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Drache (Mythologie)

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Der babylonische DracheMušḫuššu (Relief aus glasierten Ziegeln amIschtar-Tor, um 600 v. Chr.)
Der heilige Georg im Kampf mit dem Drachen (Paolo Uccello um 1470)
HeiligerGeorg, Wandgemälde amSchwabentor,Freiburg,Fritz Geiges

EinDrache (lateinischdraco,altgriechischδράκωνdrakōn, „Schlange“; eigentlich: „der Starrblickende“ bzw. „scharfblickend(es Tier)“;[1] bei denAlten Griechen undAlten Römern die Bezeichnung für jede ungiftige größereSchlangen­art) ist ein schlangenartigesMischwesen derMythologie, in dem sich Eigenschaften vonReptilien,Vögeln undRaubtieren in unterschiedlichen Variationen verbinden. Er ist in den meisten Mythen geschuppt, hat zwei Hinterbeine, zwei Vorderbeine, zwei Flügel (also sechsGliedmaßen) und einen langen Schwanz. Er soll die Fähigkeit haben,Feuer zu speien. Der Drache ist alsFabelwesen ausMythen,Sagen,Legenden undMärchen vielerKulturen bekannt; bis in die Neuzeit wurde er als existierendes Tier angesehen.

In orientalischen und westlichenSchöpfungs­mythen ist der Drache einSinnbild desChaos, ein gott- und menschenfeindlichesUngeheuer, das die fruchtbringenden Wasser zurückhält und Sonne und Mond zu verschlingen droht. Es muss von einemHelden oder einerGottheit in einem Kampf überwunden und getötet werden, damit die Welt entstehen oder bestehen kann (sieheDrachentöter). Dagegen ist derostasiatische Drache ein zwiespältiges Wesen mit überwiegend positiven Eigenschaften: Regen- und Glücksbringer und Symbol derFruchtbarkeit und derkaiserlichen Macht.[2]

Beschreibung des Drachenmythos

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Aussehen und Attribute

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Der rote Drache –Portalfigur amStandesamt inFrankfurt amMain

Erzählungen und Bilder von Drachen sind in vielen Kulturen und Epochen bekannt, entsprechend mannigfaltig sind seine Erscheinungsformen. Grundsätzlich handelt es sich um einMischwesen, das sich aus mehreren realen Tieren zusammensetzt, doch werden die mehrköpfigen Schlangen der antiken Mythologien ebenfalls als Drachen betitelt. DieSchlangenanteile sind bei den meisten Drachen vorherrschend. Der Körper ist meistgeschuppt. Der Kopf – oder die Köpfe, oft sind es drei oder sieben – stammt von einemKrokodil, einemLöwen, einemPanther oder einemWolf. Die Füße sind Tatzen vonRaubkatzen oderAdlerklauen. Meist besitzt der Drache vier; es gibt aber auch zweifüßige Formen wie dieWyvern und schlangenartige Mischwesen ohne Füße. Diese werden in Typologien als Kriech-Drachen den Flug-Drachen gegenübergestellt. Die Flügel des Drachen erinnern anGreifvögel oderFledermäuse. Verbreitete Elemente sind eine gespaltene Zunge, ein scharfer, durchdringender Blick, der feurige Schlund und ein giftiger Atem. Die Abgrenzung zu anderen mythischen Wesen ist nicht immer klar erkennbar. Besonders Schlangenmythen weisen viele Gemeinsamkeiten zu Drachenerzählungen auf, und vomBasilisken entlehnt ist die in manchen Erzählungen geschilderte Herkunft des Drachen aus einem Hahnenei. Der chinesische Drache vereint in sich die Merkmale von neun verschiedenen Tieren: Neben einem Schlangenhals besitzt er den Kopf einesKamels, die Hörner eines Hirschs, die Ohren einerKuh, den Hinterleib einerMuschel, die Schuppen einesFisches, die Klauen eines Adlers, die Augen des Hasen und die Tatzen desTigers. Der westliche Drache ist meist von furchterregender Gestalt und Größe; als Sinnbild des Teufels bestimmt die Hässlichkeit seine Erscheinung. In seiner klassischen Form ist er allenvier Elementen zugehörig: Er kann fliegen, schwimmen, kriechen und Feuer speien.[3]

Ikonografie

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KarolingischePanzerreiterei mit einerDracostandarte (Psalterium Aureum, Illustration zuFeldzug des Joab, 9. Jahrhundert)

Derantike Drache war vor allem ein Schreckbild und ein Herrschaftssymbol.Das römische Heer übernahm dieDracostandarte als Feldzeichen von denParthern oderDakern.[4] Die purpurne Drachenfahne stand demKaiser zu; sie wurde ihm in der Schlacht und bei Feierlichkeiten vorangetragen. Das Mittelalter führte diese Symbolik aufFahnen,Wappen,Schilden undHelmen fort. Als Kaisertier diente der Drache nochMaximilian I., und mit der Thronbesteigung desHauses Tudor gelangte der goldene Drache in das Wappen vonWales.[5]

Der eigenständige Bildtypus des geflügelten, feuerspeienden Drachen in klarer Abgrenzung von der Schlange setzte sich in Europa erst in derKarolingerzeit durch. In der bildenden Kunst undEmblematik des christlichen Mittelalters erscheint er vor allem als Verkörperung des Teufels oder Dämons. Er dient aber auch als Symbol von Wachsamkeit, Logik,Dialektik, Klugheit und Stärke; inBauplastik undBuchmalerei finden sich auch rein ornamentale Darstellungen. Ab dem Hochmittelalter ist das vorherrschende Motiv der christlichen Drachendarstellungen der Kampf gegen das Böse und dieErbsünde. Populäre Drachentöter sind derHeilige Georg undErzengel Michael, manchmal erscheint auch Christus selbst als Sieger über die Bestie. Zuweilen tritt die Schlange aus dem Paradies in Drachengestalt auf, die Bilder desJüngsten Gerichts zeigen dieHölle als Drachenschlund. Die dämonische Variante ist das Drachenbild, das in der Gegenwart dieFantasy-Kultur übernahm.

Obwohl es auch in Ostasien verschiedene Typen gibt, ist die Darstellung des klassischen chinesischen DrachenLong stark formalisiert. Auf zeremoniellen Gewändern zeigte seine Farbe und die Anzahl der Klauen den Rang des Trägers an. Der gelbe Drache mit fünf Klauen blieb ausschließlich dem Kaiser selbst vorbehalten. Ein besonderes Attribut des chinesischen Drachen ist ein Spielzeug: Zu dem Papierdrachen der chinesischen Feste inNew York gehört ein roter Ball, auf Keramik ist seit derMing-Zeit der Drache verbreitet, der einePerle jagt. Die Bedeutung des kostbaren Schmuckstücks ist nicht geklärt. Sie könnte den Mond oder die Vollkommenheit symbolisieren.[6]

Literarische Motive

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Von allen Elementen wird der Drache am häufigsten mit demWasser in Verbindung gebracht. Der ostasiatische Drache bringt den Regen und garantiert die Fruchtbarkeit der Felder, die antiken Drachen sind häufig Meeresungeheuer. In Märchen und Sagen tritt das wasserhütende Untier auf: Es bewacht die einzige Quelle oder den Fluss, der als Nahrungsgrundlage dient, und ist verantwortlich für Überschwemmungen und Dürrekatastrophen. Im Märchen fordert die Bestie regelmäßigMenschenopfer. Die Rettung des Opfers, vorzugsweise einer Jungfrau und Königstochter, sichert dem Sieger ein Königreich. In Höhlen hausende Erd-Drachen bewachen Schätze. DiesesMotiv, das seit der Antike bekannt ist, steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Totenglauben. Noch in Volkssagen des 19. und 20. Jahrhunderts sind es oft Verstorbene, die in Drachengestalt ihre Hinterlassenschaften vor dem Zugriff der Lebenden sichern. Alschthonische Gestalt weist den Drachen auch seine Verbindung zuSchlangen aus. Der Drache ist die Vergrößerung der Schlange insGrotesk-Phantastische.[7]

Drachenkampf

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Taler auf die Verleihung des Hosenbandordens und auf das St. Georgenfest aus derMünzstätte Dresden. Der Drachenkampf als Symbol der Verteidigung des Glaubens

Der Drachenkampf ist der häufigste mit dem Drachen verbundene literarischeTopos. Dabei lassen sich mehrere Typen von Erzählungen unterscheiden, etwa nach dem Stand des Helden oder dem Schauplatz (konkret oder undefiniert). In der Antike überwiegt derheroische Kampf, alsDrachentöter treten Götter oder mächtige Helden auf. Der christlich-legendäre Drachenkampf, der in der Hauptsache der biblischen Tradition entstammt, schildert die Auseinandersetzung der Heiligen mit dem Bösen, der Drache dient dabei alsAllegorie. Ausschlaggebend ist hier nicht Körperkraft oder Geschicklichkeit, sondern der Glaube; oft verhilft schon ein Gebet zum Sieg. Auch andere Untiere wie riesige Wildschweine können die Funktion des Drachen übernehmen. Einen weiteren Typus bildet der ritterlich-adlige Drachentöter, der den Drachen im Zweikampf erschlägt. Zwar verfügen diese Heldenfiguren meist über Stärke, Mut und hohe Moral, müssen jedoch aufgrund der körperlichen Überlegenheit des Drachen oft auch auf eine List zurückgreifen. Im bürgerlich-bäuerlichen Bereich der Märchen und Sagen werden die bedrohlichen Untiere oft überlistet, vergiftet oder verzaubert. Hier zählt nur das Resultat. Die Plage muss beseitigt werden, die Eigenschaften des Drachentöters sind nebensächlich. Bis in die Gegenwart wird das Bild des Drachen verwendet, um die Auseinandersetzung vonGut undBöse darzustellen, den Gegner zu dämonisieren und den Sieger als übermächtigen Helden erscheinen zu lassen.[3]

Drachenhort

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EinDrachenhort ist eine Ansammlung von Schätzen in der Obhut eines meist feuerspeienden Drachen. Solche Horte finden sich inMärchen,Legenden,Erzählungen,Sagen und in der modernenFantasy-Literatur, wie beispielsweise in dem RomanDer Hobbit vonJ. R. R. Tolkien. Meistens liegt der Drachenhort in einer Höhle, in der er von dem Drachen argwöhnisch bewacht wird. In einigen Legenden bricht ein Drachentöter auf, um den Bewacher zu erschlagen und den Schatz an sich zu bringen. Manche dieser Schätze sindfluchbeladen und bringen Unglück über den Helden: etwa dasNibelungenerbe in der altnordischenEdda, das den VatermörderFafnir in einen Lindwurm verwandelt. In derVölsunga saga ist es ein Goldschatz, der sich in einemOtterfell befindet, welches aufgestellt und zusätzlich nochmals mit Gold bedeckt werden muss, bis nichts mehr von dem Otter sichtbar ist. ImBeowulf befinden sich in einem solchen Hort goldenes Geschirr, Banner, Helme und Ringe.[8]

Verbreitung von Drachenmythen

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DerIndologeMichael Witzel sieht die Erzählung von der Tötung des Drachen durch einen Helden mit übermenschlicher Kraft als ein Grundelement der von ihm so genanntenlaurasischen Storyline an: Urmutter und -vater erzeugten in vielen Mythologien eine Generation von Monstern (Titanen, Riesen, Drachen, Nachtwesen usw.), die getötet werden müssen, um die Erde bewohnbar zu machen. Oft macht das Blut des Drachen die Erde erst fruchtbar oder er bewässert sie. Diese Vorstellung ist auch in Regionen wiePolynesien undHawaii verbreitet, wo es gar keine Großreptilien gibt. Das weist auf die Verbreitung des Mythos durch Wanderung hin.[9]

Handlungselemente und Motive, die von Drachen handeln, sind in der Folklore vieler anderer ethnischer Gruppen erkennbar (s. u.). Auf Grund der Häufigkeit wiederkehrender Motive (z. B. „Der Drache lebt im oder am Wasser“ oder „Es gibt einen Kampf mit dem Drachen“) geht dieFinnische Schule von einem gemeinsamen Ursprung aus. Auf Basis von 69 Motiven aus 23 verschiedenen ethnischen Gruppen wurde dazu einephylogenetische Rekonstruktion (eine Methode aus der Evolutionsbiologie zur Bestimmung vonAbstammung undVerwandtschaften) durchgeführt. Demnach hat die weltweite Mythologie um den Drachen ihren Ursprung imSüdlichen Afrika.[10]

Relief eines Makara,Wat Suthat,Bangkok

Aber auch spätere Motivwanderungen sind zu vermuten. So weist Walther Heissig Motivparallelen zwischen den Kämpfen der mongolischen Heroen mit dem vielköpfigen Monster Mangyus (siehe auch den indischenMakara oder den thailändischen Makorn) und den europäischen Ritteromanen auf und bringt sie mit Austauschprozessen während der Kreuzzüge oder entlang der antiken Handelswege in Verbindung, wobei der Drache in Europa auch die Gestalt eines Riesen annehmen kann.[11]

Klassische Drachen

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Vorderer Orient

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Schlangendrachen undLöwenadler auf einemsumerischenRollsiegel (Uruk-Zeit um 3000 v. Chr.)

Die ältestensumerischen Darstellungen von Drachen finden sich aufRollsiegeln aus derUruk-Zeit. Sie gehören zu denMischwesen, die in einer Vielzahl im Bilderrepertoire desalten Orients vertreten sind. Die älteste schriftliche Erwähnung eines Drachen findet sich in der Keš-Tempel-Hymne[12] von ca. 2600 v. Chr. Es lassen sich zwei drachenartige Grundtypen identifizieren:Schlangendrachen (Ende des 4. Jahrtausends v. Chr.), die mindestens zum Teil einer Schlange ähneln, undLöwendrachen, die zumeist aus Elementen von Löwen und Vögeln zusammengesetzt sind (Anfang des 3. Jahrtausends v. Chr.). Wie alle Mischwesen sind die altorientalischen Drachen weder Götter noch Dämonen, sondern gehören zu einer eigenen Klasse übernatürlicher Wesen, deren Namen und Gestalt auf einen Zusammenhang mit dem Tierreich oder mit den Naturgewalten hinweisen. Sie sind nicht eindeutig negativ besetzt. Es gibt Ausnahmen, wie die feindlichen vielköpfigen Schlangen, die derfrühdynastischen Zeit entstammen. In der Regel treten die frühen Drachen in Text und Bild als mächtige, manchmal gefährliche, manchmal aber auch beschützende Wesen auf.

Die Drachen stehen zunächst in loser Verbindung mit bestimmten Gottheiten. In derAkkad-Zeit werden sie aber den Göttern als Diener beigesellt, manchmal sind es Rebellen und besiegte Gegner. Auf Siegeln aus der Zeit um 2500 v. Chr. erscheint das Motiv des Drachenkampfes, das aber erst Jahrhunderte später in mythologischen Erzählungen überliefert ist. AlsDrachentöter treten inmesopotamischen Texten des späten 3. Jahrtausends zunächst lokale Götter auf. Vereinigt werden die Traditionen um 2100 v. Chr. imAnzu-Mythos: Der KriegergottNinurta ausNippur siegt über denLöwenadlerAnzu, der die Schicksalstafeln gestohlen hat, und löst in der FolgeEnlil als obersten Gott des sumerisch-akkadischen Pantheons ab. Die Ninurta-Mythologie verbreitete sich im 1. Jahrtausend mit dem Aufstieg desassyrischen Reiches im ganzen Vorderen Orient; alsNimrod fand er Eingang in die biblische Überlieferung. Während der Anzu-Mythos den Generationswechsel in der Götterhierarchie zum Thema hat, beschreibt ein zweiter orientalischer Typus den Kampf desWettergottes mit der Urgewalt des Meeres, symbolisiert durch die gehörnte Meeresschlange. Dieses Motiv findet sich imhethitischenIlluyanka-Mythos, der um 1700 v. Chr. entstand, in dem um 1600 v. Chr. niedergeschriebenenugaritischen Baal-Zyklus und in dem KampfMarduks, desbabylonischen Hauptgottes, gegen die MeeresgottheitTiamat. Im Gefolge der Tiamat befinden sich wilde Schlangendrachen(ušumgallē nadrūti), die Schlange Basmu und der DracheMušḫušḫu. Die facettenreichen altorientalischen Mythen schufen ein Bild des Drachen, das bis heute sichtbar ist, denn sie flossen in die Texte desAlten Testaments ein. Der Drache der christlichen Tradition hat im alten Vorderen Orient seinen Ursprung.[13]

Indien, Iran, Armenien

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AuchIndra tötet ein dreiköpfiges Reptil, das als Drachen oder Regenschlange dargestellt wird, und raubt seine Schätze. Der Name des Drachen,Vritra, erinnert an den von Indra verdrängten iranischen KriegergottVerethragna (Drachentöter), der manchmal das Böse repräsentiert und es manchmal bekämpft und von den Griechen oft mitHerakles gleichgesetzt wurde. In Armenien entspricht dem die Figur desVahagn, einem Licht- und Donnergott. Die Namensverwandtschaft verweist auf die Gemeinsamkeiten der indoeuropäischen Vorstellungen über den Kampf gegen einen Drachen, der die Sonne verdunkelt.[14]

Bibel

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Kampf desErzengels Michael mit dem Drachen (Miniatur vonJean Fouquet aus seinemStundenbuch des Étienne Chevalier, um 1450)

Diehebräische Bibel benutzt das Worttannîn für Landschlangen und schlangenartige Meeresdrachen. Daneben kennt sie mitLeviathan undRahab zwei individuelle, besonders gefährliche Schlangendrachen. Beide kommen aus dem Meer, und in beiden lebt die vorderasiatische Erzähltradition fort. Leviathan ist mitLitanu, dem WidersacherBaals, verwandt, der Name Rahab hat wohl mesopotamische Wurzeln. Auch der ägyptischePharao als der Feind Gottes wird mit einem Drachen(tannîn) verglichen:

„Du bist gleich wie ein Löwe unter den Heiden und wie ein Meerdrache und springst in deinen Strömen und rührst das Wasser auf mit deinen Füßen und machst seine Ströme trüb.“

Ez 32:2b–8 EU

Der biblische Drachenmythos gibt die altorientalischen Vorbilder aber nicht nur wieder, er entwickelt sie weiter. Der Drachenkampf ist nicht mehr nur eine Tat des Anfangs, sondern wird auch zu einer Tat des Endes.DieOffenbarung des Johannes lässt denErzengel Michael mit dem großen feuerroten, siebenköpfigen Schlangendrachen kämpfen. Michael siegt im Himmelskampf, und

„[…] es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt:Teufel undSatan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.“

Offb 12:9 EU

In den Bildern der Johannes-Apokalypse wird der Drache endgültig zum personifizierten Bösen, der nach seinem Sturz vom Himmel für alle Gewalt verantwortlich zeichnet. Seine Vernichtung beendet das jetzige Zeitalter.[13]

Griechische und römische Antike

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DasSeeungeheuer Ketos auf dem GemäldePerseus befreit Andromeda (Piero di Cosimo, um 1515)

Bei den griechischen Drachen überwiegt der Schlangenaspekt, so dass nicht bei allen Nennungen zu unterscheiden ist, ob von dem Fabelwesen oder einer Schlange die Rede ist. Die Ungeheuer der griechischen Mythologie kommen aus dem Meer oder hausen in Höhlen. Sie sind oft mehrköpfig, riesig und hässlich, besitzen einen scharfen Blick und einen feurigen Atem, haben aber selten Flügel. Bekannte griechische Drachen sind der hundertköpfigeTyphon, die neunköpfigeHydra, der SchlangengottOphioneus undPython, Wächter desOrakels von Delphi.Ladon bewacht diegoldenen Äpfel der Hesperiden, und auch in derArgonautensage taucht das Motiv des Bewachers auf. In dieser Version des Mythos ist es nicht nötig, die Bestie im Kampf zu töten. BevorIason dasGoldene Vlies raubt, wird der Drache vonMedea eingeschläfert. Aus der griechischen Sage stammt die Konstellation von Drache, Held und der schönen Prinzessin, die dem Untier geopfert werden soll. Die RettungAndromedas vor dem SeeungeheuerKetos durchPerseus ist seit der Antike ein beliebtes Motiv in der Kunst.

Die Antike hat das Drachenbild nachfolgender Epochen um etliche Facetten bereichert. Von den Griechen und Römern übernahm Europa das Wort „Drache“. Das griechische „drákōn“ („der starr Blickende“, zu gr. „dérkomai“ „ich sehe“) ist alsLehnwort über das Lateinische „draco“ in die europäischen Sprachen gelangt: als „trahho“ beispielsweise in dasAlthochdeutsche, als „dragon“ in das Englische und Französische, als „drake“ in das Schwedische. Auf die griechische Astronomie geht die Bezeichnung des gleichnamigenSternbildes zurück, und auch die europäische Drachen-Symbolik zeigt antiken Einfluss. DieDracostandarte, ursprünglich eindakisches odersarmatisches Feldzeichen, übernahmen die germanischen und slawischen Stämme der Völkerwanderungszeit vom römischen Heer. Das furchterregende Untier ist hier kein Feind, sondern ein Symbol der eigenen Stärke, das den Gegner einschüchtern soll.[15]

Christliches Mittelalter

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Detail der SkulpturHl. Georg im Kampf mit dem Drachen (Tilman Riemenschneider, um 1495)
Knaufkrone und Knaufstange einesWikingerschwertes imJelling-Stil (Nachbildung eines Fundes inBusdorf imWikinger Museum Haithabu; Original um 900 entstanden)
Der Tatzelwurm ausUlisse AldrovandisSerpentum et Draconum historia (1640)

Das christliche Mittelalter hält die starke Verbindung zwischen Drachen und Teufel aufrecht. Auf Bildern vonExorzismen fahren die Teufel in Form kleiner Drachen aus dem Mund des Besessenen heraus, Dämonen in Drachengestalt zieren Taufbecken undWasserspeiergotischerKathedralen. Die allegorische Bildersprache der Bibel übernehmen dieHeiligenlegenden. An die 30 Gegner hat der Drache allein in derLegenda aurea, insgesamt sind um die 60 Drachenheilige bekannt. Das Untier steht für die Qualen der Blutzeugen in denMärtyrerakten, in den Viten der frühmittelalterlichen Glaubensboten personifiziert der Drache das Heidentum, die Sünde, später die Häresie. Er wird nicht immer im Kampf getötet. Der Sieg über ihn ist ein mit Gottes Hilfe vollzogenes Wunder, es genügt auch das Zeichen des Kreuzes oder ein Gebet, um ihn zu verscheuchen. Drei Drachenheilige rangieren im Hochmittelalter unter denvierzehn Nothelfern:Margareta von Antiochia, die den Drachen mit dem Kreuzzeichen abwehrte,Cyriakus, der einer Kaisertochter den Teufel austrieb, undGeorg. Er wird der populärste aller heiligen Drachentöter; sein Lanzenkampf gegen die Bestie wird bis heute in zahllosen Darstellungen weltweit verbreitet. Die Wappenbilder deutscher Städte, die denDrachen alsgemeine Figur zeigen, sind überwiegend von Georgslegenden abgeleitet, und viele Volksbräuche und Drachenfeste lassen sich darauf zurückführen. Bekannt sind zum Beispiel derFurther Drachenstich und in Belgien dieDucasse de Mons. Ein spektakuläres Fest ist derkatalanische FeuerlaufCorrefoc, bei dem feuerspeiende Drachen und Teufel durch die Straßen ziehen. Das Fest hat möglicherweise vorchristlichen Ursprung, ist aber seit dem Mittelalter mit dem katalanischen Landespatron St. Georg (Sant Jordi) verknüpft. InMetz war es dagegen der Legende nach BischofClemens, der den imAmphitheater hausenden DrachenGraoully vertrieben und an seinerStola aus der Stadt geführt hatte. Bis ins 19. Jahrhundert wurde eine Darstellung des Drachen durch die Straßen getragen und von den Kindern der Stadt geschlagen.[16]

Eine herausragende Stellung nimmt der Drache in der ornamentalen Bildkunst derWikingerzeit ein. Drachenköpfe verzierenRunensteine,Fibeln, Waffen und Kirchen. „Dreki“ ist in der Wikingerzeit eine verbreitete Schiffstypenbezeichnung; als bildliches Motiv am Bug ist der Drache allerdings entgegen modernen Adaptationen archäologisch nicht nachgewiesen. In der germanischen Literatur ist der Drache vom 8. Jahrhundert bis in die Neuzeit gut belegt, besonders in derHeldendichtung, vereinzelt auch in denaltnordischenSkalden. Das altenglische EposBeowulf erwähnt einige Male kriechende oder fliegende Drachen, die unter anderem als Hüter von Schätzen fungieren. In altskandinavischen Quellen schützen sie vor feindlichen Geistern. Das germanische WortLindwurm ist einPleonasmus: Sowohl das altisländischelinnr als auch derwurm bezeichnen eine Schlange, und auch die Beschreibungen der Lindwürmer sind eher schlangen- als drachenähnlich. Die Germanen übernahmen später nicht nur die Bezeichnung, sondern auch die Vorstellung des fliegenden Ungetüms. Derlintdrache desNibelungenliedes zeigt die Verschmelzung beider Glaubensvorstellungen an. In die mittelalterlichen germanischen Quellen fließen auch Vorstellungen dernordischen Mythologie ein, wie dieMidgardschlange oderFafnir, ein habgieriger Vatermörder in Drachengestalt, von dessen Schicksal dieEdda und dieVölsunga-Saga berichten. Der Neid-DracheNidhöggr, der an der Weltenesche nagt, ist dagegen eher auf christlicheVisionsliteratur zurückzuführen. Die Beziehungen zwischen nichtchristlichem und christlichem Erbe sind im Einzelnen ungewiss.

Im Hochmittelalter wird der Drache ein beliebter Gegner der Ritter in derHeldenepik und imhöfischen Roman.[17] In derArtustradition, besonders aber in dem Sagenkreis umDietrich von Bern ist ein Drachenkampf fast schon obligatorischer Bestandteil eines heroischen Lebenslaufes. Mit dem Sieg rettet der Held eine Jungfrau oder ein ganzes Land, erwirbt einen Schatz oder stellt einfach seinen Mut unter Beweis. Die besonderen Eigenschaften des Unterlegenen gehen oft auf den Sieger über: Das Bad im Drachenblut machtSiegfried unverwundbar, andere Helden verspeisen deswegen das Drachenherz.[18]

Frühe Naturwissenschaft

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Großer Drache von der Insel Rhodus (ausAthanasius KirchersMundus Subterraneus, 1665)
Der Drache Ouroboros in demalchemistischen WerkDe Lapide Philosophico (herausgegeben vonLucas Jennis, 1625)

Eine Synthese antiker und christlicher Traditionen ist in den Ansichten der mittelalterlichen Gelehrten über den Drachen zu beobachten. BereitsPlinius der Ältere schrieb Teilen des Drachenkörpers eine medizinische Wirkung zu,Solinus,Isidor,Cassiodor und andere ordneten die Bestie in das Tierreich ein. Die mittelalterlichen Naturforscher waren, angesichts der Fülle biblischer Belegstellen, erst recht von der realen Existenz der Untiere überzeugt. „Mit Ausnahme seines Fettes ist nichts von seinem Fleische und den Knochen für Heilzwecke verwendbar“, schriebHildegard von Bingen in ihrer Naturlehre. Von Drachen wurde geglaubt, dass sie etwa aus den Leibern erschlagener Menschen auf Schlachtfeldern entstehen konnten, ähnlich wie etwa Maden aus Tierkadavern „entstehen“.[19]

Detaillierte Systematiken der verschiedenen Drachenarten stellten die Forscher der Frühen Neuzeit auf:Conrad Gessner in seinemSchlangenbuch von 1587,Athanasius Kircher imMundus Subterraneus von 1665 oderUlisse Aldrovandi in dem WerkSerpentum et Draconum historia von 1640. Bis weit in die Neuzeit blieben Drachen ein Teil der belebten Natur, für deren Existenz es auch scheinbar Beweise gab. Für frühe naturwissenschaftliche Sammlungen undNaturalienkabinette erwarben die Gelehrten Fundstücke aus fernen Ländern, die aus getrocknetenRochen, Krokodilen, Fledermäusen und Echsen zusammengestellt waren – im heutigen Sinne Fälschungen, im Verständnis der frühneuzeitlichen Gelehrtenkultur „Rekonstruktionen“, die die Entdeckung eines „echten“ Drachen lediglich vorwegnahmen. NochZedlersUniversal-Lexikon meinte, der Drache sei:

„[…] eine ungeheure grosse Schlange, die sich in abgelegenen Wüsteneyen, Bergen und Stein-Klüfften aufzuhalten pfleget, und Menschen und Vieh grossen Schaden zufüget. Man findet ihrer vielerley Gestalten und Arten; denn etliche sind geflügelt, andere nicht; etliche haben zwey, andere vier Füsse, Kopff und Schwantz aber ist Schlangen-Art.“

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste[20]

Erst die modernen Naturwissenschaften im 17. Jahrhundert verwarfen die meisten dieser Vorstellungen, es gab aber auch früh schon kritische Stimmen. BereitsBernhard von Clairvaux lehnte es ab, an Drachen zu glauben, undAlbertus Magnus hielt die Berichte über fliegende, feuerspeiende Wesen für Beobachtungen von Kometen. DieAlchemie verwendete den Drachen lediglich als Symbol:Ouroboros, der sich in den eigenen Schwanz beißt und allmählich selbst auffrisst, stand für diePrima materia, den Ausgangsstoff zur Herstellung desSteins der Weisen. Die moderne Zoologie schloss den Drachen seitCarl von Linné aus ihrer Systematik aus, doch außerhalb des streng wissenschaftlichen Diskurses blieb er weitaus hartnäckiger „real“ als viele andere mythologische Wesen. Die Jagd nach Saurier-Drachen (siehe unten) war noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein ernsthaft betriebenes Geschäft.[21]

Märchen und Sagen

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Der Drache ist eines der verbreitetsten Motive im europäischenMärchen.[22] In dem wohl häufigsten Typ von Drachenmärchen, dem „Drachentöter“ (AaTh 300), tritt das Ungetüm als übernatürlicher Gegner auf. AlsHeld stellt sich ihm oft ein einfacher Mann entgegen: Der Sieger über die Bestie kann ein Schneider, ein Sterngucker oder ein Dieb sein. Entsprechend ist der Sieg nicht immer mit Waffengewalt zu gewinnen, sondern bedarf einer List oder eines Zaubers. Als Helfer treten wohlgesinnte Tiere oder kluge Menschen auf. Mit dem Mythos und der Heldensage ist das Märchen eng verwandt, was in den Drachenmärchen besonders deutlich zum Vorschein kommt. Die Motive stimmen bis in die Details überein: Oft muss eine Jungfrau gerettet, ein Schatz gewonnen oder die Drachenzunge herausgeschnitten werden, damit der Held einen Beweis erhält, dass er selbst und nicht ein Nebenbuhler das Untier erlegt hat.

Neben dem Drachentöter gibt es noch eine Reihe weiterer Märchentypen, in denen der Drache eine Rolle spielt. Weit verbreitet ist die Erzählung vomTiergemahl: Der Held ist hier in ein Tier, oft einen Drachen, verwandelt. Die Braut muss den Zauber brechen und den Helden durch Liebe und Standhaftigkeit erlösen. Die Vermischung von Drachen und Menschen tritt in osteuropäischen Märchen häufiger auf. Derslawische Drache ist zuweilen ein halbmenschlicher Held, der reiten kann und mit ritterlichen Waffen kämpft, und der nur noch durch seine Flügel als Drache erkennbar ist.

Bei den Drachensagen sind zwei Typen zu unterscheiden. Zum einenätiologische Erzählungen, die schildern, wie ein Ort zu seinem Namen kam; zu diesen gehört die Geschichte vonTarasque, auf den die südfranzösische StadtTarascon ihren Namen zurückführt, oder die Sage vomWawel-Drachen, nach dem der Wawel-Hügel inKrakau benannt ist. Der zweite Typus sind Erklärungssagen, die besondere Naturerscheinungen (zum Beispiel „Fußabdrücke“ im Fels) der Einwirkung von Drachen zuschreiben. Im Bereich der Sage sind die „Augenzeugenberichte“ angesiedelt, die beispielsweise den alpenländischenTatzelwurm bekannt gemacht haben – noch den Chronisten derRenaissance galt der Alpendrache, dem viele Alpenbewohner begegnet sein wollten, als real existierendes Tier. Die europäischen Drachensagen zeichnen sich gegenüber dem Märchen allgemein durch eine größere Realitätsnähe aus. Ort und Zeit des Geschehens sind immer angegeben: Die lokalen Drachengeschichten konservieren den Stolz der Bewohner, etwas „Besonderes“ zu sein. Und es gibt nicht immer einHappy End. Der Sieg über den Drachen kann den Helden auch das Leben kosten.[23]

Es gibt zahlreiche Volkserzählungen über denlettischen Hausdrachen (Puhkis),[24] von dem es heißt, dass man sich, um mit ihm zu paktieren, dem Teufel verschreiben muss. Puhkis ist kein großes mythisches Ungeheuer, sondern erscheint als böses übernatürliches Wesen im Alltag der Menschen. Vom gekochten Essen sollte dem Drachen etwas abgegeben werden, aber selbst, wenn er jemandem hilft, tut er dies stets mit unredlichen Mitteln.[25]

Siehe auch:Cuélebre

Ostasien

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Einer der Drachen auf der Neun-Drachen-Wand imBeihai-Park in Peking (glasierte Kacheln, 1756)
Indonesisches Fahrrad in Drachenform (2004)

Die ältesten ostasiatischen Darstellungen drachenähnlicher Mischwesen stammen aus dem chinesischen Raum. Dieneolithischen Kulturen amGelben Fluss hinterließen Objekte aus Muscheln und Jade, die Schlangen mit Schweinen und anderen Tieren kombinieren. Am bekanntesten hierbei sind die Jade-Artefakte derHongshan-Kultur (circa 4700–2900 v. Chr.). Sie werden im Chinesischen als „Schweine-Drache“ (zhulong豬龍) bezeichnet.[26] Ab derShang-Dynastie (15. bis 11. Jahrhundert v. Chr.) symbolisierte der Drache die königliche Macht, und dieHan-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) legte seine Form fest. Der chinesische DracheLong ist der wichtigste Ursprung fernöstlicher Drachenvorstellungen: Seit derSong-Dynastie (10. Jahrhundert) übernahm derBuddhismus das Mischwesen und verbreitete es im gesamten ostasiatischen Raum.

Hauptartikel:Long (Mythologie)

Der chinesische Drache hat (nach Michael Witzel erst in jüngerer Zeit) eine positivere Bedeutung als sein westliches Gegenstück. Er steht für den Frühling, das Wasser und den Regen. Da er die Merkmale von neun verschiedenen Tieren in sich vereint, ist er nach chinesischer Zahlenmystik demYang, dem aktiven Prinzip, zugeordnet. Ferner vertritt er eine der fünf traditionellen Arten von Lebewesen, die Schuppentiere, und imchinesischen Tierkreis ist er das fünfte unter zwölf Tieren. Zusammen mit dem Phönix(fenghuang), der Schildkröte(gui) und dem Einhorn(qilin) zählt der chinesische Drache zu den mythischen „vier Wundertieren“(siling),[27] die dem chinesischen Welt-SchöpferPangu halfen.

Der Drache der chinesischen Volkserzählungen besitztmagische Fähigkeiten und ist überaus langlebig: Jahrtausende kann es dauern, bis er seine endgültige Größe erreicht. Als Kaisertier hat er fünf Klauen und ist von gelber Farbe, ansonsten hat er nur vier Klauen, wie zum Beispiel in derFlagge Bhutans. Das Duo Drache undPhönix repräsentiert seit derZeit der streitenden Reiche den Kaiser und die Kaiserin. Dem gebieterischen und beschützenden Drachen der Mythologie steht aber auch der unheilbringende Drache der chinesischen Volksmärchen gegenüber. So ist der Drache in China kein durchweg positives, sondern ein ambivalentes Wesen.

Der Drache spielt eine große Rolle in der chinesischen Kunst und Kultur: Es gibt Skulpturen ausGranit, Holz oderJade, Tuschezeichnungen, Lackarbeiten, Stickerei, Porzellan- und Keramikfiguren. Drachenmythen und Rituale sind schriftlich bereits imI-Ging-Buch aus dem 11. Jahrhundert v. Chr. überliefert, und dieFrühlings- und Herbstannalen schildern Drachenzeremonien, die Regen herbeirufen sollten. Auf die Prä-Han-Zeit geht dasDrachenbootfest in seiner heutigen Form zurück, Drachentänze und Prozessionen gehören auch zumchinesischen Neujahrsfest und zumLaternenfest. DasFeng Shui berücksichtigt den Drachen beim Häuserbau, Gartengestaltung und Landschaftsplanung, und die chinesische Medizin kennt Rezepte aus Drachenknochen, -zähnen oder Drachenspeichel; Ausgangsstoffe dafür sind zum BeispielFossilien oderReptilienhäute.

Hauptartikel:Druk (Mythologie)

Der thailändischeMangkon, die Drachen inTibet,Vietnam,Korea,Bhutan oderJapan haben chinesische Wurzeln, die sich mit lokalen Traditionen vermischt haben. Einige Elemente fernöstlicher Drachenkulte lassen daneben auch Parallelen mit denNagas erkennen, den Schlangengottheiten derindischen Mythologie. So verfügen die Drachen aus japanischen und koreanischen Mythen oft über eine Fähigkeit zurMetamorphose: Sie können sich in Menschen verwandeln, und Menschen können als Drachen wiedergeboren werden. Die Hochachtung vor den Herrschern über das Wasser brachte es mit sich, dass derTennō eine Abstammung vom DrachenkönigRyūjin für sich in Anspruch nahm. Ebenso führten die koreanischen Könige ihre Ahnenreihe auf Drachengottheiten zurück. Eine besonders starke lokale Überlieferung hat das Drachenbild inIndonesien geprägt: hier ist das Fabelwesen im Gegensatz zu China weiblich und beschützt die Felder zur Erntezeit vor Mäusen. Über Kinderwiegen werden Drachenbilder aufgehängt, um dem Nachwuchs einen ruhigen Schlaf zu sichern.[28]

Amerika

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Der Gott Quetzalcoatl als gefiederte Schlange imaztekischenCodex Telleriano-Remensis (16. Jahrhundert)

Mischwesen mit Schlangenanteilen sind auch den Mythologien Süd-, Mittel- und Nordamerikas nicht fremd. Am bekanntesten ist dieAmphithere oder gefiederte Schlange, eine Erscheinungsform, die beispielsweise der mesoamerikanische GottQuetzalcoatl annimmt, doch es gibt auch andere Typen. In Nord- und Südamerika ist die doppelköpfige Schlange verbreitet; neben den beiden Köpfen – an jedem Ende einer – trägt sie zuweilen auch in der Mitte einen dritten, menschlichen Kopf.Chile kannte die Fuchs-Schlange „guruvilu“, dieAndenbewohner „amaro“, eine Mischung aus Schlange und einem katzenartigen Raubtier. RegengottTlaloc konnte die Gestalt eines Mischwesens aus Schlange und Jaguar annehmen, und auch das Feuerelement ist im Schlangenkult Amerikas vertreten: Die FeuerschlangeXiuhcoatl war bei denAzteken für Dürre und Missernten verantwortlich. Detailuntersuchungen widmeten sich insbesondere den Göttern und Fabelwesen derOlmeken. Ein Mischwesen mit Anteilen von Kaiman, Igel, Jaguar, Mensch und Schlange findet sich in großer Zahl auf Steinmonumenten und Keramik, die beispielsweise inSan Lorenzo Tenochtitlan,Las Bocas undTlapacoya gefunden wurden. Eine Einordnung dieses Wesens in einen mythologischen Zusammenhang ist jedoch unmöglich, da Schriftzeugnisse fehlen. Die amerikanischen und die ostasiatischen Drachendarstellungen zeigen viele Ähnlichkeiten. Das Drachenmotiv diente daher auch als Argumentationshilfe für Versuche, transpazifische Beziehungen zwischen China und dem präkolumbianischen Amerika zu finden. Einen allgemein anerkannten Beleg für diese These gibt es jedoch bisher nicht.[29]

Islam

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Der persische GroßkönigBahrām Gūr kämpft mit einem Drachen (Miniatur ausSchāhnāme, dem „Buch der Könige“, 1371 n. Chr.)

Arabische Wörterbücher bezeichnen den Drachen alstinnīn (تنين) oderṯuʿbān (ثعبان), die gängige persische Bezeichnung istAždahā (اژدها). Er ist im allgemeinen Land-, oft Höhlenbewohner, und er verkörpert wie der westliche Drache das Böse. Die Bilder von Drachen in der islamischen Kultur vereinen westliche und östliche Elemente zu einem eigenständigen Stil. In ihnen ist vorislamisch-persischer, indischer, griechischer, jüdischer und chinesischer Einfluss spürbar.

In der mittelalterlichen arabischen Welt ist der Drache ein verbreitetesastronomisches undastrologisches Symbol. In Schlangengestalt erscheint er bereits imKitāb Suwar al-Kawākib ath-Thābita („Buch von der Gestalt der Fixsterne“, um 1000 n. Chr.), woAbd ar-Rahman as-Sufi das gleichnamigeSternbild illustriert. Auf die indischenNagas geht die Vorstellung zurück, ein riesiger Drache lagere am Himmel, wo sein Kopf und Schwanz den oberen und unterenKnotenpunkt des Mondes bilden. Der Himmelsdrache wurde für Sonnen- und Mondfinsternisse sowie Kometen verantwortlich gemacht.

Trotz der vorwiegend „westlichen“ Ausrichtung auf den Typ des unheilvollen Drachen zeigen islamische Bilder seit dermongolischen Expansion im 13. Jahrhundert unverkennbar chinesischen Einfluss. Der Drache, der Schwertgriffe, Bucheinbände, Teppiche und Porzellan verziert, ist eine lange, wellenförmige Kreatur mit Fühlern und Backenbart. Miniaturen in Manuskripten des 14. bis 17. Jahrhunderts aus Persien, Türkei und demMogulreich liefern zahlreiche Beispiele dieses Typs.

In der islamischen Literatur überwiegt der traditionelle Drachenkampf. Viele Drachengeschichten überliefertSchāhnāme, das Buch der Könige, das um das Jahr 1000 entstand. Als Drachentöter treten mythische Helden und historische Persönlichkeiten auf: Der legendäre HeldRostam, GroßkönigBahram Gur oderAlexander der Große. Eine der Hauptfiguren des Schāhnāme ist der mythische DrachenkönigZahhak oderDhohhak, der vom Helden Firaidun nach tausendjähriger Herrschaft besiegt wird. Die persischen Geschichten wurzeln in Mythen derVeda- undAvesta-Zeit, haben aber eine starke historische Komponente. Sie beziehen sich auf den Kampf gegen Fremdherrschaft und zeitgenössische religiöse Auseinandersetzungen. Ein ganz anderer Typus des Drachen findet sich in denQisas al-anbiyāʾ („Prophetenerzählungen“). Bei dem Propheten handelt es sich umMose; die Bestie ist sein Stab. Wird der Stab auf den Boden geworfen, verwandelt er sich in einen Drachen und hilft dem Propheten im Kampf gegen allerlei Gegner. Das Untier ist in den Qisas eine furchterregende Hilfskraft auf der richtigen Seite.[30]

Drachen in der Moderne

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Drachen und Saurier

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Megalosaurus-Modell im LondonerCrystal-Palace-Park (Benjamin Waterhouse Hawkins, 1854)

Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die neue Wissenschaft derPaläontologie dieSaurier entdeckte, erhielt der Drachenmythos eine neue Facette. Christen erklärten sich die fossilen Funde als Überrestevorsintflutlicher Tiere, die auf derArche keinen Platz gefunden hätten. Doch auch die tatsächliche Existenz der riesigen Ungeheuer, von denen die Bibel spricht, schien bewiesen. 1840 erschienThe book of the great sea Dragons. Sein Autor, der Fossiliensammler Thomas Hawkins, setzte die biblischen Meeresdrachen mit demIchthyosaurus und demPlesiosaurus gleich; das Vorbild für den geflügelten Drachen fand er imPterodaktylus. Wenn aber die Saurier lange genug überlebt haben, um als Drachen Eingang in mythische Erzählungen zu finden, dann könnten sie in der Gegenwart immer noch existieren, so der folgerichtige Schluss. Die Suche nachrezenten Riesenechsen wurde im 19. und frühen 20. Jahrhundert zum ernsthaften Geschäft, beflügelt nicht zuletzt durch den großen Erfolg vonArthur Conan Doyles RomanThe Lost World von 1912.

Während die Paläontologie also dazu beitrug, den Drachenglauben zu festigen und in die Moderne zu übertragen, wirkte der alte Mythos auch in die umgekehrte Richtung. Die frühen Modelle und Illustrationen der Saurier, allen voran die populären Darstellungen des BritenBenjamin Waterhouse Hawkins, waren ebenso wie die heutigen auf Interpretationen der Funde angewiesen, und die traditionelle Vorstellung des Drachen ging in diese Deutungen ein. So soll Hawkins für seine Rekonstruktion eines Flugsauriers eigens den 1847 ausgegrabenenPterodactylus giganteus ausgewählt haben, der mit einer Flügelweite von 4,90 Metern der Drachenvorstellung nahekam. Der damals bekanntere, bereits vonGeorges Cuvier beschriebene Pterodactylus war dagegen kaum größer als ein Spatz.[31]

ImStadtmuseum Jena wird in Zusammenhang mit denSieben Wundern eindraco ausgestellt.

Drache als Sandskulptur am Strand vonCorralejo,Fuerteventura

Fantasykultur

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Fantasydrachen auf einemkroatischenGraffito (2008)

Die Figur des Drachen erlebt in derFantasy­kultur eine Renaissance.J. R. R. Tolkien benutzte für seinenSmaug das traditionelle Motiv des Schatzhüters, und auch in neueren Fantasyromanen undRollenspielen,Comics,Filmen undMusicals nehmen die Autoren Anleihen bei Märchen, Heldenepen und Volksballaden. Die traditionelle Bedeutung des Drachen wird jedoch häufig aufgebrochen. Fantasydrachen sind nicht einheitlich „gut“ oder „böse“. In einigen Rollenspielen – beispielsweiseDungeons and Dragons – nehmen Drachen beide Seiten ein. In anderen – wieGothic II, BethesdasSkyrim oderGuild Wars 2 – muss man die Drachen töten, um die Welt zu retten oder ein Unglück abzuwenden. InAnne McCaffreys Science-Fiction-Romanen kämpfen sie gar an der Seite von Menschen gegen gemeinsame Feinde. Drachen in der Fantasykultur verfügen meistens über Eigenschaften wie Echsenähnlichkeit, Flugfähigkeit, Feueratem oder ähnliche Fähigkeiten, Größe, Intelligenz undmagische Begabung. Grundsätzlich sind sie mit etwas Magischem verbunden, einer Aufgabe oder einer Geschichte, und oft besitzen sieWeisheit. Die düstere Ästhetik der Fantasybilder enthält auch ein Element der Faszination: Fantasydrachen sind gleichzeitig schrecklich und schön, edel und furchterregend. Auffallend ist, dass in den meisten Spielen der Drache zu bekämpfen oder zu finden ist, aber selten, wie inSpyro, selbst zu spielen. Als neueres Element zu den überlieferten Bedeutungsmöglichkeiten des Drachen tritt der „freundliche Drache“ auf. Dabei werden Drachen als Stilmittel genutzt, um den guten Kern im Bösen oder äußerlich Gewaltigen darzustellen; Beispiele hierfür sind etwaEragon,Dragonheart oderDrachenzähmen leicht gemacht.[32]

Kinderliteratur und Zeichentrickserien

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Endgültig in sein Gegenteil verkehrt wird das Drachensymbol in modernen Kinderbüchern: Hier ist der Drache ein niedliches, freundliches und zahmes Wesen. Den Anfang machte bereits der britische SchriftstellerKenneth Grahame mit seinem WerkDer Drache, der nicht kämpfen wollte von 1898, einem Antikriegsbuch, das alte Feindbilder aufbrechen und der positiven Einstellung zu Krieg und Gewalt etwas entgegensetzen wollte. In deutschsprachiger Kinderliteratur wurde die Figur erst nach demZweiten Weltkrieg populär. Einer der Vorreiter der Drachenwelle warMichael Ende: In seinerJim-Knopf-Reihe von 1960 bis 1962 tritt der hilfsbereite Halbdrache Nepomuk noch neben stinkenden, lauten „echten“ Drachen auf.

Ab den 1970ern erschienen zahllose Drachenbücher und Zeichentrickfilme. Surrealistisch wirken die anfangs degenerierten Wiener Drachen Martin und Georg inHelmut Zenkers Kinderromanen vom Drachen Martin. Bekannt sind auchMax Kruses HalbdinosaurierUrmel aus dem Eis,Peter Maffays grünerTabaluga, die Drachen des ÖsterreichersFranz Sales Sklenitzka oder der kleineGrisu, der eigentlich Feuerwehrmann werden will und doch zuweilen ungewollt seine Umgebung in Brand steckt. „Die kleinen Lerndrachen“ sind die Namensgeber einer Reihe von Lernbüchern aus demErnst Klett Verlag.[33] Weite Verbreitung finden auch die Geschichten aus der Reihe „Der kleine Drache Kokosnuss“ vonIngo Siegner. Die Fabelwesen in den Kinderbüchern haben nun gar keine negativen Eigenschaften mehr; sie sind durch und durch lieb und tun keiner Fliege etwas zuleide, außer aus Versehen. An der Entschärfung der alten Schreckbilder wird durchaus auch Kritik geübt. Das alte Sinnbild des Teufels würde so seiner Funktion beraubt, bei der Bewältigung des Bösen in der Wirklichkeit zu helfen.[34]

Abbildung von Drachen an einem Karneval inČakovec (2018)

Moderne Symbolik und Werbung

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Kohlebügeleisen mit Drachenkopf

DieSymbolkraft des Drachen ist in der Gegenwart ungebrochen, trotz der Vielfalt an Typen und Bedeutungsnuancen, die sich in der jahrtausendelangen Entwicklung des Mythos herausgebildet haben. Als beinahe weltweit bekanntes Fabelwesen mit hohemWiedererkennungswert wird er in der Werbebranche alsMarkenzeichen genutzt. Einigen Städten, Ländern und Fußballvereinen dient derDrache als Wappentier, einigen Vereinen, Clubs und Institutionen alsAbzeichen. Von den traditionellen Bedeutungen ist im modernen Zusammenhang das Element der Kraft undStärke ausschlaggebend. Auf Produkten ausWales wirbt ein roter Drache mit dem Stolz auf das alte Nationalsymbol, und für die MachtChinas ist der Drache eine allgemein verständlicheMetapher.

Die Bösartigkeit hat der Drache auch in den westlichen Industrieländern weitgehend eingebüßt. Der Bedeutungswandel erklärt sich einerseits mit dem Einfluss der Fantasykultur und der Kinderliteratur. Das Drachenlogo eines Hustenbonbons etwa zeigt ein possierliches buntes Tierchen, das lächelnd eine Frucht anbietet. Andererseits sind im globalenMarketing spezifische Anforderungen zu erfüllen.Werbekampagnen, in denen böse Drachen auftreten, sind im weltweiten Maßstab nicht durchsetzbar. So musste 2004 der SportartikelherstellerNike eine Kampagne in China abbrechen, in der BasketballstarLeBron James als Drachenkämpfer auftrat. Der Sieg über Chinas Nationalsymbol wurde dort als Provokation empfunden.[35]

Die Schornsteine von Kohlebügeleisen, die die giftigen Abgase der brennenden Holzkohle von der Büglerin wegleiten, wurden ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gerne in Form eines Drachenkopfs gestaltet.

Erklärungen

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Naturgeschichtliche Ursprungshypothesen

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Eine Reihe von Theorien versucht, die Entstehung der Drachenfigur auf reale Naturerscheinungen zurückzuführen. Obwohl in seriöser Forschung schon früh abgelehnt, wird bis heute in pseudo- und populärwissenschaftlichen Darstellungen die Frage erörtert, ob und unter welchen Umständen bei Menschen eine Erinnerung an lebendeSaurier entstanden sein könnte. Auch heutige Tierarten wie der indonesischeKomodowaran oder die ebenfalls südasiatischen Arten desGemeinen Flugdrachen und derKragenechse werden als Ursprung des Drachenmythos diskutiert, und die – wissenschaftlich allerdings nicht anerkannte –Kryptozoologie betreibt die Suche nach weiteren, noch unentdeckten Tierarten, die als Vorbilder gedient haben sollen.

Eine andere Hypothese nimmt an, dass der Drachenmythos aufFossilienfunde zurückzuführen sei. Zwar haben in Höhlen gefundene Skelettreste vorzeitlicher Tiere, etwa vonHöhlenbären undWollnashörnern, nachweislich einzelne Drachensagen beeinflusst, den Mythos selbst können die Fossilienfunde aber nicht erklären.

Die moderne Naturwissenschaft beschäftigt sich nicht mehr mit Drachen als möglichen Lebewesen innerhalb derbiologischen Systematik.[36]

Mythologische Deutung

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In denkosmogonischen Mythen Europas und des Vorderen Orients überwiegt die Vorstellung des Drachen als Symbol des Chaos, der Finsternis und der menschenfeindlichen Mächte. Die Mythenforschung des 19. Jahrhunderts setzte den Drachen daher in engen Zusammenhang mit dem Mond; die „Vernichtung“ und das Wiedererscheinen des Mondes spiegele sich im Drachenmythos wider, so die Auffassung des IndologenErnst Siecke. Die Deutung des Drachen als Symbol für den Widerstreit der Naturkräfte, den Wechsel der Jahreszeiten und den Sieg des Sommers über den Winter gehört ebenfalls zu den „lunaren“ Erklärungsversuchen der frühen mythologischen Forschung. Im 20. Jahrhundert erkannte eine neuere Forschergeneration, vertreten zum Beispiel durch den FranzosenGeorges Dumézil, den NiederländerJan de Vries und den RumänenMircea Eliade, im Drachenkampf eine Parallele zu denInitiationsriten. Der Kampf wird in dieser Erklärung der Initiationsprüfung gleichgesetzt: So wie der Held den Drachen besiegen muss, so muss der Initiand eine Prüfung bestehen, um in eine neue Stufe seines Lebenszyklus eintreten zu können. Die Begegnung mit einem bedrohlichen Wesen, ein rituelles Verschlungenwerden und eine anschließende „Wiedergeburt“ sind häufige Bestandteile von Initiationsritualen. De Vries sah darüber hinaus im Drachenkampf einen Widerhall derSchöpfungstat. Ebenso wie die Initiation sei der Kampf mit der Bestie eine Nachahmung der Schöpfungsereignisse. Der Kampf ist es, der den Drachen am deutlichsten von der mythischen Schlange unterscheidet. Im Gegensatz zu ihr vereint das Mischwesen in sich die gefährlichsten Merkmale verschiedener Tiere und menschenfeindlichen Elemente. Der Drache wird damit zum perfekten Gegner.

Calvert Watkins beschreibt den Drachenkampf als Bestandteil einer „indo-europäischen Poetik“.[37]

Die Drachenvorstellung Ostasiens war in sehr früher Zeit möglicherweise mit demTotemismus verbunden, wobei der Drache ein Kompositum verschiedener Totemtiere darstellen soll. In Fernost wurde er einerseits zum Symbol der kaiserlichen Herrschaft, andererseits zu einer Wassergottheit. Zeremonien, bei denen Drachen um Regen angefleht werden, weisen ihn geradezu als Regengott aus; wie das Rind steht der Drache im Zusammenhang mit einemFruchtbarkeitskult. Die Verbindung mit dem Wasser ist allen Drachenmythen gemeinsam. Eine Synthese „westlicher“ und „östlicher“ Vorstellungen stellt Rüdiger Vossen vor: Die Wunschbilder „Bändigung des Wassers, Bitten um ausreichenden Regen und um Fruchtbarkeit für Felder und Menschen“ sind nach seiner Auffassung Bindeglieder der Drachenmythen verschiedener Kulturen.[38]

Psychoanalytische Deutung

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Drachenfigur mit weiblichen Brüsten in St. Michael in München.
Drachenfigur mit weiblichen Brüsten inSt. Michael inMünchen.

In der vonCarl Gustav Jung (1875–1961) gegründetenAnalytischen Psychologie gilt der Drache als Ausprägung des negativen Aspekts des sogenanntenMutterarchetyps. Er symbolisiert den Aspekt der zerstörenden und verschlingenden Mutter. Soweit der Drache erlegt werden muss, um die Hand einer Prinzessin zu gewinnen, wird er auch als Form desSchattenarchetyps interpretiert, der die in der Prinzessin personifizierteAnima gefangen hält. Der Schattenarchetyp steht für die negativen, sozial unerwünschten und daher unterdrückten Züge der Persönlichkeit, für jenen Teil des „Ich“, der wegen gesellschaftsfeindlicher Tendenzen in das Unbewusste abgeschoben wird. Die Anima, für Jung der „Archetyp des Lebens“ schlechthin, ist eine Qualität im Unbewussten des Mannes, eine „weibliche Seite“ in seinem psychischen Apparat. Nach dieser Ansicht symbolisiert der Drachenkampf also die Auseinandersetzung zwischen zwei Teilen der Persönlichkeit des Mannes.

Andere tiefenpsychologische und psychoanalytische Deutungen sehen im Drachen eine Verkörperung der feindlichen Kräfte, die dasSelbst an seiner Befreiung hindern; eineImago des übermächtigen Vaters, ein Symbol von Macht und Herrschaft und eine Sanktionsfigur vonTabus. Der Drachenkampf ist in psychoanalytischer Sicht ein Symbol für den Kampf mit dem Bösen in und außerhalb der eigenen Person.[39]

Philatelistisches

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Mit demErstausgabetag 5. Mai 2022 gab die Deutsche Post AG in der SerieEuropa Märchen – Mythen und Sagen ein Postwertzeichen imNennwert von 85 Eurocent mit dem Motiv eines Drachen heraus. Der Entwurf stammt vom Grafiker Frank Philippin aus Aschaffenburg.

Siehe auch

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Literatur

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  • Eintrag:Drache. In:Lexikon des Mittelalters. Band 3, Artemis, München/Zürich 1986,ISBN 3-7608-8903-4, Spalte 1339–1346 (verschiedene Autoren).
  • Ulyssis Aldrovandi:Serpentum, et draconum historiae libri duo. Ferronio, Bologna 1640 (italienisch).
  • Ditte Bandini, Giovanni Bandini:Das Drachenbuch. Sinnbilder – Mythen – Erscheinungsformen. Marix, Wiesbaden 2005,ISBN 3-86539-023-4 (ethnologisch-populärwissenschaftliche Darstellung von Drachenmythen von der Antike bis zur Moderne).
  • Wilhelm Bölsche:Drachen. Sage und Naturwissenschaft. Eine volkstümliche Darstellung. Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde, Stuttgart 1929 (Volltext mit Illustrationen imProjekt Gutenberg-DE).
  • Sheila R. Canby:Drachen. In: John Cherry (Hrsg.):Fabeltiere. Von Drachen, Einhörnern und anderen mythischen Wesen. Reclam, Stuttgart 1997,ISBN 3-15-010429-7, S. 19–67 (Abhandlung über Drachenmotive in Kunst und Literatur).
  • Sigrid Früh (Hrsg.):Märchen vom Drachen. Fischer, Frankfurt am Main 1993,ISBN 3-596-11380-6 (Sammlung von Drachenmärchen aus Frankreich, Irland, Schottland, Dänemark, Deutschland, Serbien, Siebenbürgen, Russland und der Schweiz, mit Nachwort der Herausgeberin).
  • Joachim Gierlichs:Drache, Phönix, Doppeladler. Fabelwesen in der islamischen Kunst (=Bilderheft der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Heft 75–76). Gebrüder Mann, Berlin 1993.
  • Zeev Gourarier, Philippe Hoch, Patrick Absalon (Hrsg.):Drachen. Im zoologischen Garten der Mythologie. Editions serpenoise, Metz 2005,ISBN 2-87692-674-1 (Begleitbuch zur AusstellungDrachen des Conseil general de la Moselle und des Museum national d’histoire naturelle in derBurg Malbrouck, 16. April bis 31. Oktober 2005, und imNationalmuseum für Naturgeschichte Paris 2006).
  • Wolfgang Hierse:Das Ausschneiden der Drachenzunge und der Roman von Tristan. Tübingen 1969 (Doktorarbeit).
  • Claude Lecouteux:Der Drache. In:Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. Band 108, 1979, S. 13–31.
  • Balaji Mundkur:The Cult of the Serpent. An Interdisciplinary Survey of Its Manifestations and Origins. Suny, New York 1983 (englisch).
  • Reinhold Merkelbach:Drache. In:Theodor Klauser (Hrsg.):Reallexikon für Antike und Christentum. Band 4. Anton Hiersemann, Stuttgart 1959, S. 226–250.
  • Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, de Gruyter, Berlin/New York 1981,ISBN 3-11-008201-2, S. 788–820.
  • Bernd Schmelz, Rüdiger Vossen (Hrsg.):Auf Drachenspuren. Ein Buch zum Drachenprojekt des Hamburgischen Museums für Völkerkunde. Holos, Bonn 1995,ISBN 3-86097-453-X.
  • Hans Schöpf:Fabeltiere. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 1988,ISBN 3-201-01436-2 (historische Darstellung mit Schwerpunkt auf Sage, Märchen und Volksglauben).
  • Jacqueline Simpson:Fifty British Dragon Tales. An Analysis. In:Folklore. Band 89, Nr. 1, 1978, S. 79–93 (englisch).
  • Jacqueline Simpson:British Dragons. Folklore Society, 2001,ISBN 1-84022-507-6 (englisch; erstveröffentlicht 1980).
  • Cornelius Steckner:Phantastische Belege oder phantastische Lebensräume? Fabelwesen in frühneuzeitlichen Naturalienkabinetten und Museen. In: Hans-Konrad Schmutz:Phantastische Lebensräume, Phantome und Phantasmen. Basilisken, Marburg an der Lahn 1997,ISBN 3-925347-45-3, S. 33–76.
  • Sandra Unerman:Dragons in Twentieth-Century Fiction. In:Folklore. Band 113, Nr. 1, 2002, S. 94–101 (englisch).
  • Elizabeth Douglas Van Buren:The Dragon in Ancient Mesopotamia. In:Orientalia. Band 15, 1946, S. 1–45 (englisch).
  • Marinus Willem de Visser:The dragon in China and Japan. Müller, Amsterdam 1913 (englisch;online auf archive.org).
  • Florence McCulloch:Medieval Latin and French Bestiaries (University of North Carolina Studies in the romance language and literatures, Number 33), The University of North Carolina Press, Chapel Hill 1960, S. 112f.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 21. Oktober 2019. 
  2. Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981,ISBN 3-11-008201-2, S. 788–789.
  3. abHans Schöpf:Fabeltiere. 1988, S. 27–64; Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 790; Sheila R. Canby:Drachen. S. 42–46. John Cherry:Fabeltiere. S. 36–37.
  4. Eintrag:Drache. In:Lexikon des Mittelalters. Band 3, Spalte 1345.
  5. Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 810–811.
  6. Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 809–812; Eintrag:Drache. In:Lexikon des Mittelalters. Band 3, Salte 1339–1346; Sheila R. Canby:Drachen. In: John Cherry:Fabeltiere. S. 33–42.
  7. Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 791–794.
  8. Rudolf Simek:Mittelerde – Tolkien und die germanische Mythologie. Drache und Drachenhort. Beck, München 2005,ISBN 3-406-52837-6, S. 133–139.
  9. E. J. Michael Witzel: E. J. Michael Witzel:The Origins of the World’s Mythologies. Oxford University Press, 2011, S. 148 ff.
  10. Julien D'Huy:Le motif du dragon serait paléolithique: mythologie et archéologie. Hrsg.: Bulletin Préhistoire du Sud-Ouest.Band 21,Nr. 2, 2013,S. 195–215. 
  11. Walther Heissig:Westliche Motivparallelenin zentralasiatischen Epen. Bayer. Akademie der Wissenschaften, Philolog.-Histor. Klasse, Sitzungsberichte 1983, H. 2, München 1983, S. 9 ff.
  12. Keš-Tempel-Hymne. Zeile 78 mit Erwähnung eines Drachen in Keilschrift (um 2600 v. Chr.;englische Übersetzung).
  13. abChristoph Uehlinger:Drachen und Drachenkämpfe im Alten Vorderen Orient und in der Bibel. In:Auf Drachenspuren. 1995, S. 55–101; Franciscus Antonius Maria Wiggermann:Mischwesen. A. In:Dietz-Otto Edzard u. a.:Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Band 8, de Gruyter, Berlin 1997,ISBN 3-11-014809-9, S. 222–245 (englisch;Teilansichten in der Google-Buchsuche).
  14. Arpine Khatchadourian:David of Sassoun: An Introduction to the Study of the Armenian Epic. Eugene OR, 2016, S. 19 ff.
  15. Patrick Absalon:Ladon, Hydra und Python: Drachen und Riesenschlangen der griechischen Mythologie (und ihre Nachkommen in der Kunst). In: Drachen. Im zoologischen Garten der Mythologie, S. 37–58. Markus Jöckel:Woher kommt das Wort Drache? In:Auf Drachenspuren, S. 25–31.
  16. Jo Farb Hernandez:Forms of tradition in contemporary Spain. University Press of Mississippi, 2005, ohne Seitenzahlen.
  17. Vgl. zumParzival auch Arthur T. Hatto:Herzeloyde’s Dragon Dream. In:German life and letters. Band 22, 1968/1969, S. 16–31; und Rudolf Roßkopf:Der Traum Herzeloydes und der rote Ritter (=Göppinger Arbeiten zur Germanistik. Band 89). Göppingen 1972.
  18. Jean-Pierre Mohen:Drachen, Dämonen und Dreki. In:Drachen. Im zoologischen Garten der Mythologie. S. 63–68; Ludwig Rohner:Drachenheilige. In:Auf Drachenspuren. S. 147–157; Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 795–797; Eintrag:Drache. In:Lexikon des Mittelalters. Band 3, Spalte 1339–1346; Eintrag:Drache. In:Lexikon der germanischen Mythologie. 2. Auflage. Kröner, Stuttgart 1995, S. 75–76.
  19. Jacqueline Simpson:British Dragons. The Folklore Society, 2001,ISBN 1-84022-507-6, S. 44.
  20. Drache. In:Johann Heinrich Zedler:Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 7, Leipzig 1734, Sp. 1374.
  21. Ditte Bandini, Giovanni Bandini:Das Drachenbuch. Sinnbilder – Mythen – Erscheinungsformen. Marix, Wiesbaden 2005, S. 185–189; Ludwig Rohner:Der Kampf um den Drachen. Hypothesen und Spekulationen in der Drakologie. In:Auf Drachenspuren. S. 158–167; Cornelius Steckner:Phantastische Belege oder Phantastische Lebensräume? S. 51–63.
  22. Vgl. auch Lambertus Okken:Zur Stammesgeschichte des europäischen Märchendrachen. In:Fabula. Band 26, 1985, S. 80–97.
  23. Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 798–805; Sigrid Früh:Der Drache im Märchen. In:Auf Drachenspuren. S. 168–173; Sigrid Früh:Märchen vom Drachen. S. 129–140; Jacqueline Simpson:Fifty British Dragon Tales. An Analysis. S. 79–93 (englisch).
  24. Vgl. Robert Auning:Ueber den lettischen Drachen-Mythus (Puhķis). Ein Beitrag zur lettischen Mythologie. J.F. Steffenhagen & Sohn, Mitau 1892 (Digitalisat der SLUB Dresden)
  25. Andrejs Johansons:Der Kesselhaken im Volksglauben der Letten. In:Zeitschrift für Ethnologie, Band 87, Heft 1, 1962, S. 63–76, hier S. 64
  26. Elizabeth Childs-Johnson:Jades of the Hongshan culture: the dragon and fertility cult worship. In:Arts Asiatiques. 46. Jahrgang, 1991,S. 82–95,doi:10.3406/arasi.1991.1303 (englisch). 
  27. Wolfgang Münke:Mythologie der chinesischen Antike. Mit Ausblick auf spätere Entwicklungen. S. 48.
  28. Knut Edl. v. Hofmann:Der Drache in Ostasien: China – Korea – Japan. In:Auf Drachenspuren, S. 32–47. Erna Katwinto und Dani Purwandari:Der Drache in der Mythologie indonesischer Ethnien. In: Drachen. Im zoologischen Garten der Mythologie, S. 151–166. Xiaohong Li:Das Reich des Drachen. Die Entstehung eines Fabelwesens in China. Ebda, S. 167–190. Sheila R. Canby:Drachen. In: John Cherry: Fabeltiere, S. 42–46.
  29. Bernd Schmelz:Drachen in Amerika. In:Auf Drachenspuren, S. 48–54. Balaji Mundkur:The cult of the serpent: an interdisciplinary survey of its manifestations and origins, S. 143.
  30. Hakim Raffat:Der Drache im islamischen Kulturkreis und seine Vorläufer. In:Auf Drachenspuren, S. 119–128. Frank Blis:Drachen in Afrika und im islamischen Vorderen Orient. In:Auf Drachenspuren, S. 129–146. Sheila R. Canby:Drachen. In: John Cherry:Fabeltiere, S. 19–67.
  31. Michael Meurger:Drachen und Saurier. In:Auf Drachenspuren, S. 174–181.
  32. Ditte Bandini, Giovanni Bandini:Das Drachenbuch. Sinnbilder – Mythen – Erscheinungsformen. Marix, Wiesbaden 2005, S. 216–231; Sandra Unerman:Dragons in Twentieth-Century Fiction. S. 94–101.
  33. Übersicht:Die kleinen Lerndrachen. Spielerisch lernen mit Erfolg. (Memento vom 6. August 2014 imInternet Archive) Ernst Klett Verlag, 2013, abgerufen am 20. Januar 2014.
  34. Ditte Bandini, Giovanni Bandini:Das Drachenbuch. Sinnbilder – Mythen – Erscheinungsformen. Marix, Wiesbaden 2005, S. 206–215.
  35. Ditte Bandini, Giovanni Bandini:Das Drachenbuch. Sinnbilder – Mythen – Erscheinungsformen. Marix, Wiesbaden 2005, S. 232–237; Doug Newsom:Bridging the gaps in global communication. Wiley-Blackwell, 2006, S. 128; Hanne Seelmann-Holzmann:Der rote Drache ist kein Schmusetier. Strategien für langfristigen Erfolg in China. Redline Wirtschaft, 2006, S. 101.
  36. Karl Shuker:Drachen. S. 10;Wilhelm Bölsche:Drachen. S. 40 ff.; beschreibt die Saurier-Hypothesen des 19. Jahrhunderts: Wolfgang Hierse:Das Ausschneiden der Drachenzunge. S. 17–22.
  37. Calvert Watkins:How to Kill a Dragon. Aspects of Indo-European Poetics. Oxford University Press, New York 1995
  38. Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 812–813; Elisabeth Grohs:Initiation. In: Hubert Cancik u. a. (Hrsg.):Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. Band 3, Stuttgart 1993, S. 238–249; Knut Edler von Hofmann:Der Drache in Ostasien: China – Korea – Japan. In:Auf Drachenspuren. S. 32–47; Rüdiger Vossen:Drachen und mythische Schlangen im Kulturvergleich. In:Auf Drachenspuren. S. 10–24; Walter Burkert:Mythisches Denken. In: Hans Poser (Hrsg.):Philosophie und Mythos. Ein Kolloquium. Gruyter, Berlin 1979, S. 28.
  39. Lutz Röhrich:Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In:Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 813–815.
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