Echte Feige

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Echte Feige

Echte Feige (Ficus carica)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung:Rosenartige (Rosales)
Familie:Maulbeergewächse (Moraceae)
Gattung:Feigen (Ficus)
Art:Echte Feige
Wissenschaftlicher Name
Ficus carica
L.

DieEchte Feige (Ficus carica), auchFeigenbaum und kurz auchFeige (von gleichbedeutend mittelhochdeutschvīge) genannt, ist einePflanzenart aus derGattung derFeigen (Ficus). Sie zählt zu den ältesten domestizierten Nutzpflanzen und wird vor allem imMittelmeerraum angebaut. Sie hat wie alle Feigen eine komplexe Bestäubungsökologie.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

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  • Feigenbaum im Frühjahr
    Feigenbaum im Frühjahr
  • Borke
    Borke
  • Laubblätter
    Laubblätter
  • Illustration
    Illustration

Vegetative Merkmale

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Herbstblätter der SorteSultane.
Steckling der SorteRonde de Bordeaux mit dem für die Sorte typischen Laub mit sehr schmalen, glattrandigen „Fingern“.

Die Feige wächst als sommergrüner und laubwerfenderStrauch oder kleinerBaum mit Wuchshöhen von drei bis zu zehn Metern.[1] In Deutschland werden Feigenbäume kaum über 5 oder 6 Meter hoch. Größe und Wuchsform sind stark von der jeweiligen Feigensorte abhängig.[2] Die Krone ist bei alten Individuen meist sehr breit und ausladend, jedoch unregelmäßig und niedrig. Der Stamm ist oft knorrig, gedreht oder gebogen. Die meist reiche Verzweigung beginnt schon in geringer Höhe. Die Zweige sind relativ dick und gerade.[1] Die gräulich-brauneBorke besitzt deutlich erkennbareLentizellen.[1] Die Rinde ist glatt und hellgrau. Die ganze Pflanze führtMilchsaft, der in Zusammenhang mit Sonnenlicht nach Berührung zu einerPhotodermatitis führen kann, die sich durch Entzündung der Haut und Bläschenbildung äußert.

DieLaubblätter sind wechselständig an den Zweigen angeordnet.[1] Der kräftige Blattstiel ist zwei bis acht Zentimeter lang.[1] Die Blattform ist stark von der jeweiligen Feigensorte abhängig, was sie zu einem wichtigen Faktor bei der Sortenbestimmung macht. Die feste, steife und fast ledrige Blattspreite ist bei einer Länge und Breite von 10 bis 20 Zentimeter breit-eiförmig und drei- bis siebenlappig, wobei die Blattlappen ei- bis fingerförmig sind und die Spreitenbasis mehr oder weniger herzförmig ist.[1] Der Blattrand ist meist unregelmäßig gezähnt.[1] Die dunkelgrüne Blattoberseite ist bei manchen Sorten rauhaarig. Die hellere Blattunterseite ist mehr oder minder dicht mit kleinenZystolithen und kurzen, flaumigen Haaren bedeckt.[1] Es sind zwei bis vier Basalnerven und fünf bis sieben Seitennerven auf jeder Seite des Mittelnervs vorhanden.[1] DieNebenblätter sind manchmal rötlich und bei einer Länge von etwa 1 cm eiförmig-lanzettlich.[1]

Blütenstand und Blüten

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Die achselständig und einzeln stehenden Blütenstände sind bei einem Durchmesser von drei bis fünf Zentimetern birnen-[1] beziehungsweise flaschenförmig. Die Blütenstände sind grün und unauffällig und sehen aus wie kleine unreife Feigen. Sie entstehen, indem die Blütenstandsachse krugförmig nach oben wächst und mehrere hundert Einzelblüten dabei nach innen verlagert werden. An der Spitze des Blütenstandes bleibt eine enge, konkave Öffnung (Ostiolum) frei, die durch schuppenartige, eiförmigeHochblätter fast völlig geschlossen ist.

Kulturfeigen sindgynodiözisch, aber funktionelldiözisch (zweihäusig getrenntgeschlechtig),[3] d. h., es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Es kommen bei den männlichen Pflanzen in gemischten Blütenständen sterile weibliche und männliche Blüten (zwittrig, aber funktionell männlich), bei den weiblichen Pflanzen (nur fertil weibliche) Blüten in unisexuellen Blütenständen jeweils in drei Generationen im Jahr vor. Bei den männlichen Pflanzen sind drei Formen in den verschiedenen Generationen möglich (Vorfeigen: Profichi oder Breba, Sommerfeigen: Fichi, Mammoni, Nachfeigen: Mamme).

Die männlichen Blüten besitzen vier oder fünf Kelchzähne und meist drei, selten ein, vier oder fünfStaubblätter.[1] Bei den weiblichen Blüten gibt es wieder zwei Formen: Die sogenannte „Gallblüte“ mit kurzemGriffel, sie ist steril. Die fertile weibliche Blüte besitzt vier oder fünf Kelchzähne, einen eiförmigen, glattenFruchtknoten sowie seitlich einen langen Griffel, der in zwei linealen Griffelästen endet.[1] Die zwei unterschiedlichen weiblichen Blüten unterscheiden sich nur durch die Griffellänge und die Narbenform. Diese drei Blütenformen sind auf zwei Formen der Kulturfeige verteilt, die klassisch als Varietäten eingestuft werden (siehe jedochunten):

  • Die Haus- oder Ess-Feige (Ficus carica var.domestica), die essbare Früchte liefert, besitzt nur langgrifflige fertile weibliche Blüten. Da ihr die männlichen Blüten fehlen, kann sie sich also alleine nicht vermehren. Sie ist funktionell die weibliche Pflanze.
  • Die Bocks-, Capri-, Holz- oder Ziegenfeige (Ficus carica var.caprificus), auchCaprifig, enthält kurzgrifflige sterile weibliche „Gallenblüten“ und männliche Blüten. Letztere stehen in der Nähe desOstiolums (Öffnung). Die Bocks-Feige ist funktionell die männliche Pflanze.

Früchte und Samen

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Nach der Bestäubung entwickelt sich der Blütenstand in drei bis fünf Monaten zur bekannten Feige, einemFruchtverband (Achänenfruchtverband), genauer einemSykonium oderHypanthodium, da die weiblichen Blüten sich zuAchänen entwickeln und in denBlütenboden integriert sind.[4] Beim Essen bemerkt man die kleinen Kerne sehr gut. Die Form ist kugelig bis birnenförmig. Je nach Sorte ist die Farbe grün bis dunkelviolett. Das Innere derScheinfrucht besteht aus den Achänen und dem ebenfalls fleischig gewordenen Blütenboden der Einzelblüten und ist rot gefärbt. Die Schalendicke variiert ebenfalls nach Sorte: Im Hauptanbaugebiet Türkei sind die Feigen eher dünnschalig, in Griechenland eher dickschalig.

