Dzo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weiteres sieheDZO.
Dzomo
Landwirt, der mit zwei Dzo pflügt

EinDzo (tibetischམཛོ་mdzotso;mongolischхайнагKhainag), auch alsZho oderZo transkribiert, ist eine Kreuzung zwischen einemYak und einemHausrind. Die BezeichnungDzo bezieht sich dabei eigentlich nur auf den männlichen Nachkommen einer solchen Kreuzung. Weibchen werden alsDzomo oderZhom bezeichnet. Gelegentlich wird für diese Kreuzung auch der aus dem Englischen abgeleitete BegriffYakow verwendet, bei dem die Wörteryak undcow zusammengezogen wurden.

Die Kreuzung von Yaks und verschiedenen lokalen Rinderrassen hat in den Yakhaltegebieten eine lange Tradition, wenn es auch einzelne Regionen gibt, in denen eine solcheBastardisierung aus religiösen Gründen abgelehnt wird.[1] Zwischen frei laufenden Rindern und Yaks kommt es verhältnismäßig selten zu Paarungen, da sich das Sexualverhalten etwas unterscheidet. Werden Yaks und Hausrinder dagegen in einer Herde geführt, sind Paarungen häufiger, da die Tiere aneinander gewöhnt sind.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Yaks haben zwar eine sehr lange Domestikationsgeschichte. Eine gezielte Zucht ist jedoch bis heute weitgehend unterblieben. Es werden zwarYak-Rassen unterschieden. Diese sind jedoch nur auf Grund einer geographischen Isolation voneinander entstanden. Die Tiere variieren daher beträchtlich in ihrer Milch- und Fleischleistung. Grundsätzlich hat der Yak für zentralasiatische Völker, die auf den Hochplateaus Asiens leben, eine hohe Bedeutung.Yakmilch,Yakfleisch und Produkte wieYakleder sowie die Wolle haben eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Yaks reifen jedoch sehr langsam und geben verhältnismäßig wenig Milch, die auch nur sehr aufwändig gewonnen werden kann, da zumAnrüsten beim Melken gewöhnlich das Kalb in der Nähe sein muss.

Werden Yaks mit Rindern gekreuzt, liegt die Leistung der F1-Hybriden gewöhnlich deutlich über den Ausgangsarten. Anders als Yaks kommen diese Bastarde mit wärmeren Wetter besser zurecht, haben aber wie die Ausgangsart hohe Trittsicherheit und verwerten auch das verringerte Nahrungsangebot der Hochplateaus besser als Rinder. DieserHeterosis-Effekt geht jedoch verloren, werden die Bastarde weitergezüchtet.[2][3]

Sonstiges

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Ähnlich wie bei der Kreuzung von Hausrindern mitWisenten (sieheŻubroń) sind bei Yak-Kuh-Kreuzungen die männlichen Hybriden der 1. und 2. Generation unfruchtbar, während die weiblichen Nachkommen fruchtbar bleiben.[4]

Es hat mehrere Versuche gegeben, durch Kombinationskreuzungen eine Zwischenart zu schaffen, die die Milchleistung von Hausrindern mit der Widerstandsfähigkeit des Yaks gegen Witterungsunbilden und seine Fähigkeit als Lasttier verbindet. Diese Versuche verliefen bislang jedoch weitgehend erfolglos und sind eingestellt.[5]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Jürgen Lensch, Peter Schley, Rong-Chang Zhang (Hrsg.):Der Yak (Bos grunniens) in Zentralasien (= Gießener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des Europäischen Ostens.Band 205). Duncker und Humblot, Berlin 1996,ISBN 3-428-08443-8. 

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Lensch et al., S. 111
  2. Bataagiin Bynie:Mongolia: The Country Refort On Animal Genetic Resources. Ulaanbaatar 2002,S. 11 (englisch,fao.org [PDF;1,4 MB]). 
  3. Diki Tsering:Dalai Lama, My Son. Penguin Books, 2002,ISBN 0-7865-2260-7. 
  4. Lensch et al., S. 106
  5. Lensch et al., S. 117

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Dzo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dzo&oldid=232977306
Kategorien:
Versteckte Kategorie: