Dudeldorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 58′ N,6° 38′ O49.9738888888896.6363888888889290Koordinaten:49° 58′ N,6° 38′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 290 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,02 km2 | |
Einwohner: | 1370 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 124 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54647 | |
Vorwahl: | 06565 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 027 | |
LOCODE: | DE LDO | |
Gemeindegliederung: | 2Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | www.dudeldorf.de | |
Ortsbürgermeister: | Stefan Lonien | |
Lage der Ortsgemeinde Dudeldorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
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Dudeldorf (früherer Name:Dudelonis villa) ist eineOrtsgemeinde imEifelkreis Bitburg-Prüm inRheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 derVerbandsgemeinde Bitburger Land an.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Ortsgemeinde liegt in derEifel. Der Boden in Dudeldorf ist sehr lehm-, an manchen Stellen sogar tonhaltig, und zieht deswegen auch sehr viel Wasser an. Dudeldorf liegt in einer Talsenke und wird von mehreren Bächen durchzogen. Der längste von ihnen ist derLangebach, welcher Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zur Fischerei (überwiegendBachforellen), zum Gerben von Leder und durch Mühlen genutzt wurde. Die anderen Bäche –Zwergenbach,Birkenhofgraben,Magelterbach undLangwiesgraben – sind sehr kurz und schmal.Der Wald von DudeldorfIm Kallen oderIm Märchen ist in der Saison ein beliebtes Ziel von Radfahrern oder Wanderern.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Dudeldorf undOrdorf; Zur Gemeinde gehören auch dieWohnplätze Birkenhof, Eicherhof, Föhringsmühle, Heschhof, Pfalzhof, Rothmühle, Hotel im Märchen, Marschelter Mühle, Schälertshof und Wiesenhof.[2]

Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dudeldorf liegt in dergemäßigten Klimazone. Die wärmsten Monate sind im Durchschnitt Juli und August mit einer Temperatur von 23 °C. Kältester Monat ist der Januar mit einer Durchschnittstemperatur von −1 °C; er ist auch der niederschlagsreichste Monat im Jahr. Die sonnigsten Monate sind Mai bis August, mit im Durchschnitt etwa sieben Stunden Sonne pro Tag.
Nachbarorte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nachbarorte von Dudeldorf sind die OrtsgemeindenPickließem im Norden,Spangdahlem im Osten,Binsfeld (bereitsLandkreis Bernkastel-Wittlich),Herforst undBeilingen im Südosten,Philippsheim im Süden,Gondorf undMetterich im Westen sowieBadem im Nordwesten.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Steinzeit und römisches Zeitalter
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Funde steinzeitlicher Gerätschaften und römischer Bebauung belegen Dudeldorf als frühen Siedlungsplatz. In derLangwiese sind noch heute alteTrockenmauern vorzufinden, die zur römischen Zeit dem Weinanbau dienten und dort wie Treppenstufen angelegt wurden. Nordöstlich vom Dorf wurde durch Luftaufnahmen einrömisches Bad entdeckt, welches unter der Erde verborgen liegt. Ferner wurden auch Grabanlagen aus römischer Zeit entdeckt. Entlang der heutigenBundesstraße 50 in RichtungSpangdahlem wurden Gräber mit reicher Keramikausstattung aus dem 2. und 3. Jahrhundert gefunden.[3] Nordwestlich der Ortsgemeinde fand man 1904 ein mit Steinplatten umstelltesBrandgrab, welches ebenfalls Keramikbeigaben enthielt.[4]
Mittelalter und Neuzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahre 816 wurdeDuodelonis villa erstmals urkundlich erwähnt.
Das Geschlecht derer von Dudeldorf hatte zwei das ganze Mittelalter über erwähnte Burgen, die demTrierer Erzbischof vor dem 13. Jahrhundert vomGrafen von Vianden zu Lehen aufgetragen wurden.
Als das Geschlecht 1375 im Mannesstamm ausstarb, folgten wechselnde Inhaber der Herrschaft und der beiden befestigten Häuser. Die 1345 von KönigJohann von Böhmen als Graf von Luxemburg verliehene Stadtrechte unterstellten das „Oppidum de Dudelendorp“ direkt dem Landesherrn.