Bis zu dreimal jährlich kann der Feigenbaum Früchte tragen: im Frühjahr diejenigen aus den Knospen des letzten Herbstes, die über den Winter gereift sind, am Ende des Sommers die aus den Knospen des Frühlings und in sehr warmen Gebieten mit langen Sommern sogar Ende Herbst nochmals Spätfeigen aus den Knospen des Sommers.

Die Früchte derBocksfeige sind meistens holzig, hart, trocken und ungenießbar. Die BocksfeigensorteWhite Marseille liefert jedoch essbare Früchte, die süß sind mit leichtem Bananen- oder Melonenaroma.[5]

In der Wirtschaft werden Feigen als Essbare Früchte der Position 0804 20 desHarmonisierten Systems behandelt. Sie gehören typischerweise zumTrockenobst bzw. den Trockenfrüchten.

Die Samen sind linsenähnlich.[1]

Chromosomensatz

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DieChromosomenzahl beträgt 2n = 26.[6]

Inhaltsstoffe

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Nährwert pro 100 g Feige[7]
Brennwert310 kJ (74 kcal)
Wasser79,1 g
Eiweiß0,75 g
Kohlenhydrate19,2 g
- davonZucker16,3 g
-Ballaststoffe2,9 g
Fett0,3 g
Vitamine undMineralstoffe
Vitamin A7 µg
Vitamin B10,06 mg
Vitamin B20,05 mg
Vitamin B30,4 mg
Vitamin B50,3 mg
Vitamin B60,113 mg
Vitamin B96 µg
Vitamin C2 mg
Vitamin E0,11 mg
Vitamin K14,7 µg
Calcium35 mg
Eisen0,37 mg
Magnesium17 mg
Natrium1 mg
Phosphor14 mg
Kalium232 mg
Zink0,15 mg
Kupfer0,07 mg
Mangan0,128 mg
Selen0,2 µg

Neben 80 % Wasser enthalten die reifen Früchte etwa 1,3 % Protein, 0,5 % Fett, 12,9 % Kohlenhydrate, etwa 4,5 % Ballaststoffe und 0,7 % Mineralstoffe,[8] besondersKalzium,Phosphor undEisen. Daneben ist die Frucht auch reich anVitamin B1.

Ökologie

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Bestäubung

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Die Blütenökologie ist bei der Echten Feige noch komplizierter als bei derGattung Feigen generell, da hier nicht nur Feige undFeigenwespen interagieren, sondern zusätzlich zwei Feigenvarietäten zusammenspielen müssen.[9] Wie bei allen Feigen werden die Blüten durch eine zwei bis drei Millimeter große Feigenwespenart, hier dieFeigengallwespe (Blastophaga psenes), bestäubt. Allerdings ist dies bei der Bocks-Feige noch komplizierter, da diese drei Generationen von Blütenständen entwickelt (Vor-, Sommer- und Nachfeigen).

Die Feigengallwespen entwickeln sich in den kurzgriffligen sterilen weiblichen Blüten (Gallblüten) derBocks-Feige. DieImagines schlüpfen in den reifenden Blütenständen. Die nicht flugfähigen, fast blinden Männchen begatten die Weibchen noch innerhalb der Feige. Vor dem Verlassen der Feige durch dasOstiolum sammeln die Weibchen an den männlichen Blüten, falls vorhanden, denPollen. Die befruchteten und teilweise pollenbeladenen Weibchen suchen dann blühende Feigen. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

  • Das Weibchen findet eine Bocks-Feige. Nach dem Eindringen in den Blütenstand bohrt es mit seinem Legestachel Löcher in die Fruchtknoten der kurzgriffligen sterilen Gallblüten, legt die Eier ab und sorgt so für eigene Nachkommen.
  • Das Weibchen findet eine Ess-Feige und bestäubt, wenn es pollenbeladen ist, die langgriffligen fertilen weiblichen Blüten. Da deren Griffel jedoch länger sind als der Legestachel, kann es hier keine Eier ablegen.[10] Ein Teil der Wespen geht hierbei zugrunde, die anderen suchen wieder Bocks-Feigen, um dort die Eier abzulegen.

In den Bocks-Feigen entwickelt sich die nächste Wespengeneration, bei den Ess-Feigen entwickeln sich, wenn sie bestäubt wurden, die essbaren Früchte mit den Samen.

Um in Feigenkulturen die Bestäubung sicherzustellen, werden blühende Bocks-Feigenzweige in die Ess-Feigenbäume gehängt („Caprifikation“).

Drei Feigengenerationen pro Jahr

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Beide Varietäten der Kultur-Feige bringen jährlich bis zu drei Generationen hervor: Februar/März, Mai/Juni, August/September. Feigen blühen nicht im herkömmlichen Sinne, sondern haben Blütenstände, die von außen nicht als solche erkennbar sind. Bei der Bocks-Feige sind die Feigengenerationen auf der gleichen Pflanze jeweils verschieden angelegt, alsVorfeigen, Sommerfeigen und Nachfeigen. Nur die Vorfeigen enthalten viel Pollen, die Sommerfeigen wenig und die Nachfeigen keinen, weil bei den Sommer- und Nachfeigen die männlichen Blüten mehr oder weniger degeneriert sind.[11]

Die Larven der Wespen, die sich in den Nachfeigen entwickeln und überwintern, schlüpfen dort im März/April, und die Männchen begatten dann die Weibchen noch in der Feige. Die Männchen sterben danach, die Weibchen fliegen aus und dringen in die 1. Generation (Vorfeigen) der Bocks- und Ess-Feigen ein, bestäuben diese aber nicht, da die Nachfeigen, aus denen die Weibchen kommen, keine männlichen Blüten enthalten. Daher fällt die 1. Generation der Essfeigen meist vor der Reife ab. In den Bocks-Feigen der gleichen Generation stechen die Weibchen die Gallblüten an und legen ihre Eier ab.

Die 2. Generation der Wespen verlässt nach der Begattung die Vorfeigen: die Wespen sind dann mit dem Pollen der dort vorhandenen männlichen Blüten beladen, den sie nun auf den Narben der 2. Generation der Ess-Feigen abladen. Da die Griffel der ausschließlich langgriffligen fertilen weiblichen Blüten der Ess-Feigen länger sind als der Legestachel der Wespen, unterbleibt bei ihnen eine Eiablage. Diese erfolgt wiederum in den Sommerfeigen der Bocks-Feigen, wo die 3. Generation der Wespen dann heranwächst. Diese Wespen fliegen dann zu der 3. Generation der Ess-Feigen, können diese aber mangels Pollen nicht bestäuben, und zu den Bocks-Feigen (Nachfeigen), stechen die Gallblüten an und legen Eier, woraus sich wieder die Larven entwickeln. Diese überwintern, um dann wieder im Frühjahr zu schlüpfen und den Kreis schließen.[10]

Es kann manchmal vorkommen, dass die männlichen Blüten in den Vorfeigen der Bocks-Feigen mit ihren pollenbeladenen Antheren das Ostiulum versperren, so dass die Wespen gar nicht ausfliegen können.

Es entwickeln sich also nur die Ess-Feigen der 2. Generation durch dieCaprifikation zu Früchten, weil bei der 1. und 3. Generation ja kein Pollen zur Befruchtung vorhanden ist.

