Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
Seitenversionsstatus
Dies ist eine gesichtete Version dieser Seite
Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung | |
---|---|
![]() | |
Rechtsform | multilaterale Entwicklungsbank |
Gründung | 1991 |
Sitz | London,Vereinigtes Konigreich![]() |
Leitung | Odile Renaud-Basso |
Branche | Entwicklungsbanken |
Website | www.ebrd.com |

DieEuropäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (kurzEBWE oderEBRD, vonengl.European Bank for Reconstruction and Development) ist eine 1991 gegründeteBank. Ihre Aufgabe, gestellt nach dem Zusammenbruch desOstblocks ab 1989, ist es, die Länder inMittel- und Osteuropa sowie in derGemeinschaft unabhängiger Staaten in ihrem Transformationsprozess hin zuMarktwirtschaft und privatem und unternehmerischem Handeln finanziell zu unterstützen. Im Jahr 2020 hatte die EBRD ein Eigenkapital von rund 18 Milliarden und eine Bilanzsumme von 70 Milliarden Euro.[1]
Ziel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ziel ist die Förderung des wirtschaftlichen Transformationsprozesses in den ehemaligen kommunistischenMOEL- undGUS-Staaten. Dabei soll die Entwicklung hin zu einer Marktwirtschaft mit privaten unternehmerischen Aktivitäten unterstützt werden.
Arbeitsweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die EBWE fördert strukturelle und sektorenspezifische Reformen sowie Wettbewerb, Privatisierung und Unternehmertum. Sie unterstützt durch ihre Finanzierung die Gewinnung von Kofinanzierungen und direkten Auslandsinvestitionen sowie die Mobilisierung inländischen Kapitals. Investitionen erfolgen überwiegend in Privatunternehmen, meist zusammen mit Geschäftspartnern. Die Bank leistet darüber hinaus technische Zusammenarbeit in einschlägigen Bereichen und kooperiert mit internationalen Finanzinstitutionen und internationalen und nationalen Organisationen.
Förderungswürdig sind insbesondere Banken, Industriebetriebe und Unternehmen, dabei sowohl Neugründungen als auch Investitionen in bestehende Firmen. Kooperationen mit deröffentlichen Hand zielen auf Privatisierungen, die Restrukturierung staatlicher Firmen und die Verbesserung kommunaler Dienstleistungen ab. Ihrem Mandat zufolge darf die EBWE nur dort tätig werden, wo demokratische Grundsätze eingehalten werden. Auchökologische Aspekte spielen eine entscheidende Rolle.
Die wichtigsten Finanzierungsinstrumente sindDarlehen,Kapitalbeteiligungen,Garantien sowie Finanzierungen über Vermittlungsstellen, an denen die Bank sich beteiligt.
Struktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Anteilseigner der EBWE sind ca. 61 Länder und zwei zwischenstaatliche Institutionen (Europäische Kommission undEuropäische Investitionsbank), also öffentliche Träger. Die Hauptgremien sind derGouverneursrat (ein Vertreter pro Mitgliedsland) und dasDirektorium (23 Mitglieder, für drei Jahre vom Gouverneursrat ernannt). DerPräsident der EBWE wird vom Gouverneursrat für jeweils vier Jahre ernannt.
Nach einem Bericht der französischen ZeitungL’Express vom Juni 2008 beträgt das Gehalt des Präsidenten der EBWE 428.000 € jährlich, zuzüglich Dienstwohnung in London und Dienstwagen mit Chauffeur.[2]
Mitglieder
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Die Mitglieder der EBWE:
Agypten![]() | Albanien![]() | Armenien![]() | Aserbaidschan![]() |
Australien![]() | Belarus![]() | Belgien![]() | Bosnien und Herzegowina![]() |
Bulgarien![]() | Danemark![]() | Deutschland![]() | Estland![]() |
Finnland![]() | Frankreich![]() | Georgien![]() | Griechenland![]() |
Vereinigtes Konigreich![]() | Irland![]() | Island![]() | Israel![]() |
Italien![]() | Japan![]() | Kanada![]() | Kasachstan![]() |
Kirgisistan![]() | Kosovo![]() | Kroatien![]() | Lettland![]() |
Liechtenstein![]() | Litauen![]() | Luxemburg![]() | Malta![]() |
Marokko![]() | Mexiko![]() | Moldau Republik![]() | Mongolei![]() |
Montenegro![]() | Neuseeland![]() | Niederlande![]() | Nordmazedonien![]() |
Norwegen![]() | Osterreich![]() | Polen![]() | Portugal![]() |
Rumänien![]() | Russland![]() | Schweden![]() | Schweiz![]() |
Serbien![]() | Slowakei![]() | Slowenien![]() | Spanien![]() |
Korea Sud![]() | Tadschikistan![]() | Tschechien![]() | Turkei![]() |
Turkmenistan![]() | Ukraine![]() | Ungarn![]() | Vereinigte Staaten![]() |
Usbekistan![]() | Zypern Republik![]() | Europaische Union![]() | Europäische Investitionsbank |
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Anstoß für eine europäische Bank gab der französische StaatspräsidentFrançois Mitterrand bei einer Rede vor demEuropaparlament in Straßburg am 25. Oktober 1989. Seine Idee mündete in ein am 29. Mai 1990 in Paris unterzeichnetes Übereinkommen von 40 Staaten, der Europäischen Kommission und der Europäischen Investitionsbank, dieEuropäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zu errichten. Es trat am 28. März 1991 in Kraft. Ab 15. April 1991 nahm die Bank ihren Geschäftsbetrieb in London auf.[3][4]Als Folge der 2014 beschlossenenWirtschaftssanktionen gegen Russland verschiebt sich der Investitionsschwerpunkt der EBWE zurUkraine.[5]
Präsidenten der EBWE
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jacques Attali (1991–1993)
- Jacques de Larosière (1993–1998)
- Horst Köhler (1998–2000)
- Jean Lemierre (2000–2008)
- Thomas Mirow (2008–2012)
- Suma Chakrabarti (2012–2020)
- Odile Renaud-Basso (seit November 2020)
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Financial Report 2020. European Bank for Reconstruction and Development, abgerufen am 31. Mai 2023.
- ↑Artikel „Ces postes qui valent de l’or“ in 'L’Express' vom 9. April 2008 (gedruckt N°224-225 Mai-Juni 2008, Seite 49)
- ↑European Bank for Recovery and Development: Background (Memento vom 25. Mai 2010 imInternet Archive) (englisch).
- ↑Grundsatz-Dokumente der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (PDF; 2,1 MB), abgefragt am 28. Mai 2010
- ↑Bettina Schulz: Sanktionen: Russen auf dem Trocknen. In: zeit.de. 17. Oktober 2014, abgerufen am 9. Dezember 2014.
51.519722222222-0.079722222222222Koordinaten:51° 31′ 11″ N,0° 4′ 47″ W