Dornier Do 214

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Dornier Do 214

Modell der geplanten Do 214
TypFlugboot
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

HerstellerDornier-Werke
Stückzahl0

DieDornier Do 214 war ein projektiertes ziviles Großflugboot derDornier-Werke.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Entworfen wurde dasFlugzeug unter der Projektnummer 93 (P 93) um 1938/39 nach einem entsprechenden VorschlagClaude Dorniers im Auftrag derLufthansa als Großflugboot für den Passagierdienst im Transatlantikverkehr. Da der Katapultstart für Passagiere unzumutbar erschien, sollte das Flugzeug ohne Starthilfe starten können. Dornier berief sich bei der Auftragsvergabe auf vorherige Entwürfe wie dieDo X oder dieDo 20.

Das Flugzeug wurde alsfreitragenderSchulterdecker inGanzmetallbauweise entworfen. Die sogenannten Dornier-Stummel zur Stabilisierung im Wasser wurden aerodynamisch optimiert. Sie wurden über die gesamte Rumpfbootlänge als Wülste ausgebildet. Weitere Stützschwimmer waren nicht vorgesehen. Als Antrieb sollten achtDaimler-Benz DB 613 mit je 3500 PS dienen, die wiederum aus jeweils zweiDaimler-Benz-DB-603-Motoren bestanden. Insgesamt waren somit 16 Triebwerke vorgesehen. An jeder Tragfläche waren dies jeweils zwei der Doppeltriebwerke an den Tragflächenvorder- und -hinterseiten, jeweils zwei mit Zug- und zwei mit Druckpropellern. Die Triebwerke sollten in die sehr dicken Tragflächenprofile integriert werden, wo sie von den beiden Bordmechanikern während des Fluges erreicht und gewartet werden konnten. Die Besatzung sollte aus zwölf Mann bestehen: dem Kapitän, zwei Piloten, dem Navigator, einem Funker, einem Maschineningenieur, drei Bordmechanikern, zwei Stewards und einem Koch.

Die Do 214 war als Luxusflugzeug projektiert und sollte – soweit realisierbar – mit ähnlichem Luxus wie die damaligenLuftschiffe ausgestattet werden. So sollte eine für die Größe des Flugzeugs verhältnismäßig geringe Anzahl von 40 Passagieren transportiert werden. Im zweistöckigen Rumpf waren im unteren Stockwerk ein Gesellschaftsraum und im oberen zwei Speiseräume vorgesehen.

Im Juni 1939 war die Projektierungsphase abgeschlossen und einen Monat später erteilte dasReichsluftfahrtministerium (RLM) den offiziellen Entwicklungsauftrag unter der RLM-Nummer 8-214. Der Bau einer hölzernenRumpfattrappe begann im August in Friedrichshafen-Manzell. Nach Kriegsbeginn 1939 verlangsamten sich die Arbeiten an dem zivilen Projekt Do 214 nach einem Hinweis des Reichsluftfahrtministerium zum Jahresende zu drastisch. Anfang 1940 wurde dann vom RLM bezüglich des Bindens kriegswichtiger Arbeitskräfte an ein Zivilprojekt vehement die Einstellung der Arbeiten gefordert. Um den Bau dennoch fortführen zu können, wurde die Do 214 in ein militärisches Projekt umgewandelt (Do P 192) und vollkommen überarbeitet. So sollte ein Einsatz für dieKriegsmarine als fliegender U-Boot-Stützpunkt erfolgen. Im Herbst 1943 wurde das Projekt kriegsbedingt endgültig eingestellt. Aus diesen Überlegungen heraus entstand das Projekt derDornier Do 216.

Gefertigt wurde ab 1938 nur ein verkleinertes bemanntes Modell der Do 214 im Maßstab 1:5. Die alsGöppingen Gö 8 bezeichnete Maschine bestand gänzlich aus Holz und wurde vom Frühjahr bis zum Sommer 1939 imWindkanal derAerodynamischen VersuchsanstaltGöttingen getestet. Sie soll auch für Schlepp- und Segelversuche auf dem Wasser benutzt worden sein.

Militärische Versionen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • P 192-01: Transporter
  • P 192-02: Truppentransporter
  • P 192-03: Lastentransporter
  • P 192-04: U-Boot-Versorger
  • P 192-05: Minenleger
  • P 192-06: Kraftstofftransporter
  • P 192-07: Truppentransporter 2
  • P 192-08: Sanitätstransporter

Technische Daten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
KenngrößeDaten
Besatzung12
Passagiere40
Länge51,60 m
Spannweite60,00 m
Höhe14,30 m
Flügelfläche500 m²
Flügelstreckung7,2
Leermasse76.000 kg
max. Startmasse145.000 kg
Höchstgeschwindigkeit490 km/h
Reisegeschwindigkeit425 km/h
Dienstgipfelhöhe7000 m
Reichweite6200 km
Triebwerke8 ×Daimler-Benz DB 613, je 3.500 PS (ca. 2.600 kW)
Bewaffnung14 × SL 151 +HD 151, 4 × FDL 131, 1 × DrillingMG 131 (militärische Version P 192-01)

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Heinz Nowarra:Die deutsche Luftrüstung 1933–1945. Band 1: Flugzeugtypen AEG – Dornier. Bernard & Graefe, Koblenz 1993,ISBN 3-7637-5465-2.
  • Horst Lommel:„Riesenflieger“ – Die verhinderten Supergiganten der Deutschen Luftwaffe. Junkers Ju 322 „Mammut“, Me/ZSO 523 u. A. (Luftfahrt History Nr. 8). Lautec, Siegen 2005.
  • Dornier GmbH Friedrichshafen (Hrsg.):Dornier. Die Chronik des ältesten deutschen Flugzeugwerks. 3. Auflage. Aviatic, Oberhaching 1993,ISBN 3-925505-01-6.
  • Joachim Wachtel:Claude Dornier. Ein Leben für die Luftfahrt. Aviatic, Planegg 1989,ISBN 3-925505-10-5.
  • Günter Frost,Karl Kössler, Volker Koos:Dornier – Von den Anfängen bis 1945. Heel, Königswinter 2010,ISBN 978-3-86852-049-1.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Dornier Do 214 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vor 1930:

V I •Rs I •Rs II •Rs III •Rs IV •Cs I •Cs II •D.I •Do A •Do B (Merkur) •Do C •Do C III • Do D •Spatz •Do E •Do F •Do H •Do J (Wal) •Do K •Do L •Do L II •Do N •Do P •Do R (Superwal) •Do S •Do Y •Do X

Von 1930 bis 1945:

Do 10 •Do 11 •Do 12 •Do 13 •Do 14 •Do 15 •Do 16 •Do 17 •Do 18 •Do 19 •Do 20 •Do 22 •Do 23 •Do 24 •Do 26 •Do 212 •Do 214 •Do 215 •Do 216 •Do 217 •Do 235 •Do 317 •Do 318 •Do 335 •Do 417 •Do 435 •Do 535 •Do 635 •P 247

Seit 1945:

Do 25 •Do 27 •Do 28 •Do 29 •Do 30 •Do 31 •Do 32 •Do 34 •Dornier 128 •Do 132 •Dornier 228 •Do 231 •Dornier 328 •P 406 •P 410 •Dornier 428 •Dornier 528 •Dornier 728 •Dornier 928

Normdaten (Sachbegriff):GND:7576881-1(lobid,OGND,AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dornier_Do_214&oldid=232177906
Kategorien: