

DerDreispitz oder auchDreimaster, imVolksmund auch teilweiseNebelspalter (aufgrund der nach vorne gerichteten Spitze) genannt, ist eine Hutform mit dreiteilig nach oben geklappter Krempe.
Der Dreispitz scheint das Ergebnis einer Entwicklung vom rundenHut mit breiter Krempe der spanischen Soldaten (Achtzigjähriger Krieg undReunionskrieg (1683–1684)) zum Zwecke eines besseren Schutzes gegenüber den Witterungsverhältnissen inFlandern während des 17. Jahrhunderts zu sein, bei dem dieKrempe zuerst auf einer Seite, dann rundum auf drei Seiten hochgeschlagen wurde.[1] Durch das Hochschlagen der Hutränder erhielt man eine dreieckige Form, sodass der Regen an den Ecken ablaufen konnte. Im Jahre 1683 brach der Krieg zwischen Frankreich und Spanien in den spanischen Niederlanden aus. Während der militärischen Auseinandersetzungen breitete sich die Verwendung des Dreispitzes auch auf die französischen Armeen aus. An der Krempe wurden oftKokarden,Schleifen und ähnliche Accessoires befestigt, die als Kennzeichen der Zugehörigkeit zu einer Gruppierung oder Nation fungierten oder als Ausdruck der Loyalität zu einem Herrscher dienten.
Der Dreispitz bestimmte zusammen mit demZopf das Männerkostüm des 18. Jahrhunderts. InsbesondereOffiziere und derAdel trugen bevorzugt diese Hutform. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde er, um diePerücke nicht durcheinanderzubringen, unter dem Arm getragen(Chapeau bas).[2] Etwa um 1720 fand der Dreispitz dann auch Eingang in die bürgerlicheKleidung. Aus der militärischenTracht verschwand er nach 1786 und wurde vomZweispitz abgelöst, in der bürgerlichen Kleidung hielt er sich hingegen bis ins 19. Jahrhundert.
Heutzutage gehört der Dreispitz oft zur traditionellen und auch modernenUniform beimkarnevalistischenGardetanz, wobei er meist mit einemFederbusch geschmückt wird. InFranken ist er bis heute Bestandteil der traditionellenörtlichen Tracht. Teilweise gehörte der Dreispitz auch zur Tracht in einigen RegionenHessens.