Eigenwerte und Eigenvektoren

EinEigenvektor einerAbbildung ist in derlinearen Algebra ein vomNullvektor verschiedenerVektor, dessen Richtung durch die Abbildung nicht verändert wird. Ein Eigenvektor wird also nur skaliert, wobei man den Skalierungsfaktor alsEigenwert der Abbildung bezeichnet.
Eigenwerte charakterisieren wesentliche Eigenschaftenlinearer Abbildungen, etwa ob ein entsprechendes lineares Gleichungssystem eindeutig lösbar ist oder nicht. In vielen Anwendungen beschreiben Eigenwerte auch physikalische Eigenschaften einesmathematischen Modells. Die Verwendung des Präfixes „Eigen-“ für charakteristische Größen in diesem Sinne lässt sich auf eine Veröffentlichung vonDavid Hilbert aus dem Jahre 1904 zurückführen[1] und wird alsGermanismus auch in einigen weiteren Sprachen, darunter demEnglischen, verwendet.
Die im Folgenden beschriebene mathematische Problemstellung heißtspezielles Eigenwertproblem und bezieht sich nur auf lineare Abbildungen eines endlichdimensionalenVektorraums in sich selbst (Endomorphismen), wie sie durch quadratischeMatrizen dargestellt werden.
Hierbei stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen eine Matrixähnlich zu einerDiagonalmatrix ist.[2]
In der englischen Literatur existieren eine Vielzahl an weiteren Begriffen für die Eigenwerte, so werden sie auchenglischcharacteristic roots, latent roots, characteristic values oderenglischproper values genannt.
Definition
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ist ein Vektorraum über einemKörper (in Anwendungen meist der Körper derreellen Zahlen oder der Körper derkomplexen Zahlen) und eine lineare Abbildung von in sich selbst (Endomorphismus), so bezeichnet man alsEigenvektor einen Vektor, der durch auf ein Vielfaches von sich selbst mit abgebildet wird:
Den Faktor nennt man dann den zugehörigenEigenwert.
Anders formuliert: Hat für ein die Gleichung
eine Lösung (der Nullvektor ist natürlich immer eine Lösung), so heißtEigenwert von Jede Lösung heißtEigenvektor von zum Eigenwert
Hat der Vektorraum eine endliche Dimension so kann jeder Endomorphismus durch eine quadratische-Matrix beschrieben werden. Die obige Gleichung lässt sich dann als Matrizengleichung
schreiben, wobei hier einen Spaltenvektor bezeichnet. Man nennt in diesem Fall eine Lösung Eigenvektor und Eigenwert der Matrix
Diese Gleichung kann man auch in der Form
schreiben, wobei dieEinheitsmatrix bezeichnet, und äquivalent zu
oder
umformen.
Berechnung der Eigenwerte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei kleinen Matrizen können die Eigenwerte symbolisch (exakt) berechnet werden. Bei großen Matrizen ist dies oft nicht möglich, sodass hierVerfahren dernumerischen Mathematik zum Einsatz kommen.
Symbolische Berechnung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gleichung
definiert die Eigenwerte und stellt ein homogeneslineares Gleichungssystem dar.
Da vorausgesetzt wird, ist dieses genau dann lösbar, wenn
gilt. DieseDeterminante heißt „charakteristisches Polynom“. Es handelt sich um einnormiertes Polynom-ten Grades in SeineNullstellen, also die Lösungen der Gleichung
über, sind die Eigenwerte. Da ein Polynom vom Grad höchstens Nullstellen hat, gibt es auch höchstens Eigenwerte. Zerfällt das Polynom vollständig in Linearfaktoren, so gibt es genau Nullstellen, wobei mehrfache Nullstellen mit ihrer Vielfachheit gezählt werden. Ist der Grad eine ungerade Zahl und gilt, dann ist mindestens einer der Eigenwerte reell.
Eigenraum zum Eigenwert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ist ein Eigenwert der linearen Abbildung, dann nennt man die Menge aller Eigenvektoren zu diesem Eigenwert vereinigt mit dem Nullvektor denEigenraum zum Eigenwert. Der Eigenraum ist durch
definiert. Falls dieDimension des Eigenraums größer als 1 ist, wenn es also mehr als einenlinear unabhängigen Eigenvektor zum Eigenwert gibt, so nennt man den zum Eigenraum zugehörigen Eigenwertausgeartet (früher auchentartet).[3] DieDimension des Eigenraums wird alsgeometrische Vielfachheit von bezeichnet.
Eine Verallgemeinerung des Eigenraums ist derHauptraum.
