DieAltstadt liegt eingezwängt zwischen der Wörnitz und dem Schellenberg. Natürliche Erweiterungsmöglichkeiten im Anschluss an die Altstadt waren daher nur wenige gegeben: Lediglich im Norden setzt sich der Bebauungszusammenhang durch die Berger Vorstadt fort, die noch weiter nördlich durch den GemeindeteilBerg abgelöst wird. Im Süden liegt gegenüber der Altstadt jenseits der Kleinen Wörnitz, eines Wörnitzarmes, die Rieder Vorstadt (im Allgemeinen nur „Ried“ genannt). Diese wird jenseits des Hauptarmes der Wörnitz durch die Bahnhofsvorstadt fortgesetzt. Diese jedoch erfährt eine massive Begrenzung durch die Bahnlinie. Östlich der Altstadt gibt es lediglich eine schmale Fortsetzung der Besiedlung, die Zirgesheimer Vorstadt. Diese liegt eingezwängt zwischen Donau und Schellenberg. Unmittelbar südlich der Südostspitze der Altstadt befindet sich die Mündung der Wörnitz in die Donau. Genauso wie das Gebiet westlich der Altstadt im Bereich der Wörnitz ist diese Gegend nicht nur durch den Fluss selbst ungünstig besiedelbar, sondern liegt auch imÜberschwemmungsgebiet der Flüsse. Daher hat sich im Westen keine weitere Besiedlung ergeben, während im Süden beiderseits der Augsburger Straße nur eine dünne Besiedlung besteht und die Stadt selbst hier endet. Westlich der Bahnhofsvorstadt bestehen nördlich der Bahnlinie die Neudegger Siedlung und südlich die Rambergsiedlung. Weiter südlich liegt der GemeindeteilRiedlingen, der mittlerweile einen bedeutenden Wohnstandort innerhalb des Stadtgebietes darstellt.
Wegen der Enge im inneren Siedlungsgebiet der Stadt und der geringen Erweiterungsmöglichkeiten entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ein weiterer Siedlungsteil auf dem Rücken der Jurahöhe („Schellenberg“), die Parkstadt.Sie erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung und ist etwa 500 m breit und über 2 km lang.
Südöstlich an die Parkstadt schließt das Areal der früherenAlfred-Delp-Kaserne an und an dieses wiederum die am Südhang des Schellenberges liegende Siedlung an der Dr.-Loeffellad-Straße.
Die weiterenGemeindeteile liegen räumlich getrennt von dem beschriebenen Siedlungsgefüge, wie es bei sehr vielen anderen Städten auch der Fall ist.
Die Zerrissenheit des Stadtgefüges macht sich in der Erscheinung der Stadt jedoch auch durch reizvolle Blickbeziehungen bemerkbar:
Die Heilig-Kreuz-Kirche liegt beherrschend oberhalb des Talrandes am westlichen Abhang des Stadtkerns. Der vonTreuchtlingen kommende Bahnreisende kann die Westfassade der Kirche kilometerweit verfolgen, für ihn ist die Heilig-Kreuz-Kirche das charakteristische Bauwerk der Stadt.
Während die Altstadt in einer Höhe von etwa 410 m liegt, überragt die Parkstadt auf einer Höhe von etwa 500 m die ganze Umgebung. Auch sie kann von Westen gut wahrgenommen werden. Charakteristisch für die Parkstadt sind die Hochhäuser am Dr.-Michael-Samer-Ring. Vor allem aber für den von Süden kommenden Reisenden markiert die Parkstadt die Lage Donauwörths: Sobald man von Augsburg kommend die Jurahöhen erblickt, nimmt man auch deren Bebauung mit der Parkstadt wahr.
Ehemalige Burg Mangoldstein[5] (nach einer uralten Originalzeichnung)
Schon um 500 gab es erste Siedlungskerne im heutigenRied. Im Zuge der Vorbereitungen zurSchlacht auf dem Lechfeld 955 entstand die erste Brücke über dieDonau. Im Jahr 1049 wurde dasKloster Heilig Kreuz, damals noch in dieBurg Mangoldstein integriert, vonPapstLeo IX. geweiht. Im Jahre 1193 wurde Werd von KaiserHeinrich VI. zur Stadt erhoben.[6] und führte bis zu ihrerReichsacht 1607 den NamenSchwäbischwerd.[7] Die Umbenennung in Donauwörth erfolgte erst zu einem späteren Zeitpunkt.
1178–1266 wurde die Stadt als Reichslehen direkt den herrschenden Staufern zugeordnet, die sie 1266 an dasHerzogtum Bayern verpfändeten. Der einköpfigeStauferadler blieb im Stadtwappen bis 1530 vertreten, als er durch den doppelköpfigenReichsadler ersetzt wurde.
1256 ließ derWittelsbacher HerzogLudwig II. in Schwäbischwerd seine FrauMaria von Brabant aus ungeklärten Motiven als Ehebrecherin enthaupten. Regelmäßige Theateraufführungen bringen die tragische Begebenheit auch heute noch in Erinnerung.
1301 wurde die StadtReichsstadt. 1376 wurde derSchwäbische Städtebund gegründet. Anlass dafür war, dassKaiser Karl IV. die Stadt wegen hoher Schulden an seine Gläubiger abtreten musste.Trotz des Versprechens Karls im Jahre 1348, „daß er sie nicht mehr an Fürsten und Herrn oder jemand anders versetzen will, dieweil er lebt, sondern daß er sie beim Reich behalten will“,[8] verpfändete er dem Reichserzkämmerer und KurfürstenOtto, seinemEidam, undStephan,Friedrich undHans Gebrüdern, Herzögen von Bayern, wegen ihrer Dienste die Reichsstadt Donauwörth mit allem Zugehör für 60000Gulden von Florenz[9] die Karl dem Haus Wittelsbach für den 1373 erfolgten Kauf derMark Brandenburg noch schuldete.[10]Dies geschah auch, um die Bayernherzöge für ihre wohlwollende Haltung bei derKönigswahl seines SohnesWenzels am 10. Juni 1376 zu belohnen.[11]
Unter Führung der ReichsstadtUlm schlossen daher nur drei Wochen nach der WahlBiberach,Buchhorn,Isny,Konstanz,Leutkirch,Lindau,Memmingen,Ravensburg,Reutlingen,Rottweil,St. Gallen,Überlingen undWangen ein Bündnis. In einem Schreiben an die Stadtherren in Frankfurt am Main begründeten die Bundesstädte einige Monate später diesen Schritt so: „Da er [Karl] seinen Sohn zum Römischen König gemacht hatte, da ward uns kund getan, daß er unter uns Städten zu Schwaben etliche versetzen und von dem heiligen Reiche geben wolle.“ Der Bund sollte gewährleisten, dass „wir unversetzt, unverkauft, unhingegeben … bei dem Reiche bleiben mögen.“ Die Fehde mit dem Kaiser war eröffnet.[11]
Nach einer Zeit endloser Konflikte über städtische Einkünfte und andere Hoheitsrechte, die Donauwörth aufgrund von Reichsprivilegien zustanden, dieLudwig der Bärtige aber für sich beanspruchte, kündigte die Stadt im Jahr 1422 dem Ingolstädter Herzog den Gehorsam auf.[12]
Um den Status der Reichsfreiheit wiederzuerlangen, schlug sich Donauwörth imBayerischen Krieg auf die Seite der Gegner Ludwigs des Bärtigen, trat 22. Dezember 1421 derKonstanzer Liga bei und erlangte durch KönigSigmund dieReichsfreiheit. Dieses Recht hatte Sigmund Donauwörth entgegen der bestehenden Pfandverschreibung bereits mehrmals zugesichert. Am 11. August 1434 ließ sich der Kaiser schließlich von dem inzwischen der Acht verfallenen Ingolstädter Herzog die Pfandbriefe über Wörth überreichen und ihn und seinen SohnLudwig den Buckligen trotz nicht erfolgter Ausbezahlung der Pfandsumme eine ausdrückliche Verzichtserklärung auf die Stadt leisten, mit der Versicherung, dass sie „darum mit keinen Gerichten oder andern Sachen nimmer anzulangen“.[12]
Die Besetzung der Stadt durchLudwig den Reichen vonBayern-Landshut im Jahre 1458 war der Auslöser für denBayerischen Krieg. In den Jahren 1444–1473 entstand die StadtpfarrkircheZu unserer Lieben Frau an Stelle der zu klein gewordenen Sankt-Ulrichs-Kirche. 1488 wurde Donauwörth Mitglied desSchwäbischen Bundes. 1536 kam die Pflege an dieFugger.
Der „Rat der Stadt Donawerda“ unterstützte dieReformation und unterzeichnete die lutherischeKonkordienformel von 1577.[13] In der Folge der Religionswirren kam sie 1607 nach dem sogenanntenKreuz- und Fahnengefecht amMarkustag 1606 unterReichsacht und wurde von HerzogMaximilian von Bayern in bayerischen Pfandbesitz umgewandelt. DieReichsexekution durch den bayerischen Herzog Maximilian geschah gegen geltendes Reichsrecht, da Donauwörth zum schwäbischen Reichskreis gehörte und der Kreishauptmann des schwäbischen Reichskreises damit hätte beauftragt werden müssen. Unter anderem als Reaktion auf dieseOkkupation schlossen sich die protestantischen Reichsstände 1608 zurProtestantischen Union zusammen.
ImDreißigjährigen Krieg wurde die Stadt am 7. April 1632 von einem schwedischen Heer unter dem Befehl von KönigGustav II. Adolf auf seinem Marsch nach München erobert. Im Folgejahr – nach dem Tod des schwedischen Königs – wurde die Stadt im April 1633 zum Treffpunkt von zwei schwedischen Heeren mit zusammen ca. 25.000 Mann unter Kommando vonBernhard von Sachsen-Weimar undGustaf Horn. Das Fußvolk bezog ein verschanztes Lager auf dem Schellenberg und die Reiterei wurde in benachbarten Orten auf beiden Seiten der Donau logiert. Bis zur Mitte des Jahres 1634 wurde das Lager zu einem Rückzugs- und Versorgungsort für die beiden schwedischen Heere von Herzog Bernhard und Gustaf Horn, im Verlauf der langwierigenKämpfe um Regensburg (1632–1634) und bei den Feldzügen von Gustaf Horn in Oberschwaben und am Oberrhein. Am 16. August 1634 wurde die Stadt von kaiserlich-bayerischen Truppen unterErzherzog Ferdinand auf ihrem Weg nachNördlingen im Sturm erobert.[14]
In Folge verlor das zur bayerischen Landstadt degradierte Donauwörth, wie es fortan genannt wurde, nicht nur seine Eigenständigkeit (1714 war die Stadt endgültig zu Bayern gekommen), sondern auch gut die Hälfte seiner Einwohner. Die ehemalige Bevölkerungszahl wurde erst im 19. Jahrhundert wieder erreicht. Zu Beginn des Jahrhunderts wurde die Stadt zum Sitz eines bayrischenLandgerichts, aus dem 1862, zusammen mit Teilen des Landgerichtsbezirks Monheim das Bezirksamt Donauwörth (ab 1939Landkreis) gebildet wurde.
Zum 1. April 1940 verlor Donauwörth den Status einerkreisfreien Stadt. Mit Wirkung ab 1. Januar 1998 wurde Donauwörth zur Großen Kreisstadt erhoben (die Städte in Bayern, die zum 1. Juli 1972 die Kreisfreiheit verloren, hatten diesen Status damals unmittelbar erhalten).[15]
Donauwörth erlitt kurz vor dem Ende desZweiten Weltkrieges am 11. und 19. April 1945 zwei Luftangriffe der8. bzw.9. US-Luftflotte. Es waren fast 300 Tote zu beklagen. Die Umgebung des Bahnhofs und das Stadtzentrum wurden nahezu eingeebnet. Die Innenstadt wurde zu etwa drei Vierteln zerstört[16] und auch dasGaswerk erlitt schwere Schäden.[17] 1946 begann der Wiederaufbau der historischen Reichsstraße.
