Der Galgenbaum aus dem 18-teiligenRadierzyklusDie großen Schrecken des Krieges(„Les Grandes Misères de la guerre“), nachJacques Callot (1632). Die Abbildung zeigt dieHinrichtung von „infamen und verlorenen“Dieben („Voleurs infames et perdus“) sowie vermutlich auchMarodeuren, die um ihr Lebenwürfeln (in der Abb. rechts des Baums). Die Maßnahme ist kein Willkürakt, sondern erfolgt vor versammelter Truppe (linker u. rechter Bildrand), im Beisein von Geistlichen. Der Akt entspricht dem damaligen Kriegsrecht zur Aufrechterhaltung der militärischen Disziplin.[1]
Insgesamt folgten in den 30 Jahren von 1618 bis 1648 vier Konflikte aufeinander, die von der Geschichtswissenschaft nach den jeweiligen Gegnern des Kaisers und der Habsburger Mächte bezeichnet werden:
Zwei Versuche, den Konflikt zu beenden, derFriede von Lübeck 1629 und derFriede von Prag 1635, scheiterten daran, dass sie nicht die Interessen aller direkt oder indirekt beteiligten Mächte berücksichtigten. Das gelang erst mit dem gesamteuropäischen Friedenskongress von Münster und Osnabrück (1641–1648). DerWestfälische Friede legte die Machtbalance zwischen Kaiser undReichsständen neu fest und wurde Teil der bis 1806 geltenden Verfassungsordnung des Reiches. Darüber hinaus sah er Gebietsabtretungen an Frankreich und Schweden vor sowie das Ausscheiden derVereinigten Niederlande und derSchweizerischen Eidgenossenschaft[2] aus dem Reichsverband.
Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg, dessen Feldzüge und Schlachten überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches stattgefunden hatten. Die Kriegshandlungen und die durch sie verursachtenPlünderungen,Hungersnöte undSeuchen hatten ganze Landstriche verwüstet und entvölkert. Heutige Historiker gehen von bis zu 8 Millionen militärischen und zivilen Kriegsopfern und einem Bevölkerungsrückgang im Reich von mindestens 15 bis 20 Prozent aus. In Relation wäre der Dreißigjährige Krieg damit der zerstörerischste Konflikt der europäischen Geschichte gewesen. In den am schwersten betroffenen Regionen wie derKurpfalz,Württemberg undBrandenburg überlebten nur etwa 30 bis 50 Prozent der Bevölkerung. Nach den wirtschaftlichen und sozialenVerheerungen benötigten einige Gebiete mehr als ein Jahrhundert, um sich von den Kriegsfolgen zu erholen.
Vorgeschichte und Ursachen
Im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges hatte sich in Europa und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ein vielfältiges Spannungsfeld aus politischen, dynastischen, konfessionellen und innenpolitischen Gegensätzen aufgebaut. Die Ursachen reichen zeitlich weit zurück.
Mächteverhältnisse in Europa
Mitteleuropa am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges. Habsburgischer Besitz: österreichische Linie (Tirol bis Ungarn im Osten) spanische Linie (Mailand bis Flandern im Westen)Die Spanische Straße von Oberitalien in die Niederlande
In der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg gab es drei wesentliche Konflikträume: Zum einen West- und Nordwesteuropa sowie Oberitalien, wo die österreichischen und spanischen Habsburger ihre Konflikte mit Frankreich und den nach Unabhängigkeit strebenden Niederlanden ausgetragen, zum anderen denOstseeraum, wo Schweden, Dänemark undPolen-Litauen um die Vorherrschaft und ihre mögliche Großmachtstellung rivalisierten.[3]
Während sich Frankreich von spanischen Territorien eingekreist sah, drohte Spanien seit Beginn desAufstands in den Niederlanden im Jahr 1568 der Verlust dieser reichen Provinzen. Um den Nachschub für seine dort kämpfenden Truppen zu sichern, war es für das Land von essenzieller Bedeutung, die Kontrolle über die so genannteSpanische Straße zu behaupten die seine Besitzungen inSüditalien und in derPo-Ebene mit denNiederlanden verband. Die verstreuten spanischen Stützpunkte hatten zur Folge, dass fast jeder Krieg in West- und Nordwesteuropa spanische Interessen tangierte. Wegen ihrer vielen gewaltsamen Auseinandersetzungen rüsteten Frankreich und Spanien ihre Armeen auf.[4] Die spanische Monarchie geriet dadurch zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten und sah sich 1609 gezwungen, einen auf zwölf Jahre angelegten Waffenstillstand mit denVereinigten Niederlanden abzuschließen, der de facto deren Unabhängigkeit bedeutete.[5] Das vereinbarte Ende der vereinbarten Waffenruhe fiel also in die Anfangsphase des Dreißigjährigen Krieges.
In Oberitalien beherrschte Spanien dasHerzogtum Mailand. Wegen dessen wirtschaftlicher Stärke und seines strategischen Werts für die Sicherung des spanischen Nachschubs in die Niederlande, war Frankreich darum bemüht, die spanische Macht in der Region zu schwächen. Beide Mächte versuchten, die einheimischen Fürsten für sich zu gewinnen, insbesondere dieHerzöge von Savoyen, die mehrere Alpenpässe kontrollierten. Benachbarte Mächte europäischen Ranges waren der Papst und dieRepublik Venedig, wobei dieKurie in Rom von französisch-, spanisch- und kaiserfreundlichen Kardinälen beherrscht war, während die Interessen Venedigs eher im Mittelmeerraum und an der Adriaküste lagen als in Italien.[7]
Die drei Hauptakteure derKriege im Ostseeraum warenPolen,Schweden undDänemark. Polen und Schweden wurden zeitweise in Personalunion vonSigismund III. regiert, der in Polen eine Ausbreitung des Protestantismus verhinderte, das deshalb während des Dreißigjährigen Krieges den Verbündeten Habsburgs zuzurechnen war. Im Jahre 1599 wurde er durch eine Adelsrevolte als schwedischer König abgesetzt. In der Folge etablierte sich der lutherische Glauben in Schweden und ein langjährigerKrieg zwischen Polen und Schweden brach aus.[8] Die ersten Feldzüge des neuen schwedischen KönigsKarl IX. verliefen zunächst erfolglos und ermutigten den dänischen RivalenChristian IV. von Dänemark zum Angriff. Dänemark war bevölkerungsärmer als Schweden oder Polen, aber durch den Besitz Norwegens und Südschwedens in alleiniger Kontrolle über denÖresund, wodurch es hohe Zolleinkünfte verbuchte. In Konkurrenz dazu hatte Karl IX. 1603 am bisher einzigen Nordseezugang Schwedens die StadtGöteborg gegründet. Als Ergebnis desKalmarkrieges von 1611 bis 1613 verlor Schweden Nordnorwegen undÖsel an Dänemark unter Christian IV. Hinzu kamen Kriegskontributionen in Höhe von einer MillionReichsmark. Um diese Summe bezahlen zu können, verschuldete sich der junge KönigGustav II. Adolf bei den Vereinigten Niederlanden. Diese Kriegsschulden belasteten Schweden sehr und schwächten seine außenpolitische Stellung. Der Krieg stärkte dagegen die Machtstellung Dänemarks und das Selbstvertrauen seines Königs, der Finanzmittel zum Führen weiterer Kriege besaß.[9]
Konfessionelle Gegensätze
Die Konfessionen in Zentraleuropa um 1618
Nach der ersten Phase derReformation, die Deutschland konfessionell gespalten hatte, versuchten diekatholischen undprotestantischen Landesherren zunächst eine für beide Seiten akzeptable Verfassungsordnung und ein Mächtegleichgewicht zwischen den Konfessionen im Reich zu finden. ImAugsburger Religionsfrieden vom 25. September 1555 einigten sie sich schließlich auf den später so bezeichneten Rechtsgrundsatzcuius regio, eius religio (lateinisch für: wessen Land(esherrschaft), dessen Religion). Es übertrug den Religionsbann, das Recht, das Bekenntnis der Bevölkerung eines Landes zu bestimmen, vom Kaiser auf die einzelnen Reichsstände, also Fürsten und Reichsstädte. Diesesius reformandi wurde nur leicht abgemildert durch dasius emigrandi, das Recht andersgläubiger Untertanen auf Auswanderung. Das Reformationsrecht derfreien Reichsstädte blieb zwar unklar, aber zumindest das katholische und das lutherische Glaubensbekenntnis waren als gleichberechtigt anerkannt, nicht jedoch dasreformierte.[10]
In den Religionsfrieden wurde auch dasReservatum ecclesiasticum (lat. für: „geistlicher Vorbehalt“) aufgenommen. Es legte fest, dass die Territorien geistlicher Landesherren katholisch zu bleiben hatten. Sollte also ein katholischerFürstbischof oderFürstabt konvertieren, müsste er seinem Amt aufgeben und einem neu gewählten, katholischen Nachfolger Platz machen. Diese Regelung sicherte auch die Mehrheitsverhältnisse imKurfürstenkollegium, in dem drei protestantischen Kurfürsten, vier katholische – darunter drei Erzbischöfe – gegenüberstanden.[11] Der geistliche Vorbehalt wurde nur deshalb von den protestantischen Fürsten geduldet, weil mit derDeclaratio Ferdinandea (lat. für: „ferdinandinische Erklärung“) zugesichert wurde, dass bereits reformierte Städte und Stände in geistlichen Territorien nicht zwangskonvertiert oder zur Auswanderung gezwungen würden.[12]
Verschärfung der Konfliktlage und Verfall der politischen Ordnung im Reich
Zwar verhinderten die Regelungen des Augsburger Religionsfriedens für 60 Jahre den Ausbruch eines großenReligionskrieges, aber es gab Auseinandersetzungen um seine Auslegung, und eine konfrontative Haltung einer neuen Herrschergeneration[13] trug zur Verschärfung der Konfliktlage und dem Verfall der politischen Ordnung bei. Wegen des fehlenden militärischen Potenzials der Kontrahenten verliefen die Konflikte jedoch lange weitgehendgewaltfrei.[14]
Die Radikalisierung zeigte sich unter anderem an der Handhabung des „geistlichen Vorbehalts“. KaiserMaximilian II. hatte protestantischen Adeligen, die katholische Bischofsstellen eingenommen hatten, noch „Lehnsindulte“ ausgestellt, sie also vorläufig belehnt, damit sie politisch handlungsfähig blieben, obwohl sie mangels päpstlicher Bestätigung keine richtigen Bischöfe waren. Sein NachfolgerRudolf II. beendete diese Praxis jedoch, so dass die protestantischen Administratoren der Bistümer ohne Belehnung und aufReichstagen folglich ohne Stimmrecht blieben.[15]
Problematisch wurde dies 1588, als der Reichstag eine Visitationsdeputation als Berufungsinstanz bei Verstößen gegen Reichsrecht bilden sollte. Solche Verstöße, wie der Einzug von Gütern der katholischen Kirche durch protestantische Landesherren wurden vor demReichskammergericht verhandelt. Die Visitationsdeputation wurde turnusgemäß besetzt, und 1588 hätte derErzbischof von Magdeburg Mitglied werden sollen. Dies wurde dem lutherischen Administrator von Magdeburg,Joachim Friedrich von Brandenburg wegen des fehlenden Indults und Stimmrechts aber verwehrt, so dass die Deputation nicht handlungsfähig war. Rudolf II. vertagte deren Bildung auf das nächste Jahr, doch auch 1589 und in den Folgejahren konnte keine Einigung erzielt werden. Eine wichtige Berufungsinstanz war damit funktionsunfähig.[16]
Da die Zahl der Revisionsfälle stieg, in denen es vor allem um die Einziehung von Klöstern durch protestantische Landesherren ging, wurde 1594 die Kompetenz der Visitationsdeputation auf dieReichsdeputation übertragen. Als sich 1600 in vier Revisionsfällen um Klostersäkularisierungen eine katholische Mehrheit in der Reichdeputation abzeichnete, verließen die Vertreter derKurpfalz,Brandenburgs undBraunschweigs den Ausschuss und legten damit auch die Reichdeputation lahm. Der Ausfall beiden Revisionsinstanzen schwächte das Reichskammergericht und verlieh demReichshofrat größere Bedeutung, der dem Kaiser direkt unterstand. Auch dies lief wiederum auf eine Stärkung der katholischen Seite hinaus.[17]
Kreuz- und Fahnengefecht in den Jahren 1606 und 1607 in Donauwörth: Die gewalttätigen Auseinandersetzungen trugen wesentlich zur Verschärfung der konfessionellen Spannungen bei
Ende 1607 ließ der katholische HerzogMaximilian I. von Bayern die mehrheitlich protestantische, freie ReichsstadtDonauwörth besetzen, nachdem es dort zum sogenanntenKreuz- und Fahnengefecht zwischen Protestanten und Katholiken gekommen war. Wegen dieses Vorgehens verließen die Vertreter der protestantischenKurpfalz den Reichstag und verhinderten damit, dass dieser einen Beschluss zurTürkensteuer fasste. Damit war ein weiteres wichtiges Verfassungsorgan handlungsunfähig.[18]
Am 14. Mai 1608 gründete sich unter Führung desKurfürstenFriedrich IV. von der Pfalz dieProtestantische Union, der bald 29 Reichsstände angehörten.[19] Die protestantischen Fürsten und Städte betrachteten die Union vor allem als Schutzbündnis, das notwendig geworden war, da alle wichtigen Reichsinstitutionen infolge der konfessionellen Gegensätze blockiert waren, und sie den Friedensschutz im Reich nicht mehr als gegeben ansahen. Politisch einflussreich wurde die Union erst durch die Verbindung mit Frankreich, von dem sie sich Rückendeckung gegen den Kaiser und die katholischen Fürsten erhofften.Heinrich IV. von Frankreich hingegen versuchte, sich die Protestanten im Kampf gegen Spanien zum Verbündeten zu machen. Nach der Ermordung des Königs 1610 strebte die Union eine Verbindung mit denNiederlanden an. Die Generalstaaten wollten jedoch nicht in reichsinterne Konflikte hineingezogen werden und beließen es bei einem 1613 auf zwölf Jahre abgeschlossenen Defensivbündnis.[20]
Als Antwort auf die Protestantische Union gründete Maximilian I. von Bayern am 10. Juli 1609 dieKatholische Liga. Sie war gegenüber der Union zwar machtpolitisch im Vorteil, wurde aber durch interne Streitigkeiten um die Führung, insbesondere zwischen Maximilian von Bayern und dem Kurfürsten von Mainz geschwächt.[21]
Aus einem dieser Fenster wurden Martinitz, Slavata und Fabricius geworfen
Eigentlicher Auslöser des Krieges war der Ständeaufstand in Böhmen von 1618. Er hat seine Wurzeln im Streit um denMajestätsbrief, der 1609 von KaiserRudolf II. ausgestellt worden war und denböhmischen Ständen Religionsfreiheit zugesichert hatte. Sein ab 1612 regierender BruderMatthias erkannte den Majestätsbrief bei Regierungsantritt zwar an, versuchte aber, die von seinem Vorgänger gemachten Zugeständnisse an die böhmischen Stände wieder rückgängig zu machen.[22] Der als Nachfolger des kinderlosen Matthias vorgesehene Erzherzog Ferdinand von Steiermark (der spätere KaiserFerdinand II.) war für eine deutlich härtere Politik der Rekatholisierung bekannt, wurde aber trotzdem 1617 vom böhmischen Landtag zum König gewählt. Als Ferdinand die Schließung der evangelischen Kirchen inBraunau undKlostergrab anordnete, die Ausübung der evangelischen Religion dort überhaupt verbot, in die Verwaltung der Städte eingriff und eine im März 1618 folgende Protestnote der böhmischen Stände mit einem Versammlungsverbot des böhmischen Landtages beantwortete, stürmten am 23. Mai 1618 mitDegen undPistolen bewaffnete Adelige die Böhmische Kanzlei in derPrager Burg. Am Ende einer hitzigen Diskussion mit den kaiserlichen StellvertreternJaroslav Borsita von Martinic undWilhelm Slavata wurden diese beiden und der KanzleisekretärPhilipp Fabricius aus dem Fenster geworfen (Zweiter Prager Fenstersturz). Diese Tat sollte spontan wirken, war aber von Anfang an geplant. Zwar überlebten die drei Opfer, doch der Angriff auf die kaiserlichen Stellvertreter war auch ein symbolischer Angriff auf den Kaiser selbst und kam deshalb einer Kriegserklärung gleich. Die folgende Strafaktion des Kaisers war somit bewusst provoziert.[23][24]
Nach der Revolte bildeten die böhmischen Stände in Prag ein dreißigköpfigesDirektorium, das die neue Macht des Adels sichern sollte. Seine Hauptaufgaben waren das Ausarbeiten einer Verfassung, die Wahl eines neuen Königs und die militärische Verteidigung gegen den Kaiser.[26] Im Sommer 1618 begannen die ersten Gefechte in Südböhmen, während beide Seiten Verbündete suchten und sich für einen großen militärischen Schlag rüsteten. Die böhmischen Rebellen konntenFriedrich V. von der Pfalz, das Oberhaupt derProtestantischen Union und den Herzog von SavoyenKarl Emanuel I. für sich gewinnen. Letztgenannter finanzierte die Armee unterPeter Ernst II. von Mansfeld zur Unterstützung Böhmens.[27]
Die deutschen Habsburger dagegen engagierten denGrafen von Bucquoy, der sich Ende August in Marsch auf Böhmen setzte. Der Feldzug nach Prag wurde aber vorerst von Mansfelds Truppen gestoppt, die Ende NovemberPilsen eroberten. DieKaiserlichen mussten sich nachBudweis zurückziehen.[27]
Anfänglich schien es so, als würde der Aufstand der böhmischen Stände erfolgreich sein. Das böhmische Heer unterHeinrich Matthias von Thurn zwang zunächst diemährischen Stände zum Anschluss an den Aufstand, drang dann in die österreichischen Stammlande der Habsburger ein und stand am 6. Juni 1619 vorWien. Doch dem Grafen von Bucquoy gelang es, Mansfeld beiSablat zu schlagen, sodass das Direktorium in Prag Thurn zur Verteidigung Böhmens zurückrufen musste.[28] Im Sommer 1619 wurde dieBöhmische Konföderation gegründet; die böhmische Ständeversammlung setzte Ferdinand als König von Böhmen am 19. August ab[29] und wählte am 24. AugustFriedrich V. von der Pfalz zum neuen König.[30] Gleichzeitig reiste Ferdinand zurWahl nachFrankfurt am Main,[28] wo ihn die Kurfürsten am 28. August einstimmig zumrömisch-deutschen Kaiser kürten.[31]
Mit demVertrag von München vom 8. Oktober 1619 gelang es Kaiser Ferdinand II. zwar unter großen Zugeständnissen, den bayrischen HerzogMaximilian I. zum Kriegseintritt zu bewegen, doch geriet Ferdinand noch im Oktober unter Druck, als der mit Böhmen verbündete Fürst vonSiebenbürgenGabriel Bethlen Wien belagerte. Bethlen zog sich jedoch bald wieder zurück, da er fürchtete, dass ihm eine vom Kaiser in Polen angeworbene Armee in den Rücken fallen könnte.[32] Im folgenden Jahr wurde die fehlende Unterstützung für die protestantischen Aufständischen deutlich, die zunehmend in die Defensive gerieten. Eine von Friedrich einberufene Versammlung aller protestantischen Fürsten in Nürnberg im Dezember 1619 wurde nur von Mitgliedern der Protestantischen Union besucht, während der Kaiser im März 1620 die kaisertreuen protestantischen Fürsten an sich binden konnte.Kursachsen wurde für seine Unterstützung dieLausitz zugesichert.[33] Mit demUlmer Vertrag schlossen die Katholische Liga und die Protestantische Union ein Nichtangriffsabkommen, sodass Friedrich keine Hilfe mehr erwarten konnte.[34] Deshalb konnte im September das Ligaheer ungehindert überOberösterreich in Böhmen einmarschieren, während sächsische Truppen die Lausitz besetzten. Auch Bethlens Soldaten konnten den Gegner nicht aufhalten. Am 8. November 1620 kam es bei Prag zurSchlacht am Weißen Berg, in der das böhmische Ständeheer von den Feldherren Buquoy undJohann T’Serclaes von Tilly schwer geschlagen wurde.[33] Friedrich musste aus Prag überSchlesien undBrandenburg nachDen Haag fliehen und suchte in Norddeutschland nach Verbündeten. Schlesien dagegen löste sich aus der Böhmischen Konföderation. Im Januar verhängte Kaiser Ferdinand dieReichsacht über Friedrich.[35] Zuletzt hatte der DänenkönigChristian IV. die protestantischen Herzöge von Lüneburg, Lauenburg und Braunschweig, die Gesandten von England, Holland, Schweden, Brandenburg und Pommern sowie den vertriebenenWinterkönig zwischen Januar und März 1621 zum „Segeberger Convent“[36] auf die holsteinischeSiegesburg geladen, um gemeinsame Maßnahmen gegen den katholischen Kaiser zu beschließen. Nach vergeblichen Beratungen löste sich dieProtestantische Union im April 1621 schließlich selbst auf.
Nach dem Sieg bei Prag hielt der Kaiser in Böhmen ein Strafgericht ab: 27 Personen wurden im Folgenden wegenMajestätsbeleidigung angeklagt und hingerichtet.[37] Um den Protestantismus in Böhmen wieder zurückzudrängen, vertrieb Ferdinand 30.000 Familien und zog 650 adelige Güter alsReparationen ein, die er zur Tilgung seiner Schulden an seine katholischen Gläubiger verteilte.[38]
Krieg in der Kurpfalz
Paulus Moreelse, Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1619
Schon im Sommer 1620 eroberte der spanische HeerführerAmbrosio Spinola ausFlandern kommend die linksrheinische Pfalz, zog sich im Frühjahr 1621 aber wieder nach Flandern zurück. Eine 11.000 Soldaten starke Garnison blieb in der Pfalz.[34]Die verbliebenen protestantischen HeerführerChristian von Braunschweig-Wolfenbüttel, dertolle Halberstädter genannt,Ernst von Mansfeld sowie der MarkgrafGeorg Friedrich von Baden-Durlach zogen im Frühjahr 1622 aus unterschiedlichen Richtungen in die Pfalz. In den pfälzischen Erblanden des „Winterkönigs“ konnten die protestantischen Truppen zunächst dieSchlacht bei Mingolsheim (27. April 1622) für sich entscheiden. In den folgenden Monaten erlitten sie jedoch schwere Niederlagen, weil sie den Kaisertreuen zwar zahlenmäßig überlegen waren, es ihnen jedoch nicht gelang, sich zu vereinigen. Diebadischen Truppen wurden in derSchlacht bei Wimpfen (6. Mai 1622) vernichtend geschlagen, in derSchlacht bei Höchst unterlag Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel dem Liga-Heer unter Tilly. Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel trat daraufhin mit Ernst von Mansfeld in niederländische Dienste, wohin sich die beiden Heere absetzten. Auf dem Marsch trafen sie auf ein spanisches Heer, über das sie in derSchlacht bei Fleurus (29. August 1622) einenPyrrhussieg erringen konnten. Ab Sommer 1622 war die rechtsrheinische Pfalz von Ligatruppen besetzt und Friedrich V. verlor am 23. Februar 1623 die Kurwürde, die auf Maximilian von Bayern übertragen wurde. Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel erlittbei Stadtlohn erneut eine verheerende Niederlage und seine dezimierten Truppen waren fortan für die Kaiserlichen kein ernstzunehmender Gegner mehr.[39]
Die Oberpfalz fiel an Bayern und wurde bis 1628 katholisiert. Ebenfalls 1628 wurde die Kurwürde der Bayerischen Herzöge erblich, ebenso der Besitz der Oberpfalz. Im Gegenzug erließMaximilian Kaiser Ferdinand die Erstattung von 13 Millionen Gulden Kriegskosten.[40] Diese Übertragung einer protestantischen Kurwürde auf einen katholischen Herzog sowie die territoriale Ausweitung Bayerns stellte eine tiefgreifende Änderung des Machtgefüges im Reich zu Gunsten der Katholiken dar und schaffte damit die Grundlage für die Ausweitung des Konflikts. Bereits unmittelbar nach derInauguration Maximilians I. in Regensburg urteilte die InfantinIsabella Clara Eugenia in Brüssel an Philipp IV. von Spanien, dessen Gesandten aufgrund der Furcht vor den Konsequenzen dieses Akts im Vorfeld vergeblich versucht hatten die Einsetzung Maximilians als Kurfürst zu verschieben, dass „[d]er Kaiser […] sich damit in neue und gefährliche Kämpfe eingelassen [hat].“[41]
Als 1621 derzwölfjährige Waffenstillstand zwischen den Niederlanden und Spanien auslief, begann auch der niederländische Unabhängigkeitskrieg wieder. Spanien hatte die Friedenszeit genutzt, um seine militärische Kraft zu stärken, sodass es mit einer 60.000 Mann starken Armee die Niederlande bedrohen konnte. Im Juni 1625 gelang es nach fasteinjähriger Belagerung, die niederländische StadtBreda zur Kapitulation zu zwingen, doch eine erneute Finanzknappheit der spanischen Krone behinderte weitere Operationen der flandrischen Armee und verhinderte so die vollständige Eroberung der niederländischen Republik.[42]
Albrecht von Wallenstein, Ausschnitt aus einem Porträt vonAnthonis van Dyck
Nach dem Sieg des Kaisers über die protestantischen Fürsten im Reich betrieb Frankreich ab 1624 wieder eine antihabsburgische Politik. Dazu schloss der französische KönigLudwig XIII. nicht nur ein Bündnis mitSavoyen undVenedig, sondern initiierte auch ein Bündnis der protestantischen Herrscher in Nordeuropa gegen den habsburgischen Kaiser. 1625 kam es zur Gründung derHaager Allianz zwischen England, den Niederlanden und Dänemark. Das erklärte Ziel der Allianz war der Unterhalt eines gemeinsamen Heeres unter der Führung des Dänenkönigs und Herzogs von Holstein,Christian IV., mit dem der protestantische Norden Deutschlands gegen die Restitutionforderungen der Katholiken geschützt werden sollte. Christian IV. versprach, nur 30.000 Soldaten zu benötigen, von denen der Großteil vomniedersächsischen Reichskreis bezahlt werden sollte, in dem Christian alsHerzog von Holstein stimmberechtigtes Mitglied war. Damit setzte er sich gegen den schwedischen KönigGustav II. Adolf durch, der 50.000 Soldaten forderte. Wesentliche Motivation Christians für den Kriegseintritt war es,Verden,Osnabrück undHalberstadt für seinen Sohn zu gewinnen.[43][44]
Zeitgenössische Darstellung der Schlacht beiLutter
Christian warb sofort ein 14.000 Mann starkes Heer an und versuchte auf dem Kreistag in Lüneburg im März 1625, die Kreisstände zur Finanzierung weiterer 14.000 Söldner zu bewegen und ihn zumKreisobristen zu wählen. Die Stände aber wollten keinen Krieg und machten deshalb zur Bedingung, dass das neue Heer nur zur Verteidigung des Kreises diene und das Kreisgebiet deshalb nicht verlassen dürfe. Der dänische König hielt sich nicht an die Regelung und besetzte mitVerden undNienburg Städte, die zumniederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörten.[45]
In dieser Bedrohungssituation bot der böhmische AdeligeAlbrecht von Wallenstein dem Kaiser an, zunächst auf eigene Rechnung ein Heer aufzustellen. Im Mai und Juni 1625 berieten die kaiserlichen Räte über das Angebot. Hauptsorge war dabei, durch die Aufstellung einer Armee einen neuen Krieg zu provozieren. Da die Mehrheit der Räte aber einen Angriff Dänemarks für wahrscheinlich hielt und sich dagegen rüsten wollte, wurde Wallenstein Mitte Juni 1625 im mährischenNikolsburg zum Herzog erhoben. Mitte Juli erhielt er sein Patent zum ersten Generalat und den Auftrag zur Aushebung einer 24.000 Mann starken Armee, die von weiteren Regimentern aus anderen Teilen des Reiches verstärkt wurde.[46] Zum Ende des Jahres war Wallensteins Armee so auf 50.000[47] Mann gewachsen. Wallenstein bezog inMagdeburg undHalberstadt sein Winterquartier und sperrte so den Schiffsverkehr auf derElbe, während das Ligaheer unter Tilly weiter im östlichenWestfalen und in Hessen lagerte.[48]
Mit seinem Verbündeten Ernst von Mansfeld plante Christian einen Feldzug, der sich zunächst gegen Thüringen und dann gegen Süddeutschland richten sollte. Wie zuvor die Böhmen und Friedrich von der Pfalz wartete aber auch Christian vergeblich auf nennenswerte Unterstützung durch andere protestantische Mächte und sah sich zudem im Sommer 1626 nicht nur dem Heer der Liga, sondern auch der Armee Wallensteins gegenüber. Am 27. August 1626 erlitten die Dänen in derSchlacht bei Lutter am Barenberge eine vernichtende Niederlage gegenTilly, die sie die Unterstützung ihrer deutschen Verbündeten kostete.
Bereits am 25. April 1626 hatte Wallenstein Christians Verbündeten Ernst von Mansfeld in derSchlacht an der Dessauer Elbbrücke besiegt. Mansfeld gelang es danach noch einmal, ein Heer aufzustellen, mit dem er nach Süden auswich. In Ungarn beabsichtigte er, seine Truppen mit denen Bethlens zu vereinigen, um anschließend Wien anzugreifen. Doch Wallenstein verfolgte den Söldnerführer und zwang ihn schließlich zur Flucht. Kurz darauf starb Mansfeld in der Nähe von Sarajewo. Im Sommer 1627 stieß Wallenstein in wenigen Wochen nach Norddeutschland und auf die HalbinselJütland vor. Nur die dänischen Inseln blieben von den Kaiserlichen unbesetzt, da sie nicht über Schiffe verfügten. 1629 schloss Dänemark denFrieden von Lübeck und schied aus dem Krieg aus.
Die protestantische Sache im Reich schien verloren. Wie 1623 Friedrich von der Pfalz, so wurden nun die mit Dänemark verbündeten Herzöge vonMecklenburg für abgesetzt erklärt. Ihre Landesherrschaft übertrug der Kaiser auf Wallenstein, um damit seine Schulden bei ihm zu begleichen. Gleichfalls 1629 erließ Ferdinand II. dasRestitutionsedikt, das die Rückerstattung aller seit 1555 von protestantischen Fürsten eingezogenen geistlichen Besitztümer vorsah. Das Edikt markiert zugleich den Höhepunkt der kaiserlichen Macht im Reich und den Wendepunkt des Krieges, denn es fachte den schon gebrochenen Widerstand der Protestanten erneut an und führte ihnen Verbündete zu, denen Kaiser und Liga am Ende nicht gewachsen waren.
In dieser Zeit brach in Italien der Erbfolgekrieg um dasHerzogtum Mantua aus, deren HerrscherVincenzo II. Gonzaga Ende 1627 als Letzter aus der Hauptlinie der Gonzaga gestorben war. Obwohl der Kaiser, Spanien und Frankreich einen Krieg vermeiden wollten, wurden sie durch die mangelnde Kompromissbereitschaft der norditalienischen Fürsten in den Konflikt hineingezogen. Der nächste Gonzaga-ErbeCarlo, Herzog von Nevers, war nicht bereit, die Ansprüche der Nebenlinie Gonzaga-Guastalla und des Herzogs von Savoyen auf Teile seines Besitzes zu kompensieren. DerHerzog von Guastalla suchte die Unterstützung des Kaisers, während Savoyen diejenige Spaniens gewann. Um spanische Vorteile zu verhindern, griff Frankreich auf Seiten von Nevers ein. Obwohl das vom Kaiser geschickte Heer militärisch erfolgreich war und im Juli 1630Mantua eroberte und ausplünderte, konnten er und Spanien ihre politischen Ziele nicht durchsetzen. Gleichzeitig fehlten die Truppen dem Kaiser in der Folge auf dem deutschen Kriegsschauplatz.[49]
Gustav II. Adolf, König von Schweden, in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundetAxel Oxenstierna. Schwedischer Reichskanzler, nach dem Tod von Gustav Adolf OberbefehlshaberHerzog Bernhard vonSachsen-Weimar, deutscher Heerführer in schwedisch-französischen Diensten
Als „Schwedischer Krieg“ wird üblicherweise diese relativ kurze Phase des Krieges bezeichnet. Streng genommen zog sich der Schwedische Krieg kontinuierlich über ca. 20 Jahre hin, vom Eintreffen der Schweden im Jahr 1630 bis zu ihrem Abzug im Jahr 1650. Diese lange Zeit wurde für die Schweden nach derSchlacht bei Nördlingen im Jahr 1634 nur einmal kurz unterbrochen, als die Stellung der Schweden für einige Monate zusammenbrach. Auch bei anderen Kriegsparteien gab es ähnliche Zusammenbrüche – auf der kaiserlichen Seite sogar mehrmals – ohne dass sich dadurch die bisher üblichen Bezeichnungen der Kriegsphasen geändert hätten.[50]
Nachdem mitDänemark eine Ostseemacht aus dem Dreißigjährigen Krieg ausgeschieden war, sahGustav Adolf vonSchweden die Chance gekommen, seine hegemonialen Ansprüche in Nordosteuropa durchzusetzen. Am 6. Juli 1630 landete er mit einer Armee von 13.000 Mann aufUsedom und verstärkte seine Truppen mit Anwerbungen auf 40.000 Mann. In langwierigen Verhandlungen mit Frankreich sicherte er mit dem im Januar 1631 geschlossenenVertrag von Bärwalde einen Grundstock zur Finanzierung des geplanten Feldzuges. Monatelanger politischer und militärischer Druck sowie die EroberungFrankfurts an der Oder im April 1631 veranlasstenPommern,Mecklenburg,Brandenburg undSachsen zu Bündnisverträgen mit Schweden. Während dieser Zeit eroberten im Mai 1631 die katholischen Ligatruppen unterTilly nach mehrmonatiger BelagerungMagdeburg. Die Stadt wurde durch Brände weitgehend zerstört und war nach mehr als 20.000 Toten fast völlig entvölkert. Das alsMagdeburger Hochzeit bezeichnete Ereignis war das größteMassaker des Dreißigjährigen Krieges und wurde, verbreitet durch hunderte Flugschriften und Flugblätter, für die Protestanten zu einem wirksamen Instrument der antikatholischen Propaganda.
Am 17. September 1631 traf das schwedische Heer unter Gustav Adolf in derSchlacht bei Breitenfeld nördlich von Leipzig auf die Truppen der katholischen Liga unterTilly. Tilly wurde vernichtend geschlagen und musste sich nach Süddeutschland zurückziehen. Ein erstes Eindringen der Schweden nach Franken konnte Tilly in derSchlacht bei Bamberg gegenGustaf Horn noch abwehren, doch in derSchlacht bei Rain am Lech (14./15. April 1632) gegen die schwedische Hauptmacht wurde er geschlagen und musste sich schwer verwundet nachIngolstadt zurückziehen, wo er am 30. April mit dem Wort „Regensburg“ auf den Lippen starb.[51] Die Schweden versuchten das stark befestigte Ingolstadt einzunehmen, was aber trotz hoher Verluste nicht gelang. Nach Abbruch der Belagerung verfolgte eine schwedische Heeresgruppe unter Horn flüchtende bayerische Truppen, die in Regensburg Schutz suchen wollten. KurfürstMaximilian hatte die Stadt am 27. April 1632 überraschendgewaltsam besetzen lassen.[52] Erwartet wurde ein schwedischer Angriff, denn die protestantische ReichsstadtRegensburg galt als Schlüsselfestung an der Donau, die diehabsburgischen Erblande vor dem bereits von Tilly befürchteten schwedischen Angriff schützen sollte.
Statt Regensburg anzugreifen, verfolgte das schwedische Hauptheer unter Gustav Adolf aber den bayerischen Kurfürsten Maximilian, der von Ingolstadt nach München und dann weiter nach Salzburg flüchtete. Mitte Mai 1632 wurde die kaum verteidigte Residenzstadt München vom schwedischen Heer eingenommen. Durch Zahlung eines hohen Tributes von 300.000 Talern konnte sich die Stadt vor der Plünderung bewahren. Während Gustav Adolf die Stadt verschonte, gab er aber auf seinem Weg nach München und während seines 10-tägigen Aufenthaltes die ländlichen Regionen Bayerns für die systematische Plünderung durch seine Soldaten frei.[53]
Bereits Anfang des Jahres 1632 hatte Kaiser Ferdinand II. den 1630 auf demRegensburger Kurfürstentag entlassenen Wallenstein erneut zumOberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen ernannt, um der potentiellen Bedrohung Böhmens und Bayerns durch Schweden und ihren sächsischen Verbündeten zu begegnen. Wallenstein hatte in Böhmen sehr schnell ein neues Heer aufgestellt, war damit nach Nürnberg gezogen und hatte dort ein stark befestigtesHeerlager eingerichtet. Für das im Juni 1632 immer noch in München stehende Heer Gustav Adolfs waren dadurch die Versorgungs- und Rückzugswege nach Norden zur Ostseeküste bedroht. Der schwedische König sah sich gezwungen, den Rückzug nach Nürnberg anzutreten und Wallenstein zum Kampf zu stellen. In der daraufhin folgendenSchlacht an der Alten Veste westlich von Nürnberg beiZirndorf gelang es Wallenstein jedoch am 3. September 1632, dem schwedischen Heer so beträchtliche Verluste beizubringen, dass Gustav Adolf gezwungen war, den Kampf abzubrechen. Da das nach Norden abziehende Wallenstein-Heer inSachsen Winterquartiere aufschlug, sah sich Gustav Adolf nun gezwungen, den mit ihm verbündeten Sachsen zur Seite zu stehen. Er holte Wallensteins Kaiserliche in der Nähe von Leipzig bei Lützen ein, jedoch misslang ihm der erhoffte Überraschungsangriff.[54]
Die am 16. November 1632 wegen Nebels spät beginnendeSchlacht bei Lützen verlief zunächst für Gustav Adolf günstig. Die Lage änderte sich aber, als die von Wallenstein bereits in Quartiere entlassene, dann aber zurück beorderten Reitertruppen unterPappenheim auf dem Schlachtfeld eintrafen, obwohl Pappenheim bald nach dem Eintreffen ums Leben kam. Auch Gustav Adolf verlor in einer unübersichtlichen Situation sein Leben. Nachdem sein Tod im schwedischen Heer bekannt wurde, ergriffBernhard von Sachsen-Weimar noch auf dem Schlachtfeld den Oberbefehl über die zunächst geschockten schwedischen Truppen und zwang die kaiserlichen Truppen zum Rückzug. Trotzdem war der Tod Gustav Adolfs ein schwer wiegender Verlust für die Protestanten. Der schwedische ReichskanzlerAxel Oxenstierna übernahm die Regentschaft über Schweden und auch den militärischen Oberbefehl. Oxenstierna schloss mit den Protestanten desfränkischen,schwäbischen und der beiden rheinischen Reichskreise denHeilbronner Bund (1633–1634). Der Tod von Gustav Adolf führte auch zu erheblichen Umgestaltungen der schwedischen Heeresverbände und zu Auseinandersetzungen zwischen den Heerführern, unter denen Bernhard von Sachsen-Weimar als deutscher Reichsfürst eine führende Stellung erringen konnte. Er besetzte im Februar 1633 Bamberg und hatte die Absicht, mit seiner neuen „fränkischen Armee“ die Oberpfalz zu besetzen und imKampf um Regensburg diese Schlüsselstadt zu erobern, um von dort aus nach Österreich vorzudringen. Weil es durch ausbleibende Soldzahlungen zu Meutereien bei den Truppen kam, verzögerten sich die Pläne undRegensburg wurde erst im November 1633 erobert. Wallenstein hatte es versäumt, von Böhmen aus dem belagerten Regensburg zu Hilfe zu kommen. Das führte entscheidend dazu, dass der bayerische Kurfürst Maximilian und besonders Kaiser Ferdinand II. das Vertrauen zu Wallenstein endgültig verloren und Möglichkeiten fanden, den Feldherrn am 25. Februar 1634 inEger ermorden zu lassen.
Nach Wallensteins Tod erhielt der Sohn des Kaisers, der spätere KaiserFerdinand III., den Oberbefehl über das kaiserliche Heer. Es gelang ihm, in einer gemeinsamen Operation mit dem Heer derKatholischen Liga unterJohann von Aldringen, Regensburg im Juli 1634wieder zurückzuerobern.[55] Zwei schwedische Heere verloren auf dem Weg nach Regensburg wegen exzessiver Plünderungen der StadtLandshut so viel Zeit, dass sie zu spät für einen Entlastungsangriff kamen. Mit dieser vermeidbaren Niederlage begann eine Serie militärischer Misserfolge für die Schweden. Die schwedischen Heere mussten in Eilmärschen den siegreichen kaiserlich-bayerischen Heeren nach Schwaben folgen. Beim Versuch, dieBelagerung des strategisch wichtigenNördlingen zu beenden, erlitten die untereinander uneinigen schwedischen FeldherrenBernhard von Sachsen-Weimar undGustaf Horn im September 1634 eine verheerende Niederlage gegen die kaiserlich-bayerischen Belagerungstruppen. DieSchlacht bei Nördlingen führte zum vorübergehenden Zusammenbruch der Machtstellung Schwedens im Reich.[56]
Im Folgejahr 1635 brachen mit Ausnahme der calvinistisch geprägtenLandgrafschaft Hessen-Kassel fast alle protestantischen Reichsstände unter Führung von Kursachsen aus dem Bündnis mit Schweden aus und schlossen mit Kaiser Ferdinand II. denPrager Frieden. Im Friedensvertrag musste der Kaiser den Protestanten die Aussetzung desRestitutionsedikts von 1629 für vierzig Jahre zugestehen. Der bayerische Kurfürst Maximilian musste einer Auflösung der Katholischen Liga zustimmen. Auch sollte er das bisherige Heer der Liga in die neue Reichsarmee eingliedern. Maximilian konnte allerdings durchsetzen, die Truppen als eigenständiges Korps der Reichsarmee weiter selbst zu befehligen.[57][58] Ziel der Reichsfürsten und der Reichsarmee war es, gemeinsam und mit Unterstützung von Spanien gegen Frankreich und Schweden als den Feinden des Reiches vorzugehen. Damit hörte der Dreißigjährige Krieg endgültig auf, ein Krieg der Konfessionen zu sein. Als Antwort auf den Prager Frieden verbündeten sich 1635 die protestantischen Schweden mit den katholischen Franzosen imVertrag von Compiègne, um ebenfalls gemeinsam die spanisch-kaiserliche Macht der Habsburger einzudämmen.
Schwedisch-Französischer Krieg (1635–1648)
Die hier wiedergegebene, weithin übliche Bezeichnung der letzten Phase des Krieges als „Schwedisch-Französischer Krieg“ ist leicht irreführend. Nach dem Regierungsantritt von KaiserFerdinand III. im Jahr 1637 war diese Phase des Krieges ganz wesentlich geprägt von Kämpfen zwischen kaiserlich-habsburgischen und schwedischen Truppen. Das lag aber nicht in der Absicht des Kaisers, denn seine Leitlinie war eigentlich die Kooperation mit Spanien und der gemeinsame Kampf gegen Frankreich, als den „Quell allen Übels“.[59]
Der Kaiser und der sächsische Kurfürst waren überzeugt, mit dem Prager Friedensvertrag die Basis zur Beendigung des Konflikts mit Schweden gelegt zu haben. Diese Hoffnung erwies sich als Illusion, denn nun musste Frankreich als bisheriger finanzieller Unterstützer von Schweden fürchten, dass der Krieg zum Vorteil des Habsburger Kaisers enden könnte. Frankreich, das bisher nur über einenStellvertreterkrieg indirekt am Krieg beteiligt war, entschloss sich, nun auch mit eigenen Truppen aktiv zu werden. Zunächst erfolgte am 19. Mai 1635 eine Kriegserklärung von Frankreich an Spanien. Spanische Truppen hatten im März 1635 die seit 1632 von französischen Truppen besetzte StadtTrier im Handstreich eingenommen und den Kurfürstenvon Sötern gefangen genommen. Die von Frankreich geforderte Freilassung des verbündeten Kurfürsten wurde verweigert, und der Kurfürst blieb stattdessen bis April 1645 in Haft.[60]
Während die Schweden sich fast vollständig nach Norddeutschland an die Küste der Ostsee zurückzogen, wo der Nachschub aus ihrer Heimat per Schiff gesichert war, übernahm Frankreich ihre befestigten Orte und Schanzen am Oberrhein. Da Schweden fortanBernhard von Sachsen-Weimar und seine Armee nicht mehr unterstützte, nahm dieser eigene Bündnisverhandlungen mit Richelieu auf. Im Oktober 1635 wurde einBündnis- und Kooperationsvertrag abgeschlossen. Bernhards Armee wurde dem französischen Oberkommando unterstellt und ihm ein Territorium imElsass zugesichert.[61] Mit jährlich vier Millionen französischen Pfund sollte er 18.000 Soldaten besolden und versorgen. Seine Armee setzte sich aus ehemaligen Söldnern der schwedischen Armee (sog.Bernhardiner oderWeimaraner) und französischen Verstärkungen zusammen.[62]
Bei Kriegseintritt galt das französische Heer als in einem schlechten Zustand befindlich und setzte sich aus Soldaten zusammen, die gegenüber den im Krieg kampferprobten kaiserlichen und schwedischen Soldaten unerfahren waren. Als französische Truppen im Mai 1635 versuchten, dieSpanischen Niederlande und im September 1635 das südliche Rheinland zu erobern, scheiterte das Vorhaben nicht nur an Seuchen und Versorgungsschwierigkeiten im eigenen Heer. Auch traf ein kaiserliches Hilfskorps für die Spanier unterOttavio Piccolomini rechtzeitig ein, um in den südlichen Niederlanden dasbelagerte Löwen zu entsetzen. Das kaiserliche Hauptheer am Rhein unterMatthias Gallas konnte die verbündeten Heere von Frankreich und von Bernhard von Sachsen-Weimar nachMetz abdrängen.
Schweden war entgegen der Hoffnungen von Kaiser und Kursachsen nicht bereit, über einen Beitritt zum Prager Frieden zu verhandeln. Es forderte einen „ehrenvollen Frieden“, worunter es eine Abtretung von Territorium und eine finanzielle Abfindung der eigenen Truppen verstand. Weil die politische Führung Schwedens klarstellte, dass man die Truppen weder aus eigenen Mitteln abfinden konnte noch wollte, nahmen die um ihre Abfindung besorgten Soldaten den schwedischen ReichskanzlerAxel Oxenstierna zeitweise vergeblich als Geisel. Für die notwendigen Mittel zur Fortführung des Krieges schloss dieser im März 1636 auf Grundlage desVertrags von Compiègne denVertrag von Wismar mit Frankreich. Gegen französische Subsidien ging Schweden ein festes Bündnis ein, ratifizierte den Vertrag jedoch nicht, um sich die Hintertür eines Separatfriedens mit dem Kaiser offen zu halten.[63] Militärisch beendeten Erfolge der Schweden unterJohan Banér im Oktober 1635 in derSchlacht bei Dömitz gegen ein sächsisches Heer die Gefahr eines schwedischen Zusammenbruchs. Der einstige Verbündete Sachsen blockierte aber ab November 1635 die FestungMagdeburg.[64] Die Machtbasis der Schweden war aufPommern undMecklenburg zusammengeschrumpft.
Die Kaiserlichen überließen Kursachsen die Vertreibung der Schweden aus dem Reichsgebiet und konzentrierten sich zunächst auf Frankreich. Kaiserliche undbayerische Truppen unter Piccolomini undJohann von Werth unterstützen dazu 1636 die spanischen Truppen in den südlichen Niederlanden. Sie drangen gemeinsam Anfang Juli vonMons aus in Nordfrankreich ein. Nachdem sieLa Capelle erobert hatten und entlang derOise Richtung Paris vorgestoßen waren, drehten sie in der erwarteten Richtung der französischen Armee nach Westen ab, erobertenLe Catelet und überschritten Anfang August von Norden her dieSomme. In Paris kam es zu Aufständen, nachdem die Angreifer Mitte August die nur 100 km nördlich entfernte französische GrenzfestungCorbie erobert hatten.[65] Im Zusammenwirken vonRichelieu und KönigLudwig XIII. wurde ein Volksheer gebildet, dem es gelang, die Bedrohung von Paris abzuwenden.
Im Süden sollte Gallas mit einem weiteren Heer nach Frankreich vorstoßen. Zunächst musste er einen französischen Angriff auf die spanischeFranche-Comté abwehren. Seine Vorhut entsetzte die von einem französischen Heer belagerte GebietshauptstadtDole. Kaiserlich-lothringische Reiter verheerten in der Folge das Gebiet bisDijon. Das nachrückende Hauptheer unter Gallas sollte von dort ins Innere Frankreichs vorrücken, beiLangres verlegte ihm aber das Heer Bernhard von Sachsen-Weimars den Weg. Im Norden wurde Corbie nach einerBelagerung durch das französische Volksheer im November 1636 wieder zurückerobert. Die Spanier unter dem Kardinalinfanten hatten sich zu spät für einen Entsatz entschieden. Die spanische Militärführung gab sich mit dem Erwerb einiger französischer Grenzfestungen zufrieden. Gleichzeitig gelang den Schweden in derSchlacht bei Wittstock ein umfassender Sieg gegen ein kaiserlich-kursächsisches Heer. Eine Rückkehr der kaiserlichen Hauptarmee nach Deutschland schien notwendig zu werden. Zuvor hatte Gallas noch versucht, eine Offensive ins Innere Frankreich zu starten, um dort Winterquartiere im Feindesland einzurichten. Er scheiterte aber Anfang November an schlechter Witterung und an der erbitterten Verteidigung der GrenzstadtSaint-Jean-de-Losne. Ohne geeignete Quartiere musste er mit dem Großteil seiner Truppen wieder den langen Rückmarsch zum Rhein antreten.[66]
Nach dem Sieg bei Wittstock hatte sich die Lage für Schweden deutlich gebessert.Kurbrandenburg war wieder unter schwedischer Kontrolle und der brandenburgische Kurfürst musste nachKönigsberg in Preußen fliehen.[67] Im Folgejahr 1637 mussten die Schweden unter Banér aber vor der aus Burgund zurückgekehrten kaiserlichen Hauptarmee den Rückzug von der sächsischen Grenze bis zu ihrer Küstenbasis in Pommern antreten. Banér kam mit seiner Armee nur durch eine Kriegslist an den ihm den Weg blockierenden Kaiserlichen unter Gallas vorbei, indem er das Ausweichen ins neutrale Polen andeutete, dann aber nur seinen Tross durch dessen Gebiet schickte. Für den Kaiser, Brandenburg und Sachsen verhandelteSigismund von Brandenburg mit Schweden über einen Separatfrieden. Weder der Kaiser noch Kursachsen fühlten sich jedoch für eine Kompensation der Schweden verantwortlich. Weil Brandenburg nicht zum Verzicht auf Pommern bereit war, gingen die Verhandlungen Ende 1637 ergebnislos auseinander. In dieser Phase vermied jede Seite Zugeständnisse an den Gegner und hoffte stattdessen auf eine Verbesserung der eigenen militärischen Lage.[68][69]
Krise und Zwischenhoch der Habsburger
Feldzug Bernhards von Weimar anfangs 1638Wichtige Kampfgebiete am südlichen Oberrhein 1638
Der direkte Kriegseingriff der Franzosen und ihreSubsidienzahlungen hatten dazu geführt, dass die schwedische Schwächephase nach 1634 überwunden wurde. 1637 war der Kaiser gestorben. Sein NachfolgerFerdinand III. drängte zwar auf einen Ausgleich, doch der Prager Frieden war zu diesem Zeitpunkt bereits Geschichte. Sämtliche andere Friedensinitiativen wie die von PapstUrban VIII. (Kölner Friedenskongress) oder demHamburger Kongress von 1638 waren gescheitert.[70]
Die direkte Kriegsbeteiligung war für die Franzosen selbst bisher wenig erfolgreich verlaufen, die 1636 imAnnée de Corbie gerade so eine Katastrophe abwenden konnten[71] und ihre einst vom Trierer Kurfürsten überlassenen Brückenköpfe am Rhein (Philippsburg undEhrenbreitstein) bis 1637 an die Kaiserlichen verloren hatten.[72] Erst die Entlastung im Kampf gegen die Spanier durch niederländische Erfolge wie die Eroberung vonBreda 1637 und die Vorstöße Bernhards von Sachsen-Weimar am Oberrhein brachten Frankreich wieder erfolgreich in das Kriegsgeschehen zurück.[73] Bernhards Heer besiegte 1637 zunächst den Herzog von Lothringen im Norden der Franche-Comté und zog anschließend zum Oberrhein. Ende 1637 noch von Johann von Werth wieder über den Rhein zurückgedrängt, fügte sein Heer den kaiserlichen Truppen im nächsten Jahr mehrere Niederlagen zu. Im Januar 1638 eröffnete das weimarische Heer einen Winterfeldzug auf linksrheinischem Gebiet und nahm dieWaldstädteSäckingen undLaufenburg ein. Dann belagerte das Heer die strategisch wichtige StadtRheinfelden und besiegte nach einem ersten Misserfolg am 28. Februar im zweiten Versuch am 3. März das von seiner Rückkehr völlig überraschte kaiserliche Entsatzheer unterSavelli und Werth in derSchlacht bei Rheinfelden. Nach der Übernahme der StadtFreiburg im April 1638 begann das weimarische Heer im Mai 1638 mit derBelagerung von Breisach. Die stark verteidigte ReichsfestungBreisach musste trotz zweier Versuche zum Entsatz durch kaiserlich-bayerische Heere im Dezember 1638 kapitulieren. Ein für 1639 geplanter Feldzug fand nicht statt, da Bernhard von Sachsen-Weimar am 18. Juli 1639 überraschend verstarb.[74]
Im März 1638 gelang es den Franzosen, die Schweden mit demHamburger Vertrag enger an sich zu binden, der für beide Kronen einen jeweiligen Separatfrieden mit dem Kaiser ausschloss. Dafür wurden den Schweden deutlich höhere Subsidien zugesagt. Im Jahr 1638 erhielten sie doppelt so hohe Unterstützungszahlungen von Frankreich wie der Kaiser von den Spaniern.[75] Weitere 14.000 schwedische Soldaten erreichten Norddeutschland. Der bislang in Pommern eingeschlossene Banér konnte wieder in die Offensive übergehen, während Gallas’ Kaiserliche an immer schlechterer Versorgung im norddeutschen Kriegsgebiet litten. Sie erhielten nur unzureichende Unterstützung gegen die Schweden durch das schwache brandenburgische Heer, ihre eigenen Verstärkungen wurden zum Entsatz Breisachs umgelenkt. Ein Truppenteil unterMelchior von Hatzfeldt musste nach Westfalen abziehen, weil ein mit englischen Geldern finanziertes pfälzisches Heer zusammen mit schwedischen Verbänden dorthin vordrang. Hatzfeldt zerschlug im Oktober 1638 das pfälzisch-schwedische Heer unter ErbprinzKarl Ludwig in derSchlacht bei Vlotho.[76] Im Nordosten scheiterte dagegen endgültig das Einschließen der Schweden in Pommern, da die Versorgung und Überwinterung der Kaiserlichen in dem Gebiet nicht länger möglich war. Gallas zog sein geschwächtes Heer im Winter 1638 in die Erblande zurück, während die Schweden unterJohan Banér über das ausgezehrte Gebiet hinweg nach Sachsen zogen. Sie schlugen im April 1639 ein sächsisches Heer beiChemnitz und stießen weiter nach Böhmen bis vor die Mauern von Prag vor.[77] Die Feinde Habsburgs im Reich registrierten aufmerksam, wie die Übermacht des Kaiserlichen Militärs dahinschmolz.Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel brach Verhandlungen über einen Beitritt zumPrager Frieden ab und schloss im Spätsommer 1639 ein Bündnis mit Frankreich. Die in den Prager Frieden einbezogenenWelfenherzöge von Wolfenbüttel undLüneburg gingen ein Bündnis mit Schweden ein.[78]
1640 berief der Kaiser denRegensburger Reichstag ein und setzte damit ein richtungsweisendes Signal auf dem langen Weg zum Frieden. Der Reichstag gab der ständischen Opposition ihr Forum zurück. Die Dominanz des monarchischen Systems war zerbrochen. Ein Friedensschluss war jedoch nur mit den hier nicht vertretenen Mächten Frankreich und Schweden möglich.[79] Militärisch führten die schwedischen Erfolge zu einer Abberufung von Gallas als Oberbefehlshaber und zum weitgehenden Ende der direkten militärischen Kooperation mit Spanien. Piccolominis Hilfskorps für die Spanier wurde zurückberufen. Mit einem gut organisierten Winterfeldzug gelang Piccolomini es Anfang 1640, die Schweden aus Böhmen zu vertreiben.[80] Durch vorsichtiges Manövrieren drängten die Kaiserlichen unter Oberbefehl ErzherzogLeopold Wilhelms die Schweden langsam zurück bis hin zur EroberungHöxters Anfang Oktober.[81] Die Schweden versuchten im Gegenzug ein gemeinsames Vorgehen mit dem nun französischen ehemaligen Heer Bernhards, dieWeimaraner genannt; im Januar 1641 stießen sie in einem der typischen schwedischen Blitzfeldzüge bisRegensburg vor. Die Alliierten konnten den dort tagenden Reichstag jedoch nicht sprengen, da rechtzeitig das Eis der zugefrorenen Donau brach und bayrische Kavallerie zum Schutz der Stadt eintraf.[82]
Nach Banérs Überraschungsangriff musste er vor überlegenen kaiserlichen und bayrischen Truppen unter Piccolomini undGeleen fliehen und konnte sein Heer nur unter schweren Verlusten nach Sachsen retten, wo er todkrank in Halberstadt ankam. Banérs baldiger Tod führte zu Auflösungserscheinungen im schwedischen Heer. Das schien ein letztes Mal ein Fenster für das dauerhafte Ausscheiden der Schweden aus dem Krieg zu eröffnen.[83] Im Sommer 1641 endete der Krieg zwischen Brandenburg und Schweden, was ein weiterer schwerer Schlag für das Prager Friedenssystem war. Der Kaiser musste in Verhandlungen mit den Schweden nun zwar weniger Rücksicht auf die Brandenburger Ansprüche auf Pommern nehmen, die Schweden erhielten jedoch Durchzugsrechte und feste Stützpunkte in Brandenburg. Kaiserliche und Bayern stießen zur selben Zeit überHalberstadt nachWolfenbüttel vor, um die von Lüneburger Truppen und dem Restheer der Schweden belagerte Festung zu entsetzen. Ein Angriff auf die Stellungen der Belagerer scheiterte zwar, diese zogen letzten Endes aber doch erfolglos von der Festung ab. Gleichzeitig gelang Hatzfeldt ein Erfolg mit derEinnahme von Dorsten, der hessischen Hauptfestung in Westfalen.[84] Nach Erfolgen gegen die deutschen Verbündeten der Schweden erreichten die Kaiserlichen aber nicht die Zerschlagung des schwedischen Heeres, das ab Ende 1641 von seinem neuen OberbefehlshaberLennart Torstensson erfolgreich reorganisiert wurde und im kommenden Jahr zu einem folgenreichen Gegenschlag ausholen würde.
