Dezember 2020. 
  15. Theodor Schaarschmidt: Die Kirschen in Nachbars Garten. Spektrum.de, abgerufen am 3. Mai 2019. 
  16. OECD (Hrsg.):Growing Unequal?: Income Distribution and Poverty in OECD Countries. COUNTRY NOTE GERMANY (IN GERMAN): DEUTSCHLAND., 2008 (PDF; 257 kB)
  17. Rainer Geißler:Die Sozialstruktur Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006,ISBN 3-531-42923-X, S. 82.
  18. Jan Goebel, Martin Gornig, Hartmut Häußermann:Polarisierung der Einkommen: Die Mittelschicht verliert, in:diw.de, Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 24/2010 (PDF; 469 kB)
  19. Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (Hrsg.)Zur Einkommenssituation der privaten Haushalte in Deutschland. (Memento vom 30. Januar 2012 imInternet Archive) (PDF; 1,1 MB) April 2009.
  20. infografiken.com
  21. statista.com,Reales Bruttoeinkommen in Deutschland
  22. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größerBadische Zeitung, am 6. Dezember 2011.
  23. Le revenu salarial s’établit à 20 670 euros en moyenne en 2014. INSEE, abgerufen am 19. Mai 2017 (französisch). 
  24. Jährliche Personeneinkommen. Statistik Austria, 1. März 2012, abgerufen am 23. Mai 2012. 
  25. Theodore Roosevelt's Osawatomie Speech. Kansas Historical Quarterly, abgerufen am 23. Mai 2012. 
  26. Demnach verdient also in den USA ein durchschnittlicher Manager 319-mal so viel wie ein durchschnittlicher Angestellter. Florian Rötzer:Warum sind die Managergehälter in den letzten Jahrzehnten so in die Höhe geschossen? In:Telepolis. Stand: 19. September 2010; letzter Zugriff: 22. September 2010.
  27. Uwe Jean Heuser in zeit.de vom 3. Juni 2011:„Griechischer als die Griechen“ – Die Vereinigten Staaten haben horrende Schulden. Wie kommen sie da wieder heraus? In:Die Zeit. 23/2011.
  28. spiegel.de:Occupy Amerika.
  29. guardian.co.uk:Full text of Barack Obama’s speech in Osawatomie, Kansas.
  30. Heike Schule, Heiner Brockmann, Thorsten Hadeler, Ute Arentzen:Gabler Volkswirtschafts-Lexikon. 1996, S. 238.
  31. Edmund Herzfelder:Die volkswirtschaftliche Bilanz und eine neue Theorie der Wechselkurse. 1919, S. 102.
  32. Ronald Höfer:Formeln rasch erfassen und sicher nutzen. 2015, S. 139.
  33. Wolfgang Cezanne:Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 2005, S. 246.
  34. Brockhaus Enzyklopädie. 19. Auflage.Band 6. F.A. Brockhaus, Mannheim 1988,ISBN 3-7653-1100-6,S. 179 f. 
  35. Norbert Dautzenberg: Einkommen. In: wirtschaftslexikon.gabler.de. Springer Gabler, abgerufen am 10. November 2016. 
  36. Norbert Dautzenberg: Einkommen. In: wirtschaftslexikon.gabler.de. Springer Gabler, abgerufen am 10. November 2016. 
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