Laubst(Lubošc) mit dem GemeindeteilLöschen(Lěźiny) und den Wohnplätzen Laubster Ausbau(Lubošcańske Wutwarki) und Löschener Buden(Lěźinske Budki)
Leuthen(Lutol) mit dem Wohnplatz Winkel(Babowy Nugeł)
Schorbus(Skjarbošc) mit den GemeindeteilenAuras(Huraz) undKlein Oßnig(Wóseńck) sowie den Wohnplätzen Alte Ziegelei(Stara Cyglownja),Reinpusch(Rampuś),Oelsnig(Wólšynka), Schäferei(Sapaŕnja) und Schorbus Ausbau(Skjarbošcańske Wutwarki)
Siewisch(Źiwize) mit dem GemeindeteilKoschendorf(Kóšnojce) und dem Wohnplatz Bollmühle(Bolojski Młyn)
Zur Gemarkung des Ortsteils Drebkau gehört auch die frühere Gemarkung und Ortslage des devastierten DorfesKausche. Die ehemalige GemeindeWintdorf ist vollständig im Ortsteil Leuthen aufgegangen.
Die Stadt Drebkau wurde erstmals in einer Urkunde vom 8. August 1353 als „Drebekowe“ erwähnt,[3] ein Vorgängerbau des Schlosses taucht bereits 1301 als „castrum et opidum Trebetz“ in Urkunden auf. Fälschlicherweise wird oft das Jahr 1280 als Ersterwähnungsjahr angenommen. Dieses Jahr bezieht sich auf eine Urkunde, in der angeblich eine Kirche in Steinitz erwähnt wird; diese Angaben sind jedoch fraglich und Drebkau taucht in dem Dokument nicht sicher auf. Die Originalurkunden befinden sich in den Staatsarchiven von Brandenburg und Sachsen. Gleichwohl fand im Jahr 2005 die 725-Jahr-Feier der Stadt Drebkau statt.
Im Mittelalter war Drebkau eineMediatstadt, die unmittelbar den Standesherren unterstellt war. Ab etwa 1399 gehörte die Stadt den Herren vonKöckritz. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Stadt erstmals geteilt und wechselte mehrfach die Besitzer. Drebkau selbst gehörte ab 1635 zumKurfürstentum Sachsen und lag dort als Stadt imCalauischen Kreis; das heutige Stadtgebiet erstreckt sich vor allem im Norden und Süden auch auf Gebiete, die bis 1807 zur brandenburgisch-preußischenHerrschaft Cottbus gehörten. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das alte Herrenhaus abgerissen und dasSchloss Drebkau neu gebaut. Im Jahr 1725 kamen beide Anteile von Drebkau erneut in den Besitz der Herren von Köckritz, unter denen die Stadt wieder vereinigt wurde. Ende des 18. Jahrhunderts war Drebkau wirtschaftlich von der Landwirtschaft sowie derLeineweberei geprägt. Von 1776 bis zu seinem Tod im Jahr 1796 warAdam Burchard von Schiebell Besitzer von Drebkau.
Bis ins 18. Jahrhundert war Drebkau von der Landwirtschaft und der Leineweberei geprägt. Ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert spielten zunehmend auch Handwerksberufe eine Rolle. Im Jahr 1806 gab es mehrere Brauereien und Brennereien in der Stadt; insgesamt waren zudem 125 Handwerksbetriebe in Drebkau vertreten. Nach der auf demWiener Kongress beschlossenenTeilung des Königreiches Sachsen im Jahr 1815 kam Drebkau zumKönigreich Preußen. Bei der Gebietsreform im folgenden Jahr wurde die Stadt demKreis Calau in derProvinz Brandenburg zugeschlagen. Im Jahr 1818 lebten in Drebkau 728 Einwohner in 146 Wohngebäuden. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzte durch den beginnenden Braunkohlebergbau in der Region ein industrieller Aufschwung der Stadt ein. Am 20. April 1870 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz derBahnstrecke Großenhain–Cottbus angeschlossen. Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 hatten die Stadt Drebkau und der Gutsbezirk Schloss Drebkau zusammen 1310 Einwohner.