Spektrum und Vielfachheiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Für den Rest dieses Abschnittes sei Dann besitzt jede genau Eigenwerte, wenn man diese mit ihren Vielfachheiten zählt. Mehrfaches Vorkommen eines bestimmten Eigenwertes fasst man zusammen und erhält so nach Umbenennung die Aufzählung derverschiedenen Eigenwerte mit ihren Vielfachheiten Dabei ist und
Die eben dargestellte Vielfachheit eines Eigenwertes als Nullstelle des charakteristischen Polynoms bezeichnet man alsalgebraische Vielfachheit. Eigenwerte der algebraischen Vielfachheit werden alseinfacher Eigenwert bezeichnet.
Die Menge der Eigenwerte wirdSpektrum genannt und geschrieben, sodass also
gilt. AlsSpektralradius bezeichnet man den Betrag des betragsmäßig größten Eigenwerts.
Gilt für einen Eigenwert, dass seine algebraische Vielfachheit gleich seinergeometrischen Vielfachheit ist, so spricht man von einemhalbeinfachen Eigenwert (aus dem englischen ‚semisimple‘). Dies entspricht genau der Diagonalisierbarkeit der Blockmatrix zum gegebenen Eigenwert.
Kennt man die Eigenwerte sowie ihre algebraischen und geometrischen Vielfachheiten (siehe unten), kann man dieJordansche Normalform der Matrix erstellen.
Beispiel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Es sei die quadratische Matrix
gegeben. Subtraktion der mit multipliziertenEinheitsmatrix von ergibt:
Ausrechnen derDeterminante dieser Matrix (mit Hilfe derRegel von Sarrus) liefert:
Die Eigenwerte sind die Nullstellen dieses Polynoms, man erhält:
Der Eigenwert 2 hat algebraische Vielfachheit 2, weil er doppelte Nullstelle des charakteristischen Polynoms ist.
Numerische Berechnung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Während die exakte Berechnung der Nullstellen des charakteristischen Polynoms schon für dreireihige Matrizen nicht so einfach ist, wird sie für große Matrizen meist unmöglich, sodass man sich dann auf das Bestimmen von Näherungswerten beschränkt. Hierzu werden Verfahren bevorzugt, die sich durchnumerische Stabilität und geringen Rechenaufwand auszeichnen. Dazu gehören Methoden für dichtbesetzte kleine bis mittlere Matrizen, wie
- derQR-Algorithmus,
- derQZ-Algorithmus,
- derQS-Algorithmus und
- dieDeflation
sowie spezielle Methoden fürsymmetrische Matrizen als auch Methoden fürdünnbesetzte große Matrizen wie
- diePotenzmethode,
- dieinverse Iteration,
- dasLanczos-Verfahren,
- dieUnterraumiteration,
- dasArnoldi-Verfahren,
- dasJacobi-Verfahren und
- dasJacobi-Davidson-Verfahren.
Des Weiteren gibt es noch Methoden zur Abschätzung, z. B. mithilfe
- derMatrixnorm und
- derGerschgorin-Kreise,
die immer eine grobe Abschätzung (unter gewissen Bedingungen sogar genaue Bestimmung) zulassen.
- DieFolded Spectrum Method liefert mit jedem Durchlauf einen Eigenvektor, der jedoch auch aus der Mitte des Spektrums stammen kann.
Berechnung der Eigenvektoren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Algorithmus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Für einen Eigenwert lassen sich die Eigenvektoren aus der Gleichung
bestimmen. Die Eigenvektoren spannen denEigenraum auf, dessen Dimension alsgeometrische Vielfachheit des Eigenwertes bezeichnet wird. Für einen Eigenwert der geometrischen Vielfachheit lassen sich also linear unabhängige Eigenvektoren finden, sodass die Menge aller Eigenvektoren zu gleich der Menge derLinearkombinationen von ist. Die Menge heißt dann eineBasis aus Eigenvektoren des zum Eigenwert gehörenden Eigenraumes.
Die geometrische Vielfachheit eines Eigenwertes kann man also auch als die maximale Anzahllinear unabhängiger Eigenvektoren zu diesem Eigenwert definieren.
Die geometrische Vielfachheit ist höchstens gleich der algebraischen Vielfachheit.
Beispiel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gegeben ist wie in obigem Beispiel die quadratische Matrix
Die Eigenwerte wurden oben schon berechnet. Zunächst werden hier die Eigenvektoren (und der durch die Eigenvektoren aufgespannteEigenraum) zum Eigenwert berechnet:
Man muss also das folgende lineare Gleichungssystem lösen:
Bringt man die Matrix auf obereDreiecksform, so erhält man:
Die gesuchten Eigenvektoren sind alle Vielfachen des Vektors (jedoch nicht das Nullfache des Vektors, da der Nullvektor niemals ein Eigenvektor ist).
Obwohl der Eigenwert eine algebraische Vielfachheit von 2 hat, existiertnur ein linear unabhängiger Eigenvektor (der Eigenraum zu dem Eigenwert isteindimensional); also hat dieser Eigenwert eine geometrische Vielfachheit von 1. Das hat eine wichtige Konsequenz: Die Matrix ist nichtdiagonalisierbar. Man kann nun versuchen, die Matrix stattdessen in dieJordansche Normalform überzuführen. Dazu muss ein weiterer Eigenvektor zu diesem Eigenwert „erzwungen“ werden. Solche Eigenvektoren nennt mangeneralisierte Eigenvektoren oderHauptvektoren.
Für den Eigenwert geht man genauso vor:
Wieder bringt man die Matrix auf Dreiecksform:
Hier ist die Lösung der Vektor wieder mit allen seinen vom Nullvektor verschiedenen Vielfachen.
Eigenschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Eigenvektoren sind nur bis auf einen Faktor bestimmt. Wenn ein Eigenvektor ist, dann ist auch mit beliebigem Eigenvektor.
- Ist ein Eigenwert derinvertierbaren Matrix zum Eigenvektor so ist Eigenwert derinversen Matrix von zum Eigenvektor
- Sind die Eigenwerte der Matrix so gilt
- wobei bei mehrfachen Eigenwerten die Vielfachheit zu beachten ist. Hier bezeichnet dieSpur der Matrix.
- DasSpektrum einer Matrix ist gleich dem Spektrum dertransponierten Matrix, also:
- Analog gilt
- Jede quadratische Matrix über dem Körper der komplexen Zahlen istähnlich zu einer oberenDreiecksmatrix Die Eigenwerte von sind genau die Diagonaleinträge der Matrix
- Eigenvektoren zum Eigenwert sind Fixpunkte in der Abbildungsgeometrie. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Drehung eines Balls: Da sich der Radius des Balls hierbei nicht verändert, ist der Eigenwert der Drehung und die Drehachse ist ein Eigenvektor mit zwei Fixpunkten auf der Balloberfläche. Nach demSatz vom Fußball gibt es somit zwei Punkte auf einem Fußball, die sich vor dem Anstoß zur ersten und zur zweiten Halbzeit am jeweils gleichen Punkt des Raumes befinden.
Speziell für reellesymmetrische oder komplexehermitesche Matrizen gilt:
- Alle Eigenwerte sind stetsreell. Im Rahmen derHauptachsentransformation werden die Eigenwerte auchHauptwerte genannt.[4] Ist die Matrix zudempositiv definit, so sind auch ihre Eigenwerte echt positiv.
- Es lässt sich immer eineOrthonormalbasis aus Eigenvektoren angeben.[5] Dies ist eine direkte Folgerung aus demSpektralsatz. Insbesondere sind Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwertenzueinander orthogonal.
- Die aus denVorzeichen der Eigenwerte ermittelteSignatur der Matrix bleibt nach demTrägheitssatz von Sylvester unterKongruenztransformationen erhalten.
- Über denRayleigh-Quotient lässt sich zu jedem Eigenvektor der zugehörige Eigenwert ermitteln. Mit demSatz von Courant-Fischer lässt sich jeder Eigenwert als minimaler beziehungsweise maximaler Rayleigh-Quotient darstellen.
- Für dasBetragsquadrat der Komponenten der auf Betrag 1 normierten Eigenvektoren der Matrix gilt mit deren Eigenwerten und den Eigenwerten derHauptuntermatrizen von:[6]
Eigenvektoren kommutierender Matrizen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Für kommutierende diagonalisierbare (insbesondere symmetrische) Matrizen ist es möglich, ein System gemeinsamer Eigenvektoren zu finden:
Kommutieren zwei Matrizen und (gilt also) und ist ein nichtentarteter Eigenwert (d. h., der zugehörige Eigenraum ist eindimensional) von mit Eigenvektor so gilt
Auch ist also ein Eigenvektor von zum Eigenwert Da dieser Eigenwert nicht entartet ist, muss ein Vielfaches von sein. Das bedeutet, dass auch ein Eigenvektor der Matrix ist.
Aus diesem einfachen Beweis geht hervor, dass die Eigenvektoren zu nichtentarteten Eigenwerten mehrerer paarweise kommutierender Matrizen Eigenvektoren aller dieser Matrizen sind.
Allgemein können auch für kommutierende diagonalisierbare Matrizen mit entarteten Eigenwerten gemeinsame Eigenvektoren gefunden werden.[7] Aus diesem Grund können mehrere paarweise kommutierende diagonalisierbare Matrizen auch simultan (d. h. mit einer Basistransformation für alle Matrizen)diagonalisiert werden.
Linkseigenvektoren und verallgemeinertes Eigenwertproblem
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Manchmal bezeichnet man einen so definierten Eigenvektor auch alsRechtseigenvektor und definiert dann entsprechend den Begriff desLinkseigenvektors durch die Gleichung
Linkseigenvektoren finden sich z. B. in der Stochastik bei der Berechnung vonstationären Verteilungen vonMarkow-Ketten mittels einerÜbergangsmatrix.
Wegen sind die Linkseigenvektoren von gerade die Rechtseigenvektoren deradjungierten MatrixBeinormalen Matrizen fallen Links- und Rechtseigenvektoren zusammen.
Allgemeiner kann man auch quadratische Matrizen und und die Gleichung
untersuchen. Diesesverallgemeinerte Eigenwertproblem wird hier jedoch nicht weiter betrachtet.
Spektraltheorie in der Funktionalanalysis
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eigenwerte und Eigenfunktionen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In derFunktionalanalysis betrachtet man lineare Abbildungen zwischen linearenFunktionenräumen (also lineare Abbildungen zwischen unendlichdimensionalen Vektorräumen). Meistens spricht man vonlinearen Operatoren anstatt von linearen Abbildungen. Sei ein Vektorraum über einem Körper mit und ein linearer Operator. In der Funktionalanalysis ordnet man ein Spektrum zu. Dieses besteht aus allen für die der Operator nicht invertierbar ist. Dieses Spektrum muss jedoch nicht – wie bei Abbildungen zwischen endlichdimensionalen Vektorräumen – diskret sein. Denn im Gegensatz zu den linearen Abbildungen zwischen endlichdimensionalen Vektorräumen, die nur verschiedene Eigenwerte haben, haben lineare Operatoren im Allgemeinen unendlich viele Elemente im Spektrum. Daher ist es zum Beispiel möglich, dass das Spektrum von linearen OperatorenHäufungspunkte besitzt. Um die Untersuchung des Operators und des Spektrums zu vereinfachen, unterteilt man das Spektrum in unterschiedliche Teilspektren. Elemente, die die Gleichung für ein lösen, nennt man wie in der linearen AlgebraEigenwerte. Die Gesamtheit der Eigenwerte nennt man dasPunktspektrum von Wie in der linearen Algebra wird jedem Eigenwert ein Raum von Eigenvektoren zugeordnet. Da die Eigenvektoren meist als Funktionen aufgefasst werden, spricht man auch von Eigenfunktionen.
Beispiel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Sei offen. Dann besitzt derAbleitungsoperator ein nichtleeres Punktspektrum. Betrachtet man nämlich für alle die Gleichung
und wählt dann sieht man, dass die Gleichung für alle erfüllt ist. Also ist jedes ein Eigenwert mit zugehöriger Eigenfunktion
Praktische Beispiele
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Durch Lösung eines Eigenwertproblems berechnet man
- Eigenfrequenzen,Eigenformen und gegebenenfalls auch die Dämpfungscharakteristik eines schwingungsfähigen Systems,
- dieKnicklast eines Knickstabs (sieheBalkentheorie),
- dasBeulversagen (eine Art des Materialversagens durch unzureichendeSteifigkeit) eines leeren Rohres unter Außendruck,
- die Hauptkomponenten einerPunktmenge (z. B. zur Kompression von Bildern oder zur Bestimmung von Faktoren in der Psychologie:Hauptkomponentenanalyse),
- dieHauptspannungen in derFestigkeitslehre (Umrechnung der Spannungen in ein Koordinatensystem, in dem es keine Schubspannungen gibt),
- dieHauptstreckungen in der Festigkeitslehre als Eigenwerte derDeformationstensoren,
- die Hauptträgheitsachsen einesasymmetrischen Querschnitts (um einenBalken – Träger oder Ähnliches – in diesen beiden Richtungen unabhängig voneinander zu berechnen),
- vielfältige andere technische Problemstellungen, die mit der jeweils spezifisch definiertenStabilität eines Systems zu tun haben,
- denPageRank einer Homepage als Eigenvektor derGoogle-Matrix, dort gewertet als ein Maß für die relative Wichtigkeit einer Homepage im Internet,
- die Grenzverteilungen vonMarkow-Ketten mit diskretem Zustandsraum und diskreten Zeitschritten, die durch einestochastische Matrix beschrieben werden (die Linkseigenvektoren zum Eigenwert 1 sind diestationären Verteilungen, die Rechtseigenvektoren zum Eigenwert 1 sind dieAbsorptionswahrscheinlichkeiten),
- die Drehachse und damit die Fixpunkte, von denen derSatz vom Fußball spricht.