1451 gestatteten die BurgherrenJohann, Graf vonNassau-Dillenburg, Vianden undDiez und Johann,Herr zu Kriechingen, den Bürgern, einen Zoll zu erheben, der zur Wiederherstellung der Tore und Mauern verwendet werden sollte. Um 1470 gelang Graf Jörg vonVirneburg der einzig bekannte feindliche Einfall in Dudeldorf, der kampflos vor sich ging, bei dem aber ein Feuer gelegt wurde. Das Ausmaß der Schäden ist nicht bekannt.
1632 gelangten dieBraun von Schmidtburg über den Grundhof derReichsabtei St. Maximin in den Besitz beider Burghäuser.
1734 wurde das jetzt noch bestehende der beiden Häuser vergrößert, das zweite erscheint noch im österreichischen Katasterplan von 1766, wegen seines schlechten Zustandes jedoch als Schafstall. Wie Ordorf gehörte Dudeldorf bis 1795 landesherrlich zumHerzogtum Luxemburg. Die Grundherrschaft übten bis 1794 drei Herren aus: die Trierer KlösterSt. Irminen, St. Maximin sowie die Burgherren in Dudeldorf, Ordorf und einem Teil vonGondorf.
Die Inbesitznahme desLinken Rheinufers durchfranzösische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1795 bis 1814 Teil derFranzösischen Republik (bis 1804) und anschließend desFranzösischen Kaiserreichs. Dudeldorf wurde Sitz einerMairie und eines Kantons im Arrondissement Bitburg desDepartements der Wälder.[5]
Nach dem Verkauf des Schlosses 1813 wurde der Gemeinde ein Teil der Gebäude als Schule überlassen. Nach der Niederlage Napoleons kam die Gemeinde aufgrund der 1815 auf demWiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zumKönigreich Preußen. Im Jahre 1856 gingen mit dem Erlass derpreußischen Städte- und Landgemeindeordnung die Privilegien verloren. Dudeldorf war fortan Landgemeinde und Sitz einerBürgermeisterei im Kreis Bitburg. 1864 wurden die BürgermeistereienGindorf,Metterich undOrdorf mit der Bürgermeisterei Dudeldorf zusammengelegt.[6]
Der Erste Weltkrieg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Als 1914 derErste Weltkrieg ausbrach, lebten in Dudeldorf (einschließlich Ordorf) 1150 Menschen. Von diesen rückten 200 Männer an die Front aus. Am Ende des Krieges waren 24 Dudeldorfer Soldaten gefallen und 18 Soldaten in Gefangenschaft. Nachdem die restlichen deutschen Truppen aus Dudeldorf abgezogen waren, rückten die Amerikaner am 1. Dezember 1918 nach und quartierten sich in derBurg Dudeldorf ein.
1929 war Dudeldorf Sitz eines Verwaltungsbezirks (Amt) imAltkreis Bitburg, welcher neun Gemeinden umfasste.[6]
Das Dritte Reich und der Zweite Weltkrieg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1937 wurde der Nachbarort Ordorf nach Dudeldorf eingemeindet.
Im Sommer 1939 quartierten sich deutsche Soldaten in Dudeldorf und dessen Umgebung ein. BeimÜberfall auf Polen am 1. September 1939 wurden alle Reservisten einberufen.
Im Frühjahr 1940 wurde die Ausbildung und Dienstausübung der einquartierten Truppen verstärkt und verschärft. Mit Beginn desWestfeldzuges rückten die Dudeldorfer Truppen innerhalb weniger Stunden ab. Ende 1940 zogen 121 Dudeldorfer Soldaten in den Krieg, das war jeder achte Mitbürger.Die Landwirte und Bauern aus Dudeldorf wurden zu gesteigerter Lebensmittelproduktion angehalten. Die Schulkinder der Volksschule in Dudeldorf suchten die Feldern nach schädlichenKartoffelkäfern ab.
