Eberhard Leibnitz

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Eberhard Leibnitz (*31. Januar1910 inHannover-Hainholz; †24. Januar1986 inBerlin) war ein deutscherChemiker. Er war von 1955 bis 1958Rektor derTechnischen Hochschule für Chemie Leuna-Merseburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Eberhard Leibnitz studierte nach seinem Schulabschluss inBerlin-Friedrichshagen von 1928 bis 1932 Chemie an der damaligenTechnischen Hochschule Berlin. 1933 wurde er mit einer Arbeit „Zur Frage der Entstehung der Kohlen“ an dieser Hochschule zumDr.-Ing.promoviert und arbeitete anschließend dort als Ingenieur. 1935–1937 war er Privatassistent vonLeo Ubbelohde. 1937 wurde er wegen eines jüdischen Großvaters fristlos entlassen. Von 1938 bis 1945 war er als Chemiker in derLackfabrik Hermann Frenkel inLeipzig-Mölkau tätig.

Nach dem Ende desZweiten Weltkriegs arbeitet er bis 1947 in einem Büro derSowjetischen Militäradministration in Deutschland. 1947–1948 war er Treuhänder der Leipziger LackfabrikSpringer & Möller AG. Ab 1. Juli 1948 war er technischer Direktor der in Leipzig ansässigen und bis zu ihrer Auflösung im April 1952 existierendenVVB Lacke und Farben sowie derVVB PLASTA.

Ab 1951 war er kommissarischer Leiter und späterProfessor mit Lehrstuhl des Instituts für Chemische Technologie derUniversität Leipzig. 1953 wurde er Leiter des Instituts für organisch-chemische Industrie der Hauptverwaltung Chemie des Staatssekretariats für Chemie. Er war Mitglied imWissenschaftlichen Rat für die friedliche Anwendung der Atomenergie beim Ministerrat der DDR.

1955 wurde er zum Professor für organisch-chemische Technologie sowie zum Rektor derTechnischen Hochschule für Chemie Leuna-Merseburg berufen als Nachfolger des GründungsrektorsHerbert Dallmann. Dieses Amt hatte er bis 1958 inne, sein Nachfolger wurdeHeinz Schmellenmeier.

Im Jahre 1956 wurde er zugleich auch Direktor des Leipziger Instituts für Verfahrenstechnik der organischen Chemie, das ab 1958 zurDeutschen Akademie der Wissenschaften (DAW) gehörte.

1961–1964 war er Direktor des Instituts für Dokumentation der DAW in Berlin. Anschließend wurde er Direktor der wissenschaftlichen Redaktion der Zentralblätter der Forschungseinrichtungen der DAW sowie Stellvertreter des Vorsitzenden der Forschungsgemeinschaft der naturwissenschaftlichen, technischen und medizinischen Institute der DAW für den Fachbereich Chemie. 1970 übernahm er die Leitung des Forschungsbereiches Chemie und war Mitglied der Präsidiums der Akademie. 1975 wurde er emeritiert.

Von 1971 bis 1986 war Eberhard Leibnitz ehrenamtlicher Präsident derGesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse URANIA. Leiter des Nationalen Komitees derPugwash-Bewegung in derDDR war er von 1972 bis 1986.

Ehrungen und Auszeichnungen

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Seit 1953 war er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR.1959 erhielt er denNationalpreis der DDR II. Klasse. 1956 wurde er mit demVaterländischen Verdienstorden in Silber und 1974 in Gold ausgezeichnet.[1] Den OrdenBanner der Arbeit erhielt er 1962 und 1970[2][3] sowie die EhrentitelHervorragender Wissenschaftler des Volkes 1980[4] undHeld der Arbeit 1985.[5]

Eberhard Leibnitz wurde 1960Ehrendoktor derTechnischen Hochschule „Carl Schorlemmer“ Leuna-Merseburg und 1984 der Universität Leipzig.[6]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Berliner Zeitung, 25. Juni 1974, S. 4
  2. Neues Deutschland, 6. Oktober 1962, S. 4
  3. Neues Deutschland, 25. Februar 1970, S. 3
  4. Herzliche Glückwünsche für Prof. Leibnitz, In: Berliner Zeitung, 1. Februar 1980, S. 2
  5. Neues Deutschland, 1. März 1985, S. 2
  6. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2020; abgerufen am 15. November 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr). 
Personendaten
NAMELeibnitz, Eberhard
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Chemiker und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM31. Januar 1910
GEBURTSORTHannover-Hainholz
STERBEDATUM24. Januar 1986
STERBEORTBerlin
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