- dieEigengesichter in der automatisierten Gesichtserkennung.
- dasSpektrum eines Graphens (SpektraleGraphentheorie)
Eigenwerte spielen in derQuantenmechanik eine besondere Rolle. Physikalische Größen wie z. B. derDrehimpuls werden hier durchOperatoren repräsentiert. Messbar sind nur die Eigenwerte der Operatoren. Hat z. B. derHamiltonoperator, der die Energie eines quantenmechanischen Systems repräsentiert, ein diskretesSpektrum, so kann die Energie nurdiskrete Werte annehmen, was z. B. für die Energieniveaus in einemAtom typisch ist. So stellen bei den Lösungen der bekanntenSchrödingergleichung (im Jahr 1926 durch den PhysikerErwin Schrödinger aufgestellt) die Eigenwerte die erlaubten Energiewerte der Elektronen und die Eigenfunktionen die zugehörigen Wellenfunktionen der Elektronen dar.
Auch die Unmöglichkeit der gleichzeitigen präzisen Messung gewisser Größen (z. B. von Ort und Impuls), wie von derHeisenbergschen Unschärferelation ausgedrückt, ist letztlich darauf zurückzuführen, dass für die jeweiligen Operatoren kein gemeinsames System von Eigenvektoren existiert.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Gerd Fischer:Lineare Algebra. Vieweg-Verlag,ISBN 3-528-03217-0.
- Hans-Joachim Kowalsky, Gerhard O. Michler:Lineare Algebra. Gruyter,ISBN 3-11-017963-6.
- Dietlinde Lau:Algebra und Diskrete Mathematik 1. Springer,ISBN 3-540-72364-1.
- Gilbert Strang:Introduction to Linear Algebra. Cambridge University Press,ISBN 0-9802327-1-6.
- Günter Gramlich:Lineare Algebra. Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag,ISBN 3-446-22122-0.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Kapitel: Eigenwerte und Eigenvektoren. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. November 2012; abgerufen am 30. Oktober 2014. Von Joachim Weickert (Universität des Saarlandes):Mathematical Image Analysis Group. (PDF; 66 kB).
- MIT OpenCourseWare:Eigenvectors and Eigenvalues. Video der Vorlesung „Lineare Algebra“ von Gilbert Strang, MIT, 2000.
- Z. Bai, J. Demmel, J. Dongarra, A. Ruhe, H. van der Vorst:Templates for the Solution of Algebraic Eigenvalue Problems: a Practical Guide. SIAM, Philadelphia, 2000. Sehr umfangreiches englisches Werk.
- Interaktive Applets – von der Uni Stuttgart. Spiegelung, Projektion, Scherung, Drehung.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑FAQL.de, abgerufen am 10. Juni 2013, zitiert David Hilberts ArtikelGrundzüge einer allgemeinen Theorie der linearen Integralgleichungen, veröffentlicht 1904 in denNachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, mathematisch-physikalische Klasse.
- ↑Hans-Joachim Kowalsky, Gerhard O. Michler:Lineare Algebra. 12. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2003,ISBN 3-11-017963-6,S. 121.
- ↑Karl-Heinz Goldhorn, Hans-Peter Heinz, Margarita Kraus:Moderne mathematische Methoden der Physik. Springer, 2010,ISBN 978-3-642-05184-5,S. 87 (google.com [abgerufen am 29. Februar 2012]).
- ↑Reiner Kreissig, Ulrich Benedix:Höhere technische Mechanik: Lehr- und Übungsbuch. Springer DE, 2002,ISBN 978-3-7091-6135-7,S. 12 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑Symmetrische Abbildungen und Matrizen. Archiviert vom Original am 18. Juli 2012; abgerufen am 2. Februar 2023 (Theorem 10.75).
- ↑P. B. Denton, S. J. Parke, T. Tao, X. Zhang: Eigenvectors from Eigenvalues. (PDF) 10. August 2019, S. 1–3, abgerufen am 29. November 2019 (englisch).
- ↑A. W. Joshi:Matrices and tensors in physics. New Age International, 1995,ISBN 978-81-224-0563-7,S. 117 (google.com [abgerufen am 29. Februar 2012]).