Jungfernfrüchtige (parthenokarpe) Feigensorten bilden ihre Früchte auch ohne Bestäubung aus und ermöglichen es, dass nur Einzelbäume angepflanzt werden müssen. Je nach den Voraussetzungen für die Fruchtbildung unterscheidet man drei Gruppen von Feigensorten:

  1. „Smyrna-Typ“ (smirniaca): Nur nach Befruchtung durch die Feigengallwespe reifen die Feigen. Zu dieser Gruppe gehören die wichtigen SortenSari Lob(Smyrna, Calimyrna), Kassaba undBardacik.
  2. „Adriatischer Typ“ (hortensis): Die Früchte entwickeln sichparthenokarp. Von diesem Feigentyp gibt es zwei Untertypen: erstens die „Hausfeige“, auch „Bifera“ genannt, die zwei Feigengenerationen ausbildet, zuerst im Sommer Blühfeigen (Brebas), dann im Herbst jungfernfrüchtige Feigen, und zweitens die „Herbstfeige“, auch „Unifera“ genannt, die nur Jungfernfrüchte trägt. In Mitteleuropa werden fast nur Feigen von diesem Typ angebaut, da die Feigengallwespe zur Bestäubung in Mitteleuropa fehlt. Zu ersterem Typ zählen die SortenMadeleine des deux Saisons undBrown Turkey, zu letzterem die SortenMartinsfeige undLussheim. Zum adriatischen Typ gehören auchDottato undTrojano aus Italien,Fraga aus Spanien,Adriatic undBlack Mission aus Kalifornien.
  3. „San-Pedro-Typ“ (intermedia): Er nimmt eine Zwischenstellung ein, da die erste Fruchtgeneration, die Blühfeigen, ohne, die zweite jedoch nur mit Bestäubung Früchte bildet. Die hierzu zählenden Sorten sind kommerziell wenig bedeutend.[12] In Nordamerika gehört beispielsweise die SorteDesert King zu diesem Typus.

„Geschlechts“-Bestimmung bei der Feige

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Ob sich ein Samen zu einer Ess- oder einer Bocks-Feige entwickelt, dürfte durch zweidominant-rezessive Genpaare bestimmt werden, die jedoch noch nicht näher erforscht sind. Man spricht auch von Geschlechtsbestimmung, da die Bocks-Feige funktionell männlich ist, während die Ess-Feige als die weibliche Form angesehen wird. Ess-Feigen entstehen nur, wenn beide Genehomozygot in der rezessiven Form vorliegen, alle anderen Kombinationen ergeben Bocks-Feigen.[13]

Systematik

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Der NameFicus carica wurde vonLinné vergeben. Die Erstveröffentlichung erfolgte bereits 1753 in seinenSpecies plantarum. 2, S. 1059.[14]

Derlateinische Nameficus für die Feige wurde namengebend für die ganze GattungFeigen (Ficus).

DasArtepithetoncarica bedeutetausKarien und verweist auf eine antike Landschaft inKleinasien. Von hier kamen in der Antike getrocknete Feigen (lateinisch frühercaricae oderficus siccae genannt[15][16] von ausgesuchter Qualität verpackt in den Handel.[17]

Ficus carica gehört zur SectionFicus in der GattungFicus.[18]

Es gibt mindestens zwei Unterarten vonFicus carica:[18]

  • Ficus caricaL. subsp.carica (Synonym:Ficus caprificusRisso,Ficus carica var.caprificus(Risso) Tschirch & Ravasini)
  • Ficus carica subsp.rupestris(Hausskn. ex Boiss.) Browicz (Syn.:Ficus carica var.rupestrisHausskn. ex Boiss.): Sie ist im südwestlichenIran, nördlichenIrak, nördlichenSyrien und der südwestlichen Türkei beheimatet.

Eng mitFicus carica ist diePunjab-Feige (Ficus palmata) verwandt, die zwar sehr kleine, jedoch essbare und gutschmeckende Früchte hervorbringt.Ficus carica undFicus palmata lassen sich problemlos kreuzen und bringen fruchtbare Nachkommen hervor.[19]

Verbreitung und Standort

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Die Heimat und die Wildform der Echten Feige sind nicht bekannt. Die Heimat wird in Südwestasien (am Kaspischen Meer,Pontisches Gebirge) vermutet, jedoch wird die Art seit der Antike im gesamten Mittelmeerraum kultiviert, wo sie auch vielfach verwildert ist. Genetische Untersuchungen mittelsRFLP-Analyse der mitochondrialenDNA lassen jedoch vermuten, dass die Echte Feige im gesamten Mittelmeergebiet heimisch ist.[20]

In wintermilden Regionen kann sie auch weitab ihrer Heimat gedeihen; so gibt es Exemplare etwa auf den dänischen Ostseeinseln und in Südengland.[21]

Nördlich der Alpen, beispielsweise in den Schweizer GemeindenSisikon,Weggis oderGersau, können Feigenbäume in Gegenden mitWeinbauklima an gut geschützten Stellen, wie etwa an Hauswänden und in hellen Innenhöfen, gedeihen und fruchten. Vielerorts sind Feigen in Mitteleuropa auch frosthart bis zu minus 15 Grad Celsius, wenn der Standort geeignet ist und die Pflanze ein gewisses Alter erreicht hat. In Deutschland gedeiht die Echte Feige imWeinanbaugebiet Pfalz an derDeutschen Weinstraße, ferner an derBergstraße, entlang desMains, imBreisgau (Oberrheingraben) sowie an der Mosel (Mittelmosel), am Niederrhein (Rheinaue) und im Ruhrgebiet.[22] Auch im Dresdner Elbtal und auf Helgoland ist sie vertreten. In diesen Breiten bilden Feigen aber meist nur einmal reife Scheinfrüchte, die sogenannten „Brebas“, die meist zu Beginn des Hochsommers reifen, die Herbstfrüchte gelangen fast nie zur Reife.

Der Feigenbaum stellt geringe Ansprüche an den Boden; dieser sollte für einen ertragreichen, erwerbsmäßigen Anbau jedoch einigermaßen tiefgründig sein, allerdings gedeihen Feigen auch in Mauerresten und in felsigen Regionen. Der Baum gedeiht auch in sehr niederschlagsarmen Gebieten, gegen Staunässe und übermäßige Feuchte besonders zur Fruchtreife ist er allerdings empfindlich. Er gilt als relativ salzverträglich.

Der Feigenbaum braucht warme Sommer und milde Winter. In laublosem Zustand ist er zwar einigermaßen frostresistent, aber er ist sehr empfindlich gegenKahlfrost und Spätfröste, sobald der Knospenaufbruch begonnen hat. Die Frosthärte ist stark von der jeweiligen Feigensorte abhängig. Beliebte, für Deutschland relativ winterharte Sorten sind beispielsweiseRonde de Bordeaux,Brown Turkey undBrunswick, die Temperaturen bis etwa −15 °C gut vertragen. Die in Deutschland angebauten Feigensorten sind in der Regelparthenocarp (jungfernfrüchtig), bilden also auch ohne Bestäubung durch dieFeigenwespe essbare Früchte aus.

Die Feigenwespe (Blastophaga psenes) besitzt mindestens seit 2021 auch in Deutschland, u. a. in Baden-Württemberg, im Saarland und in Nordrhein-Westfalen, an mehreren Standorten sich reproduzierende Populationen. In diesen Regionen bilden mittlerweile auch Sorten, die auf Bestäubung angewiesen sind, Früchte aus. Ein Beispiel sind die Herbstfeigen der San-Pedro-Sorte Desert King. Bei dieser werden ohne Bestäubung nur die Brebas zu essbaren Früchten, die Herbstfeigen fallen ohne Bestäubung unreif ab.[23]

Anbau und Nutzung

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Anbau

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Siehe auch:Feigenanbau in Deutschland

Der kommerzielle Anbau von Feigen konzentriert sich auf denMittelmeerraum, findet jedoch auch imIran, in denUSA und inBrasilien statt. Die Ernte im Jahr 2018 betrug rund 1,1 Millionen Tonnen Frischfeigen. In weniger großem Stil werden Feigen auch inSüdafrika,Australien,Neuseeland,Indien,China,Japan,Chile undMexiko angebaut. Anbau im Wesentlichen zum Eigenverzehr findet jedoch auch in weiterenMittel- undSüdamerikanischen Ländern, inWest-,Zentral- undSüdostasien und inWestmitteleuropa statt.[24]

Feigenanbau ist zwar auch in Deutschland im Freiland in geschützten Lagen inWeinbaugebieten möglich, der Anbau erfolgt jedoch nur durch Liebhaber, normalerweise inHausgärten und nur ausnahmsweise kommerziell.

In Kultur wird die Echte Feige überStecklinge aus ein- oder zweijährigen verholzten Trieben vermehrt. Diese Methode liefert rasch widerstandsfähige und ansehnliche Pflanzen. Es lassen sich jedoch auch weit ältere Ast- und Stammstücke erfolgreich bewurzeln. Gewebekultur wird auch zur Vermehrung eingesetzt, vor allem um seltene Klone zahlreich zu vermehren.

Die Bäume werden je nach Sorte, Boden und Niederschlag in Dichten von 80 bis 1200 Bäumen je Hektar gepflanzt. In niederschlagsarmen Gebieten sind die Pflanzungen nicht so dicht. Die Wuchshöhe der Bäume in Kultur wird zur Erleichterung der Bearbeitung meist deutlich unter der potentiell möglichen Größe gehalten. Ohne Pflegeschnitt kann die Echte Feige rund zehn Meter hoch werden, im typisch hochmediterranen Klimaten bleibt sie aber meist deutlich niedriger. In Mitteleuropa werden auch die am stärksten wüchsigen Feigenbäume kaum höher als sechs Meter.

Die Feigenkulturen benötigen nur geringe Düngung. Für die Qualität der Früchte ist ein hohes Stickstoffangebot eher ungünstig, vor allem kurz vor der Fruchtreife. Die Pflege ist recht einfach und beschränkt sich in der Regel auf einen Rückschnitt vor dem Frühjahrsaustrieb und dasEntspitzen der Fruchttriebe. Letzteres führt zu einer früheren und einheitlicheren Fruchtreife.

Wirtschaftliche Bedeutung

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2022 wurden laut derErnährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO weltweit 1.242.449 t Feigen geerntet.[25]

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die zehn größten Produzenten weltweit, die insgesamt 80,3 % der Erntemenge produzierten.

Größte Feigenproduzenten (2022)
RangLandMenge
(int)
1Turkei Türkei350.000
2Agypten Ägypten187.873
3Algerien Algerien112.267
4Marokko Marokko109.620
5Iran Iran67.861
6Spanien Spanien43.500
7Syrien Syrien39.653
8Usbekistan Usbekistan29.844
9Afghanistan Afghanistan29.437
10Saudi-Arabien Saudi-Arabien28.050
Summe Top Ten1.242.449
restliche Länder244.344

Ernte

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Siehe auch:Feigenanbau in Deutschland: Fruchtreife und Ernte

Die Bäume können bereits im Pflanzjahr Früchte tragen. Vollertrag tritt meist nach fünf bis acht Jahren ein und hält rund 50 Jahre an. Auf guten Standorten beträgt der Jahresertrag 15 bis 20 Tonnen Frischfrucht pro Jahr und Hektar, was rund fünf bis sieben Tonnen Trockenfrüchte ergibt.[26] Ein ausgewachsener Einzelbaum einer ertragreichen Sorte wieBrown Turkey kann im Jahr bis zu 100 Kilogramm frischer Feigen tragen.[27]

Feigen für den Frischverzehr werden im kommerziellen Anbau vor der Vollreife geerntet, damit sie für den Transport noch fest genug sind. Da Feigen nach der Ernte jedoch nicht mehr nachreifen, ist ein Anbau möglichst nah am Endkonsumenten am besten, was dazu führt, dass Feigen für den Frischverzehr oft im Hausgarten der Endkonsumenten angebaut werden, da sie so geschmacklich am besten sind. Da frische Feigen wenig haltbar sind, werden sie vor allem in den Anbauländern verzehrt.

Feigen zum Trocknen werden vollreif geerntet, wenn der Wassergehalt der Früchte am Baum bereits um 30 bis 50 % gesunken ist. Sie werden von Hand geerntet, von den Bäumen geschlagen oder maschinell geerntet.

Verarbeitung, Verwendung

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Getrocknete Feigen

Die meisten Feigen werden getrocknet. Dies geschieht an der Sonne oder in Heißluftöfen. Der Wassergehalt wird dabei auf 33 bis 18 % gesenkt, der Zuckeranteil steigt auf rund 60 %. Die im Handel erhältlichen Rollen entstehen, indem man die getrockneten Feigen unter Verwendung von heißem Wasserdampf presst. Hauptsächlich werden Feigen in frischem oder getrocknetem Zustand als Obst verwendet.

Aus dem Saft reifer Feigen wird auch ein Dessertwein hergestellt. In Spanien und Portugal gibt es „Feigenkäse“, der reife Feigen,Hasel-,Pinienkerne, Mandeln, Pistazien und Gewürze enthält. Geröstete Feigen werden zudem zuFeigenkaffee verarbeitet.[28]

Im Handel werden die Feigen meist nicht unter den Sortennamen gehandelt, sondern nach der Herkunft benannt: Smyrna-Feigen (Türkei, besonders Mäander-Tal), Bari-Feigen (ProvinzPuglia, Italien), Fraga-Feigen (Provinz Huelva, Spanien), Calamata-Feigen (Peloponnes, Griechenland), Bougie-Feigen (Algerien).

In der Volksmedizin wird die weiße Milch, die austritt, wenn man die Blätter von den Zweigen bricht, zur Linderung bei Insektenstichen und zur Beseitigung von Warzen angewendet. Das im Milchsaft enthaltene EnzymFicain wird zur Bestimmung vonBlutgruppen und alsFleischzartmacher verwendet.

Holz

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Im 13. und 15. Jahrhundert galt Feigenholz als hervorragend geeignet zur Herstellung von Holztafeln für die Malerei.[29]

Domestikation

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Die Domestizierung der Feige setzte schon sehr früh ein und ist wahrscheinlich sogar älter als der Ackerbau. In einem etwa 11.400 Jahre alten Haus beiJericho wurden Überreste von bereits nicht mehr der Wildform entsprechenden Feigen gefunden.[30] Alle antiken Hochkulturen des mesopotamischen sowie des Mittelmeerraums kannten und nutzten die Feige. Beispielsweise bauten dieAssyrer sie schon 3000  v. Chr. in ihren Gärten an. In Griechenland wurde sie 700  v. Chr. eingeführt und verbreitete sich von dort aus im gesamten übrigen Mittelmeerraum.

Bedeutung, Literatur und Mythos

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Indien

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Der Feigenbaum (aśvattha) ist einer der schönsten und höchsten Bäume, und viele Menschen in Indien verehren ihn deshalb täglich in einem ihrer morgendlichen Rituale.

In Kapitel 10 derBhagavad Gita steht: „Der segenspendende Herr sprach: Ja, Ich werde dir von meinen herrlichen Manifestationen berichten… Ich bin das Selbst…, das in den Herzen aller Geschöpfe weilt. [… Vers 26:] Von allen Bäumen bin Ich der heilige Feigenbaum…“

Griechenland

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Imantiken Griechenland war die Feige mitaphrodisischen Eigenschaften besetzt. Sie war dem GottDionysos geheiligt. In Attika hatte er den Beinamenphilosykos = der Feigenfreund, inNaxos nach der dortigen Bezeichnung für Feigemeilichios. Bilder des Gottes wurden daher oft aus Feigenholz geschnitzt, auch die großen Phalli für die Dionysos-Prozessionen, über die sich schonHeraklit entrüstete.[31] Der größte Phallus aller Zeiten soll der beim Ptolemaios-Fest inAlexandria 271 v. Chr. mit über 50 Metern Länge gewesen sein.[32] Auch inSparta gab es Kulte um den Feigen-Dionysos, da man glaubte, er habe den Menschen die Feige gebracht.[33]

Die Athener waren einer AnekdotePlutarchs zufolge auf ihre Feigen so stolz, dass sie die Ausfuhr verboten. Leute, die Verstöße gegen dieses Verbot anzeigten, nannte manSykophanten.[34] Zur Zeit Plutarchs wurde der Begriff fürDenunzianten allgemein verwendet.

Auch im Zusammenhang mitSelbstmord kommt der Feigenbaum vor.Cicero erwähnte, dass sich eine lebensmüde Frau an einem Feigenbaum erhängte, worauf der Nachbar den Witwer um Stecklinge bat.[35] ÜberTimon von Athen ist überliefert:Eines Tages bestieg der bekannte Menschenfeind die Rednerbühne und verkündete, dass der Feigenbaum bei seinem Haus, an dem sich schon etliche Menschen erhängt hatten, gefällt werden müsse. Er bitte also alle Lebensmüden, sich mit ihrem Selbstmord zu beeilen.[36]

Rom

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Bei den antiken Römern war der Feigenbaum überwiegend positiv besetzt. Aus dem Holz schnitzte man Figuren des GottesPriapus, u. a. des Beschützers der Feigen. Wie auch in der Bibel und bei den Griechen hatte die Feige auch eine sexuelle Bedeutung.Isidor (XVII 7,17) leitetficus ab vonlateinischfecundus = fruchtbar ab.Athenaios (594 D) verglich eineHetäre mit einer Feige, sie bediene alle.

Besondere Bedeutung für Rom hatte dieFicus Ruminalis, die noch unterAugustus am Westfuß des Palatins gezeigt wurde. Unter diesem Baum sollen der Sage nach die in einer Wanne im Hochwasser führendenTiber ausgesetzten ZwillingeRomulus und Remus angeschwemmt und von der Wölfin gefunden und gesäugt worden sein.[37]

Auf demComitium amForum Romanum gab es einen zweiten ruminalischen Feigenbaum, der das Schicksal Roms verkörperte. Er wurde jedes Mal von den Priestern neugepflanzt, wenn er abgestorben war.

Die Feige hatte zuweilen aber auch eine negative Bedeutung. So wurden „Ungeheuer“ auf Scheiterhaufen aus Feigenholz verbrannt.[38]

NachPlinius dem Älteren spielte die Feige auch einmal eine hochpolitische Rolle.[39]Cato der Ältere propagierte den Krieg gegen das nach dem ZweitenPunischen Krieg wiedererstarkteKarthago. Um die gefährliche Nähe des Feindes zu demonstrieren, zog Cato während einer Rede eine taufrische Feige (ficus praecox) aus seiner Toga und erklärte, diese sei vorgestern in Afrika gepflückt worden. Gemäß Plinius überzeugte dies die Senatoren, und sie beschlossen den Dritten Punischen Krieg.

Der römische KochApicius soll seineSchweine mit syrischen Feigen gefüttert haben, um dasFleisch zur Vollendung zu bringen. In Rom waren Feigen bei allen Bevölkerungsschichten sehr beliebt. Plinius berichtet, in getrocknetem Zustand dienten sie den gleichen Zwecken wie Brot und vergleichbare Nahrungsmittel; nachColumella stellten Dörräpfel und -birnen, doch vor allem Dörrfeigen die wichtigsten Wintervorräte der Landbevölkerung dar.

Bibel und Christentum

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Vertreibung aus dem Paradies; Adam und Eva mit und ohne Feigenblatt (Fresko vonT. Masaccio, 1426–1427)
Oswald Goetz: Der Feigenbaum (1965)

Die Feige ist die erste namentlich erwähnte Pflanze in derBibel und auch die einzige namentlich erwähnte desGarten Eden. Nachdem Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, wurden sie sich ihrer Nacktheit bewusst:Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz (Genesis 3,7). Von daher stammt die Metapher desFeigenblatts für schamhafte Verhüllung. Die Feige ist auch der klassische Fruchtbaum der Bibel, wird sie doch 38-mal erwähnt gegenüber vier Erwähnungen des Apfels.[40] Im Allgemeinen jedoch steht die Feige im Alten Testament für Frieden und Wohlstand.

NebenHolunder undFlieder, bei denen dies technisch schwer möglich ist, wird in der nachbiblischen Überlieferung seit dem 4. Jahrhundert besonders auch der Feigenbaum als der Baum genannt, an demJudas sich erhängt hat. DerPilger von Piacenza nannte im Jahr 560 als Standort des Selbstmordbaumsrechts vor dem Osttor Jerusalems, zu anderen Zeiten wurden andere Orte genannt.

Augustinus sprach die sinnliche Bedeutung der Feige aus:ficus foliis significantur pruritus libidinis – „Feigenblätter bedeuten das Jucken der Sinnlichkeit“.[41]

Islam

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Auch derKoran nimmt auf die Feige Bezug, beispielsweise in der 95. Sure namensat-Tīn (التين / ‚der Feigenbaum‘).

Mittelalter und Neuzeit

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In Südeuropa weit verbreitet ist die Gestejemandem die Feige zeigen, bei der man den Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger schiebt. Die Geste wird auf KaiserFriedrich Barbarossa zurückgeführt. Die Mailänder hatten seine Gattin Beatrix gedemütigt, indem sie sie mit dem Gesicht nach hinten auf einer Eselin durch die Stadt führten. Nach der Rückeroberung Mailands begnadigte Friedrich nur jene Leute, die mit ihren Zähnen eine Feige aus dem After einer Eselin holen und wieder zurückstecken konnten.[42] Die Geste dient nicht nur der Zurückweisung einer Zumutung, sondern auch der Abwehr aller möglichen Übel wie des Behexens, Verschreiens und desbösen Blicks.

Die Gleichsetzung der Feige mit derVulva führte in manchen Sprachen so weit, dass das ursprüngliche Wort für Feige durch ein anderes ersetzt wurde. So wird die Feige in der Türkei häufig mityemiş „Obst, Obstbaum, Früchte“ bezeichnet.

Bei den alten Griechen wurde die Feige auch demHoden gleichgesetzt, so auch bei den Berbern, bei denen im Gespräch für die Frucht meist das Wortingir „Herbst“ verwendet wird.[43]

Trivialnamen

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Für die Echte Feige (im Lateinischenficus[44]) bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigenTrivialnamen: Feige, Feigenbaum, Feygen (mittelhochdeutsch; auchfygen[45]), Fichboum (althochdeutsch), Ficheffele (Plural,ahd.), Figa (bezogen auf die Frucht, ahd.), Fîg (niederdeutsch), Fig (ndt.), Figenbaum (mhd.), Figenbaym (mhd.), Figenbôm (mhd.), Figenboum (mhd.), Figenpawm (mhd.), Fygen, Smakka, Smakkabagms (gotisch), Veigenpoum, Veyg (mhd.), Vichboum (mhd.), Vick (mhd.), Vyck (mhd.), Vig (mittelniederdeutsch [gml]), Vige (gml), Vigbom (gml), Vigenbom (gml), Vigboum (mhd.), Vighen, Vyghen, Wighen und Wyk (mhd.).[46]

Geschichte

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Quellen

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Historische Abbildungen

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Literatur

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  • Christoph Seiler:Feigen aus dem eigenen Garten. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2016.
  • Pierre Baud:Le Figuier: Pas à pas. Aix-en-Provence 2008.
  • Pierre Baud:Figues. Vaison la Romaine 2005.
  • Alexander Demandt:Über allen Wipfeln. Der Baum in der Kulturgeschichte. Albatros, Düsseldorf 2005,ISBN 3-491-96140-8.
  • Gunther Franke (Hrsg.):Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen. Band 2:Spezieller Pflanzenbau. Ulmer, Stuttgart 1994,ISBN 3-8252-1768-X, S. 240–250.
  • Bruno P. Kremer:Bäume. Heimische und eingeführte Arten Europas. Mosaik, München 1984,ISBN 3-570-01188-7, S. 154 f.
  • Doris Laudert:Mythos Baum. Geschichte – Brauchtum – 40 Porträits. 6., durchges. Auflage. blv, München 2004,ISBN 3-405-16640-3, S. 217–223.
  • Susanne Talabardon:Unterm Feigenbaum. Rekonstruktionen zu einem jüdisch-christlichen Thema (=Judentum – Christentum – Islam. Band 9). Ergon, Würzburg 2011,ISBN 978-3-89913-801-6.
  • Zhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou, Michael G. Gilbert:Moraceae: Ficus carica (efloras.org). In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.):Flora of China. Volume 5:Ulmaceae through Basellaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2003,ISBN 1-930723-27-X,S. 52 (englisch).  (Abschnitt Beschreibung und Systematik).

Weblinks

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  • Ficus carica. Moraceae (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchivarchive.today). In:uni-marburg.de, abgerufen am 18. Februar 2017 (zur Blütenbiologie)
  • Katharina Schöbi:Am Anfang war die Feige. In:wissenschaft.de, 2. Juni 2006, abgerufen am 8. September 2019 (unter Verweis auf Ofer Bar-Yosef [Harvard-Universität, Cambridge] u. a. In:Science. Band 312, S. 1372; „Die ersten kultivierten Pflanzen der Menschheitsgeschichte waren wahrscheinlich Feigenbäume.“)
  • Gartenakademie Rheinland-Pfalz. In:gartenakademie.rlp.de, abgerufen am 4. Mai 2017 (mehrere – gartenbauliche – Artikel zuFicus carica; Suchwort:Ficus carica)
  • Feigenbaum (Ficus Carica) Fibel für Einsteiger. In:ficus-carica.de, Dirk Henke. Sortenfibel und Pflegeanleitung für Mitteleuropa
  • Ficuscarica in derRoten Liste gefährdeter Arten derIUCN 2013.2. Eingestellt von: Participants of the FFI/IUCN SSC Central Asian regional tree Red Listing workshop, Bishkek, Kyrgyzstan (11–13 July 2006), 2007. Abgerufen am 15. Januar 2014.