Feldzugsjahr 1642, Zweite Schlacht bei Breitenfeld
Zunächst verloren die kaiserlichen Hilfstruppen für die Spanier unterLamboy Anfang 1642 dieSchlacht bei Kempen am Niederrhein gegen Hessen-Kassel und die Weimaraner unterGuébriant. Das hinderte die Spanier am Ausnutzen ihres Sieges in derSchlacht bei Honnecourt und zwang das bayerische Heer, sich von den Kaiserlichen zu trennen, um Kurköln gegen Guébriant zu schützen. Anschließend zog Torstensson mit dem schwedischen Heer über Schlesien nach Mähren und eroberte unterwegsGlogau undOlmütz. Kaiserliche Truppen manövrierten gegen die schwedische Armee und drängten sie schließlich nach Sachsen zurück. Die Schweden unter Torstensson belagerten dann Leipzig, und die Kaiserlichen stellten ihn in derZweiten Schlacht bei Breitenfeld. Sie erlitten aber hohe Verluste und eine schwere Niederlage annähernd vergleichbar mit der ersten Schlacht von Breitenfeld.[85]
Kämpfe im Westen, Torstenssonkrieg, Beginn der Friedensverhandlungen
Ab 1643 verhandelten die kriegführenden Parteien – das Reich, Frankreich und Schweden – in Münster und Osnabrück über einen möglichen Frieden. Die Verhandlungen, immer begleitet von weiteren Kämpfen zur Gewinnung von Vorteilen, dauerten aber noch fünf Jahre an. Zunächst verhandelte man nur über Verfahrensfragen, wie welche Reichsstände an den Verhandlungen teilnehmen durften. Der Kaiser und die Kronen von Frankreich und Schweden wollten im Wettkampf um die Gunst der Reichsstände diese nicht durch vorschnelle Zugeständnisse oder Forderungen verprellen.[86]
Die sich zuspitzende Krise Spaniens nach den Aufständen auf der Iberischen Halbinsel 1640 und der verlorenenSchlacht bei Rocroi gegen Frankreich 1643 wirkte sich auch auf die Lage im Reich aus. Madrid sah sich nicht mehr in der Lage, dieWiener Hofburg finanziell zu unterstützen und war militärisch in großem Maße auf der iberischen Halbinsel gebunden. Wien konnte fortan nicht mehr auf spanische Rettungsaktionen rechnen, wenn es im Reich in eine militärische Notlage geriet.[87] Nach dem Tod Bernhards von Weimar gelang es den Franzosen nicht, auf dem rechten Rheinufer weiter voranzukommen. Erst die enormen Verluste der spanischenFlandernarmee bei Rocroi erlaubten es Frankreich, mit größeren Kontingenten an der Rheinfront zu operieren.[88] Hier aber trat ihnen Bayern in den Weg. Die bayerische Armee konnte sich in Süddeutschland gut gegen die französische Armee behaupten. Sie verfügte über eine bessere Versorgung als die Kaiserlichen und mit dem LothringerFranz von Mercy und dem Reitergeneral Johann von Werth über sehr fähige Heerführer. Zusammen mit lothringischen und spanischen Truppen sowie einem kaiserlichen Korps unterMelchior von Hatzfeldt gelang ihnen in derSchlacht bei Tuttlingen die fast völlige Vernichtung eines französisch-weimaranischen Heeres. Auch Frankreich zeigte inzwischen Züge von Kriegsmüdigkeit. Dort entstanden Unruhen aufgrund der kriegsbedingt erhöhten Steuerbelastung.[89] Dem bayerisch-kaiserlichen Heer gelang es 1644 Freiburg zurückzuerobern und den Franzosen unter den GeneralenTurenne undCondé in derSchlacht am Lorettoberg schwere Verluste zuzufügen. Im Gegenzug zog Condé in die schwach verteidigte nördliche Rheinebene, wo er nach kurzer BelagerungPhilippsburg einnahm und kampflos Speyer, Worms und Mainz besetzte.[90]
Die schwedischen Soldaten zogen Ende 1643 nach einem erneuten Vordringen nach Mähren völlig unerwartet ab, um imTorstenssonkrieg Dänemark anzugreifen. Die Kaiserlichen reagierten darauf mit einer eigenen Offensive zur Entlastung der Dänen, denn die Hofburg wollte die Vermittlerrolle Dänemarks nicht missen. Dieser Vorstoß sollte jedoch nach anfänglichen Erfolgen schlussendlich vergeblich bleiben. Der kaiserliche Rückmarsch ausHolstein entwickelte sich zu einer Katastrophe. Im Herbst 1644 vom schwedischen Heer Torstenssons erst inBernburg, dann in Magdeburg eingeschlossen, desertierten viele Soldaten. Nach einem Ausbruch mit schweren Verlusten schlug sich Gallas’ Truppe nach Böhmen durch. Ein eilig zusammengestelltes Heer unter Befehl Hatzfeldts wurde am 6. März 1645 von den Schweden in derSchlacht bei Jankau zerschlagen.[91] Die Schweden konnten mit ihrer rund 28.000 Mann starken Armee fast ungehindert Richtung Wien vorstoßen, aber nicht die Donau überwinden. Im Juli 1645 führte Rákóczi seine Truppen nach Mähren, um Torstensson bei derBelagerung von Brünn zu unterstützen. Ferdinand III. erkannte die Gefahr eines gemeinsamen militärischen Vorstoßes von Torstensson und Rákóczi gegen Wien. Am 13. Dezember 1645 wurde zwischen Kaiser Ferdinand III. und FürstGeorg I. Rákóczi von Siebenbürgen derLinzer Frieden geschlossen. Gleichzeitig konnte der Kaiser nicht verhindern, dass das verbündete Sachsen mit den Schweden denWaffenstillstand von Kötzschenbroda schloss und aus dem Krieg ausschied. Nach der Abwehr ihrer Offensive mussten die Schweden sich wieder aus Niederösterreich zurückziehen, wo sie bis Mitte 1646 nochKorneuburg behaupteten, und wurden auch aus Böhmen zurückgedrängt.
Im Westen war Turenne im Frühjahr 1645 in Württemberg eingefallen und wurde am 5. Maibei Mergentheim-Herbsthausen von Mercys Heer geschlagen. Im August 1645 erlitten die kaiserlich-bayerischen Truppen in derSchlacht bei Alerheim eine Niederlage gegen die Franzosen, die schließlich zur entscheidenden Wende gegen den Bayerischen Kurfürsten werden sollte. Zwar konnten die Bayern auch den französischen Truppen hohe Verluste zufügen, weswegen sich diese zunächst wieder über den Rhein zurückziehen mussten, doch gelang bereits im Sommer 1646 einer vereint operierenden alliierten Armeen, weit nach Bayern vorzudringen. KurfürstMaximilian ging daraufhin auf Abstand zu Wien und schloss im März 1647 denUlmer Waffenstillstand mit Frankreich, Schweden undHessen-Kassel, der jedoch nicht lange Bestand haben sollte.[92] In Westfalen bedrohten schwedische Truppen unterKönigsmarck zeitweise die Kongressstadt Münster, nachdem sie zusammen mit den Hessen unterRabenhauptWiedenbrück eingenommen hatten und vergebliche Angriffe aufWarendorf undPaderborn unternahmen, bevor sie nachOstfriesland abzogen, um dort einen kaiserlichen Angriff abzuwehren.
Der bayerische Kurfürst schloss sich Ende 1647 wieder den Kaiserlichen an. Nach einem erfolglosen Vorstoß der Kaiserlichen aufMarburg wurden sie und die verbündeten Bayern von Schweden und Franzosen nach Süden zurückgedrängt und im Mai 1648bei Zusmarshausen geschlagen. Unter Verlusten gelang ein Rückzug nach Augsburg, aber demoralisiert vom Tod des BefehlshabersPeter Melander von Holzappel und angesichts zahlenmäßig überlegenen Gegnern gaben sie in der Folge die Verteidigungslinie amLech auf und gingen bis an denInn zurück. Das ermöglichte eine weitere Verwüstung Kurbayerns. Ein kleines schwedisches Heer drang danach in Böhmen ein, wo es im Juli 1648 handstreichartig diePrager Kleinseite einnahm und anschließend zusammen mit nachrückenden Verstärkungen die Alt- und Neustadt belagerte.[93] In der Zwischenzeit drängten Kaiserliche und Bayern unter Befehl des zurückberufenen Piccolomini die gegnerischen Heere wieder langsam aus Bayern heraus und errangen noch einen kleineren Sieg in derSchlacht bei Dachau. Der Krieg endete mit Prag dort, wo er 30 Jahre vorher seinen Anfang genommen hatte. Kurz vor Eintreffen eines kaiserlichen Entsatzheeres brachen die Schweden Anfang November 1648 die Belagerung ab. Eine Woche vorher war am 24. Oktober der Westfälische Frieden geschlossen worden.
Ein Flugblatt gibt den Friedensschluss zu Münster bekannt, der den Dreißigjährigen Krieg beendet.Verteilung des kriegsbedingten Bevölkerungsrückgangs im Reich
Im Rahmen der HamburgerPräliminarien einigte man sich Ende 1641 schließlich, einen allgemeinen Friedenskongress in den StädtenMünster (für die Katholiken) undOsnabrück (für die protestantische Seite) abzuhalten. Zuvor war anKöln und später anLübeck undHamburg als Kongressorte gedacht worden. Nachdem der Chefunterhändler GrafMaximilian von Trauttmansdorff im Sommer 1647 nach seinem gescheiterten Schlichtungsversuch aus Münster abgereist war, führten ReichshofratIsaak Volmar und der kaiserliche Gesandte, Graf (später Fürst)Johann Ludwig von Nassau-Hadamar die Friedensverhandlungen endlich zum erfolgreichen Abschluss.
Im Westfälischen Frieden wurde neben der katholischen und der lutherischen nun auch die reformierteKonfession im Reich als gleichberechtigt anerkannt.Konfessionelle Parität wurde für die vierparitätischen ReichsstädteAugsburg,Biberach,Dinkelsbühl undRavensburg festgeschrieben. Umfangreiche Regelungen betrafen die religiösen Streitfragen. Dabei fand man zu teilweise pragmatischen, teilweise auch zu kuriosen Lösungen. So wurde für dasHochstift Osnabrück eine alternierende Regierung von evangelischen Bischöfen (aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg) und katholischen Bischöfen geschaffen. DasHochstift Lübeck wurde als einziges evangelisches Hochstift mit Sitz und Stimme im Reichstag erhalten, um das Haus Gottorf mit einerSekundogenitur zu versorgen.
Spanien einigte sich mit denGeneralstaaten auf eine staatliche Unabhängigkeit. Die Tiroler Nebenlinie der österreichischen Habsburger trat denSundgau gegen eine finanzielle Kompensation an Frankreich ab. Auf dem rechten Rheinufer erhielt Frankreich die FestungBreisach und das Besatzungsrecht inPhilippsburg. Die Habsburger traten zudem ihre Rechte imElsass an Frankreich ab, das dadurch die Oberherrschaft über die meisten elsässischen Territorien erhielt. Das genaue Ausmaß der französischen Rechte blieb vage und wurde später Anlass für dieReunionspolitik unter KönigLudwig XIV.
Ansonsten änderte sich im Reich vergleichsweise wenig: Das Machtsystem zwischenKaiser und Reichsständen wurde neu austariert, ohne die Gewichte im Vergleich zur Situation vor dem Krieg stark zu verschieben. Die Reichspolitik wurde nicht entkonfessionalisiert, sondern nur der Umgang der Konfessionen neu geregelt. Frankreich hingegen wurde zum mächtigsten Land Westeuropas. Die Friedensverträge gewährten zudem derSchweizerischen Eidgenossenschaft die Unabhängigkeit von der Gerichtsbarkeit der Reichsgerichte (Art. VI IPO = § 61 IPM) und erkannten damit faktisch ihre staatliche Unabhängigkeit an, was jedoch nur dieDe-jure-Feststellung einesde facto seit Ende desSchwabenkrieges von 1499 feststehenden Umstandes war. Auch mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der Generalstaaten wurde im Wesentlichen eine ein Jahrhundert zuvor begonnene und de facto auch schon lange vorher abgeschlossene Entwicklung ratifiziert. Mit demBurgundischen Vertrag waren dieSpanische Niederlande 1548 bereits teilweise aus dem Reichsverband gelöst worden, der nördliche Teil hatte sich schließlich 1581 fürunabhängig erklärt.
