| Sumitomo Rubber Industries, Ltd. 住友ゴム工業株式会社 | |
|---|---|
| Rechtsform | Limited |
| ISIN | JP3404200002 |
| Gründung | 1909 |
| Sitz | Kōbe,Japan |
| Leitung | Tetsuji Mino |
| Mitarbeiterzahl | etwa 40.000 (2021) |
| Branche | Reifen |
| Website | https://www.dunlop.eu/de_de/consumer.html |



Dunlop ist eine der weltweit bekanntestenReifenmarken. Heute ist Dunlop weltweit in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Verkauf von Reifen für Fahrzeuge unterschiedlichster Art tätig.
Ab 1999 war die Marke Teil eines globalenJoint-Ventures der UnternehmenSumitomo Rubber Industries und derGoodyear Tire & Rubber Company. Das Joint-Venture wurde zum Ende 2015 aufgelöst.[1] Die weltweitenMarkenrechte wurden gemäß der Vereinbarung aufgeteilt, in Europa ohne Russland, Australien und Neuseeland geht die Marke komplett an Goodyear, in Nordamerika (USA, Kanada und Mexiko) hält Goodyear die Marke Dunlop für den freien Reifenmarkt und für Erstausrüstung von Neufahrzeugen, außer für japanische Fabrikate. Hier hält Sumitomo die Rechte, ebenso ganz allgemein für Motorradreifen. Im gesamten lateinamerikanischen Raum außer Mexiko, im gesamten asiatischen Raum außer Indien und in gesamt Afrika hält Sumitomo die Rechte an der Reifenmarke Dunlop. Die Markenrechte in Indien hält die indische Ruia-Group. Darüber hinaus fertigte DunlopLatexmatratzen undTennisbälle.[2][3] Etwa 2004 erweiterte Dunlop das Sortiment mit Sportschuhen, 2005 mit Bekleidung.[4] Im Januar 2017 erwarb Sumitomo Rubber Industries auch die Markenrechte an der Marke Dunlop Sports, unter der Sportartikel, insbesondere Sportbekleidung, vertrieben wird.[5][6] Im Mai 2025 gab Goodyear bekannt, die verbliebenen Markenrechte für 526 Million US-Dollar an Sumitomo Rubber Industries verkauft zu haben.[7]
Die Ursprünge der Marke Dunlop gehen zurück auf den schottischen ReifenpionierJohn Boyd Dunlop, der 1888 das erstePatent für den Fahrradluftreifen anmeldete. Nach der Gründung des ersten Dunlop-Werks 1889 inIrland wurde vier Jahre später 1893 im hessischenHanau die erste Auslandsniederlassung unter derFirmaThe Dunlop Pneumatic Tire Co.GmbH gegründet. Mitbegründer dieser Gesellschaft war der Frankfurter FahrradfabrikantHeinrich Kleyer. 1896 verkaufte John Dunlop das Patent an seinen Geschäftspartner Harvey DuCros.[8]

Weitere wesentliche Innovationen waren 1908 die Entwicklung des ersten Reifens mit Metallnieten, dem Vorläufer der in den 1960er Jahren oft benutztenSpikes. 1922 wurde mit der Einführung des Cordgewebes in die Reifendecke die Lebensdauer der Reifen verdreifacht. 1959 stellte Dunlop sein erstes Lamellenprofil vor. Ein Jahr später erforschten Wissenschaftler bei Dunlop das bis dahin unerklärte Phänomen desAquaplanings. Daraufhin wurden Reifen entwickelt, die das Wasser durch Einschnitte im Profil und Öffnungen in den Seitenstollen ableiten konnten. Ab 1972 stellte Dunlop auch Stahlgürtelreifen her (Serie 60).
1981 erzielte Dunlop weltweit einen Umsatz von 1,68 MilliardenUS-Dollar und hatte einen Weltmarktanteil von 5,6 Prozent.
Im September 1983 verkaufte Dunlop seine europäischen Reifenfabriken an die japanischeSumitomo Rubber Industries ohne die TochtergesellschaftDunlop France, die daraufhin inKonkurs ging. Nach derWende übernahm Dunlop 1995Pneumant in Fürstenwalde.[9]
Zu den neueren Entwicklungen gehören der erste Gürtelreifen in Ultra-Leichtbauweise (ULW) 1994, die Entwicklung des Instant-Mobility-Systems (IMS) als Ersatz für das Reserverad oder des ersten DSST-Reifens, eines selbsttragenden Reifens mit Notlaufeigenschaften 1998. Zu letzterem gehört auch das Reifendruck-WarnsystemWarnair, das in kürzester Zeit Luftdruckverluste ab 30 Prozent erkennt und diese dem Fahrer über akustische oder optische Zeichen signalisiert.
Das Unternehmen engagiert sich darüber hinaus seit langem imMotorsport, so zum Beispiel von 2000 bis einschließlich 2010 in derDTM. Nachdem bei Beendigung des Joint Ventures mit Goodyear im Jahr 2015 beschlossen wurde, in Europa Autoreifen nur noch unter der Marke Goodyear zu verkaufen, wurden im Automobilrennsport die Dunlop- durch Goodyear-Reifen abgelöst.[10]
Im Oktober 2016 kündigte das Unternehmen an, das Werk inPhilippsburg zu schließen, wo etwa 900 Mitarbeiter beschäftigt sind.[11] Die Produktion im Werk wurde im Juli 2017 eingestellt.[12] 2019 wurden in Deutschland weitere 1.100 Stellen gestrichen.[13]
Im Mai 2021 wurde als Teil von Goodyears Markenstrategie die Dunlop-Kehre desNürburgrings inGoodyear-Kehre umbenannt.[10] Seit 13. Dezember 2021 wurde Goodyear Dunlop Tire Germany GmbH (GDTG) zurGoodyear Germany GmbH umfirmiert.[14]
Im November 2023 wurde angekündigt, die Produktion in den WerkenFulda bis September 2025 undFürstenwalde/Spree schrittweise bis Ende 2027 einzustellen, wodurch bis zu 1.800 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen.[15][16]
Die deutsche NiederlassungGoodyear Tires Germany beliefert mit einem Anteil von etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes den deutschen Markt, darüber hinaus aber auch weite Teile Europas.
Produktionsstandorte befinden sich unter anderem in:[17]
Die Tagesproduktion der Werke beläuft sich auf mehr als 30.000 Reifen. Der Jahresumsatz lag im Jahr 2000 bei etwa 1,4 Milliarden Euro, die Zahl der Mitarbeiter betrug ca. 4.600,[21] 2019 waren es etwa 6.400. Der deutsche Hauptsitz befindet sich heute inHanau. 2018 eröffnete Dunlop Tech dort ein neues Entwicklungsgebäude.[22]
In den 1960er Jahren gab das Unternehmen an SchulkinderLöschblätter mit demKater Munkel heraus. Der darauf verwendete Spruch zur Verkehrssicherheit lautete:Das ist Munkel, euer Kater, im Verkehr euch ein Berater.[23]