1943 und 1944 kam es zu immer mehr Tieffliegerangriffen in Dudeldorf. In der GemarkungTotenacker an derPhilippsheimer Straße wurde eine Radarstation zur Luftabwehr errichtet. Die dazugehörigen Soldaten wurden in selbst erbauten Baracken untergebracht. Im Juni 1944 fielen 22 amerikanische Bomben auf das Gelände der Radarstation und auf das angrenzende GeländeKatzenpfädchen-Lehmkaule, jedoch ohne militärischen Schaden zu verursachen. Die Bevölkerung war durch dieses Ereignis stark beunruhigt worden. Bauern, die seither auf den Feldern arbeitend den vorbeifliegenden Bombern nachschauten, kamen nun selbst in Gefahr, suchten fortan bei Fliegeralarm die Luftschutzkeller auf und brachten im Herbst 1944 teilweise in der Dunkelheit ein, da die ständigen Fliegerangriffe die Feldarbeit am Tage unmöglich machten. Nach der alliiertenLandung in der Normandie und derBefreiung von Paris zogen sich die deutschen Soldaten im September 1944 aus Frankreich zurück, bezogen in Dudeldorf Quartier und errichteten ein Pferdelazarett. Einige Wochen später zogen diese Soldaten ab, und Luftwaffensoldaten übernahmen mit Flak-Geschützen die Stellungen um Dudeldorf. In der zweiten Septemberwoche trafen die ersten Wehrarbeiterkolonnen in Dudeldorf ein. Sie wurden in derBurg und in Privathäusern untergebracht und errichteten Panzergräben um Dudeldorf. Am 17. September 1944 wurde mit der Ortsschelle bekannt gemacht, dass ein Flüchtlingszug inPhilippsheim ins Reichsinnere abgehe. Allerdings nutzten nur wenige diese Gelegenheit. Nachdem die Amerikaner immer näher anrückten, wurden in großer Hektik Panzersperren, Schützengräben, Laufgräben und andere Verteidigungsanlagen angelegt. Die Anzahl an deutschen Soldaten wuchs immer mehr im Dorf. An Silvester wurde die Flakstellung außerhalb des Dorfes angegriffen. Einige dieser Bomben fielen auch auf die angrenzenden Häuser in Dudeldorf. Vier Bomben schlugen an derLangmauer ein, dabei starben zwei Menschen und vier wurden verletzt.
Im kommenden Winter zogen die Soldaten aus Dudeldorf ab. Jedoch fehlte es den Soldaten an Ausrüstung und Treibstoff. Sie zogen also ihr Gepäck mit Pferden oder auch mit Handkarren. Nachdem immer mehr schlecht ausgerüstete Soldaten abrückten und die somit gut ausgerüsteten Amerikaner anrückten, rechnete die Bevölkerung mit dem Schlimmsten. Auf den Höhen um Dudeldorf wurden Geschütze aufgestellt. Die Tiefflieger griffen die sich zeigenden verlumpten deutschen Soldaten an. Bomben fielen und Granaten der Artillerie schlugen im Dorf ein. Von nun an wurden die Schutzräume zum Daueraufenthalt. Man sicherte die Keller durch Stützen und stellte dort Betten und Kücheneinrichtungen auf.