Noch offen gebliebene Fragen, insbesondere zum Thema Truppenabzug, wurden in den Folgemonaten imFriedensexekutionskongress in Nürnberg geklärt. Die Überführung von Soldaten ins Zivilleben war vielerorts problematisch.[95] Einige vorherige Söldner schlossen sich zu Banden zusammen, die marodierend durch die Lande zogen, während andere als Wachleute zur Abwehr eben jener Banden Verwendung fanden. Ein gewisser Vorteil der gescheiterten Einigung zwischen Frankreich und Spanien bestand darin, dass die Soldaten im fortgeführten Krieg beider Länder eine Weiterbeschäftigung finden konnten. Auch venezianische Werbungen für denKrieg um Kreta gegen die Osmanen bot vielen Söldnern eine Möglichkeit, den Kriegsdienst fortzuführen.[96]
Teile des Heiligen Römischen Reichs waren stark verwüstet worden. Die Höhe des Rückgangs der Gesamtbevölkerung im Reichsgebiet von zuvor rund 16 Millionen ist nicht genau bekannt. Die Schätzungen reichen von 20 bis 45 %. Nach einer verbreiteten Angabe sind etwa 40 % der deutschen Landbevölkerung dem Krieg und den Seuchen zum Opfer gefallen. In den Städten wird der Verlust auf weniger als 33 % geschätzt. Die Verteilung des Bevölkerungsrückgangs war dabei sehr unterschiedlich:[97] Die Verluste waren dort am größten, wo die Armeen durchzogen oder lagerten. In den von den Kriegswirren besonders betroffenen Gebieten Mecklenburgs, Pommerns, der Pfalz und Teilen Thüringens und Württembergs kam es zu Verlusten bis weit über 50 %, stellenweise bis mehr als 70 % der Bevölkerung. Der Nordwesten und Südosten des Reiches war hingegen kaum von einer Entvölkerung durch das Kriegsgeschehen betroffen.[98]
Zu den Gewinnern des Konfliktes zählte unter anderem die StadtHamburg. Das Ziel, die Anerkennung ihrerReichsstandschaft zu erlangen, wurde zwar nicht erfüllt, jedoch konnte sie große Teile des Handels mit Mitteldeutschland auf sich konzentrieren und sich zu einem führenden Handels- und Finanzplatz Europas entwickeln. Für die großen oberdeutschen Handelsmetropolen beschleunigte der Krieg noch einmal die Abschwungphase des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Von ihrem Niedergang profitierten dagegen die Residenzstädte, die große Konsumströme in ihre Richtung lenken konnten.[99]
Wenig beachtet ist, dass mit der Unabhängigkeit der Niederlande und dem Verlust wichtiger Küstenregionen und Ostseehäfen an Schweden praktisch alle großen Flussmündungen unter fremdem Einfluss standen. Die deutschen Staaten hatten nur wenige Zugänge zurHohen See und waren damit teilweise vom überseeischen Handel ausgeschlossen. Die Möglichkeiten des Reichs, vom wieder erstarkendenSeehandel zu profitieren, waren dadurch eingeschränkt. Die wirtschaftlichen Spätfolgen des Dreißigjährigen Krieges wie z. B. für dieKolonialisierung, die in der Folgezeit zu großen Gebietsgewinnen anderer europäischer Länder führte, sind in der Forschung umstritten.[100] Jedenfalls besaßen die wichtigsten deutschen Hafenstädte Bremen und Hamburg nach wie vor freien Zugang zur Nordsee und zum Welthandel.[99] Dagegen hatten reichsständische Kolonialprojekte wie dieBrandenburgisch-Afrikanische Compagnie vonPillau und später vonEmden aus, aufgrund geringer finanzieller Basis keinen dauerhaften Erfolg.
Frankreich, England, Schweden und die Niederlande konnten sich nach dem Dreißigjährigen Krieg zuNationalstaaten entwickeln. Mit dem aufblühenden Handel ging in diesen Ländern ein Aufschwung desliberalen Bürgertums einher. Welche geschichtlichen und gesellschaftlichen Folgen dies für das Reich und später Deutschland hatte, ist dabei umstritten.[100]
Das Heilige Römische Reich nach dem Westfälischen Frieden (links) und die Ausbreitung des Protestantismus in Europa zu Beginn und Ende des Dreißigjährigen Krieges (rechts)
Finanzierung des Krieges
Die frühmodernenStaaten Europas verfügten zu Beginn des 17. Jahrhunderts weder in finanzieller noch in administrativer Hinsicht über Strukturen, die effizient genug gewesen wären, umstehende Heere von der Größe zu unterhalten, wie sie der Dreißigjährige Krieg erforderlich machte. Die Finanzierung der riesigenSöldnerarmeen stürzte daher alle Kriegsparteien in ständige Geldnöte, ganz besonders die deutschen Fürsten, deren Territorien aufgrund der Länge und Intensität des Konflikts schon bald weitgehend ausgeblutet waren (siehe auchKipper- und Wipperzeit).
Die vermeintliche Lösung beschrieb die Parole „Der Krieg ernährt den Krieg“. Die Heere trieben in den von ihnen durchstreiften Gebieten Abgaben undKontributionen in Form von Geld und Naturalleistungen ein. Das heißt: Das Land, in dem gerade gekämpft oder das besetzt wurde, musste für die Kriegskosten aufkommen. Dabei achteten die Feldherren darauf, möglichst die Gebiete gegnerischer Parteien zu belasten. Je länger der Krieg dauerte, desto mehr wuchs sich diese Praxis zu willkürlicher Plünderung mit allen Begleiterscheinungen von Raub und Mord aus. Wallenstein wird die Äußerung zugeschrieben, dass sich ein großes Heer leichter finanzieren lasse als ein kleines, da es auf die Zivilbevölkerung stärker Druck ausüben könne.
Auch wenn besonders gut organisierte und relativ zuverlässig besoldete Truppen wie die Wallensteins oder Gustav Adolfs bei der Eintreibung von Geld und Material disziplinierter vorgingen, verübten die Heere aller Kriegsparteien Gewalt und Zwang, um die eigene Versorgung zu gewährleisten. Maßnahmen der Offiziere, die Ausschreitungen der Soldaten gegenüber der Zivilbevölkerung einzudämmen, waren selten von nachhaltigem Erfolg. Die Armeeführungen konnten nur durch ausreichende Bezahlung eigenmächtige Plünderungen und gewalttätige Übergriffe ihrer Soldaten in Grenzen halten.[101]
Der Krieg in der kollektiven Erinnerung und in der Literatur
In der öffentlichen Erinnerung verblasste der Krieg zunächst im Vergleich zum Westfälischen Frieden, der in Gedichten und Prosa gelobt wurde. Die von ihm geschaffene Friedens- und Verfassungsordnung galt als besonders schützenswerte Errungenschaft. Innerhalb des Reiches verboten die kaiserlichenWahlkapitulationen die Veröffentlichung von Druckwerken, die sich gegen den Frieden richteten. Erst Ende des 18. Jahrhunderts erhielt der Krieg neue Aufmerksamkeit. AufJohann Christoph Krauses Lehrbuch über den Krieg aus dem Jahr 1782 geht die Einteilung in vier Kriegsphasen zurück. Krause betonte trotz der Verwüstung positive Folgen durch Fleiß und Patriotismus, die Deutschland zu den blühendsten Ländern Europas gemacht haben.Friedrich Schiller sah in seiner „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“ 1792 den Krieg vor dem Hintergrund derFranzösischen Revolution als Freiheitskampf gegen Despotismus undUniversalmonarchie, den Westfälischen Frieden bewertete er als „das interessanteste und charaktervollste Werk der menschlichen Weisheit und Leidenschaft“.[102]
Erst mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches änderte sich die Bewertung. DasReale Staats- und Zeitungs-Lexicon sprach nicht mehr vom Frieden als „Glück für Deutschland“, sondern beklagte in neueren Ausgaben territoriale Verluste und Machtverlust des Kaisers.[102] DieKoalitionskriege 1792 bis 1815 schienen das Leid des Dreißigjährigen Krieges zurückzubringen. Als die Friedensverhandlungen auf demWiener Kongress Hoffnungen auf einen deutschen Nationalstaat enttäuschten, wurde auch der Dreißigjährige Krieg zur verpassten Chance auf die Schaffung eines solchen uminterpretiert. Der schwedische König Gustav Adolf wurde zur protestantischen Heldenfigur stilisiert, während um die Absichten Wallensteins eine langwierige Debatte begann, angestoßen durch Friedrich Schillersdreiteiliges Drama aus dem Jahr 1799.[103]
Im Zuge der Nationalstaatsbewegung des 19. Jahrhunderts wurde der Krieg als Zeit eines Martyriums mit anschließendem Siechtum vor der ersehnten Erlösung in Form eines geeinten deutschen Nationalstaats gewertet. Katholische und protestantische Historiker konkurrierten um angebliche Lehren aus dem Krieg für dieDeutsche Frage nach einerklein- odergroßdeutschen Lösung. Aus katholisch-österreichischer Sicht wurde der Dreißigjährige Krieg als erster, noch gescheiterter Versuch gesehen, die deutschen Gebiete in einem habsburgischen Imperium zu vereinen, für protestantisch-preußische Historiker begann damit die Mission Brandenburg-Preußens, den Nationalstaat zu schaffen. Nach dem Siegeszug Preußens setzte sich die Darstellung der preußisch-kleindeutschen Geschichtsschreibung durch, die vor allemHeinrich von Treitschke prägte. Fortan galt der Krieg als „Urkatastrophe“, der Deutschland zum Spielball seiner Nachbarn gemacht hätte.[104]
Der Dreißigjährige Krieg hat vielfältige Spuren in Kunst und Alltagsleben hinterlassen wie im KinderliedMaikäfer flieg mit dem ihm zugeordneten Reim:Bet, Kinder, bet, / Morgen kommt der Schwed’, / Morgen kommt derOchsenstern, / Der wird die Kinder beten lehren. / Bet, Kinder, bet. Das Maikäfer-Lied steht lautBazon Brock symbolhaft für eine kollektive Niederlage der Deutschen und blieb im kulturellen Gedächtnis haften.[105] Düsterer ist das LiedEs ist ein Schnitter, heißt der Tod dessen Verfasser unbekannt ist. Es ist ab 1638 nachweisbar.
Das Erlebnis von nicht enden wollendem Krieg, Hunger, Krankheiten und allgemeiner Zerstörung ließ eine Lyrik von bis dahin nicht gekannter Eindringlichkeit entstehen, in der sich die Gewissheit von Tod und Vergänglichkeit mit barocker Lebensgier verband. So schriebAndreas Gryphius dasSonett „Tränen des Vaterlandes Anno 1636“, das bis heute zu den meistzitierten Antikriegsgedichten zählt. Es beginnt mit den Versen:
Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret!
Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun
Das vom Blut fette Schwert, die donnernde Kartaun,
Hat aller Schweiß und Fleiß und Vorrat aufgezehret.
Der als Volksheld und Retter in der Not gefeierteMartin Rinckart verfasste „Nun danket alle Gott“ und vom Leipziger ZeitzeugenGregor Ritzsch stammt „Ich hab den Schweden mit Augen gesehen; er tat mir wohl gefallen“.
Mit wachsendem zeitlichen Abstand sahen Schriftsteller in dem großen Konflikt des 17. Jahrhunderts zunehmend eineMetapher für die Schrecken des Krieges überhaupt. Dafür ist der am Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene historische EpisodenromanDer große Krieg in Deutschland vonRicarda Huch ein Beispiel.[109] Das bekannteste Beispiel aus der Mitte des 20. Jahrhunderts istBertolt Brechts Stück „Mutter Courage und ihre Kinder“, das im Dreißigjährigen Krieg angesiedelt ist, aber deutlich macht, dass die Verrohung und Zerstörung des Menschen durch die Gewalt überall und zu jeder Zeit möglich ist.
Der Begriff „Dreißigjähriger Krieg“
Verschiedene Konzeptionen und Herangehensweisen in der Geschichtswissenschaft führten nach demZweiten Weltkrieg dazu, dass der Begriff „Dreißigjähriger Krieg“ grundsätzlich infrage gestellt wurde. Im Jahre 1947 wandte sich der Historiker Sigfrid Heinrich Steinberg in einem Aufsatz für die englische FachzeitschriftHistory erstmals gegen seine Verwendung.[110] Später, im Jahre 1966, kam er inThe Thirty Years War and the Conflict for European Hegemony 1600–1660 zu dem Schluss, es handele sich bei dem Begriff lediglich um ein „Produkt rückschauender Phantasie“.[111] Demnach „benutzte wederPufendorf, noch irgendein anderer Zeitgenosse den Ausdruck ‚Dreißigjähriger Krieg‘.“[112]
Gegen diese Aussage wandten sich zunächst nur vereinzelt andere Historiker.[113] Schließlich aber widerlegte der deutsche HistorikerKonrad Repgen Steinbergs These, zunächst in einigen Artikeln, später in einem umfangreichen Aufsatz. Anhand zahlreicher Quellen wies er nach, dass der Begriff „Dreißigjähriger Krieg“ schon um die Zeit des Westfälischen Friedens entstanden war. Die Zeitzeugen hätten dabei vom Anfang des Krieges an dessen Dauer in Jahren angegeben; die humanistischen Gelehrten seien zudem durch das Vorbild antiker Schriftsteller inspiriert worden. Die Benennung führte Repgen auch auf das Bedürfnis der Zeitgenossen zurück, der gänzlich neuen Erfahrung Ausdruck zu verleihen, die der Krieg für sie dargestellt habe.[114] Diese Interpretation wurde von anderen Historikern weitgehend übernommen.
