Er war der erste Tennisspieler, dem einGrand Slam gelang, also in einem Jahr alle vier Grand-Slam-Turniere zu gewinnen. Ihm gelang dies im Herreneinzel. Er ist außerdem der einzige, der aus sechs Grand-Slam-Turnieren hintereinander als Sieger hervorging. Zudem war er nach dem Sieg bei den French Open 1938 mit 22 Jahren der jüngste Spieler der Tennishistorie, dem der Karriere-Grand-Slam gelang, das Gleiche gilt für den Grand-Slam im selben Jahr mit 23 Jahren. Ein weiterer Rekord ist seine Siegesquote von 92 % bei Grand-Slam-Turnieren, von 63 Matches gewann er 58. Zusammen mitKen Rosewall, der in den 1950er und 1960er Jahren zur Weltspitze gehörte, hatte er wahrscheinlich die beste Rückhand im Tennis.
Budge war der Sohn einesschottischen Einwanderers und ehemaligenFußballspielers. Als Jugendlicher betrieb er viele Sportarten, bevor er beim Tennis hängen blieb. Er war groß und schlank und seine Körpergröße befähigte ihn zu einem der kräftigsten Aufschläge im Tennis. Seine Rückhand, meist mitTopspin gespielt, seine Schnelligkeit und sein Aufschlag machten ihn zum besten Tennisspieler seiner Zeit. Heutzutage wird er zu den 20 besten Tennisspielern aller Zeiten gezählt.
Don Budge studierte 1933 inBerkeley, verließ aber dieUniversität, um mit derDavis-Cup-Mannschaft der Vereinigten Staaten zu spielen. Aufgewachsen auf den Hartplätzen inKalifornien hatte er Schwierigkeiten, auf den Rasenplätzen im Osten der USA zurechtzukommen. Dank harter Arbeit und eines guten Trainers überwand er diese Schwäche und gewann 1937 in Wimbledon im Einzel, Doppel und im Mixed. Im selben Jahr gewann er noch inForest Hills Einzel und Mixed.
Seinen größten Ruhm erntete er jedoch1937 für sein Match gegenGottfried von Cramm im Interkontinental-Playoff gegenDeutschland, als er im letzten Satz mit 1:4 zurücklag und den Satz noch mit 8:6 und damit das Match gewann. Für diesen Sieg wurde er vonAP zumSportler des Jahres gekürt. Die amerikanische Mannschaft gewann auch das anschließende Finale gegenGroßbritannien mit 4:1 und damit zum zwölften Mal den Davis Cup.
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Im Jahr 1938 dominierte Budge das Amateurtennis, schlugJohn Bromwich im Finale der australischen Meisterschaften,Roderich Menzel im Finale der Französischen Meisterschaften,Henry Austin in Wimbledon undGene Mako bei den amerikanischen Meisterschaften und wurde die erste Person, die denGrand Slam im Tennis gewann.
Nach dem Gewinn des Grand Slam wechselte Don Budge zu den Profis und spielte meist direkte Duelle gegen die besten Spieler seiner Zeit. 1939 schlug er die beiden besten TennisprofisEllsworth Vines undFred Perry 21:18 und 18:11. 1941 besiegte er den 48-jährigenBill Tilden mit 51:7. Er gewann auch 1939 diefranzösischen Meisterschaften für Profis sowie 1940 und 1942 dieUS-amerikanischen Meisterschaften.
ImZweiten Weltkrieg war er für dieUS Air Force im Einsatz und erlitt eine Schulterverletzung, die ihn beim Tennis behinderte.Nach dem Krieg spielte er noch einige Jahre auf der Profitour, meist gegenBobby Riggs, und gewann 1947 die englischen Meisterschaften für Profis inWembley.
Nach seinem Rücktritt trainierte er in seinen Tenniscamps Kinder. Er wurde 1964 in dieHall of Fame aufgenommen. Nach Beginn derOpen Era im Tennis kehrte er zurück und gewann 1973 inWimbledon mitFrank Sedgman das Doppel bei den Senioren.
Am 14. Dezember 1999 wurde er bei einem Autounfall in Nord-Pennsylvania schwer verletzt. Budge brach sich ein Bein und erlitt innere Verletzungen. Er erholte sich von diesem Unfall nicht mehr und starb am 26. Januar 2000 in einem Pflegeheim inScranton.
Jon Marshall Fisher:Ich spiele um mein Leben. Gottfried von Cramm und das beste Tennis-Match aller Zeiten. Osburg, Berlin 2009,ISBN 978-3-940731-31-9 (Biografien von Gottfried von Cramm, Bill Tilden, Don Budge den drei besten männlichen Tennisspieler der 1930er Jahre).