Am 29. Mai 1903 entgleiste beim Bahnhof Drebkau der Personenzug Nr. 983 auf der Bahnstrecke Großenhain–Cottbus, nachdem ein betrunkener Zimmermann eine neben der Strecke gelagerteBahnschwelle quer über das Gleis gelegt hatte. DieLokomotive und drei folgende Wagen entgleisten, wobei der der Lokomotive direkt folgende Wagen vollständig zertrümmert wurde. Ein Toter, drei Schwer- und fünf Leichtverletzte waren die Folge.[4]
In derDDR gehörte Drebkau zunächst zum in verkleinerter Form weiter bestehendenLandkreis Calau imLand Brandenburg. Bei der DDR-Gebietsreform am 25. Juli 1952 kam die Stadt zum Kreis Cottbus (ab 1954Kreis Cottbus-Land) imBezirk Cottbus; die heute zum Stadtgebiet gehörende Ortsflur von Kausche gehörte zumKreis Spremberg. Am 1. Juli 1950 wurde die Gemeinde Raakow, am 1. Januar 1974 die Gemeinde Golschow nach Drebkau eingemeindet. Nach derWiedervereinigung lag die Stadt Drebkau zunächst im Landkreis Cottbus in Brandenburg. Ab dem 16. Juli 1992 übernahm Drebkau durch dasAmt Drebkau (Niederlausitz) auch die Verwaltung der acht Nachbargemeinden Casel, Domsdorf, Greifenhain, Jehserig, Laubst, Leuthen, Schorbus und Siewisch.
Bürgerhaus im umgesiedelten Dorf Kausche
Bei derKreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 kam das Amt Drebkau (Niederlausitz) zum neuen Landkreis Spree-Neiße. Am 1. Januar 1995 wechselte die Gemeinde Kausche aus demAmt Welzow in das Amt Drebkau (Niederlausitz); das Dorf wurde im Laufe der beiden folgenden Jahre für den Braunkohleabbau imTagebau Welzow-Süd devastiert und die Ortsflur am 1. Oktober 1996 nach Drebkau eingegliedert. Unmittelbar nordöstlich der Drebkauer Kernstadt entstand der Umsiedlungsort für die rund 350 Einwohner. Zum 31. Dezember 2001 wurden die restlichen Gemeinden des Amtes Drebkau (Niederlausitz) in die Stadt Drebkau eingemeindet und das Amt aufgelöst.[5] Am 14. Dezember 2009 wurde nach knapp sechs Jahren Bauzeit dieOrtsumgehung um Drebkau für den Verkehr freigegeben.
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], von 2011 bis 2021 auf Basis desZensus 2011, ab 2022 auf Basis desZensus 2022
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf die Eingemeindung von acht Gemeinden im Jahr 2001 zurückzuführen.
Die Stadtverordnetenversammlung von Drebkau besteht aus 18 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. DieKommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[9]
Bei der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wurde Dietmar Serb (AfD) zum Vorsitzenden gewählt, seine Stellvertreter sind Angela Krohn (OTB) und Margit Beckmann (AfD).[10]
Blasonierung: „In Blau eine durchgehende silberne Zinnenmauer mit zwei gezinnten, schwarz-befensterten, rot-bedachten und beknauften silbernen Türmen und einem spitzbogigen Tor mit hochgezogenem roten Fallgatter; zwischen den Türmen ein schwebender roter Schild belegt mit einem doppelt-geschwänzten, gold-bewehrten, -gezungten und -gekrönten silbernen Löwen.“[16]
In Drebkau befinden sich zwei Schlösser: dasSchloss Drebkau und dasSchloss Raakow. Das Schloss Raakow brannte am 1. Oktober 2009 größtenteils nieder. Ein weiteres sehenswertes Bauwerk ist das alteRathaus der Stadt. Das ebenfalls denkmalgeschützte Gutshaus in Koschendorf befindet sich im Verfall.
Ein Steinkreuz aus grauemGranit befindet sich östlich des Ortsteils Greifenhain. Es steht nördlich des Weges nach Radensdorf westlich des Greifenhainer Fließes. Früher diente es als Steg über diesen Fließ, aus diesem Grund ist die Vorderseite glatt.[17]
Steinitzer Treppe
DieSteinitzer Treppe ist ein 2012 errichteterAussichtspunkt etwa 3,5 km südlich von Drebkau nahe dem Ortsteil Steinitz. Die schräg aufragende Metallkonstruktion ähnelt der Form einerFörderbrücke und führt zu einer 19 m hoch gelegenenAussichtsplattform, von der sich ein sehr guter Blick über denTagebau Welzow-Süd und insOberlausitzer Bergland bietet. Entlang des Geländers ist einSchrägaufzug installiert, um auch Personen mit Behinderung den Zugang zu ermöglichen.[18]
Am Rosenmontag findet alljährlich der vomDrebkauer Carnevalclub veranstaltete traditionelleRosenmontagsumzug mit anschließender Party auf dem Marktplatz statt.
Seit einigen Jahren veranstalten der Verein „Initiative Drebkau e. V.“, andere Vereine und der Ortsbeirat Drebkau den Drebkauer Nikolausmarkt, der sich vor allem an Kinder richtet.
Seit 2005 wird jährlich derDrebkauer Kreisel veranstaltet, eine Radtour durch das Gemeindegebiet.
Im Ortsteil Casel wird ein jahrhundertealter sorbischer Brauch, dasJohannisreiten, gepflegt.[19]
Große Resonanz finden das jährlich stattfindende „Drebkauer Drachenfest“ und die an jedem 2. Oktoberwochenende veranstaltete „Drebkauer Pilzwanderung“.
Seit dem Jahr 2013 findet auf dem Steinitzhof jeden 1. Sonntag im Juli der Bergmannstag statt.
In der Stadt sind unter anderem die UnternehmenArdagh Glass Germany GmbH, ein Hersteller vonBehälterglas, die Landhandel Drebkau GmbH, die Agrargenossenschaft Drebkau e.G und die Agrar GmbH Schorbus ansässig.
Drebkau liegt an derBundesstraße 169 zwischenSenftenberg undCottbus sowie an derLandesstraße 52 zwischenCalau undSpremberg. Die Bundesstraße 169 wurde zwischen 2003 und 2009 als Ortsumgehung um Drebkau herum verlegt und am 14. Dezember 2009 für den Verkehr freigegeben. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle istCottbus-West an derA 15 (Dreieck Spreewald–polnische Grenze), etwa 10 km nordöstlich gelegen.
In Drebkau befindet sich dieSchiebell-Grundschule. Die Grundschule im Ortsteil Leuthen ist seit dem Schuljahr 2017/18 mit der Schiebell-Grundschule zusammengeschlossen. DieOberschule Drebkau ist seit Juli 2007 geschlossen.
In Drebkau besteht der SportvereinSV Einheit Drebkau, der die Sportarten Fußball, Billard, Kegeln und Gymnastik anbietet. Weitere Fußballvereine sind dieSG Kausche,SV Leuthen/Oßnig und dieSG Blau-Weiß Schorbus. Weitere Vereine sind derFeuerwehrverein Stadt Drebkau, derBergmannsverein zu Grube Merkur und Umgegend, derDrebkauer Carneval Club, derKauscher Karneval Klub, der1. Angelverein Drebkau, dieInitiative Drebkau sowie der Förderverein des MuseumsSorbische Webstube.
↑Stadt Drebkau. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg, abgerufen am 9. Mai 2024.
↑Rudolf Lehmann (Hrsg.):Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. Band 1:Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2011,ISBN 978-3-8305-4297-1, S. 268.
↑Ludwig Ritter von Stockert:Eisenbahnunfälle. Ein Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre., Bd. 1. Leipzig 1913, S. 270, Nr. 198.
↑Bildung einer neuen Stadt Drebkau. Amtsblatt für Brandenburg, Potsdam, 11. Dezember 2001, S. 851. Abgerufen am 22. Januar 2024 (PDF; 764 kB).
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.):Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)