Johannes Burkhardt wies gleichwohl darauf hin, dass der Begriff, obwohl zeitgenössisch, dennoch ein Konstrukt bezeichnet haben könne, da es sich beim Dreißigjährigen Krieg in Wirklichkeit um eine Vielzahl paralleler und aufeinander folgender Kriege gehandelt habe. Er führte den Namen darauf zurück, dass die „Kriegsverdichtung“ solche Ausmaße angenommen habe, dass es für die Zeitgenossen fast unmöglich gewesen sei, zwischen den einzelnen Konflikten zu unterscheiden.[115] Diese Annahme stützte 1999 eine Studie von Geoffrey Mortimer über zeitgenössische Tagebücher.[116] Andere Historiker folgen bis heute der Tradition Steinbergs, den „Dreißigjährigen Krieg“ als eine nachträgliche Konstruktion deutscher Historiker zu betrachten.[117]
LautJohannes Arndt wurde in Sachsen z. T. der BegriffZweiunddreißigjähriger Krieg benutzt, da die Truppenabzüge nach 1648 dem Krieg zugerechnet wurden. Auch Andreas Gryphius behandelte erst im GedichtSchluss des 1650sten Jahres den Friedensschluss.[118]
Rezeption in Museen
Hilfegesuch Wallensteins an Pappenheim (HGM)[119]Pieter Snayers: Die Einnahme der StadtNeunburg am Walde im März 1641, entstanden 1645,HGM
ImWiener Heeresgeschichtlichen Museum ist dem Dreißigjährigen Krieg ein großer Bereich gewidmet. Ausgestellt sind alle Arten von Bewaffnungen dieser Zeit, wie etwaHakenbüchsen,Luntenschloss-,Radschloss- undSteinschlossmusketen. Figurinen kaiserlicherPikeniere,Musketiere,Kürassiere undArkebusiere zeigen dieSchutzwaffen und Ausrüstungen der Zeit. ZahlreicheHarnische,Hieb-,Stich- undStoßwaffen runden den Bereich des Dreißigjährigen Krieges ab. Das Wirken und Schicksal derFeldherren, wieAlbrecht von Wallenstein wird ebenso veranschaulicht. Ein besonderes Exponat dabei ist das eigenhändige Handschreiben Wallensteins an seinenFeldmarschallGottfried Heinrich zu Pappenheim vom 15. November 1632, das am Vorabend derSchlacht bei Lützen geschrieben wurde und bis zum heutigen Tag großflächige Blutspuren Pappenheims aufweist, der tags darauf das Schreiben Wallensteins noch bei sich trug, als er in der Schlacht tödlich verwundet wurde. Besonders beeindruckend ist die sogenanntePiccolomini-Serie des flämischen SchlachtenmalersPieter Snayers. Es handelt sich dabei um zwölf großformatige Schlachtengemälde, die zwischen 1639 und 1651 entstanden sind und die FeldzügeOttavio Piccolominis in Lothringen und Frankreich in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges zeigen.[120]
InWittstock an der Dosse befindet sich im Turm derAlten Bischofsburg seit 1998 dasMuseum des Dreißigjährigen Krieges, welches die Ursachen, den Verlauf, die unmittelbaren Ergebnisse und Folgen sowie die Nachwirkungen des Krieges dokumentiert. InRothenburg ob der Tauber ist im sogenannten „Historiengewölbe mit Staatsverlies“ eine kleinere Ausstellung über die Gesamtsituation der Stadt in der Zeit des Krieges zu sehen, unter anderem Waffen, Geschütze, Kriegsgerät und militärische Ausrüstungsgegenstände der Zeit.
ImStädtischen Museum Zirndorf ist das Obergeschoss der Geschichte Zirndorfs während des Dreißigjährigen Krieges gewidmet. 1632 kam es nahe derAlten Veste, wo Oberbefehlshaber Albrecht von Wallenstein ein Lager errichtet hatte, zu einer kriegerischen Begegnung mitGustav II. Adolf von Schweden.Dioramen und Modelle sowie zeitgenössische Schilderungen über das Lagerleben, das Schicksal der Soldaten und der Zivilbevölkerung veranschaulichen dieses Kapitel fränkischer Kriegsgeschichte.
Historische Quellen
Im Bestand „Wilhelmshöher Kriegskarten“ verwahrt dasHessische Staatsarchiv Marburg eine größere Anzahl an Karten zum Dreißigjährigen Krieg.[121] Die Karten dokumentieren Kriegsschauplätze und Kriegsereignisse. Außerdem geben sie Einblicke in die Veränderung der Landschaften, der Städte, der Straßen und Wege usw. Die einzelnen Karten sind vollständig erschlossen und als Digitalisate online einsehbar.[122] Ebenfalls dort wird auch die Stausebacher Ortschronik desCaspar Preis aufbewahrt, der aus seiner bäuerlichen Sicht der Dinge den Kriegsverlauf in Hessen beschreibt.[123] Der Mainzer HistorikerJosef Johannes Schmid brachte 2009 eine Quellensammlung heraus.[124] Bereits 1991 publizierte Gottfried Lorenz eine Quellensammlung speziell zur Vor- und Frühgeschichte des Krieges.[125]
Die Eiserne Zeit – Lieben und Töten im Dreißigjährigen Krieg (ZDF, Arte; D 2018). Regie: Philippe Bérenger, Yury Winterberg. Sechsteilige Fernsehdokumentation.
Peter Milger:Gegen Land und Leute – Der Dreißigjährige Krieg, Ursachen, Verlauf und Folgen, erzählt anhand von teilweise unveröffentlichten Bildern, Augenzeugenberichten und Dokumenten. Orbis-Verlag, München 2001,ISBN 3-572-01270-8.
Geoffrey Parker:Der Dreißigjährige Krieg. Aus dem Englischen übersetzt von Udo Rennert. Campus, Frankfurt am Main 1991,ISBN 3-593-34419-X.
Moriz Ritter:Deutsche Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges (1555–1648). Dritter Band:Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1974,ISBN 3-534-01162-7 (unveränderter Nachdruck der Erstauflage, Stuttgart/Berlin 1908.Digitalisat imInternet Archive).
Georg Schmidt:Die Reiter der Apokalypse – Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. C. H. Beck, München 2018,ISBN 978-3-406-71836-6.
Peter H. Wilson:Der Dreißigjährige Krieg – Eine europäische Tragödie. Aus dem Englischen von Thomas Bertram, Tobias Gabel und Michael Haupt. Theiss, Darmstadt 2017,ISBN 978-3-8062-3628-6.
Christian Pantle:Der Dreißigjährige Krieg. Als Deutschland in Flammen stand. Vom Rauben, Morden und Plündern und der Menschlichkeit im Krieg. Propyläen Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2017,ISBN 978-3-549-07443-5.
Hans Sturmberger:Aufstand in Böhmen. Der Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Oldenbourg, München 1959.
N. M. Sutherland:The Origins of the Thirty Years War and the Structure of European Politics. In:English Historical Review. Band 107, 1992, S. 587–625 (Sutherland kritisiert die teilweise eindimensionale Betrachtung des Dreißigjährigen Krieges als primär deutschen Krieg).
Friedensschluss
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Heinz Duchhardt (Hrsg.):Der Westfälische Friede. Diplomatie, politische Zäsur, kulturelles Umfeld, Rezeptionsgeschichte. Oldenbourg, München 1998,ISBN 3-486-56328-9.
Ernst Höfer:Das Ende des Dreißigjährigen Krieges. Strategie und Kriegsbild. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 1997,ISBN 3-412-04297-8.
Robert Rebitsch, Jenny Öhman, Jan Kilián (Hrsg.):1648: Kriegsführung und Friedensverhandlungen. Prag und das Ende des Dreißigjährigen Krieges. University Press, Innsbruck 2018,ISBN 978-3-903187-13-9.
Michael Weise:Grausame Opfer? Kroatische Söldner und ihre unterschiedlichen Rollen im Dreißigjährigen Krieg. In: Philipp Batelka, Michael Weise, Stephanie Zehnle (Hrsg.):Zwischen Tätern und Opfern. Gewaltbeziehungen und Gewaltgemeinschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017,ISBN 978-3-525-30099-2, S. 127–148.
Julia Zunckel:Rüstungsgeschäfte im Dreißigjährigen Krieg. Unternehmerkräfte, Militärgüter und Marktstrategien im Handel zwischen Genua, Amsterdam und Hamburg (= Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Band 49). Duncker & Humblot, Berlin 1997,ISBN 3-428-08807-7.
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Jörg-Peter Findeisen:Der Dreißigjährige Krieg. Eine Epoche in Lebensbildern. Styria, Graz / Wien / Köln 1998,ISBN 3-222-12643-7.
Benigna von Krusenstjern, Hans Medick (Hrsg.):Zwischen Alltag und Katastrophe. Der Dreißigjährige Krieg aus der Nähe. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001,ISBN 3-525-35463-0.
Markus Meumann, Dirk Niefanger (Hrsg.):Ein Schauplatz herber Angst. Wahrnehmung und Darstellung von Gewalt im 17. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 1997,ISBN 3-89244-234-7.
Kulturgeschichte
Klaus Bußmann,Heinz Schilling:1648 – Krieg und Frieden in Europa. Katalogband und zwei Textbände. Münster / Osnabrück 1998,ISBN 3-88789-127-9 (Dokumentation der Europaratsausstellung zum 350-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens in Münster und Osnabrück).
Matthias Asche, Marco Kollenberg, Antje Zeiger:Halb Europa in Brandenburg. Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen. Lukas Verlag, Berlin 2020,ISBN 978-3-86732-323-9.
Martin Bötzinger:Leben und Leiden während des Dreißigjährigen Krieges in Thüringen und Franken (1618–1648) – Ein Augenzeugenbericht. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2001,ISBN 3-929000-39-3.
Peter Engerisser:Von Kronach nach Nördlingen – Der Dreißigjährige Krieg in Franken, Schwaben und der Oberpfalz 1631–1635. Verlag Heinz Späthling, Weißenstadt 2004,ISBN 3-926621-32-X (mit mehr als 120 Kurzbiographien).
Peter Engerisser, Pavel Hrnčiřík:Nördlingen 1634. Die Schlacht bei Nördlingen – Wendepunkt des Dreißigjährigen Krieges. Verlag Heinz Späthling, Weißenstadt 2009,ISBN 978-3-926621-78-8 (mit der Vorgeschichte 1632–1634: Eroberung und Verlust von Regensburg; Geschichte der Truppen, Schlachtaufstellungen).
Manuel Raschke:Der Niedersächsisch-Dänische Krieg 1625–1629. In: Eva S. Fiebig undJan Schlürmann (Hrsg.):Handbuch zur nordelbische Militärgeschichte. Heere und Kriege in Schleswig, Holstein, Lauenburg, Eutin und Lübeck 1623–1863/67. Husum 2010, S. 289–308.
Wolfgang Wüst (Hrsg.):Der Dreißigjährige Krieg in Schwaben und seinen historischen Nachbarregionen: 1618–1648 – 2018. Ergebnisse einer interdisziplinären Tagung in Augsburg vom 1. bis 3. März 2018 (=Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 111). Augsburg 2018,ISBN 978-3-95786-179-5.
Volker Rödel, Ralph Tuchtenhagen (Hrsg.):Die Schweden im deutschen Südwesten. Vorgeschichte – Dreißigjähriger Krieg – Erinnerung. Kohlhammer Verlag Stuttgart 2020 (=Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde Baden-Württemberg. Reihe B: Forschungen 225).ISBN 978-3-17-037424-9.
↑Vgl. Johannes Arndt:Der Dreißigjährige Krieg 1618–1648. Reclam, Stuttgart 2009, S. 16.
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↑Johannes Arndt:Der Dreißigjährige Krieg 1618–1648. Reclam Sachbuch, Stuttgart 2009, S. 26 f.
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↑Johannes Arndt:Der Dreißigjährige Krieg 1618–1648. Reclam Sachbuch, Stuttgart 2009, S. 31 f.
↑Gerhard Schormann:Der Dreißigjährige Krieg. 3. Auflage. Kleine Vandenhoeck-Reihe, Göttingen 2004, S. 13.
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↑Illustration vonFrans Hogenberg von 1621:Wahre Abcontrafactur welcher gestalt den 21. Junij dieses 1621 Jahrs, die Execution uber ettliche Behmische Herrn … (Digitalisat).
↑Johannes Arndt:Der Dreißigjährige Krieg 1618–1648. Reclam Sachbuch, Stuttgart 2009, S. 70 f.
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↑Lothar Höbelt:Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016,ISBN 978-3-902551-73-3,S.269–271.
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