Alte sanierte HafenmauerHinweistafel historische Ufermauer
Im Jahr 2016 wurde gegen die Stellungnahme des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege von der Stadt die Abbruchgenehmigung für das sogenannte Wagenknechthaus, eines der ältesten Bürgerhäuser Bayerns von 1317, gegeben,[18] das 2017 tatsächlich abgebrochen wurde.[19]
Von 2013 bis 2017 wurde die alte Ufermauer aus großformatigen Werksteinen am historischen Hafen saniert. Die Sanierung verschlang rund 2,7 Millionen Euro. Zum einstigen Hafen gehörten Lagerschuppen und zwei Ladekräne. Mehrere Treppen führten direkt zur Donau hinab. Die Anlage wurde 1853/54 vollendet. Am Hafen legten Dampfboote und Ruderschiffe an. Bereits ab 1837 gelang der Anschluss an dieDonau-Dampfschifffahrt, die von Linz über Passau und Regensburg kommend, hier einen Start- sowie Endpunkt erreichte. Der rege Verkehr auf dem Fluss kam schon 1874 wegen der Konkurrenz durch die Eisenbahn zum Erliegen und der Landeplatz mit all seinen Baulichkeiten verfiel zusehends. Durch die Sanierung des Areals entstand mitten in der Stadt ein neuer Uferpark zum Wohl der Bürger und zur touristischen Aufwertung. Am 13. Mai 2017 wurde der Donauhafen eröffnet.[21]
Donauwörth wuchs von 1988 bis 2008 um 767 Einwohner bzw. um gut 4 %. Nach langer Stagnation ist die Große Kreisstadt zwischen 2012 und 2016 von gut 18.000 auf knapp 20.000 Einwohner angewachsen.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 17.420 auf 20.080 um 2.660 Einwohner bzw. um 15,3 %.
Die Einwohnerzahlen ab 1840 beziehen sich auf die heutige Gemeindefläche (Stand: 1978).
Einwohnerentwicklung von Donauwörth von 1840 bis 2017
In der Stichwahl desOberbürgermeisters am 29. März 2020 setzte sich Jürgen Sorré (parteilos; von derSPD nominiert) mit 60,91 % gegen Michael Bosse (Freie Wähler Bayern) durch.
Blasonierung: „In Gold ein rot bewehrter Doppeladler, zwischen den nimbierten Köpfen eine goldene Kaiserkrone; im blauen Brustschild der goldene GroßbuchstabeW.“[25]
Wappengeschichte: Donauwörth wird um 1180 Stadt. Die beiden ältesten, in Fragmenten erhaltenen Stadtsiegel aus den Jahren 1268 und 1272 zeigen einen Reichsadler ohne Brustschild mit einem Kreuz und einem Stern beiderseits des Kopfes. Die Umschrift lautet SIGILLVM CIVITATIS DE WERDE. In den Siegeln von 1277 bis 1529 steht der Adler ebenfalls ohne Brustschild. Aus seinem Gefieder beiderseits des Kopfes und aus den Krallen wachsen sternförmige Blumen. Seit 1433 hat sich der Doppeladler an Stelle des einköpfigen Adlers als Symbol des Kaisers durchgesetzt. Reichsstädte, die bis dahin einen einköpfigen Adler in ihrem Wappen führten, wollten nun auch den Doppeladler. Donauwörth erhielt diesen 1530 mit dem Wappenbrief von Kaiser Karl V. Das Wappen zeigt nun den Doppeladler, über dem die Kaiserkrone schwebt. Der Großbuchstabe W auf seinem Brustschild steht für dieReichspflege Wörth. Von 1818 bis 1836 führte die Stadt ein anderes Wappen. Der Doppeladler als Symbol des Alten Reichs wurde durch den bayerischen Löwen ersetzt. Hinweise auf die ehemaligen Territorialherren waren zu dieser Zeit unerwünscht. Die Donauwörther lehnten das neue Wappen allerdings ab. König Ludwig I. gab der Stadt das Wappen 1836 unverändert nach dem Wappenbrief von 1530 zurück.[26]
