Edith Aron

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Edith Aron (*4. September1923 inHomburg,Saargebiet; †25. Mai2020 inLondon[1]) war einedeutscheSchriftstellerin undÜbersetzerin.

Inhaltsverzeichnis

Vita

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Edith Aron wuchs als Kind jüdischer Eltern im saarländischen Homburg auf, wo sie auch die jüdische Schule besuchte. Noch vor derSaarabstimmung 1935 emigrierte sie mit ihrer Mutter insExil nachBuenos Aires; ihr Vater verblieb während der Kriegszeit inSüdfrankreich. In Buenos Aires besuchte sie die Pestalozzi-Schule. 1950 siedelte sie um nachParis. In Paris übersetzte sie Anfang der 1950er Jahre als Erste Werke vonJulio Cortázar ins Deutsche. Anfang der 1960er Jahre kehrte sie kurz nachBerlin zurück und arbeitete dort für denHessischen Rundfunk überlateinamerikanische Literatur.

Edith Aron wurde als Autorin vonautobiografisch gefärbten Erzählungen bekannt, in denen sie die Erfahrungen ihrerEmigration literarisch verarbeitete. Darüber hinaus machte sie sich einen Namen als Übersetzerin literarischer Werke aus dem lateinamerikanischen Kulturkreis ins Deutsche, so von Julio Cortázar,Jorge Luis Borges oderOctavio Paz.

Aron gewidmete Gedenktafel imGolders Green Crematorium

Edith Aron lebte bis zu ihrem Tod im Mai 2020 im Alter von 96 Jahren in London. Aron war mit dem britischen Illustrator John Bergin verheiratet, aus der Ehe ging die Tochter Joanna hervor.

Ehrungen – Würdigungen

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  • Die Geburtsstadt von Edith Aron, die saarländische Kreisstadt Homburg, hatte einen „Edith-Aron-Schulpreis“ gestiftet, der erstmals im Jahr 2011 vergeben wurde. Der Preis sollte im Turnus von zwei Jahren für Schüler-Projekte, die sich mit Migration und Integration befassen, verliehen werden. 2013 wurde er zum zweiten und letzten Mal vergeben, weil die Namensgeberin darum gebeten hatte, von einer Preisverleihung in ihrem Namen Abstand zu nehmen.[2][3]
  • Die Saarbrücker FilmproduzentinBarbara Wackernagel-Jacobs ließ zwischen 2010 und 2015 den DokumentarfilmEdith Aron – „Das Papier sagt nichts, hört zu“ über das Leben und Wirken von Edith Aron drehen. Regie führte der frühere künstlerische Leiter desFilmfestivals Max Ophüls Preis, Boris Penth.[4]

Werke (Auswahl)

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Eigene Werke

  • Der Obstkorb. Erzählungen. In:Neue deutsche Hefte. Nr. 185. NDH, Berlin 1985.
  • Die Zeit in den Koffern – Erzählungen. Wassmann, Bremen 1989,ISBN 3-926182-10-5.
  • Geschichten von damals. In.Die Horen. 37 (1992),2. S. 9–21.
  • Die falschen Häuser. Erzählungen. Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 1999,ISBN 3-88423-156-1.

Übersetzungen

  • Xavier Domingo:Villa Milo oder das Haus der frommen Freuden. Roman. [Deutsche Erstausgabe]. Luchterhand, Neuwied 1962.
  • Julio Cortázar:Das besetzte Haus. Erzählungen. dtv München 1971,ISBN 3-423-05394-1.
  • Julio Cortázar:Der andere Himmel. Erzählungen. Aufbau-Verlag, Berlin 1973. (Edition Neue Texte)
  • Jorge Luis Borges:Einhorn, Sphinx und Salamander. Fischer, Frankfurt/M. 1993,ISBN 3-596-10584-6. (Werke; 8)
  • Jorge Luis Borges:Die Anthologien. („Handbuch der phantastischen Zoologie“ – „Das Buch von Himmel und Hölle“ – „Buch der Träume“). Hanser, München 2008,ISBN 978-3-446-23077-4. (Borges: Gesammelte Werke; Bd. 10)

Literatur

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  • Ludwig Harig:Könnten wir nicht tauschen? Edith Aron, ein jüdisches Mädchen aus dem Saarland. In:Die Horen. 37 (1992), 2.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Edith Aron ist verstorben – In Homburg geborene Autorin wurde als Übersetzerin bekannt (Memento desOriginals vom 22. Dezember 2022 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.homburg.de, homburg.de, erschienen und abgerufen am 3. Juni 2020.
  2. Homburg verleiht Edith-Aron-Preis. In:Saarbrücker Zeitung. 27. Dezember 2010, S. B3.
  3. Thorsten Wolf:Zweite Vergabe war auch die letzte In:Saarbrücker Zeitung, 6. Juni 2013.
  4. Film über vor Nazis geflüchtete Homburgerin: Drehteam reist auf den Spuren der Autorin Edith Aron um die Welt – Würdigung ist Thema im Stadtrat. (Memento vom 16. April 2010 imInternet Archive) In:Pfälzischer Merkur. 8. April 2010.
Personendaten
NAMEAron, Edith
KURZBESCHREIBUNGdeutsche Schriftstellerin und Übersetzerin
GEBURTSDATUM4. September 1923
GEBURTSORTHomburg
STERBEDATUM25. Mai 2020
STERBEORTLondon
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