Einzelnachweise

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  1. abcdefghijklmnZhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou, Michael G. Gilbert:Moraceae: Ficus carica. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.):Flora of China. Volume 5:Ulmaceae through Basellaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2003,ISBN 1-930723-27-X,S. 52 (englisch).  (efloras.org).
  2. Christoph Seiler:Feigen aus dem eigenen Garten. Stuttgart 2016, S. 64 und 78.
  3. Jules Janick:Horticultural Reviews. Vol. 34, Wiley, 2008,ISBN 978-0-470-17153-0, S. 165.
  4. Michael G. Simpson:Plant Systematics. Academic Press, 2006,ISBN 0-12-644460-9, S. 387.
  5. Christoph Seiler:Feigen aus dem eigenen Garten. Stuttgart 2016, S. 93–94.
  6. Erich Oberdorfer:Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001,ISBN 3-8001-3131-5, S. 320.
  7. Figs, raw. In: FoodData Central. US Department of Agriculture, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. April 2019; abgerufen am 4. August 2024 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fdc.nal.usda.gov 
  8. Werte nach Wolfgang Franke:Nutzpflanzenkunde. 4. Auflage. Thieme, Stuttgart 1989,ISBN 3-13-530404-3, S. 312.
  9. Gunther Franke (Hrsg.):Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen. Band 2:Spezieller Pflanzenbau. Ulmer, Stuttgart 1994,ISBN 3-8252-1768-X, S. 240–250.
  10. abWolfgang Franke:Nutzpflanzenkunde. 4. Auflage. Thieme, Stuttgart 1989,ISBN 3-13-530404-3, S. 214 f.
  11. Abraham H. Halevy:Handbook of Flowering. Band 6, CRC Press, 1989,ISBN 0-8493-3916-2, S. 343.
  12. G. Franke 1994, S. 244.
  13. Wayne P. Armstrong: Sex Determination & Life Cycle Of Ficus carica. In: Wayne’s Word. Abgerufen am 12. Juli 2020 (englisch, mit Details und Literaturhinweisen). 
  14. Ficus carica bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  15. Wouter S. van den Berg (Hrsg.):Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Hrsg. von Sophie J. van den Berg,N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill, Leiden 1917, S. 222.
  16. Otto Zekert (Hrsg.):Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 138 (Carica: „Ficus Carica L., Feigenbaum. Besonders die getrocknete Feige, im Gegensatz zu ficus als frische Feige“).
  17. Helmut Genaust:Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1996,ISBN 3-7643-2390-6, S. 128 (NachdruckISBN 3-937872-16-7).
  18. abFicuscarica imGermplasm Resources Information Network (GRIN),USDA,ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  19. Christoph Seiler:Feigen aus dem eigenen Garten. Stuttgart 2016, S. 95–97.
  20. B. Khadari, C. Grout, S. Santoni, F. Kjellberg:Contrasted genetic diversity and differentiation among Mediterranean populations of Ficus carica L.: A study using mtDNA RFLP. In:Genetic Resources and Crop Evolution. Volume 52, Issue 1, Februar 2005, S. 97–109,doi:10.1007/s10722-005-0290-4.
  21. Bruno P. Kremer 1984, S. 154.
  22. P. Keil, R. Fuchs, C. Buch, R. Schmitt:Echte Feigen (Ficus carica) in Mülheim an der Ruhr nach dem Kältewinter 2008/2009. In:Decheniana. Band 163, 2010, S. 61–70.
  23. Rehberger, Silvan; Vogel, Jonathan; Müller, Björn; Vasilita, Cristina; Krogmann, Lars; Schmidt, Stefan; Peters, Ralph S. (2024) The obligate fig-pollinator family Agaonidae in Germany (Hymenoptera, Chalcidoidea). Deutsche Entomologische Zeitschrift 71(1): 177-183.https://doi.org/10.3897/dez.71.117640
  24. Schütt u. a.:Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002,ISBN 3-933203-53-8, S. 172.
  25. Crops > Figs. In: Offizielle Produktionsstatistik der FAO für 2022. fao.org, abgerufen am 28. März 2024 (englisch). 
  26. G. Franke, 1994, S. 249.
  27. Laudert, 2004, S. 222.
  28. W. Franke:Nutzpflanzenkunde. 1989, S. 316.
  29. Victoria Finlay:Das Geheimnis der Farben. Eine Kulturgeschichte. 7. Auflage. Berlin 2007,ISBN 978-3-548-60496-1, S. 20.
  30. Katharina Schöbi:Am Anfang war die Feige. In: wissenschaft.de. 2. Juni 2006, abgerufen am 8. September 2019.  (unter Verweis aufOfer Bar-Yosef [Harvard-Universität, Cambridge] u. a.) In:Science. Band 312, S. 1372.
  31. VS. 22 B 15.
  32. Athenaios: 201 E.
  33. Athenaios: 78 C.
  34. Athenaios: 74 DE.
  35. Cicero:De oratore. II 278.
  36. Plutarch,Antonius 70.
  37. Plutarch 4.
  38. Laudert, 2004, S. 220.
  39. Plinius der Ältere,Naturalis historia XV, 74 f.
  40. Demandt, 2002, S. 21.
  41. Augustinus, PL. 38, S. 442.
  42. Laudert 2004, S. 221.
  43. Laudert, 2004, S. 220.
  44. Vgl. Wouter S. van den Berg (Hrsg.):Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Hrsg. von Sophie J. van den Berg,N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill, Leiden 1917, S. 211.
  45. Vgl.Otto Beßler:Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 185 (zuFicus).
  46. Georg August Pritzel,Carl Jessen:Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 152 (Scan imInternet Archive).
  47. Pedanios Dioskurides. 1. Jh.:De Medicinali Materia libri quinque. Übersetzung.Julius Berendes.Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, S. 147–150 (Buch I, Kapitel 183–186):Feigen. Wilder Feigenbaum. Winterfeigen. Aschenlauge des Feigenbaumes.(Digitalisat)
  48. Plinius der Ältere, 1. Jh.:Naturalis historia Buch XXIII, Kapitel lxiii–lxiiii (§ 117–130):Ficus(Digitalisat); Übersetzung Külb 1855(Digitalisat)
  49. Galen, 2. Jh.De alimentarum facultatibus liber, Buch II, Kapitel VIII (nach der Ausgabe Kühn 1826, Band VI, S. 570–573):De ficibus(Digitalisat).De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus liber VIII, Kapitel 18, Abschnitt 43 (nach der Ausgabe Kühn 1826, Band XII, S. 132–133): De ficis (XII, S. 132–133)(Digitalisat); Kapitel 18, Abschnitt 44: (nach der Ausgabe Kühn 1826, Band XII, S. 133): De ficu arbore(Digitalisat)
  50. Avicenna, 11. Jh.:Kanon der Medizin. Übersetzung und Bearbeitung durchGerhard von Cremona,Arnaldus de Villanova und Andrea Alpago (1450–1521). Basel 1556, Band II, Kapitel 283:Ficus(Digitalisat)
  51. Pseudo-Serapion 13. Jh., Druck. Venedig 1497, Blatt 126v (No CCVIII):Ficus(Digitalisat)
  52. Abu Muhammad ibn al-Baitar, 13. Jh.,Kitāb al-jāmiʿ li-mufradāt al-adwiya wa al-aghdhiya. Übersetzung. Joseph Sontheimer unter dem TitelGroße Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Hallberger, Stuttgart Band I 1840, S. 221–225:Ficus carica(Digitalisat)