Nach der abrupten Flucht derNS-Kreisleitung aus Dudeldorf begann am 1. März 1945 der Kampf um das Gebiet um Dudeldorf.Zwei Tage später, am 3. März, verließen die letzten deutschen Soldaten, es waren überwiegend Fallschirmjäger und Luftlandetruppen, Dudeldorf. Bei ihrem Rückzug sprengten die Soldaten die beiden Brücken, die das Unterdorf mit dem Oberdorf verbanden. Bei der Explosion trugen die Häuser im unteren Dorf starke Schäden mit sich. In der folgenden Nacht zogen die Amerikaner in Dudeldorf ein. Nach Beschuss durchPhosphorgranaten gerieten mehrere Gebäude in Brand und konnten nicht gelöscht werden. Bei Rettungsversuchen starben sechs Dudeldorfer, und zwei wurden verletzt. Die ersten Amerikaner zogen am folgenden Morgen in Dudeldorf ein. Sie kamen von Gondorf und drangen ins Oberdorf ein und besetzen einen Ortsteil nach dem anderen. Von nun an lag Dudeldorf im Feuer deutscher Granat- und Minenwerfer vonSpangdahlem her. Der Kampf um Dudeldorf dauerte noch bis zum 7. März 1945. Überall warenTrichter, eingestürzte Hausgiebel, umgekippte Strommasten zu sehen, und auf den Straßen lag Schutt und Asche. Unaufhaltsam rollten amerikanische Panzer und Fahrzeuge aller Art auf den Straßen in Richtung Osten weiter. Nach den Wochen voller Angst und Zerstörung, machten sich die Menschen daran, wieder Ordnung im verwüsteten Dorf zu schaffen und sie räumten auf, was die Kampfhandlungen zerstört hatten.
Nachkriegszeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach demZweiten Weltkrieg blühte der innere Ortskern von Dudeldorf völlig neu auf. DasWirtschaftswunder zeigte auch Auswirkungen in Dudeldorf.
Neun Jahre nach Kriegsende fand während der Krautwischkirmes 1954 eine große Parade zum 600-jährigen Bestehen der Stadtrechte gehalten. Das komplette Dorf wurde geschmückt und es wurde ein großer Zug mit Wagen und Darstellern aller zeitlichen Epochen des Dorfes dargestellt.
1956 wurden die Volksschule Dudeldorf und die Siedlungsgemeinschaften in der Schulstraße erbaut.
Seit 1970 gehörte Dudeldorf zurVerbandsgemeinde Bitburg-Land.[5] Unter dem Abbruch und den Verunstaltungen historischer Gebäude in den 1960er und 1970er Jahren hat kaum ein Ort im Kreis so gelitten wie Dudeldorf.
1972 wurde die Kindertagesstätte Dudeldorf erbaut. Seit 1985 wurde das Straßenbild vor allem der Hauptstraße in Teilbereichen durch Rückbau wieder harmonisiert. Im Jahr 2011 gewann Dudeldorf den WettbewerbUnser Dorf hat Zukunft.
Die Verbandsgemeinde Bitburg-Land ging 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land auf.[5]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dudeldorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]
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Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerGemeinderat in Dudeldorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei derKommunalwahl am 9. Juni 2024 in einerpersonalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und demehrenamtlichenOrtsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FW | WGR 1 a | WGR 2 b | Gesamt |
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2024 | – | – | 3 | 7 | 6 | 16 Sitze[8] |
2019 | – | 7 | – | 5 | 4 | 16 Sitze[9] |
2014 | – | 9 | – | 5 | 2 | 16 Sitze |
2009 | – | 7 | – | 6 | 3 | 16 Sitze |
2004 | 4 | 7 | – | 2 | 3 | 16 Sitze |
Ortsbürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Stefan Lonien ist Ortsbürgermeister von Dudeldorf. Bei derDirektwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 82,12 %[10] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 76,9 % für jeweils weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11]
Die bisherigen Amtsträger:
- Stefan Lonien (seit 2014)[12]
- Reinhard Becker (von 1991 bis 2014)[13]
- Ludwig Paas † (von 1979 bis 1991)
- Peter Pitsch † (von 1969 bis 1979)
- Matthias Mares † (von 1960 bis 1969)
- Johann Fabry † (Gemeindeschulze im Dritten Reich und von 1952 bis 1956)
- Rudolf Schreiber † (von 1949 bis 1952 und von 1956 bis 1960)
- Hubert Plein † (von 1948 bis 1949)
- Fritz Freis † (von 1946 bis 1948)
Amtsbürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Norbert Laroch † (von 1949 bis 1970)
- Johannes Hieronimus † (von 1946 bis 1948)
- Matthias Breuer † (von 1945 bis 1946)
- Josef Jost † (von 1936 bis 1937)
- Matthias Maraite † (von 1926 bis 1931)
- München † (1814)[14]
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „Auf rotem Schild silberner, rechtsblickender, doppelschwänziger, blaugezungter und -bewehrter und goldgekrönter steigender Löwe.“[15] |
Wappenbegründung: Das Wappen von Dudeldorf stellt einen nach links (heraldisch rechts) schauendenLöwen dar, welcher eineKrone auf seinem Kopf trägt. Der Löwe selbst istsilbern und der Hintergrund des Wappens rot. Das Wappentier geht auf das Wappen von Jakob Dudilndorf zurück, bezeugt im Balduineum aus den Jahren 1340–1345. Es handelt sich um den silbernenböhmischen Löwen. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Musik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1996 wurde der VereinDudeldorf Lion Pipes & Drums gegründet. Hierbei handelt es sich um einen Musikverein, der sich stark auf die schottische Dudelsackmusik bezieht. DieLion Pipes & Drums spielen vor allem bei großen Festen und Aktionen und sind somit landesweit bekannt geworden.
Bauwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Burg Dudeldorf, im 18. Jahrhundert in eine zweiflügelige Herrenhausanlage umgebaut
- Stadtbefestigung Dudeldorf und Stadttore aus dem 14. Jahrhundert
- KatholischePfarrkirche St. Maria Königin aus dem Jahre 1909/10
- Bürgerpark mit Kreuzkapelle aus dem 19. Jahrhundert, zuvor Friedhof
- Altes Brauhaus Dudeldorf, Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert
- Ehemaliges Notariat Dudeldorf aus dem 19. Jahrhundert
- Wappen am Obertor
- Kath. Pfarrkirche St. Maria Königin
- Treppengiebelhaus
- Marktbrunnen
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jeden Sommer findet Mitte August dasKrautwischfest oder auchKrautwischkirmes statt, eine Jahrzehnte alte Tradition. In den Anfangsjahren der Kirmes wurde meist in den Gasthäusern in Dudeldorf gefeiert. Später war der Festplatz der Schulhof, außerhalb der Stadttore. Seit 2013, findet die Kirmes nicht mehr auf dem Schulgelände statt, sondern im historischen Ortskern, nämlich auf dem altenBurggelände.
Jedes Jahr an dem ersten Adventswochenende findet zwischen denDudeldorfer Stadttoren derWeihnachtsmarkt statt, welcher in den 1980er Jahren vom Gewerbeverein Dudeldorf gegründet wurde.
Sagen und Märchen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Laufe der Jahrhunderte entstanden viele Sagen über Dudeldorf, beispielsweise dasPestflämmchen.[16] Eine blaue Flamme, welche Mitte des 16. Jahrhunderts denSchwarzen Tod nach Dudeldorf brachte. Ein Steinmetz aus Dudeldorf verfolgte das Flämmchen und sah, wie es sich in einer Spalte derStadtmauer von Dudeldorf verkroch. Gleich nahm der Steinmetz Hammer und Kelle und verschloss die Ritze. Von da an erkrankte kein Dudeldorfer mehr an der Pest. Einige Jahre später wollte sich der Steinmetz überzeugen, ob das Pestflämmchen noch am Leben sei. Vorsichtig öffnete er die Spalte und erschrak, als das Flämmchen aus der Ritze huschte. Eine neue Pest breitete sich im Dorf aus. Aus schlechtem Gewissen verfolgte der Metz das Flämmchen. Dieses jedoch bemerkte es und versuchte durch die Wälder von Dudeldorf zu flüchten. Als es sich auf einem alten und steinernen Kreuz niederließ, meißelte der Steinmetz es ein. Noch heute steht dieses Wegkreuz in dem WaldstückKallen. Auf dem Pestkreuz erkennt man einen Hammer und eine Zange und darunter die Inschrift:Schmit Hans von Dudeldorf hat dieses Kreuz Gott zu Ehren machen lassen, Amen!