DasLiebfrauenmünster, eine dreischiffige gotische Backstein-Hallenkirche steht auf dem höchsten Punkt der Reichsstraße und wurde 1444 bis 1467 erbaut. Der Turm des Münsters trug bis 1732 einen gotischen Spitzhelm, der jedoch zweimal durch Blitzeinschläge zerstört wurde. Im Turm hängen fünfKirchenglocken, darunter diePummerin, die größte Glocke Schwabens. Die Kirche beinhaltet einige bemerkenswerte Kunstobjekte, darunter einen gotischen Christus aus dem Jahr 1513 über dem Hochaltar und eine Pieta über dem rechten Seitenaltar aus dem Jahr 1508. Das älteste Kunstwerk ist vermutlich eine Steinmadonna über dem Sakristei-Eingang, die auf etwa 1425 datiert wird. Das Münster wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben schwer beschädigt.
DasDeutschordenshaus in Donauwörth ist eine der ältesten Niederlassungen desDeutschen Ritterordens. Der Orden wurde 1197 gegründet. König Friedrich II. übergab 1214 den Hospitalbrüdern des Deutschen Ordens eine am Brückenkopf der alten Donaubrücke erbaute Kapelle, bei der Almosen für die Armen gesammelt wurden. Als derKomtur Heinrich von Zipplingen 1332 mit seinem ganzen Konvent nach Donauwörth zog, vergrößerte er das Haus und die Kapelle. Das Gebäude in seiner heutigen Form wurde von 1774 bis 1778 unter dem KomturFreiherr von Riedheim errichtet. Es beherbergt heute die Städtische Kunstgalerie mit Gemälden mit Bezug zur Stadt sowie die Polizeiinspektion Donauwörth. Sehenswert ist auch der Enderlesaal, benannt nach dem MalerJohann Baptist Enderle. DieKommende Donauwörth gehörte zurDeutschordensballei Franken.
DasRathaus entstand ab 1236. Es wurde 1308 mit Quadern der abgetragenen Burg Mangoldstein vergrößert. Im Lauf des 14. Jahrhunderts brannte das Gebäude zweimal ab. Im 16. Jahrhundert wurde es um eine dritte Etage aufgestockt. Das charakteristischeMansarddach wurde Ende des 18. Jahrhunderts aufgesetzt. Bei der neugotischen Restaurierung 1853 wurden die Zinnen und Fialen angebracht. 1973/75 und 1985/86 wurde das Rathaus komplett renoviert. Anlässlich des Jubiläums „750 Jahre Rathaus Donauwörth“ wurde 1986 am Westgiebel des Rathauses einGlockenspiel angebracht, das täglich Volkslieder spielt, die mit dem Schicksal der Stadt verknüpft sind, aber auch das Lied aus der Oper die „Zaubergeige“ vonWerner Egk.
DieReichsstraße bildet das Kernstück der Stadt. Sie war im Heiligen Römischen Reich Teil der Straße zwischen den Reichsstädten Nürnberg und Augsburg. Sie ist heute Teil derRomantischen Straße. Entlang der Straße steht ein Ensemble bürgerlicher Giebelhäuser. Durch die Bomben am 11. und 19. April 1945 wurde die Reichsstraße in großen Teilen zerstört. Der originalgetreue Wiederaufbau begann 1946.
Reichsstraße Richtung Rathaus
Reichsstraße Richtung Liebfrauenmünster
Reichsstraße mit Wagenknechthaus (rot, 5. von rechts)
Reichsstraße
DasTanzhaus wurde um 1400 erbaut. Zunächst diente es als städtisches Kauf- und Tanzhaus. Der Rat ließ dort sonntags für die Bürger zum Tanz aufspielen. AuchKaiser Maximilian hat hier mit den Bürgern seiner Stadt gefeiert. Seit 1570 wurde es alsSchranne (Kornspeicher) genutzt, bis das Haus während desSpanischen Erbfolgekrieges 1704 gebrandschatzt wurde. 1872 wurde das Tanzhaus völlig restauriert. Bei einem Luftangriff 1945 wurde es bis auf die Grundmauern zerstört. In den Jahren 1973 bis 1975 wurde es wieder aufgebaut, um ein Stockwerk erhöht und mit zwei Tiefgaragen ausgestattet. Das Tanzhaus beinhaltet heute unter anderem einen Theatersaal mit 600 Plätzen und Restaurant. Im vierten Stock ist dasArchäologische Museum untergebracht, das die Siedlungsgeschichte im Landkreis Donau-Ries von derSteinzeit bis zurAlemannenzeit dokumentiert.
Als letztes von vier großen Ausfalltoren der Stadtmauer ist dasRieder Tor erhalten geblieben. Das Gebäude in seiner heutigen Erscheinung stammt aus dem Jahr 1811 und wurde 1945 stark beschädigt. Es beherbergt heute das MuseumHaus der Stadtgeschichte. Ein weiteres erhaltenes Stadttor ist das kleinereÖchsentörl im Nordosten der Altstadt.
Das repräsentativeFuggerhaus mit seinem markanten Giebel bildet das westliche Ende der Reichsstraße. Es wurde 1539 im Stil derRenaissance erbaut[27] und beherbergt heute das Landratsamt desLandkreises Donau-Ries. Das ehemals in dem Gebäude befindliche vertäfelte Holzkabinett, eine bedeutende Arbeit süddeutscher Schreinerkunst der Renaissance, ist heute im Bayerischen Nationalmuseum in München ausgestellt.[28]
Stadtmauer auf dem Schwäbischwerder Kindertag (2008)
Schwäbischwerder Kindertag (jährlich im Juli mit Festumzug, alle zwei Jahre mit HistorienspielBilderbuch der Stadtgeschichte, über 1000 Schüler in historischen Gewändern spielen die Geschichte der Stadt nach, zuletzt 2022)
Reichsstraßenfest (seit 1977, alle zwei Jahre, etwa Mitte Juli, zuletzt 2023)
Freilichtbühne am Mangoldfelsen (Juni bis August sowie andere Veranstaltungen)
Fischerstechen (alle zwei Jahre, zuletzt 2022)
Pitzbrunnen-Fest in Riedlingen (zuletzt 2015)
Öko-Markt Schwabens größter Öko-Markt im Heilig Kreuz Garten (letztes Sommerferien-WE sonntags; jährlich seit 1984)
Donauwörther Oldtimertag (seit 2004, alle zwei Jahre, am letzten Samstag im August)
Kiwanis Oktoberfest (seit 2009, jährlich am zweiten Wochenende im Oktober)
Kunst- und Lichternacht (jährlich, zuletzt 2022)
Maitanz des Heimat- und Volkstrachtenvereins Donauwörth im Ried (jährlich am 1. Mai)
Die Stadt ist an einige Radfernwege angeschlossen, unter anderem innerhalb des europäischen FernradwegnetzesEuroVelo an die Flussroute EV 6, welche vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer verläuft,[30] und an denDonauradweg.[31] auf dem die EV 6 hier geführt wird.
DerBahnhof Donauwörth ist einEisenbahnknoten mit derFernverkehrsstrecke vonAugsburg weiter nachTreuchtlingen undNürnberg, derDonautalbahn vonRegensburg undIngolstadt nachUlm und ist der Ausgangspunkt derRiesbahn nachAalen. Alle vier Richtungen werden unter der Woche stündlich, nach Augsburg halbstündlich, am Wochenende zweistündlich (nach Augsburg im 90-30-Minuten-Takt) bedient. Seit Dezember 2017 ist Donauwörth ICE-Systemhalt: Alle passierendenICE- undIC-Züge halten auch dort und bieten einen annähernden Zweistundentakt Richtung Norden und Richtung München.[32]
Stadtbusplan von Donauwörth im Jahr 2012, Linien 1-3
Am 1. August 2011 begann in Donauwörth ein neues Stadtbus-System. Seither verkehren vier innerstädtische Linien im Halbstundentakt/Stundentakt und zwei Umland-Linien. Morgens und abends verkehren zusätzlich noch einzelne Verstärkerbusse. Mit der Betriebsaufnahme des neuen Stadtbusses wurde auch ein neues Preissystem eingeführt, das unter anderem ein vergünstigtes Bürgerticket für die Einwohner von Donauwörth anbietet. Alle fünf Linien werden von den Busunternehmen Osterrieder, Link und Schwabenbus betrieben. Im Einsatz sind dabei vier neue große Busse und zwei neue Kleinbusse, die auch optisch ein einheitliches Erscheinungsbild in den Stadtfarben gelb, blau und schwarz erhielten. Zudem ist auf jedem Bus ein bekanntes Motiv aus der Stadt Donauwörth zu sehen.[33] Darüber hinaus wird die große Kreisstadt mit mehreren Regionalbuslinien der Verkehrsgemeinschaft Donau-Ries (VDR), die im Stadtgebiet verkehren, mit dem Umland verbunden.[34] Am Samstag fahren alle drei Innenstadt-Linien nur stündlich, sonntags und an Feiertagen ist mit Ausnahme des Kirchenbusses kein Betrieb.Im Jahr 2018 fuhren insgesamt rund 1,5 Millionen Fahrgäste mit dem Stadtbus Donauwörth.
Zum ersten Juli 2016 wurden die neuen Linien 4 und 5 in Betrieb genommen, die Donauwörth mit dem Umland verbinden. Die Linie 4 verstärkt zudem den Takt auf der Stadtlinie 3 und die Linie 5 durchfährt die Reichsstraße und sorgt somit für zusätzliche Fahrten vom Bahnhof in die Innenstadt. Außerdem werden nun am Abend und samstags zusätzliche Fahrten angeboten.
Mit der Eröffnung des Nahversorgungszentrums Donaumeile in der Dillinger Straße am 5. Oktober 2017 bekam der Stadtbus ebenfalls eine neue Haltestelle (Härpferpark), die sich direkt am Eingang des Einkaufszentrums befindet. Sie wird von den Linien 1-6 im gewohnten Takt bedient.
Im August 2019 kam mit dem Betreiberwechsel die neue Linie 6 hinzu, zusätzlich wurden neue Busse angeschafft. Ebenso wurde die Fahrplan-AppWohin-Du-Willst eingeführt.
Verstärkerfahrten Stauferpark - Bahnhof - Gymnasium und Ludwig-Auer-Schule - Parkstadt/Dr.-Michael-Sammer-Ring - Südhang Gelenkbusse Bedienung ausschließlich durch Fa. Link
Im Schülerverkehr Morgens und Mittags Gelenkbus Fa. Link
6
Bahnhof – Zirgesheim – Schellenberg – Zentrum
30-Minuten-Takt
Kleinbusse
Im Schülerverkehr Gelenkzug Fa. Link
Am Samstag fahren alle Linien im 60-Minuten-Takt und sonntags ist mit Ausnahme des Kirchenbusses kein Betrieb. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet über 50 Haltestellen, die der Stadtbus anfährt.
Betreiber des Stadtbusses Donauwörth sind seit dem 1. August 2019 folgende Unternehmen:
DB Busverkehr Bayern
Link Reisen
Vorherige Busunternehmen bis Ende Juli 2019 waren:
Airbus Helicopters: Die deutsche Zentrale des deutsch-französischen Hubschrauberherstellers hat ihren Sitz in Donauwörth; das Werk war bis 1992 Teil der FirmaMBB.
In Donauwörth erscheint als Tageszeitung die „Donauwörther Zeitung“, zugehörig zurAugsburger Allgemeinen. Sie unterscheidet sich im Wesentlichen lediglich im Lokalteil.
Das Funkhaus in Donauwörth war der lokale Rundfunkanbieter für die Region Donauwörth, Dillingen und Teile von Augsburg-Land. Von dort wurde bis 2020Hitradio RT1 Nordschwaben ausgestrahlt.
Der örtliche Fernsehsender heißtaugsburg.tv (Kürzel: a.tv) täglich im Kabelfernsehen auf einem eigenen Kanal (unterbrochen durch Sendungen von Bloomberg TV und RTL Shop), zeitweise (werktags Montag bis Freitag von 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr) im Regionalfenster von RTL Television und im Internet auf dessen Homepage.
Des Weiteren gibt es die Internetzeitung Donau-Ries-Aktuell. Auf dem Nachrichtenblog erscheinen aktuelle Geschehnisse aus Donauwörth sowie dem Landkreis Donau-Ries.
Die Aufgaben des aufgelösten Systemzentrums 22 der Luftwaffe wurde 2015 an dasHeer übergeben; es befindet sich alsSystemzentrum Drehflügler Heer auf dem Gelände von Airbus Helicopters.
In den 1970er und 1980er Jahren spielte die Damenmannschaft der Tischtennisabteilung des VereinsVSC 1862 Donauwörth in derTischtennis-Bundesliga. 1991 zog sich der Verein aus der BL zurück.[36]
Im Stadtgebiet existieren mehrere Fußballvereine. Der FC Donauwörth 08 wurde 2008 gegründet und spielte u. a. in derBezirksliga Schwaben Nord. Ende 2017[37] löste sich dieser jedoch auf, die Mannschaften und das Spielrecht in der Bezirksliga wurden vom Stadtrivalen SV Wörnitzstein-Berg übernommen.[38] Des Weiteren existieren noch die SpVgg Riedlingen, der TKSV Donauwörth und der FC Zirgesheim. Im Nachwuchsfußball bestand dieJuniorenfördergemeinschaft (JFG) Donauwörth, an der die örtlichen Vereine (ausgenommen die SpVgg Riedlingen) gemeinsam Teil hatten. Ende 2017 wurde jedoch auch diese aufgelöst und die Mannschaften dem SV Wörnitzstein-Berg zugeordnet.[37]
Das städtische „Stadion im Stauferpark“ wurde am 13. Mai 1988 eröffnet und hat ein Fassungsvermögen von 10.000 Plätzen. Das Leichtathletikstadion war bereits mehrfach Spielstätte für überregionale Spiele. Es fanden mehrere Spiele desFuji-Cups in diesem Stadion statt (unter anderem zwischen demFC Bayern München und dem1. FC Köln) sowie zahlreiche Länderspiele deutscher Jugendnationalmannschaften (unter anderem das U-21-Länderspiel zwischenDeutschland undMarokko 1991) sowie ein Spiel derU-18-Fußball-Europameisterschaft 2000 zwischenFrankreich undTschechien.[39]
↑C. Sallinger:Kurzgefasste Geschichte des berühmten Klosters zum heiligen Kreuz und der ehemaligen freien Reichsstadt Donauwörth,Nach Königsdorfer bearbeitet von C. Sallinger., 1844. (Google Books)
↑Heinrich Gottfried Gengler:Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 806–822eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
↑Peter Engerisser:Nördlingen 1634. Die Schlacht bei Nördlingen – Wendepunkt des Dreißigjährigen Krieges. Verlag Späthling Weißenstadt 2009, ISBN 978- 3-926621-78-8, S. 25–36, S. 43–51, S. 80
↑Art. 11 des Fünften Gesetzes zur Änderung der Gliederung von Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften vom 26. Juli 1997 (GVBl S. 309)
↑Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995,ISBN 3-89331-208-0, S. 130