Film | |
Titel | Ein besonderer Tag |
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Originaltitel | Una giornata particolare |
Produktionsland | Italien Kanada |
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahr | 1977 |
Länge | 105 Minuten |
Stab | |
Regie | Ettore Scola |
Drehbuch | Ruggero Maccari, Maurizio Costanzo, Ettore Scola |
Produktion | Carlo Ponti |
Musik | Armando Trovaioli |
Kamera | Pasqualino De Santis |
Schnitt | Raimondo Crociani |
Besetzung | |
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Ein besonderer Tag (Originaltitel:Una giornata particolare) ist einitalienisch-kanadisches Filmdrama des RegisseursEttore Scola aus dem Jahr1977 mitSophia Loren undMarcello Mastroianni in den Hauptrollen.
Der Film spielt in der italienischen HauptstadtRom. Es ist der 6. Mai 1938, der Tag, an dem während des Staatsbesuches Hitlers in Rom vom 3. bis 9. Mai 1938 eine große Parade zu Ehren vonAdolf Hitler und dem italienischen MinisterpräsidentenBenito Mussolini stattfindet. In einem Appartementkomplex lebt das Ehepaar Emanuele und Antonietta mit seinen sechs Kindern. Emanuele, der wie seine Frau ein Anhänger der Faschisten ist, geht mit den Kindern in die Stadt, um der Parade beizuwohnen. Antonietta bleibt zu Hause, um den Haushalt zu machen; ihr entfliegt der von der Familie geliebteBeo. Antonietta bemerkt, dass in der Wohnung gegenüber, vor der sich der Vogel niedergelassen hat, ein Mann sitzt, und klingelt dort. Gabriele – der kurz davor war, sich eine Kugel in den Kopf zu schießen – hilft Antonietta, den Beo wieder einzufangen.
Einsam wie sie ist, beginnt Antonietta mit Gabriele zu flirten. Gabriele ist Rundfunksprecher, wurde aber entlassen. Antonietta erfährt von der Hausmeisterin, dass Gabriele vom Rundfunk vor die Tür gesetzt wurde, weil er kein überzeugter Faschist sei. Die naive und oberflächliche Frau ist schockiert, als Gabriele ihr gesteht, dass er homosexuell ist, schämt sich dann aber der Ohrfeige, die sie ihm gegeben hat. Sie geht zu ihm, um sich zu entschuldigen, und sie lieben sich. „Man kann als Homosexueller auch mal eine Frau lieben,“ sagt Gabriele, „aber das ändert nichts.“ Seine sexuelle Ausrichtung ist der Grund für seine Entlassung. Sein bester Freund wurde bereits nachSardinien deportiert. Antonietta möchte Gabriele wiedersehen, doch er wird von der Polizei abgeholt, nachdem Emanuele mit den Kindern zurückgekehrt ist.
Durch die martialischen Radiokommentare, das immer wieder gespielteHorst-Wessel-Lied, „Giovinezza“ und die Nationalhymnen, alles aus dem Off, bekommt der Film einen raffinierten doppelten Boden; wie beiläufig entlarvt er die Hohlheit und Verlogenheit desfaschistischen Systems.
DasLexikon des internationalen Films bezeichnete den Film als einen „der eigenständigsten und künstlerisch überzeugendsten italienischen Filme der 70er Jahre.“[1]
Auch die FilmzeitschriftCinema lobte den Film als „überzeugend besetztes Spiel der leisen Töne.“[2]
Vincent Canby von derNew York Times beschrieb die für Loren und Mastroianni darstellerische Tour de Force als lustig und menschenfreundlich.[3]
Die Uraufführung fand am 17. Mai 1977 bei denInternationalen Filmfestspielen von Cannes statt. In Deutschland wurde der Film erstmals am 22. Mai 1979 im Rahmen einer TV-Premiere des SendersZDF gezeigt.
Alessandra Mussolini, Enkelin des Faschistenführers und Nichte von Sophia Loren, ist in der Rolle der Tochter Maria Luisa zu sehen.