Eine weitere Sage beruht auf demSchooper Männchen, einem kleinen Gespenst, das keine Ruhe findet.[17] Denn dieses Gelände soll einmal einem streitsüchtigen und geizigen Mann gehört haben. Nach einem Streit mit dem Besitzer des Nachbarfeldes traten beide vor Gericht. Jedoch belog der Geizhals den Nachbar und den Richter. Als Strafe fiel er nach einem Fluch des Richters tot um. Das Männchen geistert über die Felder und fleht Spaziergänger an, es von seinem Leid zu erlösen, indem sie dasVaterunser beten. Jedoch blieb diese Bitte bislang erfolglos. Noch heute schwebt das Schooper Männchen nachts über die Äcker von Dudeldorf und klagt vor sich hin.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Südlich an Dudeldorf vorbei verläuft die Ortsumgehung derBundesstraße 50. Durch den Ort führen die LandesstraßenL 36 undL 38.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Dominik Konstantin München (1763–1818), Theologe und Historiker
- Johann Jakob München (1768–1858), Pastor von Dudeldorf, Heidweiler und Speicher
- Philipp Karl München (1777–1858), Jurist, von 1840 bis 1858 Präsident des höchsten luxemburgischen Gerichts
- Johann Baptist Nelles (–1853), Justizrat, Friedensrichter zu Dudeldorf, ca. 1821 bis 1846
- Josef Neumann (1856–1912), katholischer Geistlicher und Gründer desKreuzbunds
- Marie-Luise Allendorf (1927–2010), Journalistin und von 1981 bis 1988 Chefredakteurin der DDR-WochenzeitungFür Dich
- Maria Unger (* 1952), seit 1994 Bürgermeisterin der nordrhein-westfälischen Kreisstadt Gütersloh
- Edgar Schmitt (* 1963), ehemaliger Fußballspieler
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder (Bearb.):Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]:Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz.Band 12/I). Trier 1983,ISBN 3-88915-006-3,S. 83–90 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Roland Hillen:Dudeldorf. Ein Beitrag zur Geschichte unserer Heimat. Dudeldorf 1954,DNB 452018617.
- Ernst Lutsch:Dudeldorf. Lebensverhältnisse, Wirtschaft, demographische Strukturen und Bewohner bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (= Trierer Historische Forschungen.Band 16). Kliomedia, Trier 1991,ISBN 3-923087-15-2.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz der Ortsgemeinde Dudeldorf
- Ortsgemeinde Dudeldorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur OrtsgemeindeDudeldorf gibt es Einträge in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Markus Stölp:Wohnen in der Eifel. Zwischen Abbruch und Aufbruch. In:FAZ.net.
- Literatur überDudeldorf in derRheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022.S. 101 (PDF; 3,3 MB).
- ↑Eintrag zuRömische Gräber Dudeldorf in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 28. Februar 2022.
- ↑Eintrag zuRömisches Brandgrab Dudeldorf in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 28. Februar 2022.
- ↑abcStandesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF; 627 KB) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 6, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑abAmt Dudeldorf. In: Geschichte der ehemaligen Ämter. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
- ↑Dudeldorf, Gemeinderatswahl 09.06.2024 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Dudeldorf. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz:Kommunalwahl 2019, Einzelergebnisse: Dudeldorf (Memento vom 14. August 2019 imInternet Archive)
- ↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, zehnte Ergebniszeile. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑Dudeldorf, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Dudeldorf. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister 2014 f. (Internet Archive)
- ↑Verleihung der Landesehrennadel im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Reinhard Becker. In: Kreisnachrichten 05/2014. Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 1. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Juni 2021; abgerufen am 13. Juni 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bitburg-pruem.de
- ↑Bekanntmachungen. In: Luxemburg: Offizielles Journal des Wälder-Departements. 1814 = Jg. 1. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. Januar 2023.
- ↑Eintrag zuWappen der Gemeinde Dudeldorf in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 1. September 2016.
- ↑Sage vom Pestflämmchen auf dudeldorf.de, abgerufen am 21. Mai 2024.
- ↑Dem Schooper Männchen auf der Spur, volksfreund.de, 20. Januar 2015, abgerufen am 21. Mai 2024