Echinophthirius horridus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Echinophthirius horridus

Echinophthirius horridus

Systematik
Klasse:Insekten (Insecta)
Ordnung:Tierläuse (Phthiraptera)
Unterordnung:Echte Tierläuse (Anoplura)
Familie:Echinophthiriidae
Gattung:Echinophthirius
Art:Echinophthirius horridus
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Echinophthirius
(von Olfers, 1816)
Wissenschaftlicher Name der Art
Echinophthirius horridus
(von Olfers, 1816)

Echinophthirius horridus (vonlateinischechino–‚Igel-‘ und griech.altgriechischphtheir‚Laus‘ undlateinischhorridus‚struppig, zottig‘) ist eine Art derEchten Tierläuse, die beiRobbenparasitiert. Sie ist der einzige Vertreter der GattungEchinophthirius.[1]

Merkmale

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weibchen sind im Mittel 2,63 mm lang, Männchen 2,3 mm.[2] Der Körper ist dicht mit schuppen- und kleinen hakenförmigen Borsten (Setae) besetzt (daher der Artname ‚zottige Igellaus‘). Der hintere Rand des Kopfes trägt lange Borsten. DerThorax trägt eine deutliche Notalgrube, eineSternalplatte fehlt. Die beiden hinteren beiden Beinpaare sind gut entwickelt und tragen eine kräftigeKralle und einenTibialdaumen. DasAbdomen ist häutig und die sechsStigmen haben einen röhrenförmigen Vorhof. Die männlichen Genitalien sind groß und bestehen aus einem deutlichen basalenApodem, Pseudopenis und langenParameren. Die Subgenitalplatte ist bei beiden Geschlechtern schwach entwickelt.[3]

Lebensweise und Entwicklungszyklus

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In Anpassung an das Wasserleben ist der Körper mit zahlreichen kurzen Borsten besetzt, was ihnen erlaubt, sich in denWollhaaren des Wirtes fest zu verankern. Die Kutikula ist benetzbar, die Borsten dienen also nicht der Bildung einer dünnen Luftschicht um das Tier. Die Tiere sind aber in der Lage, ihreStigmen in die von den Wollhaaren der Robbe gebildeten Luftschicht zu platzieren. Die Seehundlaus wurde bislang beimSeehund, demNördlichen Seebär, derRingelrobbe, derKegelrobbe, derSattelrobbe, derBartrobbe, derKlappmütze, derKaspischen Robbe und derBaikalrobbe beschrieben.[2] Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt von Erwachsenen auf die Jungtiere. Der Entwicklungszyklus über Ei undNymphen erfolgt vermutlich an Land, also bevor die Jungtiere das erste Mal ins Wasser gehen. Die adulten Läuse halten sich dann permanent auf dem Wirt auf und saugen dort Blut.Echinophthirius horridus spielt auch eine Rolle alsVektor für Viren, Bakterien undAcanthocheilonema spirocauda.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Echinophthirius horridus. Abgerufen am 25. November 2024.
  2. abBenjamin Messner, Heike Trei, Fritz Rabenstein:Ist die Seehundlaus ein Plastronatmer? - Zur Atmung der Seehundlaus Echinophthirius horridus (Olfers 1816) (Echinophthiriidae, Anoplura). In:Drosera 1998, S. 11–18.
  3. Jens Böcher, N. P. Kristensen, Thomas Pape, Lars Vilhelmsen:The Greenland Entomofauna: An Identification Manual of Insects, Spiders and their Allies. Band 44 vonFauna Entomologica Scandinavica. BRILL, 2015,ISBN 978-900426105-1, S. 97.
  4. Insa Herzog, Ursula Siebert, Kristina Lehnert:High prevalence and low intensity of Echinophthirius horridus infection in seals revealed by high effort sampling. In:Scientific Reports. 2024, Band 14, Nummer 1doi:10.1038/s41598-024-64890-z.
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Echinophthirius_horridus&oldid=254011046
Kategorien: