Dornier Do L II
Dornier Do L II „Delphin III“ | |
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Typ | Verkehrsflugboot |
Entwurfsland | Deutsches Reich |
Hersteller | Dornier Werke Altenrhein |
Erstflug | 30. März 1928 |
Indienststellung | März 1928 |
Produktionszeit | 1928 |
Stückzahl | 3 |
DieDornier Do L IIDelphin III war eindeutsches Verkehrsflugboot und wurde imZweigwerk derDornier-Werke inAltenrhein produziert.
Geschichte
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Die Delphin III entstand in der Mitte des Jahres 1924 aus der Überlegung heraus, einen seebasierten Parallelentwurf zu dem in der Konstruktionsphase befindlichenVerkehrsflugzeugDo BKomet III mit Radfahrwerk auf Basis derDo LDelphin II zu entwickeln. Das für acht Fluggäste geplante Muster wurde nicht verwirklicht; stattdessen begann ab Herbst 1926 ebenfalls auf Grundlage derDelphin II die Projektierung eines größeren, für zehn Passagiere ausgelegten Flugboots. Bis auf kleinere Änderungen warenTragflächen undLeitwerk mit denen derKomet III identisch. Der Bau einer geplant sechs Stück umfassenden Kleinserie wurde im von 1926 bis 1927 für die Fertigung derDo X neuerrichteten Dornier-Zweigbetrieb in Altenrhein durchgeführt. Mit dem Bau derDelphin III begann dort die Produktion, die gleichzeitig dazu dienen sollte, den zum großen Teil aus demMaschinenbau stammenden Arbeitskräften die Fachkenntnisse derLeichtmetallbauweise zu vermitteln. Aus diesem Grund erfolgte auch die Einrichtung einer Lehrwerkstatt.[1] Allerdings wurden mangels Nachfrage nur drei Flugboote mit den Werknummern 151–153 hergestellt, die aufgrund des verwendeten MotorsBMW VI die BezeichnungDo L II Bas erhielten. Wahrscheinlich absolvierte die Nummer 151 als Erste davon am 30. März 1928 den Erstflug und wurde am 23. Mai des Jahres alsCH–178
für die schweizerischeAero-Metall AGregistriert, die sie kurz darauf an den deutschenBodensee Aeroloyd (BAL) inLindau vermietete. In dessen Dienst wurde das Flugboot bis zum September 1928 fürRundflüge genutzt. Im April 1929 ging es auf Initiative desReichsverkehrsministeriums im Rahmen der sogenannten „Materialbeihilfe“ in den Besitz des BAL über und erhielt das deutsche KennzeichenD–1620
,[2] aber bereits im Juni des Jahres wurde es bei einer missglückten Landung zerstört, wobei der Pilot Georg Zinsmaier sowie vier der sechs an Bord befindlichen Fluggäste ums Leben kamen.
Die zweite im Jahr 1928 vollendete Do L II Bas mit der Werknummer 152 wurde im Oktober in Berlin auf derInternationalen Luftfahrtausstellung ausgestellt, fand aber keine Interessenten und wurde vorerst im Dornier-Werk abgestellt. Im Juni 1930 erhielt sie schließlich das KennzeichenD–1857
[3] und wurde bei derLuftverkehrsgesellschaft Konstanz mbH eingesetzt, wobei als Halter dieBadisch–Pfälzische Lufthansa fungierte. Im Zuge der Umstellung des Kennzeichnungssystems für Luftfahrzeuge erhielt das Flugboot 1934 das EintragungszeichenD–UBIF
. Die Löschung aus derLuftfahrzeugrolle und die Verschrottung erfolgten 1937. Die dritteDelphin III wurde zwar fertiggestellt, aber nie eingesetzt und schlussendlich zerlegt.
Aufbau
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Do L II war als abgestrebterSchulterdecker inGanzmetallbauweise ausgeführt. Der Rumpf in Schalenbauweise besaß einen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Kanten und ein bis über dieLuftschraube hinausreichendesVorschiff. Dahinter schlossen sich die mitDoppelsteuer ausgerüstete Besatzungskabine und der Raum für die Passagiere an. Das Flugboot war in mehrere wasserdichte Abteilungen aufteilt, die durchSchotts voneinander abgetrennt wurden. Das Rumpfboot war leichtgekielt und mit einerStufe versehen. An den Seiten waren zwei ebenfalls mit Schotten versehene Flossenstummel angebracht. Der Motor befand sich in einer Gondel über der Führerkabine und ragte darüber hinaus. Seine Verkleidungsbleche waren für Wartungsarbeiten abnehmbar gestaltet. Der Schmierölbehälter mit 60 l war ebenfalls in die Gondel integriert, während der Flüssigkeits-Kastenkühler an deren Oberseite frei in den Luftstrom ragte.
Die zweiteiligeTragfläche der Delphin III war rechteckig mitabgerundeten Enden ausgeführt und mit zwei Strebenpaaren zu den Flossenstummeln hin abgestützt. Sie bestand ausDuraluminium-Kastenrippen, die die beidenHolme miteinander verbanden, undgesickter Leichtmetallbeplankung. In den Wurzeln waren zwei Kraftstoffbehälter mit insgesamt 570 l Fassungsvermögen untergebracht. Dasfreitragende Kreuzleitwerk war auf das Rumpfheck aufgesetzt.Höhen- undSeitenflosse wurden aus Stahlholmen und Duraluminiumrippen mit Duraluminiumbeplankung gebildet. SämtlicheRuder bestanden aus einem Duraluminiumskelett und waren bis auf das leichtmetallbeplankteSeitenruder mit Stoff bespannt. Um die Bedienung zu erleichtern waren das Seitenruder mit einem Hornausgleich und sowohlQuer- als auchHöhenruder mit Hilfs- und Ausgleichsflächen ausgestattet.
Technische Daten
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Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 2 |
Passagiere | 10–11 |
Spannweite | 19,60 m |
Länge | 14,35 m |
Höhe | 3,90 m |
Flügeltiefe | 3,3 m |
Flügelfläche | 62,00 m² |
Rüstmasse | 2650 kg |
Zuladung | 1050 kg |
Startmasse | normal 3700 kg maximal 4200 kg |
Antrieb | einflüssigkeitsgekühlterZwölfzylinder-V-Motor mit starrer Zweiblatt-Holzluftschraube |
Typ | BMW VI |
Startleistung Dauerleistung | 600 PS (441 kW) 450 PS (331 kW) |
Kraftstoffvorrat | 570 l |
Schmierölvorrat | 60 l |
Höchstgeschwindigkeit | 190 km/h in Bodennähe |
Reisegeschwindigkeit | 150 km/h in Bodennähe |
Landegeschwindigkeit | 92 km/h |
Steigzeit | 13 min auf 1000 m Höhe 28 min auf 2000 m Höhe 46 min auf 3000 m Höhe |
Gipfelhöhe | 4500 m |
Reichweite | 960 km |
Flugdauer | 6 h |
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Günter Frost,Karl Kössler, Volker Koos:Dornier – Von den Anfängen bis 1945. Heel, Königswinter 2010,ISBN 978-3-86852-049-1.
- Dornier GmbH Friedrichshafen (Hrsg.):Dornier. Die Chronik des ältesten deutschen Flugzeugwerks. 3. Auflage, Aviatic, Oberhaching 1996,ISBN 3-925505-01-6.
- Manfred Griehl:Dornier. Flugzeuge seit 1915. Motorbuch, Stuttgart 2009,ISBN 978-3-613-03106-7.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Joachim Wachtel:Claude Dornier. Ein Leben für die Luftfahrt. 1. Auflage, Aviatic, Planegg 1989,ISBN 3-925505-10-5, S. 124.
- ↑Karl Ries:Recherchen zur Deutschen Luftfahrtrolle. Teil 1: 1919–1934. Dieter Hoffmann, Mainz 1977,ISBN 3-87341-022-2, S. 119.
- ↑Ries, S. 135
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