  53. Charles Victor Daremberg und Friedrich Anton Reuß (1810–1868).S. Hildegardis Abbatissae Subtilitatum Diversarum Naturarum Creaturarum Libri Novem.Physica, Buch III, Kapitel 14:Feige. Migne, Paris 1855. Sp. 1227(Digitalisat). Übersetzung Marie-Louise Portmann 1991:Vom Feigenbaum. Der Feigenbaum ist mehr warm als kalt, und er wird immer Wärme haben, und die Kälte bekommt ihm nicht, und er bezeichnet die Furcht. Nimm aber seine Blätter und Rinde, und zerstoße sie mäßig und koche sie stark in Wasser, und (nimm) auch Bärenfett und etwas weniger Butter und mach so eine Salbe. Und wenn du Kopfweh hast, salbe den Kopf damit. Oder wenn deine Augen schwären, salbe damit deine Schläfen und die Umgebung deiner Augen, jedoch so, dass das Augeninnere nicht berührt wird. Aber wenn du Schmerzen in der Brust hast, salbe die Brust. Hast du Schmerzen in den Lenden, salbe diese damit, und es wird dir besser gehen. Wenn aber sein Holz im Feuer angezündet wird und wenn sein Rauch jemanden erreicht, schadet es ihm etwas, so dass er ohnmächtig wird. Oder wenn jemand einen Stock aus diesem Holz in seiner Hand trägt, schwächt es ihn auf gleiche Weise in seinen Kräften, das heißt er wird ohnmächtig. Aber die Frucht dieses Baumes ist für einen Menschen, der gesund am Körper ist, nicht bekömmlich zu essen, weil sie bewirkt, dass er genießerisch und wankelmütig wird, was schlecksüchtig und lüstern ist, so dass er Ehren erstrebt, dem Geize zuneigt und eine unbeständige Wesensart haben wird, so dass er nicht in einem steten Sinn verharrt. Aber auch dem Körper des Menschen ist (die Frucht) zum Essen nicht bekömmlich, weil sie sein Fleisch zerfließend macht und weil sie allen Säften des Menschen widersteht, so dass sie diese zum Übel reizt, als wäre sie ihr Feind. Für den Kranken aber, der schwach am Körper ist, ist (die Frucht) gut zu essen, weil es ihm am Geist und Körper gebricht, und er esse sie, bis es ihm besser geht, und nachher soll er sie meiden. Wenn ein gesunder Mensch sie essen will, beize er sie zuerst in Wein oder in Essig, damit ihre Hinfälligkeit gemäßigt werde, und dann esse er sie, jedoch nur mäßig. Aber es ist nicht notwendig, dass ein kranker Mensch sie auf diese Weise mäßigt, das heißt sie beize.
  54. Konrad von Megenberg, 14. Jh.:Buch der Natur. Ausgabe.Franz Pfeiffer. Aue, Stuttgart 1861, S. 322 (IVa/16):Veigenpaum(Digitalisat)
  55. Gart der Gesundheit. Mainz 1485, Kapitel 191:Ficus(Digitalisat)
  56. Hortus sanitatis 1491, Mainz 1491, Teil I, Kapitel 194:Ficus(Digitalisat)
  57. Otto Brunfels:Ander Teyl des Teütschen Contrafayten Kreüterbůchs. Johann Schott, Straßburg 1537, S. 159–161:Feigenbaum(Digitalisat)
  58. Leonhart Fuchs:New Kreütterbuch … Michael Isingrin, Basel 1543, Kapitel 290:Feigenbaum(Digitalisat)
  59. Hieronymus Bock:New Kreütter Bůch. Wendel Rihel, Straßburg 1546, Teil III, Kapitel 47:Feigen(Digitalisat)
  60. Pietro Andrea Mattioli:Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia. Übersetzung durchGeorg Handsch, bearbeitet durchJoachim Camerarius den Jüngeren, Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 101v–102v:Feigen(Digitalisat)
  61. Nicolas Lémery:Dictionnaire universel des drogues simples. Paris 1699, S. 300:Ficus(Digitalisat); Übersetzung.Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition […] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, […] Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721, Sp. 455–456:Ficus(Digitalisat)
  62. Albrecht von Haller (Hrsg.):Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret […] Gaumische Handlung, Ulm / Frankfurt am Main / Leipzig 1755, Sp. 314:Carica(Digitalisat)
  63. William Cullen:A treatise of the materia medica. Charles Elliot, Edinburgh 1789. Band, S. 254:Dried figs(Digitalisat). Deutsch.Samuel Hahnemann. Schwickert, Leipzig 1790. Band I, S. 279:Trockene Feigen(Digitalisat)
  64. August Friedrich Hecker’s practische Arzneimittellehre. Revidiert und mit neuesten Entdeckungen bereichert von einem practischen Arzte. Camesius, Wien, Band I 1814, S. 93: Carica, Feigen(Digitalisat)
  65. Philipp Lorenz Geiger:Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen & zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker & Droguisten. Wolters, Stuttgart, 2. Band, 2. Hälfte 1830, S. 1455–1457:Ficus carica(Digitalisat)
  66. Jonathan Pereira’s Handbuch der Heilmittellehre. Nach dem Standpunkte der deutschen Medicin bearbeitet vonRudolf Buchheim. Leopold Voß, Leipzig 1846–1848, Band II 1848, S. 192:Ficus carica(Digitalisat)
  67. Robert Bentley,Henry Trimen:Medicinal plants. J. & A. Churchill, London 1880, Band 4, No 228(Digitalisat)
  68. Theodor Husemann:Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Springer, Berlin 2. Aufl. 1883, S. 353(Digitalisat)
  69. Wolfgang Schneider:Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik, Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie. Govi-Verlag, Frankfurt a. M. Band 5/2 (1974), S. 95–99:Ficus(Digitalisat)
  70. Transkription und Übersetzung des Textes durch Franz Unterkircher.Tacuinum sanitatis … Graz 2004, S. 45:Fichus recentes. complexio calida et humida in primo. Meliores ex eis albe mundate et excorticate. iuvamentum: mundificant renes ab arenis, humores subtiliant et praeservant a veneno. nocumentum: fatiunt inflationem et grossitiem. Remotio nocumenti: cum muri et siropo acetoso. Quid generant: humorem laudabilem. Cui complexioni, cui etati, quo tempore, in qua regione magis conveniunt: frigidis nature, etati senili et decrepite, tempore autumpni, in regione septentrionali.Frische Feigen: Komplexion: warm und feucht im ersten Grad. Die besseren von ihnen sind die weißen, gereinigt und geschält. Nutzen: sie reinigen die Nieren von Sand, verfeinern die Säfte und schützen vor Gift. Schaden: sie verursachen Blähung und schweres Blut. Verhütung des Schadens: mit Salzwasser und Essigsirup. Was sie hervorbringen: lobenswerte Säfte. Welcher Komplexion, welchem Lebensalter, zu welcher Zeit, in welcher Gegend sie besonders zuträglich sind: den von Natur aus Kalten, dem greisen und geschwächten Alter, zur Herbstzeit, in nördlicher Gegend.
  71. Transkription und Übersetzung des Textes durch Franz Unterkircher.Tacuinum sanitatis … Graz 2004, S. 94:Ficus sice: complexio calida et sicca in primo. Electio: tartarece retunde, alias albe pingues. iuvamentum: conferunt pectori et praeservant a veneno. Nocumentum: faciunt opilationes, ventositates et pediculos. Remotio nocumenti: cum nucibus et amigdalis. Quid generant: sanguinem temperatum, alias acutum. conveniunt frigidis, senibus, hyeme et septentrionalibus; alias vere et temperatis regionibus.Getrocknete Feigen: Komplexion: warm und trocken im ersten Grad. Vorzuziehen: tartarische, runde, nach anderen weiße und fette. Nutzen: sie sind gut für die Brust und schützen vor Gift. Schaden: sie verursachen Verstopfungen, Windigkeiten und Läuse. Verhütung des Schadens: mit Nüssen und Mandeln. Was sie erzeugen: gemäßigtes Blut, nach anderen scharfes Blut. Zuträglich für Menschen mit kalter Komplexion, für Greise, im Winter und in nördlichen Gegenden, nach anderen im Frühling und in gemäßigten Gegenden.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4153852-3(lobid,OGND,AKS)
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